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Herausforderungen für den Sport mit Älteren 3


Kloty Schmöller

BLSV-Adressen 4

Richtig fit ab 50 5-7


Einrichtung von Sportprogrammen für 50- bis 60-Jährige
Nicole Schwarz

Hüftschule 8 - 11
Christina Haack

Mehr Vitalität durch Wasser und Nährstoffe 12 - 16


Sabrina Bardas

Tipps für das gesunde Sporttreiben 17

Stichwort Übungsleiterkompetenzen 18 - 21
Gerd Miehling

Venengymnastik 22 - 23
Christina Haack

Ist mein Verein fit für die Zukunft mit Älteren? 24 - 25

Schneeschuhwandern 26 - 29
Ein Wintervergnügen der besonderen Art
Birgit Bruner

Qualitätssiegel SPORT PRO GESUNDHEIT 30 - 32


Maren Stähle

Termine 33 - 34

Impressum
Broschürentitel: Schwungvoll miteinander - Tipps und Infos zum Sport mit Älteren Liebe Übungsleiterinnen,
Herausgeber: Bayerischer Landes-Sportverband e.V. - GB Breitensport
Georg-Brauchle-Ring 93, 80992 München
der besseren Lesbarkeit und Ver-
Autoren: Sabrina Bardas, Birgit Bruner, Christina Haack, Gerd Miehling,
Kloty Schmöller, Nicole Schwarz, Maren Stähle
einfachung wegen haben wir die
Gesamtredaktion: Nicole Schwarz weibliche und männliche Form der
Druck: Druckerei Loewer, 84427 St. Wolfgang Ansprache zusammengefasst.
Auflage: 2.000 Stück
© Bayerischer Landes-Sportverband, Februar 2005 Wir danken für Ihr Verständnis.

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Kloty Schmöller

Das Bild Älterer in unserer Gesellschaft hat sich gewandelt. Besonders „jüngere Ältere“
fühlen sich mit den Begriffen Senioren oder Seniorensport nicht angesprochen. Sie
scheinen einer Mitgliedschaft im Verein eher skeptisch, wenn nicht sogar ablehnend
gegenüber zu stehen. Vermehrt organisieren sie ihr Sportprogramm selbst.
Die Erwartungen und Bedürfnisse „Älterer“ sind vielfältig. Die 70-Jährigen von heute
sind körperlich und geistig so fit, wie 65-Jährige es vor 30 Jahren waren. Außerdem sind
sie gesünder als damals. Ältere sind heute selbstbewusst, allgemein besser gebildet,
offen und flexibel. Sie reisen gerne, surfen vermehrt im Internet, genießen den Luxus,
den sie sich leisten können, und achten auf ihr Äußeres. Sie fühlen sich nicht als Alte
und wollen auch so nicht bezeichnet werden.
Aus diesen Gründen muss der Sport mit Älteren in den nächsten Jahren besonders im
Fokus der Sportorganisationen liegen. Nur dann können Vereine und Verbände die
Sportangebote für ältere Menschen zukunftsfähig gestalten.
Ältere können nicht als homogene Zielgruppe definiert werden. Vielmehr macht es Sinn,
eine Einteilung der Zielgruppe nach Lebenssituation, -einstellung oder sportlicher Er-
fahrung vorzunehmen. Es scheint, dass bestimmte Personenkreise ähnliche Lebens-
situationen und Lebenseinstellungen haben. Die Gliederung kann in folgende drei
Personenkreise erfolgen.
Das mittlere Erwachsenenalter (ca. 40-/45-Jährige bis ca. 65-/70-Jährige)
Dieser als „Sandwich-Generation“ bezeichnete Personenkreis ist von allen Seiten
gefordert, denn neben der eigenen Berufstätigkeit sind oftmals Kinder oder Enkel
oder auch die eigenen Eltern zu betreuen.
Die Älteren (ca. 65-/70-Jährige bis ca. 80-/85-Jährige)
Dieser Personenkreis ist meist aus dem Berufsleben ausgeschieden und geht haupt-
sächlich eigenen Interessen nach.
Die „Hochaltrigen“ (ca. ab 80-Jährigen)
Die sind zwar nicht als wirkliche Zielgruppe für Vereine zu sehen, dennoch wird ihre
stark wachsende Zahl zu neuen gesellschaftspolitischen Aufgabenstellungen führen,
denen sich der Sport nicht verschließen kann.
Bei den ersten beiden Personenkreisen wird es vor allem darum gehen, die Motive, den
Erfahrungshintergrund und die Erwartungen verschiedener Zielgruppen an den Sport
sowie ihre Vereinsaffinität zu erfassen. Man unterscheidet zwischen Personen, die noch
nie Sport getrieben haben, denen, die seit längerer Zeit keinen Sport mehr getrieben
haben, solchen, die zwar sportlich aktiv, aber nicht im Verein organisiert sind, Personen,
die sportlich aktiv im Verein organisiert sind und denen, die Leistungssport betreiben.
Die begrenzten personellen und finanziellen Ressourcen der Sportorganisationen ver-
langen Prioritäten. Nicht alle Zielgruppen können primär angesprochen werden. Im Vor-
dergrund stehen deshalb die Zielgruppe der Vereinsmitglieder bzw. die Personen, die
bereits früher Sport getrieben haben. Die Strukturen der Vereine und Verbände, die
traditionell eine Organisation nach Sportarten und Abteilungen vorsehen, sind neu zu
diskutieren.

Der BLSV wird die Herausforderung annehmen und versuchen, gemeinsam mit seinen
Vereinen diese Aufgaben zu meistern. Sie als Übungsleiter, die Sie im Sport mit Älteren
tätig sind, tragen einen großen Teil dazu bei, um diese Ziele zu erreichen. Wir bedanken
uns für die großartige Arbeit, die Sie geleistet haben und auch in Zukunft leisten werden
und wünschen Ihnen weiterhin viel Erfolg und Freude im „Sport für Ältere“.

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Bayerischer Landes-Sportverband e.V.

Georg-Brauchle-Ring 93 * 80992 München


GB Breitensport VereinsServiceBüro (VSB)
Telefon 089.15702.513 Telefon 089.15702.400
Fax 089.15702.517 Fax 089.15702.299
E-Mail nicole.schwarz@blsv.de E-Mail vsb@blsv.de
Internet www.blsv.de

Mitglied im BLSV-Präsidium und Beauftragte „Sport für Ältere” im BLSV

Kloty Schmöller
Tassilostr. 12 * 85053 Ingolstadt
Telefon 0841.67777 * Fax 0841.9317397
E-Mail mtv_schmoeller@web.de

Beauftragte „Sport für Ältere” der Bezirke im BLSV

Oberbayern Hanna Kuplent Abbachstraße 15 80992 München 089.1417315


Gottfriedinger-
Niederbayern Rosemarie Geier Lerchenstraße 7 84177 08731.71442
schwaige
Oberpfalz Evelin Hensel Bismarckstraße 4 a 92224 Amberg 09621.470173
Oberfranken Monika Scheuring Muckenreuther Str. 5 95500 Altenplos 09203.1428
Mittelfranken Helga Lausecker Am Birkenhang 3 91126 Kammerstein 09122.12028
Unterfranken Hans Rügamer Juliuspromenade 64a 97070 Würzburg 0931.17970
Schwaben Traudl Wirth Am Hohlweg 3 86647 Buttenwiesen 08274.1255
Stand: 24.01.2005

BLSV-Bezirksgeschäftsstellen

Telefon / Fax E-Mail


089.15702.209
Oberbayern Georg-Brauchle-Ring 93 80992 München geschaeftsstelle@blsv-obb.de
089.15702.212
08731.5201
Niederbayern Stadionstraße 50 84130 Dingolfing blsv-ndb@blsv-niederbayern.de
08731.6344
0941.29726.11
Oberpfalz Kumpfmühler Straße 6 93047 Regensburg geschaeftsstelle@blsv-oberpfalz.de
0941.29726.18
0921.66772
Oberfranken Postfach 11 03 36 95422 Bayreuth BLSV-Oberfranken@t-online.de
0921.52924
0911.538744
Mittelfranken Schweinauer Hauptstr. 38-4. OG 90441 Nürnberg blsv.mfr@t-online.de
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0931.88074633
Unterfranken Friedrich-Ebert-Ring 27c 97072 Würzburg geschaeftsstelle@blsv-ufr.de
0931.88074639
0821.426611
Schwaben Neuhäuserstraße 1 86154 Augsburg geschaeftsstelle@blsv-schwaben.de
0821.426613

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Nicole Schwarz

„Barrieren abbauen, sportlich aktiv werden und da-


durch die eigene Gesundheit fördern!“ Die wichtigsten
Ziele des Modellprojekts „Richtig fit ab 50“, das der
Deutsche Sportbund (DSB) und das Bundes-
ministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
initiiert haben, sind damit auf den Punkt gebracht. Wie
diese Ziele erreicht werden können, das erprobt der
Bayerische Landes-Sportverband seit Juli 2003 bis
September 2005 in acht bayerischen Vereinen.

Richtig fit ab 50 – Welche Idee steckt dahinter?


Für die meisten Menschen in der zweiten Lebenshälfte sind Gesundheit sowie körper-
liche und geistige Fitness mitunter die wichtigsten Lebensgüter. Und sie wissen um den
Wert von Bewegung. Umso erstaunlicher ist es, dass nur ein sehr geringer Anteil derer
auch wirklich regelmäßig sportlich aktiv ist. Als entscheidende Voraussetzung und
Motivation für den Beginn von Sport- und Bewegungsaktivitäten nennen fast 60 % der
Inaktiven die Begründung „auf ärztliche Empfehlung“.
Der BLSV nutzt diese Chance und erprobt mit dem Projekt „Richtig fit ab 50“ bayernweit
ein Modell, das auf der Kooperation zwischen den Vereinen und ortsansässigen Ärzten
basiert. Folgende Aspekte bilden den Rahmen für das Projekt: Aus jedem bayerischen
Bezirk soll ein Sportverein am Projekt teilnehmen. Darüber hinaus wird die unterschied-
liche Siedlungsstruktur (Großstadt, Kleinstadt, ländliche Gebiete) berücksichtigt. Be-
zogen auf die Vereinslandschaft wird den verschiedenen Vereinstypen Rechnung
getragen, sowohl was die Mitgliederzahl (Groß-, Mittel- und Kleinverein) als auch die
Anzahl der Abteilungen und Sparten anbelangt. Die konkreten Sportangebote sind für
Frauen und Männer zwischen 50 und 60 Jahren gleichermaßen konzipiert. Sie sollen
einerseits durch attraktive und auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene (Kurs-) Angebote
seitens des Vereins und andererseits durch die Aufklärung über gesundheitsfördernde
Aspekte von Sport und Bewegung seitens der Ärzte motiviert werden.
Ein weiterer, sehr wichtiger Aspekt in der Umsetzung des Projekts ist die intensive
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit vor Beginn der Bewegungsangebote in den Vereinen.

Wie ist die Vorgehensweise?


Neue Angebote für „Sportmuffel“ von 50 bis 60 Jahren werden in den Vereinen einge-
richtet. Um den Einstieg für die Zielgruppe zu erleichtern, werden die Bewegungs-
angebote in Kursform gestartet, so dass jeder die Möglichkeit hat, die neue Aktivität erst
einmal in 12 Übungsstunden auszuprobieren. Nach Ende des Kurses sollen die
Teilnehmer in einem Folgekurs oder noch besser in einem festen Vereinsangebot ihrer
neu gewonnenen Bewegungsfreude nachgehen können.
Kooperationspartner vor Ort sind Ärzte, hauptsächlich Allgemeinmediziner. Flyer und
Plakate für die neuen Sportangebote werden anfertigt und mit der Bitte an die Ärzte
verteilt, die Patienten direkt und persönlich auf die neuen Angebote hinzuweisen und sie
in die Vereine zu schicken. Darüber hinaus werden Flyer und Plakate in örtlichen
Geschäften platziert und die Lokalpresse über „Richtig fit ab 50“ informiert.

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Info-Veranstaltung mit Ärztevortrag – ein entscheidendes Element
Zirka zwei bis drei Wochen vor Start eines jeden
Kurses organisiert der Verein eine Informations-
veranstaltung, um über das Sportangebot, den
Verein und das Projekt zu informieren. Als besonders
informatives Highlight wird ein Arzt über das Thema
„Sport im Alter – Sinn oder Unsinn“ referieren. An-
schließend demonstrieren die Übungsleiter Teile aus
dem Bewegungsprogramm und motivieren die
Anwesenden gleich vor Ort zum Mitmachen.
Angekündigt werden diese Veranstaltungen in der lokalen Presse und durch Plakate in
Geschäften wie Apotheken, Reformhäuser, Banken und ähnliches.

