MAGAZIN
ZUR ZEIT GRÜNES BAND
Grüne Geldanlage 30 Jahre Lebenslinie
Klimaschutz jetzt! BUND-Sommerabend
WAS LEBT
DENN DA?
Artenkenntnis und Naturschutz
© salvia77 / photocase.de
Was bleibt,
wenn wir gehen?
Was bleibt,
wenn wir gehen?
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BUNDmagazin 3 | 19 › INHALT 3
INHALT
10 20
LIEBE LESERINNEN
UND LESER,
AKTUELLES
DIE ZAHL: CHEMIE-
GIFT MAL ZWEI?
geachtet wird, dass solche Eingriffe mög- Chemikalien zitiert es die Welt-
lichst gering ausfallen und ausgeglichen gesundheitsorganisation. Demnach
werden, wie es das Gesetz vorschreibt. starben 2016 mindestens 1,6 Millio-
Natur in der Stadt ist wichtig nicht nur für Viele Kommunen kommen ihren Aufga- nen Menschen durch Chemikalien.
die Gesundheit und Lebensqualität derer, ben beim Natur- und Umweltschutz in der Sind es bald doppelt so viele und
die in Ballungsräumen wohnen. Gerade Bauleitplanung nicht (ausreichend) nach. mehr? Folgen der Klimakrise und
Kindern kommt es zugute, wenn sie die Wohl auch, weil sie fachlich und personell dem Verlust der biologischen Viel-
Natur direkt erleben. Aufgrund der Arbeit teilweise überfordert sind. falt bald die Konsequenzen der
des BUND und vieler Verbündeter hat die Höchste Zeit, die »grüne Infrastruktur« steigenden Chemikalienflut? Mit
Bundesregierung jüngst einen »Master- der Kommunen aufzuwerten – für eine mehr Krebserkrankungen und Stoff-
plan Stadtnatur« beschlossen. zukunftsfähige Entwicklung unserer Städ- wechselstörungen oder geringerer
Seine Eckpunkte begrüßen wir: So soll der te und Dörfer ist sie unverzichtbar. Der Fruchtbarkeit? Das muss nicht sein!
Artenschutz an Gebäuden gestärkt werden, BUND wird sich in den nächsten zwei Jah- Auf gefährliche Chemikalien im All-
besonders bei der drängenden Gebäude- ren fit für mehr Stadtnatur machen – ge- tag lässt sich gut verzichten. Siehe:
sanierung. Eine kommunale Landschafts- fördert vom Bundesamt für Naturschutz www.bund.net/chemie
planung soll dafür sorgen, die Stadtnatur aus Mitteln des Umweltministeriums.
DEUTSCHE
UMWELTHILFE
Erstmals konnte der BUND in Nordost- Noch ein Erfolg vor Gericht: Die Deutsche
deutschland eine Wildkatze nachweisen. Die EU darf das Hormongift Bisphe- Umwelthilfe – einst mitgegründet vom
Im Fläming, nur 25 Kilometer südlich von nol A (BPA) als besonders gefähr BUND – kann als Verbraucherschutz-
Berlin, ließ sich ein – leider überfahrenes – lichen Stoff einordnen, gemäß der verband weiter Unternehmen abmahnen
Weibchen eindeutig dieser Art zuordnen. Chemikalienverordnung REACH. und gegen sie klagen. Sie bewege sich
Dazu Carsten Preuss, Vorsitzender des Mit diesem Sieg für Umwelt und Ge- im gesetzlichen Rahmen, beschied der
BUND Brandenburg: »Viele Jahre haben sundheit ist am 11. Juli eine Klage Bundesgerichtshof einem Autohändler.
wir auf die Rückkehr der Wildkatze gewar- der Plastikindustrie gescheitert. Das Die DUH hatte sich auch in der Politik
tet. Nun hoffen wir hier weitere der Tiere Gericht der Europäischen Union Feinde gemacht, weil ihre Klagen auf sau-
aufzuspüren.« So geeignet der waldreiche machte somit deutlich: Der Schutz bere Luft zu etlichen Diesel-Fahrverboten
Höhenzug als Lebensraum wirkt: Erneut von Umwelt und Gesundheit geht führten. Bundesgeschäftsführer Jürgen
erweist sich der Straßenverkehr als lebens- vor Konzerninteressen – ein klares Resch betonte: »Wir kontrollieren nicht
bedrohlich für die Katzen. Deshalb fordert Bekenntnis zum Vorsorgeprinzip. Geringfügigkeiten, sondern nur schwer-
der BUND Wälder besser zu vernetzen BPA findet sich unter anderem in wiegende Verstöße gegen den Umwelt-
und mehr Grünbrücken über große Stra- Konserven und Kassenzetteln. und Klimaschutz.« Für die eigentlich der
ßen zu bauen. Staat Verantwortung zeigen sollte …
6 BUNDmagazin 3 | 19 › AKTUELLES
Rolf Vennenbernd/dpa
RISKANTER
RECHTSVERSTOSS
Viele Chemikalien sind potenziell gefähr-
lich für Mensch und Umwelt. Trotzdem
werden sie massenhaft für Alltagspro-
dukte verwendet. Der Grund: Etliche Kon-
zerne haben gegen die Auskunftspflicht
verstoßen, die das EU-Chemikalienrecht
REACH bei der Registrierung ihrer Stoffe
fordert. Dies hat der BUND aufwendig Schadstofftest beim TÜV Rheinland.
recherchiert und die säumigen Firmen
beim Namen genannt. Doch das Prinzip »Keine Daten, kein stoffmix ist mitverantwortlich für Krebs,
Unsere Recherche beruht auf Angaben Markt« funktioniert nicht: Rund 60 Pro- Unfruchtbarkeit, Immunschwäche, Diabe-
des Bundesinstituts für Risikoforschung. zent der registrierten Stoffe werden trotz tes oder Übergewicht. Der BUND fordert
Die Behörde übermittelte eine Liste mit der fehlenden Sicherheitsdaten für den die Europäische Chemikalienagentur auf,
941 Stoffen, für die keine vollständigen Handel freigegeben. So bleibt unklar, wel- alle unvollständig registrierten Stoffe und
Daten eingereicht wurden. Damit ermittel- che Produkte wirklich sicher sind. Die von ihre Hersteller bekanntzugeben. Sie muss
ten wir die Namen der Stoffe und der re- uns identifizierten Chemikalien werden in auch für die gesetzlich vorgesehenen
gistrierenden Firmen. Zu ihnen zählen Mengen von jährlich 12 bis 121 Millionen Sanktionen sorgen und erteilte Freigaben
BASF, Dow Chemicals, ExxonMobil, Merck, Tonnen gehandelt. Sie finden sich überall zurückziehen.
Bayer, KiK-Textilien, RWE und Vattenfall. – im Essen, im Wasser, in Spielzeug und
Sie alle müssen eigentlich nachweisen, Kosmetik, in Wohnungen und in Büros,
i
dass ihre Stoffe Mensch und Umwelt selbst im Amazonas oder in der Arktis. MEHR ZUM THEMA
www.bund.net/reach-verstoss
nicht bedrohen. Die tägliche Belastung mit diesem Schad-
KOMMENTAR
NATUR VERBINDET
Ein Todesstreifen wird zur
Lebenslinie. 30 Jahre nach dem Fall
der Mauer trägt das vom BUND ini-
tiierte »Grüne Band« reiche Früchte HUBERT WEIGER
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MONUMENTAL
GESCHÜTZT
30. Geburtstag feiert das Grüne Band zum Ende
dieses Jahres. Die Jubiläumsbilanz kann sich
sehen lassen. Der BUND hat daran großen Anteil.
Otmar Fugmann
LIANA GEIDEZIS KAI FROBEL
Mit Banner am Grenzdenkmal in Wanderung mit Eseln am Grünen Band, vom Denkstein der Deutschen Einheit
Kleintettau (Thüringen-Bayern). bei Wenigentaft zur historischen Buchenmühle im Biosphärenreservat Rhön.
LÜCKEN SCHLIESSEN Anteil aller Anrainer – 343 Kilometer – will diesem Beispiel noch
Doch nur gut zwei Drittel des 177 Quadratkilometer großen Grü- im Jubiläumsjahr 2019 folgen. Besonders erfreulich: Erstmals
nen Bandes stehen bisher unter effektivem Schutz. Rund ein entwickeln westlich angrenzende Bundesländer wie Hessen und
Achtel wird derzeit noch intensiv beackert. Dies schränkt die Bayern ebenfalls Pläne für ein räumlich abgegrenztes Grünes
Funktion des knapp 1400 Kilometer langen Biotopverbundes Band. Denn auch hier existieren wertvolle Lebensräume und kul-
deutlich ein. Wer geht schon gerne über eine Holzbrücke, bei der turhistorische Anlagen. Hessen plant gar die Ausweisung als
so manche Bohle fehlt – oder auch mal zwei oder drei hinterein- Nationales Naturmonument.
ander? Noch zählen wir 26 markante Lücken, insgesamt etwa
170 Kilometer lang. … UND WELTERBE?
Diese Lücken zu schließen, darum bemüht sich der BUND mit Dass diese Schutzkategorie in Deutschland umgesetzt wird, ist
viel Einsatz, Geld und Geduld (und gefördert vom Bundesprogramm auch ein starkes Signal für das Grüne Band Europa. Die Motive
Biologische Vielfalt). Wir überzeugen Menschen, ihr Grundeigen- und Gründe gelten nämlich genauso im größeren europäischen
tum naturverträglich zu nutzen, zum Beispiel auf großer Fläche Maßstab. Sie beflügeln die Nominierung des Grünen Bandes als
von robusten Rindern beweiden zu lassen. Oder wir bewegen sie UNESCO-Welterbe – in den Kategorien Natur und Kultur.
zum Verkauf oder Flächentausch. Seit dem Jahr 2000 konnte Der Dauereinsatz des BUND darf nicht nachlassen: Wir müs-
der BUND mit eigenen Ankäufen und dank vieler Spender*innen sen die Lücken schließen, die Defizite bei der Pflege der Lebens-
über tausend Hektar erwerben. So tragen wir erfolgreich dazu bei, räume angehen und dafür sorgen, dass jegliche Nutzung endet,
die Lebensräume besser zu verbinden. die dem Naturschutz zuwiderläuft. Die Ausweisung als Natur-
monument muss auch in den übrigen Bundesländern erfolgen.
