MIT
STAHLHOHLPROFILEN
ISBN 3-8249-0688-0
© by TÜV-Verlag GmbH,
Unternehmensgruppe TÜV Rheinland Berlin Brandenburg, Köln 2002
Entirely printed by: TÜV-Verlag GmbH, Köln
Printed in Germany 2002
Vorwort
Hohlprofilkonstruktionen finden eine weite Anwendung bei der Konstruktion von
Bauwerken oder technischen Anlagen. Ermüdung ist dabei sowohl bei der Bemessung als
auch bei der Herstellung ein wesentlicher Aspekt. Grundsätzlich gelten für Hohlprofile die
gleichen Bemessungsprinzipien wie für offene Querschnitte. Geschweißte Anschlüsse in
Hohlprofilkonstruktionen (z.B. K-Knoten) müssen jedoch insbesondere im Hinblick auf die
ungleichförmige Spannungsverteilung entlang der Schweißnähte und wegen sekundärer
Biegemomente anders betrachtet werden.
Ziel dieser Bemessungshilfen ist es, Empfehlungen für den Entwurf und die Bemessung
von Hohlprofilkonstruktionen unter Ermüdungsbelastung zu geben. Die vorgestellten
Verfahren in diesem Handbuch basieren insbesondere auf der Methode der Spannungs-
konzentrationsfaktoren. Dabei konnten die Ergebnisse der neuesten Forschungsarbeiten,
die von CIDECT und anderen Forschungsinstituten durchgeführt wurden, in den hier vor-
gestellten Bemessungshilfen Verwendung finden.
Dieses Handbuch ist das achte Buch aus der Reihe „Konstruieren mit Stahlhohlprofilen“,
die CIDECT bisher veröffentlicht hat:
Wir möchten unseren besonderen Dank für ihre wertvollen Beiträge und Anregungen aus-
sprechen an Dipl.-Ing. D. Dutta, Deutschland, Dr.-Ing. D. Grotmann, RWTH Aachen,
Deutschland, Dr.-Ing. S. Herion, Universität Karlsruhe, Deutschland, Prof. Dr.-Ing. F. Mang,
Universität Karlsruhe, Deutschland, Prof. Dr. J. A. Packer, Universität Toronto, Kanada,
Dr. Ir. E. Panjeh Shahi, Vekoma, Niederlande, Prof. Dr.-Ing. R. S. Puthli, Universität Karls-
ruhe, Deutschland, Dr. Ir. A. Romeijn, Technische Universität Delft, Niederlande, Prof. Dr.-
Ing. G. Sedlacek, RWTH Aachen, Deutschland, Dr.-Ing. N. Stranghöner, RWTH Aachen,
Deutschland, Prof. Dr. Ir. J. Wardenier, Technische Universität Delft, Niederlande, Dr.-Ing.
K. Weynand, RWTH Aachen, Deutschland, Dr. Ir. A. M. van Wingerde, Technische Univer-
sität Delft, Niederlande, N. F. Yeomans, British Steel Tubes and Pipes, England, und
Dr. X. L. Zhao, Monash Universität, Australien. Ferner sei den CIDECT-Mitgliedsfirmen für
ihre Unterstützung herzlich gedankt.
Reijo Ilvonen
Vorsitzender der Technischen Kommission
CIDECT
5
INHALT
Bezeichnungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
1.1 Anwendungen . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
1.2 Anschlusstypen und Belastungsarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
1.3 Bestimmung der Lebensdauer ... .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
1.4 Ermüdungsfestigkeit . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
1.5 Schadensakkumulation . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
1.6 Teilsicherheitsbeiwerte . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
2 Klassifizierungsmethode . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22
2.1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22
2.2 Kerbfallgruppen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22
2.3 Nennspannungsschwingbreiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22
2.4 Ermüdungsfestigkeitskurven . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23
3 Strukturspannungsmethode . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26
3.1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26
3.2 Schnittgrößen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26
3.3 Schwingbreiten der Nennspannung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27
3.4 Spannungskonzentrationsfaktoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27
3.5 Schwingbreite der lokalen Bezugsspannung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28
3.6 Ermüdungsfestigkeitskurve mit Blechdickenkorrektur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29
6
6.2.5 Verstärkungen von K- und N-Anschlüssen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56
6.2.6 Einfluss von Verstärkungen und Reparaturen auf die Lebensdauer . . . . . . . . . 59
9 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76
Anhang A: Ermüdungslasten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81
Anhang C: Die Bestimmung von SCFs mit Hilfe von Versuchen und
der Finite-Elemente-Methode . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87
C.1 Lokale Bezugsspannung und SCF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87
C.2 Experimentelles Vorgehen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88
C.3 Finite-Elemente-Berechnungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90
7
Bezeichnungen
Definition von geometrischen Parametern
Überlappungs-
grad
8
Abkürzungen
Bezeichnungen
A Fläche
D Schadensakkumulationsindex
L Gurtlänge
Lr Abstand vom Schweißnahtübergang
Mipb Biegemoment in der Ebene (engl. in-plane bending)
Mopb Biegemoment aus der Ebene (engl. out-of-plane bending)
N Anzahl der Spannungsspiele
Nf Anzahl der Spannungsspiele bis zum Versagen
R Verhältnis von minimaler zu maximaler Spannung in einem Zyklus
Pax Normalkraft
Sn Schwingbreite der Nennspannung
Srhs Schwingbreite der lokalen Bezugsspannung
Wo,Wi elastisches Widerstandsmoment von Gurt, Strebe
bo Gurtbreite (RHP)
do Gurtdurchmesser (KHP)
bi Breite der Strebe i (RHP)
di Durchmesser der Strebe i (KHP)
e Anschlussexzentrizität
g Spaltlänge
g´ g/to
ho Gurthöhe (RHP)
hi Strebenhöhe (RHP)
m Neigung der S-N-Kurve oder Verhältnis der Strebenkräfte
p Projektion der Anschlusslänge der Gurte von überlappender Strebe in
Anschlüssen mit Überlappung
q Überlappungslänge
ro Ausrundungsradius des Gurtes
ri Ausrundungsradius der Strebe
to Gurtwanddicke
ti Strebenwanddicke
9
spitzer Winkel zwischen Streben- und Gurtachse (in Y-, X-, N-, K- und KT-
Anschlüssen)
ax Normalspannung infolge Normalkraft
ipb Normalspannung infolge Biegung in der Ebene
opb Normalspannung infolge Biegung aus der Ebene
Wanddickenverhältnis (ti /to)
Indizes
0 Gurt
i Strebennummer (1, 2, 3 etc.)
ax axial
ipb Biegung in der Ebene (engl. in-plane bending)
opb Biegung aus der Ebene (engl. out-of-plane bending)
ref Bezugsstrebe
cov mitwirkende Strebe (engl. carry-over)
br Strebe (engl. brace)
ch Gurt (engl. chord)
10
1 Einleitung
1.1 Anwendungen
Sowohl Kreishohlprofile (KHP) als auch Rechteckhohlprofile (RHP) finden einen breiten Einsatz
in den unterschiedlichsten Tragwerken, in denen verschiedene Belastungsarten wirken. Dies
wurde bereits in den früheren CIDECT-Bemessungshilfen gezeigt (Wardenier et al. [1991],
Rondal et al. [1991], Packer et al. [1992], Twilt et al. [1996], Bergmann et al. [1995], Wardenier
et al. [1995], Dutta et al. [1997]). Die bisher veröffentlichten CIDECT-Bemessungshilfen für
Hohlprofilkonstruktionen mit KHP- und RHP-Anschlüssen haben dabei im Wesentlichen nur
ruhende Belastungen behandelt (Wardenier et al. [1991], Packer et al. [1992]).
11
Bild 1.3 Mobilkran
12
Bild 1.5 Hochsee-Bohrinsel
13
Bild 1.7 Seilbahn
14
Bild 1.9 Fachwerkträgerbrücke
15
Bild 1.11 Sendemast
16
Tabelle 1.1 Anschlusstypen und Belastungsarten
T/X e ja ja nein ja ja
K(Spalt) e ja nein nein ja ja
RHS K(Überlappung) e ja nein nein ja ja
KK(Spalt) r ja nein nein ja ja
17
(a) KHP-XX-Anschlüsse (b) KHP-KK-Anschlüsse mit Spalt
18
1.3 Bestimmung der Lebensdauer
Das Phänomen der Ermüdung ist durch eine progressive Abnahme der Festigkeit infolge
zeitlich veränderlicher Spannungen gekennzeichnet. Erkennbar wird die Ermüdung durch
sichtbare Risse und ein Anwachsen dieser Risse, was schließlich zum Versagen eines
Bauteils oder sogar zum Versagen des gesamten Tragwerks führen kann. Die Lebensdauer
einer Tragstruktur kann in zwei Abschnitte unterteilt werden: die Phase der Rissbildung, in
der Mikrorisse entstehen, und die Phase des Rissfortschritts, in der die Risse dann sicht-
bar werden oder die kritische Rissgröße erreichen. Letzteres führt zum Versagen.
1.4 Ermüdungsfestigkeit
a) Klassifizierungsmethode
b) Punching-Shear-Methode
c) Verfahren der Versagenskriterien
d) Methode der statischen Festigkeit
e) Strukturspannungsmethode (auch SCF-Methode genannt)
f) Verfahren der Bruchmechanik
c) Beim Verfahren der Versagenskriterien werden Diagramme angegeben, die die Span-
nungsschwingbreiten oder maximalen Spannungen bei 2 Millionen Zyklen in Abhängig-
keit von der Anschlussgeometrie und den Belastungsparametern angeben. Mit Hilfe
dieser Diagramme können die kritischen Bauteile in einem Anschluss bestimmt wer-
den. Das Verfahren ist nur für eine begrenzte Zahl von Anschlusstypen mit einge-
19
schränkten Anwendungsgrenzen anwendbar. Weitere Erläuterungen sind bei Mang and
Bucak [1982] zu finden.
d) Die Methode der statischen Festigkeit stellt eine Beziehung zwischen dem Ermüdungs-
verhalten und dem Verhalten unter ruhender Belastung auf. Im Rahmen eines vor-
gegebenen Parameterfeldes können ausreichende gute Zusammenhänge beobachtet
werden. Es gibt jedoch theoretische Einwände gegen diesen Ansatz. So ist z.B. die
Ermüdungsfestigkeit vom schwächsten Punkt in der Struktur abhängig (d.h. ein An-
schluss mit großer Tragfähigkeit kann eine kleine Ermüdungsfestigkeit haben, wenn es
nur eine Schwachstelle gibt), während die statische Festigkeit mehr von der Gesamt-
festigkeit abhängt und Spannungsumlagerungen ermöglicht (van Wingerde et al.
[1997a]). Das Verfahren ist ausführlich von Kurobane [1989] and Niemi [1995] be-
schrieben. Das Verfahren kann als Abschätzung im Rahmen einer Vorbemessung durch-
aus herangezogen werden, wenn noch keine genaueren Kerbfaktoren verfügbar sind.
f) Die Bruchmechanik kann angewendet werden, um die Dauer des Risswachstums von
Bauteilen mit Anrissen abzuschätzen. Das Verfahren wurde hauptsächlich für einfache
geschweißte Anschlüsse angewendet (Fisher et al. [1970], Gurney [1979], Bell et al.
[1989], Swanmidas et al. [1989], Maddox [1991], Sedlacek et al. [1992], Nguyen und
Wahab [1995], Mori et al. [1997], Mashiri et al. [1998]). Die Methode erfordert jedoch
hohe Rechnerkapazitäten und spezielle Software, um die Lebensdauer von geschweiß-
ten Hohlprofilanschlüssen zu bestimmen (Sedlacek et al. [1998]).
In diesem Handbuch werden nur die Klassifizierungsmethode (siehe Kapitel 2) und die
Strukturspannungsmethode (siehe Kapitel 3) im Detail erläutert.
1.5 Schadensakkumulation
Wie in Anhang A gezeigt, ist die Spannungsschwingbreite S (= Smax – Smin) der entschei-
dende Faktor für die Ermüdungsbemessung. Aufgrund von Eigenspannungen wird das
Spannungsverhältnis R (= Smin/Smax) in modernen Normen für die Ermüdungsbemessung
nicht berücksichtigt. Nur wenn ein Tragwerk vollständig spannungsarm geglüht ist, kann
es vorteilhaft sein, mit dem Spannungsverhältnis zu arbeiten.
Für eine konstante Spannungsamplitude ist kein Versagen durch Ermüdung zu erwarten,
wenn die Spannungsschwingbreite kleiner als die Dauerfestigkeit ist. Die Dauerfestigkeit
ist definiert als die Spannungsschwingbreite für eine bestimmte S-N-Kurve (Bild 2.1 und
3.3) bei N = 5 · 106 Spannungsspielen.
20
Wenn die Spannungsschwingbreite für periodische Beanspruchung oder wenn die maxi-
male Spannungsschwingbreite für nichtperiodische Beanspruchung oberhalb der
Dauerfestigkeit liegt, kann die Schadenssumme (D) mit der Palmgren-Miner-Regel abge-
schätzt werden, d.h.
D =
ni /Ni
Die ertragbare Schadenssumme (D) wird für Tragwerke in nicht aggressiver Umgebung i.A.
als 1,0 angenommen, wenn Effekte aus Ermüdungsrissen und Möglichkeiten der
Inspektion in den Teilsicherheitsbeiwerten berücksichtigt werden.
