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Ingenious hardwood

BauBuche Buchen-Furnierschichtholz
Bemessungshilfe für Entwurf und Berechnung nach Eurocode 5
2. überarbeitete Auflage
Hans Joachim Blaß, Johannes Streib
Ingenious hardwood
BauBuche Buchen-Furnierschichtholz
Bemessungshilfe für Entwurf und Berechnung nach Eurocode 5
2. überarbeitete Auflage
Hans Joachim Blaß, Johannes Streib

Dieses Handbuch soll dem Anwender als verständliche Bemessungshilfe beim


Umgang mit dem neuen Werkstoff „Furnierschichtholz aus B
­ uche“ dienen.
Es werden die für die Bemessung von Bauteilen aus Buchen-­Furnierschichtholz
­relevanten Grundlagen und Regelungen des E
­ urocode 5 aufgeführt und näher
­erläutert. P
­ raxisnahe Bemessungs­beispiele sollen dem I­ngenieur die Anwendung
dieser Regelungen ­erleichtern.
Wir möchten darauf hinweisen, dass dieses Handbuch keinen Ersatz für die
­Bemessungsnormen und Zulassungen darstellt. Bei der Anwendung der in
diesem Werk gegebenen Bemessungsregelungen ist stets deren Übereinstim-
mung mit den aktuellen Bemessungsnormen zu überprüfen. Weiter sind die hier
angegebenen Festigkeits- und Steifigkeitswerte für Buchen-Furnierschichtholz
(Platte BauBuche S /Q) und Brettschichtholz aus B
­ uchen-Furnier­schichtholz
(Träger BauBuche GL70) stets mit den Werten aus der aktuellen Z
­ ulassung bzw.
der Leistungserklärung des verwendeten Produkts zu vergleichen.
Grundlage für diese Bemessungshilfe ist der E
­ urocode 5 (DIN EN 1995-1:2010-12).
Nationale Regelungen werden im Anschluss an die entsprechenden P
­ assagen
aufgeführt und durch eine graue Hinterlegung gekennzeichnet.
Sie s­ tehen dabei immer über den Regelungen des Hauptteils des Euro­code 5.
Die Nummerierung der Formeln bezieht sich auf die des Eurocode 5 bzw. des
­Nationalen Anhangs, eigene Formeln werden nicht nummeriert.
Für die Anwendungsbeispiele und die tabellarischen Bemessungshilfen werden
die Festigkeits- und Steifigkeitswerte von BauBuche nach den aktuellen
­Leistungserklärungen (PM-003-2015, PM-004-2015) bzw. der Europäisch
­Tech­nischen Bewertung ETA-14/0354 verwendet.
Für Anregungen und die Durchsicht der 1. Auflage des H
­ andbuchs danken wir
dem Büro merz kley partner ZT GmbH.

Karlsruhe, März 2016


Hans Joachim Blaß, Johannes Streib
INHALT
Seite
6 1 Produktlinie
1.1 Platte BauBuche
1.2 Träger BauBuche GL70
7 2 Grundlagen der Berechnung und Konstruktion
2.1 Klasse der Lasteinwirkungsdauer
2.2 Nutzungsklasse
2.3 Modifizierung der Baustoffeigenschaften
2.4 Nachweis nach der Methode der Teilsicherheitsbeiwerte
2.5 Zusammenfassung
9 3 Baustoffeigenschaften
3.1 Festigkeitseigenschaften für Platte BauBuche
3.2 Festigkeitseigenschaften für Träger BauBuche GL70
3.3 Schwinden und Quellen
3.4 Wichte zur Berechnung des Eigengewichts
3.5 Korrosivität
13 4 Grenzzustand der Tragfähigkeit
4.1 Querschnittsnachweise
4.2 Stabilität von Bauteilen
4.3 Dachträger
4.4 Ausgeklinkte Bauteile
4.5 Versätze
23 5 Grenzzustand der Gebrauchstauglichkeit
5.1 Allgemeines
5.2 Durchbiegungen
5.3 Schwingungen
27 6 Verbindungen mit stiftförmigen metallischen Verbindungsmitteln
6.1 Tragfähigkeit bei Beanspruchung rechtwinklig zur Stiftachse (Abscheren)
6.2 Verbindungen mit Nägeln
6.3 Verbindungen mit Klammern
6.4 Verbindungen mit Stabdübeln und Bolzen
6.5 Verbindungen mit Holzschrauben
41 7 Geklebte, mehrteilige Querschnitte (starrer Verbund)
45 8 Aussteifende Scheiben
8.1 Allgemeines
8.2 Wandscheiben
47 9 Verstärkungen und Sanierungen
9.1 Verstärkungen zur Aufnahme von Querzugspannungen
9.2 Verstärkungsarten
9.3 Anwendungen
9.4 Querschnittsverstärkungen
9.5 Verstärkte Verbindung
59 10 Brandschutz
10.1 Allgemeines
10.2 Anforderungen
10.3 Festigkeitswerte
10.4 Einwirkungen
10.5 Bemessungsverfahren
10.6 Abbrand
10.7 Verbindungen mit Seitenteilen aus Holz
65 11 Zitierte Quellen

66 12 Anwendungsbeispiele
5
1. PRODUKTLINIE

daraus endlos lange Furniere hergestellt. Zudem


besteht dadurch die Möglichkeit, schadhafte
­Stellen auszuschneiden. Aufgrund der geringen
1.1 Platte BauBuche Stärke der Furniere ist eine wirtschaftliche Aus-
Für die Herstellung von BauBuche als Furnier- nutzung des Buchenholzes möglich. Darüber
schichtholzplatten werden Furniere aus Buchen- ­hinaus reduzieren sich die Zeiten und damit die
holz miteinander verklebt. Dabei können die Kosten für die Trocknung des Holzes.
­Furniere entweder alle f­ aserparallel in Haupttrag- Nach der derzeitigen Leistungserklärung dürfen
richtung (Platte BauBuche S) oder mit bis zu 30 % Platten aus BauBuche bis zu einer Länge von
querverlaufenden Furnieren (Platte BauBuche Q) 35 m, bis zu einer Breite von 1,82 m und in Stärken
verklebt werden. Die BauBuche Q-Platte besitzt von 20 mm bis 80 mm hergestellt werden. Die
eine bessere Formstabilität unter wechselnden ­lieferbaren Plattenabmessungen sind vor der
klimatischen Umgebungsbedingungen sowie eine ­Planung mit dem Hersteller abzustimmen.
höhere Festigkeit gegenüber Zugbeanspruch­
ungen rechtwinklig zur Faserrichtung. Dafür sinkt 1.2 Träger BauBuche GL70
durch die Anordnung querverlaufender Furniere Für die Herstellung von Brettschichtholz Träger
die Biegefestigkeit sowie die Druck- und Zugfes- BauBuche GL70 werden mindestens drei L
­ amellen
tigkeit in Faserrichtung. Die BauBuche S-Platte aus BauBuche S der Stärke 40 mm miteinander
eignet sich d
­ aher für die Ausbildung stabförmiger verklebt. BauBuche GL70 darf mit Breiten zwi-
Bauteile, BauBuche Q vor allem für flächige Trag­ schen 80 und 300 mm, Höhen zwischen 120 und
werke (z. B. Wandscheiben). 600 mm und Längen bis zu 18 m hergestellt wer-
Bemerkung: In der Leistungserklärung werden die den. Derzeit arbeitet Pollmeier an der E
­ rweiterung
Begriffe „Buchen-FSH längslagig“ und „Buchen- der ETA des Trägers BauBuche GL70: zukünftig
FSH querlagig“ für die Platten BauBuche S bzw. Q werden Querschnitte bis 450 mm Breite, 2.500 mm
verwendet. Höhe und 36 m Länge abgedeckt sein. Die Ver­
Als Furniere werden ca. 3 mm dünne Holzblätter suche an der MPA Stuttgart wurden bereits erfolg-
bezeichnet, die durch Rundschälen aus Buchen- reich abgeschlossen; derzeit ist für BauBuche
stämmen gewonnen werden. Durch Schäften GL70-Träger in diesen Abmessungen eine Zustim-
(Verklebung der abgeschrägten Enden) werden mung im Einzelfall erforderlich.

Bild 1: Produkte aus Buchen-FSH:


6 Platte BauBuche S/Q; Träger BauBuche S; Träger BauBuche GL70 und BauBuche Paneel
2 GRUNDL AGEN DER BERECHNUNG UND KONSTRUKTION

DIN EN 1995-1-1, Kap. 2

bis zu 85 % definiert. Damit werden Bauteile in


Gebäuden erfasst, die nicht klimatisiert werden
können (keine allseitig geschlossene Hülle) aber
2.1 Klasse der Lasteinwirkungsdauer witterungsgeschützt sind. Unter Umständen wird
Die Festigkeit von Holz nimmt mit der Dauer der durch die geplante Nutzung auch bei geschlos­
Belastung ab. Daher werden die einwirkenden senen Gebäuden eine Einstufung in NKL 2 erfor-
Lasten in verschiedene Klassen der Lasteinwir- derlich (z. B. Gewächshäuser). In NKL 2 beträgt
kungsdauer (KLED) eingestuft. Die Einstufung er- die mittlere Holzfeuchte meist weniger als 20 %.
folgt anhand der akkumulierten Belastungsdauer, Aufgrund der verzögerten Anpassung der Holz-
bezogen auf die Lebensdauer des Bauwerks. Es feuchte an das Umgebungsklima durch den lang-
werden 5 KLED unterschieden. Lasten aus Eigen- samen Feuchtetransport darf die relative Luft-
gewicht werden als KLED „ständig“ definiert. Ver- feuchte für wenige Wochen innerhalb eines Jahres
änderliche Lasten werden abgestuft in die KLED höhere Werte als oben angegeben aufweisen.
„lang“ (z. B. Lagergüter), „mittel“ (z. B. Verkehrs-
lasten in Wohnräumen), „kurz“ (z. B. Schnee) und 2.3 Modifizierung der Baustoffeigenschaften
„sehr kurz“ (z. B. Erdbeben) eingestuft. Weitere 2.3.1 Mechanische Festigkeit
Beispiele finden sich in Tabelle NA.1. In Fällen, in In Abhängigkeit von der KLED sind die charakteris­
denen keine eindeutige Zuordnung möglich ist, tischen Festigkeiten für die Nachweise der Trag­
sollte die Einstufung zusammen mit dem Archi- fähigkeit mit den Modifikationsbeiwerten kmod
tekten und Bauherrn erfolgen. nach Tabelle 1 anzupassen. Bei Verbindungen von
Bauteilen mit unterschiedlichem zeitabhängigen
2.2 Nutzungsklasse Verhalten ist für kmod die Wurzel aus dem Produkt
Der Feuchtegehalt hat einen signifikanten Einfluss der einzelnen kmod-Werte zu verwenden.
auf die mechanische Festigkeit und das Kriechver­
halten von Holz und ist daher bei der Bemessung kmod =  kmod,1 · kmod,2 (2.6)

von Holzbauteilen zu berücksichtigen. Entspre-


chend dem im Verlauf der Nutzung zu erwartenden Setzt sich die Belastung aus Einwirkungen unter-
Umgebungsklima des Bauteils erfolgt daher die schiedlicher KLED zusammen, darf für die Ermitt-
Einstufung in eine von drei Nutzungsklassen (NKL). lung von kmod die Einwirkung mit der kürzesten
Die Verwendung von tragenden Bauteilen aus KLED verwendet werden. Es ist aber immer zu
BauBuche ist nur in den NKL 1 und 2 zulässig. Eine ­untersuchen, ob der Lastfall „nur ständige Lasten“
Unterscheidung der mechanischen Festigkeits­ für die Bemessung maßgebend wird.
eigenschaften von BauBuche innerhalb der NKL 1
und 2 ist nicht erforderlich. Bei sichergestellter 2.3.2 Kriechverhalten
Verwendung von BauBuche in Nutzungsklasse 1 Bei Tragwerken, die aus Bauteilen mit unterschied­
darf die charakteristische Druckfestigkeit erhöht lichem Kriechverhalten bestehen, müssen für die
werden (vgl. Kap. 3.1.2). Das stärkere Kriechver- Berechnung der Endverformungen die Endwerte der
halten von BauBuche in NKL 2 gegenüber NKL 1 mittleren Elastizitäts-, Schub- und Verschiebungs-
muss dagegen beachtet werden. moduln verwendet werden. Dazu werden die Mit-
Als NKL 1 ist ein Umgebungsklima mit einer Tem- telwerte durch den Faktor (1 + kdef ) dividiert. Die
peratur von 20 °C und einer relativen Luftfeuchte Werte für den Verformungsbeiwert kdef werden in
unter 65 % definiert. Bauteile in geschlossenen Abhängigkeit der NKL der Tabelle 1 entnommen.
und klimatisierten Gebäuden sind in der Regel der Sind die Schnittgrößen dabei zudem abhängig
NKL 1 zuzuordnen. In NKL 1 beträgt die mittlere von den Einzelsteifigkeiten (bei Berechnung nach
Holzfeuchte meist weniger als 12 %. Theorie II. Ordnung), sollten die mittleren Elasti­
Als NKL 2 ist ein Umgebungsklima mit einer Tem­ zitäts-, Schub- und Verschiebungsmoduln durch
peratur von 20 °C und einer relativen Luftfeuchte den Faktor (1 + ψ2 · kdef ) dividiert werden.

7
Bei Verbindungen von Bauteilen mit gleichem Tabelle 2: Teil­sicherheitsbeiwerte im Grenzzustand der
zeit­abhängigen Verhalten muss kdef verdoppelt Tragfähigkeit, * Empfehlung
werden. Bei Verbindungen von Bauteilen mit ständige veränderliche
­unterschiedlichem zeitabhängigen Verhalten Einwirkungen Einwirkungen
­beträgt kdef ungünstige
Auswirkung γG,sup = 1,35 γQ = 1,50
kdef = 2 ·  kdef,1 · kdef,2 (2.13) günstige
Auswirkung γG,inf = 0,90* –
2.4 Nachweis nach der Methode der Teil­­sicher­
heitsbeiwerte 2.5 Zusammenfassung
Für den Nachweis von Bauteilen und Verbindungen Tabelle 3 und Tabelle 4 geben eine Übersicht über
werden die Einwirkungen FE den Widerständen die zu verwendenden Steifigkeitskennwerte im
FR gegenübergestellt. Ziel ist es, die Wahrschein- Grenzzustand der Gebrauchstauglichkeit (GZG) und
lichkeit eines Versagens, also den Fall, dass die im Grenzzustand der Tragfähigkeit (GZT). Für die
Einwirkungen größer als die Widerstände sind, zu Nachweise ganzer Systeme darf mit den Mittel-
minimieren, ohne dabei allzu unwirtschaftliche werten der Steifigkeit gerechnet werden, da inner­
Konstruktionen zu erhalten. Dafür werden bei der halb eines Systems Stäbe mit niedrigeren Steifig-
Methode der Teilsicherheitsbeiwerte die Einwir- keitseigenschaften von Stäben mit höheren
kungen FE mit den Teilsicherheitsbeiwerten γ Steifigkeitseigenschaften ausgeglichen werden.
nach Tabelle 2 multipliziert und die Widerstände Das 5 % – Quantil der Steifigkeit von Verbindun-
FR durch den Materialsicherheitsbeiwert γM divi- gen darf durch Abminderung des Mittelwerts
diert und mit dem Modifikationsbeiwert kmod K mean im Verhältnis E0,05 /Emean bestimmt werden.
multipliziert.
­ Für den Materialsicherheitsbeiwert
von BauBuche ist für die ständige und vorüberge- Tabelle 3: Steifigkeitskennwerte für Systeme
hende Bemessungssituation γM = 1,2 zu verwen-
den, für die außergewöhnliche Bemessungssitua- GZG GZT
tion (z. B. Brand) darf γM zu 1,0 gesetzt werden. t = 0 t = ∞
Für die ständige und vorübergehende Bemes- Emean Emean
sungssituation ist γM = 1,3 zu verwenden. Bauteile Emean ――――― ――――――――
γM γM · (1 + kdef )
Bemerkung: Für die nachfolgenden Anwendungs-
beispiele wird γM = 1,3 aus dem nationalen An- Gmean Gmean
hang für Deutschland verwendet. Gmean ――――― ――――――――
γM γM · (1 + kdef )

Tabelle 1: Modifi- NKL kmod kdef
Verbin-   2 · Kser 2 · Kser
kationsbeiwert Klasse der Lasteinwirkungsdauer
dungen K mean ――――― ――――――――― ―
kmod und Verfor- ständig lang mittel kurz sehr kurz 3·γ 3 · γM · (1 + kdef )
    M
mungsbeiwert 1 0,60 0,70 0,80 0,90 1,10 0,60
kdef für BauBuche 2 0,60 0,70 0,80 0,90 1,10 0,80
Tabelle 4: Steifigkeitskennwerte für einzelne Stäbe

 F
Rk
FRd = kmod  · ――― (2.17) GZG GZT
γM
t = 0
t=∞
Sowohl die Einwirkungen FE als auch die Wider- E E0,05
0,05
stände FR sind in der Regel Verteilungsfunktionen Bauteile Emean ――――― ――――――――
γ γ  · (1 + kdef )
von Zufallsvariablen. Eine weitere Erhöhung der M M
Zuverlässigkeit wird erreicht, indem für die Bemes- G G0,05
0,05
sung nicht die Mittelwerte dieser Zufallsvariablen, Gmean ――――― ――――――――
γ γ  · (1 + kdef )
sondern obere (E) und untere (R) Quantilwerte M M
verwendet werden. Für die Widerstände werden Verbin- 2 · K · E 2 · Kser · E0,05
ser 0,05
8 üblicherweise die 5 % – Quantile verwendet. dungen K mean ―――――――― ――――――――――――― ―
3 · γM · Emean 3 · γM · (1 + kdef ) · Emean

3 BAUSTOFFEIGENSCHAFTEN

Die Festigkeitswerte sind der aktuellen Zulassung bzw. den Leistungs-


erklärungen für BauBuche zu entnehmen. Die Festigkeitswerte sind
dabei abhängig vom Winkel zwischen Beanspruchungsrichtung und
Faserrichtung der Decklage und von der Bauteilgeometrie.

3.1 Festigkeitseigenschaften für Platte BauBuche Tabelle 5: Definition der Scheiben- Platten-
Bei der Bemessung der Platte BauBuche muss da- Festigkeitsbezeichnungen für beanspruchung beanspruchung
her die Richtung der Belastung und der Einbau des Platte BauBuche und Träger
Querschnitts genau betrachtet werden. So unter- BauBuche GL70
scheiden sich z. B. die Werte für fc,90,k für eine Be-
lastung der Deckfläche oder der Schmalfläche.
fm,k
3.1.1 Biegefestigkeit Biegefestigkeit in Faser­
Der charakteristische Wert der Biegefestigkeit richtung der Decklage
fm,k bei Scheibenbeanspruchung ist für Bauteile
der Höhe h zwischen 300 mm und 1.000 mm
fm,90,k
mit dem Beiwert kh abzumindern. Bauteile mit h
Biegefestigkeit quer zur
­größer 1.000 mm dürfen derzeit nicht auf Biegung
­Faserrichtung der Decklage
beansprucht werden.

300 0,12
kh = ――― (3.3) f t,0,k
h
Zugfestigkeit in Faser­
richtung der Decklage
3.1.2 Druckfestigkeit Tabelle 6: Beiwert kh
Die Werte für die Höhe in mm kh
f t,90,edge,k
­Druckfestigkeiten fc,0,k 300 1,000
Zugfestigkeit quer zur
und fc,90,k weisen eine 400 0,966
­Faser­rich­tung der Decklage
­signifikante negative 500 0,941
in Plattenebene
­ or­relation mit der Holz-
K 600 0,920
feuchte auf. Sofern die 700 0,903
fc,0,k
­Einstufung des Bauteils
in 800 0,889
Druckfestigkeit in Faser­
die Nutzungsklasse 1 900 0,876
richtung der Decklage
­sichergestellt ist, dürfen 1.000 0,865
die Druckfestigkeiten ­
fc,90,edge,k
daher nach den Tabelle 7: Beiwert kℓ
Druckfestigkeit quer zur
Angaben der Bauteillänge in mm kℓ
­Faserrichtung der Decklage
Tabelle 8 bis 500 1,100
in Plattenebene
Tabelle 11 mit dem 1.000 1,068

Faktor 1,2 erhöht werden. 2.000 1,025 fc,90,flat,k
3.000 1,000 Druckfestigkeit quer zur
3.1.3 Zugfestigkeit
4.000 0,983 ­Faserrichtung der Decklage
Wert
Der charakteristische 5.000 0,970 senkrecht zur Plattenebene
t,0,k pa­
der Zugfestigkeit f 6.000 0,959
rallel zum Faserverlauf
ist 7.000 0,950 f v,k
auf die Länge von
3.000 mm 8.000 0,943 Schubfestigkeit
bezogen. Für größere
oder 9.000 0,936
kleinere Längen ist
der Bei- 10.000 0,930
wert kℓ anzuwenden.
20.000 0,892
f v,R,k
35.000 0,863
Rollschubfestigkeit
   s/2
3000
kℓ =min ――― ― mit s 
= 
0,12 (3.4)
ℓ 9
1,1
*) BauBuche Q mit einer Nenndicke
Tabelle 8: Kennwerte für von B = 20 mm darf nicht in Hoch­
Platte BauBuche S in N/mm2 kantbiegung verwendet werden
a) für 300 mm < h ≤ 1.000 mm ist fm,k
mit kh = (300/h)0,12 abzumindern
Festigkeitskennwerte in N/mm2 b) f
t,0,k ist mit kℓ = min {(3.000/ℓ)s/2; 1,1}
Biegung fm,k (64,9) - 75,0a) 80,0 mit s = 0,12 zu multiplizieren
Zug f t,0,k (51,7) – 60,0b) – (66,0) c) f
c,0,k und fc,90,flat,k dürfen in NKL 1 mit
f t,90,edge,k 1,5 dem Faktor 1,2 multipliziert ­werden
Druck fc,0,k 57,5c) – (69,0) d) f
c,0,k , fc,90,edge,k und fc,90,flat,k dürfen
fc,90,edge,k 14,0 in NKL 1 mit dem Faktor 1,2
fc,90,flat,k 10,0c) – (12,0) multi­pliziert werden
Schub f v,k 8,0 e) f darf mit kh,m = (600/h)0,14
m,k
­multi­pliziert werden
Steifigkeitskennwerte in N/mm2 f) f
t,0,k darf mit kh,t = (600/h)0,10
Elastizitäts- E0,mean 16.800
­multi­pliziert werden; dabei ist h
modul E0,05 14.900
die ­größere Seitenlänge
E90,mean 470 g) f
c,0,k und fc,90,k dürfen in NKL 1 mit
E90,05 400
dem Faktor 1,2 multipliziert werden
Schubmodul Gmean 760 850 h) f
c,0,k darf mit
G05 630 760
kc,0 = min (0,0009 · h + 0,892; 1,18)
Rohdichtekennwerte in kg/m3 multipliziert werden
ρk 730 i) f darf mit kh,v = (600/h)0,25
v,k
ρmean 800 ­multi­pliziert werden

Tabelle 9: Kennwerte für Platte


BauBuche Q mit Nenndicke
B = 20 mm *) in N/mm2

Festigkeitskennwerte in N/mm2
Biegung fm,0,k *) 70,0
fm,90,k *) 32,0
Zug f t,0,k (38,8) – 45,0b) – (49,5) (38,8) – 45,0b) – (49,5)
f t,90,edge,k 16,0 16,0
Druck fc,0,k 45,6d) – (54,7) 45,6d) – (54,7)
fc,90,edge,k 37,0d) – (44,4) 37,0d) – (44,4)
fc,90,flat,k 13,0d) – (15,6) 13,0d) – (15,6)
Schub f v,k 7,8 7,8 3,8
Rollschub f vR,k 3,8

Steifigkeitskennwerte in N/mm2
Elastizitäts- E0,mean 11.800 11.800
modul E0,05 10.900 10.900
E90,mean 3.900 3.900
E90,05 3.600 3.600
Schubmodul Gmean 820 820 430 430
G05 540 540 360 360

Rohdichtekennwerte in kg/m3
ρk 730
ρmean 800
10
Tabelle 10: Kennwerte für Platte
BauBuche Q mit Nenndicke
30 mm ≤ B ≤ 80 mm in N/mm2

Festigkeitskennwerte in N/mm2
Biegung fm,0,k (51,9) - 60,0a) 75,0
fm,90,k (8,6) - 10,0a) 20,0
Zug f t,0,k (44,0) - 51,0b) - (56,1) (44,0) - 51,0b) - (56,1)
f t,90,edge,k 8,0 8,0
Druck fc,0,k 53,3d) - (63,9) 53,3d) - (63,9)
fc,90,edge,k 19,0d) - (22,8) 19,0d) - (22,8)
fc,90,flat,k 13,0d) – (15,6)
Schub f v,k 7,8 7,8 3,8
Rollschub f vR,k 3,8

Steifigkeitskennwerte in N/mm2
Elastizitäts- E0,mean 13.200 13.200
modul E0,05 12.200 12.200
E90,mean 2.200 2.200
E90,05 2.000 2.000
Schubmodul Gmean 820 820 430 430
G05 540 540 360 360

Rohdichtekennwerte in kg/m3
ρk 730
ρmean 800

Tabelle 11: Kennwerte für


Träger BauBuche GL70
in N/mm2

Lamellen flachkant hochkant

Festigkeitskennwerte in N/mm2
3.2 Festigkeitseigenschaften für Träger Biegung fm,k 70,0e) – (87,5) 70,0
BauBuche GL70 Zug f t,0,k (49,3) – 55,0b)f) – (71,0)
3.2.1 Biegefestigkeit f t,90,k 0,6 1,5
Die charakteristischen Werte der Festigkeiten Druck fc,0,k 49,5g)h) – (70,0)
dürfen bei Biege- und Schubbeanspruchung fc,90,k 8,5g) – (10,2) 14,0
­sowie bei Zug- und Druckspannungen in Faser- Schub f v,k 4,0i) – (5,9) 8,0
richtung modifiziert werden, wenn die Bauteil­
Steifigkeitskennwerte in N/mm2
höhe von 600 mm abweicht. Grund hierfür ist,
Elastizitäts- E0,mean 16.700
dass die in den Zulassungen aufgeführten Festig-
modul E0,05 15.300
keitswerte an Prüfkörpern mit einer Höhe von
E90,mean 470
600 mm ermittelt wurden.
E90,05 400
Für Flachkant-Biegebeanspruchungen der La­
Schubmodul Gmean 850 760
mellen darf der charakteristische Wert der
G05 760 630
­Biegefestigkeit fm,y,k mit dem Beiwert kh,m
­multipliziert werden. Rohdichtekennwerte in kg/m3
  ρk 680
600 0,14
kh,m = ――― h = Bauteilhöhe in mm ρmean 740
h
  11
3.2.2 Zugfestigkeit 3.3 Schwinden und Quellen
Für die Zugfestigkeit gilt, dass der charakteristi- Die Werte in Tabelle 13 beschreiben das Ver­
sche Wert f t,0,k parallel zur Faserrichtung ab­ formungsverhalten jeweils in Plattenebene bzw.
hängig von der größeren Seitenlänge h mit dem in Richtung der Plattendicke / Bauteilhöhe.
Beiwert kh,t erhöht werden darf. Die Werte sind Empfehlungen des Herstellers.
   0,1
600
kh,t = ――― h = größere Seitenlänge in mm Tabelle 13: Schwind- und Quellmaße für BauBuche
h
  
Für die Anpassung der Zugfestigkeit in Abhängig- Schwind-/Quellmaß in % je 1 % Feuchteänderung
keit der Bauteillänge gilt Abschnitt 3.1.3 sinn­ unterhalb des Fasersättigungspunktes (ca. 35 %)
gemäß.
Typ S, GL70
3.2.3 Schubfestigkeit in Faserrichtung des Deckfurniers 0,01
Der charakteristische Wert der Schubfestigkeit quer zur Faserrichtung des Deck­furniers 0,40
f v,k darf mit dem Beiwert kh,v erhöht werden. in Richtung der Plattendicke / Bauteilhöhe 0,45
  0,25
600
kh,v = ――― h = Bauteilhöhe in mm Typ Q
h
  in Faserrichtung des Deckfurniers 0,01
quer zur Faserrichtung des Deck­furniers 0,03
3.2.4 Druckfestigkeit in Richtung der Plattendicke 0,45
Bei sichergestellter Verwendung des Produkts in
Nutzungsklasse 1 darf der charakteristische Wert
der Druckfestigkeit um 20 % erhöht werden. Des 3.4 Wichte zur Berechnung des Eigen­gewichts
Weiteren darf der Wert fc,0,k mit dem System­ DIN EN 1991-1-1 gibt keinen Wert für die Wichte
beiwert kc,0 multipliziert werden. von Furnierschichtholz aus Buchenfurnieren an.
Es wird daher empfohlen, den Wert aus DIN 1055-1
kc,0 = min (0,0009 · h + 0,892 ; 1,18) zu verwenden. Demnach sollte das Eigengewicht
von Bauteilen aus BauBuche mit einer Wichte von
mit der Bauteilhöhe h in mm. 8,0 kN/m3 berechnet werden.

3.5 Korrosivität
Tabelle 12: Beiwerte Die Korrosionsgefahr metallischer Verbindungs-
mittel wird neben den äußeren Umgebungs­
h in mm kh,m kh,t kh,v kc,0 bedingungen auch durch die verwendete Holzart
120 1,25 1,17 1,50 1,00 beeinflusst. Maßgebend dafür sind der Gerbstoff-
160 1,20 1,14 1,39 1,04 gehalt und der pH-Wert des Holzes. Buchenholz
200 1,17 1,12 1,32 1,07 kann als „gering korrosiv“ betrachtet werden. Die
240 1,14 1,10 1,26 1,11 Gefahr von Korrosion durch Buchenholz ist höher
280 1,11 1,08 1,21 1,14 als die durch Fichtenholz, aber deutlich geringer
320 1,09 1,06 1,17 1,18 als die durch Eichenholz. Es wird empfohlen,
360 1,07 1,05 1,14 1,18 ­metallische Verbindungsmittel mit einer Mindest-
400 1,06 1,04 1,11 1,18 zinkschichtdicke entsprechend Tabelle 4.1 des
440 1,04 1,03 1,08 1,18 ­Eurocode 5 oder einem gleichwertigen Korrosi-
480 1,03 1,02 1,06 1,18 onsschutz zu verwenden. Falls die Zulassung des
520 1,02 1,01 1,04 1,18 verwendeten Verbindungsmittels eine geringere
560 1,01 1,01 1,02 1,18 Zinkschichtdicke oder einen alternativen Korro­
600 1,00 1,00 1,00 1,18 sionsschutz für den Einbau in Buchenholz erlaubt,
darf von der oben gemachten Empfehlung abge-
12 wichen werden.
4 GRENZZUSTAND DER TRAGFÄHIGKEIT

DIN EN 1995-1-1, Kap. 6


DIN EN 1995-1-1/NA, NCI NA 6
Die Einwirkungen für die Nachweise im Grenzzustand der Tragfähigkeit
sind für die ständige und für die vorübergehende Bemessungssituation
zu ermitteln. Die Festigkeitswerte sind mit dem Teilsicherheitsbeiwert
γM und dem Modifikationsbeiwert kmod abzumindern.

