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4. Dt.

GeoForum 2011 „Erneuerbare Energien und Geoinformation“

Sehr geehrter Herr Staatssekretär Becker, sehr geehrter Herr Stichling,


sehr geehrte Damen und Herren,

ich freue mich, Sie zum 4. Deutschen GeoForum in der


Niedersächsischen LV begrüßen zu dürfen. Sie haben sich für Ihre
Veranstaltung ein Thema gewählt, welches für die Nds. Landesregierung
schon seit Jahren höchste Priorität genießt. Welches aber in den letzten
Wochen auch deutschland- und weltweit einen vollkommen neuen
Stellenwert einnimmt. Die Welt hat sich in den letzten Wochen verändert!

Welche Schlussfolgerungen wir aus den Ereignissen in Japan ziehen


werden, können wir natürlich heute noch nicht abschließend wissen. Die
Länder u. der Bund werden gemeinsam über die Zukunft der Energie in
Deutschland entscheiden. Beschlüsse mit großer Tragweite wie in
diesem Fall können wir nur nach einer gründlichen Analyse treffen.

Eines können wir aber auch schon heute mit Sicherheit sagen: Die
Erneuerbaren Energien werden weiter und schneller in den Mittelpunkt
unserer Energieversorgung rücken, als bisher gedacht. Daher passt es
besonders, dass Sie unsere LV für Ihr GeoForum gewählt haben.

Denn bei der Produktion der Erneuerbaren Energien hat Niedersachsen


schon heute eine führende Position in Deutschland eingenommen. Ende
2010 konnten rechnerisch bereits rund 33 % des niedersächsischen
Stromverbrauches durch Erneuerbare Energien gedeckt werden. Dies ist
schnell dahin gesagt. Glauben Sie mir aber, dahinter stecken enorme
Anstrengungen der Landes in den letzten Jahren.

Wir in Niedersachsen wissen zu gut, dass man nicht einfach einen Hebel
umlegt und damit der Strom aus der Steckdose einfach seine Farbe
ändert. Ein Engpass für die nachhaltige Nutzung der Erneuerbaren
Energien ist beispielsweise ein gut ausgebautes Stromnetz. Denn
sowohl hinsichtlich der Kapazitäten allein durch Offshore-Wind als auch
bei den damit verbundenen Schwankungen kommen erhebliche
Anstrengungen auf uns zu.
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Es ist eine Herkulesaufgabe vor dem wir alle stehen. Auch wenn die
Erneuerbaren Energien bereits weit verbreitet sind: Wir wollen aus einem
Nischenmarkt einen Volumenmarkt machen. In der dena I-Netzstudie ist
der erforderliche Netzausbau mit 850 km bis 2015 bestimmt worden.
Allein 400 der 850km liegen in Niedersachsen. Laut dena II-Netzstudie
müssen zusätzlich 3.600 Trassenkilometer bis 2020 dazu kommen.

Der Bundesgesetzgeber hat das EnLAG neu gefasst. Damit können u.a.
bundesweit für vier Pilotstrecken in Deutschland Teilerdverkabelungen in
Planfeststellungsverfahren zugelassen werden. Drei dieser Pilotstrecken
liegen in Niedersachsen. Die Möglichkeit der Teilerdverkabelung bei
Siedlungsannäherungen kann ein Beitrag für mehr Akzeptanz bei den
Bürgern sein. Weitere Schritte werden jedoch erforderlich sein. Aber
einfach zu glauben, eine Kompetenzverlagerung auf den Bund würde die
Probleme lösen, ist ein Trugschluss. Wir brauchen eine vollständig neue
Zusammenarbeit zwischen Bund, Ländern und Netzbetreibern.

Anrede,

heute warten viele spannende Vorträge auf Sie, ob es sich nun um


Standortplanung von Erneuerbaren Energien, das wichtige Feld der
Bürgerakzeptanz durch transparente Informationssysteme oder auch die
Zukunftsperspektiven von Erneuerbaren Energien durch Geodaten
handelt.

Auf den Geowissenschaften lastet eine sehr große Verantwortung, denn


sie liefern die Grundlage für viele energiepolitische Entscheidungen, die
jetzt unter noch größerem zeitlichem Druck gefällt werden müssen.

Darum wünsche ich Ihnen jetzt schon allein aus Eigeninteresse


spannende Vorträge, einen regen Gedankenaustausch und viel Erfolg
für Ihre Tagung.

Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit.

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