NATURMONUMENT … Zudem wollen wir in die Breite gehen und das Grüne Band künf-
Immer ist sich der BUND aber auch seiner Verantwortung für tig mit angrenzenden Lebensräumen in West und Ost verbinden.
einen sensiblen Umgang mit der Geschichte bewusst. Dies bele-
gen unsere vielen Projekte und Kooperationen mit den Grenz-
i
landmuseen. Ohne das Grüne Band wäre so manches Relikt MEHR ZUM THEMA
www.bund.net/gruenes-band
längst verschwunden. Unser Angebot von Führungen und Grenz-
wanderungen und die physische Unmittelbarkeit des Grünen
Bandes haben unzählige – gerade junge – Menschen für die his-
torische Dimension der deutschen Teilung und die Tragik der NATURSCHUTZTAGE AN DER ELBE 2019
Grenzopfer sensibilisiert. Das Grüne Band ist damit kein Gleich-
nis für Trennung, sondern Ausdruck einer Symbiose von Natur- 27. – 29. September
schutz und Erinnerungskultur. 30 Jahre Grünes Band Deutschland: Verbindende
Die Dimensionen Ökologie und Geschichte verleihen dem Landschaften – Spürbare Geschichte
Biotopverbund Grünes Band das, was man im Marketing ein Infos und Anmeldung unter:
»Alleinstellungsmerkmal« nennt. Im November 2018 wies Thü- www.bund.net/naturschutztage
ringen als erstes Bundesland seine gesamten 763 Kilometer
am Grünen Band als Nationales Naturmonument aus. Diese
neue Schutzkategorie bezieht auch kulturhistorisch-landeskund- Eine von vielen bedrohten Arten
liche Aspekte mit ein. Sachsen-Anhalt mit dem zweitlängsten im Grünen Band: der Fischotter.
12 BUNDmagazin 3 | 19 › SONDERTHEMA
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K raf
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Hier arbeiten wir bereits daran, die europäischen Schutz-
gebiete besser zu verknüpfen. Der BUND kauft Flächen an
und kooperiert dabei grenzübergreifend mit dem National-
Zwei von vielen: Waldbirkenmaus und Hochmoorgelbling –
beide gefährdet – profitieren davon, dass der BUND am park Šumava. Damit können wir Moore und Feuchtgebiete
Grünen Band Bayern-Tschechien diverse Moore wiederbelebt. renaturieren und wiedervernässen, die Lebensräume von
seltenen Arten wie Hochmoorgelbling, Waldbirkenmaus
oder Kreuzotter.
i
MEHR ZUM THEMA
www.bund.net/gruenes-band-europa
BUNDmagazin 3 | 19 › SONDERTHEMA 13
BUND-SOMMERABEND
GRÜNES BAND:
GESTERN – HEUTE – MORGEN
30 Jahre Grünes Band – unter diesem Motto feierte der BUND am 5. Juni sein
politisches Sommerfest mit 350 Gästen. Und das direkt am Berliner Spreeufer,
wo vor 30 Jahren noch die Grenze des geteilten Berlins verlief.
W as für ein Ausblick! Von der Terrasse reicht der Blick nach
Westen bis zur Oberbaumbrücke, wo einst ein Grenzüber-
gang die innerdeutsche Grenze markierte. Im Osten glänzt die
monumentale Skulptur des »Molecul Man« am Treptower Park.
Je später der Abend, desto mehr Gäste drängen sich an den Ti-
schen entlang der Spree. Eine leichte Brise sorgt hier für etwas
Abkühlung – am bis dato heißesten Tag des Jahres.
Weniger hitzig war die Atmosphäre zuvor drinnen auf dem Po-
dium gewesen. Umweltministerin Svenja Schulze und Annegret
Kramp-Karrenbauer bestätigten beide die Bedeutung des Grü- Bei 35 Grad waren Sonnenschirme und
nen Bandes: für den Naturschutz wie auch als Mahnmal der Kaltgetränke überlebensnotwendig.
deutschen Teilung. Die Ministerin sagte zu, den Lückenschluss an
der fast 1400 Kilometer langen Lebenslinie weiter mitzufinanzieren
und sich in Brüssel für das Grüne Band Europa starkzumachen.
Die CDU-Chefin mahnte Konflikte derer, die das Land nutzen und
die die Natur schützen, so zu lösen, dass das Grüne Band nicht
erneut die Menschen trenne.
Ein Heimspiel hatte Thüringens Umweltministerin Anja Sieges
mund mit ihrem »Herzensprojekt«. Hat sie doch großen Anteil
Ausgezeichnet mit dem Forschungs-
daran, dass der längste Abschnitt des innerdeutschen Grünen preis des BUND: Lou Böhm, Fabian Das Maskottchen des
Bands heute als Nationales Naturmonument geschützt ist. Ge- Wirth und Sarah Redlich (von links). Grünen Bands mit Fans.
drei junge Wissenschaftler*innen: Sarah Redlich für ihre Disser- Moderator Max Moor, Annegret Kramp-Karrenbauer,
tation zu »Chancen und Hürden ökologischer Intensivierung«; Svenja Schulze, Anja Siegesmund und Hubert Weiger.
Fabian Wirth für seine Masterarbeit zur Zukunft des deutschen
Schienengüterverkehrs; und Lou Böhm für ihre Bachelorarbeit
i
»Beteiligungsstrukturen in der nationalen Umsetzung des Welt WWW.BUND.NET/SOMMERABEND
aktionsprogramms Bildung für nachhaltige Entwicklung«. WWW.BUND.NET/FORSCHUNGSPREIS
WAS LEBT
DENN DA?
Mal ehrlich: Wissen Sie, welches der häufigste
heimische Vogel ist? Nicht mal jede*r zehnte
Deutsche dürfte ihn erkennen. Es ist der Buchfink.
Nun ist Ihnen – als BUND-Mitglied – wohl diese
Weisheit vertraut: Nur was man kennt, kann man
schützen. Das lässt sich weiterführen: Nur was
man kennt, nimmt man zumeist überhaupt wahr.
Erst mit etwas Artenkenntnis entpuppen sich die
Meisen im Garten als Kohl- und Blau-, Hauben-
oder Weidenmeise. Nur wer ein wenig geübt hat,
filtert aus dem vielstimmigen Konzert der Vögel
mehr als den Kuckuck heraus. Nur wer botanisch
belesen ist, bemerkt, wo rare Pflanzen besonderen
Schutz verdienen. An Flechten, Pilze oder den
Mikrokosmos der Insekten gar nicht zu denken ...
NATURSCHUTZ
Thomas Stephan
desweit um 21 Prozent zurück. Viele von
ihnen sind schon über 60. Und es mangelt
an qualifiziertem Nachwuchs. So ist ab-
sehbar: Viele Expert*innen werden uns in
zehn, zwanzig Jahren verloren gehen. Und Lernen im Gelände: Jugendliche mit K
eschern bei Wertvolles Wissen: Botanisch versierter
einer BUND-Exkursion. Ehrenamtlicher des BUND.
werden Lücken hinterlassen, weil Schulen
und Universitäten kaum Nachwuchs lie-
fern. Da fehlt eine ganze Generation von KAUM ANGEBOTE Profundes Artenwissen entsteht nicht
Menschen mit Artenkenntnis. Hier müssen Ein Großteil der Artenkundigen erfuhr die von heute auf morgen. Der Nachwuchs
wir schleunigst gegensteuern. Natur als Kind in der nächsten Umgebung: muss langfristig und gesamtgesellschaft-
in heckenreicher Kulturlandschaft, viel- lich gefördert werden. Gefragt sind Um-
VIELE URSACHEN fältigen Wäldern, geheimnisvollen Auen. weltbehörden, Naturschutzzentren, Schu-
Es ist kurios: Die Unterstützung für den Dort erlebten sie Tiere und Pflanzen, ihre len, Universitäten – und wir alle.
Schutz der Biodiversität steigt sprunghaft Schönheit und Faszination. Heute wach- Viele der heutigen Artenkenner sagen,
– siehe das erfolgreiche Volksbegehren sen Kinder oft inmitten von Fichtenforsten, ihre Eltern hätten den Grundstein für ihre
»Artenvielfalt in Bayern«. Gleichzeitig aber Maisäckern und Güllewiesen auf. Was gibt Naturbegeisterung gelegt. Dabei kam es
schwindet die Artenkenntnis. Ohne genug es da noch zu entdecken? nicht darauf an, ob die Eltern Spezialisten
Expertise droht uns ein regelrechter Blind- Daran ändert auch die Schule wenig. waren. Wichtiger war, dass sie Neugierde
flug durch diese Zukunftsfrage. Wem selbst jede Artenkenntnis fehlt, und Interesse für die Natur weckten.
Der eklatante Mangel ist ein weltweiter. kann sie auch nicht vermitteln. Und ver-
So warnt US-Ökologe E. O. Wilson vor ei- meidet wohl eher, gemeinsam ins Grüne FÜR DIE ZUKUNFT
nem »schwarzen Loch der Unwissenheit«. zu gehen, aus Angst vor peinlichen Fragen. Nötig sind auch Lehrer*innen, die draußen
Er fordert angesichts des Artensterbens Die Universitäten wiederum versagen, da zumindest einen Teil der Artenfülle ver-
mehr Wertschätzung für Feldbiologen – die Drittmittel der Industrie oder des Staates mitteln können. Ihre Ausbildung braucht
einst an der Spitze ihrer Disziplin standen. andere Prioritäten setzen. So wurden Be- in der Didaktik der Biologie also andere
Die Gründe für den Negativtrend sind stimmungskurse und freilandorientierte Schwerpunkte. Und die Universitäten
vielfältig: Kinder erleben heute zu wenig Lehrstühle massiv gestrichen, die Stellen müssen wieder Leute mit Artenkenntnis
Natur in ihrem Umfeld. Lange hat man die von Artenkennern nicht neu besetzt. Im ausbilden, das ist schlicht ihre gesell-
Artenkenntnis gesellschaftlich kaum wert- Studium ist das Interesse an Arten und schaftliche Aufgabe.
geschätzt. Viele Lehrer*innen sind zudem Geländekartierungen unverändert groß. Im BUND sollten wir unser reiches An-
selbst ohne Artenkenntnis. Kein Wunder: Nur fehlen oft Angebote und die Wert- gebot an Naturerfahrung für Kinder erwei-
An den Universitäten wurde die freiland- schätzung für entsprechende Abschluss- tern – um zusätzliche Möglichkeiten für
biologische Ausbildung stark dezimiert, arbeiten. Deshalb suchen Planungsbüros angehende Artenkenner. Bewährt haben
verdrängt von hoch geförderten Disziplinen und Behörden heute händeringend Nach- sich Artenkundige, die in kleinen Gruppen
wie der Gentechnik. wuchs mit guter Artenkenntnis. im Gelände ihr Wissen an Interessierte
weitergeben. Gerade Berufsanfänger so-
WER IST GEFRAGT? wie Frauen mittleren Alters nehmen diese
WAS LEBT
Die BUND-Studie war ein Weckruf. So Angebote gerne an. Eine gute Ergänzung
nahm das Bundesumweltministerium un- zur manchmal sperrigen Bestimmungs-
DENN DA?
ser Anliegen in die »Naturschutzoffensive literatur sind auch digitale, bildbasierte
2020« auf. Der Deutsche Naturschutztag Wege der Arterkennung über Apps.
entwickelte ein eigenes Forum für Ju- Welche Konzepte versprechen heute
gendliche mit diesem Schwerpunkt. Und besonderen Erfolg, um die Artenkenntnis
neue Initiativen entstanden, um die zu fördern? Um das herauszufinden, for-
Artenkenntnis zu fördern. Viele kleine dert der BUND Modellprojekte staatlich zu
Anstöße vereinen sich gerade zu einer unterstützen. Damit die Vielfalt der Arten
schwungvollen Bewegung. (-kenner) eine Zukunft hat!