      
0,8
4.1 Querschnittsnachweise f t,0,d = 1,17 ·0,97 · ――― · 55 N/mm2 = 38,4 N/mm2
   1,3
4.1.1 Allgemeines    
Die Festigkeitseigenschaften von Holz unterschei- σ t,0,d   36,5
η = ―――― = ―――― = 0,95 ≤ 1,0
den sich signifikant bei Belastung in Richtung des f   38,4
  t,0,d
Faserverlaufs oder rechtwinklig dazu. Bei der
­Bemessung von BauBuche muss daher die Rich- Zug unter einem Winkel α
tung der Belastung und der Einbau des Quer- Für die BauBuche Q-Platte mit Querlagen ist für
schnitts genau betrachtet werden. So unter­ eine Beanspruchung unter einem Winkel α zur
scheiden sich z. B. die Werte für fc,90,k für eine ­Faserrichtung der Decklagen ein gesonderter
Belastung der Deckfläche oder der Schmalfläche. Nachweis zu führen.
Die Festigkeitswerte sind der aktuellen Zulassung
bzw. Leistungserklärung zu entnehmen. Die σ t,α,d ≤ kα · f t,0,d (NA.58)
­Festigkeitswerte sind dabei abhängig von der
Ausrichtung des Bauteils gegenüber der Belas- mit:
tung und der Bauteilgeometrie.      1
kα = ―――――――――――――――――――――――― (NA.59)
 f f t,0,d
t,0,d
4.1.2 Zug in Faserrichtung   
―― ― sin2 α + ――― sin α · cos α + cos2 α
f     f v,d
Der Nachweis der Zugspannungen ist mit dem   t,90,d
Nettoquerschnitt zu führen. Das heißt, dass
Schwächungen z. B. durch Verbindungsmittel 4.1.3 Druck in Faserrichtung
­berücksichtigt werden müssen. Bei exzentrischer
σc,0,d ≤ fc,0,d (6.2)
Einleitung von Zugkräften entstehen Zusatz­
momente, die berücksichtigt werden müssen. Stabilitätsgefährdete Bauteile sind nach Kapitel
4.2.1 zu bemessen.
σ t,0,d ≤ f t,0,d (6.1)
Beispiel 2: Druckstab aus BauBuche GL70
Beispiel 1: Zugstab aus BauBuche GL70
Einwirkung:  FEd = 850 kN, kmod = 0,8, NKL 1
Einwirkung: FEd = 350 kN, kmod = 0,8 Kennwerte:  160/160 mm
Kennwerte: 80/120 mm, ℓ = 5 m
Die Druckspannung beträgt
Die Zugspannung beträgt     
850 · 103 N
     σc,0,d = ―――――――――――― = 33,2 N/mm2
350 · 103 N 160 mm · 160 mm
σ t,0,d = ―――――――――――― = 36,5 N/mm2  
120 mm · 80 mm
    Der Bemessungswert der Druckfestigkeit darf
Der Bemessungswert der Zugfestigkeit darf mit in Nutzungsklasse 1 mit dem Faktor 1,2 erhöht
dem Beiwert kh,t erhöht werden, da die Bauteil­ werden. Des Weiteren darf eine Erhöhung mit
höhe kleiner ist als 600 mm. Des Weiteren ist der dem Beiwert kc,0 erfolgen.
Beiwert kℓ zu berücksichtigen, da die Bauteillänge
größer ist als 3,0 m. kc,0 = min (0,0009 · h + 0,892 ; 1,18)
  = min (0,0009 · 160 + 0,892 ; 1,18)
     0,10    0,10   = min (1,04 ; 1,18) = 1,04
600 600
kh,t = ――― = ――― = 1,17
h 120     
   0,8
fc,0,d = 1,2 · 1,04 · ――― · 49,5 N/mm2 = 38,0 N/mm2
     1,3
3.000  s/2 3.000  0,12/2    
kℓ = min ――― ―
― = ――――― = 0,97  = 0,97
ℓ 5.000 33,2
η = ―――― = 0,87 ≤ 1,0
1,1 38,0 13
4.1.4 Druck rechtwinklig zur Faserrichtung werden darf. Aufgrund der höheren Festigkeit
Der Nachweis von Druckkräften auf den Deck- fc,90,k bei Belastung der Schmalflächen nimmt hier
oder Schmalflächen bei BauBuche darf mit einer auch die Festigkeit fc,α,k langsamer ab.
wirksamen Kontaktfläche geführt werden.
Dabei darf die Kontaktfläche beidseits maximal fc,α,k in N/mm2 Deckfläche BauBuche S
um 30 mm in Faserrichtung vergrößert werden, 60 Schmalfläche BauBuche S
um den Anteil der benachbarten Fasern an der GL24h
Tragwirkung zu berücksichtigen (s. Bild 2). Eine 50 Deckfläche BauBuche Q
Erhöhung der Querdrucktragfähigkeit mit dem Schmalfläche BauBuche Q
Faktor kc,90 gemäß DIN EN 1995-1-1, Kap. 6.1.5 40 BauBuche GL70
ist bei Bauteilen aus BauBuche nicht möglich.
Bei Platten aus BauBuche muss zwischen Be­ 30
lastung der Deckflächen und der Schmalflächen
unterschieden werden. Bei Belastung der 20
­Schmalflächen ist die Festigkeit etwas höher.
Der Nachweis der Druckspannungen recht- 10
winklig zur Faserrichtung lautet
0
σc,90,d ≤ fc,90,d (6.3)
0 ° 10 ° 20 ° 30 ° 40 ° 50 ° 60 ° 70 ° 80 ° 90 °
Winkel α

Bild 3: Druckfestigkeit fc,α,k unter einem Winkel α zur


Faserrichtung

ℓ 30 30 ℓ 30 30 ℓ 10
4.1.6 Biegung
bef = ℓ + 30 bef = ℓ + 2 · 30 bef = ℓ + 30 + 10 Bei zweiachsiger Biegung ist der Nachweis durch
lineare Interaktion der Biegespannungen nach
Bild 2: Wirksame Kontaktfläche; Maße in mm Gleichung (6.11) und (6.12) zu führen. Durch den
Faktor km = 0,7 wird dabei die geringe hochbean-
4.1.5 Druck unter einem Winkel zur Faser­ spruchte Querschnittsfläche bei Rechteckquer-
richtung schnitten positiv berücksichtigt. Bei anderen
Bei Druckspannungen unter einem Winkel zur Querschnittsformen ist km zu 1,0 zu setzen.
­Faserrichtung tritt eine Kombination von Spannun-
σm,y,d   σm,z,d
gen in und rechtwinklig zur Fasserrichtung auf. ―――― + km · ―――― ≤ 1 (6.11)
f   fm,z,d
Nach (6.16) beträgt die Druckfestigkeit für einen   m,y,d
Winkel α zwischen Kraft und Faserrichtung   σ
m,y,d σm,z,d
     km · ―――― + ―――― ≤ 1 (6.12)
fc,0,k fm,y,d fm,z,d
fc,α,k = ―――――――――――― ―――――――    
(f /f ) · sin2 α + cos2 α
  c,0,k c,90,k
Beispiel 3: Vergleich Biegestab aus
Der Nachweis der Druckspannungen unter einem BauBuche GL70-Träger mit
Winkel zur Faserrichtung lautet BauBuche S-Platte als Scheibe

Einwirkung: MEd = 85 kNm, kmod = 0,8


σc,α,d ≤ fc,α,d
Kennwerte: 80/400 mm

Bild 3 zeigt die Abnahme der Druckfestigkeit mit


Die Biegespannung beträgt
steigendem Winkel α. Für Nutzungsklasse 1 sind
die Werte aus Bild 3 leicht konservativ, da die 85 · 106 Nmm · 6
σm,d = ――――――――――――2― = 39,8 N/mm2
14 Druckfestigkeit fc,0,k mit dem Faktor 1,2 erhöht 80 mm · (400 mm)
   
Der Bemessungswert der Biegefestigkeit von Die Schubspannung beträgt
BauBuche GL70 darf mit dem Beiwert kh,m ­erhöht
   Vd
werden, da die Bauteilhöhe kleiner ist als 600 mm. τd = 1,5 · ――――――
h · b · kcr
           
600 0,14 600 0,14
kh,m = ――― = ――― = 1,06
h   400    60 · 103 N
   = 1,5 · ――――――――――――――― = 2,68 N/mm2
140 mm · 240 mm · 1,0
      
0,8
fm,d = 1,06  · ――― · 70 N/mm2 = 45,7 N/mm2 Der Bemessungswert der Schubfestigkeit darf mit
1,3
  dem Beiwert kh,v erhöht werden, da die Bauteil­
höhe kleiner ist als 600 mm.
39,8
η = ―――― = 0,87 ≤ 1,0      
45,7 600 0,25 600 0,25
kh,v = ――― = ――― = 1,26
h   240
Der Bemessungswert der Biegefestigkeit von    
BauBuche S Scheibe muss mit dem Beiwert kh,m   
0,8
reduziert werden, da die Bauteilhöhe zwischen f v,d = 1,26  · ――― · 4,0 N/mm2 = 3,10 N/mm2
1,3
300 mm und 1000 mm liegt.  
     0,12    0,12
300 300 2,68
kh,m = ――― = ――― = 0,97 η = ―――― = 0,86 ≤ 1,0
h   400 3,10
  
   Bei Doppelbiegung ist der Nachweis der Schub-
0,8
fm,d = kh,m  · ――― · 75 N/mm2 = 44,8 N/mm2 spannungen durch quadratische Interaktion zu
1,3
  führen

39,8 τ y,d  2   τz,d  2


η = ―――― = 0,89 ≤ 1,0 ―――  + ――― ≤ 1 (NA.55)
44,8 f   f v,d
    v,d

4.1.7 Schub 4.1.8 Torsion


Die Schubfestigkeit von Querschnitten aus Voll- Torsionsspannungen sind nach Gleichung (6.14)
und Brettschichtholz wird stark von den vor­ nachzuweisen. Bei der Ausbildung der Auflager
handenen Risstiefen beeinflusst. BauBuche darf muss die Torsionsbeanspruchung ebenfalls be-
als riss­frei angesehen werden, eine Abminderung rücksichtigt werden.
der Schubfestigkeit ist somit nicht erforderlich
und der ­Faktor kcr in (6.13a) kann zu 1,0 gesetzt τ tor,d ≤ kshape · f v,d (6.14)
werden.
Schubspannungen aus auflagernahen Einzellasten Bei Rechteckquerschnitten betragen die Torsions-
dürfen, aufgrund des positiven Einflusses durch spannungen
gleichzeitig wirkende Druckspannungen in Quer-         M
b tor,d
richtung, unberücksichtigt bleiben. Als auflagernah τ tor,d = 3 · 1 + 0,6 · ―  · ―― ――
h    h · b2
gelten Lasten innerhalb eines Abstands h (Träger-    
höhe über Auflagermitte) vom Auflagerrand. Der Beiwert kshape kann bei Rechteckquerschnitten
nach (6.15) berechnet oder aus Bild 4 abgelesen
τd ≤ f v,d (6.13) werden.
  h
1 + 0,05 · ―
kshape = min b (6.15)
Beispiel 4: Schubnachweis bei   1,3
BauBuche GL70

Einwirkung: VEd = 60 kN, kmod = 0,8


Kennwerte: 140/240 mm
15
kshape Nachweis Biegeknicken

σc,0,d  σm,y,d  σm,z,d


1,3 ――――――― + ―――― + km · ―――― ≤ 1 (6.23)
kc,y · fc,0,d fm,y,d fm,z,d

1,2
σc,0,d  σm,y,d  σm,z,d
――――――― + km · ―――― + ―――― ≤ 1 (6.24)
kc,z · fc,0,d fm,y,d   fm,z,d
1,1
mit
1,0   
1 2 3 4 5 6 7 8 9 1
kc,y = ――――――――――― (6.25)
Verhältniswert h/b k y + k 2y - λ 2rel,y

   
Bild 4: Beiwert kshape für Rechteckquerschnitte 1
kc,z = ――――――――――― (6.26)
k z + k 2z - λ 2rel,z
Bei Einwirkungskombinationen aus Querkraft und mit
Torsion ist folgende Bedingung zu erfüllen
 τ   k y = 0,5 · (1 + βc · (λrel,y - 0,3) + λ 2rel,y) (6.27)
tor,d τ y,d  2    τz,d  2
――――――――  + ――― + ――― ≤ 1 (NA.56)
k ·f  f v,d    f v,d
    shape v,d k z = 0,5 · (1 + βc · (λrel,z - 0,3) + λ 2rel,z) (6.28)

4.2 Stabilität von Bauteilen mit βc = 0,1 für Brettschichtholz und Furnier-
4.2.1 Biegeknicken schichtholz nach (6.29).
Geometrische und materielle Imperfektionen sind
in statischen Systemen unvermeidbar, reine (zent- 1. Fall 2. Fall 3. Fall
rische) Druckbelastungen sind daher nie vorhanden.
Imperfektionen führen zu einer Ausmitte der an- NKi NKi NKi
greifenden Druckkräfte gegenüber der Systemlinie
und somit zu zusätzlichen Biegebeanspruchungen.
Bei Nachweisen mit Schnittgrößenermittlung
ℓ β = ℓ β = 0,699ℓ
nach Theorie I. Ordnung wird diese durch eine
rechnerische Abminderung der Druckfestigkeit
berücksichtigt (Ersatzstabverfahren).
Bei Schnittgrößenermittlung nach Theorie II. Ord-
nung oder bei nicht knickgefährdeten Querschnit-
ten (gedrungene und kontinuierlich gehaltene β = 2ℓ 4. Fall
Querschnitte) darf kc,y und kc,z in (6.23) und (6.24)
zu 1,0 gesetzt werden. Als gedrungen gelten NKi
Querschnitte mit einem bezogenen Schlankheits-
grad λrel,y und λrel,z kleiner oder gleich 0,3.
Bild 5: Knicklängen-
λy     fc,0,k  λ z fc,0,k β = ℓ/2
λrel,y = ―  · ―――  ; λrel,z = ―  ·  ――― (6.21) (6.22) beiwert β (Euler)
π E   π E0,05
        0,05
mit

λy/z = ℓef / iy/z


     
h b
iy = ――― ; iz = ――― für Rechteckquerschnitte
12  12

16 ℓef = β · ℓ
Tabelle 14: Beiwert kc,y/z in Abhängigkeit von λy/z für Platte BauBuche und Träger BauBuche GL70

kc,y/z kc,y/z
λy/z NKL 1 NKL 2 λy/z NKL 1 NKL 2
GL70 Typ S Typ Q* GL70 Typ S Typ Q* GL70 Typ S Typ Q* GL70 Typ S Typ Q*
15 1,000 0,997 0,995 1,000 1,000 0,998 125 0,156 0,131 0,116 0,186 0,157 0,139
20 0,989 0,984 0,980 0,993 0,989 0,986 130 0,145 0,122 0,108 0,173 0,145 0,129
25 0,975 0,967 0,961 0,981 0,975 0,970 135 0,134 0,113 0,100 0,161 0,135 0,120
30 0,957 0,945 0,934 0,967 0,958 0,949 140 0,125 0,105 0,093 0,150 0,126 0,111
35 0,933 0,912 0,892 0,949 0,934 0,920 145 0,117 0,098 0,087 0,140 0,117 0,104
40 0,898 0,862 0,827 0,924 0,899 0,875 150 0,109 0,092 0,081 0,131 0,110 0,097
45 0,846 0,788 0,738 0,889 0,848 0,809 155 0,102 0,086 0,076 0,123 0,103 0,091
50 0,775 0,698 0,640 0,838 0,777 0,725 160 0,096 0,081 0,072 0,115 0,097 0,086
55 0,691 0,607 0,549 0,772 0,694 0,635 165 0,091 0,076 0,067 0,108 0,091 0,081
60 0,608 0,526 0,473 0,695 0,611 0,553 170 0,085 0,072 0,064 0,102 0,086 0,076
65 0,534 0,457 0,409 0,619 0,536 0,482 175 0,081 0,068 0,060 0,097 0,081 0,072
70 0,469 0,400 0,357 0,549 0,471 0,422 180 0,076 0,064 0,057 0,091 0,077 0,068
75 0,414 0,352 0,313 0,488 0,416 0,371 185 0,072 0,061 0,054 0,087 0,073 0,064
80 0,368 0,311 0,277 0,435 0,370 0,329 190 0,069 0,058 0,051 0,082 0,069 0,061
85 0,328 0,278 0,247 0,389 0,330 0,293 195 0,065 0,055 0,048 0,078 0,066 0,058
90 0,294 0,249 0,221 0,350 0,296 0,263 200 0,062 0,052 0,046 0,074 0,062 0,055
95 0,266 0,224 0,199 0,316 0,267 0,237 205 0,059 0,050 0,044 0,071 0,059 0,053
100 0,241 0,203 0,180 0,287 0,242 0,215 210 0,056 0,047 0,042 0,067 0,057 0,050
105 0,219 0,185 0,164 0,261 0,220 0,195 215 0,054 0,045 0,040 0,064 0,054 0,048
110 0,200 0,169 0,150 0,239 0,201 0,179 220 0,051 0,043 0,038 0,062 0,052 0,046
115 0,184 0,155 0,137 0,219 0,185 0,164 225 0,049 0,041 0,037 0,059 0,049 0,044
120 0,169 0,142 0,126 0,202 0,170 0,151 230 0,047 0,040 0,035 0,056 0,047 0,042

* Werte gelten für BauBuche Q mit einer Nenndicke 30 mm ≤ B ≤ 80 mm.


Für BauBuche Q mit einer Nenndicke B = 20 mm können die Werte auf der sicheren Seite liegend übernommen werden.

Beispiel 5: Stütze aus BauBuche GL70 4.2.2 Biegedrillknicken (Kippen)


Ähnlich wie beim Knicken von Druckstäben nei-
Einwirkung: FEd = 50 kN, kmod = 0,9, NKL 2
gen schlanke Biegeträger unter vertikaler Belas-
Kennwerte: 100/120 mm, ℓ = 4 m
tung zum seitlichen Ausweichen am Druckrand
und somit zu einer Verdrehung des Querschnitts.
Die Druckspannung beträgt
Beim Ersatzstabverfahren werden die Biegespan-
50 · 103 N nungen mit einer in Abhängigkeit vom Material
σc,0,d = ―――――――――――― = 4,17 N/mm2
100 mm · 120 mm und der Geometrie des Biegeträgers abgeminder-
   
ten Biegefestigkeit verglichen.
Mit
   Der bezogene Kippschlankheitsgrad beträgt
4,00 m
λ z = ―――――――――― = 139    ℓ · W
0,10 m / 12 ef y fm,k
λrel,m =  ――――――  ·  ―――――――――― (6.30) (6.31)
    Iz · Itor π E0,05 · G0,05
kann aus Tabelle 14 für kc,z ca. 0,152 abgelesen
werden.
Bei Biegeträgern aus BauBuche GL70 darf darin
Der Stabilitätsnachweis ist eingehalten mit
das Produkt der 5 %-Quantilen der Steifigkeits-
σc,0,d     kennwerte E0,05 · G0,05 mit dem Faktor 1,2 multi-
4,17 N/mm2
η = ―――――――― = ―――――――――――― ― = 0,80 ≤ 1
k  · f  · k 0,152 · 34,3 N/mm2 · 1,0 pliziert werden. 17
  c,z c,0,d c,0
Dabei ist eine Unterteilung in einen Geometrie- Der Beiwert zur Abminderung der Biegefestigkeit
und in einen Materialbeiwert möglich. zur Berücksichtigung der zusätzlichen Spannungen
infolge des seitlichen Ausweichens beträgt damit
Der Materialbeiwert κm = fm,k / (π · E0,05 · G0,05)

  1,0     λrel,m ≤ 0,75


beträgt so z. B.  70 / (π · 15.300 · 760 · 1,2) = 0,0772. kcrit =  1,56  -  0,75 · λrel,m ; 0,75 < λrel,m ≤ 1,4 (6.34)
   
1 / λ 2rel,m   1,4 < λrel,m
Der Geometriebeiwert κg = Wy / Iz · Itor kann,
in Abhängigkeit vom Verhältnis h zu b, aus Bild 6 Bei reiner Biegebeanspruchung muss folgender
abgelesen werden. Damit vereinfacht sich der Nachweis erfüllt sein
Ausdruck zu λrel,m = ℓef · κm · κg (ℓef in mm)
σm,d ≤ kcrit · fm,d (6.33)
Geometrie-
beiwert κg Bei einer kombinierten Biege- und Druck­
0,44 h/b beanspruchung gilt
0,40 10  σ  2   σ
m,d   c,0,d
0,36 8
―――――――  + ――――――― ≤ 1 (6.35)
kcrit · fm,d  kc,z · fc,0,d
0,32    
6
0,28
4
0,24 3 Beispiel 6: Kippgefährdeter Träger aus
0,20 2 BauBuche GL70
0,16
0,12 Einwirkung: MEd = 156 kNm, kmod = 0,9, NKL 1
0,08 Kennwerte: 140/560 mm, ℓ = 12 m
50 100 150 200 250 300

Breite b des Trägers in mm Die Biegespannung beträgt

156 · 106 Nmm · 6
Bild 6: Geometriebeiwert κg für unterschiedliche σm,d = ――――――――――――― ― = 21,3 N/mm2
140 mm · (560 mm)2
­Verhältnisse h/b in Abhängigkeit der Trägerbreite b  

Die wirksamen Längen von Biegeträgern mit Last- Der Geometriebeiwert κg kann nach Bild 6 zu ca.
einleitung in der Schwerachse berechnen sich 0,175 abgelesen werden. Damit beträgt der bezo-
­dabei nach Tabelle 15 aus der Trägerlänge bzw. gene Schlankheitsgrad
dem Abstand der aussteifenden Elemente. Für
­Belastungen am Druckrand muss ℓef um 2 h erhöht λrel,m = 0,9 · 12 · 103 mm · 0,175 · 0,077 = 1,40
werden, bei Belastungen am Zugrand darf ℓef um
0,5 h reduziert werden. Voraussetzung ist in jedem und
Fall eine ausreichende Sicherung des Biegeträgers
gegenüber Verdrehen durch Gabellager. kcrit = 1,56 - 0,75 · λrel,m = 0,51 für 0,75 < λrel,m ≤ 1,4

Tabelle 15: Wirksame Länge für kippgefährdete Bauteile Der Stabilitätsnachweis ist eingehalten

Art Belastung ℓef /ℓ σm,d


η = ―――――――――――――――
Einfeldträger konstantes Biegemoment 1,0  f
m,k
gleichmäßig verteilte Belastung 0,9  kcrit · kmod · kh,m · ―――
γM 
Einzellast in Feldmitte 0,8
Kragträger gleichmäßig verteilte Belastung 0,5 21,3
= ――――――――――――――― = 0,85 ≤ 1,0
Einzellast am freien Kragende 0,8
70
18   0,51 · 0,9 · 1,01 · ―――
1,3 

Bei zweiachsiger Biegung und Querschnitts­ Zug BauBuche S
Druck km,α
verhältnissen von h/b ≤ 4 ist der Nachweis wie Druck BauBuche S
0,90
folgt zu führen Zug BauBuche Q
0,80
Druck BauBuche Q
σc,0,d σm,y,d σm,z,d 2 0,70
―――――――  + ―――――――  + ―――― ≤ 1 (NA.60)
k  · f kcrit · fm,y,d fm,z,d 0,60
  c,y c,0,d
0,50
σc,0,d σm,y,d 2 σ
  m,z,d 0,40
―――――――  + ―――――――    + ―――― ≤ 1 (NA.61)
k  · f kcrit · fm,y,d fm,z,d Zug 0,30
  c,z c,0,d
0,20
0,10
4.3 Dachträger
0,00
4.3.1 Pultdachträger
0 5 10 15 20 25
Bei Pultdachträgern aus Platte BauBuche (hoch-
Winkel α in (º)
kant) mit angeschnittenen Holz­fasern ist der Bild 7: Beiwert km,α für zug-
Nachweis der Biegespannungen an der Stelle und druckbeanspruchten Rand bei Trägern aus Platte
xσ,max mit der maximalen Spannung zu führen. BauBuche (hochkant) Typ S und Typ Q (B ≥ 30 mm)
Entlang des angeschnittenen Randes entstehen
zusätzliche Quer- und Schubspannungen. Diese 4.3.2 Satteldachträger mit geradem Untergurt
Spannungsinteraktion wird mit der Abminderung Die Trägerhälften von Satteldachträgern mit gera-
der Biegefestigkeit fm,k mit dem Faktor km,α be- dem Untergurt können als Pultdachträger betrach­
rücksichtigt. Dabei wird unterschieden zwischen tet werden und im Hinblick auf die Spannungsin-
Zug- und Druckspannungen am angeschnittenen teraktion nach Kapitel 4.3.1 nachgewiesen werden.
Rand. Durch die veränderliche Trägerhöhe entsteht eine
nichtlineare Verteilung der Biegespannung. Die
σm,α,d ≤ km,α  · fm,d (6.38) Biegespannung für den Nachweis im Firstbereich
wird daher mit dem Beiwert kℓ nach (6.43) be-
mit km,α für Zugspannungen am angeschnittenen stimmt.
Rand
 6 · Map,d
     1 σm,d = kℓ · ――――― ―― ≤ fm,d (6.41) (6.42)
km,α = ――――――――――――――――――――――――― (6.39) b · h2ap
fm,d 2 fm,d 2
1 + ――――――― tanα  + ―――― ― tan2α mit
0,75 · f v,d  f t,90,d

kℓ = k1  = 1 + 1,4 · tan αap + 5,4 · tan2 αap (6.43) (6.44)


bzw. Druckspannungen am angeschnittenen Rand

wobei hap die Trägerhöhe im First und αap den An­


1
km,α = ―――――――――――――――――――――――― ― (6.40) schnittwinkel des Trägers im Firstbereich angibt.
fm,d 2 fm,d 2 Durch den Knick der Trägerachse im First entste-
1 + ―――――― tanα  + ―――― tan2α
1,5 · f v,d  fc,90,d

hen Umlenkkräfte, die zu Querzugspannungen
führen. Folgende Bedingung muss erfüllt werden

Der Winkel α des Faseranschnitts ist auf 24° zu


σ t,90,d ≤ kdis  · k vol · f t,90,d (6.50)
­begrenzen.
Die maßgebende Stelle xσ,max für einen Träger mit
mit kdis = 1,4 (6.52)
konstanter Streckenlast liegt bei
  
ℓ 0,01 m3 0,2
xσ,max = ――――――――― k vol = ――――――
1 + hap / hs V
        

wobei hap die maximale Trägerhöhe und hs die   


0,01 m3 0,2
= ―― ― ―― ― ―――――――――――― (6.51)
­minimale Trägerhöhe angibt. h2 · b · (1 - 0,25 · tan αap) 19
  ap
Die größte Zugspannung rechtwinklig zur Faser- i Neigung der Ausklinkung
richtung infolge Momentenbeanspruchung beträgt     ℓA
i = cotε = ―――――
   h - hef
6 · Map,d     
σ t,90,d = kp · ――――― ― (6.54)
b · h2ap (i = 0 für rechtw. Ausklinkungen)
    

mit kn = 4,5 für Furnierschichtholz (6.63)

kp = 0,2 · tanαap (6.56) hef Höhe h des Biegestabes, reduzierte


α = ―― 
h Höhe hef am aus­geklinkten Auflager
4.4 Ausgeklinkte Bauteile
Ausklinkungen an Auflagern werden vorwiegend x Abstand zw. Ausklinkungsecke
ausgeführt, um Bauteile auf ein geringeres Hö- und Auflagerkraft
henniveau zu bringen. Dabei entstehen hohe
Querzug- und Schubspannungen, die zu Rissen Für Träger mit Ausklinkungen auf der Gegenseite
ausgehend von der Ausklinkungsecke führen des Auflagers ist k v = 1. Falls x < hef ist, darf k v
können. Der schnellere Feuchtewechsel über die nach Gleichung (NA.62) bestimmt werden
Hirnholz­flächen verstärkt die Gefahr der Riss­
   h    (h - hef ) · x
bildung noch. k v = ――― ·  1 - ―――――――― (NA.62)
h   h · hef
Durch Verwendung von BauBuche Q (hochkant)    ef
kann in der Regel eine Rissbildung vermieden
Beispiel 7: Vergleich rechtwinklige Ausklin­
werden, da die Querlagen als Bewehrung für die
kung bei BauBuche GL70-Träger
Aufnahme von Querzugkräften wirken.
und BauBuche Q-Platte
Nachweis der Schubspannungen in der Ausklinkung
Einwirkung: maßgeb. Querkraft Vd = 6,0 kN,
  1,5 · V kmod = 0,8
d
τd = ――――― ≤ k v · f v,d (6.60)
b · hef /200 
Kennwerte: Träger 80  mm
Höhe am Auflager hef = 120 mm
Abstand zur Auskl. x = 75 mm

hef = αh
h BauBuche GL70-Träger:
ε Schubspannung an der Ausklinkung
1
i  1,5 · V  1,5 · 6,0 · 103 N
d
τd = ――――― = ―――――――――――― = 0,94 N/mm2
b · hef  80 mm · 120 mm
X ℓA
Abminderungsbeiwert k v
Bild 8: Ausklinkung mit Querzugriss
 1,0
Für Träger mit der Ausklinkung auf der Gegenseite   4,5
k v = min  ―――――――――――――――――――――――――――
des Auflagers darf mit k v = 1,0 gerechnet werden. 75 1
200  0,6 · (1 - 0,6) + 0,8 - 0,62
Für an der Auflagerseite ausgeklinkte Träger gilt 200 0,6

