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GRAMMATIK
DER GRIECHISCHEN PAPYRI
AUS DER PTOLEMÄERZEIT
MIT EINSCHLÜSS* DER GLEICHZEITIGEN OSTRAKA
UND DER IN ÄGYPTEN VERFASSTEN INSCHRIFTEN
BAND 1
VON
A
NEUE AUSGABE Io^Xa
Literaturverzeichnis VII
Erkläning einiger Abkürzungen und Zeichen XIV
Berichtigungen XIV
EINLEITUNG.
Seite
Koivri 1 § 6. Satzzeichen 48
§ 7. Zahlen und Zahlzeichen . 51
§ 2. Reste altgriechischer Dia-
§8. Sonstige Lesezeichen. Tachy-
lekte 4
graphie 53
Seite Seite
und neuen Stücken) wurde mir durch die große Güte der Herren Heraus-
vielen
geber John P. Mahaffy und J. Gilbart Smyly noch vor dem Erscheinen
des Werkes in Aushängebogen zur Benützung überlassen. Ebenso hat mir
Herr Geheimrat Professor Dr. 0. Crusius, der mein Unternehmen von Anfang
an förderte, die kurz vor dem Abschluß meiner Arbeit erschienenen Papp.
Rein ach aufs freundlichste zur Verfügung gestellt.
X A'erzeiclinis d. hauptsäclil. benutzten Literatur u. cl. gebrauchten Abkürzungen.
Anz, Subsidia =
Hcnricus Anz, Subsidia ad cognoscendum Graecorum
sermonem vulgarem e Pentateuchi versione Alexandrina repetita. Diss.
phil. Halens. Vol. XII (1894) S. 259—387.
Bechtel, Einstämm. männl. Personennamen = F. Bechtel, Die
einstämmigen männlichen Personennamen des Griechischen, die aus
Spitznamen hervorgegangen sind. Berlin 1898. (Abhandl. der kgl.
Gesellschaft der Wissensch. zu Göttingen. Phil. -bist. Klasse. Neue
Band 2 (1897—99) Nr. 5.
Folge.
Blaß A.^ = Friedrich Blaß, Über Aussprache des Griechischen. die
3. Berlin 1888.
Aufl.
Blaß N. T. = Friedr. Blaß, Grammatik des neutestamentlichen Griechisch.
Göttingen 1896.
Brugmann ^ Karl Brugmann, Griechische Grammatik. Diitte Auflage.
München 1900. (Iwan Müllers Handbuch der klassischen Altertums-
wissenschaft II, l).
gekürzter Wörter beigefügten Buchstaben ein; zwischen spitzige Winkel <( y wird
ein entweder durch Schreibversehen oder infolge eines lautphysiologischen Vor-
gangs ausgefallener und zu ergänzender Buchstabe bzw. eine derartige Buch-
stabengruppe oder Silbe gesetzt. Die Klammern { } schließen überflüssige
Buchstaben oder Dittographien ein.
Ein Stern (*) will besagen, daß das nachfolgende Wort und der Zusammen-
hang, in dem es steht, orthographisch fehlerhaft ist; umgekehrt wird durch ein
Kreuz (f) in einzelnen Fällen ausdrücklich hervorgehoben, daß der betr. Papyrus
im allgemeinen sorgfältig redigiert ist und die Lesart feststeht. —
Über C^) in
der Stammbildungslehre vgl. Vorbemerkung vor § 82.
In der Akzentuierung ägyptischer Eigennamen herrscht noch immer
keine Einhelligkeit. Maßgebend sollen im folgenden die Regeln sein, die
U. Wilcken in den „Aktenstücken der königl. Bank zu Theben" jj. 35 und
GGA 1894 p. 718 hierüber aufgestellt und selbst, namentlich in seinen
„Griechischen Ostraka", eingehalten hat.
Eine Grammatik der ägyptischen Koivt] hat es eigentlich ausschließlich mit
den Urkunden zu tun. Literarische Stücke werden nur herangezogen, soweit
dieselben für die gleichzeitige Orthographie und Lautgeschichte von Bedeutung
Bind. Dagegen sind Schreibungen, die auf orthographischen Theorien beruhen,
z. B. die Konsonantenverdoppelung in Homertexten zur Bezeichnung der Positions-
länge in Fällen wie eööeice, eviia ^eTÖpoici und ähnliches derart, nicht erwähnt.
Die Stellenzitate der Papyri, Inschriften und Ostraka beziehen sich auf die
Nummern der betreffenden Publikationen; nach Seiten (p.) werden zitiert die
Lond. I und 11, gelegentlich auch zum Zweck rascher Orientierung Petr."
BERICHTIGUNGEN.
94 Note 1 oben lies GaXirujpri statt 9a\Tnjupri.
Z. 5 V.
109 Z. 4 V. oben lies Theb. statt Teb.
123 „ 3 V. unten lies KaxriTiu) statt KarriTiaj.
175 „ 1 V. unten ist als Belegstelle für bpaiiebr\v einzusetzen Pur. 45, 6 (153").
187 „ 10 V. unten (Text; ist irpobiecTaiu^vou festzuhalten, was durch
P. Rein. 18, 3 (biacraBevroc) gestützt wird.
218 „ 8 V. oben lies -rrpocevKoXäiTTecGai statt TTpocKoXd-rTTeceai.
226 „ 3 V. oben ist eKf)»-|ric als Beleg zu streichen, da Wilcken Add. et
Co IT. XV ev6)-i[r)c] hergestellt hat.
272 „17 V. unten lies: in den ptolemäischen Papp. Vgl. Wortregister
unter öpviE.
294 Anm. 4 Z. 2 lies dEioxp^ouc statt dEioxpeou.
326 Z. 12 V. oben lies gui statt ir).
389 „ 6 V. unten ist nach bia-, noch ey-, einzusetzen.
458 „ 8 V. oben ist eüepTexriKUJC zu streichen, da an der l^etr. Stelle eüep-
YexriKUJC betont werden muß, wie auch Arch.III 129 zu berichtigen ist.
EINLEITUNG.
L ALLGEMEINER CHARAKTER DER ÄGYPTISCHEN
KOINH NACH LAUT-, FORMENLEHRE UND
WORTSCHATZ.
§ 1. Ursprung «1er ägyptischen KOiNH.
Naclidruck auf Übereinstimmung der neuen Sprache mit dem Yul gär-
attischen hinweist, wie es uns aus Vasen inschriften\) und Fluch-
tafeln-) einigermaßen bekannt ist, so erscheint der Beweis für direkte
Abhängigkeit der KOivri von der attischen Volkssprache des 4. vor-
Schriftsprache als Norm galt und sie das bewußt verfolgte Ziel sich
schriftsprachlich auszudrücken nur infolge mangelhafter Bildung nicht
vollkommen erreichten. Volksdialekt zu schreiben hatte sicherlich
keiner von ihnen die Absicht, wie denn überhaupt überall die schrift-
4 Einleitung.
1) Auf die Klassifizierung der einzelnen Papyri, sofern eine solche für die
Sprache derselben von Wichtigkeit ist, sowie auf die orthographische Qualität
mancher Stücke wird in den Einzelausführungen gebührend Rücksicht genommen
werden. Über die Bezeichnung schlecht geschriebener Texte durch Stern (*) und
verhältnismäßig gut überlieferter Stellen durch Kreuz (f) vgl. oben die Vor-
bemerkungen im Anhang an die Literaturübersicht. Selbstverständlich ist die Schei-
dung zwischen literarischen Texten und gleichzeitigen Urkunden. Erstere
werden nur teilweise und vorwiegend für die Orthographie herangezogen. Da-
gegen hat sich eine Abhandlung des gesamten Stoffes nach den Klassen der
Verfasser, in Hinsicht auf ihre Zugehörigkeit zu verschiedenen Nationalitäten,
Ständen und Berufsarten, nach mehrfachen Versuchen als nicht durchführbar
herausgestellt. Diese Unterscheidung ist übrigens für die Zwecke dieser Unter-
suchung nicht einmal nötig, insofern die für die Sprachentwicklung charakte-
ristischen Erscheinungen größtenteils in den am vulgärsten geschriebenen Texten
einfach häufiger sind als in den besser geschriebenen Stücken. In bezug auf
soziale Stellung machen sich allerdings Unterschiede geltend, und man könnte
in dieser Beziehung die aus der königlichen Kanzlei stammenden Dokumente,
richterliche Entscheidungen und Aktenstücke, Kontrakte imd Bankanweisungen,
Schriftstücke niederer königlicher Beamter, den Privaturkunden, wie Briefen,
Bittschriften, Traumberichten, Rechnungen usw. gegenüberstellen. Allein die haupt-
sächlichsten Charakteristika verbreiten sich auch hier über alle Klassen. Nur
das vulgärste, lautlich am meisten von der schriftsprachlichen Norm abweichende,
orthographisch bis zur Unverständliehkeit entstellte Griechisch wird man natur-
gemäß in privaten Schriftstücken und namentlich den dazu gehörigen Konzepten
vorfinden. Die ausführlichste königliche, zugleich so ziemlich älteste uns erhaltene
Urkunde, die sich durch sorgfältige Redaktion und größtenteils tadellose Schreib-
weise auszeichnet, ist das große Steuergesetz des Ptolemäus Philadelphus
aus dem Jahre 259/8 v. Chr. Ein Gegenstück dazu aus dem Ende des 2. Jahr-
hunderts V. Chr. ist das wunderbar erhaltene („papyrus mire integerrimus" A. Peyron)
Aktenstück zum Hermiasprozeß (Tor. I vom Jahre 117 v. Chr.). Das Rund-
schreiben des Finanzministers Herodes vom Jahre 165 v.Chr. (Par. 63 =
Petr.- Einl. 18 ff.) zeigt neben der für die ptolemäische Kanzlei charakteristischen
Auödrucksvveise eine besondere Vorliebe für schnörkelhafte, gesuchte, sogar
poetische Wendungen, neue Worte und lang gesponnene Sätze. Vgl. im einzelnen
§ 3, 1. Auch die neuestens (freilich erstzum kleinsten Teil) publizierten Magdöla-
Papyri geben ein klares Bild vom Charakter des ägyptisch-griechischen Kanzlei-
stils in der zweiten Hälfte des3. vorchristl. Jahrhunderts.
