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Paradies – Alltag und zurück 16. SEPTEMBER 2012
ARBEITSHILFE FRAUENSONNTAG
2 | FRAUENSONNTAG 2012 · „Alles wegen Eva...?“ Paradies – Alltag und zurück
ARBEITSHILFE
FRAUENSONNTAG
16. SEPTEMBER 2012
INHALT
EDITORIAL���������������������������������������������������������������� Seite 4
Bibeltexte mit Graphik���������������������������������������������������� Seite 5
TEIL I EINFÜHRUNG
Genesis 2 und 3
2 1
So wurden Himmel und Erde und alles, was in ihnen kämpft,
zum Abschluss gebracht. 2Gott aber brachte das eigene Werk am
siebten Tag zum Abschluss, indem sie am siebten Tag von all ihrem
3 1
Die Schlange hatte weniger an, aber mehr drauf als alle anderen
Tiere des Feldes, die Adonaj, also Gott, gemacht hatte. Sie sagte zu
der Frau: »Also wirklich – hat *Gott etwa gesagt: ›Ihr dürft von allen
Werk ruhte, das sie getan hatte. 3Und *Gott segnete den siebten Tag Bäumen des Gartens nichts essen‹«? 2Da sagte die Frau zur Schlan-
und machte ihn *heilig. Denn an ihm ruht sie von all ihrem Werk, das ge: »Von den Früchten der Bäume im Garten können wir essen. 3Nur
Gott geschaffen hat, um zu wirken. 4Das Folgende ist die Geschichte von der Frucht des Baumes in der Mitte des Gartens hat Gott gesagt:
der Kinder von Himmel und Erde, seit diese erschaffen wurden: Am ›Esst nicht von ihr und rührt sie nicht an, damit ihr nicht sterbt.‹« 4Die
Tage, als Adonaj, das ist der Name Gottes, Erde und Himmel mach- Schlange sagte zu der Frau: »Ganz bestimmt werdet ihr nicht sterben.
te, – 5noch gab es die Sträucher des Feldes nicht auf der Erde und 5
Vielmehr weiß *Gott genau, dass an dem Tag, an dem ihr davon esst,
das Grün der Felder war noch nicht aufgesprossen, denn Adonaj, eure Augen geöffnet und ihr so wie Gott sein werdet, wissend um gut
also Gott, hatte es noch nicht regnen lassen auf die Erde, und es und böse.« 6Da sah die Frau, dass es gut wäre, von dem Baum zu essen,
gab auch noch keine Menschen, um den Acker zu bearbeiten, 6nur dass er eine Lust war für die Augen, begehrenswert war der Baum,
ein Quell stieg aus der Erde auf und tränkte die ganze Fläche des weil er klug und erfolgreich machte. Sie nahm von seiner Frucht und
Ackers, – 7da bildete Adonaj, also Gott, Adam, das Menschenwesen, aß. Und sie gab auch ihrem Mann neben ihr. Und er aß. 7Da wurden
aus Erde vom Acker und blies in seine Nase Lebensatem. Da wurde beiden die Augen geöffnet und sie erkannten, dass sie nichts anhat-
der Mensch *atmendes Leben. 8Nun legte Adonaj, also Gott, einen ten. Sie hefteten Feigenblätter aneinander und machten sich Schurze.
Garten in Eden an, das ist im Osten, und setzte das gerade geform- 8
Dann hörten sie ein Geräusch. Adonaj, Gott, ging im Garten umher
te Menschenwesen dort hinein. 9Aus dem Acker ließ Adonaj, Gott, in der täglichen *Brise. Adam, der Mensch als Mann, und seine Frau
sodann alle Bäume aufsprießen, reizvoll zum Ansehen und gut zum versteckten sich vor dem Antlitz Adonajs, also Gottes, in der Mitte der
Essen, samt dem Baum des Lebens in der Mitte des Gartens und dem Bäume des Gartens. 9Da rief Adonaj, also Gott, den männlichen Men-
Baum der Erkenntnis von Gut und Böse. 10Ein Strom geht aus von schen herbei und sagte zu ihm: »Wo warst du?« 10Der sagte: »Ein Ge-
Eden, um den Garten zu bewässern. Und von da an teilt er sich in räusch von dir habe ich im Garten gehört und mich *gefürchtet, denn
vier Hauptarme. 11Der Name des einen ist Pischon; das ist der, der ich habe nichts an und da hab ich mich versteckt«. 11Darauf: »Wer hat
das ganze Land Hawila umfließt, wo es das Gold gibt. 12Gut ist das dir denn gesagt, dass du nichts anhast? Hast du etwa von dem Baum
Gold dieses Landes, zudem gibt es da Bdellion-Harz und Schoham- gegessen, von dem ich dir geboten habe, nicht zu essen?« 12Da sagte
Steine. 13Der Name des zweiten Flusses ist Gihon, der fließt um das der Mann-Mensch: »Die Frau, die du mir selbst an die Seite gegeben
ganze Land Äthiopien herum. 14Der Name des dritten Flusses ist Ti- hast, die hat mir von dem Baum gegeben. Und da habe ich gegessen.«
gris, der fließt östlich von Assur. Und der vierte Fluss, das ist der 13
Da sagte Adonaj, also Gott, zur Frau: »Was hast du da getan?« Und
Eufrat. 15Adonaj, also Gott, nahm das Menschenwesen und brachte die Frau sagte: »Die Schlange hat mich reingelegt, so dass ich gegessen
es in den Garten Eden, ihn zu bearbeiten und zu beaufsichtigen. habe.« 14Da sprach Adonaj, also Gott, zur Schlange: »Weil du das ge-
16
Dann sprach Adonaj, Gott, ein Gebot für das Menschenwesen aus: tan hast, bist du verflucht – als Einziges von allem Vieh und von allen
»Von allen Bäumen des Gartens kannst du ruhig essen. 17Nur vom Tieren des Feldes. Auf deinem Bauch sollst du kriechen und Erde essen
Baum der Erkenntnis von Gut und Böse – von dem darfst du nicht alle Tage deines Lebens. 15Feindschaft stifte ich zwischen dir und der
essen. An dem Tag, an dem du von ihm isst, bist du zum Tode verur- Frau, zwischen deinem Nachwuchs und ihrem Nachwuchs. Der wird
teilt.« 18Dann sagte aAdonaja, also Gott: »Es ist nicht gut, dass der deinen Kopf angreifen, du wirst seine Ferse angreifen.« 16Und zur Frau:
Mensch allein ist. Ich will für ihn eine Hilfe machen, so etwas wie »Ich sorge dafür, dass deine Lasten groß und deine Schwangerschaften
ein Gegenüber.« 19Da bildete Adonaj, also Gott, aus Ackererde alle häufig sind. Nur unter Mühen wirst du Kinder bekommen. Auf deinen
Tiere des Feldes und alle Vögel des Himmels und brachte sie zum Mann richtet sich dein Verlangen. Doch der wird dich beherrschen.«
Menschen, um zu beobachten, wie er sie nennen würde. Ganz so wie 17
Und zum Mann als Menschen: »Weil du auf die Stimme deiner Frau
der Mensch – das *atmende Leben – sie nennen würde, so sollte ihr gehört und von dem Baum gegessen hast, von dem ich dir geboten hat-
Name sein. 20Da gab der Mensch allem Vieh, den Vögeln des Himmels te: ›Du sollst nicht von ihm essen‹, deswegen: Verflucht ist der Acker-
und allen Tieren des Feldes Namen. Aber für das Menschenwesen boden um deinetwillen. Dein Leben lang sollst du dich nur mit Mühe
fand sich keine Hilfe, die so etwas wie ein Gegenüber wäre. 21Da ließ von ihm ernähren. 18Dornen und Disteln lässt er für dich aufsprießen,
Adonaj, also Gott, einen Tiefschlaf auf das Menschenwesen fallen, so musst du das Kraut des Feldes essen. 19Im Schweiß deines Angesichts
dass es einschlief, nahm eine von seinen Seiten und verschloss die sollst du Brot essen, bis du zum Acker *zurückkehrst, von dem du ge-
Stelle mit Fleisch. 22Dann formte Adonaj, also Gott, die Seite, die nommen bist. Ja, Erde bist du, und zur Erde kehrst du zurück.« 20Da
sie dem Menschenwesen entnommen hatte, zu einer Frau um und gab der Mann-Mensch seiner Frau einen Namen: Chawwa, Eva, denn
brachte sie zu Adam, dem Rest des Menschenwesens. 23Da sagte der sie wurde zur Mutter aller, die leben. 21Und Adonaj, also Gott, machte
Mensch als Mann: »Dieses Mal ist es Knochen von meinen Knochen, selbst für den Menschen als Mann und für seine Frau Gewänder für
und *Fleisch von meinem Fleisch! Die soll Ischscha, Frau, genannt die Haut und bekleidete sie. 22Und Adonaj, also Gott, sprach: »Schau,
werden, denn vom Isch, vom Mann, wurde die genommen!« 24Des- der Mensch ist im Blick auf die Erkenntnis von Gut und Böse wie einer
halb wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und von uns geworden. Dass er nur nicht auch noch seine Hand ausstreckt,
sich mit seiner Frau verbinden. Sie werden ein *Fleisch sein. 25Und vom Baum des Lebens nimmt, isst und so *ewig lebt.« 23Da schickte
obwohl die beiden nichts anhatten, der Mensch als Mann und seine Adonaj, also Gott, sie fort aus dem Garten Eden, damit sie auf dem
Frau, schämten sie sich nicht. Acker arbeiteten, von dem sie genommen wurden. 24So vertrieb sie die
Menschen und ließ östlich des Gartens Eden die Kerubim lagern, dazu
die Flamme des zuckenden Schwertes, um den Weg zum Baum des
Lebens zu bewachen.