= 0,382
1,0
  1,1 · i1,5 mit
kn 1 + ―――――  
h kmod
k v = min (6.62) f v,d = k v · ―――― · kh,v · f v,k
x 1 γM
  h α (1 - α) + 0,8 ―    ― - α2 
h  α   0,8
= 0,382 · ――― · 1,32 · 4,0 N/mm2 = 1,24 N/mm2
20 mit 1,3
lautet der Nachweis 4.5 Versätze
  0,94 Versätze sind „zimmermannsmäßige“ Verbindun-
η = ――――― = 0,76 ≤ 1,0 gen zum Anschluss geneigter Stäbe, z. B. von
1,24
­Streben an Gurthölzer. Die Druckkraft wird dabei
BauBuche Q: durch Kontaktpressung übertragen und über eine
Die Querlagen werden als Verstärkungselemente Scherbeanspruchung weitergeleitet. Klassische
betrachtet. Varianten sind der Stirnversatz und der Fersen­
Die Berechnung der aufzunehmenden Zugkraft versatz sowie der doppelte Versatz als Kombina­
erfolgt nach Kapitel 9.3.2. tion der beiden Varianten. Des Weiteren wurde
eine Variante mehrerer, aneinandergereihter Fer-
Ft,90,d = 1,3 · Vd · [ 3 · (1 - α)2 - 2 · (1 - α)3] senversätze untersucht („Treppenversatz“). Vortei-
le dieser Form sind u. a. geringe Einschnitttiefen,
= 1,3 · 6,0 · [ 3 · (1 - 0,6)2 - 2 · (1 - 0,6)3] = 2,75 kN eine zentrische Druckkraft in der Strebe, kurze
­erforderliche Vorholzlängen sowie eine hohe An-
(NA.77) schlusssteifigkeit. Die Bemessung von Treppen-
Nach (NA.84) dürfen die Querlagen versätzen kann nach Enders-Comberg und Blaß
für den Nachweis nur innerhalb von (2014) erfolgen.
Bemerkung: Versätze werden im Eurocode 5 nicht
ℓr ≤ 0,5 · (h - hef ) = 0,5 · 80 = 40,0 mm behandelt. In diesem Dokument werden daher die
Berechnungsgrundlagen des NA – Deutschland
in Rechnung gestellt werden. aufgeführt. Deren Anwendbarkeit außerhalb
Damit lautet der Nachweis der Querzugspannungen Deutschlands ist gegebenenfalls zu überprüfen.
 σ    0,86 N/mm2
t,d
2,0 · ――― = 2,0 · ―――――――― = 0,35 ≤ 1,0 (NA.82)
f    4,9 N/mm2 F
  t,d
mit
β/2
  F   2,75 · 103 N
t,90,d γ
σ t,d = ―――― = ――――――――――― = 0,86 N/mm2 β/2
t r · ℓr  80 mm · 40 mm
(NA.83) t v1 t v2
γ/2 γ
F1 F2
h
    8 N/mm2
f t,90,d = 0,8 ·  ――――――――  = 4,9 N/mm2
  1,3

Bemerkung: Als Dicke der Verstärkungsplatte tr ℓv1


Bild 9: Doppelter Versatz
wird die gesamte Trägerbreite angesetzt. Dafür ℓv2
wird mit der Querzugfestigkeit f t,90,d gerechnet.
Aufgrund der Verstärkung durch die Querlagen Nachweis der Druckspannungen in den Versatzflächen:
darf der Nachweis der Schubspannungen ohne
σc,α,d
Berücksichtigung von k v geführt werden ―――― ≤ 1 (NA.161)
fc,α,d
0,94
η = ―――― = 0,20 ≤ 1,0 mit
4,8
Fc,α,d
mit dem Bemessungswert der Schubfestigkeit σc,α,d = ―――― (NA.162)
A
bei Scheibenbeanspruchung
  fc,0,d
  0,8
fc,α,d = ―――――――――――――――――――――――――――――――――
f v,d = ――― · 7,8 N/mm2 = 4,8 N/mm2
1,3 fc,0,d 2 fc,0,d 2
――――――― sin2 α  + ――――― sin α · cos α  + cos4 α
2 · f  2 · f v,d
Durch den Querlagenanteil kann die Tragfähigkeit    c,90,d
des Auflagerdetails deutlich gesteigert werden. (NA.163) 21
Bemerkung: Bei BauBuche GL70-Träger (Lamellen Kennwerte: Strebe 120/120 
mm
hochkant) darf als Schubfestigkeit f v,k = 8,0 N/mm2 Gurt 120/200 
mm
als Wert des Grundmaterials (BauBuche S) ver- Anschlusswinkel γ = 35°
wendet werden. Bei Verwendung von 8,0 N/mm2 Einschnitttiefen t v,1 = 20 mm
als charakteristischer Wert der Schubfestigkeit tv,2 = 25 mm
darf der Beiwert kh,v > 1 nicht berücksichtigt
­werden. Bemessungswerte für BauBuche GL70-Träger:
Damit kann die aufnehmbare Kraft je Versatz­
0,9
fläche bestimmt werden fc,0,d = 1,2 · ――― · 49,5 N/mm2 = 41,1 N/mm2
1,3
fc,γ / 2,d · b · t v,1
FR1,d = ―――― ――――― (Stirnversatz)
cos2 (γ/2) 0,9
fc,90,d = 1,2 · ――― · 8,3 N/mm2 = 7,06 N/mm2
1,3

fc,γ,d · b · t v,2
FR2,d = ――――――――― (Fersenversatz)   0,9
cos γ
f v,d = ――― · 8,0 N/mm2 = 5,54 N/mm2
1,3
FR1,d + FR2,d ≥ Fd  
Damit ergibt sich nach (NA.163)
Nachweis der Scherkräfte in den Vorholzflächen
fc,17,5°,d = 28,9 N/mm2
τd Fd · cos γ
――― ≤ 1 mit τd = ―――――――
f v,d b · ℓv
fc,35°,d = 19,6 N/mm2

Die erforderlichen Vorholzlängen sind damit


Die aufnehmbare Kraft der Stirnversatzfläche
 F
R1,d · Fd · cos γ ­beträgt
ℓv,1 = ――――――――――――――― (Stirnversatz)
(FR1,d + FR2,d ) · b · f v,d
28,9 · 120 · 20 · 10 -3
FR1,d = ――――― ―――――――― = 76,3 kN
  F cos2 (17,5°)
R2,d · Fd · cos γ  
ℓv,2 = ――――――――――――――― (Fersenversatz)
(FR1,d + FR2,d ) · b · f v,d
die der Fersenversatzfläche

Bei erforderlichen Vorholzlängen ℓv größer 8 · t v  19,6 · 120 · 25 · 10 -3


ist der Nachweis als nicht eingehalten anzusehen. FR2,d = ――――――――――――― = 71,8 kN
cos 35°
Die Einschnitttiefe t v sollte folgende Bedingungen  
erfüllen
Fd 140
η = ―――――――― = ―――――――― = 0,95 ≤ 1,0
h/4 für γ ≤ 50° FR1,d + FR2,d 76,3 + 71,8
tv ≤
h/6  für γ > 60° bzw. zweiseitiger Einschnitt

(NA.160) Die erforderlichen Vorholzlängen betragen

Bei doppelten Versätzen sollte die Einschnitttiefe   76,3 · 140 · 103 · cos 35°
t v größer als die des Stirnversatzes gewählt wer- ℓv,1 = ―――――――――――――――――
(76,3 + 71,8) · 120 · 5,54
den, um zwei getrennte Scherflächen im Gurtholz
zu erhalten. = 88,9 mm ≤ 8 · t v,1 = 160 mm

Beispiel 8: Doppelter Versatz bei    71,8 · 140 · 103 · cos 35°


BauBuche GL70-Träger ℓv,2 = ―――――――――――――――――
(76,3 + 71,8) · 120 · 5,54
Einwirkung: Strebenkraft Fd = 140 kN
= 83,6 mm ≤ 8 · t v,2 = 200 mm
kmod = 0,9, NKL 1

22
5 GRENZZUSTAND DER GEBRAUCHSTAUGLICHKEIT

DIN EN 1995-1-1, Kap. 2.2


DIN EN 1995-1-1, Kap. 7

5.1 Allgemeines und für einen Kragträger mit


Im Zusammenhang mit den Nachweisen der Ge-   q · ℓ4
k
brauchstauglichkeit spricht der Eurocode 5 meist uinst = ――――――――――
8 · E0,mean · I
von „sollte”. Um eine dauerhafte und störungs-    
freie Nutzung einer Konstruktion zu gewährleisten, Die gesamte Endverformung unet,fin beträgt:
müssen einzelne Bauteile neben Anforderungen
an die Tragfähigkeit (Begrenzung von Spannungen) unet,fin = unet,fin,G + ∑unet,fin,Q,i - uc (NA.1)
auch Anforderungen hinsichtlich ihrer Verformung
und ihres Schwingungsverhaltens erfüllen. Daher mit
sind Durchbiegungs- und Schwingungsunter­
suchungen in den statischen Berechnungen erfor- unet,fin,G = uinst,G · (1 + kdef )
derlich. Die einzuhaltenden Grenzwerte sollten
dabei mit der Bauherrschaft abgestimmt werden. unet,fin,Q,i = uinst,Q,i · ψ2,i · (1 + kdef )

5.2 Durchbiegungen uc = Überhöhung


Die Anfangsverformung uinst kann dabei mit Hilfe
einschlägiger Bemessungstafeln in Abhängigkeit Im Eurocode 5, NA-NDP zu 7.2(2), Tab. NA.13
des Systems und der charakteristischen Belastung ­werden Grenzwerte für die einzuhaltenden Durch-
berechnet werden. Dabei sollte für die Elastizitäts-, biegungen angegeben.
Schub- und Verschiebungsmoduln stets der Mittel­
wert verwendet werden (E0(90),mean, Gmean). Tabelle 16: Empfohlene Grenzwerte der Durchbiegungen
Durch Kriechen des Holzes vergrößert sich die Ver­ von Biegestäben
formung des Bauteils über die Dauer der ­Be­las­tung.
uinst ufin unet,fin
Dies wird durch den Beiwert kdef ­berücksichtigt.
Einfeldträger ℓ / 300 ℓ / 200 ℓ / 300
Die Anfangsverformung uinst beträgt:
Kragträger ℓ / 150 ℓ / 100 ℓ / 150

uinst = uinst,G + ∑uinst,Q,i


Für überhöhte und untergeordnete Bauteile gilt
Die Endverformung ufin beträgt: Tab. NA.13, Zeile 2.

ufin = ufin,G + ufin,Q,1 + ∑ufin,Q,i (2.2) Beispiel 9: Durchbiegungsnachweis


für einen Einfeldträger
mit
Gleichstreckenlast,
BauBuche GL70-Träger, 120 / 240 mm
ufin,G = uinst,G · (1 + kdef ) (2.3)
Einwirkung: Eigengewicht gk = 1,40 kN/m2
ufin,Q,1 = uinst,Q,1 · (1 + ψ2,1 · kdef ) (2.4) Nutzlast (Kat. A) pk = 2,80 kN/m2
Kennwerte: Spannweite ℓ = 6 
m
ufin,Q,i = uinst,Q,i · (ψ0,i + ψ2,i · kdef ) ; i > 1 (2.5) Iy = 1,38 · 108 mm4
Flächenmoment
Balkenabstand
℮ = 0,625 
m
Die Anfangsverformung für einen Einfeldträger kdef = 0,6; ψ2 = 0,3 ; NKL 1
unter konstanter Streckenlast berechnet sich mit
  5  qk · ℓ 4
uinst = ―――  · ―――――――
384   E0,mean · I
   
23
Nachweis der elastischen Anfangsverformung: 5.3 Schwingungen
Gerade bei den im Holzbau üblichen leichten
uinst = uinst,G + uinst,Q = 6,41 + 12,8 ≤ l/300 ­Deckenkonstruktionen können störende Schwin-
= 19,2 
mm ≤ 20 
mm gungen auftreten.
mit Im Folgenden wird ein Verfahren zur rechnerischen
   5 gk · ℓ 4 Beurteilung des Schwingverhaltens von Woh-
uinst,G = ―――  · ―――――――
384  E0,mean · I nungsdecken nach Blaß et al. (2005) vorgestellt.
   
  5 0,875 · 6.0004 Tabelle 18: Dämpfungsgrad nach SIA 265
= ―――  · ――――――――――――8― = 6,41 mm
384   16.700 · 1,38 · 10
   
Deckenaufbau ξ
   5 pk · ℓ 4 Decken ohne schwimmenden Estrich 0,01
uinst,Q = ―――  · ―――――――
384  E0,mean · I Decken aus verleimten Brettstapel-
   
Elementen mit schwimmendem Estrich 0,02
  5 1,75 · 6.0004 Holzbalkendecken und mechanisch
= ―――  · ――――――――――――8― = 12,8 mm
384   16.700 · 1,38 · 10 verbundene Brettstapeldecken
   
mit schwimmendem Estrich 0,03
Nachweis der Endverformung:
Wenn keine genauen Werte über den modalen
ufin = ufin,G + ufin,Q,1 ≤ ℓ/200 Dämpfungsgrad ξ vorliegen, wird der Wert
= 10,3 + 15,1 = 25,4 mm ≤ 30 mm ξ = 0,01 empfohlen.
mit Zum Nachweis der Gebrauchstauglichkeit von
­Decken sind je nach Frequenzbereich verschie­
ufin,G = uinst,G · (1 + kdef) = 6,41 · (1 + 0,6) =10,3 mm
dene Untersuchungen erforderlich.

Die Eigenfrequenz der Decke kann vereinfacht


ufin,Q = uinst,Q · (1 + ψ2,1 · kdef) 
über die Biegesteifigkeit der Deckenbalken
 = 12,8 · (1 + 0,3 · 0,6) = 15,1 mm
(ohne Platte) bestimmt werden.

Nachweis der gesamten Endverformung:


    π
   E · I
f 1 = k f · ―――― 2
 · ――――
unet,fin = unet,fin,G + unet,fin,Q ≤ ℓ/300 2·ℓ m·e
         
 = 10,3 + 6,14 = 16,4 mm ≤ 20 mm
mit
mit

unet,fin,G = uinst,G · (1 + kdef) = 6,41 · (1 + 0,6) =10,3 mm
  m Masse unter quasi-ständiger Einwirkung
(g + ψ2 · p) in kg/m²
unet,fin,Q = uinst,Q · ψ2,1 · (1 + kdef)  ℓ Deckenspannweite in m
 = 12,8 · 0,3 · (1 + 0,6) = 6,14 mm
  E · I Biegesteifigkeit Deckenbalken in Nm2
℮ Balkenabstand in m
Tabelle 17 zeigt, dass die Durchbiegungen eines k f Beiwert nach Tabelle 19
Brettschichtholzquerschnitts aus Nadelholz bei
gleichen Abmessungen und Lasten um etwa 50 % Durch Betrachtung der Balken mit einem mitwir-
über den oben berechneten Werten liegen. kenden Plattenstreifen der Beplankung als nach-
giebig verbundener Biegebalken (s. Kap. 9.4.2
Tabelle 17: Vergleich der Verformungen von BauBuche γ-Verfahren) kann ein verbessertes rechnerisches
GL70-Träger und BSH aus Nadelholz in mm Schwingverhalten erzielt werden.
Bei Decken mit Eigenfrequenzen über 8 Hz sind
uinst ufin unet,fin folgende Lastsituationen näher zu untersuchen:
BauBuche GL70 19,2 25,4 16,4 (1) Durchbiegung infolge Einzellast F
24 BSH GL24h 27,7 36,5 23,6 (2) Geschwindigkeit infolge Einheitsimpuls
Bei Decken mit Eigenfrequenzen kleiner 8 Hz sind Anfangsdurchbiegung infolge einer vertikalen
besondere Untersuchungen erforderlich. Es wer- ­statischen Einzellast F (1 kN):
den die Untersuchungen (3) und (4) nach Blaß et
F · ℓ3 1 · 103 N · (6.000 mm)3
al. (2005) empfohlen. u = ――――  = ――――――――4――――― ―――――――――――
48 · EI 48 · 1,67 · 10  N/mm2 · 1,38 · 108 mm4
(3) Untersuchung der Schwinggeschwindig-      
keit für den Lastfall „Fersenauftritt“ = 1,95 mm
(4) Beschleunigung; Resonanzuntersuchung
Mit Tabelle 21 ergibt sich b zu 80 unter Ansatz
Im Folgenden werden die Untersuchungen des von a zu:
Schwingverhaltens anhand von zwei Beispielen
u 1,95 mm
vorgestellt. a ≥ ―  = ――――――  = 1,95 mm/kN
F 1 kN
     
Beispiel 10: Schwingungsnachweis für eine Damit lässt sich die Schwinggeschwindigkeit v
Holzbalkendecke (f1 < 8 Hz) bestimmen:

Einfeldträger aus BauBuche GL70 120/240 mm 55


v ≈ ――――――――――――――
m · e · ℓ / 2 · γ + 50
Einwirkung:  
Eigengewicht gk = 1,40 kN/m2
55
Nutzlast (Kat. A) pk = 2,80 kN/m2 ≈ ――――――― 2
――――――――――――――――  = 0,115 m/s
228 kg/m  · 0,625 m · 6 m / 2 · 1,0 + 50
ψ2 = 0,3   
quasi-ständige mit
Kombination qk = 1,40 + 0,3  · 2,80
= 2,24 kN/m2 γ = 1,0 da Einfeldträger
Kennwerte:
Masse m
= 2,24/9,81 
· 
1000 Folgender Grenzwert sollte eingehalten werden:
kg/m2
= 228 
Balkenlänge ℓ = 6 
m vgrenz = 6 · b(f 1 · ξ - 1) = 6 · 80 (5,55 · 0,01 - 1) = 0,096 m/s
Deckenfeldbreite B = 8 m
Balkenabstand ℮ = 0,625 
m Die Schwinggeschwindigkeit liegt somit leicht
Flächenmoment Iy = 1,38 · 108 mm4 über dem Grenzwert. Durch Betrachtung der
Dämpfungsgrad ξ = 0,01 (Tabelle 18) ­Decke als nachgiebig verbundener Biegebalken
kann der Nachweis ggf. erfüllt werden.
Ermittlung der Eigenfrequenz
    π (4) Beschleunigung; Resonanzuntersuchung
  EIBalken
f 1 = k f · ―――― 2
 · ――――――
2·ℓ m·e
          Berechnung der vorherrschenden Vertikal­
    π beschleunigung
1,67 · 1010 N/m2 · 1,38 · 10 -4 m4

= 1,0 · ―――――2  · ―――――――――――――――――――
2 · (6 m) 228 · 0,625 m 56 1 56 1
        a ≈ ――――――  · ―  = ――――――― 2
――――――――  · ―――
m · b · ℓ · γ ξ 228 kg/m  · 8 m · 6 m · 1,0  0,01
     
 = 5,55 Hz < 8 Hz
 = 0,51 m/s2
mit
Nach Blaß et al. (2005) gelten folgende Grenzwerte:
k f = 1,0 da Einfeldträger
a < 0,1 m/s2 Wohlbefinden
Die Eigenfrequenz ist kleiner 8 Hz, somit sind die
Untersuchungen (3) und (4) erforderlich. a < 0,35 - 0,7 m/s2 spürbar, aber nicht störend

(3) Lastfall „Fersenauftritt“ a > 0,7 m/s2 störend 25


Tabelle 19: Beiwert k f zur Berücksichtigung der Durch­laufträgerwirkung nach Blaß et al. (2005)

ℓ1 
/ 
ℓ 1,0 0,9 0,8 0,7 0,6 0,5 0,4 0,3 0,2 0,1 0
k f 1,00 1,09 1,15 1,20 1,24 1,27 1,30 1,33 1,38 1,42 1,56

Tabelle 20: Beiwert γ abhängig vom Längenverhältnis zum benachbarten Feld nach Blaß et al. (2005)

ℓ1 
/ 
ℓ 1,0 0,9 0,8 0,7 0,6 0,5 0,4 0,3 0,2 0,1 0
γ 2,00 1,40 1,15 1,05 1,00 0,969 0,951 0,934 0,927 0,918 0,912

Bei Einfeldträger sind die Beiwerte k f und γ zu 1,0 zu setzen.

Tabelle 21: Tabellarische Ermittlung des Beiwerts b nach Bild 7.2 DIN EN 1995-1-1

a 0,5 0,6 0,7 0,8 0,9 1,0 1,2 1,4 1,6 1,8 2,0 2,2 2,4 2,6 2,8 3,0 3,2 3,4 3,6 3,8 4,0
b 150 144 138 132 126 120 112 104 96 88 80 77 74 71 68 65 62 59 56 53 50

Dabei stehen kleinere Werte von a für ein besseres Schwingungsverhalten. Werden hohe Anforderun-
gen an das Bauteil gestellt (z. B. öffentliche Bauten), sollte a den Wert 1,0 nicht überschreiten.

Beispiel 11: Schwingungsnachweis für mit


eine Holzbalkendecke (> 8 Hz)
k f = 1,224 aus Tabelle 19 (interpoliert)
Zweifeldträger aus BauBuche GL70 160/280 mm
Bei Frequenzen über 8 Hz müssen die oben
Einwirkung:
­genannten Anforderungen (1) und (2) erfüllt sein:
Eigengewicht gk = 1,50 kN/m2
(1) Durchbiegung infolge Einzellast F = 1 kN
Nutzlast (Kat. A) pk = 2,80 kN/m2
ψ2 = 0,3 F · ℓ3 1 · 103 N · (6.250 mm)3
u = ――――  = ――――――――4――――― ―――――――――――
quasi-ständige Kombination qk = 1,50 + 0,3 · 2,80 48 · EI 48 · 1,67 · 10  N/mm2 · 2,93 · 108 mm4
     
kN/m2
= 2,34 
= 1,04 mm
Kennwerte:
Masse m
= 2,34/9,81 
· 
1000 Die Durchbiegung liegt im Bereich zwischen 0,5 und
= kg/m2
239  4,0 mm. Die Anforderung (1) ist damit eingehalten.
Balkenlänge (großes Feld) ℓ = 6,25 m (2) Einheitsimpulsgeschwindigkeit
Balkenlänge (kleines Feld) ℓ1 = 4 m
1
Deckenfeldbreite B = 9 
m v ≈――――――――――――――
m · e · ℓ / 2 · γ + 50
Balkenabstand ℮ = 0,625 
m  
Flächenmoment Iy = 2,93 · 108 mm4
1
Dämpfungswert ξ = 0,01 (Tabelle 
18) ≈――――――2―――――――――――――――――――  = 0,0019m/s
239 kg/m  · 0,625 m · 6,25 m / 2 · 1,02 + 50

Ermittlung der Eigenfrequenz unter Berück­- mit


sichtigung der Durchlaufträgerwirkung
γ = 1,02 aus Tabelle 20 (interpoliert)
    π    
  EIBalken π
f 1 = k f · ――――  
· ― ―― ― ― ―  
=  
1,224  · ―――――――― u 1,04 mm
2·ℓ 2 m·e 2 · (6,25 m)2 a ≥ ――  = ―――――― = 1,04 mm/ kN
             F 1 kN

1,67 · 1010 N/m2 · 2,93 · 10 -4 m4 ergibt nach Tabelle 21 einen Wert für b = 120
· ―――――――――――――――――――   = 8,91 Hz > 8 Hz
239 · 0,625 m
      
26 vgrenz = b(f 1 · ξ - 1) = 120 (8,91 · 0,01 - 1) = 0,013 m/s > v
6 VERBINDUNGEN MIT STIFTFÖRMIGEN METALLISCHEN

VERBINDUNGSMIT TELN

DIN EN 1995-1-1, Kap. 8

6.1 Tragfähigkeit bei Beanspruchung rechtwinklig Die Gleichungen zur Bestimmungen der Tragfähig­
zur Stiftachse (Abscheren) keit von Stahl-Holz-Verbindungen sind abhängig
In Abhängigkeit der Geometrie und des Biege­ von der Dicke des Stahlblechs t im Vergleich zum
widerstands von Verbindungsmitteln sowie der Verbindungsmitteldurchmesser d. Es wird unter-
Lochleibungsfestigkeit (Widerstand gegenüber schieden zwischen dünnen (t < 0,5 · d) und dicken
dem Eindrücken des Verbindungsmittels) des (t ≥ d) Stahlblechen. Bei Zwischenwerten darf
­Holzes kann die laterale Tragfähigkeit (Absche- ­geradlinig interpoliert werden. Grundlage für diese
ren) von Verbindungen mit stiftförmigen Ver­ Differenzierung ist die unterschiedliche Lagerung
bindungsmitteln unter der Voraussetzung einer der Verbindungsmittel im Blech. Dicke Bleche
duktilen Versagensform auf Grundlage der Fließ- werden als Einspannung, dünne Bleche als Gelenk
gelenktheorie von Johansen bestimmt werden. betrachtet. Innen liegende Bleche werden unab-
Dabei wird ein plastisches Versagen sowohl des hängig von ihrer Materialstärke als dicke Bleche
Holzes unter Lochleibungsbeanspruchung als angesehen, da eine Verdrehung der Stifte im Blech
auch des Verbindungsmittels unter Biegebean- nicht möglich ist.
spruchung vorausgesetzt. Durch die Beachtung t1
nachfolgender Punkte bei der Planung kann ein
plötzliches, sprödes Versagen vermieden werden
– Verwendung schlanker Verbindungsmittel
– Verwendung niedriger Stahlfestigkeiten
– Vermeidung geringer Verbindungsmittelabstände
a b c d e f
und Randabstände
t2
In Kapitel 8.2.2 und 8.2.3 des Eurocode 5 sind
Gleichungen für die Ermittlung der charakteristi-
schen Tragfähigkeiten von Holz-Holz-Verbindungen
und Stahlblech-Holz-Verbindungen angegeben.
Die darin berücksichtigten Versagensformen sind
g h j/l k m
in Bild 10 und Bild 11 dargestellt.

t1 t2 Bild 11:
Versagensmechanismen für Stahl-Holz-Verbindungen

Verbindungsmittel mit einem Widerstand gegen


Herausziehen weisen höhere laterale Tragfähigkei-
ten auf (Seil- oder Einhängeeffekt). Bei Verbindun-
a b c d e f
gen aus BauBuche darf der Seileffekt nur bei
t1 t2 t1 Schrauben und Bolzen berücksichtigt werden, da
andere Verbindungsmittel nicht in Achsrichtung
belastet werden dürfen. Der Seileffekt kann wie
folgt beschrieben werden: Unter Belastung ver-
formt sich das Verbindungsmittel, verdreht sich
im Bereich der Fuge und erfährt so eine axiale Be-
g h j k
lastung. Dadurch werden die Bauteile aneinander
gepresst und es kann durch Reibung in der Fuge
Bild 10: eine zusätzliche Kraft übertragen werden (s. Bild
Versagensmechanismen für Holz-Holz-Verbindungen 12). Rechnerisch darf dieser Effekt berücksichtigt 27
werden, indem die laterale Tragfähigkeit um ein Vereinfachtes Verfahren zur Ermittlung der Trag­
Viertel der axialen Tragfähigkeit erhöht wird. Wei- fähigkeit bei Beanspruchung rechtwinklig zur
ter zu berücksichtigen ist, dass bei Schrauben die Stiftachse (Abscheren)
Erhöhung aus dem Seileffekt maximal der Trag­ Der NA-D erlaubt alternativ zu den Gleichungen in
fähigkeit entsprechen darf, die sich nach der Kapitel 8.2.2 und 8.2.3 ein vereinfachtes Verfahren
­Johansen Theorie ergibt. Bei Bolzen ist sie auf 25 % zur Berechnung der lateralen Tragfähigkeit von
der Tragfähigkeit nach Johansen begrenzt. Bei Verbindungen mit stiftförmigen Verbindungsmit-
Versagensmechanismen ohne ein Verdrehen des teln. Dabei wird die Tragfähigkeit für die Versa-
Stiftes im Bereich der Fuge tritt kein Seileffekt auf. gensmechanismen mit zwei Fließgelenken pro
Scherfuge (Fall f, k für Holz-Holz-Verbindungen
Bild 12: und Fall e, h, k für Stahl-Holz-Verbindungen) be-
Seileffekt rechnet.*
Damit sich ein Versagen unter Ausbildung von
zwei Fließgelenken einstellt, muss ausschließli-
ches Lochleibungsversagen im Holz ausgeschlos-
sen werden. Das Verhältnis aus Holzdicke und
Stiftdurchmesser muss groß sein. Das wird er-
6.1.1 Anwendungsbereiche und Abminderun­ reicht, indem Mindestholzdicken treq definiert
gen für stiftförmige Verbindungsmittel in werden. Werden diese Mindestholzdicken nicht
BauBuche-Platten und BauBuche GL70-Träger eingehalten, kann die Tragfähigkeit mit dem klei-
In Bild 13 ist schematisch dargestellt, in welchen neren Verhältnis aus t 1/t 1,req und t 2 /t2,req reduziert
Bauteilflächen Nägel/Schrauben und Bolzen/Stab- werden. Die derart ermittelten Tragfähigkeiten
dübel auf Abscheren beansprucht werden dürfen. sind dabei geringer, als die mit dem genauen
Des Weiteren muss deren Lochleibungsfestigkeit ­Verfahren ermittelten Werte. Bei Einhaltung von
je nach Einbausituation und Belastungsrichtung treq b
­ esteht kein Unterschied zwischen genauem
abge­mindert werden. Die Definition der Bauteil­ und vereinfachtem Verfahren.
flächen ist in Bild 14 dargestellt. Es muss beachtet werden, dass hier nach (NA.113)
der Bemessungswert der Tragfähigkeit mit dem
Teilsicherheitsbeiwert γM = 1,1 ermittelt wird.
100 %
Bild 13: 100 %
70 % *)
Anwendungs­ * Bei Verbindungen mit außen liegenden, dünnen Stahl-
bereich und blechen wird der Versagensmechanismus mit einem
Abminderungs- Fließgelenk (b und k) untersucht, da sich durch die
faktoren der 40 % *) gelenkige Lagerung im dünnen Blech höchstens ein
Lochleibungs- Fließgelenk ausbilden kann.
festigkeit Typ S: 100 % *)
Typ Q: 60 % Holz-Holz-Verbindungen
Der charakteristische Wert der Tragfähigkeit Fv,Rk
*) für BauBuche GL70-Träger beträgt der Abminderungs- je Scherfuge und je Verbindungsmittel berechnet
faktor der Lochleibungsfestigkeit für stiftförmige Verbin- sich zu
dungsmittel mit einem Durchmesser d ≥ 8 mm bei Ver-      2 · β
wendung in den Schmalflächen 80 % nach ­E TA-14/0354 Fv,Rk =  ――――  · 2 · My,Rk · fh,1,k · d (NA.109)
1+β
       