A. Dorismen.
Das dorische Element spielt iu den Papyrustexten eine
verschwindend o-eringe Rolle. Die meisten dorisch aussehenden
Bildungen lassen sich auf lautlichem Wege (durch Lautwandel, Ana-
logie-, Akzent Wirkungen) oder anderweitig befriedigend erklären.
iLc statt ouc, das sich mehrfach im 3. und 2. Jahrhundert t. Chr.
belegen läßt, erweist sich als falsche Analogiebildung nach den casus
obliqui ujtöc, djTi etc.-)
2) il)c Petr. I 20 (2) 15 =Petr.- 19 (c) 15 (225*). Grenf. I 12, 29 (nach 148");
II 15, 2, 1 (139*). Lond. II p. 3, 4 oben (11^). Archiv I p. 65, 25 (123*). ouc —
Petr. I 14, 23; Petr.^ 4 (2) 7 (237*). K. Bl. I 463. Keil Herrn. XXV 603. Crö-
nert 167, 4.
3) epceviKd Petr. II Einl. p. 23, 13 (238*). cuO^iaTa cpceviKÖ Petr.- 59 (b) 2 (EI*).
äpceviKÖ ebda. 93 r. col. 7,11 (III*). dpc. Petr. II 35 (a) col. 3, 15. 16 (244—40*).
Witkowski Prodr. 3. Thumb Hell. 65. Crönert mem. herc. X bringt als
weiteres Beispiel tg\oc övou epevoc \€uk(oö) Lond. H p. 79. 4 (144p) und ist geneigt
statt an Dorismus vielmehr an lonismus zu denken.
4) XoxaTÖc Petr. I 13 (3) 12 =
Petr.- p. 8 (237*). Xoxafjiai Petr.^ 5 (a) 8
(237*). ^Tri\6xaYoc ebd. 21 (f) 3 (226*). —
äpxnToi Rosettadekr. 47 (196*). eXe-
qpavTriTÖc Petr. II 40 (a) 26 (260*).' KuvrjToi Petr.* 42 H (8f) 6; Petr. 11 40 (a) 16
nach Wilcken (c. 250*). XiOriToi Petr. II 13 (18*) 7; —
yoüc 11 (258*). XiOiitöiv
ebd. 14 (la) 3. 8 (III*). cxpaTipföc, ^TncxpäTriYoc sehr oft. cuvö6r|Yoc (poet.)
Grenf. I 1, 1, 8 (erot. Fragm. nach 173*). xopnTi« Petr. H 13 xopn-
(5) 8. 10 (258*).
tOjv ebd. 3 Tebt. I 51, 9 (c. 113*). xopriTeiv Petr. II 4 (13) 3 (255*). xopirPlTai
(a) 7 (260*) ;
ßoppäc, die stehende Form der ptol. Papyri, war neben ßopeac
schon im Attischen längst eingebürgert.^)
Bei *7TapacTdvai^) wird niemand an einen Dorismus statt
TTapacTfivai denken; vielmehr liegt Verwechslung mit Trapecidvai vor.
Wenn die im Faksimile des Eudoxuspap. (Par. 1) col. 3, 13 (vor
löö*^) deutlich zu erkennende Lesart laävec (Blaß liest im Original
)n[fi]vec) wirklich zu halten ist, so kann es sich jedenfalls um keinen
Dorismus handeln. Das r) ist gemeingriechisch (cf. mensis); |uävec sagte
man höchstens in Elis (vgl. Zävec). Die Form lueic (strengdorisch
jurjc) findet sich ebenfalls im Eudoxuspap. Acrostich. v. 6 und col. 13, 1.
Belege Thuc. V 54, 2 und Demosth, adv. Timocr. § 15). Die alte Form
hat außerhalb Attikas länger weitergelebt. Die casus obliqui lauten
im Eudoxuspap.: |uiivöc 295; fifjva 84; juiivec 301. 316; jurjciv 120;
lunvac 296.
Das Wort cxecpaXißavoc in einem Pap. des 2./1. Jahrhunderts
erinnert zwar in seiner Zusammensetzung an Bildungen wie cxeqprjcpö-
poc, cxeqpriTrXÖKOc, muß aber vorerst wegen der Unklarheit seiner Be-
Mit meiner Vermutung stimmt überein The od. Rein ach in Melanges Nicole
p. 458: „II y a lä, ce semble, im indice d'origine; la femme volee est sans doute
une dorienne (de Cos ou de Rhodes)."
3) 'AT€^öval Petr.- 19 (e) 2 (225"). 'ATPoixai Rev. Mel. 303, 3 (IP). 'Aedvuup
Petr.- 54 (b) II 6 = Petr. II 35 (a) II 6 (244—40») nachWilcken Add. et Corr.
zu Petr.2 p. XVIII statt 'AGrivööujpoc. 'AtiXa Petr. I 18 (1) 1. 12 (237«). 'AcK\d-
-rrujvoc BoiKac Tebt. I 224 (108*). Ad|LUJUv Ostr. 751, 1. 10
Petr. II 39 (a) 13 (IIPj.
(106*). Ad^juvoc Petr. I 13 (1) 13; 14, 31 (237*;; Petr.M3 (a) 11 (235*). OeoSeva
Lond. II p. 6 col. 2, 6. 13 (133*). OeocpiXa Petr. II 43 (a) 22 (III*). Koc|ne\ac (xnc
euTöxpöc iLiou) Petr. I 18 [l) 13 == Petr.- p. 31 (237*). MaKexai Petr. I 13 (1) 7 =
Petr.ä 4 (2j 23 (237*). Mdxpujv Petr. II 1, 17 (c. 260*). Mvacicxpdxou Tebt.I 79, 76
(c. 148*). Mucxai (dat.) Petr.- 1 (2; 23 (237*). NiKdvuap Petr. II 14 (id) 1 (III*);
27 (2) 8. 13 (236*); 20 NiKdvopoc Petr. I 15, 5 {231^). Magd. 23, 1. 2
(Ij 3 (225*).
verso; 27, 1 (III*). NiKdvopi Petr. II Einl. p. 32, 2 (III*). NiKdxac
Par. 13, 28 (157*).
Tebt. I 224 (108*). NiKdxujp Leid. Q 2 (260*1. 'Opövxac Petr.- 27 verso col. 1,4;
2, 4; 100 (a) 6 (III*). TTaxpocpiXa Bull. corr. hell. 1894, 145 (240*). TTepixac (auch
Name eines Hundes Alexanders d. Gr.) Petr. I 15, 5 (237*). ZTpdxaYoc Tebt. I
121, 112 (94 oder 61*). Tl^aKplxa Strack ptol. Inschr. Arch. I 204 n. 13 (245-21*).
tpiXicxa Magd. 33, 1; verso 2 (III*). Vgl. Schweizer Perg. 50f.
8 Einleitung.
der KOivi'i natürlich nicht. Dasselbe gilt von den dorischen, aber selbst
2) Tfic Xi,uoö Par. 12, 22 (157»); 26,9 (163»). xni Xi.uAi Lond.I p.25, 20; 26, 18
(161"). — TiJüi Xi|JU)i Petr.2 36 verso 29 (EP). Par. 22, 21 (165»); 27, 14; 28, 13; 38, 27
B. Äolismen.
einer Stute. Der Ausdruck mag sich als term. techn. im Pferde-
handel aus den rossereichen nordgriechischen Bezirken verbreitet
haben. Im selben Zusammenhang begegnet Ttapaua (emmal Trapöa
und Tiapoua) = trapeid. Als einen Beweis für Einwirkung des äolischen
Dialekts überhaupt auf die Formen der koivi'i wird diese Lehnwörter
niemand betrachten.^)
Auch ä statt r\ ist nicht spezifisch äolisch in d9ripa (statt
des attischen dOdpri oder dOdpa), das eher unter den Gesichtspunkt
der Metathese benachbarter Vokale zu stellen oder als Analogie-
bildung zu betrachten wenn nicht Hieronymus mit seiner Ab-
ist,
C. lonismen.
Der relativ stärkste Anteil an Dialektizismen fällt im
ägyptischen Griechisch dem Ionischen zu, wiewohl auch hier
die Zahl der unzweifelhaften Fälle eine außerordentlich geringe ist und
ihre Bedeutung für den Gesamtcharakter dieser Sprache nicht ins
Gewicht fällt.
1) (1) 11 (244—40*).
luaXoirapaüav Petr. 11 3.5 Ebenda Z. rrapöav (statt .3
(§ 71, 19)', thematische Bildungen von bibuu)ai, beiKVuiui, wie sie Herodot
gebraucht (§ 73, II); Formen wie eiirai statt eiireiv (§ 72, 3). Die
(übrigens nicht bloß ionische, sondern auch dorische und äolisch-
lesbische) Kontraktion von eo>eu beschränkt sich in altattischen
Inschriften auf Eigennamen zugewanderter Fremder; dasselbe wird
für die Papyri anzunehmen sein, in denen diese Erscheinung — mit
der einzigen Ausnahme von fi|uiceu(c) — ebenfalls nur in Eigennamen
begegnet, wie Geujevic, Geuboxoc, Oeubörri, Geubiupoc, GeÜTi)aoc,
1) ©euYevibi Petr.^ 44 (3) 4 (c. 246*). Oeüboxoc (über u ein o) theb. Inschr.