18 BUNDmagazin 3 | 19 › TITELTHEMA
BUND AKTIV
VIELFÄLTIGE
ANGEBOTE
Die Umweltbildung gehört zu den wichtigsten
Säulen des BUND-Engagements. Getragen
Bernd Quellmalz
von vielen ehren- und hauptamtlich Aktiven,
dient sie zumeist auch (und teilweise ganz
gezielt) dazu, Artenkenntnis zu vermitteln.
»Aktion Wasser«: Bestimmung von Wasserorganismen
an der Umweltstation Iffens/Niedersachsen.
K lar: Bei jeder kleinen BUND-Tour ins Grüne fallen ein paar
Tier- und Pflanzennamen. Und jede Broschüre über ein
Schutzgebiet führt exemplarisch einige seiner Bewohner mit auf.
noch mehr Streuobst-Pädagogen: Über 70 können ihr Wissen zu
diesem artenreichen Lebensraum bereits landesweit teilen.
Last, but not least hat der BUND überall dort, wo Wildkatzen
So fördert unser öffentlicher Einsatz für die Natur immer auch leben, auch für diese seltene Art Botschafter*innen ausgebildet.
das Allgemeinwissen zur Artenvielfalt. Doch damit allein ist
dem Schwund der Artenkenner nicht beizukommen. Der BUND ANGEBOTE FÜR KINDER
hat deshalb spezifische Angebote entwickelt. Eine Investition in die Zukunft ist die Arbeit mit Kindern. Die
»Artenkenntnis erhalten – Entdecke Dein NaturTalent« lautet meisten BUND-Kindergruppen eint das Anliegen, Umweltver-
eine Kampagne des BUND in Bayern. Von Oberbayern bis Unter- ständnis und Artenkenntnis zu fördern. Das ist vielleicht nicht
franken bieten etliche Kreisgruppen und Naturschutzzentren seit immer spektakulär, kann als dauerhaftes Angebot aber prägend
Jahren Bestimmungskurse für Jugendliche und Erwachsene. sein. Wie auch die Aktion »Naturtagebuch« der BUNDjugend:
Das inhaltliche Spektrum ist groß und reicht von Pilzen und Pflan- Jahr für Jahr regt sie Kinder zwischen 8 und 12 dazu an, einmal
zen über diverse Insekten bis zu Vögeln und Fledermäusen. eingehender bestimmte Tiere oder einen Lebensraum zu erfor-
Im Saarland leistet der BUND Überzeugungsarbeit für eine schen – und ihre Erlebnisse in einem Naturtagebuch festzuhalten.
»Akademie für Artenkenner«. Sie soll Fachleute für Vier Bundesländer richten hierzu
verschiedenste Artengruppen ausbilden. Die Landes- Wettbewerbe aus. Wer weiß, wie
regierung hat sich das Projekt zu eigen gemacht viele Kinder das schon zum Anlass
und erarbeitet derzeit ein Konzept. nahmen, sich in die Bestimmungs-
literatur zu vertiefen?
BOTSCHAFTER DER NATUR
Damit sich Artenkenntnis verbreitet, bildet der BUND
Zeichenkurs im Haus der BUNDten Natur,
gerne Multiplikator*innen aus, die ihr Wissen an Hamburg: Ob aus dieser Künstlerin mal
andere weitergeben. So etwa in Baden-Württemberg: eine große Artenkennerin wird?
WAS LEBT
DENN DA?
Axel Schreiner
Andre Maslo
Im KunterBUNDmobil können über 2500 Schüler*innen pro Jahr unterscheiden? Artenkundige Ehrenamtliche geben bei solchen
wirbellose Tiere unter der Lupe betrachten. Aktivitäten gerne Auskunft.
Einer wichtigen Zielgruppe nimmt sich der BUND Bremen an: Wer weitab der Natur in Ballungsräumen wohnt, kann in Städten
Kinder mit Migrationshintergrund und aus sozial schwachen wie Herten, Hamburg oder Bremen zudem Erlebnisgärten des
Stadtteilen. Neugierde und Forscherdrang will er fördern bei de- BUND aufsuchen – und dort die heimische Natur kennenlernen.
nen, die oft sehr wenig über die Natur vor ihrer Haustür wissen.
Um Schüler*innen ganz allgemein Spinnen, Wildbienen, Wasser- SPEZIALISTEN AM WERK
insekten oder Amphibien nahezubringen, bietet der Landesver- Hier und da hat sich in Gruppen und Arbeitskreisen besonderes
band Materialkisten zu »Bremens Vielfalt unter der Lupe« an. Knowhow versammelt. Zwei Beispiele vom Bodensee: Die
Projekttage und -wochen für Schulklassen vermitteln Wissen BUND-Gruppen aus Gottmadingen (Fokus: Fledermäuse) und
speziell über Insekten. Radolfzell (Orchideen) gewinnen mittels vielfältiger Aktivitäten
Die Schule meist schon beendet hat, wer bei der Kreisgruppe Verbündete und kundigen Nachwuchs.
Köln Studienpraktika in Biologie und Geographie absolviert – Oder der Arbeitskreis »Feldherpetologie« in Sachsen-Anhalt:
und dabei Grundkenntnisse in der Artenbestimmung erlangt. Er hat sich ganz der Erforschung und dem Schutz der Amphibien
und Reptilien verschrieben. Dazu treibt er viel Öffentlichkeits-
FÜR JEDEFRAU UND JEDERMANN arbeit: In Aschersleben betreut er einen Lehrgarten mit Schau-
Zahllose BUND-Gruppen führen naturkundliche Exkursionen in gehegen. Außerdem organisiert er Camps für Kinder und Jugend-
ihrem Programm. Je nach Jahreszeit stehen hier verschiedene liche sowie Exkursionen zu Frosch, Eidechse und Co.
Tiere oder Pflanzen im Fokus. Um dauerhaft auf die Flora und Oder der Berliner Arbeitskreis »Pilzkunde & Ökologie«. Er wirbt
Fauna eines Schutzgebietes hinzuweisen, haben viele Gruppen mit Vorträgen und Seminaren dafür, das so bunte – und doch
Naturlehrpfade eingerichtet oder Infotafeln aufgestellt. Was ge- vielen ganz unbekannte – Reich der Pilze zu entdecken.
nau wächst und gedeiht hier? Und was unternimmt der BUND vor Wer also seinen Blick für die Artenvielfalt öffnen und seinen
Ort, um die Vielfalt zu bewahren? Horizont erweitern möchte, ist beim BUND vielerorts bestens
Ein klassischer Anlass, um Artenkenntnisse zu vermitteln, ist aufgehoben. Kontaktieren Sie Ihre Kreisgruppe oder Ihren Landes-
der GEO-Tag der Natur. Gruppen wie der BUND Neubrandenburg verband, wenn Sie sich schlauer machen wollen! sz
nutzen ihn alljährlich, um mit Fachleuten bestimmte Flächen ge-
nauer unter die Lupe zu nehmen. Dazu laden sie regelmäßig auch
die Öffentlichkeit ein. Für Laien lässt sich da viel lernen! Wie bei
i
MEHR INFORMATIONEN
so vielen Einsätzen draußen: Welche Molche und Frösche sind zum Bildungsangebot des BUND finden Sie unter
diesmal am Krötenschutzzaun gestrandet? Und wie sind sie zu www.bund.net/umweltbildung
WAS LEBT
DENN DA?
Thomas Stephan
BÜRGERWISSENSCHAFT
Der dafür nötige Wandel wird nur glücken, kritisch im Blick zu behalten. Das schützt
wenn Zivilgesellschaft und Wissenschaft vor Missbrauch und »Greenwashing« und
WILDKATZEN UND
eng kooperieren. Kundige Freizeitforsche- bietet Chancen für beide Seiten.
r*innen haben den Raum, über die Fach- Damit Citizen-Science-Projekte gelin-
SCHLAFMÄUSE
disziplinen hinaus den Blick zu öffnen, ihr gen und die Freiwilligen gut eingebunden
Fachgebiet breiter zu denken und zu werden, müssen sie begleitet und koordi- »Als wir Handschuhe bekamen,
überschauen. Wer ehrenamtlich forscht, niert werden. Wer ein solches Projekt wurde mir klar: Jetzt wird es wis-
hat die Freiheit, seinen Blick auf größere plant, sollte deshalb immer einen Förder senschaftlich. Die Proben sollten
Zusammenhänge zu werfen. Und das, anteil für das Management der Freiwilligen ja nicht verunreinigt werden.«
ohne überlegen zu müssen, welche The- beantragen. Auch der nicht-universitäre
men und Hypothesen sich wohl für die Partner sollte die Federführung und die
Wissenschaftsjournale eigneten. Antragsrechte innehaben können. Ehren-
Wer nicht hauptberuflich forscht, kann amtlich Aktiven darf es zudem nicht zu So berichtet ein ehrenamtlicher Hel-
auch mal eine Außenseitermeinung ver- schwer gemacht werden: Kurze Fristen fer von seiner Teilnahme am Citizen-
treten – faktenbasiert, versteht sich. Oder für die Antragstellung, zu wenig Anerken- Science-Projekt »Wildkatzensprung«
sich in vernachlässigte Bereiche vertiefen. nung ehrenamtlicher Zeit und Ressourcen des BUND. Freiwillige sammelten
Oder sein Wirken mit einem praktischen (für den Eigenanteil) sowie hohe formale jahrelang Haare von Wildkatzen,
Naturschutzprojekt verbinden. akademische Hürden haben der Citizen begleitet von einem Forschungs-
Science in der Vergangenheit oft Steine in institut. In sechs aufeinanderfol-
WAS BRAUCHT CITIZEN SCIENCE? den Weg gelegt. genden Wintern kontrollierten sie
Fruchtbar könnte sich ein engeres Mitein- regelmäßig über 3500 Lockstöcke.
ander von Wissenschaft und Bürgerwis- STAAT IN DER PFLICHT Damit lieferten eine beachtliche
senschaft auswirken. Und mehr Mut sei- Schließlich sollten wir nicht vergessen: Bei Datenbasis, um die Verbreitung der
tens der Institutionen, auf Augenhöhe mit bestimmten Aufgaben steht primär der seltenen Art zu erforschen.
den Laien zusammenzuarbeiten. Gemein- Staat in der Verantwortung – zum Beispiel Wie erfolgreich Citizen Science
same Standards und Methoden, techni- bei der kontinuierlichen Überwachung und beim BUND zum Einsatz kommt,
sche Unterstützung und Möglichkeiten Kontrolle europäischer Schutzgebiete. zeigt auch unser aktuelles Projekt
der Veröffentlichung schaffen die Basis Wenn Behörden dieser Pflicht nicht ausrei- »Spurensuche Gartenschläfer«.
der Kooperation – und sichern gleichzeitig chend nachkommen, können und sollten Viele freiwillige Helfer*innen wei-
die Qualität der Ergebnisse. Ehrenamtliche diese Lücke nicht füllen. sen die Schlafmaus hier mithilfe
Für die Eigenständigkeit von Citizen- Politisch bewegt sich sonst noch weniger. von »Spurentunneln« nach, die den
Science-Projekten ist es wichtig, die Rech- Auch darf zum Beispiel, wer bei einem Ein- Pfotenabdruck der Tiere dokumen-
te an Datengrundlagen und Ergebnissen griff Natur und Umwelt schädigt, nicht aus tieren. Außerdem kontrollieren sie
zu wahren; sich intensiv auszutauschen; der Pflicht entlassen werden, selber nach- Nistkästen und bringen Wildtier-
die Forschungsergebnisse transparent zu zuweisen, dass er diesen Schaden ausge- kameras in Aktion.
verwenden; und politische Einflussnahme glichen hat (wie vom Gesetz gefordert).