1.6 Teilsicherheitsbeiwerte
Regelmäßige Überprüfung
und Unterhaltung, 1,0 1,25
zugängliche Kerbstelle
Regelmäßige Überprüfung
und Unterhaltung, 1,15 1,35
schlechte Zugänglichkeit
21
2 Klassifizierungsmethode
2.1 Allgemeines
Das Verfahren ist in der Anwendung äußerst einfach. Die Vorgehensweise beim Nachweis
kann wie folgt zusammengefasst werden:
2.2 Kerbfallgruppen
Die Kerbfallgruppen für die Klassifizierungsmethode sind im Anhang B sowohl für einfache
Verbindungen als auch für Fachwerkträgerknoten aufgelistet. Diese Auflistung ist auch im
Eurocode 3 (EC3 [1992]) enthalten.
Der Anhang B gibt in Tabellen eine Beschreibung des Konstruktionsdetails, anhand deren
die zugehörige Kerbfallklasse gefunden werden kann. Die kleinen Pfeile in den Skizzen zei-
gen die Richtung der wirkenden Spannung und die dicken Linien sollen den möglichen
Ermüdungsriss darstellen, der i.A. senkrecht zur auftretenden Belastung ist. Bei
Fachwerksträgerknoten hat das Wanddickenverhältnis einen großen Einfluss auf die
Einstufung in die Kerbfallklasse.
2.3 Nennspannungsschwingbreiten
22
wobei sekundäre Biegemomente infolge exzentrischer Lasteinleitung durch
Vergrößerungsfaktoren berücksichtigt werden können. Im Eurocode 3 (EC3 [1992]) sind
solche Vergrößerungsfaktoren für KHP-Anschlüsse nach Tabelle 2.1 und für RHP-
Anschlüsse nach Tabelle 2.2 empfohlen.
rechtwinklige diagonale
Anschlusstyp Gurte
Streben Streben
Anschlüsse K – 1,3
mit Spalt N 1,8 1,4
1,5
Anschlüsse K – 1,2
mit Überlappung N 1,65 1,25
rechtwinklige diagonale
Anschlusstyp Gurte
Streben Streben
Anschlüsse K – 1,5
mit Spalt N 2,2 1,6
1,5
Anschlüsse K – 1,3
mit Überlappung N 2,0 1,4
2.4 Ermüdungsfestigkeitskurven
23
24
1000 (N/mm2)
Spannungsschwingbreite Sn (N/mm≤)
1000 Spannungsschwingbreite Sn (N/mm2)
500 500
Kerbfall
Dauerfestigkeit
14
0 1
6
0
11
2 1 Kerbfall
90 2 5
1 10
71 0
100 80 100
m 56 Schwellenwert der 90
63 Ermüdungsfestigkeit
45 1
m=3 50 71
36 56 Schwellenwert der
50 40 50 m=5 Ermüdungsfestigkeit
45 50
36
m=5
10 10
104 5 105 5 106 2 5 107 5 108 104 5 105 5 106 2 5 107 5 108
Bild 2.1 Ermüdungsfestigkeitskurven für Spannungsschwingbreiten der Bild 2.2 Ermüdungsfestigkeitskurven für Anschlüsse von Hohlprofilen
Längsspannungen
In Bild 2.1 sind wie bereits in Kapitel 1.5 erläutert drei Werte von besonderer Bedeutung:
Kerbfall, Dauerfestigkeit und Schwellenwert der Ermüdungsfestigkeit. Eine Zusammen-
stellung dieser Werte ist in Tabelle 2.3 zu finden. In Bild 2.1 haben alle Sn-Nf-Kurven eine
Neigung von m = 3, solange Nf kleiner als 5 · 106 ist, und eine Neigung von m = 5, wenn
Nf zwischen 5 · 106 and 108 liegt. In Bild 2.2 wird nur eine einheitliche Neigung von m = 5
verwendet. Die Schwellenwerte der Ermüdungsfestigkeit für die Kurven in Bild 2.2 sind in
Tabelle 2.4 angegeben.
25
3 Strukturspannungsmethode
3.1 Allgemeines
σnom, Strebe
σmax, Gurt
σmax, Strebe
σnom, Strebe
Bild 3.1 Geometrische Spannungsverteilung in einem axial belasteten X-Knoten aus Kreishohlprofilen
Bei der Strukturspannungsmethode wird die Lebensdauer eines Anschlusses nicht auf die Nomi-
nalspannung (Nennspannung) im Strebenquerschnitt, sondern auf die lokale Bezugsspannung
(auch als geometrische Spannung, Strukturspannung oder Spitzenspannung bezeichnet) bezo-
gen. Die lokale Bezugsspannung berücksichtigt neben der ungleichförmigen Spannungsver-
teilung am Anschluss entlang der Schnittlinie der Profile auch die Belastungsart. Sie
berücksichtigt aber nicht die Einflüsse aus der Fertigung wie z.B. Nahtausbildung (flach, kon-
vex, konkav) und die örtlichen Gegebenheiten am Schweißnahtübergang (Radius am
Nahtübergang, Einbrand etc.). Die lokale Bezugsspannung ist die maximale Spannung, die in
einem Anschluss an den Stellen auftritt, an denen typischerweise Risse entstehen. Weitere
Informationen zur lokalen Bezugsspannung findet man im Anhang C.
1. Bestimmung der Schnittgrößen in Gurt und Streben mit den üblichen Verfahren der
Tragwerksberechnung gemäß Abschnitt 3.2
2. Bestimmung der Nennspannungsschwingbreite (Sn oder n)
3. Bestimmung des Spannungskonzentrationsfaktors (SCF) gemäß Abschnitt 3.4
4. Bestimmung der Schwingbreite der lokalen Bezugsspannung (Srhs) gemäß Abschnitt 3.5
5. Bestimmung der zulässigen Lastwechsel für die gegebene Spitzenspannungsschwingbreite
an einer bestimmten Anschlussstelle mittels einer Ermüdungsfestigkeitskurve, siehe Abschnitt 3.6
Das Verfahren kann für alle in Tabelle 1.1 angegebenen Anschlusstypen und Belastungs-
arten angewandt werden.
3.2 Schnittgrößen
26
3.2.1 Detaillierte räumliche Finite-Elemente-Berechnung, bei der Platten-, Schalen- und Starr-
körperelemente an den Anschlüssen verwendet werden (nur für erfahrene Anwender), oder
3.2.2 vereinfachte Stabswerksberechnung für räumliche Dreigurtträger oder ebene Fachwerke.
Bei ebenen oder räumlichen Fachwerkträgern können die Normalkräfte und Biegemomente in
den Bauteilen berechnet werden, indem die Gurte als durchlaufende Träger und die Streben
(Füllstäbe) als an die Gurte gelenkig angeschlossen modelliert werden, siehe Bild 3.2. Daraus
ergeben sich dann für die Streben nur Normalkräfte und die Gurte werden durch Normalkräfte
und Biegemomente beansprucht. Dieses Vorgehen ist insbesondere für bewegliche Lasten
(z.B. bei Brücken oder auf dem Gurt fahrende Krane) geeignet, oder
3.2.3 Rahmenberechnung als zwei- oder dreidimensionale Vierendeelträger.
Modellierung für die
meisten Anschlüsse
mit Überlappung
starre Stäbe Gelenk
3.3.1 Im Fall einer Schnittgrößenermittlung gemäß Abschnitt 3.2.1 können die Nennspan-
nungsschwingbreiten in den Bauteilen wie folgt ermittelt werden:
P Mipb Mopb
Sr, ax = ax Sr, ipb = Sr, opb =
A Wipb Wopb
3.3.2 Im Fall einer Schnittgrößenermittlung gemäß Abschnitt 3.2.2 können die Nennspan-
nungsschwingbreiten in den Bauteilen wie folgt ermittelt werden:
P Mipb
Sr, ax = MF · ax Sr, ipb =
A Wipb
wobei MF ein Vergrößerungsfaktor nach Tabellen 2.1 und 2.2 ist.
3.3.3 Im Fall einer Schnittgrößenermittlung gemäß Abschnitt 3.2.3 können die Nennspan-
nungsschwingbreiten in allen Bauteilen wie in Abschnitt 3.2.1 angegeben berechnet werden.
3.4 Spannungskonzentrationsfaktoren
Da die Bestimmung der Schwingbreite der lokalen Bezugsspannung entlang einer großen
Anzahl von Linien rechtwinklig zum Schweißnahtfuß mittels Dehnungsmessstreifen auf
Probekörpern oder mit Hilfe von Finite-Elemente-Berechnungen für den Konstrukteur nicht
praktikabel ist, werden Spannungskonzentrationsfaktoren (SCFs) als Multiplikatoren für die
Nennspannungen benutzt. Der Spannungskonzentrationsfaktor gibt das Verhältnis von lokaler
Bezugsspannung zur Nennspannung an. Er kann über den Knotenbereich variieren. Mehrere
27
festgelegte Linien werden für einen Knoten gewählt, entlang derer die SCFs ermittelt werden.
Die üblicherweise verwendeten Linien für K-Knoten aus Kreishohlprofilen sind von Romeijn et
al. [1992] und Karamanos et al. [1997], für T- und X-Knoten aus Rechteckhohlprofilen von van
Wingerde [1992] und für RHP-K-Knoten von Mang et al. [1989] und von van Wingerde et al.
[1997a] angegeben. Im Detail sind diese auch in den Kapiteln 4 und 5 zu finden.
Die Berechnung der SCFs kann auf eine der folgenden Arten erfolgen:
Im Fall einer Schnittgrößenermittlung gemäß Abschnitt 3.2.1 können die SCFs entweder
direkt aus diesen Berechnungen oder für KHP mittels Kapitel 4 bzw. für RHP mittels Kapitel 5
ermittelt werden. Wurde die Schnittgrößenermittlung nach den Abschnitten 3.2.2 oder
3.2.3 durchgeführt, können die SCFs ebenfalls nach Kapitel 4 bzw. 5 ermittelt werden.
Im Fall einer Schnittgrößenermittlung gemäß Abschnitt 3.2.1 können die Schwingbreiten der
lokalen Bezugsspannungen direkt aus diesen Berechnungen für die jeweilige Belastungsart
ermittelt werden. In allen anderen Fällen sollte das folgende Verfahren zur Bestimmung der
Schwingbreiten der lokalen Bezugsspannungen verwendet werden:
Die Schwingbreiten der lokalen Bezugsspannungen an einer Stelle infolge eines Lastfalls ist das
Produkt aus der Nennspannungsschwingbreite mit dem entsprechenden Spannungskonzen-
trationsfaktor (SCF). Die Überlagerung von lokalen Bezugsspannungsschwingbreiten an der-
selben Stelle ist für Lastfallkombinationen möglich. Wenn es nicht möglich ist, für jede
Belastung die maßgebende Stelle für die lokale Bezugsspannung zu ermitteln, so sind die maxi-
malen SCFs an allen Stellen entlang den Anschlussschnittlinien anzuwenden. Schwingbreiten
der lokalen Bezugsspannungen sind sowohl für die Streben als auch für Gurte zu ermitteln.
Für eine beliebige Belastung können die Schwingbreiten der lokalen Bezugsspannungen
für die Gurte wie folgt ermittelt werden:
Für K-Anschlüsse bezieht sich Sr, axial-force-in-chord auf die zusätzliche Schwingbreite infol-
ge Pch entsprechend Tabellen D.3, E.2 und E.3 in den Anhängen.
• Für XX-Anschlüsse aus KHP, bei denen bisher kein räumlicher Korrekturfaktor MCF
angegeben werden kann:
Srhs = SCFaxial-force-in-REF-brace · Sr, axial-force-in-REF-brace + SCFipb-in-REF-brace · Sr, ipb-in-REF-brace
+SCFopb-in-REF-brace · Sr, opb-in-REF-brace + SCFaxial-force-in-chord · Sr, axial-force-in-chord
+SCFaxial-force-in-COV-brace · Sr, axial-force-in-COV-brace + SCFopb-in-COV-brace · Sr, opb-in-COV-brace
28
Für eine beliebige Belastung können die Schwingbreiten der lokalen Bezugsspannungen
für die Streben wie folgt ermittelt werden:
• Für XX-Anschlüsse aus KHP, bei denen bisher kein räumlicher Korrekturfaktor MCF
angegeben werden kann:
Srhs = SCFaxial-in-force-in-REF-brace · Sr, axial-force-in-REF-brace + SCFipb-in-REF-brace · Sr, ipb-in-REF-brace
+SCFopb-in-REF-brace · Sr, opb-in-REF-brace + SCFaxial-force-in-COV-brace · Sr, axial-force-in-COV-brace
+ SCFopb-in-COV-brace · Sr, opb-in-COV-brace
Bei räumlichen Knoten kann die Belastung einer Strebenebene die Schwingbreiten der
lokalen Bezugsspannungen der anderen Strebenebene beeinflussen. Diese Mitwirkung
wird auch als „carry-over effect“ bezeichnet und wird in den Abschnitten 4.4 und 4.5 erörtert.
Folgende Punkte sollten bei der Verwendung von Bild 3.2 und Tabelle 3.1 beachtet werden:
(1) Bild 3.2 und Tabelle 3.1 sind nur gültig für KHP-Knoten mit Dicken zwischen 4 mm und
50 mm sowie RHP-Knoten mit Dicken zwischen 4 mm und 16 mm.
(2) Bei geschweißten Knoten mit Dicken unter 4 mm können Schweißfehler die geometri-
schen Einflüsse überlagern und bisweilen zu erheblich niedrigeren Ermüdungsfestig-
keiten führen (Wardenier [1982], Puthli et al. [1989], van Wingerde et al. [1996a], Mashiri
et al. [1998]).
(3) Werte für die Dauerfestigkeiten und die Schwellenwerte der Ermüdungsfestigkeit aus
Bild 3.3 sind in Tabelle 3.2 zusammengefasst.