Die einzelnen Motive des Textes datieren in alte Kein Wunder, dass auf manchen christlichen Bil-
Zeit, auch wenn die Verschriftlichung und die Verbin- dern des Jüngsten Gerichts die Erlösten Äpfel in den
dung mit den weiteren biblischen Erzählungen sicher Händen halten. Und dass das Jesuskind auf Marias
zu redaktionellen Überarbeitungen geführt hat. Die Schoß einen Weltapfel in der Hand hält:
Schlange beispielsweise steht in weiten Teilen des Al- Für das junge Christentum wurde die Paradiesge-
ten Orients als Symbol für Weisheit und Leben. Durch schichte zum sog. Protevangelium, also zum „Vor-
Lilith – Adams erste Frau nach Texten Es ist nur zu verständlich, dass sich Gott auf
die Seite des überforderten Gatten stellte. Adam
der hebräischen Mythologie: beschwerte sich bei Gott über diese ungehorsa-
Als Gott den ersten Menschen erschaffen hatte, sag- me und flüchtige Frau, so dass dieser drei Engel
te er: „Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei“ und ausschickte, sie zu suchen und zur versöhnlichen
schuf ihm eine Frau – gleich ihm – aus Erde und nannte Rückkehr zu bewegen. Die Engel fanden Lilith an
sie Lilith. Bald begannen sie miteinander zu streiten: den Ufern des Roten Meeres, wo sie, so steht es ge-
Sie sagte zu ihm „Ich will nicht unter dir liegen.“ Und schrieben, ihre neu entdeckte weibliche Selbstän-
er sagte: „Ich will nicht unter dir liegen, sondern auf digkeit genoss und überhaupt nicht an Rückkehr
dir, weil du verdienst, die Unterlegene zu sein und ich, dachte. Um sie zu bekehren, versuchten die Engel
der Überlegene zu sein.“ Sie sagte zu ihm: „Wir sind es mit Drohungen und einer Erpressung, die hin-
beide gleich, weil wir beide aus Erde gemacht sind.“ terhältiger Weise auf ihre Muttergefühle gerichtet
Und sie wollten nicht aufeinander hören. Als Lilith das war: Sie, die als Ur-Mutter konzipierte, sollte sich
gewahr wurde, rief sie den spezifischen Namen Gottes fügen, sonst würden künftig jeden Tag hundert ih-
aus und erhob sich in die Lüfte der Welt. Adam rief sei- rer Kinder (oder Nachkommen) getötet werden. Der
nen Schöpfer an und sprach: „Gott der Welt, die Frau, oberste Schöpfer rechnete jedoch nicht auf den
die du mir gabst, ist mir weggelaufen.“ Widerstand dieser bösartigen Frau. Die nämlich ließ
Verlockende Früchte
● A.) W ortspiel zu „MITTE“, Zeit: 15 Minuten Tipp: Die Bedeutungen können in eine Verkündi-
Material: Plakat, Stifte gung einfließen.
● B.) Meditation zum „BAUM“ , Zeit: 15 Minuten Eine Meditation in deren Mittelpunkt der Baum der
● C.) Impulse zum Baum/Apfelbaum und Erkenntnis steht, und die ja auch etwas mit der ei-
„VERLOCKENDE FRÜCHTE“, Zeit: 45 Minuten genen Mitte der Teilnehmerinnen zu tun hat, kann
Material: buntes rundes (Apfel)Papier, Stifte sich jetzt anschließen.
● D.) Schlangenlist: Eva und die Schlange,
Zeit: 15–30 Minuten je nach Diskussionsfreudig-
keit, Material: Bilder, die die Schlange als Frau
zeigen. ● B.) Meditation zum Baum der Erkenntnis
welches den Durst des Baumes stillt. Wurzeln, dich, laufe ein wenig herum und nimm die Gegen-
die an Nährstoffe der Erde heranreichen die wart wahr, so wie sie jetzt ist.
den Baum stark machen. Spüre den Wurzeln (Austausch ist möglich)
nach. - Stille
- Bewege deinen Körper als ob ein leichter Wind Impulse zur Symbolik des Baumes
weht, die Wurzeln geben dir Halt. Dein Körper - Auch in unserer Kultur wird der Baum genutzt, um
wird eins mit dem Stamm. Durch feine Adern etwas symbolisch zu deuten.
fließt Lebenskraft gespeist durch die Wurzeln. Du - Sprichwörter lassen es uns erkennen: Man sieht
spürst die Rinde, die Außenhaut, manchmal glatt, den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr.
manchmal rau. Durch sie nimmst du die Wärme - Einen alten Baum versetzt man nicht.
der Sonne wahr oder die Kälte der Nacht. Durch - Noch heute befindet sich manchmal eine DORF-
sie dringt die Feuchtigkeit des Regens oder sie LINDE im Zentrum eines Ortes. Wir kennen ei-
knistert in der Trockenheit. Sie ist gegerbt vom nen MAIBAUM, aufgestellt vor dem Haus der
Wechsel der Zeiten. - Stille Liebsten oder mitten auf dem Marktplatz zur
- Hebe deine Arme wie zu einer Baumkrone. Sie Maifeier. Ist der Dachstuhl eines neuen Hauses
sind wie die Äste, die sich dem Himmel entge- errichtet, wird das Richtfest gefeiert und den
genstrecken und sich zur Seite ausbreiten. Winkle Dachstuhl schmückt der RICHTBAUM. Wir feiern
deine Arme so an, dass es für dich möglich ist, die Geburt Jesu unter dem WEIHNACHTSBAUM
einige Zeit deine Arme entspannt wie Äste zu und manche Eltern pflanzen einen Baum, wenn
halten. Werden sie zu schwer, lass sie sinken und ein Kind geboren wird. In den Mythen gibt es
folge deinen inneren Augen. den WELTENBAUM und in vielen Religionen be-
- Die Äste zeigen uns den Lebensabschnitt des kommt der Baum als etwas „HEILIGES“ eine be-
Baumes. Zart entwickelt sich frisches Grün an sondere Rolle.
