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BIOMEMBRANEN
6 Zeitschri"en Obwohl man Biomembranen mit dem Lichtmikroskop nicht sehen kann, hat man
schon sehr früh von ihrer Existenz gewusst. Wie sonst sollte man sich das eigenarti-
ge Verhalten von Pflanzenzellen in Salzwasser erklären (siehe Abb. 2)?
-
Auch dass die Zellmembran für Fette und fettartige Substanzen leicht passierbar ist,
Dokumente wusste man durch Zellfärbungsversuche schon recht lange. Bereits in den zwanziger
Jahren des letzten Jahrhunderts schlugen die Forscher GORTER und GRENDEL
vor, dass die Zellmembran hauptsächlich aus Lipiden (fettähnlichen Stoffen) zusam-
Wenn man viele solcher Lipidmoleküle auf eine Wasseroberfläche gibt, so ordnen
sich die Moleküle so an, dass sie mit ihren hydrophilen Köpfchen in das Wasser tau- Abb. 2
chen, während die hydrophoben Schwänzen nach oben herausragen. Es bildet sich Plasmolyse
eine monomolekulare Lipidschicht
Jede Pflanzenzelle ist von
einer im LM unsichtbaren
Membran umgeben. Diese
Membran ist durchlässig
für Wassermoleküle, nicht
Abb. 3 aber für Salzionen.
Die Ölsäuremoleküle bilden eine mo- Legt man ein Pfanzengewe-
nomolekulare Schicht - also eine be nun in eine salzhaltige
Schicht, die nur aus einer einzigen Lösung, so würden die Sal-
(mono) Lage von Molekülen besteht. zionen eigentlich in das
Zellplasma eindringen, kön-
Aus dem Chemieunterricht der 7. oder 9. Klasse ist vielleicht der sogenannte "Öl- nen die Membran aber
säureversuch" oder "Öltropfenversuch" bekannt: man gibt einen einzigen Tropfen ei- nicht passieren. Die Was-
ner verdünnten Ölsäurelösung auf eine Wasseroberfläche, die man zuvor mit Kreide- sermoleküle dagegen kön-
staub eingepudert hat, damit der sich bildende Ölfleck besser zu sehen ist. Weil sich nen nach außen diffundie-
ren: das Protoplasma
auch hier eine monomolekulare Schicht bildet, kann man aus dem Durchmesser des schrumpft.
Fleckes und dem Volumen des Tropfens, der zu diesemFleck geführt hat, recht leicht
die Länge eines Ölsäuremoleküls berechnen.
GORTER und GRENDEL hatten allerdings anderes im Sinn; sie wollten nicht die
Länge von Lipidmolekülen berechnen, sondern ermitteln, wie groß die Membran ist,
die ein Rotes Blutkörperchen umgibt. Dazu isolierten sie die Lipide aus einer be-
stimmtenMenge Roter Blutkörperchen und brachten die isolierten Lipde dann auf
eine Wasseroberfläche auf. Anschließend konnten sie die Fläche des enstehenden
Fleckes ermitteln und durch die Zahl der Roten Blutkörperchen teilen: schon hatten
sie die Oberfläche eines einzigen Blutkörperchens ermittelt.
Sie verglichen diese Fläche dann mit der zuvor theoretisch ermittelten Oberfläche
der Blutkörperchen (mit dem Lichtmikroskop kann man Länge, Breite und Höhe ei-
nes Roten Blutkörperchen recht leicht ermitteln und dann mit Hilfe von etwas Ma-
thematik die Oberfläche ausrechnen). Und dabei erlebten sie eine Überraschung: die
experimentell ermittelte Oberfläche war genau doppelt so groß wie die zuvor be-
rechneten.
Und prompt hatten die beiden eine gute Erklärung für diesen Widerspruch: ein Rotes
Blutkörperchen ist nicht von einer Lipidschicht umgeben, sondern von zweien. Und
so wurde das Modell der Lipid-Doppelschicht geboren (lipid bilayer, Abb. 5), wel-
ches bis heute noch gültig ist.