Dittenb. inscr. orient. 74 (III"); GeuöÖTou Magd. XIII 2; 0etj5oTOV ebd. 11 und
verso (IIP). Geuböxri Magd. YIII 2 (III-^). 13 (12) 1 {a und b)
Oeuboipoc Petr. II
sowie außen Qeuöuüpuui (258 53*). — Mahaffy zitiert dazu Petrie Naucratis II p. 65
Nr. 781 GeOxiMOC. Geubuupov Petr. 11 13 (19) 11 (258*\ 0€uS^vuji Petr.- 139 (a)
II 3 (in*). KepKeucipeuuc Petr.- 33, 2; 58 (e) col 1, 26; 117 (g) col. 2, 8. 27; (h)
col. 2, 12 (in*). Tebt. I 62, 141. 146 (119*); 85, 3 (113*?); 101, 5 (120*). Kepxeu-
cipiv Tebt. I 106, 8 (101*). KXeuudxpa Tebt. I 2 (d) verso 9 (Anthologiefragment
nach 100*). TTexeucopämc (für TTexeocopäTTic) Tebt. I 85, 21. 29. 85. 98. 141 (113*).
Über i^f.uc6u(c) vgl. § 28, 3. Unkontrahierte Formen: OeößouXoc Tebt. I 99, 67
(148*). OeoTCVTic Petr. I 16 (2) 4 (237*); 20 (3) 2. 6 (252*).
II 38 (b) 5 (242*);
Ehrendekret der dionysischen Künstler bei iStrack, Dyn. d. Ptol. Nr. 36, 39 (285*) etc.
GeoYevei Ostr. 1316, 1 (ptol.). GeoYoviboc Petr. II 28 (2) 24; (5) 1 (EI*). GeoYovibi
Petr. I 11, 4 (220*). GeoYoviöa Tebt. I 61 (b) 167 (118*); 17, 5 (114*) etc. Geööoxoc
Petr. I 14, 23 (237*); Magd. 16, 1 und verso 20 verso (III*); Dittenb. inscr. or. nro.
;
191, 7 (56*). Qeöbujpoc Petr. II 9 (1) 3 (241*). GeoK\fic Petr. I 16 (1) 2 (230*).
GeÖKxriToc Tebt. I 99, 68 (c. 148*). GeöHevoc Petr.^ 58 (e) III 12. Ge6xi|noc 57 (a)
1. 7; (b)5 (lU*). Geoqpdvric Petr. II 21 (c) 4 (III*). Qeöcpavxoc Tebt. I 99 introd. (nach
148*). QeöqpiXoc Petr. II 28 (2) 9 (III*); Petr.^ 117 (g) col. 2, 47 (III*) etc. KepKeocipiv
Petr. II 36 (2) 3 (III*). KepKeocipnuuc Petr.- 66 (a) VIII 22 (III*). KXeorrdxpa Strack
ptol. Inschr. Arch. III 127, 3 (c. 190*) und oft. Vgl. Meisterhans-Schwyzer 61
§ 19. Auf ionischen Inschriften findet sich diese Schreibung verhältnismäßig spät,
vgl. 0. Hoffmann gr. Dial. III und Pritsch Berl. phil. Wchschr. 1898, 1239.
Ionische Laute. \ \
a) Lautlehre.
ä ~ r|.^) Das i] in der «-Deklination nach a, [e], i, p findet
sich zimächst im ionischen Artemisiapapyrus (IIP) mit Formen wie
'Apxeiuiciri, -r|v, iKeiripiriv (neben iKexripiac), sowie im poetisch
gehalteneu erotischen Fragment (nach 173''') mit dKaxacTaciric
(neben qpiXiac, qpiXiav, biavoiai, dbiKiav) und qpiXiric, TTacpiric in einer
Hilarodie des 1. Jahrh. v. Chr. Ebenso bietet eine Inschrift aus
dem 4. Jahrh. v. Chr. 'A9)ivair|c.^) Alle diese Stellen beweisen für
die KOivr) nichts. Im prosaischen Urkundenstil tauchen nur ganz ver-
einzelte Beispiele auf. Das zweifelhafte lev] = Ie(i)d Petr. II 23 (1) 2
(IIP) ist von Wilcken in led berichtigt 5 das mehrfach zitierte Beini
Par. 15, 59 (120*) beruht auf falscher Auffassung:*) es ist optat. aor.
mit parasitischem i TTpocyeTP- eXdrj = i\air\ in einer Rechnung
des 3. Jahrh. v. Chr. kann als Zwitterbildung aus attischem eXda
und ionischem eXair) angesehen werden.^) Die Form *dTTiCTr|ir|V,
die ein schlecht geschriebener Pap. des 2. Jahrh. vor Chr. bietet^)
6) *KaT' dTTicTriiriv Par. 23, 5 (165"). Wilcken bestätigt mir die Richtigkeit
der Lesart im Original.
12 Einleitung.
1) So Hatzidakis Eiul. 84. Schmid GGA 1895, .S3tf; Attic. IV 577. Blaß
N.Test. §7, Reinhold48. Dagegen Schweizer Perg. 401f.; Thumb Hell. 70ft.;
1.
(wie bei Poljb. und Diod.) haben keine Beweiskraft für weitergreifenden
dialektischen Einfluß.^)
ecu), das in amtlichen Schriftstücken des 2. Jahrh. vereinzelt
begegnet, gehört als Analogiebildung zu cHlu der gesamten KOivri au.
Einmal kommt der Komparativ ecuuiepov hart neben dem Superlativ
eHujittTOC vor. eicuj hat eine poetische Grabschrift des 2. Jahrb.; ec
Bei reccepec (statt xeccapec), das übrigens bisher auf keinem ptole-
mäischen Papyi'us, wohl aber auf einer ägyptischen Inschrift des 1. Jahrh.
V. Chr. nachzuweisen ist, hat man sicherlich Lautschwächung des un-
betonten d bzw. Assimilation an die benachbarten Silben anzunehmen.^)
Leid. C p. 93 coL 4, 4; ^oid 12 (c. 160«). ^odc Amh. II 37, 12 (196 oder 172*).
po(bv Tebt. I 121, 10 (94 oder 61*^); 189(1*'). Aristeas 63 ^od. Alciphr. ^^Schepers)
III 24, 2 ^oiüüv.
2)eupoupüji Par. 37, 46 (163*); von derselben Hand Gvjpujpüüi 35, 32; ebenso
Tebt. 112 introd. 4 (112*). eupuupöc ebenda 185 (112*); ebenso Herod. 1, 120.
I
GupoupeT Par. 34, 11 (157*). iruXaoupoüc Iliaö 24, 681 (Kenyon) statt des in den
Texten stehenden uuXauupouc (I*). cicoTTöioupricoi Weil VI 3 (c. 160*) [vom
Herausgeber in CKO-maipeicB' geändert]. injXoupöc Herod. HI 72. 77. 118. 140. 156.
KriTTOupöc Petr.2 59 (a) col. 1, 5 (III*). Loud. I p. 175. 178. 183. 186. 188. 192. (Ip).
oiKoupöc ebenda 124. Crönert 292.
16 Einleitung.
bicxioic ebenda col. 3, 5 (244*). Moeris 214 vpaKoc 'Axt., vjjeKoic "6\\. — HiiaGoc
Leid. C p. 'J2, 3, 6 (162»). Par. 50, 10. 11. 12 (160»). ijjideou Tebt. I 112, 23
(112»). i|jiäeujv 121, TvaqpdWuuv Magd. 8, 7 (IIP). Y^acpaWo-
70 (94 oder 61»).
XÖYiwv Ostr. 1081, 3 YvacpaXXÖTmv ibid. 1082, 3 (141/40»); 1086, 3
(141/40»).
(136/5»). cpidiXac Tebt. I 6, 27 (140»). —
-rrueXiui Magd. B C H 1903, 232 JII»).
Melanges Nicole p. 282, 3 ek Tf|c irueXou (221»). Lobeck Phryn. 309. cKiepöc —
Eud. 11, 23; 12, 16 (165»). CKiapöc Plato legg. I 625b. Zum ganzen Schweizer
Perg. 36f. Crönert 101. Reinhold 39.
Belege für die Hauchversetzung § 3s, i. Über den ionischen Ursprung
3j
der Erscheinung vgl. G. Meyer^ 283. W. Schmid Attic. III 18 Anm. 21.
Dieterich Unt. 86. evOaüra auch auf attischen Fluchtafeln Def. 106 (a) 5 neben
evraOea 106(b) 1. Mhs.-Schwyz. 103, 920. Schwyz. Vulg. 253.
4) (5LTTr)XiuÜTr|c stehend auf Pap. und Inschriften, z. B. Petr. I 21, 15 (237»);
Petr.- 19 (c) 24 (225»). Petr. II 36 (1) 30; 41, 11 (III»); 38 (a) 20 (240»). Eud. 2, 7
(vor 165»). Par.51, 3.34(160»); ibid. 5, 1,7. 9(114»); 66,58(111»). Amh. II 51, 9(88»).
Strack Dyn. der PtoL (Inschr. v. Faijum) 143, 9 (98») usw. K. Bl. I 112 Anm.