grauen, braunen Ästen, duftige Blüten zeigen - Dr. Susanne Müller Trufaut, (Faculté libre de
sich, das Leben beginnt sich zu entwickeln. Die théologie protestante de Paris) sagt zur Sym-
anfängliche Zartheit wird zur Kraft, ihr Aus- bolik des Baumes: „Der Baum ist generell ein
druck ist das satte Grün und volle, leuchtende Lebens- und Fruchtbarkeitssymbol. Er kann mit
Früchte. immergrünen oder mit absterbenden und wie-
- Alles Grün verwandelt sich in gold - rote Farbe, der sprossenden Blättern dargestellt werden,
wird braun und fällt zur Erde. Die Früchte wol- die den Zyklus „Sterben – Regeneration“ aus-
len geerntet werden, sind reif, sind Nahrung. Der drücken. Da er tief im Boden verwurzelt ist,
Baum zieht sich in sich zurück, ruht und bereitet sein Stamm sich in der Menschenwelt befin-
sich auf ein neues Erwachen vor. - Stille det und seine Äste in den Himmel ragen, ist
- Öffne deine Hände zu Schalen, in den Händen er auch ein kosmisches Symbol der Verbindung
liegt jetzt eine dieser Früchte des Baumes aus zwischen Unterwelt, Erde und Himmel (Götter-
der Mitte des Gartens. Es sind besondere Früch- welt), d.h. ein Weltenbaum, der den Kosmos
te, die das Geheimnis um Gut und Böse bergen, hält und deswegen ein Synonym der axis mundi
verlockende Früchte? Verlockende Erkenntnis? („Weltachse“) bietet. In den altorientalischen
- Stille Religionen wird der lebenspendende Baum mit
- Lege die Früchte (in Gedanken) vorsichtig ab oder numinosen Mächten, vor allem Göttinnen, ver-
beiße hinein, so wie es Eva getan hat. - Stille bunden.“
- Löse dich von dem Baum. Schaue dich noch ein- - In der Bibel, unserem Text, erscheint der Baum als
mal um in deinem Garten Eden und begebe dich Baum der Erkenntnis von Gut und Böse. Die Bibel
auf die Rückreise. Durch die Weite des Himmels spricht auch vom Baum des Lebens, es bleibt un-
und durch die Weite der Zeit kommst du zurück in klar ob es sich um einen oder zwei Bäume handelt.
unser Hier und Jetzt. Stille - In der christlichen Kultur entsteht eine symbo-
- Öffne deine Augen, streife mit deinen Händen den lische Beziehung zwischen dem Baum im Para-
Staub der Reise von deinem Körper ab, schüttle dies und dem Kreuz, es entsteht ein „Lebens-
Einführung:
Wir kennen den Apfelbaum auch aus dem Mär-
chen Frau Holle. Er will geschüttelt werden und
die Äpfel müssen geerntet werden. Wird die Ar-
beit getan, winkt der Lohn in Gold, wird die
Arbeit verweigert kommt das Pech. Äp-
fel und Gold werden oft miteinander
verbunden. Paris überreicht Aphro-
dite den golden Apfel, damit erwählt
er sie zur „Schönsten“ unter drei grie-
chischen Göttinnen, um die schöne Hele-
na zu bekommen, eine Aktion, die zum Krieg um
Troja führt. Der Kaiser hielt einen Reichsapfel in
der Hand und Schneewittchen wurde mit einem
Apfel vergiftet. Diese kleine Auswahl zeigt uns,
der Apfel ist mit Sicherheit die Frucht, mit der
viel ausgedrückt wird.
Ob Apfel oder Frucht – es sind VERLOCKENDE
Itialienisches Fresko, Baum und Kreuz, FRÜCHTE am Baum, die mehr haben, als nur einen
Christus am Baum der Erkenntnis guten Geschmack, was könnten sie bedeuten?
Klar ist, dass es um Erkenntnis des Guten und Bö-
sen geht, um Klugheit, darum, das Leben selbst in
baum“, indem Kreuz und Baum verschmelzen. die Hand zu nehmen.
Deutlich zeigt dies das italienische Fresko „Je-
sus am Baum der Erkenntnis“. (siehe obenste- In der Bibel steht:
»Nein, nein«, sagte die Schlange, »ihr werdet bestimmt
hendes Bild). Eva, Adam und die Schlange sind 4
nicht sterben! 5Aber Gott weiß: Sobald ihr davon esst, wer-
da, die Früchte fehlen. den euch die Augen aufgehen; ihr werdet wie Gott sein und
wissen, was gut und was schlecht ist. Dann werdet ihr euer
Leben selbst in die Hand nehmen können.«
- Zum Apfelbaum: (Gute Nachricht Bibel)
Petra Neumann-Janssen
„Außerdem hat das hebräische Wort, das hier für Für die einzelnen Schritte:
‚sie erkannten’ verwendet wird, eine zweite Bedeu- - Metaplankärtchen (ca. dreifache Menge der TN-Zahl)
tungsebene: es wird auch für den Koitus verwen- - Dicke Faserstifte
det. Später in Kapitel 4, V.1 heißt es entsprechend: - Din A 4 Blätter, auf denen der An-
„Da erkannte Adam Eva; sie wurde schwanger…“. fang einer Erzählung vorgegeben ist
Vielleicht impliziert echte Erkenntnis ja sich als - Din A 4 Blätter blanko
Mensch und in seiner Geschlechtlichkeit zu erken- - Normale Schreibstifte
nen, zu lieben. Jedenfalls besteht gerade darin, im
liebevollen Erkennen, die Liebe Gottes, wie sie bei-
de Testamente bezeugen (vgl. auch 1. Joh. 4).
● 1. Schritt: Wahrnehmungsübung (10’)
Der Text spielt außerdem mit einem Wortstamm, der
sowohl klug als auch nackt bedeutet und in seiner Dop- Je zwei Frauen stellen sich Rücken an Rücken
peldeutigkeit auf die Schlange in 3,1 angewandt wird. und beschreiben nacheinander der anderen, was
Insofern schwingt bei der wiederholten Verwendung jene an Kleidung/Schmuck etc. trägt. Anschlie-
dieser Vokabel in Bezug auf die beiden Menschen, die ßend wird im Plenum reflektiert: wie nehmen
sich als nackt erkennen auch die Klugheit mit. wir wahr? Welche Unterschiede gibt es in unserer
Wahrnehmung?
Was wir im Deutschen mit ‚Scham’ benennen – es
spielt auf jeden Fall eine Rolle hier im Text und ist
einer von mehreren Faktoren, der ‚Erkenntnis’ im
ganzheitlichen Sinn beeinflusst.
