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Mangelerscheinungen

Mangelerscheinungen bei Wasserpflanzen in einem Aquarium sind teils schwer zu


diagnostizieren, da sich die Schadbilder sehr ähnlich sehen können und man keine eindeutigen
Rückschlüsse auf den verantwortlichen Nährstoff ziehen kann. Diese Übersicht soll einem
dennoch recht typische Probleme bei Wasserpflanzen näher bringen, so dass die Düngung
dementsprechend optimiert werden kann und die Wasserpflanzen wieder gesund wachsen
können.

Vorweg kann gesagt werden, dass CO2-Mangel für viele der typischen Mangelsymptome mit
verantwortlich sein kann oder sogar hauptverantwortlich ist. Eine ausreichende CO2-
Versorgung mit 20–30 mg/l CO2-Gehalt wird also bei der Betrachtung der
Mangelerscheinungen vorausgesetzt. Sollten sich somit negative Veränderungen an den
Wasserpflanzen zeigen, muss zuerst der CO2-Wert überprüft und ggf. optimiert werden.

Falls CO2 für die Mangelerscheinungen an den Wasserpflanzen ausgeschlossen werden kann,
sollten die folgenden schematisch dargestellten Schadbilder bei der Einordnung des Problems
weiterhelfen.

Stickstoff (Nitrat, Ammonium, Carbamid)

Optimale Nitratwerte: 5–30 mg/l NO3

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Die Wasserpflanze färbt sich gelbgrün. Die älteren Blätter sind hierbei gelber als die neuen. Die
alten Blätter der Wasserpflanze sterben jedoch nicht ab.

Starker Stickstoffmangel kann sich recht mannigfaltig zeigen. Kleinere und helle verkrüppelte
Blätter können ebenfalls auf zu wenig Stickstoff hinweisen. Abgestorbene (teils dunkle
und/oder verdrehte) Triebspitzen oder sehr langsamer Wuchs sind ebenfalls als Indiz für
Stickstoffmangel zu sehen.

Bei einigen Wasserpflanzen können sich die Blätter auch rötlich verfärben.

Phosphor (Phosphat)

Optimale Phosphatwerte: 0,1–1,5 mg/l PO4

Die Wasserpflanze hört auf zu wachsen und färbt sich teilweise heller, jedoch können sich auch
gewisse Wasserpflanzen dunkler verfärben. Alte Blätter können mit grünen Punktalgen besetzt
sein und fallen in aller Regel leichter ab. Braune Stellen auf den Blättern können ebenfalls
auftreten. Einige Arten färben sich stark violett durch eine Anreicherung des Pigments
Anthocyan. Die Mangelerscheinungen ähneln denen von Nitrat.

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Kalium

Optimale Kaliumwerte: 5–15 mg/l K

Es bilden sich kleine Nekrosen in den älteren Blättern. Zu Beginn sind diese nur als kleine
schwarze Punkte zu erkennen, die sich jedoch mit der Zeit vergrößern und teilweise gelblich
umrandet sind. Neue Blätter sind in Blattgröße und Fläche reduziert. Bei anderen Arten färben
sich die alten Blätter zuerst geblich, bevor sie absterben, aber im Unterschied zum
Magnesiummangel werden hier auch die Blattadern gelb.

Eisen

Optimale Eisenwerte: 0,05–0,1 mg/l Fe

Es bildet sich weniger Chlorophyll in den neuen Blättern der Wasserpflanzen. Die Blätter und
Stängel haben in etwa die gleiche Farbe. Die Triebspitzen von Ceratophyllum (Hornkraut,
Hornblatt) z.B. färben sich erst rotlila und dann weiß.

Egeria densa (Wasserpest) Triebspitzen werden zuerst grüngelb bis gelb und weisen zusätzlich
Kleinwuchs bei den Blättern auf, die zudem nahe an den Stamm heranwachsen.

Der Neuzuwachs der Schwertpflanzen zeigt bei leichtem Mangel kleinere Blätter und weist
Flecken oder breite Streifen in Längsrichtung auf, die heller als der Rest des Blattes sind.