Übungsleiter spielen die Hauptrolle


Die Bewegungsangebote werden von den Übungsleitern gemeinsam mit Projekt-
koordinator Gerd Miehling konzipiert und festgeschrieben. Neben den sportlichen Inhal-
ten, die auf die Zielgruppe, also Neu- oder Wiedereinsteiger, ausgerichtet sind, sind die
Kompetenzen des Übungsleiters relevant (siehe Seite 18 ff.). Wie muss ich mich gegen-
über dieser Zielgruppe verhalten? Welche Methoden wende ich an? Was ist beim Um-
gang mit meinen Teilnehmern zu beachten? Diese Fragen werden intensiv mit den
Übungsleitern bearbeitet. Im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitung werden nach
Ende des Kurses Teilnehmerfragebögen ausgeteilt. Als eines der wichtigsten Ergeb-
nisse ist bereits jetzt schon festzuhalten, dass ein bedeutender Grund zur Kursteil-
nahme die Kompetenz des Übungsleiters ist. Neben dem Gedanken, sich durch
Bewegung fit und gesund zu erhalten, ist offenbar die Persönlichkeit des Übungsleiters
für die Teilnehmer von immenser Bedeutung.

Erfahrungen aus der ersten Projektphase


Viele Besucher der Info-Veranstaltungen konnten
überzeugt werden und meldeten sich sofort vor Ort
zum Kurs an. Wurden 15 bis 20 Personen pro Kurs
und Verein gerechnet, meldeten sich bis zu 100
Personen pro Info-Veranstaltung an, die dann in drei
bis vier weiteren Kursen am neuen Bewegungs-
angebot teilnehmen konnten. „Mit so einem Zulauf
haben wir nicht gerechnet“, so Ute Blessing-Kapelke,
Referentin für Seniorensport beim DSB, bei der Info-Veranstaltung des TV Planegg-
Krailling. „Das ist großartig, wie begeistert die Menschen hier sind.“ Nach den Info-
Veranstaltungen wurden bis jetzt zwölf Kurse in fünf Vereinen erfolgreich durchgeführt.

Richtig fit ab 50 in Ihrem Verein


Bevor Sie nun ein neues Angebot „Richtig fit ab 50“ initiieren, sind einige Fragen zu
beantworten und verschiedene Vorbereitungen zu treffen.
Als erstes ist mit der Vereinsführung zu klären, ob für die Zielgruppe 50plus im Verein
bereits Bewegungsangebote bestehen, bzw. ob diese Zielgruppe verstärkt ange-
sprochen werden soll. Wenn ja, welches Sportprogramm kommt in Frage und gibt es
qualifizierte Übungsleiter dafür? Gibt es Hallenkapazitäten? Werden Geräte benötigt?
Gibt es Mitarbeiter im Verein, die bei den Vorbereitungen helfen? Kann Ihr Verein solch
ein Programm in Kursform anbieten? Bestehen Möglichkeiten für Fortsetzungskurse
oder kann ein festes Vereinsangebot daraus erwachsen?
Wenn Sie diese Fragen geklärt haben, helfen Ihnen die folgenden sechs Schritte beim
Aufbau Ihres „Richtig fit ab 50“- Kurses. Viel Erfolg.

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Schritt 1: Terminplan erstellen
Legen Sie den Termin für die Informationsveranstaltung und für den Beginn des Kurses
fest. Achten Sie dabei auf Ferien und Feiertage. Stimmen Sie die Termine ab, vor allem
mit dem Arzt, der an der Info-Veranstaltung referieren soll.
Schritt 2: Organisatorisches klären
Klären Sie, ob Kursgebühren erhoben werden sollen. Wenn ja, in welcher Höhe? Soll es
unterschiedliche Gebühren für Vereinsmitglieder und Nichtmitglieder geben? Denken
Sie an die Versicherung von Nichtmitgliedern: Sie erhalten Versicherungskurskarten bei
Ihrer BLSV-Bezirksgeschäftsstelle.
Achten Sie bei der Planung darauf, dass die 50 bis 60-Jährigen oftmals berufstätig sind.
Ihr neuer Kurs sollte daher abends stattfinden. Wichtig ist auch, dass Sie bei der Kurs-
beschreibung konkret darauf hinweisen, für welches Alter Sie den Kurs anbieten und
dass dieser Kurs für Neu- und Wiedereinsteiger konzipiert wurde.
Schritt 3: Flyer und Plakate
Entwickeln Sie Flyer und Plakate, um Ihren neuen Kurs bekannt zu machen. Sie können
den Kurs unter „Richtig fit ab 50“ anbieten. Wichtig dabei ist, dass Sie Ihren Kurs in-
haltlich beschreiben, alle organisatorischen Daten (Info-Abend, Kursbeginn, Uhrzeit, Ort,
Gebühr, Übungsleiter) aufführen und wenn möglich ein ansprechendes Foto integrieren.
Schritt 4: Werbung und Öffentlichkeitsarbeit
Werbung und Öffentlichkeitsarbeit sind ganz besonders wichtig. Informieren Sie die
örtliche Presse. Senden Sie Flyer an die Redaktionen und fragen Sie telefonisch nach,
ob ein redaktioneller Beitrag zu Ihrem Kurs möglich ist. Sie können auch einen Presse-
abend organisieren, bei dem Sie die Redakteure persönlich über den Kurs informieren.
Verteilen Sie Flyer und Plakate an die ortsansässigen Ärzte und bitten Sie diese, ihre
Patienten auf den neuen Kurs hinzuweisen. Informieren Sie örtliche Krankenkassen und
hängen Sie Plakate in Geschäften aus.
Schritt 5: Info-Veranstaltung
Schaffen Sie einen attraktiven Rahmen für Ihre Info-Veranstaltung. Kümmern Sie sich
rechtzeitig um die Technik, die der referierende Arzt benötigt. Neben der Vorstellung
des Vereins durch den Vereinsvorstand sollte sich auch der Übungsleiter vorstellen.
Besonders gut kommt es an, wenn er Infos zum Kursinhalt gibt, unterstrichen mit einer
kurzen Demonstration, vielleicht sogar zum Mitmachen.
Bereiten Sie Anmeldelisten vor, damit Interessierte sich vor Ort anmelden können.
Schritt 6: Kursdurchführung
Führen Sie während des Kurses Teilnehmerlisten, damit Sie einen Überblick haben.
Außerdem sollten Sie im Sinne der Vereinseigenwerbung auf das bestehende Vereins-
programm hinweisen. Am Ende eines Kurses ist es wertvoll, Feedback von den Teil-
nehmern zu bekommen. Die Wünsche und Anregungen können in die Planung neuer
Kurse einfließen. Wichtig ist es auch, dass Sie sich frühzeitig um Fortsetzungskurse
kümmern und diese planen, denn nur so können Sie die Teilnehmer halten.

Nach Abschluss des Projekts wird ein Handbuch erscheinen, in dem das Projekt und die
Durchführung im Detail beschrieben sind. Dieses ist voraussichtlich ab Oktober 2005
erhältlich.

Nicole Schwarz arbeitet als Bildungsreferentin Breitensport/Sport für Ältere beim BLSV und
ist Projektleiterin des Projekts „Richtig fit ab 50“. Bei Fragen zum Projekt wenden Sie sich
telefonisch oder per E-Mail an N.Schwarz (Telefon 089.15702.513; nicole.schwarz@blsv.de).

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Christina Haack

Verschleißerscheinungen an den Hüftgelenken gehören heute zu den häufigsten degenera-


tiven Erkrankungen überhaupt. Fast alle Hüftgelenkserkrankungen äußern sich in einem
charakteristischen Schmerz, der zunächst meist nur sporadisch nach längeren Belastungen
auftritt. Im Laufe der Zeit werden jedoch die schmerzfreien Intervalle immer kürzer, bis sich
das Gelenk selbst unter leichten Belastungen schmerzhaft bemerkbar macht. Der Grund für
die Schmerzen kann vielfältig sein. Neben Fehlstellungen des Gelenkes, zu hohen Be-
lastungen, Fehlbelastungen und einer oft daraus resultierenden Arthrose ist auch Be-
wegungsmangel ein nicht zu unterschätzender „Risikofaktor“ für Schmerzen in der
Hüftregion.

Das Hüftgelenk ist das größte und am stärksten belastete Gelenk des Körpers. Es wird aus
zwei Gelenkteilen gebildet - der Gelenkspfanne und dem Gelenkkopf (kugelförmiger Kopf
des Oberschenkelknochens), der in der Gelenkpfanne liegt.

Das Hüftgelenk ist ein Kugelgelenk, welches durch seine anatomische Gegebenheit einen
großen Bewegungsspielraum besitzt. Folgende Bewegungen im Hüftgelenk sind möglich:
• Beugung und Streckung (Flexion und Extension)
• Abspreizen und Anziehen (Abduktion und Adduktion)
• Auswärtsdrehung und Einwärtsdrehung (Außen- und Innenrotation)

Um das Gelenk herum be- Hinsichtlich ihrer Funktion können die Muskeln zu sechs Gruppen
finden sich eine Vielzahl zusammengefasst werden:
von kräftigen Muskeln, die 1) Muskeln, die das Bein im Hüftgelenk nach hinten strecken (Extensoren)
das Becken, die Wirbel- 2) Muskeln, die das Bein nach außen drehen (Außenrotatoren)
säule und die unteren 3) Muskeln, die das Bein nach außen abspreizen (Abduktoren)
Extremitäten miteinander
4) Muskeln, die das Bein im Hüftgelenk beugen (Flexoren)
verbinden und, neben ihrer
Bewegungsfunktion, für 5) Muskeln, die das Bein nach innen heranziehen (Adduktoren)
eine hohe Stabilität sorgen. 6) Muskeln, die das Bein nach innen drehen (Innenrotatoren)

Die bekannteste und häufigste orthopädische Erkrankung des Hüftgelenkes ist die
sogenannte Coxarthrose. Sie zählt zu den degenerativen (=abnutzungsbedingten) Ge-
lenkerkrankungen und tritt meist erst mit zunehmendem Alter auf.
Durch übermäßige Belastungen oder Fehlbelastungen wird der Knorpel beider Gelenk-
partner nach und nach abgerieben. Er verliert seine Elastizität, wird dünner und damit
weniger belastbar.
Zu den Ursachen der Coxarthrose zählen Erkrankungen wie die Hüftdysplasie, Gelenk-
fehlstellungen oder -verletzungen sowie Störungen im Gelenkstoffwechsel. Zudem kann
Übergewicht den Verlauf der Coxarthrose beschleunigen.
Die ersten Arthroseanzeichen sind Schmerzen, die zunächst bei Beginn eines Be-
wegungsablaufes als „Anlaufschmerz“ auftreten. Nach längerem Ruhen sowie früh
morgens beim Aufstehen kann ein Gefühl der Steifigkeit dazukommen. Wenn der
Anlaufschmerz erst einmal überwunden ist, folgt meist eine relative schmerzfreie Zeit-
spanne. Erst bei längerer Belastung tritt dann wieder ein Ermüdungsschmerz auf. Beim
weiteren Voranschreiten der Arthrose bestehen die Schmerzen schließlich auch in Ruhe.

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Durch Vermeidung schmerzhafter Bewegungen und Schonung des Gelenkes kommt es zu
einer eingeschränkten Beweglichkeit, die ihrerseits zu Muskelverspannungen und lang-
fristig zur Schwächung der Muskulatur (Muskelatrophie) führen kann. Die Hüftstreck-
muskulatur und die Außen-
rotatoren schwächen ab, das
Tipps für eine präventive Hüftgymnastik
Becken kippt nach vorne, was
• Vermeiden Sie zu lange Sitz- oder Stehzeiten. oft durch ein verstärktes Hohl-
• Moderate Bewegung verbessert die Ernährungssituation des kreuz ausgeglichen wird.
Gelenkknorpels.
Um nicht in einen Teufels-
• Daher im Beruf und Alltag immer wieder Bewegungspausen einlegen.
kreislauf von Schmerz –
• Bei arthrotischen Veränderungen am Gelenk gilt als Trainingsgrund- Bewegungseinschränkung
satz: Mehr bewegen, weniger belasten! – Muskelverspannungen –
• Bei der sogenannten aktivierten Arthrose, also einer entzündlichen Muskelatrophie – zu ge-
raten, ist ein präventives
Reaktion im Gelenk, sollte kein Sport betrieben werden.
Hüftprogramm sinnvoll.
• Besonders geeignete Sportarten für die Hüfte sind diejenigen, die
zyklisch ablaufen und achsengerecht ausgeführt werden. Hier sind
Radfahren und orthopädisches Rückenschwimmen zu nennen, da bei
ihrer Ausübung die Hüftgelenke sehr gut entlastet werden.
• Alltägliche Bewegungsabläufe sollten immer wieder auf ihre Belastung
für das Hüftgelenk hin überprüft werden, ggf. sollten gelenkschonende
Varianten erlernt werden.