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Das Gewicht des Beutels (abzugsfähiges TARA) ist auf der mit Schraubverschluss aus 24bottles Trinkflasche
Innenseite des Beutels abgedruckt, 40 ×30 cm. Edelstahl. 1,0 l Nr. 33 129 24,90 7
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Vier Trinkhalme aus Edelstahl
mit Reinigungsbürste Nr. 33 159 14,95 7
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Futterhaus mit Ständer Nr. 84 072 179,– 7 Seife Lavendel Nr. 22 638 4,90 7 Im Shop auch in mittelweicher Borstenstärke.
24 BUNDmagazin 3 | 19 › GUT LEBEN
VIRTUELLES WASSER
WASSER SPAREN
… dürfte für die meisten
von uns selbstverständlich
sein. Doch am allermeisten
Wasser beanspruchen
die Dinge, die wir kaufen.
Und da stünde uns
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* mit dem EnergyManager kann eine Energieunabhängigkeit
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von über 80 % im Jahresmittel erreicht werden. Pr
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KAMPAGNE
LASST ES
ENDLICH
BRUMMEN!
Jörg Farys
Bundesgeschäftsführer Olaf Bandt (rechts) und eine H
ummel weisen Svenja Schulze auf die Dringlichkeit eines
Aktionsprogramms zum Insektenschutz hin.
programms von Bundesumweltministerin Und wir wollen bis 2021 ein Verbot des
Es ist Sommer. Svenja Schulze (SPD). »Unkraut«-Vernichters Glyphosat!
Die meisten haben Die Bundesregierung verspricht weiter,
WAS WIR FORDERN noch in diesem Sommer ein Aktionspro-
sich ihren Urlaub Im Rahmen unserer Kampagne »Lass gramm zum Schutz der Insekten auf die
redlich verdient. Nicht brummen! Eine Zukunft für Insekten« ha- Beine zu stellen. Bis das endlich gesche-
ben inzwischen über 125 000 Menschen hen ist, machen wir weiter Druck. Sollten
so die Bundesregierung. für den Insektenschutz unterschrieben. sich die Ministerinnen nicht einigen kön-
Die hatte versprochen, All ihre Stimmen haben wir dem Umwelt- nen, ist die Bundeskanzlerin in
und Landwirtschaftsministerium über- der Pflicht, den Schutz der
ein Aktionsprogramm geben. Dabei haben Insekten zur Chefsache zu
zum Insektenschutz zu wir noch einmal machen.
unsere Forderun-
verabschieden. Doch gen unterstrichen.
darauf warten wir noch. Der BUND fordert zehn
Prozent der Agrarflächen
für Insekten. Keine Pestizide
RETTUNGSNETZ WILDKATZE
Michael Radloff
Wäldern, sondern auch ein Netzwerk der
Unterstützung: mit Ehren-
amtlichen aus dem ganzen
T Z W I L D K AT Z E
Bundesgebiet sowie Verbün- DAS RETTUNGSNE
Lockstock-Moni
toring
nschen!
dern auch Me
deten in der Politik, in den Be- nicht nur Wälder, son
tzung
Verbindet
erne
Waldv
GRÜNE GELDANLAGE
Viele BUND-Mitglieder achten darauf, im Alltag Natur und Umwelt
zu schonen. Auch die Frage, wie man sein Geld anlegt,
ist hierbei von Bedeutung. Denn allzu oft finanzieren wir unwissentlich
den Raubbau natürlicher Ressourcen.
JOACHIM SPANGENBERG lich ist wie die Kohleverbrennung. Insgesamt 200 Milliarden
Dollar will der Konzern ausgeben, um fossile Energien zu fördern
ist Sprecher des BUND-Arbeitskreises
»Wirtschaft und Finanzen«. und seinen Gewinn bis 2025 zu verdreifachen.
Grüne Investoren und Umweltschützerinnen, Kommunen und
Staatsanwälte versuchen ihn von diesem Höllenkurs abzubrin-
3 FRAGEN
AN DEN
EXPERTEN
Deshalb investieren große institutionelle Anleger heute vermehrt Herr Gege, wir kennen Sie geschlossen. Liegt die Wert-
in Ölfirmen: Der Aktienanteil der 20 größten stieg 2014 bis 2017 als Vorkämpfer für umwelt- entwicklung über 6 Prozent,
von 24 auf 27 Prozent. In Erneuerbare wird weltweit nur ein bewusstes Management. kommt eine »Performance
Bruchteil investiert. Jetzt haben Sie einen neuen Fee« zum Tragen, mit der
Solange die satten Renditen der fossilen Firmen das große In- Fonds initiiert. Warum? weltweit Kinder- und Umwelt-
vestmentkapital anziehen, bleibt die Hoffnung wohl illusorisch, Die Kapitalmärkte müssen projekte unterstützt werden.
die fossile Industrie ließe sich beeinflussen, indem wir unsere Er- endlich grüner, ehrlicher und
sparnisse gezielt in umweltschonendere Unternehmen anlegen. nachhaltiger werden. Immer Was erhoffen Sie sich damit?
Die Rendite, nicht die Verantwortung bestimmt, wie die allermeis- noch werden Milliarden in Ich hoffe sehr, dass der Fonds
ten Ölfirmen agieren. Insofern sind grüne Geldanlagen weniger Nestlé, Coca-Cola, McDo- bei vielen Menschen langfris-
ein Instrument politischer Veränderung. Sie bieten uns vielmehr nalds, Google, Facebook, tig Anklang findet. Leider gibt
die Möglichkeit, auch bei der Geldanlage sicherzustellen, dass Alibaba oder Rheinmetall es immer noch Vorbehalte
wir gemäß unseren Wertvorstellungen handeln. investiert. Und das oft un- gegen Aktienanlagen. Daher
bewusst, da der Anleger gar liegen über 2000 Milliarden
GUT ANGELEGT nicht weiß, wie sein Geld in- Euro unverzinst auf Spar-
Aktien oder Fonds sind prinzipiell spekulative Anlagen – also vestiert wird. Damit werden büchern etc. und bringen dem
nichts für Verbände und Stiftungen, und ungeeignet für die Al- Konzerne unterstützt, die Anleger keine Erträge. Das er-
tersvorsorge. Wer aber darüber hinaus Geld anzulegen hat, kann ein keinesfalls nachhaltiges höht die Gefahr einer Alters-
dies in Fonds tun, wie sie verschiedene ethische Banken anbieten. Geschäftsmodell verfolgen. armut, die Vermögensbildung
Dazu Rolf Buschmann, der für den BUND im Anlageausschuss unterbleibt. So werden jedes
der GLS-Bank sitzt: »Nachhaltige Geldanlagen sind heute mehr Was ist das Besondere an Jahr 40–60 Milliarden Euro
als ein Lippenbekenntnis einzelner Banken. Es gibt eine Vielzahl Ihrem Fonds? an Erträgen verschenkt.
von Fonds, die mit strengen Auswahlkriterien überprüfen, in wel- Der Fonds konzentriert sich Weiter hoffe ich, dass die
che Unternehmen sie investieren. Und das zahlt sich aus: Die primär auf nachhaltig erfolg- Anleger ihre bisherigen An-
Erträge vieler Ökofonds lagen in den letzten fünf Jahren über dem reich wirtschaftende, kleine lagen kritisch prüfen: Wo ist
Marktdurchschnitt – zum Beispiel der GLS Aktienfonds und der und mittelständische Unter- das Geld angelegt? Hier hilft
Ökoworld Ökovision Classic Fonds.« nehmen. Diese durchlaufen gezieltes Nachfragen. Und
Der Marktanteil nachhaltiger Geldanlagen liegt in Deutschland einen sozial-ökologischen dass sie wissen: Es gibt her-
derzeit bei lediglich drei Prozent. Doch immerhin ist verantwort- Prüfprozess und werden von vorragende Alternativen.
liches Investieren als Thema inzwischen auch auf europäischer einem Nachhaltigkeitsbeirat
Ebene angekommen. Mit einem Aktionsplan zur »Finanzierung diskutiert und freigegeben. Mehr zum Fonds GGF
nachhaltigen Wachstums« will die EU neue Standards für nach- Branchen wie die Rüstung unter: kontakt@
haltige Geldanlagen schaffen und diesen damit mehr Bedeutung sind hundertprozentig aus- greengrowthfutura.de
zuweisen.
30 BUNDmagazin 3 | 19 › ZUR ZEIT
KLIMASCHUTZ
AN DIE
ARBEIT!
J. Farys
Das »Klimakabinett« – mit den wichtigs- chen. Eigentlich ist eine CO2-orientierte
Die Temperaturen ten Ressortminister*innen unter der Ägide Steuerreform ein effektives Mittel, um im
steigen. Doch die der Kanzlerin – hat noch kaum etwas auf Verkehr oder Wärmesektor umzusteuern.
den Weg gebracht. Angekündigt sind nur Doch muss der Preiseffekt deutlich sein,
Bundesregierung Klimabeschlüsse der Bundesregierung um Wirkung zu entfalten. Zudem kann ein
spielt mehrheitlich bis Jahresende. Allein beim Kohleaus- CO2-Preis Maßnahmen an anderer Stelle
stieg soll es eventuell schneller gehen: nicht ersetzen, sondern nur begleiten.
auf Zeit. Der BUND ein Gesetz bis Ende 2019, hoffentlich.
drängt auf kurzfristige Fünf Monate nach dem Kompromiss der WAS NUN NÖTIG IST
Kohlekommission hat nun ein Beamten Die deutsche Klimapolitik präsentiert sich
Fortschritte beim stab die Arbeit aufgenommen. Ob die also weiterhin als Brache. Die Leerstellen
Schutz des Klimas. Verhandlungen mit den Kohlekonzernen sind so offensichtlich und der Entschei-
rechtzeitig abgeschlossen sind? Da will dungsstau ist so massiv, dass jetzt ein
man wohl erst die Wahlen in Brandenburg ganzes Gesetzespaket notwendig ist. Bis
und Sachsen abwarten, bevor man den Maßnahmen und damit CO2-Reduktionen
Menschen Klimaschutz zumutet. wirksam werden, dauert es in den meis-
ten Bereichen sowieso mehrere Jahre –
TINA LÖFFELSEND ALLHEILMITTEL CO2-PREIS? anders als das kurzfristig wirksame Aus
Die SPD fordert ein Klimaschutzgesetz der Kohlekraftwerke. Der Klimaschutz hat
leitet die Energie- und
noch 2019. Zugleich sollen die Minister*in- viele Stellschrauben. An denen muss die
Klimapolitik des BUND.
nen Maßnahmen vorlegen, um die Klima- Regierung nun drehen, damit Deutschland
ziele für 2030 in Landwirtschaft etc. zu nicht länger das Weltklima schädigt.