Fertige Erzählanfänge:
a) Eva ist im Hier und Heute angekommen. Sie hat
● 4. Schritt: Inhaltliches Gespräch (20’) sich schon schnell an die Bedingungen der modernen
Welt gewöhnt. Nur Adam kann sich nicht daran ge-
An den Zitatimpulsen entlang diskutieren die Teil- wöhnen, dass sie außer im Haushalt jetzt auch noch
nehmerinnen jene Motive, die sie mit eigenen Er- als Öffentlichkeitsreferentin eines Bibelverlags arbei-
fahrungen verbinden. Dabei kann zur Sprache kom- tet. Wenn er aus der Firma kommt, für die er Saatgut
men: das Verhältnis von Erkenntnis und Scham, die in den Nahen Osten exportiert, ist sie manchmal noch
Frage nach der Verantwortung durch Erkenntnis, nicht Zuhause. Schließlich lernt Eva im Verlag einen
das Freisetzen von Kräften durch Erkenntnis, die äußerst warmherzigen, klugen und attraktiven Mann
Frage nach Verlust usw. kennen. Sie fühlt sich zu ihm hingezogen und weiß,
dass sie eine Entscheidung treffen muss. Zum Glück Zukunft und die meines Kindes.
hat Eva damals vom Baum der Erkenntnis gegessen…. Ich werde mein Kind bekommen, ich werde keine
b) Eva ist im Hier und Heute angekommen. Sie hat Untersuchung durchführen lassen ... du wirst mich
sich schon schnell an die Bedingungen der moder- und mein ungeborenes Kind schützen und uns hel-
nen Welt gewöhnt. Als sie merkt, dass sie schwan- fen. Danke Gott.
ger ist, geht sie zur Frauenärztin. Diese eröffnet ihr, (Rosemarie Bachmann)
dass sie als über 35Jährige eine Risikoschwangere
ist und es sinnvoll ist, sämtliche Untersuchungen 2. Beispiel aus dem Workshop
zur Pränatalen Diagnostik in Anspruch zu nehmen. Eva weiß dadurch, dass nicht jede Erkenntnis prin-
Falls das Kind eine Behinderung aufweise, könne zipiell gut ist. Sollte sie erfahren, dass das Kind
sie es abtreiben lassen oder schon entsprechende behindert ist, kommt sie erneut in einen Gewis-
Hilfsangebote kennen lernen. Gut, dass Eva damals senskonflikt: soll sie das Kind abtreiben oder nicht?
vom Baum der Erkenntnis gegessen hat! … Da bräuchte sie noch eine Frucht vom Baum der
Erkenntnis, damit sie weiß, was gut ist oder nicht.
1. Beispiel aus dem Workshop: Sie weiß um den Wunsch der heutigen Menschen,
Also doch ... ich habe es geahnt ... „alles“ in der Hand zu haben, planen und bestim-
Meine Gefühle fahren mit mir Achterbahn, mir wird men zu können. Es gibt den ungeheuren Druck,
abwechselnd heiß und kalt ... dass alles perfekt sein muss im Leben. Bei denen
Fragen über Fragen stürmen auf mich ein ... das nicht der Fall ist, die sind selbst schuld.
Wem kann ich mich anvertrauen? Ist der Versuch, alles perfekt und heil zu haben, nicht
Ich bin doch erst 35 Jahre alt! Die Ärztin stuft mich der Wunsch nach dem Paradies auf Erden, in dem
als „Risikoschwangere“ ein! Warum das denn? Ich kein Leid ist? „Ihr werdet sein wie Gott“, also über
erinnere mich nicht mehr genau, was sie alles ge- Leben und Tod bestimmen können. Für Eva bleibt die
sagt hat. Aber das Wort „Abtreibung“, das häm- Frage, welches Wissen zu gelingendem Leben hilft.
mert durch meine Gedanken ... Darüber habe ich Sie beschließt, bestimmte Untersuchungen nicht ma-
mir für mich bisher noch keine Gedanken gemacht. chen zu lassen. Übrigens: „die“ Eva gibt es nicht!
Wem kann ich mich anvertrauen? (Aline Jung)
Soll ich mich wirklich zur Abtreibung entschlie-
ßen, wenn mir nach den Voruntersuchungen gesagt
wird, dass das Kind eine Behinderung hat?
Was heißt Behinderung? Was könnte das alles sein ... ● 7. Schritt: Präsentation
Ich glaube, sie sprach auch von Hilfsangeboten. Gibt
es die wirklich? Wem kann ich mich anvertrauen? Je nach Zeitbudget können einzelne Erzählungen
Ich freue mich doch so auf das Kind ... doch, ja ... vorgelesen oder an eine vorbereitete Pinnwand ge-
Da ist mehr Freude in mir ... glaube ich ... hängt werden.
Soll ich die Untersuchung doch machen lassen?
Ist solch eine Untersuchung problematisch? Das habe
ich gar nicht gefragt ... kann ich noch nachholen ...
Und was ist danach? Wem kann ich mich anvertrauen? ● 8. Schritt: Schlussrunde (10’)
Da war doch ... da ist doch ... GOTT!!!
Ja, er hat mir doch freie Entscheidung geschenkt! Der Korb mit den Apfelringen (-bonbons) wird her-
Das hast du doch, nicht wahr??? Du hast das nicht umgereicht. Jede Frau äußert sich kurz zu folgenden
vergessen – du hast auch mich nicht vergessen, sonst Fragen: Was nehme ich aus der Arbeit mit dem The-
hättest DU DICH nicht in mein Denken geschlichen ma mit? Welche Erkenntnis? Wo sind mir die Augen
... Danke Gott! Ja, dir kann ich vertrauen! Du bist aufgegangen? Ein Apfelring wird entnommen und der
trotz all meiner Fehler für mich da und führst mich. Korb an die nächste Teilnehmerin weiter gereicht.
Du wirst das Richtige für mich tun. Dir kann und
will ich vertrauen! In Deine Hände lege ich meine Ute Niethammer
Eva – Mutter
alles Lebendigen
Eva – Mutter
alles Lebendigen
die Arbeit mit Gruppen Was wissen die Frauen eigentlich genau über Eva?
Gerne können die Teilnehmerinnen eine Bibel ver-
Zeit: ca. 2 Std.: wenden mit den Textstellen Gen. 1, 26- Gen. 3, 24.
Es kann auch in kleinen Teams gearbeitet werden.
● Material:
Vorbereitete Mitte mit Bilder aus der Kunst über Name: Eva
Eva-Darstellungen (25- 30 Bilder – können von der Weitere Namen, Bezeichnungen, Spitzname:
Landesstelle ausgeliehen werden) Besondere Umstände ihrer „Geburt“:
Bibeltexte Genesis 2 und 3, Steckbrief – Eva, Stifte, Lebensgefährte:
Acryl-, Wasser-, Wachsfarben, Zeitungspapier als Un- Erster Wohnort:
terlage, Pinsel und Gefäße mit Wasser, Wolle, Stoffe, Aufgaben als Frau:
Bänder, weitere Deko- und Bastelmaterialien. Wendepunkt in ihrem Leben
Zweiter Wohnort:
Aufgaben als Frau:
Veränderungen in ihrem Leben:
● 1. Schritt Kinder:
Weiteres:
Impulse im Gehen:
Im langsamen Gehen nehmen wir den Raum wahr, Was fällt uns auf z. B. im Blick auf die Aufgaben
wir nehmen die anderen Frauen wahr, verschiedene der Frau damals und heute, im Blick auf den so
Gangarten wie z. B. schnell, langsam, auf Zehen- genannten „Wendepunkt“ und auf das innere Bild,
spitzen, wir nehmen unverschämt viel Raum ein… das wir uns von Eva gemacht haben. Was ist uns
beim Erstellen des „Steckbriefes“ aufgefallen?
Weitere Impulse im Gehen: An diesem Punkt können Punkte aus der Exegese
Wir stellen uns vor, wir sind Eva und spazieren ge- einfließen.
mütlich durch den Paradiesgarten…
Uns ist es ein bisschen langweilig…
Wir sind sehr neugierig, an allem Möglichen inter-
essiert… ● 4. Schritt: Einführung der Kunstbilder
Wir entdecken etwas Faszinierendes
und nehmen es (in der Vorstellung) in Es liegen viele Bilder aus der Kunst von Eva aus.
die Hand und zeigen es voll Begeiste- Wichtig ist, dass jedes Bild zweifach vorhanden ist.
rung den anderen… Die Frauen lassen sich Zeit beim Betrachten der
Wir nehmen, wenn möglich, diesen Ge- Bilder und wählen schließlich eines aus, das ihnen
genstand aus dem Raum mit in die nach- spontan gefällt oder das sie interessant finden.
folgende Vorstellungsrunde.