Bild 14: Deckfläche Die Mindestholzdicken bei einschnittigen Verbin-
Definition der dungen betragen dabei
Bauteilflächen  β    M
y,Rk
t 1,req = 1,15 · 2 · ――― + 2 · ―――――   (NA.110)
1 + β fh,1,k · d
Stirnfläche Schmalfläche      
28
 1    M 6.2 Verbindungen mit Nägeln
y,Rk
t 2,req = 1,15 · 2 · ――― + 2 · ―――――   (NA.111) 6.2.1 Beanspruchung rechtwinklig zur Nagelachse
1 + β   h,2,k · d
f
      6.2.1.1 Bemessung
Bei zweischnittigen Verbindungen gilt für die Als Bauteildicke t 2 auf der Seite der Nagelspitze
­Mittelhölzer darf maximal die Einbindetiefe in das Bauteil 2
verwendet werden.
4   My,Rk
t 2,req = 1,15 · ――――  · ―――――― (NA.112) Aufgrund der hohen Rohdichte (ρk > 500 kg/m3)
1 + β f h,2,k · d
     sind Nagelverbindungen in BauBuche vorzu­
mit bohren. Dabei sollte der Bohrlochdurchmesser
 f 0,8 · d betragen.
h,2,k Verhältniswert der Lochleibungs-
β = ――――   Üblicherweise werden runde Nägel mit glattem
f festigkeiten
  h,1,k oder profiliertem Schaft (Sonder- oder Ankernä-
Bei Unterschreitung der Mindestholzdicken gilt gel) verwendet. Das Fließmoment wird dabei wie
 t folgt berechnet
1 t2 2 ·β
Fv,Rk = min ―――;――― · ――― · 2 · My,Rk · fh,1,k · d
t1,req  t 2,req 1 + β My,Rk = 0,3 · fu · d2,6 (8.14)

Die Nägel müssen dabei aus Draht mit einer Min-


Stahl-Holz-Verbindungen
destzugfestigkeit von 600 N/mm2 hergestellt sein.
Für innen liegende und außen liegende dicke
Für vorgebohrte Nagellöcher beträgt die Lochlei-
Stahlbleche gilt
bungsfestigkeit unabhängig vom Winkel zwischen
Kraft- und Faserrichtung
Fv,Rk =   2  · 2 · My,Rk · fh,k · d  (NA.115)
fh,k = 0,082 · (1 - 0,01 · d) · ρk (8.16)
mit
 M Nagelverbindungen in den Stirnflächen von
y,Rk
treq = 1,15 · 4 · ―――――  (NA.116) ­BauBuche sind nicht zulässig. Bei Verbindungen
fh,k  · d
in den Schmalflächen von Platten BauBuche Q
Für außen liegende dünne Stahlbleche gilt ist die Lochleibungsfestigkeit nach der aktuellen
Leistungserklärung auf 60 % abzumindern. Bei
Fv,Rk =   2  · My,Rk · fh,k · d   (NA.117) Verbindungen in den Schmalflächen von Bau­
Buche GL70-Träger ist die Lochleibungsfestigkeit
mit Mindestholzdicke für Mittelhölzer mit zwei- nach ETA-14/0354 nur für Durchmesser d ≥ 8 mm
schnittig beanspruchten Verbindungsmitteln auf 80 % abzumindern.
 M Nägel, die in die Schmalflächen von BauBuche S
y,Rk
treq = 1,15 · 2 2  · ――――― (NA.118) einbinden, müssen einen Mindestdurchmesser
fh,k  · d
von 3,1 mm haben.
bzw. für alle anderen Fälle Bei Verwendung von Nägeln mit Durchmessern
 M größer 8 mm ist die Lochleibungsfestigkeit wie für
y,Rk
treq = 1,15 · 2 + 2  · ――――― (NA.119) Bolzen/Stabdübel zu berechnen.
fh,k  · d
Bei Verbindungen mit mehreren in Faserrichtung
Bei Unterschreitung der Mindestholzdicke muss hintereinander liegenden Nägeln muss für die
F V,Rk mit Tragfähigkeit in Faserrichtung mit einer wirksamen
   t Verbindungsmittelanzahl nef nach (8.17) gerechnet
1 t2
min ――――;―――― werden. Grund dafür ist die erhöhte Spaltgefahr
t1,req   t 2,req
des Holzes. Bei Verbindungen in den Deckflächen
abgemindert werden. von BauBuche Q ­besteht keine Spaltgefahr, so
dass mit n = nef g
­ erechnet werden darf.

nef = nkef (8.17) 29


Tabelle 22: Beiwert kef für vorgebohrte Nagellöcher Tabelle 23: Mindestabstände nach Bild 15 für Nägel in
vorgebohrten Löchern
Nagelabstand* kef
a1 ≥ 14 · d 1,0 Abstände Mindestabstände
a1 = 10 · d 0,85 * für Zwischen- Abstand a1
a1 = 7 · d 0,7 werte darf linear (in Faserrichtung) (4 + | cos α | ) · d 1)
a1 = 4 · d 0,5 interpoliert werden Abstand a2
(rechtwinklig zur Faserrichtung) (3 +  | sin α | ) · d 1)
Um auf eine Abminderung nach (8.17) verzichten Abstand a3,t
zu können, müssen die Nägel um mindestens 1 · d (beanspruchtes Hirnholzende) (7 + 5 · cos α) · d
rechtwinklig zur Faserrichtung zueinander ver- Abstand a3,c
setzt angeordnet werden. (unbeanspruchtes Hirnholzende) 7 · d
Abstand a4,t d < 5 mm:
6.2.1.2 Einbau (beanspruchter Rand) (3 + 2 · sin α) · d
Glattschaftige Nägel müssen mindestens um 8 · d d ≥ 5 mm:
in Bauteil 2 einbinden, profilierte Nägel mindes- (3 + 4 · sin α) · d
tens 6 · d. Abstand a4,c
Um die volle Tragfähigkeit der einzelnen Verbin- (unbeanspruchter Rand) 3 · d
dungsmittel zu gewährleisten, sind die Abstände 1) Die Mindestabstände a1 und a2 dürfen bei Holzwerkstoff-
nach Bild 15 und Tabelle 23 einzuhalten. Die An-
Holz-Verbindungen mit dem Faktor 0,85 und bei Stahlblech-
gaben gelten sowohl für die Einbringung von Ver-
Holz-Verbindungen mit dem Faktor 0,7 reduziert werden.
bindungsmitteln in die Deckfläche wie auch in die
Schmalfläche. α beschreibt den Winkel zwischen Bemerkung: BauBuche Q darf als Holzwerkstoff
der angreifenden Kraft und der Faserrichtung. betrachtet werden. Eine Abminderung von a1 und
a2 mit dem Faktor 0,85 ist somit zulässig.
a4,c
Bild 15: a3,c a2
a4,t
Definition der a1 6.2.2 Beanspruchung in Richtung der Nagel­achse
Verbindungs- a3,t Vorgebohrte Verbindungen mit glattschaftigen
mittelabstände Nägeln dürfen nicht auf Herausziehen beansprucht
werden, die Leistungserklärung erlaubt darüber
hinaus auch keine Ausziehbeanspruchung von
Sondernägeln.

Tabelle 24: Fließmoment My,Rk und Lochleibungsfestigkeit fh,0,k für Nagelverbindungen (mit fu = 600 N/mm²) in BauBuche mit ρk = 680 kg/m3
Hinweis: Für Platte BauBuche mit ρk = 730 kg/m³ gemäß Leistungserklärung dürfen die Werte der Lochleibungsfestigkeit fh,k nach ­
Tabelle 24 mit dem Faktor 1,074 erhöht werden.

d in mm 2,7 3,0 3,4 3,8 4,0 4,2 4,6 5,0 5,1 5,5 6,0 7,0 8,0
My,Rk in Nmm 2.380 3.130 4.340 5.790 6.620 7.510 9.520 11.800 12.400 15.100 19.000 28.400 40.100
fh,k in N/mm2 54,3 54,1 53,9 53,6 53,5 53,4 53,2 53,0 52,9 52,7 52,4 51,9 51,3

Tabelle 25: Tragfähigkeit Fv,Rk je Scherfuge nach (NA.109) und Mindestholzdicken treq von Holz-Holz-Verbindungen mit Nägeln (BauBuche;
Nägel in Deckfläche; ρk = 680 kg/m3)
Hinweis: Für Platte BauBuche mit ρk = 730 kg/m³ gemäß Leistungserklärung dürfen die Werte der Tragfähigkeit Fv,Rk nach Tabelle 25 mit
dem Faktor 1,036 erhöht sowie die Werte der Mindestholzdicken treq nach Tabelle 25 mit dem Faktor 0,965 abgemindert werden.

d in mm 2,7 3,0 3,4 3,8 4,0 4,2 4,6 5,0 5,1 5,5 6,0 7,0 8,0
Fv,Rk in kN 0,84 1,01 1,26 1,54 1,68 1,84 2,16 2,50 2,59 2,96 3,46 4,54 5,74
treq (einschnittig) in mm 15,8 17,2 19,1 20,9 21,8 22,7 24,5 26,2 26,7 28,4 30,5 34,7 38,8
treq (zweischnittig) in mm 13,1 14,3 15,8 17,3 18,1 18,8 20,3 21,7 22,1 23,5 25,3 28,7 32,2
30
Beispiel 12: Stahlblech-Holz-Nagelverbindung Tragfähigkeit einer Verbindung mit dickem
in BauBuche-Platten ­Stahlblech:

t1 t fh,k · t 1 · d (c)
    4 · My,Rk
fh,k · t 1 · d · 2 + ――――――― - 1 (d)
fh,k · d · t 21
Fv,Rk = min
2,3 · My,Rk · fh,k · d (e)

56,3 · 55 · 6
    4 · 19.000
   56,3 · 55 · 6 · 2 + ―――――――2― - 1
56,3 · 6 · 55
= min
2,3 · 19.000 · 56,3 · 6

  18.500 N
= min 
   8.100 N = 5,8 kN (8.10)
F
5.800 N

Betrachtet wird hier eine einschnittige Stahlblech-


Holz-Verbindung. Die Blechdicke beträgt t = 5 mm. Durch Interpolation zwischen den maßgebenden
Als Verbindungsmittel werden je drei Nägel charakteristischen Werten der Tragfähigkeit ergibt
6 x 60 mm in zwei Spalten gewählt. sich
Nach Kapitel 6.1 muss zwischen dicken und
­dünnen Stahlblechen unterschieden werden Fv,Rk = 4,1 kN + 2/3 · (5,8 kN - 4,1 kN) = 5,2 kN
– dünnes Stahlblech: t < 0,5 · d = 3 mm
– dickes Stahlblech: t ≥ d = 6 mm und der Bemessungswert der Gesamttragfähig-
keit der Verbindung:
Das gewählte Stahlblech liegt zwischen den bei-    0,8
den Grenzwerten, weshalb für die Ermittlung der Fv,Rd = ――― · 5,2 kN · 6 = 19,2 kN
1,3
Tragfähigkeit zwischen den Bemessungswerten
für dicke und dünne Stahlbleche geradlinig inter- Bemerkung: Es wird mit nef = n gerechnet, da von
poliert wird. einer versetzten Nagelanordnung bzw. einem aus-
Nach Tabelle 24 beträgt die Lochleibungsfestig- reichend großen Abstand a1 ausgegangen wird.
keit fh,k = 56,3 N/mm2 und das Fließmoment
My,Rk = 19.000 Nmm. Die Dicke des Seitenholzes 6.3 Verbindungen mit Klammern
beträgt 80 mm, für kmod wird 0,8 berücksichtigt. Verbindungen in BauBuche mit Klammern sind
nach der Leistungserklärung nicht zulässig.
Tragfähigkeit einer Verbindung mit dünnem Stahl-
blech: 6.4 Verbindungen mit Stabdübeln und Bolzen
   0,4 · f · t · d (a) 6.4.1 Beanspruchung rechtwinklig zur Achse
h,k 1
Fv,Rk = min 6.4.1.1 Bemessung
1,15 · 2 · My,Rk · fh,k · d (b)
  Für Stabdübel und Bolzen beträgt das Fließ­
   0,4 · 56,3 · 55 · 6 moment
 = min (8.9)
1,15 · 2 · 19.000 · 56,3 · 6
  My,Rk = 0,3  · fu,k · d2,6 (8.30)
   7.400 N
 = min = 4,1 kN mit der Zugfestigkeit fu,k nach Tabelle 26 und
4.100 N
  ­Tabelle 27. 31
Die Fließmomente unterschiedlicher Verbindungs- In Tabelle 32 sind Werte für nef in Abhängigkeit
mitteltypen sind in Tabelle 30 angegeben. des Verbindungsmitteldurchmessers und des Ab-
stands aufgeführt.
Tabelle 26: Zug- Festigkeitsklasse fu,k in N/mm2 Für α zwischen 0° und 90° darf linear zwischen n
festigkeit fu,k 4.6 400 und nef interpoliert werden.
für Bolzen und 5.6 500 Durch das Eindrehen von Vollgewindeschrauben
Passbolzen 8.8 800 als Querzugverstärkung kann auf eine Abminde-
10.9 1000 rung der Verbindungsmittelanzahl verzichtet wer-
den. Die Schrauben sind dabei auf der belasteten
Tabelle 27: Zug- Stahlsorte fu,k in N/mm2 Seite der Bolzen/Stabdübel einzubringen und soll-
festigkeit fu,k für S235 360 ten für eine axiale Belastung bemessen werden,
Stab­dübel S275 430 die 30 % der Scherbeanspruchung der Bolzen/
S355 490 Stabdübel beträgt.

Die Lochleibungsfestigkeit bei Durchmessern bis Beispiel 13: Stahlblech-Holz-Verbindung mit


30 mm beträgt: innen liegendem Stahlblech
    0,082 · (1 - 0,01 · d) · ρ
k
fh,α,k = ――――――― ―――――― ――― (8.31) (8.32) F1 F1
F1 F1
2
k 90 · sin α + cos α2

mit dem Beiwert k 90 = 1,30 + 0,015 · d nach (8.33)


für Bauteile aus BauBuche.
Bei Durchmessern bis 8 mm darf der Einfluss des
a2
Kraft-Faser-Winkels α unberücksichtigt bleiben.
F a4,c
Die Werte für die Lochleibungsfestigkeit in Bau-
Buche mit einem charakteristischen Wert der
Rohdichte von 680 kg/m3 können Tabelle 31 ent- a1
a3,t
nommen werden.
Verbindungen in den Stirnflächen von BauBuche
sind nicht zulässig. Bei Verbindungen in den
Kennwerte: BauBuche GL70-Träger 160/200 mm
Schmalflächen von Platten BauBuche ist die Loch-
1, kmod = 0,9
NKL 
leibungsfestigkeit nach der aktuellen Leistungs­
Dicke des Stahlblechs t = 12 mm
erklärung bei Beanspruchung in Plattenebene auf
Abstand VM a1 = 60 mm, a2 = a4,c = 50 mm
70 %, rechtwinklig dazu auf 40 % abzumindern.
Zwischenwerte können linear interpoliert werden.
Variante 1: 12 Stabdübel (S235, d = 12 mm)
Bei Verbindungen in den Schmalflächen von Bau-
Buche GL70-Träger ist die Lochleibungsfestigkeit Die Stabdübel werden in die Schmalflächen des
nach ETA-14/0354 für Durchmesser d ≥ 8 mm BauBuche GL70-Stabes eingebracht. Die Belas-
auf 80 % abzumindern. tungsrichtung liegt in Faserrichtung. Die Lochlei-
Bei Verbindungen mit mehreren in Faserrichtung bungsfestigkeit nach Tabelle 31 muss daher ge-
hintereinander liegenden Verbindungsmitteln mäß ETA-14/0354 auf 80 % abgemindert werden.
muss für die Tragfähigkeit in Faserrichtung mit
­einer wirksamen Verbindungsmittel­anzahl nef fh,1,k = 0,8 · 49,1 N/mm2 = 39,3 N/mm2
nach (8.34) gerechnet werden. Grund dafür ist die
erhöhte Spaltgefahr des Holzes. Bei Verbindungen Nach Tabelle 30 beträgt das Fließmoment für
in den Deckflächen von BauBuche Q besteht Stabdübel (S235) mit dem Durchmesser 12 mm
­keine Spaltgefahr, so dass mit nef = n gerechnet
werden darf. My,Rk = 69.100 Nmm
    a1
32 nef = min n ; n0,9 · 4 ―――― (8.34) Die Tragfähigkeit je Scherfuge beträgt nach (8.11)
13 · d
fh,1,k · t 1 · d Mit dem vereinfachten Bemessungsverfahren
    4 · My,Rk ­ermittelt sich die Tragfähigkeit auf Abscheren je
fh,1,k · t 1 · d · 2 + ――――――― ―-1 Verbindungsmittel und Scherfuge wie folgt:
fh,1,k · d · t 21
Fv,Rk = min
2,3 · My,Rk · fh,1,k · d Fv,Rk =   2  · 2 · My,Rk · fh,k · d

39,3 · 74 · 12  =   2  · 2 · 69.100 · 39,3 · 12 = 11,4 kN


    4 · 69.100
   39,3 · 74 · 12 · 2 + ―――――――― 2
-1 mit
 39,3 · 12 · 74
= min     My,Rk
2,3 · 69.100 · 39,3 · 12 treq = 1,15 · 4 · ――――――
fh,k · d

    69.100
  34.900 N (f)  = 1,15 · 4 · ―――――― = 55,7 mm ≤ t vorh = 74 mm
 = min   15.800 N (g) = 13,1 kN 39,3 · 12
13.100 N (h)
Die Gesamttragfähigkeit für die Verbindung unter
Berücksichtigung der wirksamen Verbindungs­­­
Maßgebend wird das Versagen durch Bildung mittelanzahl nef beträgt
zweier Fließgelenke je Scherfuge (Johansen-Fall h).       2,74 0,9
Bei mehreren in Faserrichtung hintereinander Fv,Rd = 2 · 12 · ――― · ――― · 11,4 kN = 153 kN
  4 1,1
­liegenden Stabdübeln muss die Gesamttrag­
fähigkeit unter Berücksichtigung der wirksamen und für die gegenüber Aufspalten gesicherte Ver-
Verbindungsmittelanzahl nef berechnet werden. bindung
Nach Tabelle 32 ist nef = 2,74.        0,9
Damit ergibt sich die Gesamttragfähigkeit Fv,Rd = 2 · 12 · ――― · 11,4 kN = 224 kN
   1,1
      2,74 0,9
Fv,Rd = 2 · 12 · ――― · ――― · 13,1 kN = 149 kN
  4 1,3 Variante 2: 12 Bolzen (M12 – 4.6) mit
Unterlegscheibe 44/4
Wird eine Verstärkung zur Vermeidung der Spalt-
gefahr des Holzes eingebracht (VG-Schrauben), Nach Tabelle 30 beträgt das Fließmoment für
darf mit nef = n gerechnet werden. Hieraus ergibt ­Bolzen (4.6) mit dem Durchmesser 12 mm
sich eine deutliche Steigerung der Gesamttragfä-
higkeit des Anschlusses My,Rk = 76.700 Nmm
       0,9
Fv,Rd = 2 · 12 · ――― · 13,1 kN = 218 kN Die Tragfähigkeit je Scherfuge beträgt nach (8.11)
  1,3

In beide Seitenhölzer wird pro Stabdübelreihe fh,1,k · t 1 · d


eine Vollgewindeschraube (d = 6 mm) eingedreht.     4 · My,Rk
Die Schrauben müssen für 30 % der Scherbean-    f  · 2 + ――――― ――― -1
h,1,k · t 1 · d
2
 fh,1,k · d · t 1
spruchung bemessen werden, die auf die Stab­ Fv,Rk = min
dübel wirkt. 2,3 · My,Rk · fh,1,k · d

F 1,k ≥ 0,3 · Fv,Rk = 0,3 · 13,1 kN = 3,93 kN


39,3 · 74 · 12
Die minimale Einbindelänge ℓef der Schrauben     4 · 76.700
entspricht dem Randabstand a4,c = 50 mm. Nach    39,3 · 74 · 12 · 2 + ―――――――― 2
-1
 39,3 · 12 · 74
Tabelle 41 beträgt die Tragfähigkeit auf Herauszie- = min
hen Fax,Rk = 5,24 kN. Die gewählten Schrauben 2,3 · 76.700 · 39,3 · 12
sind somit ausreichend. 33
  34.900 N (f) Durch die Wahl von Bolzen lässt sich die Tragfä-
= min 
   15.900 N (g) = 13,8 kN higkeit des Anschlusses vor allem aufgrund des
13.800 N (h) Seileffekts um etwa 30 % gegenüber der Variante
mit Stabdübeln steigern.

Die laterale Tragfähigkeit darf aufgrund des Seilef- 6.4.1.2 Einbau


fekts erhöht werden. Die aufnehmbare Druckkraft Es sind die Mindestabstände nach Tabelle 33 ein-
unter der Unterlegscheibe beträgt nach Tabelle 29 zuhalten.
35,1 kN (charakteristischer Wert). Der Bemes- Bei Passbolzen und Stabdübeln sind die Bohrlö-
sungswert der axialen Tragfähigkeit Ft,Rd beträgt cher mit dem Durchmesser der Verbindungsmittel
24,3 kN (s. Tabelle 28). Zur leichteren Berechnung zu bohren. Bei Bolzen darf das Bohrloch maximal
wird dieser Wert auf einen charakteristischen 1 mm größer gebohrt werden. Bei Löchern in
Wert umgerechnet. Dafür wird der Wert mit dem Stahl­blechen ist ebenfalls eine Differenz von 1 mm
Quotienten γM / kmod multipliziert: 24,3 · 1,3 / 0,9 zulässig. Außenliegende Stahlbleche dürfen nicht
= 35,1 kN. Die Erhöhung um den Anteil aus dem mit Stabdübeln verbunden werden.
Seileffekt darf zu Fax,k /4 angesetzt werden, jedoch Es wird empfohlen, mindestens 2 Verbindungs-
maximal zu 25 % von Fv,Rk (hier maßgebend). mittel bzw. 4 Scherfugen je Anschluss auszuführen.
    5 Verbindungen mit nur einem Verbindungsmittel
Fv,Rk = ―― · 13,8 = 17,3 kN sollten nur zur Hälfte in Rechnung gestellt werden.
 4

Unter Berücksichtigung der wirksamen Verbin- 6.4.2 Beanspruchung in Richtung der Achse
dungsmittelanzahl nef ergibt sich die Gesamt­ Bei Bolzen ist der Widerstand gegenüber Bean-
tragfähigkeit Fv,Rd der Verbindung: spruchung in Achsrichtung (Herausziehen) das
Minimum aus der aufnehmbaren Druckkraft unter
      2,74 0,9 der Unterlegscheibe und der Grenzzugkraft Ft,Rd
Fv,Rd = 2 · 12 · ――― · ――― · 17,3 kN = 197 kN
  4 1,3 des Bolzen. Im Gegensatz zu Fichtenholz kann
aufgrund der hohen Querdruckfestigkeit von
Durch eine geeignete Verstärkungsmaßnahme ­BauBuche durchaus Stahlversagen maßgebend
(Vorgehensweise wie im vorigen Beispiel) kann werden. Der aufnehmbare Querdruck unter Unter-
die Verbindungsmittelanzahl voll angerechnet legscheiben wird aus der effektiven Kontaktfläche
werden: und dem dreifachen Wert der Querdruckfestigkeit
       0,9 fc,90,k berechnet. Stabdübel können keine Kräfte
Fv,Rd = 2 · 12 · ――― · 17,3 kN = 287 kN in Achsrichtung aufnehmen.
   1,3

Tabelle 28: Bemessungswert der axialen Stahltrag­ Tabelle 29: Charakteristische aufnehmbare Druckkraft
fähigkeit F t,Rd von Bolzen in kN in kN unter U
­ -Scheiben in Abhängigkeit von fc,90,k

Festigkeitsklasse Bolzen U-Scheibe fc,90,k in N/mm2


d in mm 4.6 5.6 8.8 10.9 d in mm Typ 8,5 10,0 14,0
12 24,3 30,3 48,6 60,7 12 44/4 35,1 41,3 57,8
16 45,2 56,5 90,4 113 58/6 63,4 74,6 104
20 70,6 88,2 141 176 16 56/5 56,7 66,7 93,3
24 102 127 203 254 68/6 86,1 101 142
20 72/6 94,1 111 155
80/8 118 139 195
24 85/6 131 154 216
34 105/8 206 243 340
Stahlgüte Durchmesser d in mm
6 8 10 12 16 20 24 30 Tabelle 30:
4.6 12.700 26.700 47.800 76.700 162.000 290.000 465.000 831.000 Fließmoment
5.6 15.800 33.400 59.700 95.900 203.000 362.000 582.000 1.040.000 My,Rk für
8.8 25.300 53.500 95.500 153.000 324.000 579.000 931.000 1.660.000 ­Stabdübel und
10.9 31.600 66.900 119.000 192.000 405.000 724.000 1.160.000 2.080.000 Bolzen in Nmm
S235 11.400 24.100 43.000 69.100 146.000 261.000 419.000 748.000
S275 13.600 28.700 51.400 82.500 174.000 311.000 500.000 894.000
S355 15.500 32.800 58.500 94.000 199.000 355.000 570.000 1.020.000

α Durchmesser d in mm
6 8 10 12 16 20 24 30 Tabelle 31:
0° 52,4 51,3 50,2 49,1 46,8 44,6 42,4 39,0 Lochleibungs-
15°
52,4 51,3 48,7 47,5 45,2 42,9 40,6 37,2 festigkeit f h,α,k
30° 52,4 51,3 45,1 43,8 41,3 38,8 36,4 32,9 für Stabdübel
45° 52,4 51,3 41,0 39,6 36,9 34,3 31,9 28,4 und Bolzen in
60° 52,4 51,3 37,5 36,1 33,3 30,8 28,3 25,0 N/mm 2 in
75° 52,4 51,3 35,3 33,9 31,1 28,6 26,2 23,0 ­B auBuche mit
90° 52,4 51,3 34,6 33,2 30,4 27,9 25,5 22,3 ρ k = 680 kg/m 3

Hinweis: Für Platte BauBuche mit ρk = 730 kg/m³ gemäß Leistungserklärung dürfen die Werte der Loch­
leibungsfestigkeit f h,a,k nach Tabelle 31 mit dem Faktor 1,074 erhöht werden.

Anzahl n Abstand a1 als Mehrfaches des Durchmessers d


5 · d 6 · d 7 · d 8 · d 10 · d 12 · d 14 · d 16 · d 18 · d 20 · d 24 · d 28 · d Tabelle 32:
2 1,47 1,54 1,60 1,65 1,75 1,83 1,90 1,97 2,00 2,00 2,00 2,00 Wirksame
3 2,12 2,22 2,30 2,38 2,52 2,63 2,74 2,83 2,92 2,99 3,00 3,00 ­A nzahl n ef für
4 2,74 2,87 2,98 3,08 3,26 3,41 3,55 3,67 3,78 3,88 4,00 4,00 mehrere in
5 3,35 3,51 3,65 3,77 3,99 4,17 4,34 4,48 4,62 4,74 4,96 5,00 ­F aserrichtung
6 3,95 4,13 4,30 4,44 4,70 4,92 5,11 5,28 5,44 5,59 5,85 6,00 hintereinander
7 4,54 4,75 4,94 5,10 5,40 5,65 5,87 6,07 6,25 6,42 6,72 6,98 liegende Stab-
8 5,12 5,36 5,57 5,76 6,09 6,37 6,62 6,84 7,05 7,24 7,57 7,87 dübel und
10 6,26 6,55 6,80 7,04 7,44 7,79 8,09 8,37 8,62 8,85 9,26 9,62 ­B olzen
12 7,37 7,71 8,02 8,29 8,77 9,17 9,53 9,86 10,2 10,4 10,9 11,3
14 8,47 8,86 9,21 9,52 10,1 10,5 11,0 11,3 11,7 12,0 12,5 13,0
16 9,55 9,99 10,4 10,7 11,4 11,9 12,4 12,8 13,2 13,5 14,1 14,7

Abstände Mindestabstände Mindestabstände Tabelle 33:


Bolzen Passbolzen/Stabdübel Mindestabstän-
Abstand a1 de nach Bild 15
(in Faserrichtung) 0° ≤ α ≤ 360° (4 + | cos α |) · d (3 + 2 · | cos α |) · d für Bolzen,
Abstand a2 Passbolzen und
(rechtwinklig zur Faser) 0° ≤ α ≤ 360° 4 · d 3 · d Stabdübel
Abstand a3,t
(beanspruchtes Hirnholzende) -90° ≤ α ≤ 90° max (7 · d ; 80 mm) max (7 · d ; 80 mm)
Abstand a3,c
(unbeanspruchtes Hirnholzende) 90° ≤ α < 150° (1 + 6 · sin α) · d max [(a3,t · | sin α |)  ; 3 · d]
150° ≤ α < 210° 4 · d 3 · d
210° ≤ α ≤ 270° (1 + 6 · sin α) · d max [(a3,t · | sin α |)  ; 3 · d]
Abstand a4,t
(beanspruchter Rand) 0° ≤ α ≤ 180° max [(2 + 2 · | sin α |) · d ; 3 · d] max [(2 + 2 · sin α) · d ; 3 · d]
Abstand a4,c
(unbeanspruchter Rand) 180° ≤ α ≤ 360° 3 · d 3 · d 35
Tabelle 34: Tragfähigkeit Fv,Rk je Scherfuge nach (NA.109) in kN und Mindestholzdicken treq in mm von Bolzen und Stabdübeln in Holz-
Holz-Verbindungen (Deckflächen; ρk = 680 kg/m3)
Hinweis: Für Platte BauBuche mit ρk = 730 kg/m³ gemäß Leistungserklärung dürfen die Werte der Tragfähigkeit Fv,Rk nach Tabelle 34
mit dem Faktor 1,036 erhöht sowie die Werte der Mindestholzdicken treq nach Tabelle 34 mit dem Faktor 0,965 abgemindert werden.