Ionische Flexioa. 17
b) Flexion.
zenzen aufgefaßt werden, lassen sieh aber — zumal in dem sehr un-
oi-thographischen Stücke — ebensogut den vielen Fällen beizählen, in
denen e vor Vokal zu ri geworden ist. (§ 10 III A'). Ebenso siugulär er-
mit der dem Ionischen geläufigen Kontraktion eo > eu (vgl. oben S. 10).^)
Zeit und wurde schon auf Rechnung des Ionischen gesetzt: doch ist
auch hier analogistische Einwirkung von Seiten des in der koivi]
beliebten Aorists II ujpuYnv (Lob. Phryn. 318; Reinhold 77) nicht
ausgeschlossen.^)
Der im Neuionischen (Herod., Hippocr.) gebräuchliche Gen. buinv
steht auf dem tanitischen Exemplar (A) der Inschr. v. Kanopus (237^):
V. 62 CTaxuuuv buuJv [B hat ct. buo]. Die Form ist zu vereinzelt, als
daß man weitere Schlüsse daran knüpfen könnte, gehört zudem eben-
sogut der dorischen Mundart an (vgl. gToße Inschrift von Gortys I 40
und Hesych. s. v.). K. BI. I 635, 3. 4. G. Meyer 496. Zur gewöhn-
lichen Flexion von buo vgl. § 70, 2.
wachsen sind, betrachtet Thurab Hell. 230 ff. die zahlreichen Eigen-
namen auf -äc, -ä oder -äc, -äxoc (-äc, -äboc findet sich fast nirgends
1) r^Miceu(c) |u(epouc) Wilck. Ostr. 758, 3 (102''). Belege für i^^icouc § 68, 7.
2) biojpuH (über den Akzent Lob. Phrjm. 230) Par. 5,1,7 (114"). BU 993
m 8 (127^); 1000 I6iujpuT0C Petr. I 23, 6 v. u. (250").
6 (98»). Petr. 11 39 (c)
3 und Einl. p. 31, 4 v. u. (EI"); E
6, 5; 13 (5) 2 (255"); 36 (1) 5 (IE"). Petr.-
43 (2) r. col. 2, 13 (246"); 98, 7. 17. 25 (EI"). Tebt. I 61 (b) 135 (,118"). biujpuTi
Petr. E4 (13) 2 (255"); 36(1) 3; 39 (c) 3 (EI"\ Petr.^ 28 (e) 20 (260"); 42 F
(c) 3 (252"). biujpuTa Petr. E
13 (8) 1 (258—53"). 6iuupÜTUJv Par. 66, 73 (EI").
bitüpuTOC ibid. 40. 49. —
BU 10, 17 i192p). öiuupüxMv Gen. 78, 27
biiüpuxoc
(EI— IVP). So Thukyd., Plato; aber Polyb., Diod., Strabo, Paus, mit j. Lei».
Phryn. 250 biutjpuYoc, biiüpuYi, öiuüpuYa oü oi Yäp äpxaioi raöra biet toö x XeYouci
:
•
aus Thuc. 7, 28 an, sonst allerdings nur Belege bei Herod., Hippocr. und auf pergam.
Inschr. Attische Inschr. haben die betr. Formen erst zu Anfang der Kaiserzeit,
s. Meisterhans-Schwyzer 163, 24. Thumb Hell. 72.
Ionische Flexion. 19
in deu ptol. Pap.), sowie solche auf -oOc, -outoc (uirgends -oöboc),
worüber gehandelt wird § 63 Anhang 1. 6. Vgl. Kretschmer,
Entst. d. K. 25 f.
p. 123, 6. Ähnlich eir^creXKe auf einer delphischen Inschrift bei CoUitz, Dialekt-
inschr. 2733, 14 (III").
2*
20 Einleitung.
Es ergibt sich aus der obigen, die Laut- und Formenlehre be-
treffenden Zusammenstellung, daß die Zahl unbestreitbarer
lonismen in den ptol. Pap. verschwindend klein ist und sich
im wesentlichen auf Lehnworte beschränkt, also Lautgesetze
und Formprinzipien des ionischen Dialekts im ganzen nicht
als wirksam für die koivi'i in Betracht kommen. Nach Abzug
der teils strittigen, teils unbedingt abzulehnenden Erscheinungen bleiben
als sichere lonismen übrig: die Endung in dTTiCTr|ir|V, die Fälle ron
Hauchversetzung in kiGojv, KuGpa etc., iiiuiceuc und endlich die Eigen-
namen auf -äc, -äroc und oöc, -oütoc, wozu man allenfalls noch eXdri
stellen könnte.
c. WortAvahl.
In weitaus stärkerer Zahl scheinen ionische Elemente (mit atti-
Arist., Pol., los., Diodor. Moeris p.82 und Thomas Mag. 104 verwerfen
es. KaTapTiIuu ist dem Herod. geläufig, dann erst Avieder bei Pol.,
Sept., Dionys., N. T., Diod., Plut. Papp.: KarapTiceuJci Tebt. I 6, 7
Form der Papp. Übrigens findet sich YeiTViduu, das ebenfalls in den
Papp, häufig ist, bei Ar., Dem., Luc; YeiTViacic bei Arist., Theophr.,
Pol., Ael.-)
1) Thumb a. a. 0. 200.
2) YeiTvia (3) 3 (139"); 32, 13 (lOl''); 3.5, 15 (98").
Grenf. II 15 Par. 15^' I 2
(143"). Tebt.1 14, 10 (114") usw. Yeixovia Plat. legg.VIII 843 C. Aristot. rhet. 2, 21. —
YeiTviubvTUüv Par. 38, 9 (160"). Yeixviujcric Tebt, I 105, 19. 60 (103") a. oft.
3) Die ionische Provenienz des Wortes wird von W.Schmid G. G.A. 1895,
33f.
bestritten, weil dasselbe vom Antiatt. schon bei Alesandrides (IV"), dem attischen
Komiker, nachgewiesen wird, dagegen von Thumb a. a. 0. 215 verteidigt. Anz
subsidia 368.
4) Tct 6iaKÖ|Lt^aTa iraXaiiuv xiJu^äTUJv Petr. II 36 (2) 4; 37 (1'') 14 (III").
Leid. N 2, 7 (103'0.
Mus. Archiv II 80, 14 (IIP). P. Anton. 29/30 (41 oder 32"). Anz
subsidia 341 f.
1) Glaser de rat. 63. Das Wort begegnet auch auf der Inschr. v. Anda-
nia (91") Dittenberg. Syll.^ 653, 74 eOe^TOUC; 148 eviGeTiuTäTOUc; 154 euB^Touc.
Ionische Wörter. 23
(172'') usw. Glaser de rat. 64. Zur Bedeutung vgl. ^^'. Otto,
Priester und Tempel I 119 ff.
KOivoXoTia [Hippocr.— Pol., LXX] Pap. Fay. XII 15 (nacli 103-''). koi-
voXoTeofiai [Herod. Arist., Pol., Luc] —
Goodsp. 4, 9 (152 oder
14P). Tebt.I 124, 10 (nach 118''). Goetzeler p. 16. Glaser 45, 63.
XÖTi|uoc = eXXÖTilLioc [Herod. — Dio Cass., Poll.] Pap. Leid. U 4, 1
(IP): \ÖTi|ua lepa.
fiicfuJ (eTTi-, cu^-) |Hom., Hes., Herod. — Thuc, Plat., Xeu., Pol.,
Aristeas, Call.]: eTTi^icTuu Rev. L. 28, 17; 29, 1 (258*). cumueicfuj
Tebt. I 12, 7 (118«); 26, 3 (114''). cuM^icfuJ Tebt. I 12, 18 (llS^'j;
Rev. Mel. 291, 4 (H"). -rrapa-, TTpoc^icfuj los. Vgl. Schmidt 510.
öXocxepnc. Par. 63, 81 (165") öXocxepectepov. Tor. I 7, 26 (117")
oXocxepOuc.^j
Trapa9riKr|. Phryn. Lob. 312: TrapaBriKnv 'iTTiriav Kai "luuvd Tiva
ujc TTXdTUJV Kai ©ouKubibiic Kai ArmocGevric. Pap. Par. 37, 21 (163")
Tccc Tojv TTTUJXüJv TTttpaGriKac. Lond. I p. 32, 9 (163'') TrapaBriKri.
92, 3 (!!"* ). Vgl. Schmid Attic. HI 20. 215; IV 15. 325. 674.
CKenn [Herod., Hippocr. — Plato, Xen., Pol.] Tebt.I 33, 12 (nach 100");
40, 9 (117"); 210 (107/6").
CTevoxuupeuu [zuerst Hippocr., dann Machon bei Ath., Luc, Diod., N. T.,
Herod. (III 71) und Hippocr. (p. 648); im Sinne von „überströmen"
bei Pol. (IV 39, 8). In der Verbindung toö uTTepirecövroc xpovou
Grenf. I 20, 14 (127"); H 18, 16 (127"); 21, 16 (113"); 27, 15 (103"j.
Amh. H 50, 19 (106").
1) Das Wort von Blaß mit Recht bei Isoer. Y 135 getilgt und wird, wie
ist
es scheint, fälschlich von Clem. Alex, dem Sophocl. zugeschrieben (Thes. s. v.). In
Prosa erscheint es zuerst bei Hippocr. p. 381, 15; dann auf ionischen Inschriften,
so Dittenb. syll.^877, 7 (Keos) öXocxepea (c. 420^); endlich in der koiv^: öXocxepÄc
Ditt. syll.^278, 4 (c. 196). oXocxepec ibid. 517, 21 (Amorgos) ll\ Pergam. Inschr.
163B col. II 7 (Eumenes II). öXocxepAc Dittenb. sylL* 330, 19 Gythium (P);
Dittenb. inscr. Orient. (Aegypt.) 194, 20 (42"^). In der Literatur haben das Wort
Theophr., Pol., LXX, Aristeas 27. Glaser Ü3.
24 Einleitung.
UTTopuccuu [Herod., Pol., Luc, Flui] Petr.242 F (a) 5 (c. 2bO^). Tebt. I
13, 10 (118=>).