Das Bewegungsprogramm für die Hüfte


Ein Bewegungsprogramm für die Hüfte soll Übungen zur Erhaltung und Förderung der
Beweglichkeit sowie zur Kräftigung der hüftumgebenden Muskulatur beinhalten.

Übungen zur Verbesserung der Beweglichkeit


Da es sich beim Hüftgelenk um ein Kugelgelenk mit einem hohen Bewegungsspielraum
handelt, sollten die Übungen alle Bewegungsrichtungen beinhalten und mit größtmöglichem
Bewegungsradius durchgeführt werden.

Stehend zwischen zwei Keulen; abwechselnd das


re/li Bein anheben, dass der Fuß (wenn möglich)
über die Keule gehoben wird. Danach das Bein nach
hinten zum Kegel strecken.

Stehend zwischen zwei Keulen; mit dem re/li Bein


zwischen den Keulen seitlich hin und her pendeln.

Stehend zwischen zwei Keulen; die Ferse bleibt am


Boden; das Bein immer in Richtung Keule nach innen
und außen rotieren (wichtig: die Bewegung kommt
aus der Hüfte, nicht aus dem Sprunggelenk).

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Übungen zur Kräftigung der hüftumgebenden Muskulatur
In der Hüftschule ist die Kräftigung der folgenden drei Muskelgruppen besonders wichtig
und sollen häufig trainiert werden: Hüftextensoren, Außenrotatoren und Adduktoren. Aber
auch die anderen Muskelgruppen sollten nicht vernachlässigt werden.

Kräftigung der Hüftextensoren

Seitenlage mit angewinkelten Beinen; ein Thera-Band um


die Oberschenkelrückseite des oberen Beines legen und
an einer Sprossenwand oder durch einen Partner fixieren.
Das Bein gegen den Widerstand des Bandes langsam
nach hinten in Streckung bringen. Danach das Bein
wieder nach vorne beugen.

Rückenlage mit angewinkelten Beinen; das Becken vom


Boden abheben, bis der Oberkörper und die Ober-
schenkel eine Linie bilden. Danach das Becken wieder
nach unten bewegen.

Kräftigung der Außenrotatoren

Sitzposition mit ausgestreckten Beinen; Thera-Band um


die Fußsohlen legen und über dem Fußrücken zusam-
menbinden. Die Füße bilden eine Dreiecksposition. Die
Fußspitzen gegen den Widerstand des Bandes zur Seite
spreizen, wobei die Position der Fersen am Boden un-
verändert bleibt. Danach die Fußspitzen wieder zusam-
menführen.

Kräftigung der Abduktoren

Sitzposition mit hüftbreiten angewinkelten Beinen; das Thera-


Band zu einer großen Schlaufe binden und dann zu einer
doppelten Schlaufe legen. Mit beiden Füßen hineinsteigen
und die Schlaufen breitflächig über- und unterhalb der Knie-
gelenke positionieren. Die Knie gegen die Bandspannung zur
Seite spreizen. Danach die Beine wieder zusammenführen.

Grätschstand, eine Fußbreite von einer Wand entfernt; mit der wand-
nahen Hand in Schulterhöhe an der Wand abstützen. Mit dem
wandnahen Fuß knapp über dem Boden gegen die Wand drücken,
wobei das Kniegelenk leicht gebeugt ist.

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Kräftigung der Hüftflexoren

Standposition; das Thera-Band über den rechten Vorderfuß legen und


unter dem linken Fuß fixieren. Das rechte Bein so weit wie möglich im
Hüftgelenk nach oben beugen. Danach das Bein wieder langsam nach
unten abstellen und die Seite wechseln.

Rückenlage; das Thera-Band um die Fußsohlen legen und


über dem Fußrücken zusammenbinden; die Beine werden
nach oben Richtung Decke gestreckt. Die Beine
abwechselnd gegen die Spannung des Thera-Bandes an
den Körper heranziehen und danach wieder nach oben
strecken.

Kräftigung der Hüftadduktoren

Rückenlage mit angewinkelten Beinen; die Handflächen werden über


kreuz gegen die Innenseiten der Knie gelegt. Dann mit den Händen
Druck gegen die Knie ausüben. Danach die Spannung wieder lösen.

Sitzposition auf einem Stuhl; einen kleinen elastischen Ball


zwischen die Knie legen. Mit den Knieinnenseiten Druck auf den
Ball ausüben.

Kräftigung der Innenrotatoren

Sitzposition mit gestreckten Beinen; ein Thera-Band


um den re/li Vorderfuß legen und seitlich fixieren.
Gegen den Widerstand des Bandes das gesamte Bein
nach innen drehen. Danach das Bein wieder zurück
nach außen bewegen.

Christina Haack ist Diplom-Sportlehrerin mit Schwerpunkt Präventions- und


Rehabilitationssport. Sie arbeitet beim Deutschen Turner-Bund als haupt-
amtliche Referentin für die Aus-, Fort- und Weiterbildung. Darüber hinaus ist sie
als Referentin für verschiedene Organisationen in den Bereichen Gesundheits-
und Seniorensport, Hochaltrige und Koronarsport tätig.

Literaturhinweise:
HAUPT, G./HORSTMANN, T.: Hüftschule. Das Erfolgsprogramm für Jung und Alt. Verlag Karl Hofmann. Schorndorf, 2002.
SCHÖNTHALER, S./HOFMANN, H.: Das Bodyprogramm. Die besten Übungen für Kraft, Beweglichkeit und Entspannung.
Reinbeck bei Hamburg, 2000. Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH.
SCHÖNTHALER, S./HOFMANN, H.: Das Body PROGRAMM. (Interaktive CD-Rom). Die besten Übungen für Kraft, Spiel,
Beweglichkeit und Entspannung.
Verlag Karl Hofmann. Schorndorf, 2000. Bestellung unter 07181/402-125.

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Sabrina Bardas

Egal, in welche Schaufenster man blickt, überall ist ein Thema besonders aktuell: Anti-
Aging, also Gegen-das-Altern. Viele Firmen werben mit dem Traum von der ewigen
Jugend, Vitalität und bester Leistungsfähigkeit bis ins hohe Alter.
Was aber genau verursacht das Altern und was können wir mit Ernährung dagegen tun?
Unsere Zellen teilen sich, sobald ihre Funktionen nachlassen. Jede Zelle hat nur eine
begrenzte Teilungsrate. Wenn sich eine Zelle oft teilen muss, weil ihre Funktion häufig
geschädigt wird, dann altert man schneller.

Das lässt Ihre Zellen altern


• Stress
• Umweltgifte
• Rauchen (auch Passivrauchen) und Alkohol
• Zu wenig Schlaf
• Schlechte Nährstoffversorgung
• UV-Strahlung

Einige Auslöser lassen sich nicht immer vermeiden, aber immer durch eine gute Nähr-
stoffversorgung ausgleichen. Viele Nahrungsmittel haben tolle und ganz natürliche Anti-
Aging-Wirkungen. Damit schützt Sie die Natur auf ganz natürliche Art und Weise vor
Krankheit und Alterungserscheinungen – und das (fast) kostenlos.

VITALITÄTS-TIPP 1: Reichlich trinken – sowohl im Sommer


als auch im Winter!

Wasser ist das wichtigste Element auf der Erde! Ohne Wasser wäre
kein Leben möglich.
Der Mensch besteht zu etwa 70 Prozent aus Wasser. Er stirbt nach
zirka 3 Tagen ohne Wasserzufuhr, dagegen stehen über etwa 60
Tage, die er ohne feste Nahrung auskommen kann.

Wasser ist in allen Körperflüssigkeiten wie Schweiß, Tränen, Urin und Blut enthalten.
Aufgenommene Nährstoffe werden im Wasser des Körpers gelöst. Die Körperflüssigkeit
befördert die gelösten Stoffe sowie Sauerstoff zu den Zellen. Abfallprodukte wie Kot und
Urin werden ebenfalls nur mit Hilfe von Wasser abtransportiert und ausgeschieden.

Wasser reguliert auch die Körpertemperatur. Bei schwerer Arbeit, bei sommerlicher
Hitze oder Fieber schwitzen wir. Wasser wird dabei in Form von Schweiß ausge-
schieden. Durch die Verdunstung wird dem Körper Wärme entzogen. Der Körper kühlt
ab. Verlorene Flüssigkeitsmenge muss durch Getränke und Speisen wieder zugeführt
werden. Der gesamte Wasserbedarf eines Menschen beträgt je nach Körpergewicht
zwischen zwei Litern pro Tag bei 50 kg Körpergewicht, bis zu 3,6 Litern pro Tag bei 90
kg Körpergewicht. Wer viel Sport treibt, muss noch mehr auf eine ausgeglichene
Wasserbilanz achten.

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Bei Wassermangel im Körper steigt die Konzentration von Giftstoffen in der
Körperflüssigkeit. Die Stoffwechsel-Endprodukte können nicht aus den Körperzellen
transportiert werden. Der Körper vergiftet sich. Ein Wasserverlust von mehr als 20
Prozent bedroht das Leben.

Mineralwasser enthält je nach seiner Herkunftsquelle unterschiedliche


Gehalte an Mineralstoffen. Beim Kauf des Mineralwassers sollten Sie
auf einen hohen Calciumgehalt (über 400mg/Liter) und einen hohen
Magnesiumgehalt (über 100mg/Liter) achten. Manche Mineralwässer
enthalten sogar über 500 mg Calcium pro Liter und decken damit die
Hälfte des Tagesbedarfes. Calcium ist gerade bei älteren Frauen sehr
wichtig für die Knochengesundheit und zum Schutz vor Osteoporose.
Versuchen Sie, zu jeder Jahreszeit genug zu trinken, auch in der Kälte verliert man viel
Flüssigkeit durch die Atmung. Jede einzelne Zelle Ihres Körpers will gut mit Wasser
versorgt sein, um richtig zu funktionieren und Angriffen und Umweltgiften zu trotzen.
Auch in der Haut und den Haaren ist sehr viel Wasser eingelagert. Fehlt Wasser, sehen
Haut und Haare nicht mehr straff und schön aus, sondern matt und eingefallen.
Nur eine gute Flüssigkeitsbilanz führt zu einem jungen, frischen Aussehen und auch zu
einem guten körperlichen Befinden und einer Top-Leistung, den ganzen Tag!

Praxis-Tipp 1: Trinken Sie daher mindestens 2,5 Liter hochwertiges Mineralwasser


( > 400 mg Calcium, > 100 mg Magnesium), Tee und Saftschorlen täglich. Gerade im
Alter hat man häufig ein verringertes Durstgefühl und sollte auch trinken, wenn man
keinen Durst verspürt.
Gewöhnen Sie sich an, regelmäßig und auch zwischen den Mahlzeiten zu trinken!

VITALITÄTS-TIPP 2: Mehr hochwertige Kohlenhydrate, Gemüse, Salat und Obst

Für einen aktiven Tag benötigt Ihr Körper hochwertige Energie. Bieten Sie Ihrem Körper
gesunde Energie: Vollkornprodukte in Form von Nudeln, Brot, Reis, Müsli und Kartoffeln
geben Energie für den ganzen Tag.

Durch Obst, Salat und Gemüse versorgen Sie Ihren Körper mit dem Mineralstoff Kalium,
der die Kohlenhydrateinlagerung fördert. Kalium ist außerdem der Gegenspieler des
Mineralstoffes Natrium, der in übermäßiger Menge Bluthochdruck verursacht. Bei begin-
nendem Bluthochdruck müssen Sie also noch keine Medikamente schlucken, sondern
können als natürlichen Blutdrucksenker kaliumreiche Lebensmittel essen.