d 12 16 20 24
α 0° 90° 0° 90° 0° 90° 0° 90°
0° 90° 0° 90° 0° 90° 0° 90°
- 90° - 0° - 90° - 0° - 90° - 0° - 90° - 0°
β 1,00 1,00 0,68 1,48 1,00 1,00 0,65 1,54 1,00 1,00 0,63 1,60 1,00 1,00 0,60 1,66
Festigkeitsklasse 4.6
Fv,Rk 9,51 7,81 8,54 8,54 15,6 12,6 13,8 13,8 22,7 18,0 19,9 19,9 30,8 23,9 26,7 26,7
einschnittig
t 1,req 42,9 56,6 55,1 74,7 67,1 93,5 79,4 113
44,8 54,5 57,8 71,7 70,7 89,5 84,0 108
t2,req 56,6 42,9 74,7 55,1 93,5 67,1 113 79,4
zweischnittig
t 2,req 37,1 45,2 49,4 33,3 47,8 59,4 65,4 42,5 58,6 74,1 82,2 51,4 69,6 89,6 100 60,3
Festigkeitsklasse 8.8
Fv,Rk 13,4 11,1 12,1 12,1 22,0 17,8 19,6 19,6 32,2 25,4 28,2 28,2 43,5 33,8 37,7 37,7
einschnittig
t 1,req 60,7 80,1 77,9 106 95,0 132 112 160
63,4 77,1 81,7 101 100 127 119 153
t 2,req 80,1 60,7 106 77,9 132 95,0 160 112
zweischnittig
t2,req 52,5 63,9 69,8 47,2 67,7 84,0 92,5 60,0 82,9 105 116 72,7 98,4 127 142 85,3
Stahlsorte S235
Fv,Rk 9,02 7,41 8,10 8,10 14,8 11,9 13,1 13,1 21,6 17,1 18,9 18,9 29,2 22,7 25,3 25,3
einschnittig
t 1,req 40,7 53,7 52,2 70,8 63,7 88,7 75,3 108
42,5 51,7 54,8 68,0 67,1 84,9 79,7 103
t2,req 53,7 40,7 70,8 52,2 88,7 63,7 108 75,3
zweischnittig
t2,req 35,2 42,9 46,8 31,6 45,4 56,3 62,0 40,3 55,6 70,3 78,0 48,8 66,0 85,0 95,0 57,2

Tabelle 35: Tragfähigkeit Fv,Rk je Scherfuge nach (NA.115) in kN und Mindestholzdicken treq in mm von Bolzen und Stabdübeln in
Stahl-Holz-Verbindungen mit innen liegenden und außen liegenden dicken Stahlblechen (Deckflächen; ρ k = 680 kg/m3)
Hinweis: Für Platte BauBuche mit d 12 16 20 24
ρk = 730 kg/m³ gemäß Leistungs­ α 0° 90° 0° 90° 0° 90° 0° 90°
erklärung dürfen die Werte der Festigkeitsklasse 4.6 Fv,Rk 13,4 11,1 22,0 17,8 32,2 25,4 43,5 33,8
Tragfähigkeit Fv,Rk nach Tabelle 35 treq 52,5 63,9 67,7 84,0 82,9 105 98,4 127
mit dem Faktor 1,036 erhöht sowie Festigkeitsklasse 8.8 Fv,Rk 19,0 15,6 31,2 25,1 45,5 35,9 61,5 47,8
die Werte der Mindestholzdicken treq 74,3 90,4 95,7 119 117 148 139 179
treq nach Tabelle 35 mit dem Faktor Stahlsorte S235 Fv,Rk 12,8 10,5 20,9 16,9 30,5 24,1 41,3 32,0
0,965 abgemindert werden. treq 49,8 60,6 64,2 79,7 78,6 99,5 93,3 120

Tabelle 36: Tragfähigkeit Fv,Rk je Scherfuge nach (NA.117) in kN und Mindestholzdicken treq in mm von Bolzen und Stabdübeln in
­Stahl-Holz-Verbindungen mit außen liegenden dünnen Stahlblechen (Deckflächen; ρk = 680 kg/m3)
Hinweis: Für Platte BauBuche mit d 12 16 20 24
ρk = 730 kg/m³ gemäß Leistungs­ α 0° 90° 0° 90° 0° 90° 0° 90°
erklärung dürfen die Werte der Festigkeitsklasse 4.6 Fv,Rk 9,51 7,81 15,6 12,6 22,7 18,0 30,8 23,9
Tragfähigkeit Fv,Rk nach Tabelle 36 zweischnittig treq 37,1 45,2 47,8 59,4 58,6 74,1 69,6 89,6
mit dem Faktor 1,036 erhöht sowie einschnittig treq 44,8 54,5 57,8 71,7 70,7 89,5 84,0 108
die Werte der Mindestholzdicken Festigkeitsklasse 8.8 Fv,Rk 13,4 11,1 22,0 17,8 32,2 25,4 43,5 33,8
treq nach Tabelle 36 mit dem Faktor zweischnittig treq 52,5 63,9 67,7 84,0 82,9 105 98,4 127
0,965 abgemindert werden. einschnittig treq 63,4 77,1 81,7 101 100 127 119 153
Stahlsorte S235 Fv,Rk 9,02 7,41 14,8 11,9 21,6 17,1 29,2 22,7
zweischnittig treq 35,2 42,9 45,4 56,3 55,6 70,3 66,0 85,0
einschnittig treq 42,5 51,7 54,8 68,0 67,1 84,9 79,7 103
6.5 Verbindungen mit Holzschrauben Wenn auf die Berücksichtigung einer wirksamen
Für dieses Kapitel werden exemplarisch die Werte Verbindungsmittelanzahl bei mehreren in Faser-
von Schrauben nach ETA-11/0190 verwendet. Ge- richtung hintereinander liegenden Schrauben
nerell dürfen alle Schrauben für Verbindungen in ­verzichtet werden soll, müssen Schrauben, wie
BauBuche eingesetzt werden, deren Verwen- Nägel, um mindestens 1 · d rechtwinklig zur Faser-
dungszweck nach ihrer Zulassung Furnierschicht- richtung zueinander versetzt angeordnet werden.
holz nach DIN EN 14374 umfasst. Auf Abscheren beanspruchte Schraubenver­
Es dürfen nur Schrauben in vorgebohrten Löchern bindungen in den Stirnflächen von BauBuche sind
verwendet werden (s. Tabelle 39). Schrauben mit nicht zulässig. Bei Verbindungen in den Schmal-
Bohrspitzen ersetzen nicht das Vorbohren. flächen von BauBuche Q ist die Lochleibungs­
festigkeit nach der aktuellen Leistungserklärung
6.5.1 Beanspruchung rechtwinklig zur Schrau­ auf 60 % abzumindern.
benachse Bei Verbindungen in den Schmalflächen von
6.5.1.1 Bemessung ­BauBuche GL70-Träger ist die Lochleibungsfestig-
Die Lochleibungsfestigkeit von Schrauben in keit nach ETA-14/0354 nur für Durchmesser
­vorgebohrten Bauteilen berechnet sich wie die d ≥ 8 mm auf 80 % abzumindern.
von Nägeln: Bei Schrauben, die in die Schmalflächen von
­BauBuche S eingebracht sind und auf Abscheren
fh,k = 0,082 · (1 - 0,01 · d) · ρk beansprucht werden, ist ein Mindestdurchmesser
von 6,0 mm zu beachten.
mit d als Nenndurchmesser der Schrauben.
Tabelle 37: Fließmoment My,Rk und Lochleibungsfestigkeit
Bemerkung: Für die Bemessung von Schrauben
fh,α,k für Schrauben aus Kohlenstoffstahl nach ETA-11/0190
in BauBuche gilt nach ETA-11/0190, dass der
in BauBuche mit ρk = 680 kg/m3 (nach ETA-11/0190 auf
­charakteristische Wert der Rohdichte maximal
590 kg/m3 begrenzt)
mit 590 kg/m3 angesetzt werden darf.
Bei Schrauben mit Nenndurchmesser d größer Durchmesser d in mm
8 mm ist der Einfluss des Winkels zwischen 6 8 10 12
Kraft- und Faserrichtung wie bei Bolzen/Stab­ My,Rk
dübeln nach (8.31) zu berücksichtigen. Bei in Nmm 9.500 20.000 36.000 58.000
­Schrauben nach ETA-11/0190 muss zusätzlich α fh,α,k in N/mm2
noch der Winkel α* zwischen Schraubenachse 0° 45,5 44,5 43,5 42,6
und Faserrichtung berücksichtigt werden, 15° 45,5 44,5 42,3 41,2
indem die Lochleibungsfestigkeit durch 30° 45,5 44,5 39,1 38,0
45° 45,5 44,5 35,5 34,3
2,5 · cos2 α* + sin2 α* 60° 45,5 44,5 32,6 31,3
75° 45,5 44,5 30,7 29,4
geteilt wird. Hierbei ist zu beachten, dass Schrau- 90° 45,5 44,5 30,0 28,8
ben, die in Richtung der Belastung geneigt sind,
vorwiegend axial belastet werden und daher nach 6.5.1.2 Einbau
Kapitel 6.5.2 zu bemessen sind. Bei Schrauben sollten, unabhängig vom Durch-
Die Werte des Fließmoments können den Zulas- messer, die Mindestabstände für Nagelverbindun-
sungen der Schrauben entnommen werden oder gen (Tabelle 23) eingehalten werden.
durch Nach ETA-11/0190 müssen die Mindestbauteil­
dicken nach Tabelle 38 eingehalten werden.
My,Rk = 0,15 · fu,k · d2,6
d in mm tmin in mm Tabelle 38:
abgeschätzt werden. Schrauben aus Kohlenstoff- < 8 24 Mindestbauteildicke tmin
stahl haben dabei in der Regel eine Zugfestigkeit 8 30 für Schrauben nach
fu,k von 600 N/mm2, Schrauben aus nicht rosten- 10 40 ETA-11/0190 37
dem Stahl 400 N/mm2. 12 80
Tabelle 39: d in mm Bohrlochdurchmesser in mm Bei Schrauben in den Deck- und Schmalflächen
Bohrlochdurch- 6 4,0 entspricht α dem Einschraubwinkel, in den
messer für 8 6,0 Stirnflächen ist α = 90° minus Einschraubwinkel.
Schrauben nach 10 7,0 Die aktuelle Leistungserklärung für BauBuche
ETA-11/0190 in 12 8,0 begrenzt den minimalen Winkel α auf 45°, nach
BauBuche den Zulassungen der Schrauben wären meist
6.5.2 Beanspruchung in Richtung der Schrau­ kleinere Winkel zulässig.
benachse Nach ETA-11/0190 muss Fax,α,Rd für Winkel α
6.5.2.1 Bemessung zwischen 45° und 90° nicht abgemindert werden.
Für die Tragfähigkeit axial belasteter Schrauben – wirksame Schraubenanzahl nef
müssen folgende Punkte untersucht werden: Bei Verbindungen, bei denen mehrere Schrau-
– Herausziehen des Gewindes aus dem Furnier- ben zusammenwirken, muss mit nef gerechnet
schichtholz werden. Besonders beim Anschluss von Stahl-
– Durchziehen des Schraubenkopfs teilen sollte nef verwendet werden, da hier eine
– Zugtragfähigkeit der Schraube sehr direkte Lastweitergabe an die einzelnen
Schrauben erfolgt und somit keine gleich-
Bei Schrauben unter Druckbelastung muss anstelle mäßige Lastverteilung auf alle Verbindungs-
der Zugtragfähigkeit das Ausknicken der Schraube mittel vorliegt.
betrachtet werden. nef beträgt nach Eurocode 5

nef = n0,9 (8.41)


Der Ausziehwiderstand einer Schraube beträgt
nef · fax,k · d · ℓef  ρk 0,8
Bei Zugkräften, die unter einem Winkel
Fax,α,Rk = ―――――― 2
―――――― 2
―· ―――   (8.40a)
1,2 · cos α + sin α  350 ­z wischen 30° und 60° zur Schraubenachse
    
­angreifen, darf nach ETA-11/190
in Abhängigkeit von:
– Ausziehparameter des Gewindes fax,k nef = max n0,9 ; 0,9 · n
fax,k hängt von der Schraube ab und ist daher
der Zulassung der verwendeten Schrauben in in Rechnung gestellt werden.
Abhängigkeit von d zu entnehmen.
Der Durchziehwiderstand einer Schraube beträgt
Tabelle 40: fax,k in N/mm2 d in mm
2  ρk 0,8
Ausziehpara­ 12,0 3,0 ≤ d ≤ 5,0 Fax,α,Rk = nef · fhead,k · d h · ――― (8.40b)
350
meter nach 11,5 6,0 ≤ d ≤ 7,0
ETA-11/0190 11,0 8,0 Der Durchziehparameter fhead,k muss den Zulas-
10,0 ≥ 10,0 sungen der Schrauben entnommen werden. Für
dh darf bei Verwendung von Unterlegscheiben
– Rohdichte ρk auch deren Durchmesser anstelle des Kopfdurch-
Der charakteristische Wert der Rohdichte ist messers verwendet werden.
nach ETA-11/0190 auf 590 kg/m3 zu begrenzen. Bei Schrauben nach ETA-11/0190 beträgt fhead,k =
– Ansetzbare Gewindelänge ℓef 13,0 N/mm2, für Kopfdurchmesser größer 19 mm
Länge des auf Herausziehen beanspruchten oder für Unterlegscheiben darf nur mit 10 N/mm2
Gewindeteils im jeweiligen Bauteil. Bei Voll- gerechnet werden.
gewindeschrauben abzüglich der gewinde-
freien Teile an Schraubenspitze und -kopf. Die Zugtragfähigkeit berechnet sich folgender­­
– Gewindeaußendurchmesser d maßen:
d entspricht dem Nenndurchmesser der
Ft,Rk = nef · f tens,k (8.40c)
Schrauben
– Winkel zwischen Schraubenachse und Der Zugwiderstand f tens,k ist den Zulassungen der
38 Faserrichtung α Schrauben zu entnehmen (siehe Tabelle 42).
Tabelle 41: Ausziehtragfähigkeit Fax,Rk von Schrauben Axial belastete Schrauben in den Stirn- und
in kN für Einschraubwinkel zwischen 45° und 90° nach Schmalflächen von BauBuche Q müssen min­
ETA-11/0190 mit ρk begrenzt auf 590 kg/m³ destens einen Nenndurchmesser von 6 mm
­aufweisen.
Durchmesser d in mm
Für den Einbau von Schrauben in Furnierschicht-
ℓef in mm 6 8 10 12
holz werden oft nach Zulassung eigene Werte
40 4,19 5,35 6,07 7,29
­angegeben. In Tabelle 43 sind exemplarisch die
60 6,29 8,02 9,11 10,9
einzuhaltenden Mindestabstände nach Bild 17
80 8,38 10,7 12,1 14,6
aus der ETA-11/0190 aufgeführt. Die Schraubenab-
100 10,5 13,4 15,2 18,2
stände sind dabei jeweils vom Schwerpunkt des
120 12,6 16,0 18,2 21,9
Gewindes in den jeweiligen Bauteilen zu messen.
140 14,7 18,7 21,3 25,5
160 16,8 21,4 24,3 29,2 a1 a1 a1,CG a2,CG a2 a2,CG
180 18,9 24,1 27,3 32,8 α α
S S a2,CG
200 21,0 26,7 30,4 36,4
a2,CG
S S a2,CG
Tabelle 42: Fließmoment My,Rk in Nmm und Zugwider- a2,CG
stand f tens,k in kN nach ETA-11/0190
a1,CG
Kohlenstoffstahl nicht r ostender
a1 a1 a1,CG a2
 Stahl
α α
d in mm My,Rk f tens,k My,Rk f tens,k
S S a2,CG
6 9.500 11,0 5.500 7,10 a2,CG
8 20.000 20,0 11.000 12,0 S S a2,CG
10 36.000 32,0 20.000 18,8 a2,CG
12 58.000 45,0 - -
a1,CG
a2,CG a2,CG
6.5.2.2 Einbau
­ xial
Bild 17: Definition der Mindestabstände für a
Auch axial belastete Schrauben dürfen nur unter
­belastete Schrauben
Einhaltung gewisser Mindestmaße für die Bauteil-
dicken und Schraubenabstände als tragende Ver-
Tabelle 43: Mindestabstände für Schrauben nach
bindung angesetzt werden. Da im konstruktiven
ETA-11/0190
Holzbau heute nahezu ausnahmslos Schrauben Abstand
mit eigenen Zulassungen verwendet werden, soll- Schraubenabstand a1 in Faser-
ten die einzuhaltenden Mindestmaße den jeweili- richtung der Deckfurniere 5·d
gen Zulassungen entnommen werden. Die darin Schraubenabstand a2 quer
enthaltenen Werte sind zudem oft günstiger als zur Faserrichtung der Deckfurniere 2,5 · d
die des Eurocode 5. Randabstand a1,CG zur Stirnfläche 5·d
Randabstand a2,CG
Schraube innerhalb
zu ­Deck- und Seitenflächen 3·d
des Kegels
Schraubenabstand bei
45° 45°
Schraubenkreuzen 1,5 · d

45° 6.5.3 Kombinierte Beanspruchung von


Typ Q: d ≥ 6 mm
Schrauben
Schraube innerhalb des Kegels
Werden Schrauben gleichzeitig auf Herausziehen
Typ Q: d ≥ 6 mm
und auf Abscheren beansprucht, erfolgt die Nach-
Schraube außerhalb des Kegels
weisführung mit Hilfe der quadratischen Interaktion
Bild 16: Zulässige Einschraubwinkel
Fax,Ed 2 Fv,Ed 2
und D
­ urchmesser bei Schrauben in BauBuche ―――― + ―――― ≤ 1 (8.28) 39
Fax,Rd   Fv,Rd
Beispiel 14: Mit kmod = 0,9 beträgt der Bemessungswert der
Zuganschluss 45° Tragfähigkeit in Achsrichtung
mit Vollgewinde-       0,9 20
schrauben Fax,Rd = min ――― · 24,9 ; ―――
  1,3 1,25
unter 45°
S  
= min { 17,2 ; 16,0 } = 16,0 kN

Kopfdurchziehen wird durch das Stahlteil verhin-


a1 dert und muss daher nicht betrachtet werden.
Die gesamte Tragfähigkeit des Anschlusses sollte
F mit einer wirksamen Schraubenanzahl berechnet
werden, da durch die Krafteinleitung durch das
a2,CG dicke Stahlteil eine direkt wirkende Belastung der
Schrauben vorliegt
Eine Stahlplatte (t = 10 mm) wird mit 4 Vollgewin-
deschrauben 8,0 x 200 mm nach ETA-11/0190 unter nef = max { 40,9 ; 0,9 · 4 } = 3,6
45° an eine Stütze aus BauBuche angeschlossen.
Die Länge des beanspruchten Gewindes ergibt
sich aus der Schraubenlänge abzüglich des Be- Fax,Rd,ges = 3,6 · 16,0 kN = 57,6 kN
reichs im Stahlteil
Unter Berücksichtigung des Winkels zwischen
ℓef = 200 mm - 10 ·   2 = 186 mm der angreifenden Last und den Schraubenachsen
beträgt die aufnehmbare Last
Lineare Interpolation ergibt nach Tabelle 41 57,6 kN
eine Ausziehtragfähigkeit Fax,Rk von 24,9 kN. FRd = ―――――― = 40,7 kN
2
Nach Tabelle 42 beträgt der Zugwiderstand     
f tens,k = 20,0 kN.

Tabelle 44: Tragfähigkeit Fv,Rk in kN und Mindestholzdicken treq in mm von Schrauben nach ETA-11/0190
in ­Holz-Holz- und Stahl-Holz-Verbindungen mit außen liegenden Stahlblechen
(Deckflächen; ρk = 680 kg/m3 (nach ETA-11/0190 auf 590 kg/m3 begrenzt))

d 6 8 10 12
α 0° 90° 0°-90° 90°-0° 0° 90° 0°-90° 90°-0°
β 1,00 1,00 1,00 1,00 0,69 1,45 1,00 1,00 0,68 1,48
Holz-Holz-Verbindung
F V,Rk 2,28 3,77 5,60 4,65 5,06 5,06 7,70 6,33 6,91 6,91
einschnittig
t 1,req 34,3 44,6 40,1 52,8
23,2 29,4 35,7 43,0 41,8 50,9
t 2,req 44,6 34,3 52,8 40,1
zweischnittig
t2,req 19,2 24,4 29,6 35,6 38,7 26,7 34,7 42,2 46,1 31,1
Stahl-Holz-Verbindung (dünn)
F V,Rk 2,28 3,77 5,60
4,65
- - 7,70
6,33
- -
treq 23,2 29,4 35,7
43,0
- - 41,8
50,9
- -
Stahl-Holz-Verbindung (dick)
F V,Rk 3,22 5,34 7,92
6,58
- - 10,9
8,95
- -
40 treq 27,1 34,5 41,8
50,4
- - 49,0
59,6
- -
7 GEKLEBTE, MEHRTEILIGE QUERSCHNIT TE

(STARRER VERBUND)

DIN EN 1995-1-1, Kap. 9

Bemerkung: Die Verklebung von BauBuche-Plat- Die Stege müssen vor allem die Querkräfte auf-
ten und BauBuche GL70-Träger zu mehrteiligen nehmen. Eine Verstärkung mittels zusätzlich
Querschnitten ist derzeit normativ nur geregelt für ­aufgeklebter BauBuche-Platten in Bereichen mit
Fälle, in denen der Pressdruck durch Schrauben- hohen Querkräften, z. B. an den Auflagern, kann
pressklebung aufgebracht wird (s. Kapitel 9.2.1). daher erforderlich werden. Zusätzlich zu den
Dabei ist die Dicke der aufzuklebenden BauBuche- Querkräften erfahren die Stege auch Biegebean-
Querschnitte auf 50 mm begrenzt. spruchungen. Besonders bei Querschnitten,
Durch das Verkleben von Einzelquerschnitten bei denen die Stege seitlich bis zur Oberkante
aus BauBuche-Platten zu T-Trägern, Doppel-T- durchgehen, treten große Biegebeanspruchungen
Trägern oder Hohlkasten-Profilen können filigrane der Stege auf.
Bauteile mit hohen Biegetragfähigkeiten herge- Die Klebefugen zur Verbindung der Einzelquer-
stellt werden. Hohlkasten-Profile besitzen durch schnitte müssen die Schubkräfte von den Stegen
ihre hohe Torsionssteifigkeit eine aussteifende in die Gurte einleiten. Für die Bemessung werden
Wirkung, so dass ein Verzicht auf Dachverbände die Klebeverbindungen als starr angesehen, so
möglich werden kann. Zusammengesetzte Bau­ dass kein Einfluss der Fugen auf die Gesamtstei-
teile bestehen aus Gurten (horizontale Platten), figkeit entsteht. Die Festigkeit der Klebefugen
Stegen (vertikalen Platten) und Klebefugen. Die darf als mindestens so hoch wie die Festigkeit
Herstellung geklebter, tragender Bauteile unter- der angrenzenden BauBuche-Platten angesehen
liegt einer Reihe von Auflagen. Die ausführenden werden. Es müssen daher nur die lokalen Schub-
Betriebe müssen spezielle Genehmigungen vor- spannungen in den BauBuche-Bauteilen über-
weisen können, weiter liegen die klimatischen prüft werden. Werden ausschließlich in Träge-
Umgebungsbedingungen und die Feuchte der zu rachse verlaufende Furniere miteinander verklebt
verklebenden Bauteile in engen Grenzen. Auch (BauBuche S), treten keine Rollschubbeanspru-
sind nur direkt vor der Verklebung gehobelte chungen auf, sodass mit der Schubfestigkeit f v,0
oder geschliffene Oberflächen zulässig. Daher gerechnet werden kann.
sollten geklebte Bauteile bereits im Werk herge- Bestehen die zusammengesetzten Querschnitte
stellt werden. aus unterschiedlichen Baustoffen, müssen
Bei einer Biegebeanspruchung nehmen die Gurte ­eventuelle Beeinflussungen für die Nachweise
in erster Linie Biegezug- bzw. Biegedruckkräfte im ­Endzustand aufgrund unterschiedlichen Ver-
auf. In der Regel werden die Druckgurte für die formungsverhaltens (kdef ) beachtet werden.
Bemessung der Querschnitte meist maßgebend. Im Folgenden werden einfach symmetrische
Wirtschaftliche Querschnitte werden daher er- Querschnitte aus miteinander verklebten Einzel­
reicht, indem die Druckgurte größer als die Zug- teilen aus BauBuche gleichen Typs behandelt.
gurte gewählt werden. Beim Einsatz als Dach-
oder Deckenträger kann durch die Verbindung mit b2 b1
der Dacheindeckung bzw. Deckenbeplankung
meist eine ­aus­reichende Aussteifung gegen das 0,5 h1
A1 h1
seitliche Ausweichen der Druckgurte erzielt
­werden. Bei ge­drückten Untergurten, z. B. über a1
Zwischenabstützungen, kann eine zusätzliche y
Aussteifung des Untergurts durch Querstreben hw h2
A2
zur oben liegenden Aussteifungskonstruktion z
­erzielt werden.

Bild 18: Hohlkastenträger aus BauBuche 41


b1 Nachweis der Stege
Randspannungen:
A1 0,5 h1  E · M · (a  + h  /2)
h1 2 d 2 2
σm,2,d = ――――――――――――――
a1 (El)ef
b2  
y 0,5 h2
a2 Schubspannung:
h2 = hw
A2 a3
z 0,5 h2 (E3 · A 3 · a3 + 0,5 · E2 · b2 · h2) · Vd
τ2,max,d = ―――――――――――――――――――――――
A3 b2 · (El)ef
h3  
0,5 h3
mit

b3 h2
h = ―――  + a2
2
Bild 19: Doppel-T-Träger aus BauBuche
Vereinfachter Beulnachweis:
Die wirksame Biegesteifigkeit (EI)ef berechnet sich
aus der Summe der Einzelflächenmomente zu-   h1 + h3
sammen mit den Steineranteilen bezogen auf den n · b2 · hw 1 + 0,5 · ―――― · f v,d ; hw ≤ 35b2
hw
Gesamtschwerpunkt: F V,Rd ≤ 
  h1+ h3
   3 n·35·b22  1+0,5·―――― · f v,d ; 35b2 ≤ h2 ≤ 70b2
Elef = ∑ (Ei · Ii + Ei · Ai · a2i ) hw
i=1
(9.9)
Der Abstand der Schwerachse der Einzelquer- mit
schnitte von der Schwerachse des Gesamtquer- hw lichte Steghöhe
schnitts berechnet sich dabei wie folgt n Anzahl der Stege
 E · A · ( h + h  ) - E · A · ( h + h  )
1 1 1 2 3 3 2 3
a2 = ――――――――――――――――――――――――― Nachweis der lokalen Schubspannungen an den
3
2 · ∑ Ei · Ai Klebefugen
i=1
 h + h h2 + h3    V  · E  · S Vd · E1(3) · A1(3) · a1(3)
1 2 d 1(3) 1(3)
a1 = ――――― - a2 a3 = ――――― + a2 τk,d = ―――――――――― = ――――――――――――― ≤ f v,d
2  2 (EI)  · n · bKF,1(3) (EI)ef · n · bKF,1(3)
    ef
Bei Querschnitten mit über die Gesamthöhe mit
durchgehenden Stegen sind h1 und h3 mit bKF Breite Klebefugen
­negativem Vorzeichen einzusetzen. Es wird vor- n Anzahl Klebefugen
ausgesetzt, dass a2 positiv und kleiner oder S Flächenmoment 1. Grades bezogen
gleich h2 / 2 ist. auf Gesamtschwerpunkt
Folgende Nachweise müssen im Grenzzustand
der Tragfähigkeit geführt werden: Beispiel 15: Geklebter Hohlkastenträger

Nachweis der Gurte


40
Schwerpunktspannungen:
 E
1(3) · Md · a1(3)
σc(t),1(3),d = ――――――――――
(El)ef 40 120

Randspannungen:
 E
1(3) · Md · (a1(3) + h1(3) /2) 40
σm,1(3),d = ――――――――――――――――――
(El)ef

250

42
Einwirkung: mit
Moment Md = 30 kNm       60 N/mm2
Querkraft Vd = 15 kN fm,d = 0,8 · ――――――― = 36,9 N/mm2
1,3

Kennwerte:
3. Nachweis der Randspannungen
Einzelquerschnitte aus BauBuche Q,
in den Stegen
Plattenstärke 40 mm
h2 = 120 mm; b1 = 250 mm; ℓ = 6 m      M  · h /2   30 · 106 · 120/2
d 2
σm,2,d = ―――――― = ―――――――― ―― = 12,7 N/mm2
kmod = 0,8; NKL 1 Ief 1,42 · 108

Bemerkung:  12,7
Die nachfolgenden Berechnungen können ohne η = ――― =  0,34 ≤ 1,0
36,9
Berücksichtigung der E-Moduln erfolgen, da die  
Einzelquerschnitte denselben E-Modul aufweisen. mit
      60 N/mm2
Ief = ∑ (Ii + Ai · a2i ) fm,d = 0,8 · ――――――― = 36,9 N/mm2
1,3
  = 2 · 5,76 · 106 + 2 · 1,33 · 106 + 2 · 10.000 · 802  
  = 1,42 · 108 mm4 4. Nachweis der Schubspannungen
in den Stegen
1. Nachweis der Schwerpunktspannungen
in den Gurten τ2,max,d = (10.000 · 80 + 0,5 · 80 · (120 / 2)2)
      M  · a   30 · 106 · ± 80   · 15 · 103 / (80 · 1,42 · 108) = 1,24 N/mm2
d 1(3)
σc(t),1(3),d = ――――― = ――――――― ― = ± 16,9 N/mm2  1,24
Ief 1,42 · 108
  η = ――― =  0,26 ≤ 1,0
4,80
 16,9
η = ――― =  0,56 ≤ 1,0 mit
30,1
        7,8 N/mm2
mit f v,d = 0,8 · ――――――― = 4,80 N/mm2
1,3
     
kℓ · f t,0,k
f t,0,d = kmod · ―――――― 5. Vereinfachter Beulnachweis der Stege
γM

    hw = 120 mm ≤ 35 · b2 = 35 · 40 = 1.400 mm


0,96 · 51 N/mm2
  = 0,8 · ――――――――――― = 30,1 N/mm2  h + h
1,3 1 3
Fv,Rd = n · b2 · hw  1 + 0,5 · ―――――― · f v,d
hw
        
1,2 · 53,3 N/mm2
fc,0,d  = 0,8 · ――――――――――― = 39,4 N/mm2   40 + 40
1,3
= 2 · 40 · 120  1 + 0,5 · ―――――― · 4,80 · 10 -3
120
In NKL 1 darf der charakteristische Wert der Druck­     
= 61,4 kN
festigkeit mit dem Faktor 1,2 multipliziert werden.
 0,5 · 15 
2. Nachweis der Randspannungen η = ―――――― = 0,12 ≤ 1,0
61,4
in den Gurten  
     M  · (a 6. Nachweis der lokalen Schubspannungen
d 1(3) + h1(3) /2)
σm,1(3),d = ――――――――――――― an den Klebefugen
Ief
    V  · A  · a    15 · 103 · 10.000 · 80
d 1(3) 1(3)
     30 · 106 · (80 + 40/2) τk,d = ―――――――― = ―――――― ――――― = 1,05 N/mm2
Ief · n · bKF,1(3) 1,42 · 108 · 2 · 40
= ―――――――――― ――― = 21,1 N/mm2  
1,42 · 108
    1,05
  21,1 η = ――― =  0,45 ≤ 1,0
η = ――― =  0,57 ≤ 1,0 2,34
36,9   43
mit 1. Nachweis der Druckspannung im Obergurt
    3,8 N/mm2     16.800 · 850 · 106 · (- 375,9)
f v,d = 0,8 · ―――――――― = 2,34 N/mm2 σc,1,d = ――――――――――14 ――――――― = - 28,0 N/mm2
1,3 1,92 · 10