schaffen. Noch hat niemand Brauchbares Der BUND hat 30 zentrale Forderungen
i
entscheidet sogar Wahlen. Doch bislang europäisch, um Zeit zu gewinnen – und MEHR ZUM THEMA
entscheidet niemand über Klimaschutz. dafür die verbindlichen Klimaziele strei- www.bund.net/dringliche30
BUNDmagazin 3 | 19 › ZUR ZEIT 31
UNNÖTIG
UND KLIMASCHÄDLICH
Frachtschiff mit Flüssiggas-Tanks – bald wohl Dabei schadet verflüssigtes Gas, welches
häufiger in der Nord- und Ostsee zu sehen.
per Schiff zu uns gelangt, durchaus dem
Klima: durch die Gewinnung des Gases
ENERGIEWENDE am Ursprungsort; durch seine Verflüssi-
gung; durch den Transport hierher; und
BUNDESREGIERUNG
schließlich durch die Umwandlung des
flüssigen Gases. Flüssiggas ist damit
deutlich klimaschädlicher als Gas aus der
Pipeline.
licht, kann sich bestätigt fühlen. Jetzt, da ordnung des Wirtschafts- ist klar: Neue deutsche
der Kohleausstieg beschlossen ist, plant ministeriums zu, welche Häfen für Flüssiggas sind
sie stattdessen mehr klimaschädliches Unternehmen unterstüt- unnötig und laufen dem
Erdgas einzuführen. So wird ein schmut- zen soll, Flüssiggas- Klimaschutz zuwider. Auf
ziger Energieträger durch einen anderen terminals zu finanzieren. ihren Bau sollte verzichtet
ersetzt. Dabei hat Deutschland klare Zur Zeit gibt es Pläne werden.
Bedroht
Die aalförmigen Meerneunaugen leben in Küstennähe und schwimmen
zum Laichen die Flüsse hinauf – wie diese beiden Tiere im Rhein.
Nach sechs bis acht Jahren als Larve wandert der ausgewachsene
Nachwuchs ins Meer ab und saugt sich als Schmarotzer an F ischen fest.
Früher waren Neunaugen gängige Speise»fische« ( eigentlich zählen sie
zu den urtümlichen Rundmäulern). Heute g elten sie bundesweit als
stark gefährdet. Die Gründe: Wasserverschmutzung, Gewässerausbau,
Querbauten und Wasserkraftwerke.
blickwinkel/A. Hartl
34 BUNDmagazin 3 | 19 › NATUR IM PORTRÄT
Umweltbildung: Regelmäßig informieren sich Gäste Jedes Jahr pflanzt der BUND
über die Naturschutzarbeit – wie diese Kitagruppe. 10 bis 15 neue Obstbäume.
EUROPÄISCHES SCHUTZGEBIET
FFH-GEBIET
BERTHA-VON-
SUTTNER-SCHULE
zu Leibe, damit die Landschaft ihren halb- derzeit auf ein geschütztes Gelände öst- ren in SPD-Hand – erstmals ein Bürger-
offenen Charakter behält und nicht ver- lich des FFH-Gebiets und der Bahnstrecke. meister der Grünen ins Rathaus ein. Sein
buscht. Anstrengend ist das, zumal alle Die Freien Wähler, zweitstärkste Fraktion Slogan lautete: »Die Mitte bleibt grün.«
Beteiligten schon im Rentenalter sind. im Stadtparlament, wollen sogar mitten Severin Zillich
Immerhin: Die Umweltbehörden liefern im Schutzgebiet bauen – dort, wo eine
die nötige Unterstützung. Zur Pflege der Gesamtschule aus dem Gebiet ausge-
strukturreichen Obstwiesen kann der klammert ist. Doch ihr Gelände bietet lang KÄTE UND
BUND auf ein festes Budget zurückgreifen, nicht genug Platz für den beabsichtigten
WALTER RAISS
um das notwendige Gerät anzuschaffen. Neubau von zwei Rathäusern sowie Bau-
Außerdem konnte der BUND einen Groß- höfen, Geschäften oder Gastronomie.
teil des 100 Hektar umfassenden Gebiets Im Koalitionsvertrag der drei Parteien Die Basis für das heutige FFH-Ge-
pachten. Das gibt den Aktiven viele Mög- heißt es dazu vielsagend: »Bei Bedarf« biet legten Walter und Käte Raiss
lichkeiten, im Sinne der Natur zu entschei- werde man prüfen, ob schutzwürdige aus Walldorf in den 1980er Jahren.
den. Erst jüngst gelang es Dirk Kieselstein Freiflächen nicht »umgewidmet« werden Das Ehepaar stand nicht nur jahr-
einem Landwirt, der Flächen am Rand des können. zehntelang mit an der Spitze der
Schutzgebiets beackert, einen besonders Protestbewegung gegen die Um-
breiten Blühstreifen abzuringen. POLITISCHE WENDE? weltbelastung und den Ausbau des
Egal, wo gebaut würde: Der dann an- Frankfurter Flughafens. Die Grün-
DRUCK DER GROSSSTADT schwellende Publikumsverkehr würde die dungsmitglieder des BUND-Ortsver-
Sorgen bereitet dem Kreisgeschäftsführer Streuobstwiesen auf jeden Fall in Mitlei- bandes gewannen auch Hunderte
des BUND, Herbert Debus, eine andere denschaft ziehen. »Viele seltene Pflanzen Eigentümer von Streuobstwiesen
Entwicklung. Wie in so vielen Großstädten und Tiere wären auf Dauer kaum zu halten, dafür, den Verbund ihrer meist win-
wird auch im nahen Frankfurt der Platz wenn ihr Lebensraum derart verstädtert«, zigen Parzellen als Ganzes unter
verknappt – durch Spekulation, Gentrifi- so Debus. Zum Zielkonflikt zwischen Schutz zu stellen. Der größte Teil
zierung oder Büros für Banken … Deshalb Wohnungsbau und Flächenschutz verweist des 1989 ausgewiesenen »Ge-
dränge die Stadt und zudem der (grüne!) er auf ein Konzept des Arbeitskreises schützten Landschaftsbestand-
Wirtschaftsminister Al Wazir die umlie- »Landesplanung und Raumordnung« im teils« genießt nun seit 2005 den
genden Gemeinden, mehr Bauland auszu- BUND Hessen. Und bekräftigt, der BUND Schutz der EU. Für ihren Einsatz
weisen. In Mörfelden-Walldorf stieß dieser erwäge das Schutzgebiet notfalls auch pro Umwelt und Natur erhielt das
Wunsch bereits auf interessierte Ohren. vor Gericht zu verteidigen. mittlerweile verstorbene Paar
So richten sich die Begehrlichkeiten der Doch vielleicht wird es so weit gar nicht 2009 das Bundesverdienstkreuz.
Rathauskoalition (SPD, Freie Wähler, FDP) kommen: Am 19. Juni zog – nach 70 Jah-
36 BUNDmagazin 3 | 19 › AKTIV
KLAUS
politik …
Tatsächlich halten wir hier seit einem Jahr
ein Dutzend Hühner. Anfangs schnappte
sich der Habicht zwei, nun ist das Gehege
MILDE
sicher. An jedem ersten Sonntag biete ich
eine Familienführung an, zu Hahn Gustav
und seinen Hühnern.
Außerdem beteilige ich mich für den
BUND an zwei Bündnissen zur Verkehrs-
wende. Da trommeln wir hauptsächlich
… hat sich seit seinem für eine flächendeckende Bewirtschaftung
des Parkraums – für uns der Schlüssel zu
Einstieg beim BUND einem lebenswerten Bremen. Um den
Bremen vor zwei Fuß- und Radverkehr sowie Bus und Bahn
besser zu fördern, planen wir Aktionen,
Jahren fast unent- sammeln Unterschriften für einen Bürger-
behrlich gemacht. antrag, bilden uns fort oder organisieren
Fachtage.
Beinahe täglich setzt
er sich ehrenamtlich Angeblich sind Sie auch sehr hilfreich,
wann immer es etwas zu bauen und zu
für Umwelt und Natur reparieren gilt. Woher dieses handwerk
ein. Wie kam es dazu? Klaus Milde in der Kinderwildnis. liche Geschick?
Das könnte mit meinem beruflichen Hin-
Wurde Ihnen der Wiedereinstieg leicht tergrund zu tun haben. Ich habe Maschi-
gemacht? nenbau gelernt und Armaturen für Schiffe
Ja. Im Frühjahr 2017 ließ ich mich an ei- konstruiert. 40 Stunden im Monat bin ich
nem Infostand des BUND ansprechen und da noch tätig, die ich mir zum Glück frei
Herr Milde, warum sind Sie beim BUND sagte mir: Jetzt geht es los! Per E-Mail einteilen kann.
aktiv geworden? erfuhr ich, dass Ehrenamtliche für die
Solange ich voll berufstätig war, kam ich »Kinderwildnis« gesucht werden. Ich bin Sehen Sie sich eher als Einzelkämpfer
kaum dazu, mich zu engagieren. Ich habe dann sofort hingelaufen – und gleich oder Teamplayer?
mich immer möglichst umweltgerecht dabeigeblieben. Im Beruf war ich eindeutig Einzelkämpfer.
verhalten, das war mir schon wichtig. Mit Heute versuche ich zum Teamplayer zu
60 aber ging ich vorzeitig in Rente und Auf dem Naturerlebnisgelände des BUND werden. Für mich ist das lehrreich. Früher
wollte wieder mehr tun. Auch um die lange sind Sie seitdem vorrangig aktiv? habe ich angesagt: »So wird’s gemacht.«
Zeit gutzumachen, als anderes im Vorder- Richtig, dort gefällt es mir, es liegt auch Jetzt frage ich: »Habt Ihr ’ne Idee?« Auch
grund stand. nah an meinem Wohnort. Anfangs waren wenn viele einfach anpacken wollen und
wir nur wenige. Ich sprach dann bei Ver- auf eine Ansage warten, entwickeln sich
Waren Sie immer schon ein politischer anstaltungen oder an Infoständen Leute so mehr Anregungen, das ist damit nicht
Mensch? an – meist mit Erfolg, so dass inzwischen so einseitig.
Auf jeden Fall. Mit zwölf Jahren kam ich ein gutes Dutzend regelmäßig mitmacht.
von einer sehr strengen Schule in Flens- Die versuche ich zusammenzuhalten, Ihre Erwartungen an ein sinnvolles Ehren-
burg nach Bremen. Die Stadt kam mir wie auch dadurch, dass wir mal privat etwas amt haben sich also bestätigt?
ein Paradies vor: Alles war völlig frei und unternehmen. Neben dem bisherigen Ter- Absolut. Mich erfüllt es, ein bisschen was
demokratisch, da konnte man über alles min am Vormittag habe ich zwei Nachmit- zurückzugeben an die Gesellschaft. Auch
diskutieren. Ich war in der Anti-Atomkraft- tagstermine eingeführt. So können auch die Arbeit mit den Kindern gibt mir sehr
Bewegung aktiv, oder als es darum ging, die kommen, die berufstägig sind oder viel – den Kindern macht’s Spaß, und mir
eine Autobahntrasse durch Bremen zu studieren. Damit geht nun alles besser auch!
verhindern. von der Hand. sz
NEUE MITGLIEDER GEWINNEN: MACHEN SIE
MIT UND PROFITIEREN SIE ALS BUND-GRUPPE!