29
Tabelle 3.1 Gleichungen für die Srhs-Nf-Kurven für KHP-Anschlüsse (4 mm ≤ t ≤ 50 mm) und
RHP-Anschlüsse (4 mm ≤ t ≤ 16 mm)
für 103 < Nf < 5 · 106 log(Srhs) = 1 · (12,476 – log(Nf)) + 0,06 · log(Nf) · log 16
3 t
12,476 – 3 · log(Srhs)
oder log(Nf) =
1 – 0,18 · log 16
t
für 5 · 106 < Nf < 108 log(Srhs) = 1 · (16,327 – log(Nf)) + 0,402 · log 16
5 t
(nur veränderliche
Schwingbreiten) oder log(Nf) = 16,327 – 5 · log(Srhs) + 2,01 · log 16
t
1000
Schwingbreite der lokalen Bezugsspannungen (N/mm2), Srhs
100
t = 4 mm
t = 5 mm
t = 8 mm
t = 12 mm
t = 16 mm
t = 25 mm
t = 32 mm
t = 50 mm
10
103 104 105 106 107 108 109
30
4 Spannungskonzentrationsfaktoren für KHP-Anschlüsse
In diesem Kapitel und im Anhang D wird detailliert die SCF-Berechnung für Anschlüsse aus
Kreishohlprofilen gezeigt. Tabelle 4.1 gibt eine Zusammenstellung, wo entsprechende
Tabellen und Bilder zu finden sind. Sofern im Anhang D nicht ausdrücklich angegeben ist,
dass die SCFs vernachlässigt werden können, wird ein Mindestwert von SCF = 2,0 emp-
fohlen (siehe hierzu Abschnitt C.1 des Anhangs C).
Typische SCF-Formeln
Die SCF-Berechnungen für diesen Anschlusstyp beruhen auf Arbeiten von Efthymiou und
Durkin (1985) und Efthymiou (1988). Eine typische SCF-Formel ist für die Gurtkrone in
einem Y-Anschluss unter Normalkraftbeanspruchung nachfolgend gegeben.
SCF = 0,2 (2,65 + 5( – 0,65)2) + (0,5 C – 3) sin
Man erkennt, dass der Spannungskonzentrationsfaktor eine Funktion von , , , , und
C ist. Der Faktor C erfasst die Lagerung an den Gurtenden. Im Falle von voll eingespann-
ten Gurten wird C = 0,5, für gelenkige Lagerung wird C = 1,0. Als realistischen Wert gibt
Efthymiou [1988] C = 0,7 an. Wenn kleiner als 12 ist, wird ein Korrekturfaktor nötig, um
die eingeschränkte Verformbarkeit von kurzen Gurten zu berücksichtigen.
d1
t1 d1
γ=
d0
β=
d0 2t0
t1 2L
τ= α=
t0 θ t0 d0
Kronenrückseite
Sattel
d0 Kronenvorderseite
L
Bild 4.1 Ebener KHP-T- oder Y-Anschluss
31
Beurteilung der Parameter
Für eine begrenzte Anzahl von Anschlusskonfigurationen werden die SCFs graphisch in
den Bildern 4.2 bis 4.4 für KHP-T-Anschlüsse unter Normalkraftbeanspruchung, für
Biegung in der Ebene bzw. für Biegung aus der Ebene wiedergegeben. Es ergeben sich
folgende Schlussfolgerungen für Gurt und Strebe:
Anmerkung: Für ≥ 0,95 kann der SCF für = 0,95 abgegriffen werden.
Strebensattel Strebenkrone
Gurtsattel Gurtkrone
32
Gurtkrone Strebenkrone
Bild 4.3 SCFs für KHP-T-Anschlüsse für Biegung in der Ebene ( = 12)
Gurtsattel Strebensattel
Bild 4.4 SCFs für KHP-T-Anschlüsse für Biegung aus der Ebene ( = 12)
33
Detaillierte Formeln und Diagramme
Die Diagramme in den Bildern 4.2 bis 4.4 können für eine schnelle Abschätzung der SCFs
verwendet werden. Die SCF-Formeln für alle maßgebenden Stellen (Gurtsattel, Gurtkrone,
Strebensattel und Strebenkrone) in T- und Y-Anschlüssen unter Normalkraftbeanspru-
chung, Biegung in der Ebene und Biegung aus der Ebene sind im Anhang D.1 gegeben.
Es gelten dabei folgende Anwendungsgrenzen:
0,2 ≤ ≤ 1,0
15 ≤ 2 ≤ 64
0,2 ≤ ≤ 1,0
4 ≤ ≤ 40
30o ≤ ≤ 90°
d1
t1 d1
γ=
d0
β=
d0 2t0
t1 2L
τ= α=
t0 θ t0 d0
Kronenrückseite
Sattel
d0 Kronenvorderseite
Typische SCF-Formeln
Die SCF-Berechnungen für diesen Anschlusstyp beruhen auf Arbeiten von Efthymiou und
Durkin [1985] und Efthymiou [1988]. Eine typische SCF-Formel für die Gurtkrone in einem
X-Anschluss unter Normalkraftbeanspruchung ist nachfolgend gegeben:
Man erkennt, dass der SCF eine Funktion von , , und ist. Wenn kleiner als 12 ist,
wird ein Korrekturfaktor nötig, um die eingeschränkte Verformbarkeit von kurzen Gurten zu
berücksichtigen.
34
Beurteilung der Parameter
Für eine begrenzte Anzahl von Anschlusskonfigurationen werden die SCFs graphisch in
den Bildern 4.6 bis 4.8 für KHP-X-Anschlüsse unter Normalkraftbeanspruchung, für
Biegung in der Ebene bzw. für Biegung aus der Ebene wiedergegeben. Es ergeben sich die
gleichen Schlussfolgerungen für Gurt und Strebe wie für T- und Y-Anschlüsse, siehe
Abschnitt 4.1. Anmerkung: Für ≥ 0,95 kann der SCF für = 0,95 abgegriffen werden.
0,2 ≤ ≤ 1,0
15 ≤ 2 ≤ 32
0,2 ≤ ≤ 1,0
4 ≤ ≤ 40
30o ≤ ≤ 90°
Strebensattel Strebenkrone
(unabhängig von )
Gurtsattel Gurtkrone
35
2= 15 2= 30 2= 50
Gurtkrone Strebenkrone
Bild 4.7 SCFs für KHP-X-Anschlüsse für Biegung in der Ebene ( = 12)
Gurtsattel Strebensattel
Bild 4.8 SCFs für KHP-X-Anschlüsse für Biegung aus der Ebene ( = 12)
36
4.3 Ebene K-Anschlüsse mit Spalt
Typische SCF-Formeln
Die SCF-Berechnungen für diesen Anschlusstyp beruhen auf Arbeiten von Romeijn [1994],
Dijkstra et al. [1996] und Karamanos et al. [1997]. Spätere Vereinfachungen wurden von
van Wingerde et al. [1998] vorgeschlagen. Die allgemeine Form ähnelt den IIW-Formeln
[1985], d.h., es werden für verschiedene Werte von und und für einige konstante Werte
von und (also o, o) Diagramme gegeben. Für o und o wurden die Werte 12 bzw. 0,5
als Bezugsgrößen gewählt und die entsprechenden Spannungskonzentrationsfaktoren wer-
den als Bezugswert SCFo angegeben. Eine typische SCF-Formel hat dann folgendes Format:
1 2 1 2
SCF =
0
·
o
SCF0 = 12 · 0,5
· SCF0
Die Exponenten 1 und 2 hängen ihrerseits von der Belastungsart und von der maßge-
benden Stelle ab. Sie variieren zwischen 0 und 1,1. Werte für 1, 2 und SCFo sind in
Tabelle D.3 im Anhang D gegeben.
Aus den Diagrammen im Anhang D.3 können folgende Zusammenhänge abgeleitet werden:
37
Detaillierte Formeln und Diagramme
Die SCF-Formeln für Gurt und Streben in KHP-K-Anschlüssen mit Spalt für ausgeglichene
Normalkraftbeanspruchung und für reine Gurtbelastung sind im Anhang D.3 gegeben. Es
gelten dabei folgende Anwendungsgrenzen:
Keine Exzentrizität
Gleiche Streben
0,3 ≤ ≤ 0,6
24 ≤ 2 ≤ 60
0,25 ≤ ≤ 1,0
30o ≤ ≤ 60°
Stelle 1: Gurtkrone
Stelle 2: Gurtsattel
Stelle 3: Strebenkrone in der Bezugsstrebe
Stelle 4: Strebensattel in Bezugsstrebe
d1
Bezugsstrebe
t1 θ
Gurt
φ
3 4 2
1
t0
mitwirkende Strebe
d0
Typische SCF-Formeln
Die SCF-Berechnungen für diesen Anschlusstyp beruhen auf Arbeiten von Romeijn [1994],
Dijkstra et al. [1996] und Karamanos et al. [1997]. Die vier nachfolgend aufgeführten
Lastfälle sind zu berücksichtigen:
38
Ähnlich wie für K-Anschlüsse werden in diesem Handbuch auch für XX-Anschlüsse verein-
fachte Formeln und Diagramme vorgeschlagen, um die SCFs abschätzen zu können. Das
allgemeine Format lautet auch hier:
1
2 1 2
SCF = 0 o
· SCF0 = 12
· 0,5 · SCF0
Werte für die Exponenten (1 and 2) und für SCFo sind im Anhang D.4 angegeben.
Räumliche Effekte durch die mitwirkenden Streben (so genannte „carry-over“-Effekte) wer-
den nur an den Sattelpunkten für Normalkraftbeanspruchung oder Biegung aus der Ebene
beobachtet.
Für Biegung in der Ebene kann kein räumlicher Effekt festgestellt werden.
Keine Exzentrizität
Gleiche Streben
0,3 ≤ ≤ 0,60
15 ≤ 2 ≤ 64
0,25 ≤ ≤ 1,0
= 90°
= 90°
= – 2 arc sin () ≥ 16,2°
Stelle 1: Gurtkronenvorderseite
Stelle 2: Innerer Sattel des Gurtes
Stelle 3: Äußerer Sattel des Gurtes
Stelle 4: Kronenrückseite der Bezugsstrebe in der Bezugsebene
Stelle 5: Innerer Sattel der Bezugsstrebe
Stelle 6: Äußerer Sattel der Bezugsstrebe
Typische SCF-Formeln
Die SCF-Berechnungen für diesen Anschlusstyp beruhen auf Arbeiten von Romeijn et al.
[1993], Romeijn [1994], Dijkstra et al. [1996] und Karamanos et al. [1997] und späteren
Vereinfachungen von van Wingerde et al. [1998]. Zwei Lastfälle sind zu berücksichtigen:
39
1. ausgeglichene Normalkraftbeanspruchung in den Streben
2. Beanspruchung des Gurtes infolge Normalkraft und Biegung
d1
Bezugs- d d
t1 ebene = 1 = 0
d0 2t0
äußerer
Äußerer innerer Sattel θ t 4 5
θ
6 5 0
Sattel
3 2 2 1 t
φ d0 Kronenvorderseite = 1
t0
mitwirkende
Ebene
Die Definition für ausgeglichene Normalkraftbeanspruchung in den Streben ist in Bild 4.12
angegeben. Die Streben des Knotens bilden zwei Ebenen, eine wird als Bezugsebene und
die andere als mitwirkende Ebene betrachtet. Die Belastung in der mitwirkenden Ebene
wird durch den Faktor m (siehe Bild 4.12) ausgedrückt.
P mP
m gilt für
1 symmetrische Belastung
mitwirkende Ebene
Bezugsebene 0 nur Bezugsebene belastet
–1 antimetrische Belastung
mP
P
Die SCFs für räumliche KHP-KK-Anschlüsse können aus den SCFs für ebene KHP-K-An-
schlüsse (SCFK ) mit Hilfe von zwei Korrekturfaktoren (fgeom und fload) ermittelt werden,
welche Einflüsse aus Geometrie und Belastung berücksichtigen ( Dijkstra et al. [1996] und
Karamanos et al. [1997]). Das allgemeine Format ist:
Das Produkt der beiden Faktoren (fgeom and fload) variiert in Abhängigkeit von den geo-
metrischen Parametern und der Belastung zwischen 1,0 und 1,25. Zur Vereinfachung
wurde ein einziger Faktor als räumlicher Korrekturfaktor (MCF, engl. mulitplanar correction
factor) vorgeschlagen (van Wingerde et al. [1998]). Das allgemeine Format lautet dann
40
Für = 180° ist MCF = 1,0 für alle m-Werte. MCF-Werte für ≤ 90° sind in Tabelle 4.2
gegeben. Lineare Interpolation ist für –1 < m < 0 und für 90° < < 180° möglich.
Tabelle 4.2 Räumlicher Korrekturfaktor (MCF) für SCFs für KHP-KK-Anschlüsse mit Spalt
( ≤ 90°)
Keine Exzentrizität
Gleiche Streben
0,3 ≤ ≤ cos ()
24 ≤ 2 ≤ 48
0,25 ≤ ≤ 1,0
30° ≤ ≤ 60°
60° ≤ ≤ 180°
41
5 Spannungskonzentrationsfaktoren für RHP-Anschlüsse
In diesem Kapitel und im Anhang E wird detailliert die SCF-Berechnung für Anschlüsse aus
Rechteckhohlprofilen gezeigt. Tabelle 5.1 gibt eine Zusammenstellung, wo entsprechende
Tabellen und Bilder zu finden sind. Sofern im Anhang E nicht ausdrücklich angegeben ist,
dass die SCFs vernachlässigt werden können, wird ein Mindestwert von SCF = 2,0 emp-
fohlen (siehe hierzu Abschnitt C.1 des Anhangs C). Die SCFs gelten für quadratische
Hohlprofilstreben und für rechteckige Hohlprofilgurte mit ho/bo zwischen 0,75 und 1,5.