Bemerkung:  28,0
Die Nachweisführung des Hohlkastenquerschnitts η = ――― =  0,59 ≤ 1,0
47,8
aus Beispiel 15 entspricht der einer Hohlkasten­  
decke, wenn mit entsprechenden effektiven Gurt- mit
breiten gerechnet wird. Der Einsatz als Decken-  1,2 · 57,5 N/mm2
element erfordert zusätzliche Untersuchungen fc,0,d = 0,9 · ――――――――――― = 47,8 N/mm2
1,3
des Schwingverhaltens.  
2. Nachweis der Zugspannung im Untergurt
Beispiel 16: 80
     16.800 · 850 · 106 · 469,1
Geklebter σ t,3,d = ――――――――――14 ―――――― = 34,9 N/mm2
1,92 · 10
Doppel-T-Träger 180

 34,9
η = ――― =  0,94 ≤ 1,0
37,1

40 1.000
mit
 0,892 · 60 N/mm2
f t,0,d = 0,9 · ―――――――――――― = 37,1 N/mm2
1,3

130 3. Nachweis der Randspannung im Obergurt
   16.800 · 850 · 106 · - (375,9 + 180/2)
σm,1,d = ―――――――――――― ――――――――――
Einwirkung: 1,92 · 1014
Moment Md = 850 kNm
= - 34,7 N/mm2
Querkraft Vd = 170 kN
 34,7
Kennwerte: η = ――― =  0,67 ≤ 1,0
51,9
Steg aus BauBuche Q, Gurte aus BauBuche S;  
ℓ = 20 m; kmod = 0,9, NKL 1 mit
 75 N/mm2
EIef = 16.800 · 7,78 · 107 + 13.200 ·3,33 ·109 fm,d = 0,9 · ―――――――― = 51,9 N/mm2
1,3
  + 16.800 · 2,93 · 107 + 16.800 · 28.000 · 375,92  
  + 13.200 · 40.000 ·34,12 + 16.800 · 20.800 · 469,12 4. Nachweis der Randspannung im Untergurt
  = 1,92 · 1014 N/mm2      16.800 · 850 · 106 · (469,1 + 130/2)
a2 = (16.800 · 2 · 80 · 180 · (-180 + 1.000) σm,1,d = ――――――――――――― ―――――――――
1,92 · 1014
  - 16.800 · 2 · 80 · 130 · (1.000 - 130))/(2 · (16.800
  · 28.800 + 13.200 · 40.000 + 16.800 · 20.800)) = 39,7 N/mm2
  = 34,1 mm  39,7
η = ――― =  0,76 ≤ 1,0
- 180 + 1.000  51,9
a1 = ―――――――― - 34,1 = 375,9 mm  
2
  mit

1.000 - 130  75 N/mm2


a3 = ―――――――― + 34,1 = 469,1 mm fm,d = 0,9 · ―――――――― = 51,9 N/mm2
2 1,3
   
Nachfolgend werden nur die maßgebenden Nach-
weise geführt. Es wird ein ausreichend knick- und
44 kippgesicherter Träger vorausgesetzt.
8 AUSSTEIFENDE SCHEIBEN

DIN EN 1995-1-1, Kap. 9.2.3/4

5. Nachweis der Biegespannung im Steg


  13.200 · 850 · 106 · (34,1 + 1.000/2)
σm,2,d = ――――――――――――14 ――――――― = 31,2 N/mm2
1,92 · 10
8.1 Allgemeines
 31,2 BauBuche Q-Platten dürfen zur Ausbildung aus-
η = ――― =  0,87 ≤ 1,0 steifender Dach-, Decken- und Wandscheiben
35,9
  verwendet werden.
mit BauBuche-Platten können bis zu Dicken von
80 mm produziert werden. Zusammen mit hohen
0,865 · 60 N/mm2
fm,d = 0,9 · ―――――――――――― = 35,9 N/mm2 Schub- und Druckfestigkeiten bietet sich daher
1,3
  der Einsatz als massive Wandscheibe an.
6. Nachweis der Schubspannung im Steg Auch massive Decken aus BauBuche-Platten sind
möglich. Aufgrund der großen Durchbiegungen,
τ2,max,d = (16.800 · 20.800 · 469,1  sind diese aber über etwa 3,5 m Spannweite nicht
+ 0,5 · 13.200 · 40 · 534,12)  zu empfehlen.
· 170 · 103 / (40 · 1,92 · 1014) = 5,30 N / mm2 Im Anschluss wird daher nur die Ausbildung und
mit Bemessung massiver Wandscheiben vorgestellt.
 1.000
h = ―――― +  34,1 = 534,1 mm 8.2 Wandscheiben
2
    Wände müssen sowohl für vertikale Lasten aus
 5,30 Eigengewicht, Nutzlasten und Schnee als auch
η = ―――― =  0,98 ≤ 1,0 für horizontale Aussteifungslasten aus Wind und
5,40
  Erdbeben bemessen werden. Für die vertikalen
mit Lasten wird in der Regel das Knicken der Wand
  maßgebend. Bei der Bemessung der Ausstei-
7,8 N/mm2
f v,d = 0,9 ·  ―――――――― = 5,40 N/mm2 fungslasten muss vor allem die Lasteinleitung,
1,3
  die Kopplung der einzelnen Wandelemente und
7. Vereinfachter Beulnachweis des Steges die Weiterleitung der Schubkräfte in den Unter-
grund genauer untersucht werden.
hw = 1.000 mm ≤ 35 · b2 = 35 · 40 = 1.400 mm In Bild 21 ist exemplarisch eine Möglichkeit zur
Einleitung der Deckenschubkräfte in eine massive
180 + 130
F V,Rd = 1 · 40 · 1.000  1 + 0,5 · ――――――――――― Wandscheibe dargestellt. Dafür wird die Wand
(1.000 - 180 - 130)
oben für den Randgurt der Decke ausgeklinkt und
· 5,40 · 10 -3 = 265 kN dieser durch horizontale Nägel oder Schrauben
  170 angeschlossen. Die Ausklinkung wird benötigt,
η = ―――― =  0,64 ≤ 1,0 da Nägel/Schrauben in den Stirnflächen von
265
  ­BauBuche nicht auf Abscheren beansprucht wer-
8. Nachweis der lokalen Schubspannungen den dürfen und schräg eingebrachte Schrauben
an der Klebefuge zum Untergurt unter axialer Belastung aufgrund der einzuhalten-
   170 · 103 · 16.800 · 20.800 · 469,1 den Randabstände nicht möglich sind.
τk,d = ――――――――――― ――――――――― = 0,56 N/mm2 BauBuche-Platten werden bis zu 1,82 m Breite
1,92 · 1014 · 2 · 130
produziert. In der Regel müssen Wände daher aus
 0,56 mehreren Einzelelementen schubfest zusammen-
η = ――― =  0,21 ≤ 1,0 gefügt werden. Eine Möglichkeit für diese Kopp-
2,63
  lung besteht in der Ausführung eines Stufenfalzes
mit mit Nägeln/Schrauben als Verbindung.

3,8 N/mm2
f v,d = 0,9 · ―――――――― = 2,63 N/mm2
1,3
45
qd
Der Schubfluss in der Wandscheibe beträgt
Hd
 H
d
sv,0,d = ―――


Die Zugkraft an den Wandenden beträgt

h Hd · h  ℓ
Zd = ――――― - gk · ――
ℓ*  2

ℓ* ist der Abstand vom Schwerpunkt der
­Zuganker bis zum Wandende.

ℓ Beispiel 17: Wandscheibe aus 2 Elementen


ℓ*
BauBuche Q, t = 80 mm, System s. Bild 20
Bild 20: Wandscheibe
Einwirkung:
Hd = 60 kN, NKL 1, KLED kurz
Aussteifende Scheibe
Kennwerte:
h = 2,7 m, ℓ = 3,66 m
Randgurt Horizontale Beanspruchung:
Der Schubfluss beträgt
 60 kN
sv,0,d = ――――― = 16,4 kN/m
a 3,66 m
Deckenbalken  
Für die Kopplung entlang des Stufenfalzes werden
40
Schrauben 6 x 80 mm nach ETA-11/0190 gewählt.
Die Einzeltragfähigkeit einer Schraube beträgt
80 Wand nach Kapitel 6 2,7 kN. Es werden somit Schrauben
im Abstand
  2,7 kN
e = ――――――― = 0,165 m
16,4 kN/m

benötigt.
Bild 21: Möglichkeit zur ­Einleitung des Deckenschubs Die aufnehmbare Schubtragfähigkeit der Wand
in die Wandscheibe selbst beträgt
  0,9
f v,0,d = ―― · 7,8 N/mm2 · 40 mm = 216 kN/ m
1,3

und wird deutlich unterschritten.
80

40

Bild 22: Möglichkeit zur Elementkopplung mit Stufenfalz


46 (Schraube d = 6 mm)
9 VERSTÄRKUNGEN UND SANIERUNGEN

DIN EN 1995-1-1/NA, NCI NA 6.8


DIN EN 1995-1-1/NA, NCI NA 11.2.3
DIN EN 1995-1-1, Anhang B
DIN 1052-10

Folgende Zugkraft muss an den Wandenden in 9.1 Verstärkungen zur Aufnahme von Querzug-
den Untergrund verankert werden spannungen
Verstärkungen von Holzbauteilen werden meist
60 kN · 2,7 m 3,66 m
Zd = ―――――――― - 0,9 · 1,73 kN/m · ―――― = 43,4 kN aufgrund der geringen Festigkeit gegenüber Zug-
3,5 m 2
beanspruchungen quer zum Faserverlauf erfor-
Auf der sicheren Seite liegend wird hier nur das derlich. Querzugbeanspruchungen treten z. B. im
Eigengewicht der Wand positiv berücksichtigt. Anschlussbereich von Verbindungen, ausgeklink-
ten Auflagern, Durchbrüchen und Dachbindern im
Vertikale Beanspruchung: First auf. BauBuche besitzt eine deutlich höhere
Nach Kapitel 4.2.1 beträgt der Knickbeiwert kc,z Querzugfestigkeit als Voll- oder Brettschichtholz
aus Nadelholz. In der Ausführungsvariante mit
1 1
kc,z = ―――――――――― = ――――――――――――― = 0,1 Querlagen (BauBuche Q) besitzt BauBuche eine
2 2
k z + k z - λ rel,z 4,27 + 4,272 - 2,702
   Querzugfestigkeit von 16 N/mm2 (für Nenndicke
mit B = 20 mm) bzw. 8 N/mm2 (für Nenndicke 30 mm
≤ B ≤ 80 mm). Durch die Verwendung von stab-
ℓef   β · ℓ 1,0 · 2,7 · 103 mm
λ z = ―― = ―――― ― = ―――― ―― ―― ―― ――
―= 117 förmigen Bauteilen aus BauBuche, als Alternative
iz b/ 12 80 mm/ 12
   zu Voll- oder Brettschichtholz aus Nadelholz, kann
  λ   f somit in vielen Fällen auf eine Querzugverstär-
z c,0,k 117 63,9
λrel,z = ―― ――― ― = ―――  ――――――= 2,70 kung verzichtet werden. BauBuche-Platten sind
π E0,05 π 12.200
   gut als außenliegende Verstärkung von quer­
zuggefährdeten Voll- oder Brettschichtholzbau­
k z = 0,5 · (1 + 0,1 (λrel,z - 0,3) + λ 2rel,z)
teilen geeignet.
= 0,5 · (1 + 0,1 (2,70 - 0,3) + 2,702) = 4,27 Verstärkungen zur Aufnahme von Querzugspan-
nungen werden im Eurocode 5 nicht behandelt.
Die maximal aufnehmbare Auflast beträgt somit In diesem Dokument werden daher die Berech-
nungsgrundlagen des NA – Deutschland aufge-
0,9
qd = 0,13 · ――― · 63,9 N/mm2 · 80 mm = 460 kN/m führt. Deren Anwendbarkeit außerhalb Deutsch-
1,3
lands ist gegebenenfalls zu überprüfen.

9.2 Verstärkungsarten
Bei Verstärkungen wird zwischen innen und
­außen liegenden Verstärkungen unterschieden.
Als innen liegende Verstärkungen dürfen Voll­
gewindeschrauben, eingeklebte Gewindestangen
und Betonrippenstähle verwendet werden. Als
­außen liegende Verstärkungen sind beispielsweise
aufgeklebte Holz- und Holzwerkstoffplatten
­möglich. Die Bemessung der Vollgewindeschrau-
ben muss nach deren Zulassung erfolgen. Bei
nachträglicher Verstärkung mit aufgeklebten
­Platten (Sanierungen) kann die Methode der
Schraubenpressklebung angewendet werden.

47
9.2.1 Schraubenpressklebung Tabelle 45: Randbedingungen für Schraubenpress­
Bei Sanierungen von Querzugrissen bzw. dem klebung nach DIN 1052-10, Kap. 6.2
Verstärken nachträglich eingebauter Queran-
schlüsse oder Durchbrüche ist der Einsatz hydrau- Dicke Verstärkungsplatte
lischer Pressen, aufgrund begrenzter räumlicher tmax = 50 mm (Holzwerkstoff)
Verhältnisse, meist nicht möglich. In diesen Fällen Verbindungsmittel
besteht die Möglichkeit zur Herstellung tragender, Selbstbohrende Teilgewindeschraube nach
geklebter Verbindungen durch die Schrauben- Zulassung mit:
pressklebung. Dabei wird der Pressdruck durch (1) ℓgewindefrei ≥ tVerstärkungsplatte
selbstbohrende Teilgewindeschrauben aufge- (2) Gewindelänge in Holzbauteil inkl.
bracht. Im Eurocode 5 wird die Schraubenpress- Bohrspitze ℓeff ≥ max(tVerstärkungsplatte; 40 mm)
klebung nicht behandelt. Daher wird hier auf die (3) Nenndurchmesser d ≥ 4 mm
DIN 1052-10 verwiesen. Anordnung
Um einen gleichmäßigen Pressdruck und somit (1) Schraubenabstände a1, a2 ≤ 150 mm
eine gute Qualität der Klebefugen sicherzustellen, (2) Einflussfläche je Schraube a1 · a2 ≤ 15.000 mm2
ist die Dicke der Verstärkungsplatte bei Verwen- (3) Gleichmäßiges Raster bei a1 = a2 = 120 mm
dung von Holzwerkstoffen auf maximal 50 mm zu Bauteil
begrenzen. Auch der Abstand der Verbindungs- (1) Holzfeuchte u ≤ 15%
mittel untereinander darf bestimmte Höchstmaße (2) Feuchtedifferenz Δu ≤ 4 %
nicht überschreiten. Als Verbindungsmittel dürfen (3) Oberfläche gehobelt oder geschliffen
nur Teilgewindeschrauben mit Zulassung verwen- Klebstoff
det werden. Die Länge des gewindefreien Teils Zulässig für Verwendung bei Schrauben-
muss mindestens der Dicke der Verstärkungsplatte pressklebung
entsprechen. Der verwendete Klebstoff muss, Ausführende Firma
­gemäß seiner Zulassung, für die Ausführung von Eignung zum Kleben nach DIN 1052-10
tragenden Schraubenpressklebungen geeignet
sein. 9.3 Anwendungen
9.3.1 Queranschlüsse
Klebefuge t Bei Belastungen durch Zugkräfte rechtwinklig zur
Bauteilachse besteht die Gefahr des Querzugver-
≥ 0 sagens, wenn die Kräfte nahe am beanspruchten
Rand eingeleitet werden. Maßgebend für die Ent-
≥ 40 mm stehung von Rissen wird bei Verbindungsmittel-
d ≥ 4 mm
≥ t gruppen das vom belasteten Rand am weitesten
entfernte Verbindungsmittel.
Bei Queranschlüssen, bei denen eine Verstärkung
erforderlich wird, ist diese unter der Annahme
Bild 23: Geometrie der Schraubenpressklebung ­eines gerissenen Querschnitts zu dimensionieren.
Das heißt, dass die Verstärkungselemente die
Um Eigenspannungen in der Klebefuge zu vermei- vollständigen Querzugkräfte aufnehmen müssen.
den, dürfen sich bei der Herstellung der Schrau-
benpressklebung die Holzfeuchten der zu verbin- Beispiel 18: Queranschluss an
denden Bauteile höchstens um 4 % unterscheiden. BauBuche GL70-Träger
Bei Sanierungen empfiehlt es sich daher, z. B. die
Einwirkung:
Verstärkungsplatten schon einige Zeit vor der Ver-
FEd = 45 kN, kmod = 0,7, NKL 2
klebung im Gebäude zu lagern.
Kennwerte des Dachbinders:
BauBuche GL70 140/240 mm
48
Queranschluss:  h 2
e he  3
max. Abstand zw. VM Ft,90,d =  1 - 3 ·  ―― + 2 ·  ――     · FEd
h h
und beanspruchtem Rand he = 150 mm       
Breite der VM-Gruppe ar = 50 mm 150 2 150  3
Anzahl der VM-Reihen n = 3 =  1 - 3 ·  ――― + 2 ·  ―――     · 45 kN (NA.69)
240 240
Anschlusswinkel α = 90°     
VM-Durchmesser d = 10 
mm = 14,2 kN

9.3.2 Ausklinkungen
ar Ausgehend von der Ausklinkungsecke klingen die
h1 hi hn h Querzugspannungen sehr schnell ab. Daher müs-
sen außen liegende Verstärkungselemente bis zur
he Ausklinkungsecke geführt werden. Innen liegende
Verstärkungselemente sollten, unter Beachtung
α tpen
der Mindestrandabstände, möglichst nahe an der
Fv,Ed tpen
Ausklinkungsecke angeordnet werden. Aus dem
b gleichen Grund darf auch nur die erste Verbin-
FEd Fv,Ed /2 Fv,Ed /2 dungsmittelreihe in Richtung der Bauteilachse in
Rechnung gestellt werden.
Bild 24: Queranschluss
Beispiel 19: Verstärkung einer Ausklinkung mit
Die maximale Belastbarkeit des unverstärkten aufgeklebten BauBuche-Platten
Queranschlusses ergibt sich zu
Einwirkung: Vd = 10,3 kN, kmod = 0,9
18 · h2e
F90,Rd = ks · kr ·  6,5 +――2―― · (tef · h)0,8 · f t,90,d Kennwerte: GL28h, 100/250 
mm
h
     Höhe am Auflager hef = 145 mm
18 · 1502 Abstand zur Auskl. x = 100 mm
F90,Rd = 1,0 · 1,83 ·  6,5 +―――― ― · (120 · 240)0,8 · 0,32
2402
    
X
= 29.300 N (NA. 104)

mit
hef
1,4 · ar
ks = max  1 ; 0,7 +―――――
h h

1,4 · 50
= max  1 ; 0,7 +――――― = 1,0 (NA. 105)
240

n 3
kr = ――――――=――――――――――――= 1,83 ℓr
 n h 2 2 2
1  90 90
∑ ――   1 + ――― + ――― Bild 25: Ausklinkung mit Verstärkung
 i=1 hi 190 140 (NA. 106)
Nachweis der Tragfähigkeit der Ausklinkung
tef = min {b; 2 · tpen; 24 · d}  τ
d 1,07 N/mm2
= min {140; 2 · 60; 24 · 10} = 120 mm η = ――――  = ――――――――――――――――2= 1,31 > 1,0
k  · f 0,472 · 0,9 / 1,3 · 2,5 N/mm
     v v,d
Da FEd < 0,5 · F90,Rd einzuhalten ist, muss der mit der Schubspannung im Restquerschnitt
­Anschluss verstärkt werden.  1,5 · V
d 1,5 · 10,3 · 103 N  N
Als Verstärkungsmaßnahme werden zwei Voll­ τd = ――――  = ―――――――――――― = 1,07 ―――2 (6.60)
b · hef 100 mm · 145 mm mm
gewindeschrauben gewählt, die für folgende     
­Zugkraft zu bemessen sind 49
und dem Abminderungsbeiwert k v mit
 1,0 Ft,90,d 5,1 · 103 N
  σ t,d = ―――――  = ――――――― = 2,43 N/mm2 (NA.83)
6,5 2 · tr · ℓr  2 · 20 · 52,5
k v = min  ――――――――――――――――――――――――――――――   
100 1
250  0,58 · (1 - 0,58) + 0,8   - 0,582
250 0,58 60 N/mm2
  f t,d = 0,9 · ―――――――― = 41,5 N/mm2
1,3
k v = 
0,472 (6.62)   
Die Klebfugenspannung wird für den Nachweis
Zur Verstärkung der Ausklinkung werden beidsei- der Verstärkung maßgebend, die Zugfestigkeit
tig Holzwerkstoffplatten 60 / 250 mm, t = 20 mm der BauBuche-Platte wird nicht erreicht.
aus BauBuche S mittels Schraubenpressklebung
angebracht. 9.3.3 Durchbrüche
Nach (NA.84) gilt für die Breite der Verstärkungsplatte Bemerkung: Die Ausführung von Durchbrüchen
  ℓ bei Trägern aus BauBuche GL70 wird derzeit
r
0,25 ≤ ―――――  ≤ 0,5 (NA.84) durch die Leistungserklärung ausgeschlossen.
h - hef
   Öffnungen in Trägern mit einem lichten Maß d
Dies bedeutet, dass hier nur eine Breite von größer 50 mm sind als Durchbruch zu betrachten.
Querzugspannungen an Durchbrüchen werden
ℓr ≤ 0,5 · (h - hef) = 0,5 · 105 = 52,5 mm durch Querkraft- und Momentenbeanspruchung
verursacht. Bei vorwiegender Querkraftbeanspru-
für den Nachweis in Rechnung gestellt werden darf. chung treten die Risse an den Stellen 1 und 2
Ermittlung der von der Verstärkung aufzunehmen- nach Bild 26 auf, bei vorwiegender Momenten­
den Zugkraft Ft,90,d beanspruchung treten die Risse nur am oberen
Rand auf (Stellen 1 und 3). Für die Bemessung
Ft,90,d = 1,3 · Vd  ·   3 · (1 - α)2 - 2 · (1 - α)3    (NA.77) der Verstärkungselemente sind alle gefährdeten
Stellen zu untersuchen.
= 1,3 · 10,3 ·   3 · (1 - 0,58)2 - 2 · (1 - 0,58)3   = 5,1 kN
3 2 1

Nachweis der Klebfugenspannungen


hro
τef,d 0,46 N/mm2 hd h Md
η = ―――  = ――――――――2― = 0,88 ≤ 1,0 (NA.80)
f 0,52 N/mm
   k2,d hru Vd
mit

Ft,90,d 5,1 · 103 N Vd
τef,d = ――――――――  =  ――――――――― (NA.81)
2 · (h - hef ) · ℓr 2 · 105 · 52,5 ℓA
   a ℓz
= 0,46 N/mm2 ℓV

3 2 1
0,75 N/mm2
fk2,d = 0,9 · ――――――――  = 0,52 N/mm2
1,3 hro + 0,15 hd hro
  
hd h Md
nach Tabelle NA.12
hru + 0,15 hd hru Vd
Nachweis der Zugspannungen in den Verstär-
kungsplatten
  σ
t,d Vd
η = kk · ――――
f t,d ℓA a ℓz
  
ℓV
  2,43 N/mm2
 = 2,0 · ――――――――2―  = 0,12 ≤ 1,0 (NA.82)
50 41,5 N/mm Bild 26: Durchbrüche mit Querzugrissen
  
Für die Bemessung von Verstärkungen für  M
d Md
­Durchbrüche müssen die geometrischen Rand­ Ft,M,d = 0,008 · ―― = 0,008 ·  ――――――――― = 3,57 kN
hr hru/ro + 0,15 · hd
bedingungen nach Tabelle 46 eingehalten sein.     
(NA.68)
Tabelle 46: Anforderungen an verstärkte Durchbrüche Für unverstärkte Durchbrüche ist folgende
­Bedingung einzuhalten:
ℓz ≥ h, jedoch mindestens 300 mm
ℓv ≥ h Ft,90,d
η = ―――――――――――――――――― ≤ 1,0 (NA.63)
ℓ A ≥ h/2 0,5 · ℓt,90 · b · k t,90 · f t,90,d
  
hro(ru) ≥ 0,25 h
a ≤ h und a / hd ≤ 2,5  (3,58 + 3,57) · 103 N
η = ――――――――――――――――――― = 2,10 > 1,0
hd ≤ 0,3 h (bei innen liegender Verstärkung) 0,5 · 139 · 140 · 1 · 0,35 N/mm2
  
hd ≤ 0,4 h (bei außen liegender Verstärkung)
mit

Beispiel 20: Verstärkung eines runden


ℓt,90 = 0,353 · hd + 0,5 · h = 139 mm (NA.65)
Durchbruchs mit aufge­kleb-
ten BauBuche-Platten
für runde Durchbrüche
Einwirkung: Md = 45 kNm, Vd = 30 kN
NKL 1, kmod = 0,9 kt,90 = min (1 ; (450/h)0,5) = min (1 ; (450/240) 0,5) = 1,0

Durchbruch: BSH Träger GL 24h


Für die Aufnahme der Querzugspannungen wer-
Trägerbreite b = 140 mm
den Holzwerkstoffplatten 240/210 mm, t = 20 mm
Trägerhöhe h = 240 
mm
aus BauBuche S beidseitig aufgeklebt.
Resthöhe hro = 92,5 mm
Nachweis der Klebfugenspannung (maßgebend!)
Resthöhe hru = 92,5 mm
Durchmesser hd = 55 mm τef,d 0,50 N/mm2
η = ―――  = ――――――――2― = 0,96 ≤ 1,0 (NA.87)
Abstand Hirnholz ℓV > 1.500 mm f 0,52 N/mm
   k2,d
Abstand Auflager ℓ A = 1.500 mm
mit
hr = min{hro + 0,15 hd ; hru + 0,15 hd} = 101 mm
Ft,90,d 7,15 · 103 N
τef,d = ――――――  = ―――――――――――――― (NA.88)
2 · ar · had 2 · 83,4 mm · 85,8 mm
h1 hro   
= 0,50 N/mm2
hd hd h
h1 0,75 N/mm2
hru fk2,d  = 0,9 · ――――――――――   = 0,52 N/mm2
1,3
  
had = h1 + 0,15 · hd = 77,5 + 0,15 · 55 = 85,8 mm
ar a ar tr b tr

ar ≤ 0,6 · ℓt,90 = 83,4 mm (NA.91)


Bild 27: Verstärkung eines runden Durchbruchs

Der Bemessungswert der Zugkraft quer zur Faser 9.3.4 Firstbereich von Dachbindern
an der maßgebenden Stelle ergibt sich zu: Aus wirtschaftlichen und ästhetischen Gründen
werden lange Brettschichtholzträger meist mit
Ft,90,d = Ft,V,d + Ft,M,d = 3,58 + 3,57 = 7,15 kN veränderlicher Trägerhöhe mit oder ohne Krüm-
mung ausgeführt. Durch den Knick der Träger­
mit (NA.66) achse im First entstehen dabei aus der Momen-
V · 0,7* · h tenbeanspruchung Umlenkkräfte rechtwinklig
d d  (0,7* · hd)2
Ft,V,d = ―――――――――    3 -  ―――― ―――    = 3,58 kN zur Faserrichtung. Die Gefahr von Querzugrissen
4 · h h2
     wird durch ungünstige klimatische Bedingungen
* für runde Durchbrüche (NA.67) noch erhöht. 51
Beispiel 21: Satteldachträger mit Quer­zugrissen Nachweis der Verstärkungsmaßnahme
Um die Abnahme der Querzugspannungen in
Sanierung eines Risses im Firstbereich bei einem
­Trägerlängsrichtung zu berücksichtigen, darf
Satteldachträger mit gekrümmtem Untergurt
die Zugkraft in den beiden äußeren Vierteln des
Einwirkung: Md = 340 kNm, kmod = 0,9 gefährdeten Bereichs um ein Drittel reduziert
­werden.
Kennwerte:
Je Verstärkungselement ist die Zugkraft
Material GL 28c, b = 200 
mm
Höhe im First hap   = 1.462 mm  σ t,90,d · b · a1
Ft,90,d = ―――――――――  
Dachneigungswinkel δ = 15° n
     
Winkel Unterkante β = 9°
  0,29 · 200 · 1.205 · 10 -3
Länge Firstbereich c = 2.200 mm = ―――――――――――――――  = 35,0 kN (NA.101)
2
     
V bzw. in den äußeren Vierteln
hap  2   σ t,90,d · b · a1
hr δ
hx Ft,90,d = ――  · ――――――――
r ha 3 n
rin t       
β
 2
x c a = ――  · 35,0 kN = 23,3 kN (NA.102)
3
L       
aufzunehmen.
Bild 28: Satteldachbinder
Nachweis der Klebefuge in den maßgebenden
­inneren Vierteln
Für den betrachteten Dachbinder soll eine Quer-
zugverstärkung des Firstbereichs durch seitlich τef,d 0,09 N/mm2
η = ―――  = ――――――――2―  =  0,09 ≤ 1  (NA.97)
aufgeklebte Platten aus BauBuche S dimensio- f 1,04 N/mm
   k3,d
niert werden.
mit
Nachweis der Querzugspannungen im Firstquer-
schnitt 2 · Ft,90,d
τef,d = ―――――――
ℓr · ℓad
σ t,90,d   
η = ――――――――――― (6.50)
k ·k ·f
   dis vol t,90,d 2 · 35,0 · 103 N
= ―――――――――――――  = 0,09 N/mm2 (NA.98)
  1.153 mm · 679 mm
0,29 N/mm2   
= ――――――――――――――――――― = 1,26 > 1
1,7 · 0,39 · 0,9 / 1,3 · 0,5 N/mm2  1,5 N/mm2
  
fk3,d = 0,9 · ―――――――  = 1,04 N/mm2 (Tab. NA.12)
mit 1,3
  
6 · Map,d Nachweis der Zugspannungen in den aufgeklebten
σ t,90,d  = kp · ―――――2――――
 b · h ap Verstärkungsplatten (BauBuche S, t = 20 mm)
  
σ t,d 1,52 N/mm2
6 · 340 · 106 2 (6.54)
η = ―――  = ―――――――― ―  =  0,04 ≤ 1  (NA.99)
= 0,06 · ――――――――  = 0,29 N/mm f t,d 41,6 N/mm2
   200 · 1.4622   
  
mit

kdis = 1,7 (6.52) Ft,90,d


σ t,d = ―――――
t r · ℓr
  
0,2  0,01 0,2
0,01
k vol ≈  ――― ≈  ――― = 0,39 (6.51) 35,0 · 103 N
V 1,10 = ―――――――――――――  = 1,52 N/mm2 (NA.100)
      20 mm · 1.153 mm
  
kp = 0,06 mit
60 N/mm2
52 k 5 = 0,054, k6 = 0,035, k 7 = 0,276 (6.56)–(6.59) f t,d = 0,9 · ―――――――  = 41,6 N/mm2
1,3
  