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Bei stärkerem Mangel fehlt den Pflanzen meist das komplette Cholorophyll in den neuen
Blättern, weswegen diese auch schnell absterben. Das Blattgewebe färbt sich meist schneller
weiß als die Blattadern, welche noch grünlich durchscheinen. Bei starkem Eisenmangel bilden
sich auch Nekrosen (schwarze Stellen und Löcher) in den neuen Blättern. Die Blätter sind dann
auch stark in der Größe reduziert.

Besonderes Augenmerk sollte man auf seine schnellwachsenden Pflanzen haben, da diese
zuerst einen Eisenmangel anzeigen.

Magnesium

Optimale Magnesiumwerte: 10–15 mg/l Mg

Magnesiummangel zeigt sich oft ähnlich wie ein Eisenmangel, da fehlendes Magnesium die
Aufnahme von Eisen verhindert. Es können sich hierdurch sehr starke Chlorosen bilden. Die
Blätter werden also insgesamt gelb bis weißlich und zeigen an den Spitzen teilweise lila
Verfärbungen. Verkrümmungen der Blätter können ebenfalls auftauchen. Diese
Mangelerscheinungen können auch an jungen Blättern bzw. den Triebspitzen entstehen!

Calcium, Bor und sonstige Spurenelemente

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Optimale Calciumwerte: 20–30 mg/l Ca

Kleinerer und verkrüppelter Neuzuwachs bei den Wasserpflanzen. Das Blattgewebe ist
reduziert, wobei jedoch die Blattadern erhalten bleiben bzw. ihre eigentliche Größe behalten.
Die Blätter wölben sich zudem, anstatt flach zu wachsen. Der Neuzuwachs kann sehr hell bis
weiß erscheinen. Alles in allem ist jedoch bei Calciummangel zu berücksichtigen, dass im
Leitungswasser zu 99,9% der Fälle ausreichend Calcium vorhanden ist und dieser Mangel sehr
selten auftreten sollte. Bor-Mangel ähnelt dem Schadbild von Calciummangel, tritt jedoch auch
äußerst selten auf, da Bor durch jegliche Eisenvolldünger abgedeckt wird und in ausreichender
Menge vorhanden sein sollte. Weitere Spurenelemente und deren Mangelsymptome werden
daher auch nicht explizit in dieser Übersicht berücksichtigt, da ein Mangel hier äußerst selten
auftreten sollte und in aller Regel durch einen Eisenvolldünger behoben werden kann. Ein
Mangel an N, P, K sowie Eisen und Magnesium ist stets wahrscheinlicher und sollte zunächst
überprüft werden.

zuerst
Nährstoff optimaler
zu sehen Symptome
Mangel Wert
an
Die gesamte Pflanze färbt sich gelbgrün. Die alten Blätter
werden hierbei gelblicher als die neuen, jedoch sterben die
alten alten Blätter nicht ab (außer bei besonders extremen
Nitrat 5-30 mg/l
Blättern Mangel). Es gibt aber auch Pflanzen, die Nitratmangel
durch beinahe durchsichtige Blätter anzeigen oder eine
Violettfärbung aufweisen.
Die Pflanze hört auf zu wachsen und färbt sich dunkelgrün
alten 0,1-2,0 oder bleibt grün. Einige Arten färben sich stark Violett
Phosphat
Blättern mg/l durch eine Anreicherung an Anthocyan
Pigmenten.Mangelerscheinungen ähneln denen von Nitrat.
Kleine Nekrosen bilden sich in den älteren Blättern. Sie
können am Anfang als nur kleine schwarze Punkte
wahrzunehmen sein und wachsen dann mit der Zeit. Bei
einigen Arten wie der Ceratopteris (Hornfarn) bleiben die
alten 10-30 alten Blätter grün, während die abgestorbenen schwarzen
Kalium
Blättern mg/l Stellen wachsen. Neue Blätter sind in Blattgröße und
Fläche reduziert.
Bei andere Arten färben sich die alten Blätter zuerst
geblich bevor sie absterben, aber im Unterschied zum
Magnesium Mangel werden hier auch die Blattadern gelb.
Es bildet sich weniger Chlorophyll in den neuen Blättern.
Die Blätter und Stengel haben in etwa die gleiche Farbe.
Die Triebspitzen des Ceratophyllum (Hornkrautes) färben
neuen 0,1-0,5 sich z.B. erst violett und dann weiss.
Eisen
Blättern mg/l Egeria densa (Wasserpest) Treibspitzen werden zuerst
grüngelb bis gelb und weisen zusätzlich Kleinwuchs bei
den Blättern auf, die zudem nahe an den Stamm
heranwachsen.
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Der Neuzuwachs der Schwertpflanzen zeigt bei leichtem
Mangel kleinere Blätter und weist Flecken oder breite
Streifen in Längsrichtung auf, die heller als der Rest des
Blattes sind. Bei stärkerm Mangel fehlt den Pflanzen
meist das komplette Cholorophyll in den neuen Blättern,
weswegen diese auch schnell absterben.