Hitliste kaliumreicher Lebensmittel:


• Getrocknete Aprikosen und Bananen
• Milch- und Molkeprodukte, Joghurt
• Champignons, Tomate, Karotte und Paprika
• Alle Fruchtsäfte und Gemüsesäfte

Praxis-Tipp 2: An Gemüse und Salat als Beilage oder auch als Hauptgericht können
Sie sich satt essen, ohne sich Gedanken um die schlanke Linie zu machen. Gleichzeitig
liefern Sie Ihrem Körper wichtige Vitalitätsstoffe wie Vitamine und Mineralstoffe!

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Obst, Gemüse und Salat enthalten neben Mineralstoffen, Spurenelementen und vielen
Vitaminen sehr viele so genannte sekundäre Pflanzenstoffe. Gesundheitsfördernde
sekundäre Pflanzenstoffe sind bislang wenig beachtete Stoffe, die aber vielfältige ge-
sundheitsfördernde Wirkungen erzielen, ähnlich wie Vitamine. Pflanzen bilden diese
Stoffe als Schutz vor Umweltbelastung und Sonneneinstrahlung. Diese bis jetzt über
10.000 erkannten Pflanzenstoffe tragen dazu bei, das Krankheitsrisiko beispielsweise
für Krebs oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu senken. Positive Effekte auf das Immun-
system, den Cholesterin- und Blutzuckerspiegel, bei Entzündungen und auf den Blut-
druck sind erwiesen. Im Alter ist außerdem das Abfangen von „freien Radikalen“ sehr
wichtig, die sich durch Stress, Umweltgifte, Rauchen, Alkohol und schlechte Nährstoff-
versorgung bilden. Auch dazu sind sekundäre Pflanzenstoffe in der Lage.
Bekannt sind vor allem die Carotinoide (Lycopin in Tomaten oder Carotin in Karotten).
Anti-Aging-Turbos sind auch in Zwiebeln, Knoblauch, Lauch, in allen Kohlgewächsen, in
Zitrusfrüchten, Broccoli sowie in Traubensaft und Rotwein enthalten. Obst, Gemüse,
Salat oder Saft haben jeweils ihre eigenen sekundären Pflanzenstoffe, die ver-
schiedenste gesundheitsfördernde Wirkungen entfalten.

Praxis-Tipp 3: Nutzen Sie die Kraft der Natur und verzehren Sie pro Tag fünf Portionen
Obst, Gemüse und Salat. Eine Portion ist das, was in Ihre Hand passt, z.B. ein Apfel.
Egal, welche Sorte an Gemüse, Obst oder Salat: Ihre Ernährung muss bunt im wahr-
sten Sinne des Wortes sein! Fruchtsäfte können Sie als Schorle trinken und liefern
Ihrem Körper damit neben den Vitalstoffen das wichtige Wasser.

Sie werden die gesunde Wirkung der Natur spüren und brauchen keine Anti-Falten-
Cremes, da Sie immer frisch aussehen werden. Je vielfältiger die Auswahl, je bunter
Ihre Ernährung, desto besser gestalten Sie Ihre persönliche und vollkommen natürliche
Vitalitäts-Zufuhr.

VITALITÄTS-TIPP 3: Omega-3- Fettsäuren – der natürliche Gesundheitsschutz

Es gibt „gute“ und „schlechte“ Fette.


Die guten Fette und ihre Fettsäuren
Omega - 3 - Fettsäuren sind für eine gesunde Ernährung
besonders wichtig. Omega-3-Fett-
• Schützen vor säuren (in Fisch, Leinöl und Rapsöl)
Herz-Kreislauf-Krankheiten schützen Sie vor Herz-Kreislauf-
Krankheiten und Ihre Zellen vor
• Kurbeln den Stoffwechsel an Angriffen von freien Radikalen, den
Hauptverursachern von Alterung und
• Entzündungshemmende Wirkung Krankheit. Gut zum Salat passen
hochwertige Pflanzenöle wie Rapsöl
• Bei Allergikern und Neurodermitikern und Leinöl. Rapsöl kann zum
Juckreizsenkung und Hautverbesserung Anbraten und Kochen benutzt wer-
den. Leinöl bitte nicht erhitzen,
sondern einen Löffel in die Salatsoße hinein geben.
Auch lecker und gesund: Quark mit Leinöl verrühren, dazu Pellkartoffeln.

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Praxis-Tipp 4: Essen Sie zweimal pro Woche Fisch, etwa in Form von überbackenem
oder gedünsteten Fisch und auch Thunfischsalat. Verwenden Sie immer öfter Speise-
leinöl und Rapsöl in den Salat.
Fischölkapseln sind eine gute Alternative für alle, die keinen Fisch mögen.

Vitalitäts-Tipp 4: Gezielte Anti-Aging-Hilfe durch Vitalitäts-Nährstoffe

Wichtig als Anti-Aging-Wirkstoffe sind vor allem Magnesium, Zink, Selen, Chrom und
Kieselsäure. Wenn einer dieser Stoffe fehlt, kann Ihr Stoffwechsel nicht richtig arbeiten,
Ihre Zellen sind nicht optimal geschützt und können leichter angegriffen werden – Sie
altern schneller. Bieten Sie Ihren Zellen daher einen optimalen Schutz mit den besten
Vitalitäts-Nährstoffen, die aus der Natur kommen.

Magnesium wirkt wie eine Magnesiumreiche Praxis-Tipp 5:


Zündkerze für Ihren Stoff- Lebensmittel: Streuen Sie Sonnenblu-
wechsel und schützt vor → Amaranth-Getreide menkerne über den Salat
nächtlichen Muskelkrämpfen. → Sonnenblumenkerne und rühren Sie Hefe-
→ Sojaflocken flocken nach dem Kochen
→ Hirse in Ihre Soßen sowie in die
→ Nüsse Salatsoße.
→ Vollkornprodukte Amaranth kann in
→ Haferflocken Mischung mit Reis als
leckere und
→ Weizenkeime
wertvolle
→ Hefeflocken
Mahlzeit ge-
kocht werden.

Zink reguliert den Hormon- Zinkreiche Lebensmittel: Praxis-Tipp 6:


haushalt (Insulin, Testoste- → Weizenkeime Geben Sie Weizenkeime
ron), fördert die Wundheilung, → Blütenpollen in Ihren Joghurt. Das bietet
verbessert den Zellschutz und → Kürbiskerne Ihnen Zink, Magnesium,
stärkt das Immunsystem. → Fleisch Selen und Calcium sowie
Deshalb sollte man immer ein → Käse viele Vitamine auf einmal.
Zinkpräparat aus der Apothe- → Milch Eine tolle Zwischen-
ke greifbar haben. Wenn es in → Fisch mahlzeit und ein opti-
Hals und Nase kribbelt und maler Anti-Aging-Schutz
man sofort 10-15 mg Zink in einem!
nimmt, ist die Wahrscheinlich-
keit um 80 % (!) geringer,
dass die Erkältung ausbricht.

Chrom reguliert den Blutzucker- Chromreiche Praxis-Tipp 7:


spiegel, optimiert den Fettstoff- Lebensmittel Zum Überbacken den gün-
wechsel, begünstigt die Ge- → Vollkornprodukte stigsten Edamer-Käse im
wichtsregulierung und fördert → Pilze und Nüsse Supermarkt aussuchen:
gute Cholesterinwerte. → Edamer-Käse/ dieser kommt aus Holland
Gouda und enthält am meisten
Chrom durch die chrom-
reichen Böden.

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Selen stimuliert unser Immun- Selenreiche Praxis-Tipp 8:
system eher indirekt, da es die Lebensmittel Knabbern Sie nebenher
Aktivität eines wichtigen En- → Weizenkeime statt Chips lieber
zyms steigert: Das Enzym Glut- → Hefeflocken/ Bierhefe Pistazienkerne oder Ko-
athionperoxidase wirkt wie eine tabletten kosflocken. Ihr Immun-
Immunpolizei. → Pistazienkerne system und Ihre Zellen
Durch selenarme Böden ent- → Kokosflocken werden sich freuen!
halten unsere Lebensmittel → Steinpilze
wenig Selen. Bei Infektanfällig-
keit bietet sich daher eine Nahr-
ungsergänzung mit 50-100 µg
Selen pro Tag an.

Kieselsäure sorgt für eine gute Kieselsäurereiche Praxis-Tipp 9: Essen Sie


Vernetzung der Fasern des Bin- Lebensmittel: mindestens einmal pro
degewebes. Das Bindegewebe → Ackerschachtelhalm- Woche Vollkornreis und
wird durch Kieselsäure gestärkt Extrakt (bekannt als immer öfter Pellkartoffeln
und gekräftigt. Bindegewebe ist Zinnkraut) mit Schale. Auch in Bier ist
enthalten in Sehnen, Bändern, Natürliche Kieselsäure Kieselsäure enthalten,
Bandscheiben und Knorpel. aus Ackerschachtelhalm gegen ein Bier hin und
Auch in Blutgefäßen ist Binde- wird vom Körper beson- wieder ist also überhaupt
gewebe enthalten. Kieselsäure ders gut aufgenommen, nichts einzuwenden und
zu fast 100%. Im Ge-
ist also ein Jungbrunnen für Sie unterstützen Ihr Binde-
gensatz wird das oft er-
ihre Blutgefäße. hältliche Kieselerde- gewebe!
oder Kieselsäurepulver
nur zu 1% resorbiert.
→ Vollkorn-Reis
→ Haferflocken
→ Hirse
→ Gerste
→ Kartoffelschalen

Durch diese Maßnahmen werden Ihre Zellen optimal geschützt und können Ihre
Lebensdauer voll ausschöpfen, ohne von Umweltgiften oder Belastungen geschädigt zu
werden. Damit Sie nicht „alt“ aussehen, sondern jung, frisch und voller Tatendrang.

Übungsleiter-Tipp:
Die Informationen dieses Beitrags sind für jeden Menschen wichtig. Geben
Sie die Infos an Ihre Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Ihren Sportstunden
weiter. Gerne können Sie den Beitrag kopieren und austeilen.

Sabrina Bardas ist Diplom-Ökotrophologin. Neben Beiträgen, die sie für verschiedene
Sportzeitschriften wie „Running“ oder „Aktiv Laufen“ geschrieben hat, hat sie am neuen Buch
„Ernährungs-Coach“, das in Zusammenarbeit mit Dieter Baumann im Haug Verlag erscheinen
wird, mitgearbeitet.
Weitere Infos zum Thema Ernährung finden Sie unter www.ernaehrungsberatung-bardas.de

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Damit der Sport für jeden einzelnen eine Quelle der Kraft und Energie ist, gibt es ein
paar Grundsätze, die jeder Sportler kennen und beachten sollte. Sie als Übungs-
leiterinnen und Übungsleiter haben neben Ihrer Vorbildfunktion auch die Aufgabe, Ihre
Teilnehmer über Entwicklungen rund um den Sport zu informieren und - wenn möglich -
auch zu beraten.

Eine gute Ausrüstung ist das A & O!


Wenn Sie Sport treiben, brauchen Sie unbedingt gute Schuhe, die nicht nur bei jeder
Witterung rutschfest sind, sondern auch Ihre Gelenke schonen. Sport in der Halle, auf
Asphalt oder Waldwegen erfordert deshalb unterschiedliches Schuhwerk. Das gilt auch
für die Sportbekleidung, in der ausreichend Beweglichkeit gewährleistet sein sollte. Viel-
fach bewährt haben sich atmungsaktive Sporttextilien, die bei warmen Temperaturen
Kühlung ermöglichen und bei Kälte warm halten.

→ Weisen Sie als Übungsleiter Ihre Teilnehmer darauf hin. Holen Sie sich
Informationen zum Thema Sportausrüstung ein. Vielleicht ist ein Mitarbeiter
eines Sportfachgeschäft in Ihrer Nähe bereit, die Gruppe zu beraten. Bei
Sammeleinkäufen sind meist auch Rabatte drin.

Das Training langsam angehen!


Wenn neue Sportkurse beginnen oder neue Teilnehmer in Ihr festes Sportangebot dazu
kommen, ist es besonders wichtig, dass der Leistungsstand des Einzelnen bei Beginn
richtig eingeschätzt wird. Grundsätzlich sollte bei älteren Menschen ein medizinischer
Gesundheits-Check durch den Hausarzt vorangehen.

→ Weisen Sie Ihre Gruppe bzw. Neueinsteiger darauf hin, dass das Training dem
eigenen Leistungsstand entsprechend begonnen und allmählich gesteigert
werden soll. Oftmals will man am Anfang zu schnell zu viel erreichen. Sinnvoll ist
es jedoch, wenn man über mehrere Monate ein moderates Training absolviert.

Mehr Ausdauer und Kraft, weniger Schnelligkeit!