9.4 Querschnittsverstärkungen 9.4.2 Bauteilverstärkung mit nachgiebigem
Aufgrund von Zusatzlasten, z. B. durch Nutzungs- Verbund
änderungen oder Aufstockungen bestehender 9.4.2.1 Nachgiebig verbundene, mehrteilige
Konstruktionen, oder aufgrund von Schäden kann Querschnitte
es erforderlich sein, einzelne Bauteile zu verstärken. Durch das Anschließen zusätzlicher Querschnitte
an einen bestehenden Querschnitt durch mecha-
9.4.1 Bauteilverstärkung ohne Verbund nische Verbindungsmittel kann ein Verbundquer-
Die einfachste Verstärkungsvariante liegt im Hin- schnitt geschaffen werden, dessen Tragfähigkeit
zufügen zusätzlicher Bauteile. Die Belastung qi, deutlich über der Summe der Tragfähigkeiten der
die die einzelnen Querschnitte erfahren, kann bei Einzelquerschnitte liegt. Im Gegensatz zu gekleb-
Biegeträgern anhand des Verhältnisses η ihrer ten Bauteilen nach Kapitel 7 entsteht so aber kein
Biegesteifigkeiten bestimmt werden. „idealer“ Verbundquerschnitt, da die Nachgiebig-
keit der Verbindungsmittel in den Fugen einen
q1 = η · q ; q2 = (1 - η) · q ­signifikanten Einfluss auf das Gesamttragverhalten
hat. Zur Verbindung der Einzelquerschnitte werden
1
mit η = ―――――― Nägel, Schrauben, Bolzen oder Stabdübel verwen­
(El)2
  ――― +1 det. Durch die Schubkräfte in den Fugen werden
 (EI)1 die Verbindungsmittel auf Abscheren beansprucht
und erfahren eine Verformung in Trägerlängsrich-
Voraussetzung hierfür ist eine gleichmäßige Be-
tung. Die Nachgiebigkeit der Fuge kann durch
lastung sowohl des ursprünglichen Bauteils als
den Verschiebungsmodul K der Verbindungsmittel
auch des Verstärkungsbauteils durch z. B. Dach-
und deren Abstand dargestellt werden. Durch die
latten oder Dielen. Weiter müssen alle Bauteile
Verwendung schräg eingedrehter Vollgewinde-
aufgelagert sein, die an der Lastabtragung betei-
schrauben werden steifere Fugen erreicht. Verein-
ligt sind.
facht können dabei die Schrauben als ausschließ-
Zu beachten ist, dass die nachträglich eingebauten
lich axial beansprucht betrachtet werden. Die
Querschnitte keine bereits vorhandenen Lasten
axiale Belastung der Schrauben wird durch Divi-
übernehmen können. Eine möglichst vollständige
dieren des Schubflusses in der Fuge durch den
Entlastung der vorhandenen Querschnitte ist daher
Cosinus des Einschraubwinkels berechnet. Werte
erforderlich.
für den Verschiebungsmodul von ausschließlich in
Beispiel 22: Ertüchtigung Vollholz­ Achsrichtung belasteten Vollgewindeschrauben
querschnitt können den jeweiligen Zulassungen entnommen
werden.
Ein bestehender Vollholzquerschnitt soll durch
Anhang B des Eurocode 5 enthält mit dem
das Hinzufügen einer BauBuche-Platte verstärkt
γ-Verfahren ein Bemessungsverfahren für zusam-
werden.
mengesetzte Querschnitte mit nachgiebiger
Einwirkung: qd = 10,0 kN/m, Md = 31,3 kNm
­Verbindung. Die Anwendbarkeit des γ-Verfahrens
NKL 1, kmod = 0,9
ist auf folgende Punkte beschränkt:
Bestand: C 24, 140/240 mm,
– über die gesamte Trägerlänge durchgehende
Verstärkung: BauBuche S, 40/240 mm
Einzelquerschnitte
1 – Querschnitte konstanter Geometrie
η = 
―――――――――――――― ――= 0,70
16.800 · 4,61 · 107 – gleichmäßige Streckenlast in z-Richtung
―――――――――――― + 1
11.000 · 1,61 · 108 (sinus- oder parabelförmiger Momentenverlauf)
– zwei- oder dreiteilige Querschnitte
führt zu einer reduzierten Belastung auf den (maximal zwei nachgiebige Fugen)
­bestehenden Balken von 0,7 · 10,0 = 7,0 kN/m.
Der Ausnutzungsgrad für den Bestandsbalken Streng genommen gilt das γ-Verfahren nur für
­beträgt somit 98 %. Die Verstärkung mit ­gelenkig gelagerte Einfeldträger. Mehrfeldträger
­BauBuche S wird zu 47 % ausgenutzt. dürfen aber als Einfeldträger der Länge ℓ = 0,8 · ℓi 53
berechnet werden, wobei für ℓi die kürzere an- Die Parameter für das γ-Verfahren berechnen sich
schließende Feldlänge zu verwenden ist. Für wie folgt:
Kragträger sollte die doppelte Kraglänge verwen- Wirksame Biegesteifigkeit (EI)ef
det werden.    3
Das Prinzip des Berechnungsverfahrens liegt in Elef = ∑ (Ei · Ii + γi · Ei · Ai · a2i ) (B.1)
i=1
der Ermittlung einer wirksamen Biegesteifigkeit
(EI)ef, durch die die Nachgiebigkeit der Verbindung Wobei sich der Beiwert γ wie folgt ermitteln lässt
erfasst wird. Die Nachgiebigkeiten werden durch
1
die γ-Werte ausgedrückt. Diese können Werte γ1 = ――――2―――――――――― für i = 1 und i = 3 (B.5)
π · Ei · A i · s i
zwischen 0 (kein Verbund) und 1 (starrer Verbund; 1 + ――――――― ―――
Klebung) annehmen. Dabei ist γ abhängig vom K i · ℓ2
Verschiebungsmodul K der mechanischen Verbin- γ2 = 1,0 (B.4)
dungsmittel und von deren Abstand. Effiziente
Verbundquerschnitte werden erreicht, indem die Der Abstand der Schwerachse des Querschnitts i
Verbindungsmittel entlang des Verlaufs der Quer- von der Schwerachse des Gesamtquerschnitts
kraft abgestuft werden. Dabei darf der größte ­beträgt
­Abstand nicht größer als das Vierfache des kleins-
γ1 · E1 · A1 · (h1 + h2) - γ3 · E3 · A 3 · (h2 + h3)
ten sein. Um die Ausführung zu erleichtern, wird a2 = ―――――――――― 3
―――――――――――――――  (B.6)
üblicherweise nur eine Abstufung zwischen den    2 · ∑ γi · Ei · A i
i=1
Abständen der Verbindungsmittel in den äußeren
Trägervierteln und denen in den inneren Vierteln
h 1 + h2 h2 + h3
geplant. a1 = ――――――  - a2 a3 = ――――――  + a2
2 2
    
b1 Bei Querschnitten mit über die Gesamthöhe
durchgehenden Stegen sind h1 und h3 mit nega­
A1,I1,E1 0,5 h1
h1 tivem Vorzeichen einzusetzen. Vorausgesetzt a2
a1 ist positiv und kleiner oder gleich h2 / 2.
b2
y 0,5 h2
a2
A 2,I2,E2 h2 Folgende Nachweise müssen im Grenzzustand
z 0,5 h2 a3
der Tragfähigkeit geführt werden:
A 3,I3,E3 h3 1. Schwerpunktspannung in den jeweiligen
0,5 h3
Querschnitten

b3 γi · ai · Ei · M d
σ t(c),i,d = ―――――――――― (B.7)
0,5 b1 (EI)ef
    

0,5 h1
2. Randspannung der jeweiligen Querschnitte
A1,I1,E1 h1
0,5 h2 a1
0,5 · Ei · hi · Md
b2 σm,i,d = ――――――――――― + σ t(c),i,d (B.8)
y (EI)ef
a2     
A 2,I2,E2 3. Schubspannung
z a3
0,5 h2
(γ3 · E3 · A 3 · a3 + 0,5 · E2 · b2 · h2) · Vd
A 3,I3,E3 h3 τ2,max,d = ――――――――――――――――――――― (B.9)
0,5 h3
b2 · (EI)ef
    
0,5 b3 mit

h2
Bild 29: Geometrie zusammengesetzter Biegestäbe mit h = ―― + a2
2
nachgiebigem Verbund   

54
4. Tragfähigkeit der Verbindungsmittel Beispiel 23: Verstärkung eines Biegeträgers mit
seitlich aufgenagelten BauBuche-
γi · Ei · Ai · ai · si · Vd
Fi,d = ―――――――――――― (B.10) Laschen
(EI)ef
  
Durch einen Anbau erfährt eine bestehende Dach-
Hinweis: Besonders bei Verbindungsmitteln mit pfette erhöhte Schneelasten durch Verwehungen
größeren Durchmessern müssen die Querschnitts­ an den höheren Anbau. Diese Zusatzlast kann
schwächungen durch die Verbindungsmittel in durch den vorhandenen Querschnitt nicht aufge-
den gezogenen Bereichen berücksichtigt werden. nommen werden. Da die Dicke des Daches nicht
Dafür werden die Schwerpunktspannungen mit vergrößert werden soll, werden seitlich Platten
Ai / Ai,netto, die Biegerandspannungen mit Ii / Ii,netto aus BauBuche S mit Nägeln als Verstärkung ange-
multipliziert. schlossen. Die vorhandenen Installationen er­
Sollten die genannten Bedingungen nicht erfüllt lauben es nicht, die Verstärkungsplatten bis zur
sein, kann das „Schubanalogieverfahren“ nach Oberkante der Pfetten zu führen, so dass ein
Kreuzinger verwendet werden (hier nicht näher Nachweis nach Kapitel 9.4.1 nicht möglich ist.
erläutert).
Einwirkung: qd = 10,0 kN/m
9.4.2.2 Nachgiebig, seitlich angeschlossene Md = 31,3 kNm
Verstärkungen Vd = 25 kN
Die in Kapitel 9.4.1 vorgestellte Variante zur Bau- NKL 1, kmod = 0,9
teilverstärkung setzt eine direkte Lasteinleitung Bestand: C 24, 140 x 240 mm, ℓ = 5,0 m
auf die Verstärkungsbauteile voraus. In Fällen, Verstärkung: BauBuche S, 2 x 30/200 mm
in denen es die räumlichen Verhältnisse nicht er- Verbindung: Nägel 3,8 x 70 mm, zweireihig,
möglichen, die neuen Querschnitte bis zur vorgebohrt
­Oberkante des bestehenden Bauteils zu führen,
können zusätzliche Querschnitte seitlich mit
­mechanischen Verbindungsmitteln an das be­
stehende Bauteil angeschlossen werden. Die
­Berechnung dafür kann in Anlehnung an das in
200 240
Kapitel 9.4.2.1 vorgestellte γ-Verfahren erfolgen.
Dabei müssen die Verbindungsmittel neben den
3 2 3
Kräften aus der Verbundwirkung auch den Last-
anteil aus der Auflast übertragen, um den das be-
stehende Bauteil durch die Verstärkung entlastet
30 140 30
wird. Bei übereinanderliegenden Bauteilen entfällt
dieser Anteil, da die Belastung, die das Verstär- Bild 30: Verstärkungsmaßnahme eines Biegeträgers
kungsbauteil aufnimmt, durch direkten Kontakt
infolge der Durchbiegung des oben liegenden Um eine wirtschaftliche Ausnutzung der Verbin-
Bauteils aufgebracht wird. dungsmittel zu erreichen, werden deren Abstände
Bei seitlichen Verstärkungen sollte der Schwer- in Bauteillängsrichtung in den beiden inneren
punkt der Verstärkungsquerschnitte möglichst Vierteln vergrößert.
nahe am Schwerpunkt des vorhandenen Quer- Gewählte Verbindungsmittelabstände:
schnitts liegen. Dadurch wird die Belastung auf
saußen = 160 mm, sinnen = 400 mm
die Verbindungsmittel aus der Verbundwirkung
gering gehalten.
bei beidseitiger, zweireihiger Anordnung betragen
Sofern nur einseitige Verstärkungen möglich sind,
die Abstände der in eine Reihe geschobenen ge-
müssen zusätzliche Torsionsspannungen in den
dachten Nägel:
Querschnitten, insbesondere beim Nachweis der
Holzquerschnitte, berücksichtigt werden. saußen = 40 mm, sinnen = 100 mm 55
Für die Ermittlung der Nachgiebigkeit darf mit zu
­einem wirksamen Verbindungsmittelabstand 3
­gerechnet werden: Elef = ∑ (Ei · Ii + γi · Ei · Ai · a2i ) (B.1)
i=1

seff = 0,75 · saußen + 0,25 · sinnen = 55 mm = 11.000 · 1,61 · 108 + 1,0 · 11.000 · 33.600 · 2,52


+ 16.800 · 4,0 · 107 + 0,26 · 16.800 · 12.000 · 17,52
mit sinnen ≤ 4 · saußen = 2,46 · 1012 Nmm2

Die Tragfähigkeit eines Nagels auf Abscheren Aufgrund der geringen Höhendifferenz der Quer-
­beträgt Fv,Rd = 1,1 kN, der mittlere Verschiebungs- schnitte ergeben sich nur geringe Zug- und
modul K mean beträgt Druckspannungen, so dass auf die Nachweise der
Schwerpunktspannungen verzichtet werden kann.
K mean = 2/3 · ρ 1,5
m · d/23 Nachweis der Biegerandspannungen

 Md · E2 h2
 = 2/3 · ( 420 · 800)1,5 · 3,8/23 = 1.540 N/mm σm,2,d = ――――― ·  γ2 · a2 + ――
EI  2
       ef
Die Berechnung des Verbundquerschnitts erfolgt
31,3 · 106 · 11.000 240
nach dem γ-Verfahren für den in Bild 29 unten = ――――――――― ――― ·  1,0 · (-2,5) + ―――
12
2,46 · 10  2
dargestellten und auf zwei Teile reduzierten Quer-       
schnittstyp. Die Ermittlung der Steifigkeiten er-  = 16,4 N/mm2 (B.8)
folgt ohne Beachtung der Sicherheitsbeiwerte γM,  16,4
da nur das Verhältnis der Querschnittssteifigkeiten η = ―――  = 0,98 ≤ 1,0
16,6
maßgebend wird. Die Auswirkung von Kriechver-     
formungen muss ebenso nicht beachtet werden, (ohne Verstärkung: η = 1,40)
da Vollholz und BauBuche die gleichen Verfor-
mit
mungsbeiwerte kdef besitzen.
Die wirksame Biegesteifigkeit (EI)ef des Verbund- 24 N/mm2
fm,2,d = 0,9 · ―――――――  = 16,6 N/mm2
querschnitts berechnet sich aus 1,3
  
1 1
γ3=―――― ――――――=―――― ―――――――――――――― ― = 0,26 Md · E3 h3
2
π  · Ei · Ai · si 2
π  · 16.800 · 12.000 · 55 σm,3,d = ――――― ·  γ3 · a3 + ――

1+――――2――― 1+―――――――――――2――― EI  2
K i · ℓ 1.540 · 5.000        ef
(B.5)
31,3 · 106 · 16.800  200
= ――――――――― ――― ·  0,26 · 17,5 + ―――
γ2 = 1,0 (B.4) 2,46 · 1012   2
      
 = 22,3 N/mm2 (B.8)
und
 22,3
η = ―――  = 0,43 ≤ 1,0
γ1 · E1 · A1 · (h1 + h2) - γ3 · E3 · A 3 · (h2 + h3) 51,9
a2 = ――――――――――― 3
――――――――――――――     
   2 · ∑ γi · Ei · A i mit
i=1
75 N/mm2
fm,3,d = 0,9 · ―――――――  = 51,9 N/mm2
-0,26 · 16.800 · 12.000 · (-200 + 240) 1,3
= ――――――――――――――――――――――――――――――   
2 · (1,0 · 11.000 · 33.600 + 0,26 · 16.800 · 12.000)
   Nachweis der maximalen Schubspannung

= -2,5 mm (γ3 · E3 · A 3 · a3 + 0,5 · E2 · b2 · h2) · Vd


τ2,max,d = ――――――――――――――――――――――
(B.6) b2 · (EI)ef
  

h2 + h3 -200 + 240
a3 = ――――――  + a2 = ――――――――  - 2,5 = 17,5 mm
56 2 2
    
(0,26 · 16.800 · 12.000 · 17,5) · 25 · 103 (Bemerkung: Vernachlässigung der Steineranteile)
= ――――――――――――――― ―――――――――
140 · 2,46 · 1012 Die Belastung der Verstärkungsplatten beträgt
  
­somit 0,27 x 10,0 kN/m = 2,70 kN/m.
(0,5 · 11.000 · 140 · 117,52) · 25 · 103 Die Verbindungsmittel in den inneren Vierteln
+ ――――――――――――――― ―――――― ―
140 · 2,46 · 1012 in Bauteillängsrichtung werden durch
  
2,70 kN/m x 0,10 m = 0,27 kN belastet.
 = 0,84 N/mm2 (B.9)
Das maximal belastete Verbindungsmittel erfährt
 0,84
η = ―――  = 0,61 ≤ 1,0
1,38 Fd,res  = 0,472 + 0,272 = 0,54 kN ≤ Fv,Rd = 1,1 kN
    
mit 0,54
η = ―――  = 0,49  ≤ 1,0
1,1
4,0 N/mm2     
f v,d = 0,9 · kcr · ――――――――  = 1,38 N/mm2
1,3 mit Fv,Rd = 1,1 kN
  
Nachweis der Verbindungsmittel
Die Belastung der Nägel aus der Verbundwirkung Beispiel 24: Holzbalken mit aufgeschraubtem
ist abhängig von der Querkraft und dem Verbin- Plattenstreifen aus BauBauche
dungsmittelabstand. Einwirkung: qd = 3,2 kN/m, kmod = 0,8, NKL 1
Md = 14,4 kNm, Vd = 9,6 kN
Vd (x) · γ3 · E3 · A 3 · a3 · e (x)
Fd = ――――――――――――――――― (B.10) Kennwerte: (1) BauBuche S, hf = 60 mm
(EI)ef
     (2) C24 als Träger, 100/200 
mm
Spannweite ℓ = 6 
m
Die Belastung muss an der Stelle der maximalen
Verbindung: Vollgewindeschrauben 6,0 x 200 mm,
Querkraft und am Beginn der vergrößerten
Schraubenkreuze unter 45°
­Verbindungsmittelabstände untersucht werden.
eingedreht,
γ3 · E3 · A 3 · a3 · saußen · Vd (0) Abstände: äußere Viertel 120 
mm,
Fd(x = 0 m) = ―――――――――――――――――
(EI)ef innere Viertel 300 
mm
  
Fax,Rd = 9,8 kN je Schraubenkreuz

0,26 · 16.800 · 12.000 · 17,5 · 40 · 25  nach ETA-11/0190

= ――――――――――――――12 ――――――――――
2,46 · 10
  
  = 0,37 kN
60 mm
1
γ3 · E3 · A 3 · a3 · sinnen · Vd (1,25)
Fd(x = 1,25 m) = ――――――――――――――――――― ―
(EI)ef
  

0,26 · 16.800 · 12.000 · 17,5 · 100 · 12,5 
= ――――――――――――――12 ―――――――――― 200 mm
2,46 · 10
  
  = 0,47 kN
2
Weiter müssen die Verbindungsmittel den Last­
anteil übertragen, der von den Verstärkungsplat- Bild 31: Holzbalkendecke
ten aufgenommen wird. Dieser entspricht dem 100 mm mit BauBuche-Platte
Verhältnis der Biegesteifigkeit der Verstärkungs-
platten (EI)3 zur Gesamtsteifigkeit (EI)ef. Verschiebungsmodul der Verbindungsmittel:
in Achsrichtung je Schraube
(EI)3 16.800 · 4,0 · 107
――― =――――――――――― ―――  = 0,27
(EI)ef 2,46 · 1012 Kax,ser,1 = 780 · 60,2 · ( 2 · 60)0,4 = 6.600 N/mm

Kax,ser,2 = 780 · 60,2 · (200 - 2 · 60)0,4 = 7.450 N/mm 57


 1
Kax,ser,ges =――――――――――― = 3.500 N/mm Nachweis der Schwerpunktspannungen
1 1
―――― +―――― γ1 · a1 · E1 · Md
6.600   7.450 σc,1,d = ―――――――――
(El)ef
  
in Fuge je Schraubenkreuz
0,335 · 112,7 · 16.800 · 14,4 · 106
Kser = 2 · Kax,ser,ges · cos(45º)2 = 2 · 3.500 · 0,5 = ―――――――――――― ―――――――  
1,26 · 1012
  
= 3.500 N/mm
= 7,25 N/mm2 (B.7)
K mean = 2/3 · Kser = 2/3 · 3.500 = 2.300 N/mm
 7,25
η = ―――  = 0,17 ≤ 1,0
Der wirksame Verbindungsmittelabstand beträgt 42,5
    
seff = 0,75 · saußen + 0,25 · sinnen 
mit
= 0,75 · 120 + 0,25 · 300 = 165 mm
1,2 · 57,5 N/mm2
fc,1,d = 0,8 · ―――――――――――  = 42,5 N/mm2
Wirksame Biegesteifigkeit (EI)ef 1,3
  
3
Elef = ∑ (Ei · Ii + γi · Ei · Ai · a2i ) γ2 · a2 · E2 · Md
i=1 σ t,2,d = ――――――――――  
(El)ef
  
= 16.800 · 1,80 · 106 + 0,335 · 16.800 · 6.000 · 112,72
  + 11.000 · 6,67 · 107 + 1,0 · 11.000 · 20.000 · 17,32 1,0 · 17,3 · 11.000 · 14,4 · 106
= ―――――――――――― ―――――  
1,26 · 1012
= 1,26 · 1012 Nmm2 (B.1)   
= 2,17 N/mm2 (B.7)
mit den Abminderungsbeiwerten γ
 2,17
1 η = ―――  = 0,25 ≤ 1,0
γ1 = ――――― 2
――――― ――――― 8,62
π  · E1 · A1 · s1     
1 + ――――――2――――
  K1 · ℓ
mit
1
 = ―――― ―――――― ―――――――――― ― 
= 0,335 (B.5)
2
π  · 16.800 · 6.000 · 165 14,0 N/mm2
1 + ―――――――――――― ――― f t,2,d = 0,8 · ――――――――  = 8,62 N/mm2
2.300 · 6.0002 1,3
  
γ2 = 1,0
Nachweis der Randspannungen

Die Abstände der Schwerachsen der Querschnitts- 0,5 · E1 · h1 · Md


σm,1,d = ――――――――――  + σc,1,d  
teile von der Schwerachse des Gesamtquerschnitts (El)ef
  
γ1 · E1 · A1 · (h1+h2) - γ3 · E3 · A 3 · (h2+h3)
a2 = ――――――――――――――――――――――――   0,5 · 16.800 · 60 · 14,4 · 106
 3 = ――――――――――― ―――――  + 7,25 
1,26 · 1012
2 · ∑ γi · Ei · Ai   
i=1
  = 13,0 N/mm2 (B.8)

0,335 · 16.800 · 6.000 · (60 + 200)  13,0
a2 = ――――――――――――――――――――――――――――  
2 · (0,335 · 16.800 · 6.000 + 11.000 · 20.000) η = ―――  = 0,26 ≤ 1,0
   49,2
    
= 17,3 mm (B.6)

 60 + 200
a1 = ―――――――  - 17,3 = 112,7 mm
2
    

58
mit Nachweis der Verbindungsmittel

80 N/mm2 γ1 · E1 · A1 · a1 · s1 · Vd (0)
fm,1,d = 0,8 · ―――――――  = 49,2 N/mm2 Fd(x = 0 m) = ――――――――――――――
1,3 (EI)ef · cos (45º)
     

0,5 · E2 · h2 · Md 0,335 · 16.800 · 6.000 · 112,7 · 120 · 9,6
σm,2,d = ――――――――――  + σ t,2,d  
= ――――――――――― ――――――――― ―――――
(El)ef 1,26 · 1012 · cos (45º)
     

0,5 · 11.000 · 200 · 14,4 · 106    = 4,92 kN
 = ――――――――――― ―――――  + 2,17 
1,26 · 1012
     4,92
= 14,7 N/mm2 (B.8) η = ―――  = 0,50 ≤ 1,0
9,80
    
 14,7
η = ―――  = 0,99 ≤ 1,0 (ohne Verstärkung: η = 1,46) 0,335 · 16.800 · 6.000 · 112,7 · 300 · 4,8
14,8 Fd(x = 1,5 m) = ――――――――――12 ――――――――――――
     1,26 · 10  · cos (45º)
  

mit
= 6,15 kN
24 N/mm2
fm,2,d = 0,8 · ―――――――  = 14,8 N/mm2   6,15
1,3
   η = ―――  = 0,63 ≤ 1,0
9,80
    
Nachweis der maximalen Schubspannung
 (γ  · E  · A  · a  + 0,5 · E  · b  · h2) V 9.5 Verstärkte Verbindung
3 3 3 3 2 2 d
τ2,max,d = ―――――――――――――――――――――― BauBuche-Platten können verwendet werden,
b2 ·(El)ef
   um die Tragfähigkeit von Verbindungen mit auf
Abscheren beanspruchten Verbindungsmitteln
(0,5 · 11.000 · 100 · 117,32) · 9,6 · 103
= ――――――――――――――― ――――――― zu steigern. Dafür werden die BauBuche-Platten
100 · 1,26 · 1012
   im Bereich der Scherfugen auf das Holz geklebt
= 0,58 N/mm2 (B.9) (s. Bild 32). Durch die im Vergleich zu den an­
zuschließenden Holzbauteilen höheren Lochlei-
mit bungsfestigkeiten der BauBuche-Platten kann die
Tragfähigkeit des Anschlusses wesentlich erhöht
h2 200
h = ――  + a2 = ―――  + 17,3 = 117,3 mm werden. Ein weiterer positiver Effekt besteht in
2 2
   der abgeminderten Spaltgefahr, da die aufgekleb-
 0,58 ten Verstärkungsplatten eine Querbewehrung für
η = ―――  = 0,47 ≤ 1,0 das Holz darstellen.
1,23
     Werner (1995) gibt dafür Bemessungsgleichungen
an. Diese basieren auf den Gleichungen aus
mit
­Kapitel 8 des Eurocode 5 (Johansen Theorie).
4,0 N/mm2
f v,d = 0,8 ·kcr · ―――――――  = 1,23 N/mm2
1,3 F
  

Bild 32: Verstärkte


­Verbindung 59
F
10 BRANDSCHUTZ

DIN EN 1991-1-2
DIN EN 1995-1-2
DIN EN 13501-1, 2

10.3 Festigkeitswerte
Die Bemessungswerte der Festigkeiten und Stei-
figkeiten für die Nachweise im Lastfall Brand sind
10.1 Allgemeines nach Gleichung (2.1) und (2.2) zu ermitteln.
Wenn es um Holzkonstruktionen und Brand geht,
f20
wird leider immer noch oft aus der Tatsache, dass fd,fi = kmod,fi · 
――― (2.1)
γ
Holz ein brennbarer Baustoff ist, der Schluss     M,fi
­gezogen, Holz sei nicht geeignet für den Einsatz
S20
in Gebäuden mit Brandschutzanforderungen. Sd,fi = kmod,fi · ――― (2.2)
γ
Holz ist brennbar, jedoch ist das Abbrandverhalten     M,fi
langsam und vor allem gleichmäßig. Der Abbrand Dabei dürfen bei Verwendung von Furnierschicht-
wird durch das Verdampfen von Wasser sowie holz und der Methode mit reduziertem Querschnitt
die Bildung einer schützenden Holzkohleschicht sowohl der Teilsicherheitsbeiwert γM,fi als auch der
verzögert. Modifikationsbeiwert kmod,fi zu 1,0 gesetzt werden.
Dadurch ist das Tragverhalten von hölzernen Bau- Die 20 %-Quantilwerte ergeben sich aus den
teilen unter Brandbeanspruchung gut vorherseh- 5 %-Quantilen multipliziert mit dem Korrekturfaktor
bar und damit berechenbar. k fi (für Furnierschichtholz k fi = 1,1).
In den meisten Fällen wird daher das frühzeitige Damit vereinfachen sich die Gleichungen (2.1) und
Versagen der Verbindungsmittel für die Gesamt- (2.2) zu
tragfähigkeit maßgebend. Durch die Ausbildung
fd,fi = 1,1 · fk
geeigneter konstruktiver Details lässt sich aber
auch hier die Widerstandsdauer deutlich erhöhen. Sd,fi = 1,1 · S0,05

10.2 Anforderungen mit


Ob und welche Brandschutzanforderungen ein­
S0,05 = E0,05 bzw. G0,05
zelne Bauteile erfüllen müssen, ist den länder­
spezifischen Gesetzgebungen zu entnehmen.
Der Bemessungswert der Tragfähigkeit einer
Platte BauBuche darf in die Baustoffklasse
­geschützten Verbindung Rd,fi darf aus der charak-
E-normal­entflammbar nach DIN EN 13501-1 ein­
teristischen Tragfähigkeit bei Normaltemperatur
gestuft ­werden und somit mit den Bemessungs-
Rk bestimmt werden:
werten der Abbrandrate des Eurocode 5 be­
messen werden. Rd,fi = k fi · Rk (2.3)
In Tabelle 47 sind die Feuerwiderstandsklassen
mit
nach DIN EN 13501-2 aufgeführt. Die Zahl gibt da-
bei die Zeit in Minuten an, in der die Tragfähigkeit Tabelle 48: k fi -Werte
des Bauteils im Brandfall erhalten bleiben muss.
1,15 Verbindung mit Seitenhölzern aus Holz
oder Holzwerkstoffen
Tabelle 47: R30 feuerhemmend
1,05 Verbindung mit außen liegenden
Feuerwider- R60 hochfeuerhemmend
­Stahlblechen
standsklassen R90 feuerbeständig
1,05 Verbindungsmittel auf Herausziehen
R120 hochfeuerbeständig

Bemerkung: Bei ungeschützten Verbindungen


Die Baustoffklasse B2 nach DIN 4102 entspricht
(hier nicht behandelt) muss zusätzlich der
der Baustoffklasse E nach DIN EN 13501-1.
­Umrechnungsfaktor η verwendet werden.