Strebe
E A B
D C
t0 45°
Gurt
b0
Typische SCF-Formeln
Die SCF-Berechnungen für diesen Anschlusstyp beruhen auf Arbeiten von van Wingerde
[1992]. Das allgemeine Format für die SCF-Formeln kann wie folgt angegeben werden:
SCF = (a + b + c 2 + d 2) (2)(e+f+g ) h
2
wobei die Konstanten a, b, c, d, e, f, g und h jeweils abhängig von der maßgebenden Stelle
(Linien A bis E) und der Belastung (Biegung in der Ebene, Normalkraftbeanspruchung von
Strebe bzw. Gurt) sind. Wenn die Last am Gurt wirkt, vereinfacht sich die SCF-Formel zu
SCF = a (2)e h
42
Beurteilung der Parameter
Als Anhaltswert sind Spannungskonzentrationsfaktoren für einige Anschlusskonfigu-
rationen in den Bildern 5.2 bis 5.4 angegeben. Man erkennt folgende Zusammenhänge:
• Die größten SCFs findet man im Allgemeinen im Gurt (für = 1) an den Stellen B und C
• Die größten SCFs findet man für mittlere -Werte
• Je kleiner die 2-Werte, desto kleiner die SCFs
• Je kleiner die -Werte, desto kleiner die SCFs für den Gurt; der Einfluss auf die
Strebe ist jedoch gering
2γ = 12,5 2γ = 16 2γ = 25
τ = 0,5
τ = 1,0
16 32
12 24
8 16
SCF
SCF
4 8
0 0
0,3 0,4 0,5 0,6 0,7 0,8 0,9 1,0 0,3 0,4 0,5 0,6 0,7 0,8 0,9 1,0
β β
Linien A und E (für alle τ ) Linie B
32 20
16
24
12
16
SCF
SCF
8
4
0 0
0,3 0,4 0,5 0,6 0,7 0,8 0,9 1,0 0,3 0,4 0,5 0,6 0,7 0,8 0,9 1,0
β β
Linie C Linie D
Bild 5.2 SCFs für T- und X-Anschlüsse von quadratischen Hohlprofilen mit Normalkraftbeanspruchung
in der Strebe
43
2γ = 12,5 2γ = 16 2γ = 25
τ =0,5
τ =1,0
16 20
12 16
12
8
SCF
SCF
8
4
4
0 0
0,3 0,4 0,5 0,6 0,7 0,8 0,9 1,0 0,3 0,4 0,5 0,6 0,7 0,8 0,9 1,0
β β
Linien A und E (für alle τ ) Linie B
20 20
16 16
12 12
8 8
SCF
SCF
4 4
0 0
0,3 0,4 0,5 0,6 0,7 0,8 0,9 1,0 0,3 0,4 0,5 0,6 0,7 0,8 0,9 1,0
β β
Linie C Linie D
Bild 5.3 SCFs für T- und X-Anschlüsse von quadratischen Hohlprofilen mit Biegung in der Strebe
0,35 ≤ ≤ 1,0
12,5 ≤ 2 ≤ 25,0
0,25 ≤ ≤ 1,0
Bei der Verwendung der Formel zur Berechnung der SFCs sind außerdem folgende Punkte
zu beachten:
• Für T-Anschlüsse ist der Einfluss aus Biegung im Gurt infolge von Normalkräften in den
Streben zusätzlich bei der Schnittgrößenermittlung zu berücksichtigen
• Für Anschlüsse mit Kehlnähten ist der SCF für die Strebe mit 1,4 zu multiplizieren
44
• Für nicht rechtwinklige RHP-X-Anschlüsse kann der SCF mit Hilfe des SCFs für 90°
RHP-X-Anschlüsse unter Verwendung von Korrekturfaktoren bestimmt werden (Packer
und Wardenier [1998]):
Für die Linien B, C und D ist für den Gurt: SCF = 1,2 · SCF = 90° · sin2
Für die Linien A und E ist für die Strebe: SCF = 1,2 · SCF = 90° · sin
Beide Formeln sind gültig für 40° ≤ ≤ 80°
2γ = 12,5 2γ = 16 2γ = 25
τ =0,5
τ =1,0
4
SCF
0
0,3 0,4 0,5 0,6 0,7 0,8 0,9 1,0
β
Linie C
4
SCF
0
0,3 0,4 0,5 0,6 0,7 0,8 0,9 1,0
β
Linie D
Bild 5.4 SCFs für T- und X-Anschlüsse von quadratischen Hohlprofilen mit Normalkraft- und
Biegebeanspruchung im Gurt
45
5.2 Ebene K-Anschlüsse mit Spalt
A ED
C
Strebe 2 E
A B
Rückseite
B
E D C
A C
A B Vorderseite
E B
D C
Rückseite
Gurt
Typische SCF-Formeln
Die SCF-Formel für diesen Anschlusstyp wurde von van Wingerde et al. [1996] entwickelt,
wobei insgesamt 36 Formeln angegeben werden. Mit diesen Formeln können SCF-Werte
für die maßgebenden Stellen (Linien A bis E) nach Bild 5.5 bestimmt werden. Vereinfachte
Formeln werden später von van Wingerde et al. [1997a, 1997b] abgeleitet, wodurch sich
die Anzahl der Gleichungen auf drei reduziert. Die vereinfachten Formeln beziehen sich auf
die maximalen SCFs in Gurt und Strebe und sind insgesamt konservativ (Puthli und Herion
[1996], Zhao und Puthli [1998]).
Für ausgeglichene Normalkraftbeanspruchung kann das Format für die Berechnung der
SCFs wie folgt angegeben werden (Puthli und Herion [1996]):
Der Bezugswert SCF0 ist der SCF für 2 = 24 und = 0,5. Für andere Werte von 2 und
ist SCF0 mit einem Korrekturfaktor f(2, ) zu multiplizieren.
Für reine Normalkraftbeanspruchung des Gurtes braucht nur der SCF im Gurt berücksich-
tigt zu werden. Die Formel für den SCF ist dann
46
Detaillierte Formeln und Diagramme
Detaillierte Ausdrücke für SCF = f(, 2, , , g´ ) sind im Anhang E.2 gegeben. Es gelten
folgende Anwendungsgrenzen:
0,35 ≤ ≤ 1,0
10 ≤ 2 ≤ 35
0,25 ≤ ≤ 1,0
30° ≤ ≤ 60°
2 ≤ g´
–0,55 ≤ e/h0 ≤ 0,25
Diagramme für den Bezugswert SCF0 und den Korrekturfaktor f(2, ) sind ebenfalls im
Anhang E.2 gegeben. SCF0-Werte für den Gurt sind mit Kurven für = 30°, 45° und 60°
über in einzelnen Diagrammen jeweils für g´ = 1, 2, 4 und 8 aufgetragen. Für die Strebe
ist nur ein SCF0-Diagramm für = 30°, 45° und 60° aufgetragen über erforderlich, da die
Spaltgröße keinen signifikanten Einfluss auf den maximalen SCF-Wert hat. Interpolationen
sowohl zwischen den Kurven für die Winkel als auch zwischen den Diagrammen für die
Spaltgrößen sind möglich.
Strebe 2
A ED
E E A C
B Rückseite
A
A
E B Vorderseite
D C
Rückseite
Gurt
Typische SCF-Formeln
Die SCF-Formel für diesen Anschlusstyp wurde von van Wingerde et al. [1996] entwickelt,
wobei insgesamt 60 Formeln angegeben werden. Mit diesen Formeln können SCF-Werte
für die maßgebenden Stellen (Linien A bis E) nach Bild 5.6 bestimmt werden. Vereinfachte
Formeln wurden später von van Wingerde et al. [1997a, 1997b] abgeleitet, wodurch sich
die Anzahl der Gleichungen auf drei reduziert. Die vereinfachten Formeln beziehen sich auf
die maximalen SCFs in Gurt und Strebe und sind insgesamt konservativ.
47
Für ausgeglichene Normalkraftbeanspruchung kann das Format für die Berechnung der
SCFs wie folgt angegeben werden:
Der Bezugswert SCF0 ist der SCF für 2 = 24 und = 0,5. Für andere Werte von 2 und
ist SCF0 mit einem Korrekturfaktor f(2, ) zu multiplizieren.
Für reine Normalkraftbeanspruchung des Gurtes braucht nur der SCF im Gurt berücksich-
tigt zu werden. Die Formel für den SCF ist dann:
Gleiche Streben
0,35 ≤ ≤ 1,0
10 ≤ 2 ≤ 35
0,25 ≤ ≤ 1,0
30° ≤ ≤ 60°
50% ≤ Ov ≤ 100%
–0,55 ≤ e/ho ≤ 0,25
Diagramme für den Bezugswert SCF0 und den Korrekturfaktor f(2, ) sind ebenfalls im
Anhang E.3 gegeben. SCF0-Werte sind mit Kurven für = 30°, 45°, 60° über in einzel-
nen Diagrammen jeweils für 50%, 75% und 100% Überlappung aufgetragen.
Interpolationen sowohl zwischen den Kurven für die Winkel als auch zwischen den
Diagrammen für die verschiedenen Überlappungsgrade sind möglich.
Typische SCF-Formeln
SCFs für räumliche RHP-KK-Anschlüsse können mit Hilfe der SCFs für ebene RHP-K-
Anschlüsse (SCFK) und räumlichen Korrekturfaktoren (MCF), welche Einflüsse aus Geometrie
und Belastung berücksichtigen, berechnet werden (van Wingerde et al. [1998b]), d.h.
SCFKK = MCF · SCFK
48
Werte für MCF für ≤ 90° sind in Tabelle 5.2 gegeben, wobei der Ausdruck „m“ in gleicher
Weise wie für räumliche KHP-KK-Anschlüsse in Bild 4.12 definiert ist. Werte für MCF für
= 180° sind für alle Werte von m gleich 1,0. Lineare Interpolation ist für –1 < m < 0 und
für 90° < < 180° möglich.
θ
g
b1 b1
φ
β = b1 / b0
t1 τ = t1 / t0
2γ = b0 / t0
t0 g` = g / t0
φ = 90°
b0 b0
Tabelle 5.2 Räumlicher Korrekturfaktor (MCF) für SCFs für RHP-KK-Anschlüsse mit Spalt ( ≤ 90°)
Gleiche Streben
0,25 ≤ ≤ 0,60
12,5 ≤ 2 ≤ 25
0,5 ≤ ≤ 1,0
30° ≤ ≤ 60°
2 ≤ g´
–0,55 ≤ e/ho ≤ 0,25
60° ≤ ≤ 180°
49
6 Konstruktive Ausbildung für Ermüdung und Verstärkungen
Das Prinzip, dass richtige konstruktive Ausbildung und Herstellung signifikant die Gesamt-
kosten einer Konstruktion reduzieren, gilt gleichermaßen für Tragwerke aus Hohlprofilen
wie für Tragwerke, die aus offenen Profilen hergestellt werden. Insbesondere gilt dieses
Prinzip im Hinblick auf die Ermüdungsfestigkeit, wo falsche Bemessung und schlechte
Ausführung vor allem bei der Herstellung der Schweißnähte zu deutlich größeren
Ermüdungsschäden führen als erwartet.
Die günstigste Bemessung gegen Ermüdung wird erreicht, wenn die SCFs am kleinsten
sind. Betrachtet man den Einfluss der Strukturparameter wie in den Kapiteln 4 und 5
beschrieben, kann man folgende Regeln aufstellen:
Schweißnahtdetails, Schweißfolgen und -verfahren sollen hier nicht weiter erörtert werden.
Ausführliche Informationen findet man in den CIDECT-Handbüchern Nr. 6 und 7 (Wardenier
et al. [1995], Dutta et al. [1997]). An dieser Stelle sei nur auf die Details in den Bildern 6.1
und 6.2 verwiesen, in denen typische Schweißnahtdetails eines T-Anschlusses von runden
bzw. rechteckigen Hohlprofilen gezeigt werden.
Ansatz- und Endpunkte von Schweißnähten sollten so festgelegt werden, dass sie nicht in
Bereiche der Spitzenspannungen fallen, da sie selbst schon Ursache für Spannungs-
spitzen sind. Bild 6.3 zeigt Empfehlungen für die Lage von Ansatz- und Endpunkten von
Schweißnähten (Wardenier et al. [1995]). Für RHP-Streben sollten die Schweißnahtansätze
und -enden ausreichend entfernt von den Ecken liegen und in KHP-Streben sollten die
Punkte ausreichend entfernt von Krone und Sattelpunkt liegen.
50
Sie sollen die Geometrie der Schweißnaht verbessern, um Schweißnahtfehler und
Spannungsspitzen zu minimieren bzw. um die Eigenspannungen im Anschluss zu reduzie-
ren. Die Verfahren können in zwei Gruppen eingeteilt werden:
Zum einen kann die Schweißnahtgeometrie verbessert werden. Hierzu zählen Ausschleifen
(Knight [1978]), Aufschmelzen (Haagensen [1978]) und Schweißnahtprofilieren (AWS [1998],
Kobyashi et al. [1977]). Zum anderen gibt es Verfahren, die die Eigenspannungen reduzieren.
Hierzu zählen Hämmern und Strahlhämmern (Knight [1978]).
Abschnitt 6.2 beschreibt einige Verfahren zur Reparatur von Tragwerken, in denen bereits
Ermüdungsrisse aufgetreten sind. d 1
X Z
θ Y
d0
Kantenvorbereitung
X1) senkrecht zum Strebenblech Y1) Z1)
3 mm max.
L
3 mm max.
L
3 mm max. L
L
θ < 60°
t1
X2) Y2)
L 3 mm max.