Besonderen Augenmerk sollte man auf seine


schnellwachsenden Pflanzen haben, da diese zuerst einen
Eisenmangel anzeigen.
Leichter Mangel: Kleinerer und verkrüppelter
Neuzuwachs. Das Blattgewebe ist reduziert, wobei jedoch
die Blattadern erhalten bleiben bzw ihre eigentliche Größe
behalten. Die Blätter wölben sich zudem, anstatt flach zu
wachsen.

Mittlerer Mangel: Die an Blattgewebe reduzierten Blätter


zeigen starke Drehungen oder Verkrümmungen, sowie
weiße Streifen oder Ränder. Die Wurzeln sind stummelig
und gekraust und können an den Spitzen absterben.
neuen 20-30 Vallisnerien sehen sehr verknittert aus, so als ob sie
Calcium
Blättern mg/l probiert haben zu wachsen und durch einen sehr engen
Raum darin eingeschränkt wurden.

Schwerer Mangel: Neue Blätter sind beinahe ganz Weiss


und ähneln eher kleinen verkrüppelten Stummeln. Die
Triebspitzen des Neuzuwachses sowie der Wurzeln
sterben ab.
Calciummangel tritt sehr selten auf wenn man
Leitungswasser benutzt. Die Mangelerscheinungen sind
dann eher auf ein Magnesiumdefizit zurückzuführen, da
ihre Mangelsymptome ähnlich aussehen können.
Bei zweikeimblättrigen Pflanzen: Die älteren Blätter
färben sich vom äußeren Rand nach innen gelb. Die
Blattadern bleiben grün, wobei der Rand der Blätter sich
gelblich bis weisslich färbt und abstirbt

Magnesiummangel zeigt sich oft ähnlich wie ein


alten
Magnesium 5-10 mg/l Eisenmangel, da fehlendes Magnesium die Aufnahme von
Blättern
Eisen verhindert. Es können sich hierdurch sehr starke
Chlorosen bilden. Die Blätter werden also insgesamt gelb
bis weisslich und zeigen an den Spitzen teilweise lila
Verfärbungen. Verkrümmungen der Blätter können
ebenfalls auftauchen. Diese Mangelerscheinungen können
auch an jungen Blättern bzw. den Triebspitzen entstehen!
Bor-Mangel ist dem Calcium-Mangel sehr ähnlich. Der
neuen Neuzuwachs ist verdreht und kleiner. Die
Bor k.A.
Blättern Wachstumsspitzen des Triebs als auch der Wurzeln
sterben ab.

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Bei geringem Mangel sind bei Cryptocorynen
(Wasserkelch) die Blätter gewölbt und die Wurzeln
verkürzt und verdreht.
neuen Ähnlich dem Nitratmangel, jedoch sehr selten im
Schwefel k.A.
Blättern Aquarium anzutreffen.
Ähnlich dem Eisenmangel, jedoch bleiben die Blattadern
neuen
Mangan k.A. grün wobei sich das Blattgewebe gelb verfärbt und
Blättern
abstirbt.
neuen Die Blattspitzen sterben ab und die Ränder verfärben sich
Kupfer k.A.
Blättern weiß.
alten Gelbliche Bereiche zwischen den Blattadern, beginnend
Zink k.A.
Blättern bei den Blattspitzen und Rändern.
Gelbe Punkte zwischen den Blattadern, danach bilden sich
alten
Molybdän k.A. bräunliche Bereiche entlang des Blattrandes. Ein Fehlen
Blättern
an Molybdän verhindert die Blütenbildung.

Informationen von folgenden Seiten: thekrib.com

Nitratmangel:

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Eisenmangel:

8
Kaliummangel:

Bor:

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