9^YT0c [Hom., Find., Trag., übrigens auch bei Plat., Xen. und später bei D. H.,
los. (W.Schmidt 520), bei Aeneas Tact. 10, 25, 26 =
Fackel: 11, 14, 16; 12, 1. 18.
d^aupöc[Od., Hes., Trag., Xen.] 11, 19. ,uecri,ußpivöc [Aeschvl., Ar., Thuc.6,2]
5)
Eud. 17, 2. f^ecovÜKTioc [Phryn. Lob. 55 iroiriTiKÖv, oü ttoXitiköv] 17, 3. ce\i-|vaioc
[Orac. b. Herod., Ap. Rh.] 3, 26. CKiepöc [Hom., Hes., Ibyc, Anacr., Eur., Ar.,
Xen.] vgl. oben S. 16.
26 Einleitung.
1) öOvuj —
cuTKaTaöOvuu [ep. neuion.] vgl. § 73 d 3. ^ttit^Wuj (aufgehen)
[hymn. Merc, Hes., Theogn., Aeschyl., Hippocr.] Eud. 6, 8; lü, 10. eTTavaxeXXuu
|Hom., Hes., Trag., Her., Arist. meteor.] Eud. col. 15.
2) Witkowski Prodr. 17, wo Parallelstellen aus anderen Isishymnen (Kaibel
epigr. 1028, 1029) mitgeteilt werden.
3) Vgl. U. Wilcken in den Mölanges Xicole p. 588.
Poetische Substantiva. 27
vgl. Par. 40, 36 (156*). Die drei letzten Zeilen endlich enthalten nicht
bloß das der Komödie entlehnte Wort cuYKuuGuuvicGevTuuv („als sie
a) Substantiva.
dTuid (statt pvjf,ü-i) [Hom., Find., Soph., Xen.] Petr.^ 4 (1) 9 (237'').
dXdcTUjp [Trag.] Par. 42, 4. 9 (156^J touc dXdcTopac Verbrecher; =
ähnlich schon Dem. cor. 324; ferner Alciphr. 111 26, 3 (Schepers).
dXeKTLUp [Simonid., Find., Aeschyl., Ar., Theoer., Callim.] Tebt. I 140
(72'') Tijuriv dXeKTopoc Kai dproTtivaKOC — eine Steuer in Ägypten,
außerdem erwähnt BU 14 11 1 [2bb^)- 269, 4. 8 (II— 111^. Vgl.
Wilcken G. G. A. 1895, 2 p. 141 Ä Thumb Hell. 217.
1) Thumb Hell. 220 erinnert daran, daß sich auch bei uns manches
dichterische Wort im Volksmunde erhalten hat, wie Roß, Weib, Leu.
28 Einleitung.
dpvöc (gen. neben eXaiou) [Hom.] steht nicht ganz fest Tebt. I 117,
35 (99^"); [d]pvoic Ticiv Magd. 21, 2 (IIP"") ziemlich sicher. Vgl.
§ 6T, 3.
Yuiic ein Feldmaß [Hes., Trag.] Magd. 31, 5 (IIP) und oft in den
Papp. Tebt. I, z.B. 105, 15. 16 (103^); 106, 10. 13 (lOl^*); 240
(I*) etc. Schol. Hom. IL I 579 y^ii^ he ecxi lue'xpov y^c |uiKpuj tüjv
Alciphr. II 29 (Schepers).
bpufiöc [Hom., Trag., Orph., Nie, Arist., Polyb.] Petr. II 29 (a) 5;
43 (a) 7 ff. oft (HP). Petr.^ 112 (c) 16; 118 (b) 5 (IIF\).
ba)^a [Hom., Trag., Find., Her., CaUim'.] Petr. I 26, 10 = H 12 (a) 15
(241''). eXÖYeuev bid bojLidTuuv = von Haus zu Haus Lond. I p. 32,8
(163'^). Tebt. I 123, 11. 12 (P); 241 (74=^). BU475, 22 (182").
Anmerkung. Dichtern Beiwort der Athene) scheint höchst
ipfävr\ (bei
zweifelhaft Petr. IT l'J (2) 4 (III*) ouxe epYÖvriv (= Dienst, Arbeit?) e'cxiv eüpeiv
5iä xi'iv ev[6cx]a)cav KaKiav xoö fiaXaKiZiecBai -n-[ö6ac]. Auch in der jSTeuausgabe
Petr." p. 73 ist epTÖivriv nicht geändert. Vielleicht ^pYäxrjv (Arbeiter) zu lesen? ^)
eloc. 518.
1) Meine Vermutung wird mir von U. Wilcken nacli der Vergleichung des
Originals bestätigt; statt -n-[ööac] liest derselbe ebendort ^[divxac].
Poetische Substantiva. 29
iCTÖc Gewebe [Hom., Hes., Eur., Pind., Xeii.; Arist. von Bienenwaben;
los., Philostr., Strab.] Rev. L. 90, 4; 94, 2. 5 (258'*). Tebt. 1 117, 53.
70 (99") iCTOÖ iLUcGoc.
Xißavoc, von Phryn. Lob. 187 für dichterisch erklärt gegenüber dem
prosaischen Xißavuuxöc, begegnet in dem seiner Bedeutung nach
rätselhaften cieqpaXißavoc, von dem die Rede war S. 6.
TTÖptic, fi junge Kuh [IL, hymn. hom.. Trag., Mosch., Orph., Lycophr.]
Petr.2 36 (b) col. 4, 5 (III").
cTö |ii o) )u a [Aesch vi. Pers. 855 = cTÖ|ua ; Plut. Ly c. 9 = Schärfe des Eisens]
Petr. II 4 (2) 2ö (255^) cTO|uaj|uaT[a], wie es scheint, von scharfen
Instrumenten.
cuvepiGoc Mitarbeiterin, Genossin [Od., Ar., Ap. Rhod., Callim., AP.
Plat. legg. 10, 889 D; poL 7, 533] Magd. 35, 3 (IIP).
Tpi)Li)aa [Ar.^ Comic, Ath.] Par. 49, 22 (160^) = zerriebene Sesamfrucht,
ueröc Platzregen [Hom., Hes., Ar., PL, Arist.] Petr. II 49 (a) 16 (IIP'').
(pepvri [Aeschyl., Eur., Her., Xen., los.] Petr. I 12, 14 (240»). Grenf. I
21, 19 (126^). Tebt. I 104, 4 (92=^) usw.
XeipLU)ua [Aeschyl., Soph.] Rev. L. 94, 4 (258"^).
h) Adiectiva.
aßpoxoc [Eur., Aeschin. tt. TrapaTip. 21 sprichwörtlich otTToppaTTTeiv
dcivric [Hom., Hes., Trag., PL, Pol., AeL, C. I. A. III 2, 1418. 1410]
Pev. L. 20, 5 (258'^).
e-rrrißoXoc [Od., Trag., Her., PL, Arist., Theoer., Ap. Rh.] Petr.- 32 verso
col. 2, 12 (c. 240 '^) nicht ganz sichere Lesart; ebenda 36 (a) recto
17 (IIP) eqprißoXoc (über cp ein tt).
6|uÖTi|uoc [II., Theoer., Xen. von den persischen Pan-s; Nonn.] Par. 15,
20 (120''') öjuÖTiiuGC TOic cuYTeveci ägyptischer Hoftitel; ebenso
Tebt. I 254 (113=^).
ÖH^iuoc [Hom., Xen., Theophr., A. P.] Tebt. I 61 (b) 364 (118^); 72,
361 (114-^).
TTapdciTOC [Com., Luc, Plut.] Ditteub. inscr. or. I 195 (33'^) nicht im
gewöhnlichen tadelnden Sinn, sondern ein Ehrentitel, nach Klearch
V. Soloi frgm. 1 (Müller) eine dpxn e'vTi|uoc.
irdpebpoc [Pind., Trag., Herod.] ein Amt am ptol. Hof, Dittenb. inscr.
7TeTpai(ac) Tebt. I 84, 8 (118") — steht nicht ganz fest. Das Ad-
jektiv findet sich sonst nur bei Dichtern [Od., Hes., Pind., Trag., Com.].
TTo\u]iuiTOc [Aeschyl. Suppl. 432 TtoXuiaiTUJVTreTrXuuv] Petr.^ 120, 4 (HT*).
xXuupöc [Hom., hymn. hom., Hes., Sappho, Trag., Pind., Ar., Theoer .-
Thuc. 2, 49 cOu^a xM Tebt. I 27, 36. 55 (113"); 61 (a) 218; (b)
396 (118") von der Saat (rd x^u^pot)-
ujpi|uoc = ibpaToc [Leon. Tar. 29; Nieomaeh. com.; dann LXX, Diosc,
Greg. Naz.] Tebt. I 54, 7 (86") toO xXripou d)pi|uou crraprivai. Lob.
Phryn. 52.
c) Adverbia.
bir|veKUJc s. oben S. 13.
mitten im Geschäftsstil.
d) Verba.
dvxduj, erhalten in der Form dvtricGV Petr. II 13 (5) 6 (258")
= Petr.- 42 B (2) 6 (nach Wileken Add. et Corr. XVJ beschränkt
Poetische Verba. 33
sich fast ganz auf den Dichtergebrauch [Hom., Pind., Trag., Her.],
während die Prosa dTTavidiu hat. Der Pap. enthält eine geschäft-
liche Korrespondenz des Architekten Kleon.
dtTToqpdcKUJ, das in der stoischen Terminologie des Chrysippuspap.
(Par. 2) wiederholt col. 13, 14 (IP") vorkommt, ist früher fast nur
Soph. 0. R. 485, später häufiger bei Arrian, Galen u. a. belegt.
ßißpujCKUJ (Kara-, rrepi-) [Hom ,
Trag., Ar., Call., Pol., Luc, Plnt., N. T.,
XttKTiZiuu mit der Ferse stoßen [Od., Trag., Ar., PL, Xen.] BU 1007,
7 (243 oder 218"^) xriv Oupav eXaKTilov. Vgl. Ar. nub. 135 rr\v Gupav
XeXdKTiKac.