3 mm max. H
L d1 = d0
θ > 60°
t1
t1
1 bis 2,5 mm 1 bis 2,5 mm 3 mm max.
X3) Y3)
H
H
3 mm max.
Hmin = t1
51
b1
X Z
Y
h0 θ
b0
Kantenvorbereitung L
senkrecht zum Strebenblech
X1) Y1) Z1)
L
3 mm max. 3 mm max.
L
3 mm max.
L
θ < 60°
wobei b1 < b0
X2) Y2)
L 3 mm max.
3 mm max.
L
θ > 60° wobei b1 = b0
t1
t1
1 bis 2,5 mm
X3) Y3)
45˚
45∞
H
3 mm max. t0
Hmin = t1
52
1
1
3
oder
4
2 2
1
oder
2
4 1 2
Bild 6.3 Empfohlene Positionen für Ansatz- und Endpunkte von Schweißnähten
6.2.1 Allgemeines
Eine andere Möglichkeit besteht darin ganze geschweißte Anschlüsse durch Schmiede-
oder Gussteile zu ersetzen, wie dies in der nuklearen Industrie üblich ist. Hier sind jedoch
hohe Kosten zu erwarten und die Reparaturzeiten sind deutlich länger als dies bei norma-
len Schweißverbindungen der Fall ist. Wird diese Methode gewählt, sollten die Hersteller
der Schmiede- oder Gussteile möglichst früh in das Projekt einbezogen werden.
Ermüdungsschäden in einem Tragwerk beginnen stets mit kleinen Rissen. Diese treten
normalerweise am Schweißnahtübergang geschweißter Verbindungen auf. Regelmäßige
Wartung des Tragwerkes ist erforderlich, um Risse so früh wie möglich erkennen zu kön-
nen. Wird ein Riss entdeckt, sind sofort entsprechende Maßnahmen einzuleiten, um einem
weiteren Rissfortschritt vorzubeugen. Eine einfache Methode ist es, Löcher jeweils an den
Rissenden ins Grundmaterial zu bohren wie in Bild 6.4 (a) und (b) gezeigt. Der
Lochdurchmesser sollte dabei etwa so groß wie die Blechdicke sein, um den Riss voll-
ständig zu erfassen, auch wenn er in einem Winkel durch die Blechdicke verläuft.
Gleichzeitig werden durch das runde Loch die Spannungsspitzen an den Rissenden abge-
baut. Anschließend kann dann eine Reparatur des Bauteils erfolgen.
Verschiedene Verfahren zur Reparatur von Rissen und zur eventuellen Verstärkung von
Hohlprofilanschlüssen sind in den Abschnitten 6.2.2 bis 6.2.4 beschrieben.
53
a) ursprünglicher b) Bohrungen an c) Riss ausschleifen d) neu verschweißen
Riss den Rissenden und glatt schleifen
Bild 6.4 Schleifen oder Aushöhlen von Rissen und neu verschweißen
Dieses Reparaturverfahren, bei dem keine Verstärkungen erforderlich sind, siehe Bild 6.4,
ist gleichermaßen für runde und rechteckige Hohlprofile geeignet. Ist der Rissfortschritt
durch Bohrungen an den Rissenden wie zuvor beschrieben gestoppt, muss im nächsten
Schritt der Riss vollständig mit einer Schleifscheibe ausgeschliffen werden oder mit einer
Schweißelektrode ausgehöhlt werden. Die Reparatur erfolgt dann, indem der Bereich
wieder mit den üblichen Verfahren zugeschweißt und die Oberfläche gegebenenfalls glatt
geschliffen wird.
Bei Ermüdungsschäden an T-Anschlüssen von Rundhohlprofilen, bei denen der Riss von
der Schweißnaht in den Gurtquerschnitt verläuft, sind drei Verfahren zur Verstärkung möglich:
Ein Möglichkeit besteht darin, wie in Bild 6.5 (a) gezeigt, innen liegende Ringsteifen anzu-
ordnen, vorausgesetzt das Profil ist hierfür zugänglich. Diese Lösung wird häufig im
Bereich konzentrierter Lasteinleitung (z.B. an Auflagern) angewandt. Es kommt zu einer
Umverteilung der Lasten zu benachbarten Steifen und die Spannungsspitzen werden
abgebaut.
Eine andere Möglichkeit ist der Einsatz von Seitenblechen wie in Bild 6.5 (b) dargestellt.
Seitenbleche können vor oder auch nach dem Auftreten von Rissen angebracht werden.
Die Enden der Seitenbleche sind so zu plazieren, dass sie an Stellen mit homogener
Spannung liegen, um ungünstige Kerbwirkung durch die Bleche selbst zu vermeiden.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, den ganzen Bereich des Anschlusses durch
Gussteile zu ersetzen, siehe Bild 6.5 (c). Solche Komponenten sind äußerst homogen und
ermöglichen eine lange Lebensdauer für das Tragwerk. Aufmerksamkeit ist jedoch bei der
Herstellung geboten. Die Schweißnahtausbildung ist mit Sorgfalt auszuwählen, um eine
ausreichende Verbindung zwischen dem Gussstück und dem ursprünglichen Rohr zu
erreichen. Das Verfahren ist jedoch kostspielig und zeitaufwendig. Es sollte daher nur in
besonderen Fällen Anwendung finden.
54
(a) Einsatz von innen liegenden Ringsteifen
Wenn sich in einem T-Anschluss ein Riss im Gurt entlang der Hauptlastrichtung ausgebil-
det hat (Bild 6.4), stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verstärkung des Anschlusses zur
Verfügung, siehe Bild 6.6 (a) bis Bild 6.6 (c).
Die Strebe wird vom Gurt gelöst und dann wird zwischen Gurt und Strebe ein Blech wie in
Bild 6.6 (a) gezeigt geschweißt. Da die Gurtplatte (ähnlich wie eine normale Stirnplatte) in
Dickenrichtung belastet wird, ist hier auf entsprechende Stahlqualität (z.B. Z-Güte) zu achten.
55
(c) Einsatz von Vouten
Seitlich an den Hohlprofilen werden wie in Bild 6.6 (c) dargestellt in Gurtlängsrichtung
voutenähnliche Steifen angeordnet. Die Aussparungen sind erforderlich, um die Überlage-
rung von thermischen und strukturellen Spannungen zu vermeiden. Außerdem können die
Kehlnähte umlaufend durchgeschweißt werden. Statisch gesehen ist dies die beste
Lösung, da die angeschlossenen Flächen signifikant vergrößert und somit die Spannungen
reduziert werden. Diese Alternative kann jedoch in der Fertigung kostspielig sein.
56
(a) Verstärkung durch Flanschblech
Bild 6.7 Verstärkungen von RHP-K- und N-Anschlüssen mittels angeschweißter Bleche
57
(a) KHP-K-Anschlüsse
(b) RHP-K-Anschlüsse
58
6.2.6 Einfluss von Verstärkungen und Reparaturen auf die Lebensdauer
59
7 Bemessungsbeispiele für KHP-Anschlüsse
Gegeben:
Gegeben ist das in Bild 7.1 gezeigte ebene Fachwerk. Die Abmessungen sind die gleichen
wie in dem Beispiel im CIDECT Design Guide 1 auf Seite 46 für Verbindungen aus KHP
unter vorwiegend ruhender Beanspruchung (Wardenier et al. [1991]). Die Exzentrizität (e)
der Knoten sei e = 0. Der Fachwerkträger wird durch die in Bild 7.1 angegebenen Kräfte
beansprucht. Aus der Belastung, die von Null bis zu den angegebenen Lasten variiert,
ergibt sich eine als konstant angenommene Schwingbreite.
Problem:
Bestimmung der Lebensdauer für Knoten 6, siehe Bild 7.1.
Lösung:
Schritt 1: Parameter
Die Parameter liegen innerhalb der zulässigen Grenzen gemäß Tabelle D.3.
Schritt 2: Schnittgrößenermittlung
Für die Tragwerksberechnung des Trägers werden durchlaufende Gurte und gelenkig an-
geschlossene Streben angenommen. Die berechneten Schnittgrößen (Normalkräfte und
Biegemomente) sind in Bild 7.2 angegeben. Diese können als eine Lastkombination aus
zwei Lastzuständen dargestellt werden, Bild 7.3.
Lastfall 1: Im Gleichgewicht stehende Normalkräfte
60
Lastfall 2: Restschnittgrößen im Gurt (Normalkräfte und Biegung)
17,2 kN 17,2 kN
Strebe 2
Strebe 1
θ 242 kN
215 kN
Anschluss 6 Anschluss 6
Lastfall 1 Lastfall 2
(im Gleichgewicht stehende Normalkräfte) (Restschnittgrößen im Gurt)
Wie in Bild 7.2 zu erkennen, ist die maßgebende Beanspruchung wegen der größeren
Zugkraft im Gurt 1. Von den beiden Diagonalen wird nur die zugbeanspruchte Strebe 2
nachgewiesen. Anmerkung: Im Allgemeinen kann angenommen werden, dass nur Streben
mit einer positiven Schwingspannung (Zug) Ermüdungsversagen hervorrufen.
Anmerkung: Die Biegemomente im Gurt reduzieren die Zugspannung des Gurtes auf der
Seite, auf der die Streben angeschlossen sind. Der Vergrößerungsfaktor MF zur
Berücksichtigung sekundärer Biegemomente ergibt sich nach Tabelle 2.1.
61
Schritt 4: SCF-Berechnung für Lastfall 1 (Im Gleichgewicht stehende Normalkräfte)
Gurt
0,4 1,1 0,4 1,1
= 1,16 · SCFo,ch,ax
Strebe
0,5 0,5 0,5 0,5
12,5 0,563
SCFb,ax = · · SCFo,b,ax = · · SCFo,b,ax
12 0,5 12 0,5
= 1,08 · SCFo,b,ax
Gurt
0,3 0,3
SCFch,ch = 1,2
0,5
· (sin )–0,9 = 1,2 · 0,563
0,5 · (sin 38,7°)–0,9 = 1,9
Strebe
62
Schritt 6: Schwingbreiten der lokalen Bezugsspannung
Ermüdungsbruch im Gurt:
Mit Hilfe von Tabelle 3.1 oder Bild 3.3 kann nun die Lebensdauer bestimmt werden.
Hier ist t = 4 mm und Srhs,Strebe = 63 N/mm2. Der Bemessungswert für die Schwingbreite der
lokalen Bezugsspannung von 63 N/mm2 ist kleiner als die Dauerfestigkeit (5 Mio. Lastwechsel)
von 147 N/mm2 nach Tabelle 3.2. Daher ist kein Ermüdungsversagen in der Strebe zu erwarten.
Ergebnis:
Die zu erwartende Lebensdauer für Ermüdungsversagen für den Knoten Nr. 6 liegt bei ca.
257.000 Lastwechseln. Maßgebend für ein Ermüdungsversagen ist der Gurt.
63
7.2 Beispiel 2: Räumliche KHP-KK-Anschlüsse mit Spalt
Gegeben:
Gegeben ist ein räumlicher KHP-KK-Anschluss mit den gleichen Abmessungen und inne-
ren Füllstäben wie der Anschluss Nr. 6 in dem zuvor gezeigten ebenen Beispiel im Ab-
schnitt 7.1. Es wird weiter angenommen, dass die Streben antimetrisch belastet sind, d.h.
m = –1, so dass die Schnittgrößen im Gurt vernachlässigt werden können, siehe Bild 7.4.
Der räumliche Parameter , d.h. der Winkel zwischen den Strebenebenen, beträgt 90°.
, ,
, ,
Problem:
Bestimme die Lebensdauer für den räumlichen KHP-KK-Anschluss
Lösung:
Schritt 1: Räumliche Korrekturfaktoren (MCFs) für die SCFs
Die SCFs für dieses Beispiel werden dem vorangegangenen Beispiel im Abschnitt 7.1
entnommen.
Anmerkung: SCFb,ax,up ist der berechnete Wert und nicht der SCF-Mindestwert.
Srhs,Gurt,mp = 0 N/mm2
Srhs,Strebe,mp = 0 N/mm2
Srhs,Gurt,mp = 84 + 0 = 84 N/mm2
Srhs,Strebe,mp = 50 + 0 = 50 N/mm2
Ermüdungsbruch im Gurt:
Hier ist t = 7,1 mm und Srhs,Gurt,mp = 105 N/mm2. Die Schwingbreite der lokalen
Bezugsspannung von 105 N/mm2 ist kleiner als die Dauerfestigkeit (für t = 7,1 mm),
welche zwischen 111 N/mm2 (für t = 8 mm) und 134 N/mm2 (für t = 5 mm) entspre-
chend Tabelle 3.2 ist. Es ist demnach kein Ermüdungsversagen im Gurt zu erwarten.
Ergebnis:
Für diesen räumlichen Anschluss ist kein Versagen durch Ermüdung zu erwarten.
65
8 Bemessungsbeispiele für RHP-Anschlüsse
8.1 Beispiel 1: Ebener RHP-T-Anschluss
Gegeben:
Gegeben ist ein T-Anschluss aus quadratischen Hohlprofilen nach Bild 8.1, wobei für die
Kehlnähte ein Wurzelmaß von 5 mm angenommen wird.
RHS
RHP 140 140 5
140x140x5
+- P
Kehlnaht, a = 5 mm
RHS
RHP 200 200 12,5
200x200x12,5
L = 1.500
Für den T-Anschluss wird angenommen, er sei schadenstolerant (Versagen des An-
schlusses führt nicht zum Versagen des Gesamttragwerkes) und nur schwer zugänglich.
Er wird durch eine konstante Ermüdungsbelastung beansprucht.