Ihre BUND-Gruppe macht die Arbeit unseres Verbandes Ende des Jahres küren wir die erfolgreichsten
greifbar. Ihre Aktionen und Veranstaltungen verbinden BUND-Gruppen 2019.
aktive Mitglieder mit Menschen, die sich für den Umwelt-
und Naturschutz begeistern.
So profitieren Sie von Ihrem Engagement:
Nutzen Sie dieses Potenzial und machen Sie aus Interes-
1 50 €-BUNDladen-Gutschein für jede BUND-Gruppe,
senten neue BUND-Mitglieder. Sprechen Sie Menschen
die mindestens zehn zahlende Neu-Mitglieder gewinnt
auf Ihren Veranstaltungen, Festen und Infoständen aktiv
an und begeistern Sie sie mit Ihren eigenen Erfahrungen. 2 Attraktive Sachpreise für die ersten fünf BUND-Gruppen
Beteiligen Sie sich am Jahreswettbewerb »Gruppen
3 Der erste Jahresbeitrag jedes neu gewonnenen
werben Mitglieder«!
Mitglieds geht an Ihre Gruppe
ICH WURDE GEWORBEN Wenn Sie sich für eine Familienmitgliedschaft entschieden haben, tragen Sie bitte die Namen
Ihrer Familienmitglieder hier ein. Jede Stimme zählt!
Ja, ich mache mich für den Natur- und Umweltschutz stark
und werde jetzt BUND-Mitglied. Ich wähle folgenden Jahresbeitrag: Name, Geburtsdatum
Zahlungsweise: jährlich halbjährlich monatlich Ja, ich zahle per Einzugsgenehmigung und spare damit Papier- und Verwaltungskosten. Bitte ziehen Sie den Betrag ab
dem ........................................... bis auf Widerruf von meinem Konto ein.
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Straße
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Datum, Unterschrift (bei Minderjährigen Unterschrift des Erziehungsberechtigten)
Mit meiner Unterschrift werde ich Mitglied im BUND (BV) und genehmige besagten Betrag von dem oben genannten
Telefon, Geburtsdatum Konto einzuziehen. Ich kann meine Mitgliedschaft jederzeit satzungsgemäß und ohne Angabe von Gründen beenden.
I ch möchte einen elek- Gläubiger-ID: DE34 ZZZ0 0000 1038 26. Mit Ihrer Mitgliedschaft im BV sind Sie i.d.R. Mitglied in dem Landesverband
Ihres Wohnsitzes. Datenschutzhinweise: Der BUND (BV) erhebt und verarbeitet Ihre Daten gem. Art. 6 Abs. 1 lit. b DSG-
tronischen Newsletter VO im Rahmen der satzungsgemäßen Vereinszwecke für die Betreuung Ihrer Mitgliedschaft. Unter der o.g. Anschrift
E-Mail der zuständigen BUND- des BUND (BV) erreichen Sie auch dessen Datenschutzbeauftragten. Die Nutzung Ihrer Adressdaten für werbliche
*D
iese Einwilligung kann ich jederzeit über newsletter@bund.net Organisationen erhalten.* Zwecke erfolgt gem. Art. 6 Abs. 1 lit. f DSGVO. Einer solchen Nutzung können Sie jederzeit widersprechen. Weitere
oder per Abmelde-Link am Ende jedes Newsletters widerrufen. Informationen zum Datenschutz finden Sie unter: www.bund.net/datenschutz.
Jörg Farys
AKTIONSTAG
JETZT UMBAUEN
D ie Folgen der Klimakrise zeigen sich
auch in unserem Wald: Großflächig
sind in den letzten Jahren Fichten- und
Kiefernforste kollabiert. Die Monokultu-
ren sind sehr anfällig für Windbruch und Ortstermin im Stadtwald Treuenbrietzen mit
BUND-Fachleuten und Förster Dietrich Henke (mitte).
Waldbrände. Zudem bieten sie einen idea-
len Nährboden für die Massenvermehrung Dringender denn je ist darum ein umfas- jungen Laubbäumen gelangt. Beim Auf-
von Borkenkäfern oder Nonnenfaltern. sender Umbau unserer Wälder: von den bau naturnaher Mischwälder sollten Wald-
Vielfältige Laubmischwälder sind dagegen Nadelholzplantagen zum Laubmischwald. besitzer und Kommunen daher finanziell
weit widerstandsfähiger. Wie er gestaltet werden und selbst auf unterstützt werden. Nadelbäume wie Kie-
Von Natur aus wüchsen in Deutschland einstigen Brandflächen ein Neuanfang ge- fer und Fichte dürfen nur noch einzeln oder
zum allergrößten Teil Laubmischwälder. lingen kann, zeigte der BUND kürzlich bei gruppenweise beigemischt werden.
Nadelwälder mit Kiefer, Fichte und Tanne einem Pressetermin im Stadtwald Treuen- Nur ein zügiger großflächiger Umbau
kämen nur auf etwa drei Prozent der Flä- brietzen (Brandenburg). wappnet unsere Wälder gegen die Klima
che vor – bedecken heute aber über die Zwei Faktoren sind wesentlich: Das krise – und wird Deutschlands Verantwor-
Hälfte der Waldfläche: das Ergebnis einer Wild muss so weit dezimiert werden, dass tung zum Schutz der heimischen Laub-
nicht-nachhaltigen Forstwirtschaft. Reine sich die Laubbäume ohne Zaun verjüngen und speziell Buchenwälder gerecht.
Nadelholzbestände sind besonders krisen- können. Und die Waldeigentümer müssen
anfällig, auch weil sie sich als stark ver- bereit sein, einige Nadelholzstämme zu
MEHR ZU DEN
armte Lebensräume kaum natürlich
selbstregulieren können.
fällen, bevor sie den maximalen Verkaufs-
wert erreichen – damit genug Licht zu den
i BUND-FORDERUNGEN:
www.bund.net/waldkrise
40 BUNDmagazin 3 | 19 › AKTIV › Internationales
BEDROHTE VIELFALT
Der jüngste Bericht
des Weltbiodiversitäts-
D er weltweite Verlust der biologi-
schen Vielfalt untergräbt unsere
Lebensgrundlagen. Durch menschliches
KOLLAPS ABWENDEN
Dem Bericht zufolge haben der weltweite
Handel und Konsum den Druck auf die
Handeln gilt heute über ein Viertel der Natur in den vergangenen Jahrzehnten
rates ist eindeutig: untersuchten Tier- und Pflanzengruppen vervielfacht. Speziell die intensive Land-
Die Menschheit muss als gefährdet – mehr als je zuvor. Bis zu wirtschaft, die Abholzung der Wälder, die
eine Million Arten sind mittelfristig vom Überfischung der Meere und der Abbau
radikal umsteuern, Aussterben bedroht, wertvolle Ökosyste- von Rohstoffen verursachten die Natur-
will sie einen ökologi- me stark geschädigt. Die Krise der Natur zerstörung. Auch für die Zukunft der
wirkt ebenso verhängnisvoll wie die Krise Menschheit sei der anhaltende Raubbau
schen Kollaps der Erde des Klimas, die diesen Trend noch ver- an ihren natürlichen Lebensgrundlagen
verhindern. Besonders schärft. Als Ausweg bleibt nur, unsere verheerend. Darum fordert der BUND die
Lebens- und Wirtschaftsweise gründlich Bundesregierung auf, rasch umzusteuern:
gefordert sind reiche zu verändern. hin zu echter Nachhaltigkeit, weg vom
Industrieländer wie Zu diesem Fazit kommt der jüngste Be- Raubbau und vom Mantra des ständigen
richt des Weltbiodiversitätsrates. Im Mit- Wirtschaftswachstums.
Deutschland. telpunkt steht dabei die Entwicklung der Mit dem neuesten Bericht gibt es keine
Artenvielfalt und der Ökosysteme in den Ausreden mehr: Der Motor des Artenster-
letzten 50 Jahren. Zudem fragte der Rat: bens ist unser immenser ökologischer
NICOLA UHDE
Wie werden internationale Verpflichtungen Fußabdruck, in Deutschland wie Europa.
ist die BUND-Expertin für inter- umgesetzt? Und was wird aus der biologi- Es ist unser Konsum von Energie, Fleisch,
nationale Biodiversitätspolitik. schen Vielfalt und den Ökosystemen bis Palmöl und Papier, Metallen oder seltenen
2050? Abschließend erläutern die Wissen- Erden, der zum Beispiel die Tropenwälder
schaftler*innen der Politik, wie der Verlust mehr und mehr vernichtet.
zu stoppen ist – und mahnen dringend zur Sind wir aber bereit, unseren Hunger
Kehrtwende. nach Ressourcen zu verringern und unsere
BUNDmagazin 3 | 19 › AKTIV › Internationales 41
VEREINT
Ausgestorben: St. Helena-Olivenbaum,
Süd-Atlantik – der letzte Baum ging 1994 ein.
© Rebecca Cairns-Wicks
IM KAMPF
Eine Autobahn soll eine der schöns- Auf der Delegiertenversammlung
ten Schluchten Bulgariens zerstören, der FoE, die sich der Aktion für die
die Kresna-Schlucht. »Za Zamiata«, Rettung der Schlucht anschloss,
unser bulgarischer Partner von tauschte sich der BUND speziell mit
»Friends of the Earth« (FoE), kämpft den Partnern a us Tschechien aus.
seit Langem gegen den Bau dieser Denn die gehören nun – wie schon
Straße. Und dafür, w ertvolle Wälder der BUND – einer n ationalen Kohle-
und Flüsse der Region zu bewahren, kommission an. Das bestimmende
unterstützt von vielen a nderen im Thema waren jedoch die A ngriffe auf
Netzwerk. Die Straße soll mehr Autos Umwelt-, Klima- und Naturschutz-
und Gütern den Weg von S üd- nach organisationen, die unseren Partnern
Nordeuropa bahnen. in Russland und im übrigen Osteuropa
Lebensweise drastisch zu verändern? Wir
Anfang Juni dieses Jahres standen derzeit die Arbeit immer schwerer
alle sollten uns das fragen. Doch den poli-
wir, Vertreter*innen von 25 europäi- machen. Unser FoE-Büro in Brüssel
tischen Rahmen muss die Bundesregie-
schen FoE-Gruppen, Seite an Seite wird diese Gruppen künftig stärker
rung ziehen – indem sie schädliche Sub-
auf einer alten Steinbrücke über dem als bisher unterstützen – als Zeichen
ventionen stoppt, ob für die Landwirt-
Fluss Struma und skandierten »Rettet gelebter Solidarität in der internatio-
schaft, die Fischerei oder den Verkehr.
die Kresna-Schlucht«. Neben mir nalen Umweltbewegung.
Kolleginnen aus der Schweiz und Ann-Kathrin Schneider
DEUTSCHLAND GEFORDERT
Georgien, hielten wir den Kamera-
Europa- und weltweit muss die Bundes-
teams ein großes Banner entgegen.
regierung sich nun für ambitionierte Fort-
schritte beim Schutz der biologischen
Vielfalt einsetzen. Immerhin hat
Deutschland die EU-Ratspräsident-
schaft inne, wenn es 2020 auf der
UN-Biodiversitätskonferenz in Chi-
na ein neues Regelwerk zu verab-
schieden gilt.