Die Bezeichnung FXX der DIN 4102 für die Feuer-


widerstandsklassen entspricht der Bezeichnung
RXX der DIN EN 13501-2.
60
10.4 Einwirkungen 10.5 Bemessungsverfahren
10.4.1 Bemessungswerte der Beanspruchung Für die Bemessung von Holzbauteilen für den
Die Einwirkungen für die Nachweise im Lastfall Lastfall Brand werden im Eurocode 5 zwei verein-
Brand sind nach EN 1991-1-2 zu bestimmen. fachte Verfahren vorgestellt
– Methode mit reduziertem Querschnitt
Ed,fi = ∑ γGA,j · Gk,j + (ψ1,1 oder ψ2,1) · Q k,1 + ∑ ψ2,i · Q k,i – Methode mit reduzierten Festigkeits- und
 (+ P + Ad) Steifigkeitswerten

Auf die Einwirkungen aus Vorspannung (P) wird Die Methode mit reduzierten Eigenschaften darf
hier nicht weiter eingegangen. Außergewöhnliche nur für Nadelholz verwendet werden und wird
Einwirkungen (Ad) müssen für den Lastfall Brand ­daher hier nicht näher erläutert.
nicht berücksichtigt werden.
Als Kombinationsbeiwert für die führende verän- 10.5.1 Methode des reduzierten Querschnitts
derliche Einwirkung Q k,1 darf entweder ψ1,1 oder Bei dieser Methode werden die Nachweise an
ψ2,1 verwendet werden. Abweichend von der ­einem ideellen Querschnitt geführt. Diesen erhält
Empfehlung des Eurocode sollte aber in den­ man durch Abzug der Abbrandtiefe sowie einer
jenigen Fällen, bei denen Wind oder Schnee als Übergangsschicht zwischen Abbrand und unver-
führende veränderliche Last wirken, ψ1,1 ver­ branntem Holz, von der angenommen wird, dass
wendet werden. diese keine Festigkeit bzw. Steifigkeit mehr auf-
weist.
10.4.2 Vereinfachte Ermittlung Die Festigkeiten und Steifigkeiten des verbleiben-
Vereinfachend darf der Bemessungswert für die den (ideellen) Querschnitts werden als unverän-
Einwirkung Ed,fi auch aus der Beanspruchung bei dert angenommen (siehe Kapitel 10.3).
Normaltemperatur abgeleitet werden zu Weiter dürfen folgende Vereinfachungen für die
Nachweise getroffen werden
Ed,f = ηfi · Ed (2.8) – Querdruck darf vernachlässigt werden
– Schub darf bei rechteckigen und runden
Abminderungsbeiwert ηfi Querschnitten vernachlässigt werden
– Bei ausgesteiften Bauteilen ist entweder der
0,8
Funktionserhalt der Aussteifung nachzuweisen
0,7 oder es muss der Stabilitätsnachweis ohne
ψ fi = 0,9
Reduktion der Knick- bzw. Kipplänge geführt
0,6 werden.
ψ fi = 0,7
0,5
ψ fi = 0,5

0,4

ψ fi = 0,2 k0 · d0
0,3
dchar,n
0,2 dchar,0
0,0 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 3 def
Lastverhältnis Q k,1 / Gk 2
1 Anfangsquerschnitt
1
Bild 33: Abminderungsbeiwert ηfi in 2 Restquerschnitt
Abhängigkeit des Lastverhältnisses Q k,1 zu Gk (Bild 2.1) 3 ideeller Querschnitt

Der Abminderungsbeiwert ηfi kann entweder über Bild 34: Definition verbleibender und ideeller
das Diagramm in Bild 33 ermittelt oder vereinfa- ­Restquerschnitt bei Brand
chend zu 0,6 bzw. bei Nutzlasten der Kategorie E
zu 0,7 angenommen werden. 61
10.6 Abbrand Beispiel 25: Biegespannungsnachweis bei
10.6.1 Abbrand von ungeschützten Bauteilen einem Dachbalken im Brandfall
Bei der Bestimmung des verbleibenden Quer-
BauBuche GL70, 160/240 mm, ℓ = 6,0 m,
schnitts unter Brandbeanspruchung wird unter-
e = 2,0 m, dreiseitige Brandbeanspruchung, R30
schieden zwischen eindimensionalem Abbrand
dchar,0 und Abbrand unter Berücksichtigung von gk = 1,50 kN/m2
Einwirkung: Eigengewicht
Eckausrundungen und Rissen dchar,n. Die Bemes- Schnee qk = 3,00 kN/m2
sung von stabförmigen Bauteilen muss mit der
Abbrandtiefe dchar,n erfolgen, bei flächigen Bau­ pd = 1,35 · 1,5 + 1,50 · 3,0 = 6,53 kN/m2
teilen ist dchar,0 zu verwenden.
pd,fi = 1,0 · 1,5 + 0,2 · 3,0 = 2,10 kN/m2
dchar,0 = β0 · t (3.1)
Der Nachweis im Brandfall wird mit den reduzierten
dchar,n = βn · t (3.2) Querschnittswerten geführt. Für die Branddauer
t = 30 min ergibt sich die Abbrandtiefe def zu
Folgende Werte sind dabei für BauBuche
­anzusetzen def = 30 min · 0,7 mm / min + 7 mm = 28 mm

Tabelle 49: Abbrandraten für BauBuche


Mit dem reduzierten Widerstandsmoment lautet
Stabförmige Bauteile βn = 0,70 mm/min der Nachweis:
Flächige Bauteile β0 = 0,65 mm/min
18,9 · 106 Nmm
 ――――――――― ―――――――――

σm,d, fi  104 mm · (212 mm)2 / 6
Die wirksame Abbrandtiefe def für Brandschutz­   ――― = ――――――――――――――― = 0,28 ≤ 1,0
η = ―
nachweise bei Branddauern von mehr als 20 min fd,fi 87,8 N/mm2
beträgt mit

def = dchar + k0 · d0 = dchar + 7 mm (4.1) fd,fi = k fi · kh,m · fm,k = 1,1 · 1,14 · 70 N/mm2 = 87,8 N/mm2

Tabelle 50: Abbrandtiefen in mm von Platten und Bal-


2 m · 2,10 kN/m2 · (6 m)2
ken aus BauBuche Md,fi = ―――――――――――――――― = 18,9 kNm
8
   

R30 R60 R90 R120
bef = 160 mm - 2 · 28 mm = 104 mm
dchar,0
19,5 39,0 58,5 78,0
dchar,n
21,0 42,0 63,0 84,0
hef = 240 mm - 28 mm = 212 mm
def
28,0 49,0 70,0 91,0

β0 = 0,65 mm/min Alternativ darf pd,fi auch vereinfacht mit dem


für Platten mit d ≥ 20 mm (1. Zeile); ­Abminderungsbeiwert ηfi = 0,6 aus dem Bemes-
βn = 0,7 mm/min sungswert der maßgebenden Lastkombination
für stabförmige Bauteile (2./3. Zeile) bei Normaltemperatur ermittelt werden

β0 darf für Plattendicken kleiner als 20 mm und pd,fi = 0,6 · 6,53 kN/m2 = 3,92 kN/m2
Rohdichten größer 450 kg/m3 reduziert werden.
Bei Pollmeier BauBuche-Platten ist keine An­ bzw. aus Bild 33 in Abhängigkeit des Lastverhält-
passung möglich, da derzeit keine Platten unter nisses qk / gk resultiert
20 mm Plattendicke produziert werden.
pd,fi = 0,33 · 6,53 kN/m2 = 2,15 kN/m2

62
Es ist zu erkennen, dass die vereinfachte Ermitt- Abbrandtiefe d
lung mit ηfi = 0,6 zu einer unwirtschaftlichen
­Bemessung führt. Die Ermittlung über Bild 33
d = 25 mm
­ermöglicht dagegen eine sehr genaue Berechnung
der Einwirkung.

10.6.2 Abbrand von geschützten Bauteilen


Durch das Aufbringen von Bekleidungsplatten kann
tf ta tf ta Brandzeitpunkt t
der Beginn des Abbrands verzögert bzw. ganz
verhindert werden. Der Abbrand von nur anfäng- dünne Beplankung (1)
lich geschützten Bauteilen berechnet sich nach unbeplankt (2)
wirksame Beplankung (3)
0 ; t ≤ t f
  min {βn · ta ; 25}
(t - tch) · ――――――――――― ; t f < t ≤ ta Bild 35: Qualitativer Verlauf des Abbrands eines
(ta - tch) ­anfänglich geschützten Bauteils
dchar =
βn · (t - ta) + min {βn · ta ; 25} ; t > ta
Bild 35 zeigt, dass Beplankungen geringer Dicke
nur anfänglich einen positiven Einfluss besitzen,
Dabei sind für βn die Werte des zu schützenden den weiteren Verlauf des Abbrands jedoch nicht
Bauteils zu verwenden. tch beschreibt die Zeit bis positiv beeinflussen.
zum Versagen der Brandschutzbekleidung. Bei Um ein vorzeitiges Versagen (Abfallen) von Brand-
Brandschutzbekleidungen ohne offene Fugen schutzbeplankungen zu verhindern, sind die Ver-
(kleiner 2 mm) entspricht tch dem Zeitpunkt des bindungsmittel in das unverkohlte Bauteil um die
Abbrandbeginns t f des zu schützenden Bauteils. Länge ℓ A = min {10 mm ; 6 · d} zu verankern.
Die Feuerwiderstandsdauer tch der Bekleidung
­b erechnet sich für Holzwerkstoffplatten aus der Beispiel 26: Abbrand eines beplankten Bauteils
Bekleidungsdicke hp und deren Abbrandrate zu
Das folgende Beispiel zeigt die Abbrandtiefen bei
hp
tch = 
――― (3.10) einer Brandschutzverkleidung aus BauBuche und
β
    0 aus Gipskarton-Feuerschutzplatten. Zum Ver-
mit β0 der Holzwerkstoffplatte. Das Zeitlimit ta gleich ist der Abbrand des ungeschützten Quer-
­beträgt schnitts angegeben.

2 · t f
    25
ta = min ―――― + t f (3.8)
2 · βn

mit βn des zu schützenden Bauteils.


Bild 35 zeigt den qualitativen Verlauf des Ab-
brands eines anfänglich geschützten Bauteils.

Die schnellere Zunahme des Abbrands (steilere


Gerade) nach dem Versagen der Brandschutz­­be­
kleidung erklärt sich aus der schon hohen Tempe-
ratur zum Startzeitpunkt der direkten Brand­
beanspruchung des inneren Bauteils. Ab ­einer
Abbrandtiefe von 25 mm darf wieder mit dem
­normalen Verlauf des Abbrands gerechnet werden,
da dann eine ausreichend starke Holzkohleschicht
vorhanden ist, die brandverzögernd wirkt. 63
Platte BauBuche 10.7 Verbindungen mit Seitenteilen aus Holz
10.7.1 Ungeschützte Verbindungen
β0 = 0,65 mm/min
Ungeschützte Verbindungen werden hier nicht
hp = 20 mm behandelt.
    25
ta = min 2 · 30,8 min ; ――――――― + 30,8 min
mm 10.7.2 Geschützte Verbindungen
2 · 0,7 ―――

 min Sollen Verbindungsmittel durch eine Beplankung
vor Brandeinwirkung geschützt werden, ist
= min {61,5 ; 48,6} = 48,6 min
sicher­zustellen, dass die Feuerwiderstandsdauer
tch = hp / β0 = 20 mm / 0,65 mm/min = 30,8 min der Beplankung tch größer ist als die geforderte
Feuerwiderstandsdauer der Verbindung treq
GKF-Platte ­abzüglich der halben Feuerwiderstandsdauer der
ungeschützten Verbindung td,fi.
hp = 12,5 mm
    25 hp
ta = min 2 · 21 min ; ――――――― + 21 min tch = ―― ≥ treq - 0,5 · td,fi vgl. (3.10) (6.2)
mm β
2 · 0,7 ―――
―     0
 min
Umgeformt ergibt sich die erforderliche Dicke hp
= min {42 ; 38,9} = 38,9 min der Brandschutzverkleidung aus BauBuche zu

tch = 2,8 · hp - 14 = 2,8 · 12,5 - 14 = 21 min


hp ≥ β0 · (treq - 0,5 · td,fi)

geschütztes Bauteil
mit der Abbrandrate β0 = 0,65 mm/min für
βn = 0,7 mm/min ­BauBuche-Platten.
Bei zweischnittigen, auf Abscheren beanspruch-
ten Verbindungen mit Seitenteilen aus Holz be-
Für eine Branddauer von 30 min ergeben sich
trägt td,fi = 15 min, bei Verbindungen mit Stabdü-
­damit folgende Abbrandtiefen dchar,n(30)
beln 20 min.
– BauBuche 0,0 mm
– GKF-Platte 12,6 mm
Beispiel 27: Brandschutzverkleidung für
– ungeschützt 21,0 mm
Nagelgruppe

Für eine 30-minütige Branddauer kann der Quer- Die Nagelgruppen der Zugstöße eines Fachwerk-
schnitt durch die BauBuche-Platte vollständig trägers sollen für die Feuerwiderstandsdauer R30
­geschützt werden. dimensioniert werden. Hierfür wird eine Brand-
In Bild 36 ist der Verlauf des Abbrandes der unter- schutzbekleidung aus ­BauBuche-Platten über die
schiedlichen Ausführungsvarianten dargestellt. ­Nagelgruppe gewählt.
Die erforderliche Plattendicke hp ergibt sich wie
folgt:
Abbrandtiefe d in mm
Bild 36: 50 mm
hp ≥ 0,65 ――― · (30 min - 0,5 · 15 min) = 14,6 mm
Verlauf des Ab- Bauteil ungeschützt min
40    
brands bei un- GK-Feuerschutzplatte
mit der Branddauer t = 30 min und der Feuerwider-
terschiedlichen 30 BauBuche
standsdauer des Verbindungsmittels td,fi = 15 min.
Brandschutz­
20 Bei der Befestigung der Brandschutzbekleidung
bekleidungen
ist nach DIN EN 1995-1-2, Gl. (3.16) sicherzustellen,
10
dass diese nicht vor dem rechnerischen Beginn
0 des Abbrandes des zu schützen­den Bauteils tch
0 10 20 30 40 50 60 abfallen kann.

64 Branddauer t in min
11 ZITIERTE QUELLEN

Literatur Zulassungen / Leistungserklärungen


Enders-Comberg, M. und Blaß, H.J. Treppenversatz – PM-003-2015 Leistungserklärung – Furnierschichtholz
Leistungsfähiger Kontaktanschluss für Druckstäbe. aus Buche. Furnierschichtholz nach EN 14374:2005-02
Bauingenieur Band 89, 04/2014, Springer-VDI-Verlag, für alle tragenden, aussteifenden oder nichttragenden
Düsseldorf Bauteile. Pollmeier Furnierwerkstoffe GmbH, Creuzburg
Blaß, H.J., Ehlbeck, J., Kreuzinger, H., Steck, G. PM-004-2015 Leistungserklärung – Träger BauBuche
Erläuterungen zu DIN 1052: GL70 nach ETA-14/0354 vom 20.02.2015. Brettschicht-
Entwurf, Berechnung und Bemessung von Holzbau­ holz aus Laubholz – Buchenfurnierschichtholz für
werken. 2005, Bruderverlag, München ­tragende Zwecke nach ETA-14/0354 vom 20.02.2015.
Kreuzinger, H. Verbundkonstruktionen. Pollmeier Furnierwerkstoffe GmbH, Creuzburg
­Holzbau-­Kalender 2002, Bruderverlag, Karlsruhe ETA-14/0354 Europäische Technische Bewertung
Werner, H. Empfehlungen für die Bemessung von ETA-14/0354 vom 20.02.2015. FST – Brettschichtholz
­Verbindungen mit verstärkten Anschlussbereichen. aus Laubholz – Buchenfurnierschichtholz für tragende
Bauen mit Holz 12/1995, Bruderverlag, Karlsruhe Zwecke. Österreichisches Institut für Bautechnik, Wien
ETA-11/0190 Europäische Technische Zulassung
Normen ­E TA-11/0190 vom 27.06.2013. Selbstbohrende
DIN 1052-10 Herstellung und Ausführung von Holzbau- ­Schrauben als Holzverbindungsmittel. Deutsches
werken – Teil 10: Ergänzende Bestimmungen, Mai 2012 ­Institut für Bautechnik, Berlin
DIN 4102 Brandverhalten von Baustoffen und Bauteilen,
Mai 1998
DIN EN 1990 Eurocode: Grundlagen der Tragwerks­
planung: Deutsche Fassung, Dezember 2010
DIN EN 1990/NA Eurocode: Grundlagen der Tragwerks-
planung: Nationaler Anhang Deutschland, Dezember 2010
DIN EN 1995-1-1 Eurocode 5: Bemessung und Konstruk-
tion von Holzbauten – Teil 1-1: Allgemeines, Dezember 2010
DIN EN 1995-1-1/NA Nationaler Anhang Deutschland -
Eurocode 5: Bemessung und Konstruktion von Holz­
bauten – Teil 1-1: Allgemeines, August 2013
DIN EN 1995-1-2 Eurocode 5: Bemessung und Konst-
ruktion von Holzbauten – Teil 1-2: Allgemeine Regeln –
Tragwerksbemessung für den Brandfall, Dezember 2010
DIN EN 1995-1-2/NA Nationaler Anhang – Eurocode 5:
Bemessung und Konstruktion von Holzbauten – Teil 1-2:
Allgemeine Regeln – Tragwerksbemessung für den
Brandfall, Dezember 2010
DIN EN 13501-1 Klassifizierung von Bauprodukten und
Bauarten zu ihrem Brandverhalten – Teil 1: Klassifizie-
rung mit den Ergebnissen aus den Prüfungen zum
Brandverhalten von Bauprodukten, Januar 2010
DIN EN 14374 Holzbauwerke – Furnierschichtholz für
tragende Zwecke – Anforderungen, Februar 2005
SIA 2003 SIA 265 Holzbau. Schweizerischer Ingenieur-
und Architektenverein, Zürich

65
12 ANWENDUNGSBEISPIELE

Stoß
Bild 37:

1000
280/180
Fachwerkträger

280/100
280/100
60 28 60
28 0/1 0/1 0/1

1800
0/1 28 60 28
BauBuche GL70 60
280/160

Stoß Stoß

Verformungen 10fach vergrößert dargestellt 36 mm nach Fertigstellung des Gebäudes


ohne Überhöhung Fachwerk 58 mm nach 10 Jahren
91 mm nach 10 Jahren mit Schneelast

7400
280/300

+348

25.000

Neubau Büro- und Produktionsgebäude Fachwerkträger: BauBuche GL70,


– Fachwerkträger Untergurt 280 /160, Obergurt 280 /180,
Das dargestellte Anwendungsbeispiel Diagonalen 280 /160, Pfosten 280 /100
basiert auf der statischen Berechnung (Anordnung der Lamellen hochkant)
des Büros merz kley partner ZT GmbH. Anschlüsse Fachwerkknoten:
Befestigungssystem WS-T-7 von SFS intec AG
(nach Leistungserklärung Nr. 100144897)
NKL 1, kmod = 0,9

Bild 38: TG Ø8x160 vb e=500

Anschlussdetails
Fachwerkträger

3 VG Ø8x300, vb
10
30

12
8
20

60
5x

60
10

30
30

4 x FLA t=5 S235


2x3x6 SDü Ø7x133
2 SDü Ø7x133

2x3x6 SDü Ø7x133 2x2x6 SDü Ø7x133

30 220 30

10 80 10
100x200x16 S235
5 VG Ø8x200
3x5 RNä Ø6x80
30
30

in Faserrichtung um 6mm versetzt 30


5x

60
10
10

30
0

20

60
2

60
5x
30

72
72
30

30 60 80 60 30
40 60 10

10
10

5 5 5 5
25

10 40 60 50
150

10 150

20 45 30
SDü Ø10
60 45 20 30 25 4x40 35 30 30 420 30 2x4x6 SDü Ø7x133 unten nicht durchschlitzen!
2x2x2 SDü Ø7x133 4 x FLA t=5 S235
66 480
Produktionshalle der elobau sensor technology, Probstzella, Thüringen
Architektur: F64 Architekten BDA
Tragwerksplanung: merz kley partner ZT GmbH
Ausführung: Holzbau Amann GmbH
Fotos: Michael Christian Peters

vollflächiger Kontaktstoss
SDü Ø10 30 60 60 30 2x3x6 SDü Ø7x133 SDü Ø10 20 60 80 80 60 20 2x4 SDü Ø7x133 60/160 C24

60
20

5x20 20
20

20
40 5x20

180
10
10

39
10

90 90 39
10

30
0 60 30
40

30 6 30
10
10

10

10

2 x FLA t=5 S235


30
30

30

5x
30

oben nicht
20

2x2x6 SDü Ø7x133


20
20
5x

durchschlitzen!
30
5x
5x
20

30

2x2x6 SDü Ø7x133 2x1x6 SDü Ø7x113


30

30

2x1x6 SDü Ø7x113

4 x FLA t=5 S235


1640

2x28 SDü Ø7x133 30 60 80 60 30


je Seite
5 5 5 5
10 140 10

160

100 7x60 20 unten nicht durchschlitzen!


4 x FLA t=5 S235
540 540 67
Nachweis Untergurt: Der Bemessungswert der Druckfestigkeit darf
Nd = 857 kN (Zug), Md = 3,82 kNm in Nutzungsklasse 1 mit dem Faktor 1,2 erhöht
Die Zugspannung beträgt ­werden.

857 · 103 N 0,9


σ t,0,d = = 27,1 N/mm2 fc,0,d = 1,2 · 1,0 · · 49,5 N/mm2 = 41,1 N/mm2
(160 - 6 · 7) · (280 - 2 · 6) mm2 1,3

Der Bemessungswert der Zugfestigkeit darf mit Der Stabilitätsnachweis der Pfosten ist einge­
dem Beiwert kh,t erhöht werden, da die Bauteil­ halten mit
höhe kleiner ist als 600 mm. Des Weiteren ist der
σc,0,d 2,54 N/mm2
Beiwert kℓ zu berücksichtigen, da die Bauteil- η= = = 0,10 ≤ 1
kc,z · fc,0,d 0,57 · 41,1 N/mm2
länge größer ist als 3,0 m.
Nachweis Diagonalen: maßgebend ist Nd = 317 kN
600  0,10 600  0,10
kh,t = = = 1,08 (Druck), Md = 1,04 kNm
h 280
Die Druckspannung beträgt
 s/2
3.000 3.000  0,12/2
kℓ = min    = = 0,92 = 0,92 317 · 103 N
ℓ 11.350 σc,0,d = = 7,08 N/mm2
280 mm · 160 mm
1,1
0,9 Mit
f t,0,d = 1,08 · 0,92 · · 55 N/mm2 = 37,8 N/mm2
1,3
3,58 m
λy = = 77,5
Die Biegespannung beträgt
0,16 m / 12
3,82 · 106 Nmm · 6
σm,d ≈ = 6,14 N/mm2 kann aus Tabelle 14 für kc,y ca. 0,39 abgelesen
(280 - 2 · 6) mm · (160 - 6 · 7 mm)2
werden.
Der Bemessungswert der Biegefestigkeit beträgt Der Bemessungswert der Druckfestigkeit darf
in Nutzungsklasse 1 mit dem Faktor 1,2 erhöht
0,9
fm,d = · 70 N/mm2 = 48,5 N/mm2 werden. Des Weiteren darf eine Erhöhung mit
1,3
dem Beiwert kc,0 erfolgen.
Der Nachweis auf Zug und Biegung im Untergurt
kc,0 = min (0,0009 · h + 0,892 ; 1,18)
ist eingehalten mit
= min (0,0009 · 160 + 0,892 ; 1,18)
σ t,0,d σm,d 27,1 6,14 = min (1,04 ; 1,18) = 1,04
η= + = + = 0,84  ≤ 1,0
f t,0,d fm,d 37,8 48,5
0,9
fc,0,d = 1,2 · 1,04 · · 49,5 N/mm2 = 42,8 N/mm2
Nachweis Pfosten: Nd = 68,7 kN (Druck) 1,3
Die Druckspannung beträgt
Die Biegespannung beträgt
68,7 · 103 N
σc,0,d = = 2,45 N/mm2 1,04 · 106 Nmm · 6
280 mm · 100 mm σm,d = = 0,87 N/mm2
280 mm · (160 mm)2
Mit
Der Bemessungswert der Biegefestigkeit beträgt
1,81 m
λz = = 62,7 0,9
fm,d = · 70 N/mm2 = 48,5 N/mm2
0,10 m / 12 1,3

kann aus Tabelle 14 für kc,z ca. 0,57 abgelesen


werden.

68
Der Stabilitätsnachweis der Diagonalen ist ein­ Die Schubspannung beträgt
gehalten mit
Vd
τd = 1,5 · 
σc,0,d σm,y,d h · b · kcr
η= +
kc,z · fc,0,d fm,y,d
33,1 · 103 N
= 1,5
7,08 N/mm2 0,87 N/mm2 (180 - 6 · 7) mm · (280 - 4 · 6) mm · 1,0
= + = 0,44 ≤ 1
0,39 · 42,8 N/mm2 48,5 N/mm2
= 1,41 N/mm2
Nachweis Obergurt
Nd = 825 kN (Druck), Md = 13,5 kNm, Vd = 33,1 kN
Der Bemessungswert der Schubfestigkeit beträgt
Die Druckspannung beträgt
0,9
825 · 103 N f v,d = · 8,0 N/mm2 = 5,54 N/mm2
σc,0,d = = 16,4 N/mm2 1,3
280 mm · 180 mm
Der Nachweis auf Schub im Obergurt ist ein­
Mit
gehalten mit
3,09 m
λy = = 59,5 1,41
η= = 0,25 ≤ 1
0,18 m / 12 5,54

kann aus Tabelle 14 für kc,y ca. 0,62 abgelesen Nachweis der Anschlüsse der Fachwerkknoten
werden. (exemplarisch für Zugstoß im Untergurt):
Der Obergurt ist durch die Dachscheibe gegen Nd = 652 kN (Zug)
Kippen gesichert. Für die Anschlüsse der Fachwerkknoten wurden
Der Bemessungswert der Druckfestigkeit darf gemäß der statischen Berechnung des Büros
in Nutzungsklasse 1 mit dem Faktor 1,2 erhöht merz kley partner ZT GmbH das Befestigungs­
werden. Des Weiteren darf eine Erhöhung mit system WS-T-7 von SFS intec AG verwendet. Die
dem Beiwert kc,0 erfolgen. Bemessung erfolgt hierzu nach DIN EN 1995-1-1
mit NA, Ab. 8 als Stabdübelverbindung unter
kc,0 = min (0,0009 · h + 0,892 ; 1,18)
­Berücksichtigung der Herstellerangaben sowie
= min (0,0009 · 180 + 0,892 ; 1,18)
der Leistungserklärung Nr. 100144897 der SFS
= min (1,05 ; 1,18) = 1,05
intec AG. Der Bemessungswert der Tragfähigkeit
0,9 einer Verbindung WS-T-7x133mm beträgt exem­
fc,0,d = 1,2 · 1,05 · · 49,5 N/mm2 = 43,2 N/mm2
1,3 plarisch für den Zugstoß im Untergurt gemäß der
statischen Berechnung Fv,Rd = 18,6 kN. Der Nach-
Die Biegespannung beträgt
weis der Verbindungsmittel im Zugstoß des Un-
13,5 · 106 Nmm · 6 tergurtes (2 x 28 WS-T-7x133mm, 4 Schlitzbleche)
σm,d = = 8,9 N/mm2
280 mm · (180 mm)2 ist unter Berücksichtigung der effektiven Verbin-
dungsmittelanzahl eingehalten mit
Der Bemessungswert der Biegefestigkeit beträgt
Nd
0,9 η=
fm,d = · 70 N/mm2 = 48,5 N/mm2 Fv,Rd · nef
1,3

Der Stabilitätsnachweis im Obergurt ist ein­ 652


= = 0,85 ≤ 1
gehalten mit 18,6 · (2 ·2 ·5,86 + 2 ·2 ·4,52)

σc,0,d σm,d Der Nachweis für die Weiterleitung der Kräfte in


η= +
kc,y · fc,0,d fm,d den Blechen ist mit η ≤ 1,0 eingehalten.

16,4 8,9
= + = 0,80 ≤ 1,0
0,62 · 43,2 48,5

69
70
Bürogebäude der euregon AG, Augsburg
Skelettbauweise: Stützen, Haupt- und Nebenträger aus BauBuche GL70,
Tragende Deckenplatte aus BauBuche Q, Fußboden: BauBuche Boden
Architektur: lattkearchitekten BDA
Tragwerksplanung: bauart konstruktions GmbH
Ausführung: Gumpp & Maier GmbH 71
Fotos: Eckhart Matthäus
Tischlerei Anton Mohr, Andelsbuch
Sichbare Tragkonstruktion aus BauBuche Gl70
Architektur: Andreas Mohr,
Tragwerksplanung: merz kley partner ZT GmbH
Ausführung: Kaufmann Zimmerei
Fotos: Christian Grass

72
Parkhaus in Holz-Beton-Verbundbauweise, Unterzüge und Stützen aus BauBuche GL70,
Forschungsprojekt der TUM.Wood unter Beteiligung der Professoren
Hermann Kaufmann, Florian Nagler, Stefan Winter, Klaus Richter, Jan-Willem van de Kuilen

73
Impressum

Medieninhaber und Herausgeber:


Pollmeier Massivholz GmbH & Co.KG
Pferdsdorfer Weg 6
99831 Creuzburg, Deutschland
T +49 (0)36926 945-0, F -100
info@pollmeier.com
www.pollmeier.com
Projektleitung: Dipl.-Ing. Jan Hassan

Autoren:
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Hans Joachim Blaß
Dipl.-Ing. Johannes Streib
Ingenieurbüro für
Baukonstruktionen
Blaß & Eberhart GmbH
Pforzheimer Straße 15b
76227 Karlsruhe, Deutschland

Fotos:
Michael Christian Peters,
Amerang, Deutschland
Eckhart Matthäus,
Wertingen, Deutschland
Christian Grass,
Dornbirn, Austria

Visualisierungen:
Hof 437, Thomas Knapp,
Alberschwende, Austria

Gestaltung:
Gassner-Redolfi, Schlins, Austria
Reinhard Gassner, Marcel Bachmann

Druck:
Eberl Print, Immenstadt, Deutschland

2. Auflage 2016, 1.000 Stk.

gesetzt in der Univers Next


und gedruckt auf Munken Lynx

Das Werk ist urheberrechtlich ­geschützt.­


Jede Verwendung ­außerhalb der Grenzen
des Urhebergesetzes ist ohne Zustim-
mung der H
­ erausgeber sowie der Autoren
unzulässig.

ISBN: 978-3-920269-64-1
Download und Bestellung unter:
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