Problem:
Bestimme den Bemessungswert für die Strebenkraft P, die sich aus einer Nennspannungs-
schwingbreite für den T-Anschluss bei 2·106 Lastwechseln und konstanter Schwingbreite ergibt.
Lösung:
Schritt 1: Parameter
Die Parameter liegen innerhalb der zulässigen Grenzen gemäß Tabelle E.1.
66
Schritt 2: Nennspannungsschwingbreiten
Ein allgemeiner Ausdruck für die Schwingbreiten der lokalen Bezugsspannung ergibt sich dann zu
Srhs = SCFax · Sn,ax + SCFch · Sn,ch = Sn,ax · (SCFax + SCFch · (1/4) · A1 · (L–b1)/Wo)
Somit wird
Prange = A1 · Sn,ax
Mit Bild 5.2 erhält man dann eine schnelle Abschätzung von SCFA&E, ax = 7,5.
= 0,362 · 161,085
= 7,33
In diesem Beispiel ist eine Kehlnaht ausgeführt. Gemäß Tabelle E.1 ist der SCF in der Strebe
(Linien A und E) mit einem Korrekturfaktor 1,4 für den Schweißnahttyp zu multiplizieren
(dieser Faktor braucht auf der Gurtseite der Naht nicht berücksichtigt zu werden). Also:
SCFC,ax = 4,27
SCFD,ax = 2,07
67
Schritt 4: SCFch Gurtlasten
SCFA&E,ch = 0
SCFB,ch = 0
Wie zuvor in Schritt 2 ergibt sich ein gesamter SCF = SCFax + SCFch · 1,76
68
Schritt 7: Bemessungswert für die Schwingbreite in der Strebe
Maßgebend ist der kleinere Wert (14,1 N/mm2), mit dem die gesuchte Kraft in der Strebe
berechnet wird.
Ergebnis:
Die Lastamplitude in der Strebe sollte nicht größer als 37,5 kN sein.
Gegeben:
Gegeben ist das in Bild 8.2 gezeigt ebene Fachwerk. Die Abmessungen sind die gleichen
wie im Beispiel im CIDECT Design Guide 3 auf Seite 55 für Verbindungen aus RHP unter
vorwiegend ruhender Beanspruchung (Packer et al. [1992]). Die Exzentrizität (e) der
Knoten sei e = 0. Der Fachwerkträger wird durch die in Bild 8.2 angegebenen Kräfte bean-
sprucht. Aus der Belastung, die von Null bis zu den angegebenen Lasten variiert, ergibt
sich eine als konstant angenommene Schwingbreite.
69
Problem:
Bestimmung der Lebensdauer für Knoten 6, siehe Bild 8.2
Lösung:
Schritt 1: Parameter
Die Parameter liegen innerhalb der zulässigen Grenzen gemäß Tabelle E.2.
Schritt 2: Schnittgrößenermittlung
Für die Tragwerksberechnung des Trägers werden durchlaufende Gurte und gelenkig an-
geschlossene Streben angenommen. Die berechneten Schnittgrößen (Normalkräfte und
Biegemomente) sind in Bild 8.3 angegeben. Diese können als eine Lastkombination aus
zwei Lastzuständen dargestellt werden, Bild 8.4.
Strebe 2
Strebe 1
Anschluss 6
Gurt 2 Gurt 1
Bild 8.3 Schnittgrößen am Knoten 6 (Normalkräfte und Biegung)
Anschluss 6 Anschluss 6
Lastfall 1 Lastfall 2
(Im Gleichgewicht stehende Normalkräfte) (Restschnittgrößen im Gurt)
70
Schritt 3: Nennspannungsschwingbreiten in den kritischen Bauteilen
Wie in Bild 8.3 zu erkennen, ist die maßgebende Beanspruchung wegen der größeren
Zugkraft im Gurt 1. Von den beiden Diagonalen wird nur die zugbeanspruchte Strebe 2
nachgewiesen. Anmerkung: Im Allgemeinen kann angenommen werden, dass nur Streben
mit einer positiven Schwingspannung (Zug) Ermüdungsversagen hervorrufen.
71
Schritt 6: Schwingbreiten der lokalen Bezugsspannung
Ermüdungsbruch im Gurt:
Mit Hilfe von Tabelle 3.1 oder Bild 3.3 kann nun die Lebensdauer bestimmt werden.
72
Ermüdungsbruch in der Strebe:
Ergebnis:
Die zu erwartende Lebensdauer für Ermüdungsversagen für den Knoten Nr. 6 liegt bei ca.
214.000 Lastwechseln. Maßgebend für ein Ermüdungsversagen ist der Gurt.
Gegeben:
Gegeben ist ein räumlicher RHP-KK-Anschluss mit den gleichen Abmessungen und inne-
ren Füllstäben wie der Anschluss Nr. 6 in dem zuvor gezeigten ebenen Beispiel im Ab-
schnitt 8.2. Es wird weiter angenommen, dass die Streben antimetrisch belastet sind, d.h.
m = –1, so dass die Schnittgrößen im Gurt vernachlässigt werden können, siehe Bild 8.5.
Der räumliche Parameter , d.h. der Winkel zwischen den Strebenebenen, beträgt 90°.
, ,
Streben
Gurt
Streben
, ,
Problem:
Bestimme die Lebensdauer für den räumlichen RHP-KK-Anschluss
73
Lösung:
74
Schritt 4: Bemessungswerte der Schwingbreiten der lokalen Bezugsspannung
Ermüdungsbruch im Gurt:
Die Lebensdauer des Gurts für diesen räumlichen RHP-KK-Knoten beträgt etwa
903.000 Lastwechsel.
Die Lebensdauer der Strebe für diesen räumlichen RHP-KK-Knoten beträgt etwa
1.050,000 Lastwechsel.
Ergebnis:
Für den räumlichen Anschluss wurde eine Lebensdauer von etwa 903.000 Lastwechseln
mit Versagen im Gurt berechnet.
75
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Zhao, X.-L. and Puthli, R. S.: Comparison of SCF formulae and fatigue strength for uni-
lanar RHS K-joints with gap, IIW Document XV-E-98-235, 1998.
80
Anhang A: Ermüdungslasten
Ermüdungslasten können bei der Bemessung berücksichtigt werden, indem nur die
Arbeitsbedingungen, z.B. besondere Lastzustände bei Kranen oder Maschinen, berück-
sichtigt werden. Diese Fälle können herangezogen werden, um die maßgebenden
Ermüdungslasten speziell für ein bestimmtes Tragwerk zu ermitteln. Ermüdungslasten kön-
nen auch geeigneten Empfehlungen oder Richtlinien wie z.B. den EKS-TC6-Empfehlungen
(1985) entnommen werden.
Ermüdungslasten sind aber auch in den entsprechenden Normen für Lastannahmen für
Eisenbahn- oder Straßenbrücken oder Krane oder Windlasten, z.B. Eurocode 1 (1994),
enthalten. Zusätzliche Daten wie Spektren, schadensäquivalente Lasten und Sicherheits-
beiwerte können in den Projektspezifikationen angegeben werden, welche dann die
Regeln der Normen ergänzen oder ersetzen.
Ein einfaches Beispiel ist in Bild A.1 zu sehen, in dem das allgemeine Verfahren
veranschaulicht wird, mit dem Ermüdungslasten und Schädigung geschätzt werden
können. Das Verfahren umfasst folgende Schritte:
(a) Bestimmung von einer oder mehreren Lastfolgen, die typischerweise während der
Nutzungsdauer des Tragwerkes auftreten, z.B. Lasten PA und PB in Bild A.1 (a) seien
typisch für einen Lastwechsel.
(e) Bestimmung der ertragbaren Lastwechsel (Ni) für jedes Spannungsniveau (Si) mit Hilfe
der entsprechenden Ermüdungsfestigkeitskurven nach Bild A.1 (e).
(f) Berechnung der Schadenssumme z.B. mit Hilfe der Palmgren-Miner-Regel, siehe
Bild A.1 (f). Die Regel besagt, dass die Summe der Schädigungen der einzelnen
Spannungsblöcke einen Wert von 1,0 nicht überschreiten darf. Um Versagen während
der geplanten Nutzungsdauer auszuschließen, muss dieses Kriterium also für die
Palmgren-Miner-Regel erfüllt werden.
81
Typischer Lastzyklus
(n Wiederholungen während der Lebensdauer)
PB
Last
PA PA
Detail X-X
Zeit
(a) Lastfolge PB
Zeit
(b) Schwingbreitenverlauf S
an der Stelle X - X Zeit
S3 S4 S2
S1
(c) Zähler der
Lastwechsel
(Reservoir-Methode)
S1
S S2
S3
S4
S
S-N Linie für Detail X-X
S1
S2
S3
(e) Lastwechsel bis S4
zum Versagen
N1 N2 N3 N4
Anzahl der Lastwechsel
82
Anhang B: Kerbfallgruppen für die Klassifizierungsmethode
Die Kerbfallgruppen für die Klassifizierungsmethode (auch Nennspannungsmethode
genannt) sind für Längsspannungen in Hohlprofilen und einfache Verbindungen in
Tabelle B.1 aufgeführt und für Anschlüsse in Fachwerkträgern in Tabelle B.2. Die hier an-
gegebenen Werte sind die Werte, wie sie derzeit im Eurocode 3 (EC3 [1992]) empfohlen
werden. Sie können in anderen nationalen Normen etwas unterschiedlich sein. Tabelle B.1
gilt für Blechdicken zwischen 4 mm and 12,5 mm. Die Wanddicken in Tabelle B.2 liegen
zwischen 4 mm und 8 mm.
Tabelle B.1 Kerbfallgruppen in Hohlprofilen und einfachen Verbindungen
71 Quernähte
Mit durchgeschweißten Nähten ge-
schweißte Stöße von Rundhohlprofilen
Anforderungen:
– Nahtüberhöhung ≤ 10% der
Schweißnahtdicke mit verlaufendem
Übergang in die Blechoberfläche
– In Wannenlage geschweißte
Nähte und nachweisbar frei von
erkennbaren Fehlern
– Konstruktionsdetails mit t > 8 mm
dürfen 2 Kerbgruppen höher
eingestuft werden (=> 90)
56 Quernähte
Mit durchgeschweißten Nähten ge-
schweißte Stöße von Rechteckhohlprofilen
Anforderungen:
– Nahtüberhöhung ≤ 10% der Schweiß-
nahtdicke mit verlaufendem Übergang
in die Blechoberfläche
– In Wannenlage geschweißte
Nähte und nachweisbar frei
von erkennbaren Fehlern
– Konstruktionsdetails mit t > 8 mm
dürfen 2 Kerbgruppen höher
eingestuft werden (=> 71)
71 Nicht tragende Schweißnähte
Mit Kehlnähten an einen anderen
Querschnitt angeschweißte runde
oder rechteckige Hohlprofile
Anforderungen:
– Nicht trag. Schweißnähte
– Querschnittsbreite parallel zur
Spannungsrichtung ≤ 100 mm
83
Tabelle B.1 Kerbfallgruppen in Hohlprofilen und einfachen Verbindungen (Fortsetzung)
80 l ≤ 50 mm Längsnähte
Die Kerbfallgruppe hängt von der
Länge l der Naht ab
71 50 ≤ l ≤ 80 mm
63 80 ≤ l ≤ 100 mm
56 l > 100 mm
80 t ≤ 12 mm Quernähte
Das Schweißnahtende muss mehr
als 10 mm vom Blechrand entfernt
71 t > 12 mm sein
80 t ≤ 12 mm Quernähte
Am Steg oder Flansch angeschweiß-
te Querschotte in Kastenträgern
71 t > 12 mm
84
Tabelle B.1 Kerbfallgruppen in Hohlprofilen und einfachen Verbindungen (Fortsetzung)
80 Quernähte
Einfluss geschweißter
Kopfbolzendübel auf den Grund-
werkstoff
85
Tabelle B.2 Hohlprofilanschlüsse
45 t0/ti = 1,0
56 t0/ti = 1,0
50 t0/ti = 1,0
Allgemeine Anforderungen:
– Für Zwischenwerte t0/ti ist eine lineare Interpolation zwischen den benachbarten Kerbfällen erlaubt.
– Für Streben und Gurte sind verschiedene Ermüdungsnachweise erforderlich.
* Diese Werte basieren auf Messergebnissen. Sie unterscheiden sich vom Eurocode 3, wo to ≤ 12,5 mm,
t1 ≤ 12,5 mm, bo/to ≤ 25 und do/to ≤ 25 ist.
86
Anhang C: Die Bestimmung von SCFs mit Hilfe von
Versuchen und der Finite-Elemente-Methode
Die Strukturspannungsmethode (engl. Hot Spot Stress Method) bezieht die Ermüdungslebens-
dauer von Anschlüssen auf die so genannte lokale Bezugsspannung (Hot Spot Stress) am
Anschluss und nicht auf die Nennspannung im angeschlossenen Bauteil. Dabei wird die un-
gleichmäßige Spannungsverteilung im Knotenbereich direkt berücksichtigt. Die Schwingbreite
der lokalen Bezugsspannung beinhaltet die geometrischen Einflüsse, berücksichtigt aber nicht
Effekte, die auf der Herstellung beruhen, wie etwa Ausbildung der Schweißnaht (flach, konvex,
konkav) und lokaler Zustand des Schweißnahtfußes (Radius, Einbrand etc.). Die lokale Bezugs-
spannung ist die maximale geometrische Spannung, die im Knoten an der Stelle auftritt, an der
in der Regel Risse entstehen. Im Falle von geschweißten Knoten aus Hohlprofilen tritt dies im
Allgemeinen am Schweißnahtübergang auf.
