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Amtsärztliche Untersuchung von

SexdienstleisterInnen -
E f hl
Empfehlungen
Silvia Mayerhofer

Ambulatorium zur Diagnose und Behandlung


sexuell übertragbarer Krankheiten,
Krankheiten
MA 15 – Gesundheitsdienst der Stadt Wien
¾ Geschlechtskrankheitengesetz
g StGBl 152/1945
/ i.d.g.F.
g
¾ Prostitutionsverordnung BGBl 314/1974 i.d.g.F.
¾ AIDS
AIDS--Gesetz BGBl 728/1993 i.d.g.F.
¾ Tuberkulosegesetz
Tuberkulosegesetz: definierte Personengruppen

¾ Verordnung + Änderung der Verordnung über Qualitätskontrolle und


Qualitätssicherung in der HIV-
HIV-Diagnostik und die bei der Vornahme
von HIV-Tests einzuhaltende Vorgangsweise VO 169/1999
¾ Epidemiegesetz BGBl 186/1950 i.d.g.F.
¾ Strafgesetzbuch StGB i.d.g.F. (§§ 178, 179)
¾ Erlass des damaligen BM für Gesundheit und Umweltschutz zur
zahlenmäßigen Erfassung von Geschlechtskrankheiten (Zl. II-
51 740/3 5/85)
51.740/3-5/85)
SM 2008
Geschlechtskrankheitengesetz StGBl 152/1945 i.d.g.F.

§1
• Tripper (Gonorrhoe)

• Syphilis (Lues)

• Weicher
W i h Schanker
S h k (Ulcus
(Ul molle)
ll )

• Lymphogranuloma
y p g inguinale
g ((venereum))

ohne
h Rücksicht
Rü k i h auff den
d Sitz
Si der
d Krankheitserscheinungen
K kh i h i

SM 2008
Prostitutionsverordnung
g BGBl 314/1974
/ i.d.g.F.
g

Verordnung über die gesundheitliche Überwachung von Personen,


die der Prostitution nachgehen

• V
Vor Beginn
B i der d Tätigkeit
Tä i k i sowie
i regelmäßig
l äßi imi Abstand
Ab d
einer Woche einer amtsärztlichen Untersuchung auf
das Freisein von Geschlechtskrankheiten zu unterziehen

• Der AA hat die Durchführung dieser Untersuchung in


einem behördlichen Ausweis (Kontrollkarte - „Deckel“)
zu bestätigen (Unterschrift und Stempel)
Bitte, keine Befunde im Ausweis vermerken – DATENSCHUTZ !

SM 2008
AIDS--Gesetz BGBl 728/1993 i.d.g.F.
AIDS g
§4
(1) Personen
Personen, bei denen eine Infektion mit einem HIV
nachgewiesen wurde oder das Ergebnis einer Untersuchung
gemäß Abs. 2 nicht eindeutig negativ ist, ist es verboten,
gewerbsmäßig sexuelle Handlungen am eigenen Körper zu
dulden oder solche Handlungen an anderen vorzunehmen.
(2) Neben den nach dem Geschlechtskrankheitengesetz, StGBl. Nr.
152/1945, und auf seiner Grundlage erlassenen Verordnungen
vorgeschriebenen Untersuchungen haben sich Personen vor der
Aufnahme einer Tätigkeit im Sinne des Abs. 1 einer
amtsärztlichen
t ä tli h U
Untersuchung
t h auff das
d Vorliegen
V li einer
i HIV
HIV-
Infektion zu unterziehen. Darüber hinaus haben sich Personen,
die Tätigkeiten im Sinne des Abs. 1 ausüben, periodisch
wiederkehrend mindestens jedoch in Abständen von drei
wiederkehrend,
Monaten, einer amtsärztlichen Untersuchung auf das Vorliegen
einer HIV-Infektion zu unterziehen.

SM 2008
AIDS--Gesetz BGBl 728/1993 i.d.g.F. - FS
AIDS
§ 4 - FS
(3) Die Bezirksverwaltungsbehörde hat den im § 2 der
V
Verordnung
d BGBl.
G l Nr. 3
314/1974
/ 9 vorgesehenen
h Ausweis
A i nicht
i ht
auszustellen bzw. einzuziehen, wenn
• 1.
1 eine HIV-Infektion vorliegt
vorliegt,
• 2. das Ergebnis einer Untersuchung im Sinne des Abs. 2
nicht eindeutig negativ ist, oder
• 3. die Vornahme einer Untersuchung im Sinne des Abs. 2
verweigert wird.
(4) Jeder Amtsarzt ist gegenüber Personen, die Tätigkeiten im
Sinne des Abs. 1 ausüben, verpflichtet, sie anlässlich von
Untersuchungen im Sinne des AbsAbs. 2 über die Infektions-
Infektions
möglichkeiten mit HIV, die Verhaltensregeln zur Vermeidung
einer solchen Infektion sowie über das Verbot gemäß Abs. 1
zu belehren
belehren.
SM 2008
STI – Screening
S i bei
b i SDL

• Untersuchungen ausschließlich auf Erkrankungen nach


dem GK
GK-GG und dem AIDS
AIDS-Gesetz
Gesetz sind nicht zeitgemäß
und erfüllen nicht die epidemiologische Notwendigkeit:

Chlamydien
Chlamydien,
y , die häufigste
g STI werden nicht erfasst,,

ebenso wenig wie Trichomonaden und Hepatitis B.