XeTTuu [Hom., Nicaud., Autiph. = abschälen] Par. 12, 15 (157'') =
durchprügeln, das Fell gerben. [Nicarch. und Apollod. com. bei Ath.
Vn 280 e = eKbepuu].
27, 109 (113=^); 124, 21 ill''). Leid. G 20 (99^). Auf einem Ostrakon,
publ. von Goodspeed in Melanges Nicole p. 187 Z. 12 TTpoccpiuvricdroj
(allem nach römisch). Bedeutung überall „berichten, melden".
CKuXXuu mißhandeln [Aeschyl., Nie, A. P., D. Chr., N. T.] Lond. I p. 34,
cu^TTapiciri^i [Pind., Soph., los.] Amli. n41, 10(n='). Par. 42,9 (156-;').
cuvavida) [Hom., Eur., Ar., Ion; Xen. Auab. I 8, 15; Dem. 18, 157
(eingeschobener Brief des Philipp); Polyb., LXX. Anz subsidia 277 f.]
Petr. n 45 (2) 25 (246^). Kanop. Dekr. 5 (237^). B U 1004 I 4 (IIP).
(pd|uevoc [Epic, Trag., Her., selten in att. Prosa wie Plat. Alcib. 2
p. 142 D; Xen. Hell. 1, 6, 3] Belege § 73, IL Inschriftlich Dittenb.
SylL- 177, 14 (Teos) zwischen 306 u. 301 v. Chr.
e) Dichterische Redensarten.
Par. 47, 23 (153*): oük ecii dvaKuijjai |ue TTOTToie (sie) ev rfii rpi-
KUjuiai, womit zu vergleichen ist TpiKU|uia KaKÜuv Aeschyl. Prom. 1017;
Eur. Hipp. 1213 und das Sprichwort pavic dvii xpiKuiuiac. Übrigens
findet sich der Ausdruck auch bei einigen Atticisten, wie Luc, Aristid.;
vgl. Schmid Attic. I 349; II 209; IV 694.
= ich übertreibe nicht, Amh. 113(3, 12 (nach ISö''). Endlich klingt auch
die Wendung eTTeiYÖ|uevai üttö xfjc dvdTKr|C Par. 26, 8 (1G3'') i^oetisch au.
A. Ägyptische Wörter.^)
1. Von den schon aus älteren Quellen als Bestandteilen des griechi-
bekannten, ihrer Bedeutung nach fest-
schen Wortschatzes
stehenden, ägyptischen Wörtern enthalten die ptol. Pap. folgende:
deripa (Weizenbrei): Leid. S coL 6, 32 (164—160'''); Par. 55, 19
{109") denpac. Tebt. I 131 (lOO'') dGnpa. Das Wort wird von
Hieronym. in Genes, opera II col. 543 (ed. Martian) vom ägyptischen
d^i (ein Gewürz) Tebt. I 55, 5 (IP^); 190 (P*) d|uioc. Plin. h. n.
vatum ißiijuv =
Ibispflegestätte (nach Crönert Wchschr. f. kl. Phil.
1903, 484) und den Zusammensetzungen ißioßocKÖc, ißioxaqpeiov und
ißiOTaqpiov. Belege in der Stammbildungslehre § 83, 6. 27; § 87, 2 b.
Ägyptische Wörter. 37
TTdTTupoc: Leid. S p. 97 col. 1, 8. 11 (c. 160=*). Par. 55'', 19. 2ö. 2S.
aus den ptol. Texten nicht entscheiden; in der Literatur bis Theophr.
männlich, später, z. B. Philo II p. 532 weiblich; ebenso papyrus
fem. oder papyrum. Über die Quantität des u schreibt Moeris:
irdiTupoc juaKpujc 'Attiküjc, ßpaxeuuc 'EXXrjviKÜJc.
2. Mehr oder weniger unklar ist die Bedeutung und Etymologie
folgender, bisher unbekannter, allem Anschein nach ägyptischer
Wörter:
dujiXia, ein Maß: Petr. II 4 (11) 4; ebd. Z. 2 v. u. (225=*); 15 (1^)
4 (241^*); 36 (1) 15. 29. 32. 34 (IIP). Petr.-' 40 (a) col. 1, 8; 2, 8;
11. 26 (132=*). Xecuüvioc ebd. 41, 15 (IP). tüüi Xecwvei ebd. 40, 1
(IP). Xecujviv ebd. 35, 38. Das Amt Xecuuveia ebd. 30. In römischer
Zeit BU I 337, 13 (IP); HI 719, 10 Xecovia ("Iciboc); 734, 7. 33
Xecuuvia KOpKobiXuuv (HP)- Vgl. Wilcken Ostr. I 382 und Archiv II 122,
)Lid)iov (eine Lade? ein Maß?) Petr.^ 65 (b) 6 (240^). Grenf. I 14,
13. 16 (150 oder 139^). Petr. II Einl. p. 42 Nr. X 4. Thumb
Hell. 117 denkt an kopt. moh = implere. Dagegen bemerken die
I 23, 2. 6. 8. 12. 14. 20. 24 u. ebd. p. 66, 4. 5. 10. 13. 15. 18. 20.
22 (IIP). Par. 66, 8. 37. 38. 43. 66. 68 f. (IIP), überaU der Plural
vaijßia; der Sing. t6 vaußiov nur Tebt. I 5, 15 (118'^); 76, 9 (112*^).
Zur Sache Wilcken Ostr. I 259 ff., der übrigens an der ägyptischen
Herkunft des Wortes zu zweifeln geneigt ist, und Petr.^ Appendix.
ttXoiov, cuveiLißncriTe ä|aa ^päv eic ^u)|uciv (wo Revillout Mel. 291 und Ricci
Arch. II 51Ö ^(juriciv lasen) und erklärt „Remesbarke".
Ägyptische Wörter. 39
bubceiv (sie) im ß\dßr|i xdc ÜTToBriKac; vgl. Tbeb. Bank XI 10(116^) mit
Wilckens Kommentar.
XuJiuqpeTc (aiXoupordqpoi) Pai*. 66, 25 (IIP) ist wohl kein Appellativ
ägyptischer Abstammung, wie Letronne zur Stelle vermutet hat,
sondern, wie es scheint, eine Art Gaubezeichnung. Vgl. im selben
Papyrus Petr.^ Append. p. 342, 58 eic t6 Tipöc dmi\iuuT)-|v Zuj|nq)i[o]c.
Der Bedeutung nach ziemlich sicher, aber der Form nach noch
immer xo\x^Tr|c, xoXx^tic, xoXxuxeTv oder xoaxu-
zweifelhaft ist
Sprache 402 Bedeutung: das Haus mit der Doppelaxt, dem Symbol des dort
flF.
B. Semitische Lehnwörter.^)
ßiKOC ein irdenes Gefäß (vgl. plipii Lewy 101 f.j: ßiKOV Petr.- ()5 (b)
11. 12 (IIP). ßiKOC priTivric Grenf. I 14, 4 (150 oder 189^). Später
Pap. Goodsp. 30 col. 40, 14 (191— 192 1'). In der Literatur zuerst
bei Herod. I 194; dann Xen. Anab. I 9, 25. Poll. VI 14; VII 1(52.
Hesych. CTd|uvoc iLia e'xuuv.
Kivvdfjuu^ov Zimmet (^^sp.) Tebt. 1 190 (P*). Herod. III 111 (dtrö
OoiviKUDV )Lia9övTec). Lewy 37.
Lewy 173.
dXdßacxpoc (vgl. Lewy 55): dXaßdcTpuuv rröXic Petr. II 47, 38 (192^).
dXaßacTpoefiKai Lond. II p. 12, 28 (152 od. Ul'').
Kdc (ecpiTTTTioc) Schabracke, Lond. H p. 11, 5 (152 od. 14P) und Kacf|c
Tebt. 1 181 (IP*); 38, 22 (113^^) scheinen auf den Stamm nc? (bedecken)
zurückzugehen. — Xen. Cyr. VIII 3, G Kacdc roucbe xouc ecpiTTTTiouc.
7 Tujbe buo Kttcd. 8 xov Kacdv. Über den Akzent Arcad. p. 24, 1.
KißuuTÖc (r^npy Lewy 99 f.) Revill. Mel. 131, 3 mal (IP). [Ar. equ.
996; vesp. 1056].
KXißavoc (^^-3) Backofen: Belege oben S. 7. [Zuerst Alkman fr. 20
KpißavuuTÖc; auch die Attiker mit p, Herod. mit X; über den Wechsel
von X und p vgl. § 41, 1]. Lewy 105.
XujTÖc ('J'b? Lewy 46) vgl. oben S. 37.
42 Einleitung.
civbuüv d"'"^ leinenes Unterkleid): civbövec Par. 53, 4. 7. 13. 43 (c. 160^^);
54, 4. 7. 16 etc. (16:]'''). Tebt. I 182 (IP^- [Herod. II 86. 95; VII 181;
Thuc. II 49. Soph., Eur.]. Man dachte auch schon an einen ägyp-
tischen oder indischen Stamm. Lewy 85 bevorzugt (mit 0. Schrader)
die Ableitung von "i^X.
2. Zum erstenmal begegnet in ptolem. Zeit:
GTßic (nnr = Kasten): Petr." 51, 4 (IIP) xr\\ eißei; ebd. 13 BTßiv.