Tabelle C.1 Grenzen für den Extrapolationsbereich für KHP- und RHP-Anschlüsse
Die lokale Bezugsspannung oder der Spannungskonzentrationsfaktor (SCF) kann mit Hilfe
von Dehnungsmessstreifen oder der Finite-Elemente-Methode bestimmt werden. Dieser
Anhang gibt Hilfestellung zur Anwendung dieser beiden Verfahren zur Bestimmung der
lokalen Bezugsspannungen und der SCFs.
87
Ein Mindestwert SCF von 2,0 wird empfohlen, es sei denn, dieser ist vernachlässigbar.
Dies ist wie folgt begründet:
• Die SCFs werden entlang einer begrenzten Anzahl von maßgebenden Linien bzw.
Stellen bestimmt. Die ermittelten lokalen Bezugsspannungen können unter den „wah-
ren“ lokalen Bezugsspannungen liegen, falls die Richtung der Hauptspannung von der
Richtung dieser Linien abweicht, besonders wenn die Spannungskonzentration weni-
ger ausgeprägt ist.
• Schwierigkeiten bei der FE-Modellierung für den Fall, dass ß = 1,0 ist, und auch aufgrund
der Tatsache, dass die Form der Schweißnaht einen großen Einfluss auf die SCFs hat.
• Rissbildung ausgehend von der Schweißnahtwurzel für kleine SCF-Werte.
t1
Strebenwand
∆σhs
t0
Lr,min Gurtwand
Lr,max
Bild C.1 Definition des Extrapolationsbereichs
Dehnungen für Gurte müssen im Extrapolationsbereich senkrecht zur Schweißnaht und für
Streben parallel zur Stabachse gemessen werden. Der Extrapolationsbereich wird in Bild C.1
88
und Tabelle C.1 definiert. Maßgebende Linien bzw. Stellen werden in den Bildern
4.1, 4.5, 4.9, 4.10, 4.11, 5.1, 5.5 und 5.6 vorgeschlagen, entlang deren Dehnungsmess-
streifen zur Messung der Dehnungsverteilung angebracht werden sollten.
Neben den aufgebrachten Momenten in der Ebene (in-plane bending [ipb]) oder aus der
Ebene (out-of-plane bending [opb]) treten in Knoten, besonders in denen von Fachwerk-
trägern, Momente 2. Ordnung auf. Biegemomente 2. Ordnung werden durch unvermeid-
liche Lastexzentrizitäten und die Nachgiebigkeit der Knoten hervorgerufen (Romeijn et al.
[1997], Herion und Puthli [1998]). Es ist erforderlich, in einem Versuch die Dehnungen aus
Biegemomenten sowie aus Normalkräften zu messen. Dies erreicht man durch Aufbringen
von Dehnungsmessstreifen über zwei oder drei Querschnitte entlang jeder Strebe. Die
Dehnungen aus Biegemoment und aus Normalkräften können mit Hilfe des Verfahrens der
Superposition getrennt werden. Der Abstand zwischen Messquerschnitten in den Streben
und Schweißnahtübergang sollte mindestens 3d1 bzw. 3b1 betragen, wobei d1 und b1 der
Durchmesser bzw. die Breite der jeweiligen Strebe ist.
d) Extrapolationsmethoden
Wie bereits erwähnt, beinhaltet die Schwingbreite der lokalen Bezugsspannung zwar
geometrische Einflüsse, nicht aber solche Effekte, die aus der Herstellung, wie die
Schweißnahtgestalt (flach, konvex, konkav) und die lokale Ausbildung des Schweißnaht-
fußes (Radius, Einbrand etc.), resultieren. Einerseits sollte die Extrapolation der Dehnungen
im Extrapolationsbereich, wie in Tabelle C.1 und Bild C.1 definiert, ausgeführt werden.
Andererseits müssen die Extrapolationspunkte derart gewählt werden, dass die
Dehnungsgradienten globalen geometrischen Effekten entsprechen. Zwei Extrapolations-
methoden sind üblich, nämlich die lineare und die quadratische, um die lokalen Bezugs-
spannungen zu bestimmen. Sie werden in Bild C.2 gezeigt. Für Knoten aus kreisförmigen
Hohlprofilen kann die lineare Extrapolation angewendet werden. Für Knoten aus recht-
eckigen Hohlprofilen wird wegen der hier beobachteten stark nichtlinearen Dehnungs-
verteilung die quadratische Extrapolation empfohlen.
SNCF
0,4 t
aber > 4 mm Extrapolationszone
SNCF
quadratisch
SNCF
linear Messpunkte
Schweißnaht-
übergang
Abstand
Bild C.2 Extrapolationsmethoden
89
e) Beziehung zwischen SNCF und SCF
Weil nur Dehnungen direkt mittels Dehnungsmessstreifen gemessen werden können, wird
zunächst der Dehnungskonzentrationsfaktor (SNCF) bestimmt. Danach wird der SNCF in
einen SCF umgerechnet.
wobei
max die extrapolierte maximale Dehnung ist und
ax,
ipb, und
opb Nenn-
dehnungskomponenten aufgrund von axialer Last und Biegemomenten in und aus der
Ebene darstellen.
f) Sonstiges
Die Versuche müssen in einem gut ausgerüsteten Labor von Spezialisten ausgeführt
werden. Auf korrekte Lagerung und Lasteinleitung ist zu achten.
C.3 Finite-Elemente-Berechnungen
FE-Berechnungen sollten nur mit Hilfe eines hinreichend getesteten FE-Programms durch-
geführt werden. Die Verfahren werden nur für erfahrene Experten empfohlen. Einige der in der
Vergangenheit zur Bestimmung von SCFs verwendete Programme sind ABAQUS, ANSYS,
DIANA und MARC. Es ist weiterhin wichtig, sich im Hinblick auf die erforderlichen Computer-
kapazitäten einen Überblick über den Umfang der Problemstellung zu verschaffen.
Symmetrie aus Geometrie und Belastung sollte genutzt werden, um das Problem zu verein-
fachen. Es ist auf die Lagerungsbedingungen in der Symmetrieachse bzw. -ebene zu achten.
b) Elemente
Die Diskretisierung des FE-Netzes eines Hohlprofilknotens hängt vom Typ der Elemente
und vom Spannungs- bzw. Dehnungsgradienten über das einzelne Element ab. Die
Diskretisierung des Netzes sollte derart gewählt werden, dass eine weitere Verfeinerung
nicht zu einer wesentlichen Änderung der Spannungsverteilung außerhalb des gekerbten
Bereichs führt. Elementabmessungen von 0,5 t1 bis 0,5 to können verwendet werden
(Herion [1994]). Bei der Verwendung von Volumenelementen sollten bei diesem Verhältnis
von Seitenlänge zu Elementdicke keine Probleme entstehen. Im Falle von dünnen
Schalenelementen mit diesen Abmessungen sollte die Zuverlässigkeit der Berechnung
überprüft werden. In Bereichen, die weniger von Interesse sind, können die Element-
90
größen (Abmessungen) zur Einsparung von Rechenzeit vergrößert werden.
Eine Modellierung der Form der Schweißnaht verbessert die Genauigkeit der SCFs erheb-
lich. Deshalb werden Volumenelemente zur Modellierung der Schweißnaht und
Schweißnahtumgebung sowie des Extrapolationsbereichs empfohlen. Wegen der hohen
Anforderungen an die Genauigkeit wird die Verwendung von 20-Knoten-Elementen mit
2 x 2 x 2 Integrationspunkten empfohlen (Romeijn [1994]).
Es sollte ein Vergleich von gerechneten SNCF und experimentellen Werten durchgeführt
werden. Es wird empfohlen, vor dem Vergleich mit experimentellen Ergebnissen folgende
Punkte zu überprüfen:
Einfache Geometrie und Belastung. Dies kann mit Hilfe der Prüfroutinen des zur
Generierung benutzten Pre-Prozessors erreicht werden.
e) Sonstiges
91
Anhang D: SCF-Formeln und Diagramme für KHP-Anschlüsse
Sofern nicht anders angegeben, wird ein Mindestwert SCF von 2,0 für alle Anschluss-
typen, alle Stellen und alle Lastfälle empfohlen.
Stellen Anwendungsgrenzen
d1
t1 d1 d0 0,2 ≤ ≤ 1,0
γ=
β=
d0 2t0
15 ≤ 2 ≤ 64
0,2 ≤ ≤ 1,0
τ=
t1
α=
2L 4 ≤ ≤ 40
t0 θ t0 d0 30° ≤ ≤ 90°
Kronenrückseite
Sattel
Parameter C für Lagerung
d0 Kronenvorderseite der Gurtenden
C1 = 2 (C – 0,5)
L
C2 = C/2
C3 = C/5
eingespannt C = 0,5
gelenkig C = 1,0
sonst C = 0,7
Lastfälle
Lastfall 1 Lastfall 2
Normalkraftbeanspruchung mit Normalkraftbeanspruchung mit
eingespannten Gurtenden allgemeiner Lagerung der Gurte
Lastfall 3 Lastfall 4
Biegung in der Ebene Biegung aus der Ebene
92
Tabelle D.1 SCFs für ebene KHP-T und Y-Anschlüsse (Fortsetzung)
SCFch_Sattel,ax = T1 · F1 SCFb_Sattel,ax = T3 · F1
SCFch_Krone,ax = T2 SCFb_Krone,ax = T4
wenn < 12: F1 = 1 – (0,83 · ß – 0,56 · ß2 – 0,02) · 0,23 · exp[– 0,21 · –1,16 · 2,5]
wobei exp[x] = ex
SCFch_Sattel,ax = T5 · F2 SCFb_Sattel,ax = T3 · F2
SCFch_Krone,ax = T6 SCFb_Krone,ax = T7
wenn < 12: F2 = 1 – (1,43 · ß – 0,97 · ß2 – 0,03) · 0,04 · exp[–0,71 · –1,38 ·2,5]
wobei exp[x] = ex
93
Tabelle D.1 SCFs für ebene KHP-T- und Y-Anschlüsse (Fortsetzung)
T11 = 0,95 · 0,46 · ß · (1,7 – 1,05 · ß3) · (0,99 – 0,47 · ß + 0,08 · ß4) · sin1,6
wobei exp[x] = ex
94
D.2 Ebene KHP-X-Anschlüsse
Stellen d1 Anwendungsgrenzen
t1 d1
γ=
d0
β=
d0 2t0 0,2 ≤ ≤ 1,0
15 ≤ 2 ≤ 64
τ=
t1
α=
2L
0,2 ≤ ≤ 1,0
t0 θ t0 d0
4 ≤ ≤ 40
Kronenrückseite 30° ≤ ≤ 90°
Sattel
d0 Kronenvorderseite
Lastfälle
Lastfall 1
Ausgeglichene Normalkraftbeanspruchung bei gelenkigen Gurtenden
oder
Lastfall 2 Lastfall 3
Biegung in der Ebene Biegung aus der Ebene
95
Tabelle D.2 SCFs für ebene KHP-X-Anschlüsse (Fortsetzung)
SCFch_Sattel,ax = X1 · F2 SCFb_Sattel,ax = X3 · F2
SCFch_Krone,ax = X2 SCFb_Krone,ax = X4
wenn < 12: F2 = 1 – (1,43 · ß – 0,97 · ß2 – 0,03) · 0,04 · exp[–0,71 · –1,38 · 2,5]
wobei exp[x] = ex
Es gelten die gleichen SCFs wie für ebene T-Anschlüsse bei Biegung in der Ebene,
siehe Tabelle D.1
SCFch_Sattel,opb = X5 · F3 SCFb_Sattel,opb = X6 · F3
SCFch_Krone,opb = 0 (vernachlässigbar) SCFb_Krone,opb = 0 (vernachlässigbar)
X6 = 0,95 · 0,46 · ß · (1,56 – 1,34 · ß4) · (0,99 – 0,47 · ß + 0,08 · ß4) · (sin )1,6
wenn < 12: F3 =1 – 0,55 · ß1,8 · 0,16 · exp[ –0,49 · –0,89 · 1,8]
wobei exp[x] = ex
96
D.3 Ebene KHP-K-Anschlüsse mit Spalt
d1
Keine Exzentrizität
Gleiche Streben
t1
Bezugsstrebe
Anwendungsgrenzen:
mitwirkende Strebe
t0 θ 3 θ
4
1
0,30 ≤ ≤ 0,60
2
24 ≤ 2 ≤ 60
d0
0,25 ≤ ≤ 1,00
30° ≤ ≤ 60°
d1 d t
= = 0 = 1
d0 2t0 t0
Lastfälle
PaxCOS PaxCOS
Lastfall 1 Lastfall 2
Im Gleichgewicht stehende Normalkräfte Restschnittgrößen im Gurt
(Normalkräfte und Biegung)
97
Tabelle D.3 SCFs für ebene KHP-K-Anschlüsse mit Spalt (Fortsetzung)
Gurt
12 0,5
0,4 1,1
SCFch,ax = SCFo,ch,ax = Korrekturfaktor · SCFo,ch,ax
SCFo,ch,ax Gurt, nur Normalkräfte Korrekturfaktor für andere Werte von 2 und
,
,
, , ,
Korrekturfaktor
,
,
,
,
,
, ,
,
,
,
,
, , , , , , , , , , , ,
, , , , , , , , , , ,
Strebe
0,5
0,5
SCFb,ax =
12 0,5
SCFo,b,ax = Korrekturfaktor · SCFo,b,ax
Mindestwerte für SCFb,ax sind 2,64, 2,30 und 2,12 für = 30°, 45° und 60°
SCFo,b,ax Streben, nur Normalkräfte Korrekturfaktor für andere Werte von 2 und
, ,
, ,
,
,
Korrekturfaktor
,
,
, ,
,
,
,
,
,
, ,
, , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , ,
98
Tabelle D.3 SCFs für ebene KHP-K-Anschlüsse mit Spalt (Fortsetzung)
Gurt
0,3
SCFch,ch = 1,2 · 0,5 · (sin )–0,9
,
,
,
,
,
,
,
, , , , , , , , , ,
Strebe
99
D.4 Räumliche KHP-XX-Anschlüsse
φ Anwendungsgrenzen:
3 4 2 0,3 ≤ ≤ 0,6
15 ≤ 2 ≤ 64
1
0,25 ≤ ≤ 1,0
t0 = 90°
= 90°
mitwirkende Strebe = – 2 · arcsin() ≥ 16,2°
d1 d t
d0 = = 0 = 1
d0 2t0 t0
Lastfälle
Lastfall 1 Lastfall 2
Im Gleichgewicht stehende Ausgeglichene Biegung in den
Strebenkräfte Streben in der Ebene
Lastfall 3 Lastfall 4
Ausgeglichene Biegung in den Streben Im Gleichgewicht stehende
aus der Ebene Gurtkräfte
100
Tabelle D.4 SCFs für räumliche KHP-XX-Anschlüsse (Fortsetzung)
0,9
SCF1,ref,ax = 5 · 12 · (1 – )
1,1 1,15
SCF2,ref,ax = 12 · 0,5 · SCFo,2,ref
-5
Strebe (Stellen 3 und 4)
,
SCF3,ref,ax = 2,0 -10
, , , ,
0,5
0,75
SCF4,ref,ax =
12
·
0,5
· SCFo,4,ref
1,1
1,15
SCF2,cov,ax = 12 · 0,5 · SCFo,2,cov ,
12 · 0,5
0,5 0,75
SCF4,cov,ax = · SCFo,4,cov
101
Tabelle D.4 SCFs für räumliche KHP-XX-Anschlüsse (Fortsetzung)
SCF3,ref,ipb = 2,0
SCF3,ref,opb = 2,0
,
0,65 0,65
SCF4,ref,opb =
12
·
0,5 · SCFo,4,ref , , , ,
102
Tabelle D.4 SCFs für räumliche KHP-XX-Anschlüsse (Fortsetzung)
0,65
0,65
SCF4,cov,opb =
12
·
0,5
· SCFo,4,cov
SCF1,ch = 2,0
103
Anhang E: SCF-Formeln und Diagramme für RHP-Anschlüsse
Sofern nicht anders angegeben, wird ein Mindestwert SCF von 2,0 für alle Anschluss-
typen, alle Stellen und alle Lastfälle empfohlen.