Die Sportmedizin ist sich einig darin, dass Sportler ab 50 in Ausdauersportarten am
leistungsfähigsten sind. Dazu zählen Joggen, Walken, Schwimmen, Radfahren, Inline-
Skaten, Wandern und mehr. Ebenso wichtig und effektiv ist auch Krafttraining.

Setzen Sie Ihre Schwerpunkte in Ihren Bewegungsangeboten für Ältere auf Ausdauer-
und Krafttraining. Koordinations- und Beweglichkeitstraining gewinnt mit zunehmendem
Alter der Teilnehmer an Bedeutung. Vermeiden Sie Schnelligkeitstraining, da hier die
Verletzungsgefahr zu groß ist.

Gemeinsam lässt sich der "innere Schweinehund" leichter überwinden!


Den meisten Menschen macht Sport in der Gruppe mehr Spaß. Eine Gruppe hilft auch
dabei, den Sport regelmäßig zu betreiben. Denn Trainingseffekte stellen sich nur dann
ein, wenn man wenigstens zweimal in der Woche sportlich aktiv wird.

Quelle: http://www.richtigfit-ab50.de

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Gerd Miehling

Wozu ein Beitrag über Kompetenzen des Übungsleiters? Schließlich arbeiten die
meisten von uns schon seit Jahren als Übungsleiter im Verein. Und jeder hat doch auch
im Laufe der Zeit genügend Erfahrung in der Leitung von Gruppen gesammelt. Hat man
denn nicht mit diesen Erfahrungen und dem jeweiligen sportpraktischen Hintergrund
genügend Kompetenzen zum Unterrichten?
„Ja und nein“, lautet die Antwort. Denn natürlich engagieren wir uns auf der einen Seite
sehr um gelingende Sport- und Bewegungsstunden. Wir versuchen stetig, neue Trends
im Sport aufzugreifen und einzubauen und auf Fortbildungen neue Ideen für die Praxis
zu erhalten. Zweifelsfrei sind das alles wichtige Dinge für bunte und abwechslungs-
reiche Sportstunden. Auf der anderen Seite kommt die Beschäftigung mit sich selbst oft
zu kurz oder bleibt ganz auf der Strecke. Deshalb möchte ich an dieser Stelle einmal
zum Nachdenken anregen. Zum Nachdenken über sich selbst und über den eigenen
Unterrichtsstil. Ich möchte alle ermutigen, sich vorbehaltlos mit den eigenen Stärken und
Schwächen auseinander zu setzen und sie richtig einzuschätzen. Und ich will natürlich
auch motivieren. Motivieren, an sich selbst und somit an der eigenen Person zu
arbeiten.

Was sind denn eigentlich Kompetenzen und wann ist jemand kompetent?

Als griffige Definition könnte man sagen: Kompetenz ist die Fähigkeit, den gestellten
Anforderungen im Beruf, in der Freizeit und im Privaten gerecht zu werden und diese
Anforderungen auch zu erfüllen. Kompetenzen sind also ganz persönliche Fähigkeiten
eines jeden Menschen.

Es liegt auf der Hand, dass ich als Übungsleiter für eine gute Bewältigung meiner
Leitungsaufgaben ebenfalls Kompetenzen benötige.

Ich brauche Fachkompetenz und Methodenkompetenz, die es mir ermöglichen, die


Anforderungen des Sports und der Älteren zu erkennen und daraufhin eine geeignete
Auswahl, Aufbereitung und Darbietung der Inhalte vorzunehmen.

Ich bin auf Selbstkompetenz angewiesen, die mich zur bewussten Auseinandersetzung
mit den eigenen Möglichkeiten und Ansprüchen befähigt, auch in Form von gezielter
Selbsteinschätzung.

Ich muss über Sozialkompetenz verfügen, die meine Kommunikationsfähigkeit und den
richtigen Umgang mit anderen sicherstellt und auf die Verständigung und Zu-
sammenarbeit mit älteren Menschen ausgerichtet ist.

Die folgende Abbildung zeigt die vier Kernkompetenzen, die ich als Übungsleiter
benötige.

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ÜL-Kompetenzen

Selbst- Methoden- Sozial- Fach-


kompetenz kompetenz kompetenz kompetenz

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

1. Selbstkompetenz

Hier geht es um meine Eigenschaften als Übungsleiterpersönlichkeit.

→ Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein, um sicher vor einer Gruppe auftreten zu


können.
→ Selbstwahrnehmung und Selbstreflexion, um mir meiner Stärken und
Schwächen bewusst zu werden und diese richtig einzuschätzen.
→ Direkt daran gekoppelt ist die Selbstakzeptanz, d.h. mich selbst so anzunehmen,
wie ich bin.
→ Selbstständigkeit, d.h., ich muss in der Lage sein, selbstständig etwas zu planen
und durchzuführen.
→ Selbstbestimmung und Eigenverantwortung: Ich entscheide, was gut für mich ist
und was nicht. Und ich nehme die Konsequenzen meines Handelns in Kauf. Sie
können positiv, aber auch negativ sein. Wichtig ist, dass ich dazu stehe.
→ Eng damit verbunden ist die Entscheidungsfähigkeit. Das soll natürlich nicht
heißen, dass nur ich entscheide und nie auf die Wünsche und Anregungen meiner
Gruppe eingehe. Ganz im Gegenteil. Es gibt jedoch Situationen, in denen ein
gemeinsamer Konsens nicht erreicht werden kann. Dort bin ich gefragt und dort
muss ich mich ggf. durchsetzen können.
→ Zuverlässigkeit, z.B. bei getroffenen Abmachungen, gemeinsamen Ent-
scheidungen oder in Sachen Pünktlichkeit.
→ Verantwortungsbewusstsein gegenüber jedem einzelnen in der Gruppe. An
vorderster Stelle stehen hier Fragen nach der Sicherheit bei den Übungen/Spielen
und nach einer möglichst geringen Verletzungsgefahr (Unfallprävention).
→ Offenheit, Klarheit, Echtheit: Ich trete in meinen Sportstunden so auf, wie ich
wirklich bin. Ich trage keine Maske oder spiele den anderen etwas vor. Dazu zählt,
dass ich eigene Gefühle in einem gewissen Rahmen durchaus zulassen darf und
soll. Dadurch werde ich als Mensch greifbarer und fassbarer für andere.
→ Leistungsbereitschaft und Lernbereitschaft, d.h. die Fähigkeit, Bereitschaft und
Motivation, an sich selbst zu arbeiten und sich ständig weiter zu entwickeln oder
weiter zu bilden.

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2. Methodenkompetenz

Dazu zählen in erster Linie das Planen, Durchführen und Auswerten von Bewegungs-
angeboten. Im Einzelnen gehört dazu:

→ Organisation von Zeit, Ort, Umkleidemöglichkeiten, Gruppengröße etc. bei


Planung eines neuen Angebots.
→ Informationsbeschaffung und -verarbeitung, d.h., ich muss wissen, woher und
wie ich mir bestimmte Informationen, z.B. über meine Teilnehmer und deren Ge-
sundheitszustand (Erkrankungen) oder über eine bestimmte Thematik (Nordic
Walking) beschaffen kann.
→ Praktische und theoretische Inhalte aufbereiten und vermitteln, und zwar an die
jeweilige Zielgruppe angepasst.
→ Geeignete Methoden auswählen und anwenden. Konkret: Lasse ich die Teilneh-
mer zuerst selbst mit neuen Übungsgeräten experimentieren oder gebe ich gleich
einzelne Übungen vor? Was ist für bestimmte Übungen und Spiele am geeignete-
sten? Kleingruppen-, Partner-, Einzelarbeit oder Üben in der gesamten Gruppe?
→ Wichtig ist der angemessene Einsatz von Lernhilfen und Medien, z.B. eine
Zeichnung oder Bilder zur Veranschaulichung, Musik zur Rhythmusvorgabe u.ä.
→ Wissen vermitteln und in einer geeigneten Weise Theorie und Praxis verbinden.
Wann und wie baue ich theoretische Informationen, z.B. beim Erlernen der Nordic
Walking-Technik, sinnvoll ein?

3. Sozialkompetenz

Die Sozialkompetenz umfasst alles, was auf zwischenmenschlicher Ebene passiert. Und
da ich als Übungsleiter immer mit Menschen zu tun habe, sind meine Fähigkeiten in
diesem Bereich besonders gefragt.

→ Erstens geht es um meine Wahrnehmungsfähigkeit. Wie sensibel nehme ich


Äußerungen und nonverbale Signale, z.B. einen traurigen Gesichtsausdruck oder
ein stark gerötetes Gesicht nach intensiver Belastung wahr? Oder bin ich haupt-
sächlich nur damit beschäftigt, dass meine Stunde inhaltlich gut abläuft? Es geht
auch und gerade im Sport um mein Einfühlungsvermögen, um die Fähigkeit, auf
andere eingehen zu können. Man könnte von Beziehungsfähigkeit als notwendige
Kompetenz im Sport mit Älteren sprechen.
→ Eine ganz wesentliche Befähigung ist die Kommunikationsfähigkeit. Das bedeutet
nicht nur, laut, klar, deutlich und in einem angemessenen Tempo zu sprechen. Ich
sollte die wichtigsten Kommunikationsregeln kennen. Dazu gehören das aktive
„Zuhören können“ und Akzeptieren von anderen Meinungen.
→ Zweifellos mit am anspruchvollsten ist die Kritikfähigkeit. Schaffe ich es,
berechtigte Kritik an mir oder an meinem Inhalt vorbehaltlos anzunehmen? Ein
jeder kennt bestimmt den (durchaus natürlichen) inneren Reflex, bei der kleinsten
Kritik sofort in Verteidigungsstellung zu gehen. Innerlich wird schon der „ja, aber“-
Gegenangriff vorbereitet. Zum wirklichen Anhören der Kritik bin ich dann kaum
mehr in der Lage. Leider. So gehört nicht nur das Kritik empfangen, sondern auch
konstruktiv Kritik üben zum Handwerkszeug eines jeden Übungsleiters. Auf diesem
Wege kann ich mit meinen Teilnehmern eine Feedbackkultur entwickeln. Sie ist

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geprägt und getragen von gegenseitigem Respekt und einer Auseinandersetzung in
der Sache. Bei einer solchen Auseinandersetzung ist meine Konfliktfähigkeit
gefragt. Im Mittelpunkt sollten dabei das unvoreingenommene Abwägen der
verschiedenen Interessen und Meinungen und danach das Finden einer Lösung
stehen, die für jeden annehmbar ist.
→ Eine ganz andere Voraussetzung für gelingende Sport- und Bewegungsstunden ist
das Helfen und Unterstützen meiner Teilnehmer; sei es beim Erlernen neuer
Bewegungen oder bei der Bewältigung unterschiedlicher Hindernisse und Ängste.
→ Das kann und muss jedoch nicht immer nur der Übungsleiter leisten. Ich kann mit
gutem Beispiel vorangehen und die Zusammenarbeit und Teamfähigkeit in
meiner Gruppe positiv beeinflussen. Sich gegenseitig Hilfestellung und Unter-
stützung zu geben und gemeinsam etwas zu erarbeiten, lässt die Teilnehmer
zusammenwachsen. Sie erfahren dies als wertvolle Bereicherung.
→ Meist setzen sich unsere Gruppen aus Menschen mit vielfältigen Voraussetzungen
und einem unterschiedlichen Niveau in ihrer Leistungsfähigkeit zusammen. Dann
bin ich angehalten zu Solidarität, Toleranz und Rücksichtnahme. Dies vorzu-
leben und alle Teilnehmer mit ihren Stärken, Schwächen und Besonderheiten
anzunehmen, ist eine äußerst spannende Aufgabe.
→ Abschließend gehört auch ökologisch bewusstes und verantwortungsvolles
Verhalten in und mit der Umwelt zu einer gut ausgebildeten Sozialkompetenz.

4. Fachkompetenz

Einerseits benötige ich Fachkenntnisse über den älter werdenden Menschen und sein
Umfeld, über Merkmale des Älterwerdens und wesentliche Erkrankungen, die bei
Älteren vermehrt auftreten. Auf der anderen Seite stehen das Fachwissen über den
Sport und die Bewegung, z.B. über Stretching, rückengerechtes Verhalten, Anwärmen,
Spielformen, Grundlagenwissen der Trainingslehre u.ä.