Grenf. I 14, 10 (150— 39=^) Bißeic. Das Wort läßt sich auch ent-
rißic
decken Par. 60 (b) 21 (150'^) in der Schreibung <(TTpo>9<ecic>,
wo also Ofißic in 2. Linie beabsichtigt ist. [LXX 6ißr| und Grißri
C. Persische Lehnwörter,
die vielleicht an die persische Herrschaft über Ägypten erinnern, sind:
Nr. 4956 A 21 (49^). H. van Her werden Append. lex. gr. suppl.
p. 15 citiert aus einer Inschrift (Arch. Zeit. 1890, p. 59) die Form
dvevYapeiJTuuc, nach Melanges Nicole p. 243 zu berichtigen in
Persische Wörter. 4^»
dpraßr] (ein Hohlmaß) sehr gewöhnlich in den Papp., schon von Herod. I
192 bezeugt. Derivata: dpxaßieiaTebt. Gl (b) 55 (118''); rd dptaßieia
I
(235^); 39 (i) 10. Rev. L. 24, 11; 29, 2; 33, 11. 13. 19; 36, 6. 13.
IL ORTHOGRAPHISCHES.
§ 5. Silhentreiinuiig:^).
Das Bestreben jede Linie mit einer vollen Silbe zu schließen ist
zu allen Zeiten vorhanden, und zwar gelten bestimmte Grundsätze,
die mit den Regeln der alten Grammatiker (Herodian Tiepi opöOTpa-
393 &.), daß ein zwischen zwei Vokalen stehender Konsonant zum
2. Vokal gehört, wird höchst selten vernachlässigt, z. B. im Eudoxus-
papyrus (Par. 1 ), einem schülerhaft nachgeschriebenen Kollegienheft
über Astronomie, unter etwa lOU Fällen kaum dreimal -j.
2. Zwei gleiche, auch gleichartige Konsonanten, wie yk, TX» "f^fp,
col. lY 101 c UTTvuO^riv (II —P), wobei auffallenderweise das zeilenfüllende Zeichen 7
innerhalb des Wortes steht (vgl. § 6, 2e). Blaß Hyperides praef. XI, XXI.
Andere Fälle dieser Art beruhen auf sicheren Ergänzungen, wie |li|[€vuuv Petr. II
50, 3, 3 (Laches c. .^00"); c] Kacpeiou Petr. II introd. p. 33 (III*) ; uX] eicxov Par. 63,
9, 30 (165*). Dagegen 34 diroccp a\f|vai (Letronne) nach dem Faksimile
ist ibid. Z.
in ÖTTOCtpa Xf|vai zu Der letztgenannte Papyrus, wiewohl offizielles
berichtigen.
Aktenstück, enthält auch andere Anomalien der Silbentrennung (vgl. die nächst-
folgende Fußnote, sowie unten S. 45 Note 2; S. 47 Note 1). Trennungen wie
kukX o€ibeic Eud. 19, 14 (vor 165"), kuj.uoyp |a|u,uaTeuJC Tebt. I 77, 1 (110") sind
wohl aus der Unfähigkeit des Schreibers zu erklären. Die Ostraka zeigen
(wie die Yaseninschriften) Avegen des eigenartigen Schreibmaterials eine größere
Freiheit und gestatten sogar die Zerreißung eines Diphthongs, z. B. in 0ap|uo ÖTi
Wilck. Ostr. 1335, 4 (altptoL): ähnlich übrigens auch auf einem sehr schmalen
Papyrus 'l,uo ouer]v Arch. II 81 Gizeh Mus. Nr. 10 274, 4 flll"). Dagegen scheint
bei Texe ifiouGioc Goodsp. 3, 13 (III") keine gewaltsame Zerreißung eines echten
Diphthongs, sondern organische Trennung der beiden Bestandteile des ägyptischen
Namens vorzuliegen. Als besonders auffällig ist zu notieren die bisher nirgends
belegte Zerreißung des mit cZ wiedergegebenen Zischlautes (vgl. § 48, 1) in
dvac rrix^cac Tebt. I 53, 29 (110").
2) Eud. 4, 15 ^mcpaivlei (Blaß euiqpd ei) 8, 13 luev ovxa (wobei dem Schreiber
;
|u^v övxa vorschweben mochte); 16, 9 |uöp m (vor 165"). Ferner irpocxric ecOai,
Ojvaic Par. 63, 2, 40; 4, 98 (165"). NeKxov aßuüi Leid. U col. 3, 2 Melanges =
Nicole p. 582 Wilcken ill"'"). Auf sicherer Ergänzung beruhen fiKJ[ovxoc
Petr. I 5 1") 2 (Pliaedon c. 300"); XeY![eic Petr. II 50 (5) 30 (Laches c. 300");
büv [aixo Petr. I 10, 32 (klass. Fragm. c. 200"). Auch hier die üstraka viel freier:
cxeqp avov Wilck. Ostr. 1528, 2 (122/i"); öEiXriqpjiuc ibid. 1085, 1 (136/5";.
3) dTTOT TeXXu) Magd. 8, 9 (III"). dtroX XÜMeGa Petr. II 4, 1, 4 (255"j. 0iXdM ^ovoc
Petr. I 18, 2, 5 (237"». biaXXdc cujv, ^Xdx|xouc, sogar dXIX'öxav Eud. 5, 8; 18, 17;
20, 21 (vor 165"). dvöT KdZiexai Petr. I 8, 3, 5 (Phaedon c. 300"). dveveY.Kgiv Lond.
I p. 9, lairqpuü Par. 2 col. 14 (vor 160"). [Ausnahmen: *'ATro XXuuviou,
28 (162").
ovxec Par. 40, 4 u. 41
* dvxiTTttxdcc —
ein schlecht beschriebener, ungewöhnlich
schmaler Papyrusstreifen (156").]
Silbentrennung. 45
TP, cp6, xö); sondern auch -fiu, 6|u, xH werden regelmäßig zum
tv,
Folgenden gezogen^): Über c -j- Konsonant s. unter 5.
4. Dagegen wird bei jeder mit einer Liquida beginnenden Gruppe
nach der Liquida abgesetzt^). [Über )uv vgl. 3].
Ebenso wird das c an der Spitze von zwei oder
5. drei Kon-
sonanten in der Regel für sich abgetrennt^).
0e|u(c xou Magd. III 2 (III"); ibid. 3 ^koc xi^v; ^köc xricTebt. 1 107, 5 (112"); -rrpoec xriKÖci
Leid. E 16 (162"); ec xiv Arch. II 83 Nr. 10 274, 11 (III"); Eud. 11, 21; dcxepac, ecixai
ibid. 7, 9; 12, 8; xp»lM«Tic xdc Tor. 3, 36 (1-27"). [Ausnahme ili^yicxov Par. 63, 3, 76,
daneben aber 74 |udXic xa (165").] de xpuuv Eud. 17, 25 (vor 165"i. vevoc qpicGai Rev.
L. 27, 10 '^^258"j. ec|xoXaKevai Par. 32, 7 (162"). Die wenigen Ausnahmen be-
schränken sich fast ausschließlich auf die ^'erbindung cG, die in Verbalformen
46 Einleitung.
maiicbmal ungetrennt zum Folgenden gezogen wird, wie KttTapiOinei c0ai Par. 63,
4, 99 (165"); belcGai Par. 32, 10 (162'';; ^äxecGm Petr. II 50, 4, 28 (Ladies c. 300*);
cxep^ c[eujcav], Tive c[eiu] Kev. L. 51, 25; 37, 7 (258") —
aber auch hier gewöhnlicher
eTTeXeöcacöai Grenf. II 26, 14 (103''); v|jri(pi6Tc|eai, HJ)iqpi2:ec,eai Hyperid. k. 0i\. III
71 u. 77 ill— I*) usw.
1) Sakkakiui I, 3 (HI*), d TTeq)acKev, dt|Treq)aiv€TO Par. 2 col. 8; 11;
(i|vri\uj|ua
13 (II*') — freilich
von derselben Hand col. 10 u. 14 d-rr'eqpaivexo und dtrleqpacKev.
direxeiv P. Reinach 11, 3 (111*). ettujvüiuou Anton. 7 (41 oder 32*). eqpoboc
Gen. 20, 13 (109*;. KalrepTacGrivai Kev. L. 67, 14; 71, 15 (258*) aber Kaxj^ —
cpOapxai Petr. II 19 (2) 6 (IIP). Ka;eriK0vxa Tebt. KaixoxniI 61 (b) 32 (118*).
bie SaYUJTnv Tebt. I 14, 6 (114*). Eine Ausnahme machen die Doppelkomposita
eE arrocxeiXai Par. 36, 20 (163*). irap eTnT6TP«9[ÖT0c Par. 32, 9 (162*).
2) Kae' i^iuepav Tebt. I 58, 26 (111*). KajO' öv, KaiG' fiXiov Eud. 6, 16;
13, 14 (vor 16.5*). Ka|x' äv6pa, Ka:[x' exoc Tebt. 172,9 (114*); 106,21 (101*).
laeB' r^MUJv Petr. II 45 (3) 10 (246*). TTa|p' e^ov Lond. I p. 8, 35 (164—3*). Par.
54, 28 (163*); 49, 13 (160*). — 00,0' ^xi Par. 2 col. 6; oöj6' lav col. 8; 6eO;x'
I^Tr66oc, oü|ö' dcxoTci, oI|6' öxxi col. 13, 14 (II*'). äjer' auxöv Hyperid. k. <i>iX. IV 90
(H— I*). dXXov P. Reinach 11, 12 (111*).
)nri|ö'
Anmerkung -J. Treuuimgen, bei deueu ein ein/einer Vokal auf die eine
oder andere Zeile zu stehen kommt, werden durchaus nicht vermieden. ^)
I 75, 81 (112^). eTTic|To\i'-iv Petr.- 44 (2) verso col. 2, 1 (c. 246"). e-iTic|To\öic Magd.
11, 2 (IIP'"). emcTeWe Petr.^ 42 G (9) 8 (c. 260»). KaTacjxficai Par. 35, 36 (163*).