B

• Möglichkeit der Prävention von Hepatitis B durch


Impfung.

SM 2008
STI – Screening bei SDL, STD-
STD-Ambulatorium, MA 15 –
Gesundheitsdienst
dh d der
d Stadt
d Wien

Weekly: methylenblue (gram


methylenblue- (gram-)) staining of cervical and urethral
smears

methylenblue-
y (gram-)) staining
(g g of cervical and urethral
Every smears
6 - 8 weeks: culture of gonococci (Pharynx, cervix, urethra, rectum),
trichomonads and candida spp.
chlamydia-PCR
HIV-ELISA
TPHA

Begin of work: hepatitis-B serology


vaccination - hepatitis-B (optional)

Begin of work Chest X-ray (screening for tuberculosis)


and every 12 months

SM 2008
Localisation of gonococcal infections in women,
women
PH--Services Vienna, 2007
PH
C

C+U
C+U+To
28%
C+U+Re
urethra 13% C+U+To+Re
cervix +
urethra
C+To
C To
extragenital C+Re
gonorrhoea 34% !
tonsilli 14%
U

cervix rectum 5% To

2% Re

1% U+To
28%
To+Re

SM 2008
Vorschlag für die Erweiterung des gesetzlich vorgeschriebenen STI –
S
Screening
i bei
b i SDL,
SDL Arbeitsgruppe des BMGFJ
• Beibehaltung der amtsärztliche Untersuchung
• Kostentragung
Ko tent g ng durch
d h die öffentliche
öffentli he Hand
H nd

• Untersuchungsspektrum:
¾ Wöchentlich:
Wöchentlich
Abstrich aus Cervix + Urethra – Methylenblau (+ Gram)
¾ Alle 6 Wochen:
Wochen
Gonorrhoe (Cervix, Urethra, Pharynx, Rektum): KULTUR
Syphilis: TPHA als Screening
HIV (Ag/)Ak-ELISA
HIV: (A /)Ak ELISA
Chlamydien: Amplifizierungsverfahren
Hepatitis B: Serologie (HBs-Ag, HBs-Ak, HBc-Ak). Impfung bei
negativer Serologie.
Trichomonaden: Kultur
Klinische Untersuchung auf Herpes simplex, Condylomata acuminata
und Parasiten)
SM 2008
Ei h itli h Österreich
Einheitliche Ö t i h weite
it Untersuchung
U t h und
d Kontrollkarte
K t llk t

• Die Kontrollkarte sollte nur die minimal erforderlichen


persönlichen Daten enthalten
• Di
Die K
Kontrollkarte
t llk t darf
d f aus Datenschutzgründen
D t h t ü d keine
k i
Befunde enthalten
• Österreich weite Form der raschen Kommunikation
zwischen den Behörden, um unnötige Untersuchungen
und langwierige Anfragen zu vermeiden –
amtsärztliche Datenbank ? – datenschutzrechtliche
Prüfung der Möglichkeiten
• Bundesweit einheitliches STI-Screening
STI Screening bei SDL –
einheitliche Qualitätsstandards - kleinere BVBs?

SM 2008
Incidence of GONORRHOEA in sex workers,, PH-
PH-Services,, Vienna
2000 – 2007
16,0
RP

14,1 14,1 IP
14,0
12,8 BM

12,0 fA
11,4

10,9 mA
d persons

10,0 9,7
9,5
% of examined

8,0 7,8 7,7


7,5 7,0
7,1
6,0 6,0 6,5
5,7 6,2
6,0 5,9
5,2 5,8 5,2
48
4,8
4,5 4,5
4,3
4,2 3,8 3,6
4,0 3,4
3,0
3,3 3,4 2,8
2,8
2,5 2,1
18
1,8 22
2,2
2,0 1,8
1,3

0,0
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007

SM 2008
Incidence of SYPHILIS
SYPHILIS, PH
PH--Services,
Services Vienna
3,50
2000 – 2007

3,00 2,87

2,50
2,23
d persons

2,11
2,00 1,86
% of examined

1,62
1,56
1,50 1,40

1,13
1,00

0,50

0,00
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007

SM 2008
Ergänzung des amtsärztlichen STI-
STI-Screenings durch
präventive Maßnahmen und Sozialarbeit

• Steigende Zahlen, v.a. der Syphilis, aber auch der


Gonorrhoe bei registrierten Prostituierten erfordern
verstärkt

¾ STI – Aufklärung
fkl und
d Präventionsberatung
b

• Sozialarbeiterisches Betreuungsangebot:
Betreuungsangebot u.a.
ua
niederschwellige Angebote
aufsuchende Sozialarbeit in der Szene
Arbeit mit Jugendlichen
Gewaltprävention und Harm Reduction, etc.

SM 2008
Perspektiven

• Derzeit fehlt es häufig noch an Strukturen und


Ressourcen, um dieses Idealmodell zu
realisieren

• Arbeitskreise, die fachliche Empfehlungen


weiter
eite ent
entwickeln
i keln und
nd zur „Umsetzungsreife“
Um et ng eife“
bringen können.

SM 2008

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