Ein Glasgefäß mit einer elektrisch leitenden Salzlösung wird durch eine nichtleiten- Abb. 4
de Wand in zwei Hälften geteilt. I n der Wand befindet sich aber ein kleines Loch. Eine mögliche (theoreti-
sche) Anordnung von Lipid-
molekülen in einem wässri-
Biomembranen - Teil 1 Seite 2
gen Medium - die Micelle
Und prompt hatten die beiden eine gute Erklärung für diesen Widerspruch: ein Rotes
Blutkörperchen ist nicht von einer Lipidschicht umgeben, sondern von zweien. Und
Sie lesen eine Vorschau.
so wurde das Modell der Lipid-Doppelschicht geboren (lipid bilayer, Abb. 5), wel-
ches bis heute noch gültig ist. Abb. 6
Wenn man nun eine Spannung anlegt und
den durch das Wasser fließenden Strom
Laden Sie Ihre Dokumente
misst, hoch,Am-
so zeigt der angeschlossene um
peremeter einen Ausschlag.
Herunterzuladen.
Man stelle sich folgende Versuchsanordnung vor:
Abb. 5
Es fließt Strom durch das Wasser.
Abb. 4
Die Lipid-Doppelschicht,
Ein Glasgefäß mit einer elektrisch leitenden Salzlösung wird durch eine nichtleiten- Eine mögliche (theoreti-
das "amtliche" Modell der
ODER
de Wand in zwei Hälften geteilt. I n der Wand befindet sich aber ein kleines Loch. sche) Anordnung
Zellmembran, bervon
eits Lipid-
von
molekülen
GORTER und in einem wässri-
GRENDEL
gen Medium
um 1927 - die Micelle
postuliert.
Werden
Der Versuch wird nun etwasSie Scribd-Mitglied
abgewandelt. Und zwar streicht und
man mitprofitieren
einem Fettpin- Sie
sel über das Loch in der Trennwand. Man bringt eine künstliche Lipidschicht auf,
Ein nicht ganz so berühmter Versuch
von
die das Loch Vollzugriff.
sozusagen verschließt. Ihre ersten 30 Tage sind kostenlos.
Kostenlos
Abb. 6 fortfahren
Wenn man nun eine Spannung anlegt und
den durch das Wasser fließenden Strom
misst, so zeigt der angeschlossene Am-
peremeter einen Ausschlag.
Ein Fachmann weiß natürlich sofort, was das bedeutet: eine Lipidschicht ist nicht
durchlässig für Ionen.
Sie lesen
Abb. eine
7 Vorschau 1
Es fließt kein Strom mehr, wenn man eine
Spannung anlegt. Die Lipidschicht ver-
Freischalten des vollen Zugriffs
hält sich wie ein elektrischer Isolator, sie
kann keinen Strom leiten.
(Seite 3) durch Hochladen von
Dokumenten
Ein Fachmann weiß natürlich
durchlässig für Ionen.
oder
sofort, was das bedeutet: mit einer
eine Lipidschicht ist nicht
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Biomembranen - Teil 1
In der Lipid-Doppelschicht können sich die Moleküle nur in zwei Dimensionen be-
wegen: nach links und rechts und nach vorne und hinten. Nach oben und unten kön-
nen sich die Moleküle dagegen nicht bewegen. Dazu müssten sie ihre Lipidschicht
verlassen und sich außerdem noch um 180° drehen. Dann müssten die hydrophilen
Sie lesen eine Vorschau.
Köpfchen aber an den hydrophoben Schwänzchen der Nachbarmoleküle vorbei, und
Biom
das embrannatürlich
kommt en - Teilnur
1 extrem selten vor - aber es kommt vor!
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Noch ein interessanter Versuch
ODER
Zwei Zellen werden mit Antikörpern gegen bestimmte Lipide behandelt, die in den
Werdenvorkommen.