- jede Frau betrachtet ihr Bild in aller Ruhe für sich
- Impuls: ich schließe die Augen und hole mir die
Erinnerung an das Bild
● 2. Schritt: Vorstellungsrunde
diese Geste nachzumachen, so dass es für sie einen anderen Kontext stellen. Ich kann das Bild in
stimmig ist. einen Rahmen setzen, den ich selber gestalte.
- Jede hat nun die Möglichkeit ein Wort, einen Aus- Wir gehen ganz „frech“ mit den Kunstwerken um
ruf oder einen Satz zu ihrer Geste zu sprechen und gestalten es so, wie es uns besser gefällt. Wenn
ich mein Bild gerne so belassen möchte, habe ich
die Option ein neues zu malen und etwas mir Wich-
tiges besonders hervorzuheben.
● 6. Schritt: Es entstehen kleine Standbilder oder
Miniszenen…
Frauen kommen zu dritt oder zu viert zusammen ● 9. Schritt: Austausch in der großen Runde
und bilden aus ihren Gesten und
Bewegungen ein Standbild oder eine kleinen Se- Jede Teilnehmerin kann nun ihr verändertes, um-
quenz. Dies kann nonverbal sein oder mit gestaltetes Bild vorstellen.
Worten. Nun werden die entstandenen „Werke“ ei- Impulsfragen könnten sein: Wie ist es mir beim
nander vorgestellt. Verändern, beim Malen gegangen? Was war und ist
Fragen bei der anschließenden Reflexion könnten mir wichtig gewesen?
sein:
- Wie ist es mir in der Gruppe gegangen – mit mei-
ner Geste?
- Wie wirkt die Szene auf die anderen? Was sehen ● 10. Schritt: Spaziergang durch die
wir? Was fällt uns auf? Ausstellung „Die andere Eva“
- Was fällt uns spontan dazu ein?
- Wir finden eine Überschrift für die jeweiligen Die veränderten Werke werden im Raum ausge-
Szenen… legt, aufgehängt und können nun noch einmal von
allen betrachtet werden – wie in einem Museum.
Jedes der Bilder ist wertvoll!
Nun hat wieder jede Frau ihr Bild vor sich, es fin- ● 11. Abschlussrunde
den sich immer zwei bis drei Frauen zusammen.
Was gefällt mir an dem ausgewählten Bild der an- Jede Teilnehmerin hat die Möglichkeit zu sagen,
deren? Was fällt mir auf? Welche Farben? Wo und was ihr an diesem Nachmittag/Abend wichtig
was ist der Mittelpunkt? Was gefällt mir nicht so? geworden ist, was sie mit nimmt und lieber da
lassen möchte.
Petra Gaubitz
● 8. Schritt: Ich verändere…
Einführung und Biblischer Bezug der Fall. … Die Übersetzung „Vorzeit“ erscheint
deshalb nicht nur möglich, sondern sie ist an die-
Erklärungen zu „Ort der Sehnsucht“ ser Stelle vorzuziehen.“ (aus: Katrin Keita, Auf der
Der „Garten Eden“ und das „Paradies“ sind schein- Suche nach Eden, in: Arbeitshilfe zum Weiterge-
bar allgegenwärtig. In der Werbung wird damit ben3/2009)
überall versucht Bedürfnis und Sehnsüchte zu we-
cken. Aber wo ist der Garten Eden/ das Paradies Die Flüsse im Paradies
zu suchen? Im Bibeltext begegnen uns mehrere geographische
Angaben zum Garten Eden: Ein Fluss entspringt in
Einige Denkanstöße: Eden, der teilt sich in vier Arme: Pischon, Gichon,
Tigris und Euphrat. Euphrat und Tigris sind im heu-
Ebstorfer Weltkarte tigen Irak zu finden. Doch die anderen beiden Flüs-
(Siehe www.ebstorfer-weltkarte.de) se werfen große Fragen auf. Eine Quelle namens
Auf der Ebstorfer Weltkarte, die aus dem Hoch- Gichon gibt es in Jerusalem (1.Könige 1,38), aber
mittelalter stammt, ist der Garten Eden einge- von einem Fluss kann keine Rede sein. Einige set-
zeichnet, und zwar im Osten, gleich neben Indien. zen den Gichon mit dem Nil gleich. Das mit dem
Auf der Karte liegt der Osten oben, unmittelbar Gichon verbundene Land Kusch könnte Äthiopien
benachbart dem Gesicht Jesu. Die ganze Welt er- sein, was jedoch nicht zu der Gichon-Quelle in
scheint als Leib Christi. An der Seite der als Kugel Jerusalem passt. Der Pischon ist unbekannt. Die
dargestellten Welt zeigen sich die Hände Christi, verschiedenen geographischen
unten schauen seine Füße hervor. Im Zentrum der Angaben lassen sich nicht zur
Weltkarte liegt Jerusalem. Das Paradies befindet Deckung bringen. Sie hal-
sich also nach der mittelalterlichen Auffassung im ten es in der Schwebe, wo
Osten. der Garten Eden zu veror-
ten ist.
Liegt das Paradies im Osten?
Bibeltext 1. Mose 2,8 nach: Nun legte Adonaj, also Das Paradies als Ort
Gott, einen Garten in Eden an, das ist im Osten, der Sehnsucht
und setzte das gerade geformte Menschenwesen Ein Versuch die Paradiesge-
dort hinein. schichte von ihrem Ende in Kapitel
Kartin Keita schreibt in einem Aufsatz dazu: „Im 3 her zu lesen: 23 Da schickte Adonaj,
hebräischen Text steht das Wort miqädäm. Es kann Gott, den Menschen aus dem Garten
zwei Bedeutungen haben: „im Osten“ oder „in der Eden, um den Erdboden zu bearbeiten,
Vorzeit“. Bezeichnet miqädäm eine Richtung, wird von dem er genommen ist. 24 Und er
es jedoch meist mit einer Ortsangabe … verbun- vertrieb den Menschen, und ließ
den. Oder es steht parallel zu einer anderen Him- östlich des Gartens Eden wohnen
melsrichtung wie z.B. Westen. Beides ist hier nicht die Cherubim und die Flamme
Austauschrunde
Abschluss: Lied „Du Schöpfer des Lebens, Hallelu-
ja“ erst im Stehen und dann im Gehen singen, im-
mer wiederholen.
Paradies
Meine Bitte an alle Menschen wäre,
die schöne Erde, ihre Weite im Überblick zu haben,
damit wir munter dort leben können
und die Zartheit der Natur geniessen.
Wenn wir die Vögel einmal nicht mehr hören können,
dann wird es sehr ruhig und unheimlich.
Soweit sollte oder darf es nie kommen.
Wir müssen unser Paradies auf Erden erhalten
Marietta De Laporte
Weitere Gestaltungsideen
Gesprächsimpuls: November
- Wie gefällt Ihnen dieses Gedicht? Hinter der Welt wird ein Baum stehen,
- Sind Sie stolz auf Ihr Frausein? eine Frucht in den Wipfeln, mit einer Schale aus Gold.
- Wie sieht es mit der Wertschätzung Ihres Körpers Lass uns hinübersehen, wenn sie im Herbst der Zeit
aus in Anbetracht unserer Gottesebenbildlichkeit? in Gottes Hände rollt!
Ingeborg Bachmann
Schneewittchen, Frau Holle, ... Wie heißt es so schön? Ein Apfel am Morgen
- und der Arzt bleibt verborgen.
- vertreibt Kummer und Sorgen.
REDENSARTEN UM DEN APFEL - schon vergessen sind die Sorgen.
-B eiß nicht gleich in jeden Ap- Ein Apfel steckt voller Vitamine und Nährstoffe und
fel, er könnte sauer sein ... ist somit ein gesunder Snack. Doch wo stecken die
- Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. meisten Vitamine & Co.?
- Der glänzendste Apfel beinhal- - In und unter der Schale
tet den größten Wurm. - Im Fruchtfleisch
- Ein Apfel am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen. - Im Kerngehäuse
- Ein Apfel pro Tag, mit dem Doktor kein Plag.