Stellen
t1 Anwendungsgrenzen:
b1
0,35 ≤ ≤ 1,0
12,5 ≤ 2 ≤ 25
Strebe
0,25 ≤ ≤ 1,0
E A B Herstellung
D C
t0 45°
Für Anschlüsse mit Kehlnähten:
b1 SCF für die Strebe mit 1,4 multipli-
Gurt =
b
= 0 zieren
b0 2t0
b0
t1
=
t0
Lastfälle
1. Normalkraftbelastung in der Strebe
2. Biegung in der Ebene in der Strebe
3. Restschnittgrößen im Gurt (Normalkräfte und Biegung)
104
Tabelle E.1 SCFs für ebene RHP-T- und X-Anschlüsse (Fortsetzung)
105
E.2 Ebene RHP-K-Anschlüsse mit Spalt
Strebe 1 b1
Stellen = Geometrische Bedingungen:
b0
b0 Gleiche Streben
=
A ED 2t0
C
Strebe 2 A B
Rückseite t1 Anwendungsgrenzen:
=
E
B
E D
A C
C
t0
E
A
B
B Vorderseite 0,35 ≤ ≤ 1,0
D g 10 ≤ 2 ≤ 35
C
Rückseite g´=
t0 0,25 ≤ ≤ 1,0
Gurt 30° ≤ ≤ 60°
2 ≤ g´
–0,55 ≤ e/h0 ≤ 0,25
Es werden nur die maximalen SCFs für die
Streben (an den Linien A und E) und für den
Gurt (an den Linien B, C und D) angegeben
Lastfälle
Lastfall 2
Lastfall 1 Restschnittgrößen im Gurt
Im Gleichgewicht stehende Normalkräfte (Normalkräfte und Biegung)
Lastfall 1 Im Gleichgewicht stehende Normalkräfte
(ebene RHP-K-Anschlüsse mit Spalt)
Gurt (maximaler SCF)
SCFch,ax = (0,48 · – 0,5 · 2 – 0,012/ + 0,012/g´ ) · (2)1,72 · 0,78 · (g´ )0,2 · (sin ())2,09
106
Tabelle E.2 SCFs für ebene RHP-K-Anschlüsse mit Spalt (Fortsetzung – Diagramme)
Allgemeines Format
(für die Diagramme)
107
0 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 0,6 0,7 0,8 0,9 1,0
Bild E.1 Bezugswert SCFo für Gurte von RHP-K-Anschlüssen mit Spalt – g´ = 1,0
(im Gleichgewicht stehende Normalkräfte)
0 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 0,6 0,7 0,8 0,9 1,0
Bild E.2 Bezugswert SCFo für Gurte von RHP-K-Anschlüssen mit Spalt – g´ = 2,0
(im Gleichgewicht stehende Normalkräfte)
108
0 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 0,6 0,7 0,8 0,9 1,0
Bild E.3 Bezugswert SCFo für Gurte von RHP-K-Anschlüssen mit Spalt – g´ = 4,0
(im Gleichgewicht stehende Normalkräfte)
0 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 0,6 0,7 0,8 0,9 1,0
Bild E.4 Bezugswert SCFo für Gurte von RHP-K-Anschlüssen mit Spalt – g´ = 8,0
(im Gleichgewicht stehende Normalkräfte)
109
4,0
2γ = 35
3,5 2γ = 30
2γ = 25
3,0 2γ = 20
2γ = 15
Korrekturfaktor für SCFo
2γ = 10
2,5
2,0
1,5
1,0
0,5
0,0
0 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 0,6 0,7 0,8 0,9 1,0
τ
Bild E.5 Korrekturfaktor für SCF für Gurte von RHP-K-Anschlüssen mit Spalt
(im Gleichgewicht stehende Normalkräfte)
0 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 0,6 0,7 0,8 0,9 1,0
Bild E.6 Bezugswert SCFo für Streben von RHP-K-Anschlüssen mit Spalt –
alle g´-Werte (im Gleichgewicht stehende Normalkräfte)
110
4,0
2γ = 35
3,5 2γ = 30
2γ = 25
3,0 2γ = 20
Korrekturfaktor für SCFo
2γ = 15
2γ = 10
2,5
2,0
1,5
1,0
0,5
0,0
0 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 0,6 0,7 0,8 0,9 1,0
τ
Bild E.7 Korrekturfaktor für SCF für Streben von RHP-K-Anschlüssen mit Spalt
(im Gleichgewicht stehende Normalkräfte)
,
,
, , , , , , , , , ,
111
E.3 Ebene RHP-K-Anschlüsse mit Überlappung
Strebe 1
Stellen b1 Geometrische Bedingungen:
=
b0
b0 Gleiche Streben
Strebe 2 =
A ED 2t0
E E A
B
C
Rückseite Anwendungsgrenzen:
A t1
E
A
B Vorderseite =
D C
t0 0,35 ≤ ≤ 1,0
Rückseite
10 ≤ 2 ≤ 35
Gurt 0,25 ≤ ≤ 1,0
30° ≤ ≤ 60°
50% ≤ Ov ≤ 100%
Es werden nur die maximalen SCFs für die –0,55 ≤ e/hO ≤ 0,25
Streben (an den Linien A und E) und für den
Gurt (an den Linien B, C und D) angegeben
Lastfälle
Lastfall 2
Lastfall 1 Restschnittgrößen im Gurt
Im Gleichgewicht stehende Normalkräfte (Normalkräfte und Biegung)
Tabelle E.3 SCFs für ebene RHP-K-Anschlüsse mit Überlappung (Fortsetzung – Formeln)
SCFb,ax = (0,15 + 1,1 · – 0,48 · 2 – 0,14/Ov) · (2)0,55 · –0,3 · Ov–2,57 + 1,62 ·ß · (sin())0,31
2
112
Tabelle E.3 SCFs für ebene RHP-K-Anschlüsse mit Überlappung (Fortsetzung – Diagramme)
Allgemeines Format
(für die Diagramme)
Bild E.9 für 50% Überlappung Bild E.13 für 50% Überlappung
Bild E.10 für 75% Überlappung Bild E.14 für 75% Überlappung
Bild E.11 für 100% Überlappung Bild E.15 für 100% Überlappung
113
0 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 0,6 0,7 0,8 0,9 1,0
Bild E.9 Bezugswert SCFo für Gurte von RHP-K-Anschlüssen mit 50% Überlappung
(im Gleichgewicht stehende Normalkräfte)
0 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 0,6 0,7 0,8 0,9 1,0
Bild E.10 Bezugswert SCFo für Gurte von RHP-K-Anschlüssen mit 75% Überlappung
(im Gleichgewicht stehende Normalkräfte)
114
0 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 0,6 0,7 0,8 0,9 1,0
Bild E.11 Bezugswert SCFo für Gurte von RHP-K-Anschlüssen mit 100% Überlappung
(im Gleichgewicht stehende Normalkräfte)
4,0
2γ = 35
3,5 2γ = 30
2γ = 25
3,0 2γ = 20
Korrekturfaktor für SCFo
2γ = 15
2γ = 10
2,5
2,0
1,5
1,0
0,5
0,0
0 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 0,6 0,7 0,8 0,9 1,0
Bild E.12 Korrekturfaktor für SCFo für Gurte von RHP-K-Anschlüssen mit Überlappung
(im Gleichgewicht stehende Normalkräfte)
115
0 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 0,6 0,7 0,8 0,9 1,0
Bild E.13 Bezugswert SCFo für Streben von RHP-K-Anschlüssen mit 50% Überlappung
(im Gleichgewicht stehende Normalkräfte)
0 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 0,6 0,7 0,8 0,9 1,0
Bild E.14 Bezugswert SCFo für Streben von RHP-K-Anschlüssen mit 75% Überlappung
(im Gleichgewicht stehende Normalkräfte)
116
0 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 0,6 0,7 0,8 0,9 1,0
Bild E.15 Bezugswert SCFo für Streben von RHP-K-Anschlüssen mit 100% Überlappung
(im Gleichgewicht stehende Normalkräfte)
4,0
2γ = 35
3,5 2γ = 30
2γ = 25
3,0 2γ = 20
Korrekturfaktor für SCFo
2γ = 15
2γ = 10
2,5
2,0
1,5
1,0
0,5
0,0
0 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 0,6 0,7 0,8 0,9 1,0
τ
Bild E.16 Korrekturfaktor für SCFo für Streben von RHP-K-Anschlüssen mit Überlappung
(im Gleichgewicht stehende Normalkräfte)
117
,
,
, , , , , , , , , ,
Bild E.17 SCFch,ch für Gurte von RHP-K-Anschlüssen mit Überlappung (Restschnittgrößen im Gurt –
Normalkräfte und Biegung)
118
CIDECT – Comité International
pour le Développement et l’Etude
de la Construction Tubulaire
Internationales Komitee
für Forschung und Entwicklung
von Rohrkonstruktionen
CIDECT wurde 1962 gegründet und fasst die Forschungsaktivitäten aller bedeutenden
Rohrhersteller zusammen, um die Anwendung von Hohlprofilen weltweit zu fördern.
• durch Forschung und Studien die Kenntnis über Hohlprofile und ihre Anwendung im
Stahl- und Maschinenbau zu erweitern
• Herstellung und Pflege von Kontakten und Erfahrungsaustausch mit den Hohlprofil-
Herstellern und deren Anwendern, d. h. Architekten, Ingenieuren und Stahlbauunter-
nehmen in der ganzen Welt
Technische Aktivitäten
119
CIDECT-Veröffentlichungen
Die aktuelle Übersicht der Veröffentlichungen von CIDECT macht das steigende
Engagement bei der Verbreitung von Forschungsergebnissen deutlich.
Um der immer bedeutsamer werdenden Rolle von Hohlprofilkonstruktionen bei den inter-
national gelobten „High-tech“-Bauwerken Rechnung zu tragen, wurde ein neues Buch
„Hohlprofilkonstruktionen in der Architektur“ mit Unterstützung der Europäischen Ge-
meinschaft veröffentlicht. Dieses Buch ist ebenfalls in englischer, französischer, deutscher
und spanischer Sprache verfügbar.
Kopien der Handbücher, des Architekturbuches und der Forschungsberichte können bei
folgender Adresse angefordert werden:
120
CIDECT-Organisation (2000)
• Generalversammlung aller Mitglieder einmal im Jahr. Sie wählt auch das Exekutiv-
Komitee, das für Verwaltung und Festlegung der Verbandspolitik zuständig ist
• Die Technische Kommission und ihre Arbeitsgruppen sind verantwortlich für die
Forschungsarbeit sowie die Förderung der Anwendung von Hohlprofilen. Sie kommen
mindestens einmal im Jahr zusammen
Die in diesem Buch genannten Daten und Informationen wurden nach bestem Wissen und
mit größter Sorgfalt zusammengestellt und es wurde alles unternommen, damit die Inhalte
und Daten korrekt sind. CIDECT, seine Mitglieder und die Autoren können jedoch keine
Haftung für etwaige Fehler oder die falsche Auslegung des Inhaltes oder für sonstige
Schäden, die sich daraus ergeben könnten, übernehmen.
Bildquellen:
Die Autoren bedanken sich für die freundliche Überlassung von Bildmaterial bei den fol-
genden Firmen:
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