Membranen Sie Scribd-Mitglied und profitieren
Da Antikörpermoleküle Sieklein sind, kann man sie
extrem
von Vollzugriff. Ihre ersten 30 Tage sind im Lichtmikroskop
kostenlos. natürlich nicht se-
Bei einer normalen Flüssigkeit, z.B. Bier, können sichkoppelt
hen. Also die Moleküle
man sieinmit
dreiFDimens
arbstoff
onen bewegen: nach links und rechts, nach vorne und hinten,
molekülen, die imund nach oben
Dunkeln und un
leuchten,
ten. Man sagt auch,Kostenlos
die Moleküle hätten dreiwenn
fortfahren Freiheitsgrade.
man sie mit UV-Licht bestrahlt.
Auf diese Weise markiert man die Anti-
In der Lipid-Doppelschicht können sich die körper
Moleküle nur in zwei Dimensionen be-
sozusagen.
wegen: nach links und rechts und nach vorne und hinten. Nach oben und unten kön-
Lipid-Doppelschichten sind zweidimensionale
nen sich die Moleküle dagegen nicht bewegen. Dazu müssten sie ihre Lipidschicht
verlassen und sich außerdem noch um 180° drehen. Dann müssten die hydrophilen
Flüssigkeiten
Köpfchen aber an den hydrophoben Schwänzchen der Nachbarmoleküle vorbei, und
das kommt natürlich nur extrem selten vor - aber es kommt vor!
Abb. 11
Bei dem Versuch wurden zwei verschie-
dene Farbstoffe verwendet. Einer leuch-
Zwei Zellen werden mit Antikörpern gegen tet grün, derLipide
bestimmte andere rot.
behandelt, die in den
Membranen vorkommen. Da Antikörpermoleküle extrem klein sind, kann man sie
Man markiert nun die eine Zelle mit grün leuchtenden Antikörpern,
im Lichtmikroskop die andere
natürlich mit
nicht se-
rot leuchtenden. Nun verschmilzt man die beiden Zellen
hen. Also mit Hilfe
koppelt man von elektrischem
sie mit F arbstoff
Strom. Zunächst sind die grünen Antikörpermolekülen,
noch schöndiegeordnet auf derleuchten,
im Dunkeln linken Sei
te und die roten Antikörper auf der rechten Seite
wenndes
man Verschmelzungsprodukts.
sie mit UV-Licht bestrahlt. Nach
einiger Zeit aber - inzwischen ist eine neue, Auf
größere
dieseZelle
Weiseentstanden
markiert -man
habendiesich
Anti-
die beiden Antikörpersorten gleichmäßig über die neue Zelle verteilt.
Ihre Neugier
Nochbelohnen körper sozusagen.
ein interessanter Versuch
Auch dieser Versuch ist ein Beweis dafür, dass sich die Lipidmoleküle der Zellmem
Alles, was Sie lesen
branwollen.
ständig bewegen. Es ist also völlig richtig, hier von einer zweidimensionalen
Flüssigkeit
Jederzeit. Überall. Auf jedemzuGerät.
sprechen.
Man markiert nun die eine Zelle mit grün leuchtenden Antikörpern, die andere mit
rot leuchtenden. Nun verschmilzt man die beiden Zellen mit Hilfe von elektrischem
Strom. Zunächst sind die grünen Antikörper noch schön geordnet auf der linken Sei
Dieses Dokument
te und die teilen
roten Antikörper auf der rechten Seite des Verschmelzungsprodukts. Nach
einiger Zeit aber - inzwischen ist eine neue, größere Zelle entstanden - haben sich
) * +die beiden , Antikörpersorten
- gleichmäßig über die neue Zelle verteilt.
Auch dieser Versuch ist ein Beweis dafür, dass sich die Lipidmoleküle der Zellmem
bran ständig bewegen. Es ist also völlig richtig, hier von einer zweidimensionalen
Verwandte Interessen
Flüssigkeit zu sprechen.
Biologische Membran Zellmembran
Fortsetzung folgt in Kürze....Molekularbiologie Elektrischer Strom Angewa
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