- In den sauren Apfel beißen ... Machen wir nun einen Exkurs in die Botanik:
- Verbotene Äpfel sind süß. Der Apfel zählt zum...
- Wenn der Apfel reif ist, fällt er ab. - Steinobst
- Wer in einen sauren Apfel gebissen hat, - Schalenobst
dem schmeckt der Süße desto besser. - Kernobst
Einfach steht sie an der Kathedrale Nennt ihr mich eine neue Eva?
großem Aufstieg, nah der Fensterrose, Ja als Mutter, die das Leben schenkt
mit dem Apfel in der Apfelpose, Ja als Mensch dieser Erde
schuldlos-schuldig ein für alle Male Ja als fragende Tochter
Der Frau im Garten
an dem Wachsenden, das sie gebar, Die fragend und handelnd
seit sie aus dem Kreis der Ewigkeiten Der Gottheit näher kam
liebend fortging, um sich durchzustreiten
durch die Erde, wie ein junges Jahr. Eine neue Eva
nennt ihr mich
Ach, sie hätte gern in jenem Land eine neue Eva?
noch ein wenig weilen mögen, achtend Nein, als Jungfrau und Mutter
auf der Tiere Eintracht und Verstand. über Frauen
Nein, als unberührbar Auserkorene
Doch da sie den Mann entschlossen fand,
ging sie mit ihm, nach dem Tode trachtend, Nein, als Frau, die uralte Zeichen der Weisheit tötet
und sie hatte Gott noch kaum gekannt. Ich bin eine wie Eva
Die Mutter aller Lebendigen
Rainer Maria Rilke Ich bin eine wie ihr
Heiligem liebend geeint
Christa Peikert-Flaspöhler
Da hört ich eine Weise süß sich regen
Durch diese lichte Luft, so dass ich grollte
In rechtem Zorn, dass Eva so verwegen,
Die, als Gehorsam Welt und Himmel zollte,
Als Weib allein, zum Leben erst erweckt,
Nicht einen einzigen Schleier tragen wollte!
Falls sie sich hätte fromm mit ihm bedeckt,
So hätt ich dieses herrliche Gesichte
Schon früher und viel länger noch geschmeckt.
Dante: Purgatorio
Zitat aus Hohn A. Phillips: Eva, von
der Göttin zur Dämonin
Und so,
wieder Eva,
aß ich den Apfel.
Wollte ein Haus bauen, und dass wir darin wohnten,
Kinder hätten, unser neues Reich zu erweitern.
Aber dann,
waren in dir bloß Jagden, Löwen,
der Wunsch des Alleinsein
Sündenfall, und mürrisches Aufwachen.
Hugo van der Goes (1440-1482)
Für mich gab es nur flüchtige Heimkehr,
deine Lust an meinem Körper,
plötzlichen Ausbruch von Zärtlichkeit.
Später
zerriss mir immer und immer wieder
Und Gott machte eine Frau aus mir dein Flüchten den Schlaf
mit langem Haar, Augen, Nase und Mund einer Frau und füllte das Honigglas,
mit runden Hügeln und Falten und weichen Mulden, das ich dir hartnäckig anbot,
höhlte mich innen aus mit Tränen.
und machte mich zu einer Menschenwerkstatt
verflocht fein meine Nerven Gioconda Belli „Wenn du mich lieben willst“,
und wog sorgsam meine Hormone aus, Peter Hammer Verlag
mischte mein Blut und goss es mir ein
damit es meinen Körper überall bewässere.
So entstanden die Gedanken, die Tränen, die Instinkte.
All das schuf Gott behutsam mit ihren Atemstößen
und ihrer bohrenden Liebe.
Die tausendundein Dinge
die mich täglich zur Frau machen,
derentwegen ich stolz jeden Morgen aufwache
und mein Geschlecht segne.
Eva Natter:
Lesung Genesis 2 und 3 Oh – ich bin überrascht! Ich dach-
kann auch gekürzt werden te, Sie reisen mit leichtem Gepäck.
(in verschiedenen Rollen, Erzähle- Darf ich Ihnen etwas abnehmen?
rin, Gott, Eva, Adam, die Schlange)
Eva, die Frau am Anfang:
Sehr gerne würde ich dieses oder jenes
ablegen. Doch so einfach ist das nicht.
Lied: Diese Dinge gehören einfach zu mir. Sie
Da wohnt ein Sehnen tief in uns, 3 - 4 wurden mir quasi im Laufe der Jahr-
hunderte auferlegt. Vor allen von Män-
nern, wenn ich das mal so sagen darf.
Hier hat bestimmt keine was dagegen! Ich habe mich zwischenzeitlich eingehend mit
Ihrem Vorleben befasst! Wie ich Sie beneide!
Eva, die Frau am Anfang: Sie haben das Paradies pur erlebt. Hier in
Dazu hat mich bis jetzt noch kein Mensch diesem wunderschönen Bildband habe ich
aufgefordert. Das will ich jetzt aber mal unzählige Bilder gefunden, die Sie mit Adam
wirklich tun! (legt den schweren Rucksack zeigen. Bilder voller Harmonie, eine Idyl-
ab, streckt sich etwas und bemerkt:) le wie im Bilderbuch. Mir ist kein einziger
Das tut ja unheimlich gut! Nun merke ich Meister untergekommen, der Sie nicht nackt
erst, was das für eine bleischwere Last war! gemalt hätte. Also vom ästhetischen Stand-
punkt her – sehr anmutig und stilvoll. (Sie
Eva Natter: lässt das Buch sinken) Doch dann kam der
Sehen Sie – das war doch eine gute Idee von mir! Wendepunkt. Sie waren es, die von der ver-
Aber was bedeutet der Name „Eva“ wirk- botenen Frucht gegessen hatten. Sie waren
lich? Ich heiße ja schließlich auch so! es, die sich mit der Schlange eingelassen hat.
Sie haben somit eine Grenze überschritten.
Eva, die Frau am Anfang: Das ist unglaublich! Dessen werden Sie leider
Adam nannte mich Chawwa. Die Freude auch noch heute angeklagt. Wie stehen Sie
von Gott ein gleichwertiges Gegenüber be- dazu? War der Preis, das schöne heimelige
kommen zu haben, hat ihn überwältigt. Paradies zu verlassen, am Ende nicht zu hoch?
Glauben Sie mir. Und Chawwa bedeutet
„Mutter alles Lebendigen“. Und diesen Na- Eva, die Frau am Anfang:
men habe ich vom Paradies hierher in den Das ist eine berechtigte Frage! Ich bereue erst
Alltag mitgenommen. Das ist mein Name! mal nichts! Ich musste ganz einfach wissen, was
es mit dem Baum der Erkenntnis auf sich hatte.
Eva Natter: Gut und Böse! Was ist das eigentlich? Ich hatte ei-
Fantastisch! Am liebsten möchte ich Ihnen nen äußerst interessanten Disput mit der Schlan-
das Gewand mit den Projektionen, die Sie ge. Ich weiß, dass die Schlange, ebenfalls keine
so klein gemacht haben, einfach ausziehen. gute Visitenkarte hat. Aber durch das Gespräch
Damit wir sehen, wer Sie wirklich sind! mit ihr sind mir richtig die Augen aufgegangen.
Und das war ein unbeschreibliches Erlebnis!
Eva, die Frau am Anfang:
(lässt sich das Gewand mit den Projektionen Eva Natter:
abnehmen, es bleibt auf dem Boden ausge- Die Augen aufgegangen! Das sagen wir
breitet liegen, sie geht etwas aufrechter als doch, wenn wir etwas kapieren, was
vorher, sie sieht sich die Projektionen noch uns im Leben weiterbringt, oder?
einmal an und tritt einen Schritt zurück)
Eva, die Frau am Anfang:
Liturgin Sie sagen es! So ging es mir! Ich habe erfahren,
leitet zu einem gemeinsamen Lied dass der Mensch nicht aus Erkenntnis stirbt.