Nach alldem stellt sich bestimmt die Frage: Welche der vier Kompetenzen ist nun die
wichtigste bei meiner Tätigkeit als Übungsleiter im Sport? Darauf wird jeder von uns aus
guten Gründen und mit den gesammelten Erfahrungen eine ganz persönliche Antwort
haben und seinen Schwerpunkt auf eine bestimmte Kompetenz legen.

Resümee
Um als Übungsleiterpersönlichkeit im Sport mit Älteren erfolgreich bestehen zu können,
reicht es nicht, gut unterrichten zu können. Ich muss über breit abgestützte Fähigkeiten
verfügen, nämlich über Selbst-, Sozial-, Methoden- und Fachkompetenz.
Diese vier Kompetenzen erlauben es mir, als Bewegungs- und Sportexperte ver-
schiedene Rollen in meinen Gruppen wahrzunehmen, wie zum Beispiel: unterrichten,
informieren, beraten, moderieren, anregen, fördern, organisieren usw.
Natürlich ist es nahezu unmöglich, in allen Punkten perfekt zu sein. Jeder von uns hat
Stärken und Schwächen. Aber jeder von uns ist auch fähig, sich zu verändern, sich und
seine Persönlichkeit weiter zu entwickeln und an sich zu arbeiten.

Gerd Miehling ist Diplom-Sportlehrer und momentan als Projektkoordinator „Richtig fit ab 50“
für den BLSV tätig. Darüber hinaus arbeitet er als Referent in Aus- und Fortbildungen zum
Thema „Sport für Ältere“ und in verschiedenen Einrichtungen für Senioren.

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Christina Haack

Müde, geschwollene Beine, Juckreiz an den Unterschenkeln und kleine,


bläuliche erweiterte Hautvenen an den Innenknöcheln (Besenreißer)
sind oft erste Anzeichen eines Venenleidens.
Dabei betreffen Erkrankungen der Beinvenen nicht nur ältere Menschen.
Die ersten Symptome zeigen sich häufig bereits in der Jugend. In den
meisten Fällen bleibt die Erkrankung harmlos. Es können sich jedoch im
Laufe der Zeit ausgeprägte Krampfadern entwickeln.
Abbildung einer
Krampfadern sind krankhaft erweiterte und geschlängelte Venen. Sind Krampfader (aus:
sie erst einmal vorhanden, bilden sie sich nie mehr zurück. Sie ent- Linde, 1996)
stehen durch Schädigung der Venenklappen – das Blut kann nach unten
zurückfließen, staut sich und erweitert dadurch die dünnen Venenwände. Diese sacken
mit der Zeit aus und beginnen sich zu schlängeln.
Zu den Ursachen für Venenerkrankungen zählen Übergewicht, Rauchen, Schwanger-
schaft, Bewegungsmangel und insbesondere Bindegewebsschwäche, die als Hauptrisiko-
faktor gilt. Frauen sind vermehrt hiervon betroffen.
Um das Fortschreiten der Venenerkrankung hinauszuzögern, bzw. die Beschwerden
deutlich lindern zu können, spielt körperliche Bewegung eine große Rolle im Maßnahmen-
Katalog gegen Venenleiden. Allerdings kommt es auf die richtige Bewegungsart an!

Venenklappen und Muskelpumpe

Um das Blut aus den Beinen zurück zum Herzen transportieren zu können, bedient sich
der Organismus zweier raffinierter Mechanismen -> Venenklappen und Muskelpumpe.

Venenklappen finden sich in den Beinvenen alle 6 bis 7 cm und


arbeiten wie Ventile. Sie erlauben den Blutfluss nur nach oben zum
Herzen hin. Wenn sich die Klappen schließen, kann das Blut nicht mehr
nach unten strömen. Da bei Krampfadern die Venenklappen ihre Ventil-
funktion nicht mehr optimal erfüllen, muss verstärkt auf die Muskel-
Abbildung pumpe zurückgegriffen werden.
Muskelpumpe (aus:
DeMarées, 1996)
Zieht sich ein Muskel bei einer Kontraktion zusammen, so presst er die
Wände der umliegenden Venen aufeinander.
Das Blut in den Venen wird durch diesen äußeren Druck in Richtung Herzen gedrückt, da
die Venenklappen die Flussrichtung nach unten weitestgehend verhindern. Zur Entlastung
der Unterschenkelvenen leistet insbesondere die Wadenmuskulatur die Hauptarbeit, aber
auch die kleinen Fußmuskeln und die Muskeln am Oberschenkel haben an der
Pumpwirkung ihren Anteil.

Um sich dieser Pumpwirkung der Muskulatur in den Beinen zu bedienen, sollten sich
Menschen mit Venenleiden möglichst oft bewegen. Geeignet sind alle Bewegungen, die
die Waden- und Fußmuskeln aktivieren. Den Erfolg bringt die Regelmäßigkeit der
körperlichen Betätigung über einen längeren Zeitraum.

Neben aktiven Übungen kann eine entsprechende Körperlagerung den venösen Rück-
fluss fördern. Die Beine sollen immer mal wieder „hochgelegt werden“. So kann das
angestaute Blut aus den Beinen zum Herzen zurückfließen.

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Das Venengymnastik-Programm
Das folgende Venen-Übungsprogramm soll barfuss oder in Strümpfen durchgeführt
werden, damit die Fuß- und Unterschenkelmuskulatur optimal arbeiten kann!
Führen Sie die Übungen mit 15-25 Wiederholungen bzw. ca. 1 Minute durch.
Mit nachfolgenden Übungen können Sie gut einen Venenzirkel gestalten.

Ein auf dem Boden liegendes Tuch Raupenbewegung mit den Füßen Sitzposition; Thera-Band um den Ballen
mit den Fußzehen aufheben legen; Fuß strecken und beugen

Rückenlage; Radfahrbewegung mit den Rückenlage mit angestellten Beinen; Standposition vor einem Stab; mit der
Beinen (vorwärts und rückwärts) das Becken im Wechsel heben und Fußspitze über den Stab tippen und
senken hinter dem Stab mit der Ferse aufsetzen

Grätschstand; mit der re/li Fußinnen- Um zwei Markierungen herum eine acht Mit der Ferse bzw. Fußspitze in einen
und -außenkante auf den Boden tippen gehen; abwechselnd im Ballen- und auf dem Boden liegenden Tennisring
Fersengang hineintippen, ohne dessen Rand zu
berühren

Mit den Fußballen Sitzposition auf Sitzposition auf


auf einen Step dem Stuhl; einen einem Stuhl; Thera-
stellen; dann Fuß vom Boden ab- Band um den
abwechselnd die heben und den Fuß Fußrücken eines
Fersen heben und kreisen Fußes wickeln und
senken mit Hilfe des
anderen Fußes die
Bandenden am
Boden fixieren; dann
den Fuß gegen den
Widerstand des
Bandes nach oben
anziehen

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Die zunehmende Zahl älterer Menschen stellt Sportvereine vor neue Aufgaben. Dabei
steht neben sportlichen Aspekten gerade das Bedürfnis nach Geselligkeit im Mittelpunkt.
Mit viel Kreativität haben es viele Vereine geschafft, ältere Menschen in den Sportbetrieb
zu integrieren und ihnen damit ein Stück Lebensqualität zu erhalten.
Wo Ihr Verein beim Thema "Sport mit Älteren" steht, können Sie anhand dieses Frage-
bogens prüfen. Beantworten Sie zunächst die 10 Fragen auf dieser Seite. Die Antworten
werden bepunktet. Die Auswertung der Antworten gibt Ihnen Anhaltspunkte, ob Ihr Verein
sich im Sport mit Älteren stärker engagieren sollte. Diese Auswertung erhebt keinen
wissenschaftlichen Anspruch, sondern will nur eine Hilfestellung sein.

Fragebogen

Und so wird's gemacht: An den Fragen ein Kreuz machen, die Sie mit „ja“ beantworten.
Mit Hilfe der Tabelle am Ende dieser Seite die Punktwerte je angekreuzter Frage er-
mitteln. Punktwerte zusammenzählen und die Auswertung auf der nächsten Seite
nachlesen!

1. Liegt die Altersstruktur Ihres Vereins vorwiegend im Bereich unter 50 Jahren?


2. Sind Ältere – das heißt Personen über 50 Jahre – bei Ihnen in der Regel passive
Mitglieder?
3. Sind Ältere in Ihrem Verein in die verschiedenen Abteilungen integriert und treiben
gemeinsam mit Jüngeren Sport?
4. Hat Ihr Verein hat eigene Sportgruppen für Ältere?
5. Haben Sie aufgrund der Altersstruktur im Verein, aber auch wegen des
zunehmenden Anteils an Älteren in unserer Gesellschaft eine eigene Abteilung „Sport
für Ältere“?
6. Ihr Vorstand ist sich der Zunahme an älteren Menschen bewusst. Planen Sie deshalb
eine Erweiterung Ihrer Angebote über den heutigen Stand hinaus?
7. Wird in Ihrem Verein durch die Mitgliederversammlung ein/e Vertreter/in des Sports
für Ältere in den Vorstand gewählt?
8. Konzentriert sich das Programm „Sport für Ältere“ bei Ihnen auf den Sport?
9. Schließt das Programm „Sport für Ältere“ auch Angebote außerhalb des Sports mit
ein (z. B. Reisen, Kultur, Musik, Hobbys)?
10. Arbeiten Sie im „Sport für Ältere“ mit anderen örtlichen Trägern der Arbeit für
Senioren zusammen (z.B. Wohlfahrtsverbände, Gemeinde, Altenheim)?

Frage 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
Punktezahl 0 1 3 3 5 2 5 2 3 2

Punktzahl Ihres Vereins:

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Auswertung

Ihre Arbeit auf dem Prüfstand. Wo stehen Sie mit Ihrem Verein?
Anhand der folgenden Skala können Sie feststellen, wo Ihr Verein derzeit in Bezug auf die
Arbeit im Sport für Ältere steht. Die Fragen und die Anmerkungen zu Ihren Punktzahlen
erheben keinerlei wissenschaftlichen Anspruch. Sie stellen auch keine (Be-)Wertung Ihrer
bisherigen Arbeit dar. Sie sind lediglich der Versuch, anhand der gestellten und von Ihnen
beantworteten Fragen annähernd eine Standortbestimmung für Ihren Verein vorzu-
nehmen.

0–5 Punkte
Hier gibt es wichtige Ansatzpunkte zum Handeln!
Offensichtlich gibt es bei diesem Thema einen Nachholbedarf für Ihren Verein. Setzen Sie
sich doch einmal zusammen und prüfen mit den Entscheidungsträgern im Verein, welche
Maßnahmen notwendig und sinnvoll sind. Es gibt große Chancen, sich neuen Ent-
wicklungen zu öffnen! Wo ist für Sie der Ansatzpunkt, um loszulegen?

6–10 Punkte
Sie sind auf dem richtigen Weg!
Sie haben das Problem erkannt und sind auf dem Weg zur Lösung. Sicherlich haben Sie
noch nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft und es gibt jede Menge Spielraum für eine
Weiterentwicklung. Nehmen Sie sich Zeit, um mit den Verantwortlichen in die konkrete
Planung zu gehen. Also, was gilt es als Nächstes zu tun?

11–18 Punkte
Sie sind gut vorangekommen!
Ihre Arbeit hat schon erste Früchte getragen und die Auseinandersetzung mit Heraus-
forderungen unser Zeit macht deutlich, was ein aktiver Verein leisten kann: Gratulation!
Jetzt wird es darauf ankommen, das Erreichte zu erhalten, vor allem aber auszubauen. Ihr
Verein wird doch sicherlich nicht auf halber Strecke stehen bleiben wollen, oder?

19–24 Punkte
Sie können mit sich zufrieden sein!
Das langfristige Engagement Ihres Vereins auf diesem Gebiet hat sich ausgezahlt. Was
Sie erreicht haben, braucht keinen Vergleich zu scheuen. Aber ist der Endstand schon
erreicht?

25 und mehr
Hut ab, alle Achtung!
Ihr Verein kann vielen anderen ein Beispiel geben! Reden Sie darüber!

Diesen und weitere Kurztests zur Bestandsaufnahme „Wo steht mein Verein ...“ finden Sie
im Internet-Portal des DSB zum Thema Ehrenamt unter
http://www.ehrenamt-im-sport.de
Darüber hinaus gibt es viele weitere nützliche Tipps und Anregungen rund um das
Ehrenamt im Sport und die Arbeit im Sportverein. Schauen Sie doch einfach mal vorbei.

