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17.

Juli 2013 10:47

Flugzeugabsturz in San Francisco Passagiere verklagen Boeing

Sie erhoffen sich Schmerzensgeld in Millionenhöhe - 83 Passagiere des Asiana-Fluges verklagen


den Flugzeughersteller Boeing. Deren schwere Verletzungen hätten vermieden werden können,
heißt es in einem Schreiben der Anwälte. Auch die Fluggesellschaft muss mit einer Klage
rechnen.

Nach der Bruchlandung eines Flugzeugs in San Francisco mit mittlerweile drei Toten wollen 83
Passagiere den Flugzeugbauer Boeing verklagen. Sie erhoffen sich ein Schmerzensgeld in
Millionenhöhe. Während die Unglücksursache offiziell noch unklar ist, meint die Anwaltskanzlei
Ribbeck Law erste Hinweise auf einen technischen Defekt gefunden zu haben.

Berichte würden nahelegen, dass der Schubhebel nicht richtig funktioniert habe, heißt es in einer
Pressemitteilung. Außerdem wirft die Anwaltskanzlei dem Unternehmen vor, dass die
Notrutschen fehlerhaft gewesen seien. Sie sollen den Passagieren die Notausgänge versperrt und
zu weiteren Verletzungen geführt haben.

Die Anwaltskanzlei bemängelt außerdem, dass die Sicherheitsgurte sich nicht öffnen ließen und
Passagiere in dem brennenden Wrack ausharren mussten bis sie von Polizisten losgeschnitten
wurden. "Mein Mann, meine Tochter und andere Passagiere hätten sicherlich nicht so schlimme
Verletzungen davongetragen", zitiert die Mitteilung Zhang Yuan, die sich bei dem Absturz ein
Bein brach.

Asiana droht Klage

Ribbeck Law hat Boeing um Information zum Design des Jets gebeten. Außerdem will die
Anwaltskanzlei Zugang zu allen Beweisstücken erhalten. Sie kündigt zudem an, die Klage in den
kommenden Tagen auf die Fluggesellschaft Asiana, sowie auf die Hersteller von Einzelteilen des
Flugzeuges auszuweiten.

Asiana drohen ohnehin bereits Ermittlungen: Die Regierung in Seoul ordnete eine dreiwöchige
Überprüfung der Fluggesellschaft an. Die Untersuchung klären, ob bei Flugbetrieb und -
ausbildung Regeln verletzt wurden. Außerdem müssten alle südkoreanischen Airlines ihre
Sicherheitsvorkehrungen verstärken und zusätzliche Schulungen ihrer Besatzungen vornehmen.

Zum Zeitpunkt des Unglücks waren drei der vier Piloten im Cockpit. Durch das Unglück kamen
drei Mädchen ums Leben, mehr als 180 weitere Insassen wurden verletzt. Ersten
Untersuchungen zufolge war die Asiana-Maschine beim Anflug auf den Flughafen
deutlich zu langsam.

Nach der Bruchlandung brach in dem mit mehr als 300 Insassen besetzten Flugzeug Feuer aus.
Der zuständige Pilot befand sich mit der Boeing 777 noch im Training. Sein Kopilot war
während des Flugs erstmals als Ausbilder im Einsatz. Asiana hob jedoch hervor, dass es sich um
erfahrene Piloten handle.
Gewaltsame Proteste vor Papstbesuch in Rio

Bei einer Demonstration in Rio de Janeiro ist es fünf Tage vor dem Besuch des Papstes zu
gewaltsamen Zusammenstößen und Plünderungen gekommen. Vier Einsatzkräfte wurden von
Steinen getroffen und verletzt, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte. Eine Polizistin erlitt
Verletzungen durch einen Brandsatz.

Etwa 1.000 Demonstranten waren am späten Mittwochabend im reichen Viertel Leblon vor das
Haus des Gouverneurs im Bundesstaat Rio de Janeiro, Sergio Cabral, gezogen, um gegen
Korruption in der Politik zu protestieren. 15 Demonstranten wurden festgenommen. Ob es
Verletzte unter ihnen gab, blieb unklar.

Zu den Protesten hatte der Brasilien-Ableger der Cyber-Aktivistengruppe Anonymous


aufgerufen. Die Polizei trieb die Demonstranten mit Gummigeschossen, Tränengas und
Wasserwerfern auseinander. Einige von ihnen plünderten anschließend Geschäfte und zerstörten
Glasfassaden, Bankfilialen und Autos. Daneben wurden Mülleimer in den Straßen in Brand
gesetzt. Auch eine Puppe des Gouverneurs Cabral wurde angezündet.

Proteste gegen Fußball-WM

Die Demonstranten kritisierten die ausufernden Ausgaben für die Fußball-Weltmeisterschaft


2014 in Brasilien und forderten eine Untersuchung wegen der Nutzung von staatlichen
Hubschraubern für private Reisen des Gouverneurs und seiner Familie. Kurz zuvor hatten die
Einwohner von Rios größtem Armenviertel Rocinha friedlich gegen das Verschwinden eines
Anrainers protestiert, der zuvor festgenommen worden war. Sie schlossen sich den
Demonstranten in Leblon an.

Der Papst trifft am Montag zum Weltjugendtag in Rio ein. Hierzu werden rund 1,5 Millionen
Teilnehmer in der Stadt erwartet. Für Montag haben die Aktivisten von Anonymous zu
Demonstrationen vor dem Regierungssitz des Bundesstaates Rio de Janeiro aufgerufen, wo sich
Präsidentin Dilma Rousseff mit dem Oberhaupt der Katholischen Kirche trifft. Bereits im Juni
war es in Brasilien bei landesweiten Massenprotesten gegen die grassierende Korruption zu
gewaltsamen Zusammenstößen gekommen.

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