über, es könnte aber auch eine musi- Was gut und böse ist, müssen wir selber heraus-
kalische Unterbrechung kommen… finden und die Konsequenzen tragen. Und ich
habe diese beiden Seiten auf einmal auch in mir
Lied: gesehen. Ich bin nicht nur die Gute und Reine,
Du Eva ... die Anmutige und Stilvolle wie auf vielen Bildern
der alten Meister (deutet auf den Kunstband)
Eva Natter sondern eine Frau mit Ecken, Kanten und Schat-
(kommt mit einem Kunstbildband und stellt ten. Auch Adam habe ich so sehen gelernt. Das
sich wieder neben Eva, der Frau am Anfang) war zwar sehr ernüchternd aber heilsam!
Liturgin:
Segenslied Wir wenden den Blick zum Himmel: Vom Him-
mel empfangen wir Dunkelheit und Licht, deinen
Atem, den Hauch deines Geistes und die Botschaft
deiner Engel.
Segen
Der folgende Segen wird von den Gottesdienst- Alle:
besucherinnen und Besuchern durch Wendungen Gott, wir danken dir für diese Gaben.
in die jeweilige Himmelsrichtung mit vollzogen.
Die Idee kommt von den nordamerikanischen Liturgin:
Indianern, die ihren Glauben ganzheitlich in Ver- Wir wenden unseren Blick zum Boden, zu unserer
bindung mit dem Kosmos verstehen. Die Liturgin Mutter Erde: Von der Erde kommen wir und zur
fordert die Gemeinde auf, aufzustehen und die Erde kehren wir zurück.
jeweilige Wendung einzunehmen. Gut wäre es,
wenn dazu alle in den Altarraum kommen. Es ist Alle:
aber auch in den Bankreihen möglich. Wichtig Gott, wir danken dir für diese Gaben.
ist, vorher die Himmelsrichtungen festzustellen.
Liturgin:
Liturgin: Wir wenden uns einander zu und reichen uns die
Wir wenden uns nach Osten: Vom Osten, von der Hand: Mögen wir gehen auf deinen Pfaden, dass
Richtung der aufgehenden Sonne, empfangen wir wir leben als Schwestern und Brüder auf dieser
Frieden, Licht, Weisheit und Wissen. Erde, dass wir uns an den Gaben der anderen
freuen, dass wir die Sorgen der anderen teilen und
Alle: zusammen mit dir das Angesicht der Erde erneu-
Gott, wir danken dir für diese Gaben. ern. Amen.
Liturgin:
Wir wenden uns nach Süden: Vom Süden empfangen
wir Wärme, Geleit, Anfang und Ende des Lebens. Musik zum Nachklang
Alle:
Gott, wir danken dir für diese Gaben.
3. Liturgische Bausteine
A. TEXTE:
Christel Voß-Goldstein in
Biblische Frauen, Schwabenverlag
B. GEBETE
Wie jubeln alle die bunten Vögel,
Votum der Gesang der Zwitschernden tönt überall.
Wir feiern diesen Gottesdienst Alle singen dir zu Ehren,
Im Namen Gottes, für uns Baum des Lebens, dem Erschaffer des Alls, dir, der Gott ist.
Im Namen Jesu, Du allein bist die Quelle des Gesanges, denn
dessen Weisheit uns immer wieder neue Wege zeigt, das Lied wurde im Himmel geboren.
im Namen der Geisteskraft, die uns Die Morgenröte kleidet sich in ihr Lichtgewand. Sie
wie ein Vogel bewegt und belebt. will Ehre erweisen dem Schöpfer der Menschen.
Der hohe Himmel legt die Decke seiner Wolken
Annette Majewiski in: von sich. Er beugt sich vor dem
der Gottesdienst Güthersloher Verlagshaus Schöpfer der Menschen.
Die Sonne, die Königin unter den Sternen, brei-
tet ihre Strahlen aus wie goldenes Haar.
Gott, du willst, dass wir das Gute tun, Die Blumen breiten ihre Farben aus und ih-
denn wir Menschen haben von der Frucht ren Duft. Es ist herrlich, sie zu sehen.
am Baum der Erkenntnis gegessen. So rühmt auch mein Herz dich, meinen Vater, bei
Wir können zwischen Gut und Böse unterscheiden. jeder Morgenröte aufs neue, du, mein Schöpfer!
Dennoch leben wir Menschen nicht in
paradiesischen Zuständen.
Wir ignorieren Bosheit, wenn sie Gott, du geistvolle Töpferin,
uns nicht direkt betrifft. du formst alles, was lebt.
Wenn sich das Gift der Bosheit ausbrei- Gott, Lebensquelle für alles, was lebt,
tet, lassen wir uns oft lähmen, blühe in meinem Leben.
anstatt im Vertrauen auf dich, Gott, Gutes zu tun. Gott, immer neu,
Wir verzagen leicht, wenn Mut du kennst mich und du schaust nach mir.
und Durchhaltevermögen gefragt sind, Gott, du Wachsame,
damit sich erkannte, unhaltbare Zustände ändern. hüte meine Türen.
Wir nutzen unsere Erkenntnis nicht. Gott, zeitenlos,
Manchmal würden wir uns am liebsten du teilst mit mir meine Zeit.
vor Dir, Gott, verstecken wie Eva und Adam, Gott, schenke mir ein sehnsuchtsvolles Herz,
weil wir erkennen, damit ich lebe.
wie oft wir selbst schuldig werden. Gott, Sonne des Lebens,
Gott, wir möchten das Böse mit Gutem überwinden. du wärmst, du gibst dein Licht,
Wir möchten uns verändern und wenn es kalt und dunkel ist.
im Vertrauen auf Dich Gott, du lockst mich, auszubre-
an einer besseren Welt bauen. chen aus dem Gewohnten.
Darum rufen wir zu Dir, verbun- Du tust es ja selbst unaufhörlich.
den mit Jesus Christus, Gott, kraftvolle Schöpferin,
der uns zum Guten ermutigte, lass mich von deiner Kraft trinken und essen.
Gott, erbarme dich!
C. VERKÜNDIGUNGSELEMENT
Fürbittengebet
Gott, Ursprung allen Lebens, Verkündigungsbeispiel zu dem Teil
wie bei Eva „Verlockende Früchte“ Genesis 3, 1-6,
so möge auch in uns der Mut wachsen die Beispiele können durch eigene gut ersetzt werden.
uns einzulassen auf dieses unser Leben.
Ein Leben mit all seinen Höhen und Tiefen, Schlange:
mit all seinen richtigen und fal- Viele Häutungen habe ich erlebt, die Zeit vergeht
schen Entscheidungen, und die Welt verändert sich immer noch. Häutun-
mit all seiner Unvollkommenheit, gen sind Veränderungen durch Wachsen. Der Baum
mit all seinen Widersprüchen, der Erkenntnis trägt auch immer wieder neue
mit all seinen Überraschungen. Früchte. Gut und Böse zu erkennen ist nach wie
Wie bei Eva vor eine große Herausforderung für die Menschen.
wollen wir aufbrechen und uns dem Leben stellen, Welche Früchte sind nicht nur verlockend sondern
kämpfen und geschehen lassen, auch genießbar?
geben und nehmen, Gott hat damals schon nichts umsonst reifen las-
ja und nein sagen, sen, noch ein Verbot ausgesprochen. Das Verbot zu
lachen und weinen. essen war eine kluger Schachzug Gottes, nichts ist
Gott, Ursprung allen Lebens, so süß und verlockend wie Verbotenes. Irgendwie
wir leben nicht im Paradies, sollten die Menschen selbst so reif werden, um da-
aber lass uns auch in dieser unserer Welt mit leben zu können, dass Erkenntnis und Wissen
den Reichtum des Lebens erfahren. unvorstellbare Auswirkungen haben werden. Das
Amen Verlassen des geschützten Raumes des Paradie-
(Aus Arbeitshilfe zum Mirjamsonn- ses war der Preis. Eva, ich war schon damals deine
tag 2011 Theologisches Zentrum) Freundin. Schau, Eva am Baum hängen neue Früch-
te, die Erkennen versprechen, komm näher, willst
Alternative zum Vaterunser Du es wissen?