KaracIraOeic Rev. L. 46, 8 (258*). dTTOKaxacIriTcuJci Grenf. I 10, 15 (174"). Kaxac'-
Tebt. I 58 recto 35 (111";. irepic xacic ebd. 86, 45 (II"*^). upoc xdxtn
xoxriicci|Liev
ebd. 120, 129 (97 oder 64"). juaKpoirpö cujttoc Petr. I 12, 3 (238"). KUj|tdpxni
P.Magd, in den Melanges Nicole (.louguet und Letebure) p. 283, 5 (221"). vo'iudpxii
Rev. L. 43, 1 (258"). xo|[Trdpxujv Petr. II 1, 10 (c. 260"). ^rlI&a|LnI)C Tor. I 8, 39
(117"). biaYJvuücexai Amh. II 29, 18 (nach 250"). 'A\e Edvöpou Petr.- p. 8, 3 (236").
K\ei|xdv6pou Wilck. Ostr. 1494, 3 (c. 256"). Ni Krjpdxou Petr. II 13 (4) 14 i258— 53").
NiKOcixpdxuJi Petr. II 13 {IS B) 12 (258").
1) ou;k ^qppövxicac Petr. 11 23 (3) 11 (III"). oü k dEiov Hyperid. k. 0iX.
(Kenyon.) 164 (II — I"). oöJK fjv, oi) k ^S, ou k ev, ou k dvxiKeixai, oü k ^cxiv^ oük
äxuj, ou;k fjc (= iicOa), oö!k eT6ov Par.2 col 3. 4. 5. 8. 9. 11. 13. 14 (II"'). [Zur
völligen Aphäresis des oü in KoT6a, KeEaGpt'icac etc. im letztgenannten Papyrus
vgl. § 25, 2.] — i'K xoö Lond. I p. 7, 18 (1G4") —
dagegen e[K] xoö Par. 36, 4, |
106 (165"). — |ari&€ V dvxrrrecöv Par. 30, 24 (162"). dv e-rreiTraim Petr.^ Einl. p. 28,
111 = Par. 63 (165"). xd c dTiocKeudc, cxoixeiuj&üij|c ü|uTv ebd. 63, 7, 13; 4, 116 (165").
2) ÜTr€pa|HTT exovxa Par. 2 col. 7 (11"'). irpocfiKOv Par. 63, 13, 12 (164").
TTpöcxiiua Rev. L. 21, 6 (258"). -rrpocöiöoüc Eud. 2, 16 (vor 165"). irpoCiqpdxujc
Par. 63, 8, 10 (165"j. cuv avax^Wei Eud. 19, 7 (vor lü5"). ÜTiep rjqpdvoic Par. 63,
9, 51 (165") usw.
und V, und zwar sowohl vor einem Verschlußlaut als vor einem
VokaP). So erklären sich Schreibungen wie:
einerseits eiccavfeXeuJV st. eicaYTC^eiuv, "Icioc cNecpopcfiToc st. "Icioc
andererseits dqpec auxöv st. dcpec cauxöv, evxiöevxa coiciv st. evxiöevxac
coTciv, icuj CKOTTcT st. i'cujc CKorreT, Trpocavevrjvoxuj coi st. 7Tpocavevr|voxuuc
coi, xfj cuuxripiac, xoT cxpaxrifoic, xouxoi cuvepYeiac, xP^i« coi st. xpeictc
§ 6. Satzzeichen.^)
Vorbemerkung. Die folgenden Beobachtungen machen keinen Anspruch
auf Vollständigkeit in Benützung des Materials und beschränken sich auf die
wichtigsten Punkte.
Lond. I p. 38, 26 (158»). dTvo iL Tor. 3, 9 (127»). eir] Par. 63, 1, 5 (165*). ö^v^J|o
(sie) Par. 47, 2 (153»). veü i (Blaß) Eud. 8, 7 (vor 165"). 'AxiXfi i Par. 2 coi. 12.
(11»') usw.
1) Vgl. G. Meyer^ 304. 377. Blaß A.'' 89. 126. K. Bl. I 312 Anm. 7.
Meisterhans-Schwyz. 8yf. Kretschmer Vas. 50. Schweizer Perg. 132f.
2) Sammlung der Belegstellen unter §§ 49, II; 50, III.
3) Bekker Anecd. 675 Z. 14ff. Gardthausen, griech. Paläographie 1879,
270flF. K. Bl. I 351 ff. Blaß im Hdb. kl. A.^I 310f.
4) Während der Chrysippuspapyrus (aus dem Anfang des 2. Jahrh. v.
Chr.) uno tenore geschrieben ist (vgl. Th. Bergk, Commentatio de Chrysippi
libris irepi dTTOcpaxiKUJv p. 21: scriptura est continua neque distinctiouis ullum
reperitur vestigium. Neue Ausgabe v. Arnim, Stoicorum vet.
bei fragmenta II 52 ff.),
zeigt der so ziemlich gleichzeitige Eudoxuspapyrus (Par. 1) vollständig durch-
geführte Worttrennung und abgesehen von den durch die Abbildungen herbei-
geführten Spatien mancherlei Absätze und Anfänge a linea. Solche Absätze von
vorne (häufig mit uapdiYpaqpoc) zeigt auffallend regelmäßig Par. 62 Planches XLI
(Rundschreiben an die Finanzbeamten c. 170 a. Chr.). Schon in den Rev. L.
(259/58») sind die einzelnen Steuergesetze durch Spatien (und TrapdYpoKpoc) deut-
lich von einander geschieden und oft durch Überschriften eingeleitet, l'ber Spatien
und Paragraphos im Würzburger Sosylosfragm. (IP) vgl. Wilcken Hermes XLI
p. 105. In Privaturkunden sind Intervalle seltener.
Interpunktionen. 49
papyrus (Petr. I Nr. 5—8 und Petr. 11 Nr. .50, beide c. 300^); ferner Petr. I 9 (klassi-
sches Stück), 10 (rhetorisches Fragment), 25 (Mouceiov des Alkidamas, geschr. 225^)
bei jedem neuen Zitat.
b) Urkunden haben die irapötYp. fast nur am Schluß größerer Abschnitte,
namentlich bei Zahlensummierungen: Rev. L. (258") an vielen Stellen; Petr. 11 14
(1^)12; 27 (1) 9. 11 (236»); 29 (a) 11; (d) 3. 12; 37 (1") 4; 39 (g) 12. 20 usw. B U 1011
(amtliche Korrespondenz V. 219») auch bei kleineren Abschnitten, so II 5. 11. 15. 21;
III 5. 9. 15. 18.
2. .Jahrhundert.
a)Literarische Stücke: im Eudoxuspap. sehr häufig, sowohl im Inneren
als am Schluß der Kolumnen (vor 165»); im dialektischen Pap. (Par. 2) haupt-
sächlich bei neuen Zitaten (II»'); im Würzliurger Sosylosfragment ed. Wilcken
Hermes XLI p. 107 col. II 22; p. 108 col. III 27 und am Schluß; im erotischen
Fragment Grenf. I 1 (nach 173») 9mal; im Pap. Weil I— VI (vor 161») und Hyperides-
pap. (11— I») häufig.
b) Offizielle Urkunden Par. 62, 4, 12. 14; 5, 2. 11. 15 (E»'); ebd. 63, 9, 27.
31. 32.' 46; 11, 66. 79. 81; 12, 85. 87. 88. 92 (165»). B U 1011 II 5. 11. 15. 21
(_II»). Tebt. I, 5 (118») königl. Amnestiedekret, nach jedem einzelnen Abschnitt.
In Privaturkunden fast nur am Schluß oder bei größeren Abschnitten: Grenf. I
11, 2, 5 (157»); 14, 7. 10. 12 (150») —
Aufzählung von Gegenständen aller Art;
Grenf. II 17, 18 (136»); 21, 25 (113»). Lond. II p. 11/12 (152»). Im Inneren fehlt
das Zeichen auch in den sorgfältigst geschriebenen Stücken, z. B. Par. 12 (157»);
13 (157»); 26 (163»); 27 (160»); 30 (162») usw.
1) Petr. I 5 (3) 6. 12 (Phädon, c. 300»). Par. 49, 15. 17. 24. 26. 28 (zwischen
Vorder- und Nachsatz). 30 (ein Brief, etwa 160»), Grenf. I 1, 1, 5. 12 (nach 173»).
2) Im Eud. vor einem größeren Abschnitt, z. B. col. 2 nach Z. 13 (vor 165»).
Par. 2 in allen vollständig erhaltenen Kolumnen beim Eintritt eines neuen
Zitats (11»'). Nach Blaß, Hdb. kl. A. I 311 ist dies die Koronis, die man auch
am Schlüsse eines Buches findet (Isid. Orig. 121). Das Zeichen begegnet auch
auf einem Münchener Pap., herausg. v. Wilcken im Arch. f. P. I 475 ff", col. I 1,
auffallenderweise rechts am Rande. Wilcken vermutet, die Schleife könnte
bedeuten, daß hier eine Umstellung vorzunehmen sei.
3) Par. 2 col. 6 wiederholt (II»). Brunet de Presle bemerkt dazu (Not.
et extr. 18, 2 p. 100): „les quatres lignes suivantes sont marquees en marge
d'une Sorte de x, lequel me parait indiquer qu'elles contieunent une re'petition
qu'il faut effacer". Doch wird sonst Nichtgültiges einfach durchgestrichen {bia-
Tpdqpeivj, so Par. 34, 20tf. (157»); 63, 5, 143 (165»); ebd. col. 13, 2 (164»), manch-
Zahlzeichen. 51
mal zugleich oben oder unten punktiert (TrepiYpä<peiv) : oben Par. 2 (also im
gleichen pap. wie das x') col. 14, 16; ähnlich Tebt. I 72, 373 in -rrecceiv (114*).
unten Petr. I 14, 5. 14 (237"); 16 {!) 7 (237*); II 13 (