Deutschland als reiche Export-
nation muss zudem sein Budget für
den globalen Schutz und die Wieder
herstellung von Ökosystemen erhö-
hen: von 500 Millionen auf 1,5 Milliar-
den Euro pro Jahr. Da alle Industrie-
länder das Artensterben entscheidend
mitverantworten, sind sie verpflichtet,
den armen Ländern im Süden finanzi-
ell zur Seite zu stehen – beim Schutz
der gemeinsamen Lebensgrundlagen.
i WWW.BUND.NET/IPBES
JUNGE SEITE sich viele die Frage: Wie soll es mit der
Bewegung im nächsten Schuljahr eigent-
POWER ON
Ein großes Echo in Medien und Politik,
aber auch hitzige Diskussionen zu Hause
am Küchentisch: »Die über soziale Netz-
Hunderttausende Schüler*innen streikten werke organisierten Proteste haben dafür
gesorgt, dass junge Menschen in der Kli-
bereits bei den Fridays for Future. Wie können mapolitik plötzlich gehört werden«, meint
sie sich langfristig für mehr Klimaschutz Jonas Asal von der Bundesgeschäftsstelle
der BUNDjugend. Der 24-Jährige kümmert
engagieren? Darum ging es bei den sommer- sich seit April darum, die Aktiven von Fri-
lichen »Power On«-Treffen der BUNDjugend. days for Future zu vernetzen. Die nämlich
kannten sich ursprünglich meist nicht
LOCALS UNITED
Schon immer haben Menschen aus
verschiedensten Gründen ihren Wohnort
gewechselt und einen neuen Ort zu ihrem
Zuhause gemacht. Egal, ob du seit zwei
Wochen oder 20 Jahren in deiner Stadt
lebst: Du bist ein wichtiger Teil von ihr.
Hier triffst du neue Leute, entwickelst
Ideen, kannst dich einbringen und Dinge
ändern. Mit dem Projekt »Locals United«
wollen wir junge Menschen zusammen-
bringen und uns gemeinsam für eine
H. Bendl (3)
len mehr lernen – und besuchen einen mal reinschnuppern.« Und erwähnt eine
Workshop zum Thema »Klimagerechtig- ganze Reihe von weiteren Möglichkeiten:
keit«. Hier erfahren sie: Trotz der Hitze- So steht im Rheinland eine Massenaktion
rekorde in Deutschland sind die wahren zivilen Ungehorsams gegen die Kunst-
Leidtragenden der Klimakrise die Men- düngerindustrie an. In Brandenburg tref-
schen im globalen Süden. fen sich bald Fahrradinitiativen aus ganz
Ein anderer Workshop widmet sich dem Deutschland zu einem Do-It-Yourself-
FFF: GENERALSTREIK
überzeugenden Sprechen. Gute Argumen- Camp. Und am 20. September ist während
te allein reichen bei Diskussionen oft nicht einer Klima-Aktionswoche ein globaler Die von der Schwedin Greta Thunberg
– man muss auch die Stimme, die Gestik Streiktag geplant. gestartete Bewegung »Fridays for Future«
und Mimik richtig einsetzen. Helge Bendl wächst stetig. An jedem Freitag gehen
»Seit den Fridays for Future rede ich so- Schüler*innen für eine bessere Klima-
gar mit meiner Oma über den Klimawan- politik auf die Straße. Am 20. September
del. Ich würde mich gerne auch nach der rufen sie weltweit alle Menschen dazu
Schule engagieren. Doch ehrlich gesagt auf, mitzustreiken. Also: Überredet eure
MITMACHEN
weiß ich noch nicht genau, wie«, meint die Auf ins Rheinland: Bis zum 27. August
Eltern, Großeltern, Onkels und Tanten, die
16-jährige Annika Graf. Weil das vielen so gibt’s dort noch ein großes Klimacamp Arbeit an diesem Freitag ruhen zu lassen.
(www.klimacamp-im-rheinland.de). Lasst uns ein lautes und deutliches Signal
geht, hält Nicole Gernhard ein Referat, die In Brandenburg läuft vom 22. bis zum
Bildungsreferentin der BUNDjugend in senden!
25. August das »Freilauf DIY Bike Camp«
Mecklenburg-Vorpommern. Sie stellt das (www.mitradgelegenheit.org). Im Sep- www.bundjugend.de/klimastreik
tember soll die Automesse IAA in Frank-
Freiwillige Ökologische Jahr vor, aber
furt blockiert werden (www.sand-im-
auch Initiativen wie das Global Ecovillage getriebe.org). In Brunsbüttel steht ein
Network und das Work & Travel-Projekt Camp für Agrarwandel und Klimagerech-
tigkeit an (www.freethesoil.org). Und am
WWOOF, das weltweit Menschen zusam-
20. S
eptember steht ein globaler Bildungs- instagram.com/bundjugend
menbringt, die auf Biohöfen mit anpacken und Arbeitsstreik an (siehe Umschlag). twitter.com/BUNDjugend
wollen. › www.bundjugend.de/protest-termine facebook.com/BUNDjugend.Bundesverband
44 BUNDmagazin 3 | 19 › SERVICE
LESERBRIEFE
EUROPAWAHL: ÖDP UND AFD? Mit Erstaunen habe ich gesehen, dass Sie bei der Befragung der
Einerseits feiern Sie das erfolgreiche bay- größten demokratischen Parteien die derzeit größte Opposi
erische Volksbegehren zur Artenvielfalt. tionspartei im Bundestag – die AfD – nicht aufgeführt haben.
Doch dann stellen Sie nur die fünf gän- Dies verwundert mich stark. Auch wenn die AfD in einigen wich-
gigen Parteien vor, deretwegen das tigen Umweltfragen (leider) wenig Übereinstimmung mit den
Volksbegehren nötig wurde. Mal ehr- Forderungen des BUND hat, zeugt es für mich von mangelndem
lich: Wer die selbsternannte Alternati- demokratischem Verständnis, die AfD nicht zu befragen.
ve AfD schwächen oder verhindern Dierk Wagenschein, Müden/Aller
möchte, sollte mutig genug sein, echte Alterna-
tiven und den stärksten Partner dieses Volksbegehrens Die AfD in unserem Parteienvergleich nicht zu berücksichtigen,
beim Namen zu nennen – die ÖDP. war ein Beschluss von BUND-Bundesvorstand und Verbandsrat.
Diana Neudeck, Ruhstorf Diese Gremien entschieden, dass
1. der BUND öffentlich Stellung bezieht gegen die AfD als rechts-
Erst einmal vorweg: Ihr macht tolle Arbeit, und das aktuelle Heft populistische Partei. Unsere Vorstellung einer freien, gerechten,
2/19 ist wieder sehr gelungen. Aber was ist im Schwerpunkt zur weltanschaulich und religiös toleranten Gesellschaft ist mit ras-
Europawahl mit der Position der AfD geschehen? Ihr schreibt, sistischen, fremdenfeindlichen und menschenrechtswidrigen
die Positionen der größten demokratischen deutschen Parteien Tendenzen in der AfD unvereinbar.
würden einander gegenübergestellt. Die AfD wird hier totge- 2. der BUND sich inhaltlich mit AfD-Forderungen zu Klimaschutz
schwiegen. Wird sie, so lese ich das, als »undemokratisch« ein- oder Atomausstieg auseinandersetzt. Politiker*innen der Partei
gestuft? Für eine überparteiliche Organisation wie den BUND fin- werden jedoch nicht bei der BUND-Lobbyarbeit etc. berücksichtigt
de ich diese Bevormundung der Mitglieder schon erstaunlich (Beispiel: Wahlprüfsteine oder Podiumsdiskussionen), um rechts-
und Euer Verhalten sehr ängstlich. Als mündiges Mitglied hätte populistischen Parolen keinen zusätzlichen Raum zu bieten.
mich die (Nicht-)Position der AfD zu diesen Themen sehr inter- Unsere detaillierte Analyse der AfD-Umweltprogrammatik finden
essiert und ich hätte selbst entscheiden wollen, wie ich die Ant- Sie hier: www.bund.net/bewertung-afd-grundsatzprogramm
wort der AfD dann bewerte. Anscheinend ist der politische Dis- Wie der BUND künftig mit der AfD umgeht, wird verbandsintern
kurs mit der AfD nicht gewollt. Genau deshalb ist die AfD mittler- weiter diskutiert. Die obige Kritik fließt in diesen Prozess mit ein.
weile in allen Landesparlamenten und im Bundestag: als das
»Opfer«, mit dem man sich inhaltlich nicht auseinandersetzt. VOR ORT INSEKTEN SCHÜTZEN
Ein anderer Aspekt ist, wer sich das Recht herausnimmt zu ur- Was kann eine kleine Kreisstadt zum Schutz der Insekten beitra-
teilen, was (un-)demokratisch ist. Dafür ist das Bundesverfas- gen? Dank einer Kooperation mit dem Bauhof gelang es mir, die
sungsgericht die einzige legitime Instanz. Gerade dem gemein- biologische Vielfalt in Künzelsau zu fördern. Auf einer Exkursion
nützigen, überparteilichen BUND steht es nicht zu, eine demo- sensibilisierte ich deren Mitarbeiter, wie etwa die Art und Häufig-
kratisch gewählte Partei auszuschließen, auch wenn uns viel- keit der Mahd dem Blütenreichtum zugutekommt. Der Pflege-
leicht deren politische Überzeugungen nicht passen. So macht trupp des Bauhofs wird diese Grundsätze künftig beherzigen, ein
man es sich sehr leicht, wird aber die AfD inhaltlich nicht stellen Angestellter der Stadt koordiniert den Prozess.
können. Machen wir es uns nicht zu einfach mit der Demokratie! Die Bauhöfe der Städte und Gemeinden haben einen meist ge-
Ulf-D. Schwarz, Tauberbischofsheim waltig unterschätzten Einfluss auf den Schutz und die Vielfalt
der Natur vor Ort. Man stelle sich vor, deren Mitarbeiter hätten
überall freie Hand, das Grün im Sinne der natürlichen Vielfalt zu
pflegen. Ich würde mich freuen, wenn das Künzelsauer Beispiel
SCHREIBEN SIE UNS! bundesweit Schule macht!
Helmut Schwab, Künzelsau
redaktion@bund.net
Die Redaktion freut sich über jede Zuschrift (Betreff FISCHGENUSS BEDENKENLOS?
bitte: »Leserbrief«), behält sich aber Kürzungen vor. Wieder einmal eine gelungene Ausgabe! Beim Ökotipp zum The-
Eine erweiterte Auswahl von Leserbriefen finden Sie unter ma »Fisch genießen« bin ich allerdings stutzig geworden. Unter
www.bund.net/bundmagazin – etwa vier Wochen nach anderem heißt es dort zum Karpfen, er sei »eine der wenigen
Erscheinen jeder neuen Ausgabe. Fischarten, die man bedenkenlos essen kann«. Die Hinweise ver-
dichten sich, dass Fische schmerzempfindliche Lebewesen sind.