Vater und Mutter bist du uns.
Nahe auch aus der Ferne deiner Verborgenheit. Eva Heute:
Dein Name ist uns heilig. Dort, den Apfel der Gerechtigkeit müsste ich
Verwandle die Welt in dein Reich. pflücken und weitergeben, denn in unserer Ge-
Gestalte sie nach deinem Willen – sellschaft droht eine Gefahr, die oft unterschätzt
auch unter uns. wird, die Schere zwischen Arm und Reich wird
Gib uns, was wir brauchen größer.
und zeige uns, dass es oft weniger ist, als wir dachten. Ich erlebe es in der Kirche, die Zahl der Teilneh-
Löse uns aus der Verstrickung in Wünsche menden an unserem Mittagstisch für Bedürftige
und Sehnsüchte, die uns unfrei machen. wird immer größer, die Tafel eröffnet immer neue
Lass uns für andere da sein, Läden. Wenn ich diesen Apfel weitergebe, erken-
wie du für uns da bist. nen die Frauen und Männer in Regierungsverant-
Lass uns anderen so nachsichtig und fürsorg- wortung, dass sie diese Probleme lösen müssen.
lich begegnen, wie du uns begegnest.
Mache uns frei, in Offenheit, Gegensei- Schlange:
tigkeit und Zugewandtheit zu leben. Das reicht doch nicht! Schau, dieser Apfel steht für
Denn du bist die Kommende: fruchtbares Handeln. Zerstörerisches Handeln wird
Bei dir ist die Kraft. erkannt und kann korrigiert werden.
Du bist heilig. Jetzt und alle Zeit. Die Menschen tun sich schwer, ihre Umwelt
Amen gegen den Hunger nach Energie oder der Gier nach
(Aus Arbeitshilfe zum Mirjamsonn- Geld und Macht zu schützen. Ihr braucht diesen
tag 2011 Theologisches Zentrum) Apfel!
D. SEGEN
Eva heute:
Dazu auch der Apfel dort: Klugheit und Einsicht und Segen der Kreativität
den für Beweglichkeit, ein verlockendes, genauso Lebenskraft und Lebenslust explodieren.
nötiges Angebot. Immer wieder sind wir Frauen Der Körper bebt.
damit konfrontiert, dass wir bei allen guten Fort- Ideen sprudeln hervor.
schritten und Bemühungen zu viele Steine in den Gesegnet seid ihr, Kräfte von innen.
Weg gelegt bekommen. Die Gesellschaft muss noch
viel beweglicher werden und Einsichten auch um- Musik und Sprache
setzen. wollen Gestalt werden.
Der Damm kann brechen.
Schlange: Gesegnet seid ihr, Kräfte des Werdens.
Aber sei vorsichtig, es gibt auch die faulen und gif-
tigen Äpfel. Dann machen sich Lüge, Unehrlichkeit Einsamkeit suchen,
oder Neid und Missgunst breit, die giftige Apfelsei- Zeiträumen standhalten,
te ist oft die schöne rote, pass auf, lass dich nicht der Wahrheit folgen.
blenden. Gesegnet seid ihr, Kräfte des Schaffens.
wir feiern
wir tanzen
wir teilen
wir loben
wir segnen einander in Weisheit!
(Hanna Strack)
Segen Morgensegen
Lasst uns Gottes Segen erbitten:
Gott, deinen mütterlichen Segen er- Gott, segne uns diesen Tag
bitten wir, deine Zärtlichkeit Hände wie eine Schale halten
und Liebe umfange und erhalte uns. Gott, lass uns in deiner Liebe wurzeln
Deine Kraft stachle uns an. Die Aufmerksamkeit zu den Fußsoh-
Deine Weisheit sei unsere Ratgeberin. len lenken, einen festen Stand finden,
Heute, morgen, immer. mit dem Oberkörper sanft wiegen.
Darauf vertrauen wir, denn du hältst die Welt Gott, behüte die Zwischenräume,
in deinen Händen. Wir vertrauen auf dich mit Mit den Armen den Raum um
unseren Schwestern und Brüdern, mit un- mich herum markieren
seren Familien, mit unserer Gemeinde. die wir brauchen, um ganz wir selbst zu sein.
Du Schöpfer der Welt, wir bitten, den ich für mich brauche.
dass du uns mit deinem Segen begleitest. Amen. Gott, schenke uns Gelassenheit, auch da,
Die Nachbarin links und rechts spielerisch stupsen.
(Entwurf: Juliane Herrmann, Bad Buchau aus: wo wir aneinander geraten und nicht
Und alle Frauen tanzen mit, Schwabenverlag) einer Meinung waren.
Gott, segne unsere Sehnsucht
Die Arme noch oben ausstrecken und sich und
Bitte um Gottes Geist unser Miteinander einmal um sich selbst drehen.
Amen
Geist des lebendigen Gottes Alle fassen sich an den Händen.
Die Arme seitlich nach oben über den Kopf führen
Erfrische mich Tau am Morgen (Karin Böhmer, Ev. Frauen in Hes-
Die Finger dicht am Gesicht nach un- sen und Nassau e. V.)
ten gleiten lassen und dabei bewegen,
so als ob Tau das Gesicht benetzt
Öffne mich
Die Hände in Höhe der Körpermitte, mit den
Handflächen nach oben wie eine Schale halten
Fülle mich
Die Hände in Höhe der Körpermitte Geste machen,
so als ob ich aus einem Brunnen Wasser schöpfe
Schütze mich
Die Arme am Körper überkreu-
zen, wie eine Schutzgebärde
Bewege mich
Arme mit Schwung nach vorne bewe-
gen mit einem entsprechenden Schritt.
Morgenlicht leuchtet
(EG 455)
5. Literaturhinweise
Die Bibel in der Kunst, DVD, Gemälde, Zeichnungen, Grafiken ● Digitale Bibliothek, 2003
Die Sache mit dem Apfel… befreit und versöhnt leben!! Themenmappe ● Evangelische Frauen in Württemberg
Bei mir bist du schön ● Evangelische Frauen in Hessen und Nassau e. V., 2006
Arbeitshilfe zur ökumenischen Dekade, Eva, Maria, Sophia ● Frauenarbeit der Evangelischen Landeskirche in Baden, 2004
In Gottes Hand gehalten, Frauengebete, Kässmann Margot (HG) ● Verlag Herder GmbH, 2011
Mit Eva predigen, Korenhof Mieke ● Presseverband der Evangelischen Kirche im Rheinland e. V.
Mirjamsonntag 2011, Verführe uns Eva zum Leben ● Arbeitstelle Gottesdienst der Evang. Kirche im Rheinland
Eva Von der Göttin zur Dämonin, Phillips John A ● Kreuz Verlag 1985
Der Sündenfall – ein Glücksfall? Alte Geschichten aus der Bibel neu erzählt, Shalev Mair ● Diogenes 1997
Lilith. Adams erste Frau, Zingsen Vera ● Klöpfer & Meyer, 1999
EINZELPREIS: 6€
Bestellen Sie Ihr Material zum Frauensonntag schriftlich, telefonisch, per Fax, per E-Mail oder im Internet
Ich beginne
meine Stimme und mein Gedächtnis,
vom Wasser auseinander gerissen,
zurückzugewinnen.
Ich betaste mich.
Jetzt bin ich es,
die über den Sand geht,
nicht mehr sie,
die Erfundene,
die es nie gegeben hat
im Wort Gottes.