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Birgit Bruner

Es ist herrlich, bei Schnee und Kälte auf der warmen Ofenbank zu sitzen, heißen Tee zu
schlürfen und die Gedanken schweifen zu lassen. Die Wärme schleicht sich noch wohl-
tuender in die Glieder, der dampfende Tee schmeckt noch besser und Kopf und Gedan-
ken sind noch freier, wenn man die Natur zuvor hautnah erlebt, das Blut in seinen Adern
spüren konnte und zauberhafte Winterlandschaften genießen durfte. Die einen gehen
dafür auf die Loipe oder fahren Ski, andere sind passionierte Skitourengänger, wieder
andere wandern durch die Winterwelt.
So kam es, dass in den vergangenen Jahren das Schnee-
schuhwandern seine Renaissance erlebte. Schneeschuhe
dürfte es seit Menschengedenken geben, doch waren die
ursprünglich mit darmbespannten Holzrahmen in erster Linie
Mittel zum Zweck für Jäger und Fallensteller, um in
tiefverschneiten Gegenden voran zu kommen. Die Sportkultur
und einhergehend die Sport- und Freizeitindustrie ist erst vor
wenigen Jahren auf den Zug des Schneeschuhgehens
aufgesprungen und hat mit neuen, relativ günstigen Modellen
Schneeschuhwandern zu neuer Popularität verholfen.

Was ist Schneeschuhwandern?


Schneeschuhwandern ist fast so einfach wie spazieren gehen. Man schnallt sich Schnee-
schuhe mit Bindung unter seine Wanderstiefel und marschiert „auf großem Fuße“ über
verschneite Wiesen und Hänge. Die große Auflagefläche verhindert starkes Einsinken im
tiefen Schnee. So können ohne größere Anstrengung mehr oder weniger lange Spazier-
gänge querfeldein unternommen werden. Beim einen oder anderen mag es ein wenig
dauern, bis er sich an die 20 cm breiten und 80 cm langen Rahmen unter seinen Stiefeln
gewöhnt hat, aber fest steht, wer wandern kann, kann auch Schneeschuhwandern!

Warum ist Schneeschuhwandern für ältere Sportler so geeignet?


Bewegung in der Natur pflegt Körper und Geist. Schneeschuhwandern stellt geringe An-
forderungen, denn das Wandern mit Stöcken, welches in zweierlei Hinsicht zu empfehlen
ist, kann leicht erlernt werden. Zum einen bieten die Stöcke Stabilität, Sicherheit und
mindern das Sturzrisiko auf rutschigen Untergründen. Zum anderen führt der Stockeinsatz
zur Belastung größerer Muskelgruppen, zu gesteigerten Trainingseffekten mit höheren
Energie- und Kalorienumsätzen.
Ausflüge können ideal nach den individuellen Bedürfnissen der Teilnehmer gestaltet
werden, was eine adäquate Routenwahl, Tourenplanung und -leitung voraussetzt. Über
Tourenerlebnisse in der Gruppe unter professioneller Führung erhalten die Wanderer
Informationen und Tipps zur Technik des Gehens, zur Wahl des Geländes und zur Anlage
der Spur, zu alpinen Gefahren, Bekleidung und Ausrüstung sowie Natur und Umwelt. Es
ist deshalb gerade älteren Sportlern mit geringer alpiner Erfahrung dringend ans Herz zu
legen, nicht auf eigene Faust ins Schneeschuhwandern einzusteigen, sondern erste
Erfahrungen bei geführten Schneeschuhtouren zu sammeln, zumal die Veranstalter in der
Regel die notwendigen Schneeschuhe und Teleskopstöcke verleihen.

26
Was ist am Schneeschuhwandern so besonders?
Der Winter ist nicht nur kalt, sondern ebenfalls vielfältig und interessant. Lag gestern noch
kompakter Altschnee, kann morgen schon frischer Pulverschnee die Landschaft in
strahlendes Weiß kleiden. Dann ist es ein besonderer Spaß, mit Freunden zur zünftigen
Hüttengaudi zu wandern und anschließend ins Tal zu rodeln. Und wenn es ein bisschen
anstrengend ist, der Blick von einer Anhöhe – es
muss ja nicht immer ein Gipfel sein – zurück auf
seine Spur und ins flache Land entlohnt vielfach.
Es gibt zahlreiche schöne Strecken auf ein-
getretenen Forst- oder Winterwanderwegen. Wenn
nicht gespurt werden muss, ist’s auch weniger
mühsam, oben anzukommen. Selbst auf häufiger
begangenen Strecken kann es durchaus vor-
kommen, dass Tiere in freier Wildbahn entdeckt
und beobachtet werden können. Viele lohnens-
werte Hüttenziele liegen in Skigebieten, wo man
sich mit Familie und Freunden, die Ski laufen, zu
einem geselligen „Après-Ski“ verabreden kann. Es
gibt wahrhaft viele Gründe, Schneeschuhwandern auszuprobieren, aber VORSICHT! Der
Winter hat viele Gesichter und er birgt auch Gefahren.

Welche Gefahren lauern in den Bergen?


Um die Winterpracht in den Bergen uneingeschränkt zu genießen, ist mehr Vorausblick
und Kompetenz als im Sommer erforderlich. Wetter und Kälte müssen noch bewusster
kalkuliert werden. Man sollte sich nie auf angegebene Gehzeiten und Schwierigkeitsan-
gaben von Touren verlassen, sondern diese lediglich als Richtschnur heranziehen. Liegt
besonders viel Schnee, dauert der Anstieg sicher
länger als bei komprimiertem Altschnee. Also lieber Wichtige Tipps im Überblick
umkehren, wenn das geplante Ziel auch nicht • Legen Sie die Spur relativ direkt an
erreicht wurde, denn um 4 Uhr nachmittags wird es nicht zu steilen Hangneigungen an,
im Winter schon düster. Der Abstieg ist zeitlich Querungen sind mit Schneeschuhen
unbedingt einzukalkulieren. nicht angenehm
Erfolgt der Aufstieg abseits im freien Gelände, • Eisige Passagen nach Möglichkeit
müssen stets Orientierungspunkte festgehalten umgehen
werden, um wieder sicher ins Tal zurückzukom- • Stöcke gehören in die Grund-
men. Es gibt mitunter mehrere Spuren, die kreuzen ausstattung für bergige Touren
oder die eigenen Spuren können verweht sein. • Kontrollieren Sie Ihren Rucksack auf
Grundsätzlich sehen selbst bekannte Landschaften Vollständigkeit (siehe Seite 28)
im Winter anders aus als im Sommer. Zudem • Informieren Sie sich über Wetter-,
können Wegmarkierungen eingeschneit sein. Schnee- und Lawinensituation
Wechselnde Wegbeschaffenheit mit matschigen, • Bedenken Sie, dass bei viel
glatten oder vereisten Abschnitten bergen stets die Neuschnee auch der Abstieg dauert
Gefahr des Ausrutschens, was vor allem an und ermüdet
exponierten Stellen besonders gefährlich werden • Lärmen Sie nicht und nehmen Sie
kann. Solche Passagen sind nach Möglichkeit im Ihren Müll wieder mit ins Tal
tiefen oder unverspurten Schnee zu umgehen. • Respektieren Sie Flora und Fauna
• Machen Sie Ihre ersten Erfahrungen
mit ausgebildeten Übungsleitern

27
Auf Kämmen und Gipfeln können sich Wechten auf der Windschattenseite bilden. Halten
Sie hier ausreichend Abstand zum Rand, um nicht mit dem Schneedach abzubrechen.

Die sicherlich größte Aufmerksamkeit ist bei alpinen Wanderungen der Lawinengefahr
beizumessen. Es gibt ausreichend Winterwege und kleinere Touren, die quasi absolut
lawinensicher sind und die Sie selbst bei Neuschnee bedenkenlos planen können.
Bei größeren Touren ist das Abrufen des Lawinenlageberichts per Telefon oder im Inter-
net unbedingt notwendig. Am besten noch zusätzlich vor Ort bei der zuständigen Berg-
wacht oder den Hüttenwirten anfragen. Wanderungen, wo es grundsätzlich zu Lawinen-
abgängen kommen kann, sollten selbst bei geringer Gefahrenstufe (Skala von 1 – 5) auf
keinen Fall ohne Verschüttetensuchgerät (LVS-Gerät, „Lawinenpieps“) und Lawinen-
schaufel durchgeführt werden. Wenn Winterwandern zur Leidenschaft wird, macht es
Sinn, einen Lawinenkurs zu besuchen. Ein mobiles Telefon mit geladenem Akku muss
auf jeder Tour dabei sein, so dass mit der 112 möglichst schnell Hilfe geholt werden kann.

Welche Ausrüstung ist notwendig und sinnvoll?


Eine eingehende Beratung zur Wahl des passenden Schneeschuhs bietet der Fachhan-
del. An dieser Stelle sei erwähnt, dass neben den „originals“, die eigentlich nur noch no-
stalgischen Wert besitzen, die klassischen Modelle („classics“) und moderne Kunststoff-
schneeschuhe („moderns“), meist mit Harscheisen unter der Bindung versehen, auf dem
Markt sind. Wichtig ist, sich selbst über das Einsatzspektrum seiner Schneeschuhe Ge-
danken zu machen, um dann das richtige Modell mit der passenden Bindung zu wählen.
Vor dem Schneeschuhkauf sollten Sie es auf alle Fälle erst mal ausprobieren.
Als Schuhe eignen sich Bergstiefel, feste Wander-
stiefel oder auch Snowboard-Softboots. Wetterfeste Das gehört in den Tourenrucksack
Winterschuhe sind für kleinere Winterwanderungen in • Proviant und ausreichend Flüssigkeit
Mittelgebirgen oder im Voralpenraum mitunter auch • Not-Energieriegel
geeignet. Diese sollten über knöchelhoch und mit
• Erste-Hilfe-Set mit Rettungsdecke
einer wetterfesten Membran ausgestattet sein.
Grundsätzlich sind Lederstiefel mit Fett zu pflegen, • Mobiles Telefon mit aufgeladenem
Akku
Schuhwerk mit modernen Kunstfasermembranen
müssen gewachst werden, damit die Atmungsaktivität • Kältecreme am besten mit LSF
erhalten bleibt. • Sonnenbrille
Für Wanderungen in hügeligem Gelände und gerade • Wechselwäsche
für ältere Teilnehmer ist das Benutzen von Teleskop- • Ggf. Verschüttetensuchgerät
stöcken dringend anzuraten. Sie sollten leicht ver- • Lawinenschaufel und Sonde
stellbar sein und ausreichend große Teller haben,
damit man im tieferen Schnee nicht einbricht. Dreiteilige Teleskoprohre lassen sich zu-
sammenschieben und sind zum Tragen im oder am Rucksack besonders geeignet.
Sofern ihre Wander- oder Skihose keinen Schneefang eingearbeitet hat, sind Gamaschen
eine wertvolle und vergleichsweise kostengünstige Investition, um trockene und warme
Füße zu behalten. Funktionswäsche ist der klassischen Baumwollunterwäsche vor-
zuziehen, da diese den Schweiß nach außen abgibt. Mütze ist Pflicht, bei gutem Wetter
zumindest im Gepäck. Eine gute UVA- und UVB-schützende Sonnenbrille muss wegen
des reflektierenden Schnees auch bei wolkigem Himmel getragen werden.
Sofern Sie noch keinen geeigneten Berg- oder Tourenrucksack besitzen, achten Sie beim
Kauf auf Wetterbeständigkeit, ein Außenfach für Lawinenschaufel und evtl. auf einen
kleinen Luxus, der andere Gipfelstürmer an Rastplätzen neidisch machen kann: ein im
Rücken eingearbeitetes, leichtes Sitzkissen. Die Deckeltasche sollte ausreichend Platz für
Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor, Erste-Hilfe-Set und einen Energieriegel
haben.

28
Was ist zum Thema Natur und Umwelt zu beachten?
Winterwanderer bewegen sich zumeist im Lebensraum schützenswerter oder geschützter
Pflanzen- und Tierwelt. Die Beachtung folgender Regeln schützt Natur und Umwelt:

• Auf Markierungen und Hinweistafeln achten


• Schutzgebiete für Wild respektieren, Futterstellen umgehen und lediglich aus der
Distanz beobachten
• Lärm vermeiden
• Im Hochwinter Gipfelregionen als Hauptaufenthaltsrevier von Wildtieren nur von 10
bis 16 Uhr begehen
• In Waldgebieten auf Forst- und Wanderwegen bleiben; nicht kreuz und quer durch
den Wald marschieren
• Umweltfreundlich in Fahrgemeinschaften oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln
anreisen
• Nur ausgewiesene Parkplätze benutzen
(nach Empfehlungen des Deutschen Alpenverein e. V. – Abt. Natur- und Umweltschutz, Telefon: 089/14003-0, E-Mail:
rnu@alpenverein.de oder im Internet: www.alpenverein.de -> Breitenbergsport)

Wie kann Schneeschuhwandern im Verein Einzug halten?