BUNDmagazin 3 | 19 › SERVICE 45
Daher stieß mir das Wort »bedenkenlos« hier etwas sauer auf.
Als sei – abgesehen von den schlimmen ökologischen Folgen IN EIGENER SACHE
der Überfischung – beim Fischverzehr alles in bester Ordnung.
Gerade wir Naturliebhaber sollten uns darin nicht gegenseitig i Liebe Freund*innen der Erde,
bestärken, zumindest sind starke Zweifel angebracht. Bitte kom-
munizieren Sie hier doch künftig die wissenschaftliche Faktenlage. wie Sie vielleicht bemerkt haben, fehlt die ursprünglich
Gregor Mitsch, Heppenheim für diese Ausgabe vorgesehene Vorstellung der Kandi-
dat*innen für den Bundesvorsitz des BUND.
GEMEINNÜTZIGKEIT GUT PRÜFEN
Zum Hintergrund: Laut unserer Satzung gibt es keinen
Ihren Artikel über die Gemeinnützigkeit von politischen Organi-
Ausschlusstermin für die Kandidatur. Um nicht diejenigen
sationen finde ich sehr interessant. Ich verstehe grundsätzlich
zu benachteiligen, die sich erst nach Redaktionsschluss
auch Ihren Standpunkt zur Anerkennung der Gemeinnützigkeit
zu einer Kandidatur entschließen, hat der Bundesvorstand
demokratisch politischen Engagements. Er birgt aber erhebliche
deshalb entschieden, auf eine Vorstellung in diesem Heft
Risiken! Stellen Sie sich vor, ein Chemiekonzern unterstützt eine
zu verzichten.
»gemeinnützige« Organisation, die »transparent« machen will,
wie gut Pflanzenschutzmittel für die Sicherung kostengünstiger Auf der Bundesdelegiertenversammlung im November
Ernährung sind. Diese fordert dazu auf, Petitionen zu unterschrei- wird ausreichend Zeit sichergestellt für einen Austausch
ben, organisiert Demonstrationen und hat ein mediales Echo. zwischen den Kandidat*innen und Delegierten.
Macht sie politische Bildung und wäre somit gemeinnützig?
Oder ist sie ein Lobbyist, der gezielt Einfluss auf die Politik nimmt? Ihr Hubert Weiger
Ich glaube, der kritischen Prüfung des Bundesrechnungshofes
kann man auch Gutes abgewinnen.
Alexander Staffel, Erfurt
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MEDIEN
Hochaktuell Deutlich
Die Klimatologin und Leiterin des Immer größer und schwerer sind
»Environmental Change Institute« die Autos auf unseren Straßen.
(Oxford) erklärt in ihrem Buch, wie Mit immer stärkeren Motoren
sich die Klimakrise auf extreme machen sie immer mehr Strecke.
Wetterereignisse auswirkt. Die Klaus Gietinger – Sozialwissen-
junge Disziplin der Zuordnungs- schaftler, Drehbuchautor und
wissenschaft berechnet den An- Regisseur – zählt sie alle auf,
teil der Klimakrise an solchen Er- die schädlichen Folgen des Auto-
eignissen. Und sie untersucht, ob verkehrs für unsere Gesundheit,
und wo Dürren oder sintflutartige die Umwelt und das Klima. Und
Regenfälle künftig häufiger oder er zeigt, aus welcher Motivation
auch seltener auftreten werden. heraus Kreise der Wirtschaft und
Für uns Laien gut verständlich Politik diese unheilvolle Entwick-
WÜTENDES WETTER erläutert sie Methoden und auch VOLLBREMSUNG lung weiter vorantreiben.
Friederike Otto Grenzen ihrer Disziplin. Sie stellt Warum das Auto Mit einiger Polemik spricht
Bezüge zur aktuellen Politik dar, keine Zukunft hat … Gietinger von (uns) autofahrenden
2019, 240 Seiten, 16,99 €, etwa welche Möglichkeiten sich »Junkies« und den Autokonzernen
Klaus Gietinger
Ullstein mit Klagen auf Schadensersatz als Drogenkartell, das der Staat
gegen die Verursacher ergeben. stütze, statt es in die Schranken
2019, 160 Seiten, 16 €
Das Buch ist durchweg packend zu verweisen. Sein Traum ist die
Westend
geschrieben. Wer nicht gerade vom Auto befreite Gesellschaft.
Klimaexpertin ist, wird die um- Doch dafür sei eine Verkehrsrevo-
fassend erhellten Hintergründe lution nötig – mit radikal weniger
sehr spannend finden, etwa zu Auto-, Flug- und Schiffsverkehr.
den vielen Angriffen gegen die Nur damit lasse sich die Klima-
Klimaforschung. Hochaktuell katastrophe noch rechtzeitig
und absolut lesenswert! abwenden.
Sympathisch Verdienstvoll
Vom Glück des Anfangs handelt Die Mondlandung: eine Inszenie-
das letzte Kapitel, das Arnulf Con- rung. Kondensstreifen am Him-
radi der Kunst widmet, Vögel zu mel: versprühte Chemikalien, die
beobachten. Sein Buch richtet uns vergiften. Der 11. September:
sich vor allem an jene, die dem ein Komplott der US-Regierung.
Zauber der Vögel noch nicht Verschwörungsmythen haben
lange erlegen sind – weniger Konjunktur – zum Teil auch unter
wohl an erfahrene Vogelkucker. Umweltschützer*innen. Deshalb
Gedanken zur meditativen Qua- ist es lobenswert, dass sich der
lität der Vogelbeobachtung und Physiker Holm Gero Hümmler in
zum Kern des Zen-Buddhismus diesem aufklärerischen Buch ei-
mischt er mit eigenen Erlebnissen ner Reihe weitverbreiteter Mythen
und Momenten des Glücks. widmet. Selbst die skurrilsten Be-
ZEN UND DIE KUNST DER In der Antarktis begeistern den VERSCHWÖRUNGSMYTHEN hauptungen nimmt er dabei erst
VOGELBEOBACHTUNG passionierten Vogelfreund und Wie wir mit verdrehten Fakten einmal ernst, solange sie für sich
früheren Verleger Sturmvögel und für dumm verkauft werden reklamieren, naturwissenschaft-
Arnulf Conradi
Albatrosse, auf Helgoland die lich fundiert zu sein. Von Nazi
Holm Gero Hümmler
Lummen und Basstölpel. In der kolonien am Südpol bis zur fla-
2019, 240 Seiten, 20 €,
Uckermark und im Grunewald chen Erde: Hümmler entlarvt gän-
Kunstmann 2019, 223 Seiten, 19,80 €
dagegen sind es die kleinen gige Verschwörungsideen durch
Hirzel
Entdeckungen zu Fuß, die ihn zur streng wissenschaftliche Beweis-
täglichen, immer gleichen Runde führung überzeugend als Märchen.
bewegen. Sein sympathisches Auch wenn die Lektüre des Buchs
Plädoyer: Zeit nehmen, sich der eine recht trockene Angelegen-
zufälligen Begegnung mit den heit ist: Vielleicht gelingt es ja so,
Vögeln überlassen – und nie das einige der Betroffenen von ihrem
Fernglas vergessen! Irrglauben zu heilen.
BUNDmagazin 3 | 19 › MEDIEN 49
i
WERDEN SIE BUND-FREUND*IN
umreißt das Ausmaß der Plastikkrise. Und er verdeutlicht, dass
www.facebook.com/bund.bundesverband
die wahren Gründe für die Verschmutzung unserer Umwelt mit
Plastik weniger Probleme der Entsorgung oder Versäumnisse
der Verbraucher*innen sind. Vielmehr kommen
vor allem international agierende
Unternehmen ihrer Verantwortung AKTIV AUF TWITTER
zu selten nach.
ACHTUNG HORMONGIFTE!
Im Alltag sind wir Hormongiften – wie Weichmachern und Bis-
phenol A – regelmäßig ausgesetzt. Wir nehmen sie über das
Essen und die Haut auf oder atmen sie ein: eine unsichtbare
Gefahr für unsere Gesundheit und die Umwelt.
Zahlreiche Krankheitsbilder werden mit Hormongiften in Verbin-
dung gebracht, darunter Brust- und Hodenkrebs, Diabetes und
Unfruchtbarkeit, Immunschwäche sowie Lern- und Verhaltens-
störungen. Eine BUND-Broschüre bietet
auf 16 Seiten kompakte Infos zu hor-
monellen Schadstoffen sowie Tipps,
Der BUND kommentiert täglich das
wie wir uns davor schützen können.
umweltpolitische Geschehen auf Twitter.
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WERDEN SIE BUND-FOLLOWER
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Die Broschüre erhalten Sie gratis unter: bundladen@bund.net, Tel.
www.twitter.com/bund_net
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BUND-Mitglieder- und Spenderservice
Tel. 030/27586-111, service@bund.net
REDAKTION BUNDMAGAZIN
Severin Zillich
Tel. 030 /27586-457
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DER NEUE JAHRES-
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von Umwelt und Natur?
Welche Erfolge konnten wir 2018 erzielen?
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IMPRESSUM
Das BUNDmagazin ist die Mitgliederzeitschrift des BUND und Bezugspreis: für Mitglieder im Beitrag enthalten Das BUNDmagazin 4/2019 erscheint am 16. November
erscheint viermal im Jahr. Druck: Brühlsche Universitätsdruckerei, Gießen mit einem Titelthema zur Mobilität der Zukunft.
Papier: 100% Recycling, matt gestrichen
Herausgeber: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) Spenden: Der BUND benötigt für seine Arbeit über die Mitgliedsbeiträge
– Friends of the Earth Germany, Kaiserin-Augusta-Allee 5, 10553 Berlin hinaus Unterstützung. Ihre Spende ist steuerlich absetzbar. Bitte
Redaktion: Severin Zillich, Tel. 0 30/2 75 86 - 4 57, Fax -440, redaktion@ überweisen Sie Ihre Spende auf das Konto der Bank für Sozialwirtschaft:
bund.net, www.bund.net/bundmagazin IBAN: DE24 3702 0500 0008 2802 02, BIC: BFSWDE33. Danke!
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Verlag: Natur&Umwelt Verlags-GmbH, Kaiserin-Augusta-Allee 5, Verlags.
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Es gilt der Anzeigentarif Nr. 27.
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20. SEPTEMBER 2019
BUNDESWEITE KLIMADEMOS UND AKTIONEN
Am 20. September 2019 ruft »Fridays for Future« zu einem Nehmt an den Aktivitäten bei Euch vor Ort teil!
großen internationalen Aktionstag für den Klimaschutz auf. Ladet Eure Freund*innen und Eure Familie mit ein!
Der BUND und die BUNDjugend unterstützen diesen Aufruf.
Setzen wir gemeinsam – über alle Altersgrenzen hinweg – ein Zeigen wir, dass die Jugendbewegung mit ihren Forderungen
weltweites Zeichen für starken Klimaschutz! Kein Vertrösten nicht alleinsteht. Der BUND und die BUNDjugend sind starke
und Verschieben mehr: Wir brauchen sofort eine konsequente Verbündete für den Klimaschutz.
Klimapolitik.