Vor allem in breitensportlich engagierten Vereinen dürfte ein Schnupperangebot zum
Schneeschuhwandern auf Interesse stoßen. Organisatorisch ist dies in erster Linie von
der Schnee- und der regionalen Lage des Vereins abhängig. In guten Wintern lässt sich
fast bayernweit mit nicht all zu langen Anfahrten aussichtsreich wandern, denn es muss ja
nicht gleich die Zugspitze sein. Ein kleiner Höhenzug in der Rhön, auf der Alb oder im
Fichtelgebirge reicht vollkommen, um pure Winterfreuden zu erleben. Lassen Sie sich
nicht gleich entmutigen, wenn beim ersten geplanten Schneewanderwochenende grüne
Hänge vor Ihnen liegen. Machen Sie sich einfach ohne die „großen Treter“ auf den Weg.
Diejenigen, die Interesse signalisierten, kommen, wenn Schnee liegt, erst recht.
Zum Einstieg bieten sich Tagesveranstaltungen an den Wochenenden an. Die Leitung
sollte unbedingt ein erfahrener Wander- oder Bergführer oder ein Fachübungsleiter
Bergsport übernehmen. Sie wissen über Tourenplanung, Gruppenleitung, Belastungs-
intensitäten, Einsatz von Karten und Kompass Bescheid und vermitteln den Teilnehmern
die wichtigsten Informationen. Neuerdings trägt der DAV dem Schneeschuhwanderboom
mit einem speziellen Ausbildungsprogramm im Ressort Breitenbergsport Rechnung
(www.alpenverein.de --> Breitenbergsport).

Birgit Bruner ist Diplom-Sportlehrerin mit Schwerpunkt Präventions- und Rehabilitationssport.


Sie arbeitet beim BLSV im Geschäftsbereich Breitensport. Sie zeichnet verantwortlich für das
Übungsleiterjournal „sportissimo“, dass mit der jeweils letzten Monatsausgabe des bayernsports
erscheint.

Literaturtipp:
Birgit Gelder: Bayerische Alpen – 50 Wander- und Schneeschuhtouren mit Tipps zum Rodeln; Bergverlag
Rother – München 2004

Internet:
www.alpenverein.de: Auf der Homepage des Deutschen Alpenvereins gibt es Informationen zu Aus- und
Fortbildung, Natur und Umwelt und nahezu allen alpinen Themen wie Lawinenlageberichten, Karten, Literatur,
Hütten u.ä.m.

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Maren Stähle

Dass Sport und Bewegung gut für die Gesundheit


sind, weiß man in den Sportvereinen schon lange.
In den vergangenen Jahren haben sich neben den
traditionellen Angeboten des Breitensports daher
eine ganze Reihe von speziellen Gesundheits-
sportprogrammen herausgebildet, die besonders
qualifiziert angelegt sind.

Der Deutsche Sportbund hat in Zusammenarbeit


mit der Bundesärztekammer für diese Angebote
ein Qualitätssiegel entwickelt, mit dem sich der
organisierte Sport verpflichtet, die hohe Qualität
seiner Gesundheitssportangebote vor Ort in den
Vereinen nach gemeinsamen verbindlichen Grund-
sätzen sicherzustellen.

SPORT PRO GESUNDHEIT ist als Dachmarke gleichbedeutend mit den bestehenden
Zertifikaten „Pluspunkt Gesundheit.DTB“ des Deutschen Turner-Bundes und „Gesund
und Fit im Wasser“ des Deutschen Schwimm-Verbandes. Wer nicht diesen beiden
Fachverbänden angehört, aber die Qualitätskriterien erfüllt, kann die Dachmarke beim
Bayerischen Landes-Sportverband beantragen.

Was bietet das Qualitätssiegel?

• Die Vereine und Verbände garantieren eine hohe und gleichbleibende Qualität der
Angebote. Denn für alle zertifizierten Gesundheitsprogramme gelten verbindliche
Qualitätskriterien.

• Die Qualitätssiegel-Angebote setzen auf die präventive Wirkung von Bewegung. Sie
können das Herz-Kreislauf-System stärken, das Skelett-System, wie beispielsweise
den Rücken stabilisieren oder gezielte Stressbewältigung verfolgen.

• Bereits jetzt bestehen bundesweit schon ca. 10.000 Angebote mit dem Qualitäts-
siegel SPORT PRO GESUNDHEIT.

• Die Sportvereine, die sich mit großem Engagement an der Aktion beteiligen, leisten
mittel- und langfristig einen Beitrag zur Kostendämpfung im Gesundheitswesen.

• Viele Krankenkassen haben das Siegel als qualifizierte Maßnahme zur Primär-
prävention anerkannt. Mitglieder haben die Möglichkeit, sich über § 20 SGB V einen
Teil der Kursgebühren rückerstatten zu lassen.

• Darüber hinaus sind die Angebote von SPORT PRO GESUNDHEIT von einigen Kas-
sen über § 65 SGB V in das Bonusprogramm aufgenommen worden. Interessierte
sollten sich vorher auf jeden Fall bei ihrer Krankenkasse vor Ort informieren.

30
Folgende Qualitätskriterien für Gesundheitssportprogramme müssen erfüllt
werden:

1. Zielgruppengerechtes Angebot

2. Qualifizierte Leitung

3. Einheitliche Organisationsstruktur

4. Präventiver Gesundheits-Check

5. Begleitendes Qualitätsmanagement

6. Aktiver Gesundheitspartner Sportverein

Mit der Verleihung erhält Ihr Verein das SPORT PRO GESUNDHEIT Service-Paket
mit folgendem Inhalt:
Urkunde für jedes Angebot
drei Plakate je Verein zum Bewerben der Sportangebote
CD-Rom mit Präsentationsvorlagen
ein T-Shirt pro Angebot bzw. Übungsleiter
Informationsmaterial
Materialpaket

Bitte beachten Sie, dass mit der Verleihung des Qualitätssiegels bis maximal fünf Sport-
angebote eine Gebühr in Höhe von € 25,-- anfällt. Die Entscheidung fiel auf Bundes-
ebene und ist eine Angleichung an die Gebühr für den Pluspunkt Gesundheit.DTB.

Das Qualitätssiegel SPORT PRO GESUNDHEIT ist zwei Jahre gültig und muss dann
verlängert werden (jedoch frühestens 1 Jahr vor Ablauf). Um auch weiterhin die Qualität
des Angebotes garantieren zu können, ist eine Verlängerung (mit 15 Unterrichtsein-
heiten im Gesundheitssport) nötig.

Ausführliche Informationen und Antragsformulare finden Sie im Internet unter


www.blsv.de oder www.sportprogesundheit.de

Maren Stähle ist Diplom-Sportwissenschaftlerin mit Fachrichtung Prävention und Rehabilitation


und arbeitet als Bildungsreferentin für Sport und Gesundheit beim BLSV. Für Fragen zum
Thema Sport und Gesundheit steht sie Ihnen telefonisch (089.15702.508) oder per E-Mail
(maren.staehle@blsv.de) zur Verfügung.

31
Nachfolgend finden Sie einen Ausschnitt aus dem Leitfaden der Spitzenverbände
der Krankenkassen zur Umsetzung von § 20 Abs. 1 und 2 SGB V vom 21. Juni
2000 in der Fassung vom 12. September 2003

5.2.1 Bewegungsgewohnheiten

Zielgruppe:
Gesunde Versicherte mit Bewegungsmangel, Bewegungseinsteiger und -wiedereinsteiger,
jeweils ohne behandlungsbedürftige Erkrankungen

Ziel der Maßnahme:


Zur Erzielung von Gesundheits-, Verhaltens- und Verhältniswirkungen und der zu erlangenden
Handlungskompetenz und Eigenverantwortung sind sechs Kernziele anzusteuern:

Kernziel 1: Stärkung physischer Gesundheitsressourcen (insbesondere die Faktoren gesund-


heitsbezogener Fitness Ausdauer, Kraft, Dehnfähigkeit, Koordinationsfähigkeit, Ent-
spannungsfähigkeit)
Kernziel 2: Stärkung psychosozialer Gesundheitsressourcen (insbes. Handlungs- und Effekt-
wissen, Selbstwirksamkeit, Stimmung, Körperkonzept, soziale Kompetenz und Einbindung)
Kernziel 3: Verminderung von Risikofaktoren (insbesondere solche des Herz-Kreislauf-Systems
sowie des Muskel-Skelettsystems)
Kernziel 4: Bewältigung von psycho-somatischen Beschwerden und Missbefindenszuständen
Kernziel 5: Aufbau von Bindung an gesundheitssportliche Aktivität
Kernziel 6: Verbesserung der Bewegungsverhältnisse (u.a. durch den Aufbau kooperativer Netz-
werke beim Zugang zu einer gesundheitssportlichen Aktivität und bei deren Weiterführung)
Bezogen auf die Zielgruppe ist der Aufbau von Bindung an regelmäßige gesundheitssport-
liche Aktivität (Kernziel 5) von zentraler Bedeutung.

Anbieterqualifikation:
Zur Durchführung entsprechender Maßnahmen kommen Fachkräfte mit einer staatlich
anerkannten Ausbildung im Bereich Bewegung in Betracht, insbesondere

- Sportwissenschaftler (Abschlüsse: Diplom, Staatsexamen, Magister, Bachelor/ Master),


sofern deren Ausbildung einen expliziten Baustein Gesundheit/ Gesundheitssport und/oder
Sporttherapie umfasst und sie im Rahmen einer Schulung in das durchzuführende
Gesundheitssportprogramm speziell eingewiesen sind
- Krankengymnasten, Physiotherapeuten, Sport- und Gymnastiklehrer und Ärzte, sofern diese
im Rahmen einer Schulung in das durchzuführende Gesundheitssportprogramm speziell
eingewiesen sind
- Lizenzierte Übungsleiter der Turn- und Sportverbände mit der Fortbildung "Sport in der
Prävention" (Lizenzstufe II), die in das durchzuführende Gesundheitssportprogramm
speziell eingewiesen sind. Der Einsatz der Übungsleiter der Turn- und Sportverbände ist auf
Angebote beschränkt, die mit dem Qualitätssiegel SPORT PRO GESUNDHEIT
ausgezeichnet wurden. Weiterhin muss das Präventionsangebot alle hier und in Abschnitt 4
dieses Leitfadens genannten Kriterien erfüllen.

Freizeit- und Breitensportprogramme, Maßnahmen zum Erlernen einer Sportart, Trainings-


Programme mit einseitigen körperlichen Belastungen sowie Dauerangebote sind nicht
förderungsfähig.

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Übungsleiterausbildung 2005
03.04. – 08.04.
ÜL-„Ä” (Allgemein für Ältere)
10.04. – 15.04. Diese
(Teilnahmeralter ab 45 Jahre)
25.04. – 29.04.
12.06. – 17.06. Ausbildungen
19.06. – 24.06. ÜL-“A” (Allgemein)
04.07. – 08.07. finden in der
ÜL-Zusatzausbildung „Prävention“ – Schwerpunkt „Haltung
06.05. – 13.05. Sportschule
und Bewegung“ (2. Lizenzstufe)

ÜL-Zusatzausbildung „Prävention“ – Schwerpunkt „Herz- Oberhaching


30.09. – 07.10.
Kreislauf-Training“ (2. Lizenzstufe)
bei München
ÜL-Zusatzausbildung „Sport für Ältere“
20. – 25.11. statt.
(2. Lizenzstufe)

24./25.09. und
ÜL-Zusatzausbildung „Sport für Ältere“
08/09.10. und Nürnberg
(2. Lizenzstufe)
22./23.10.
Weitere Termine und Infos können bei der Bayer. Akademie (Telefon 089.15702.220), den jeweiligen
Bezirksgeschäftsstellen und beim VSB (VereinsServiceBüro) (Telefon 089.15702.400) angefordert werden.

Veranstaltungen und Fortbildungen „Sport für Ältere“ 2005


Termin Thema Referent Veranstaltungsort Ansprechpartner
(Bezirk / Kreis) & Telefonnr.
März
12.03. 18. Seniorentreff „Komm, wir Neudrossenfeld, Monika Scheuring
machen alle mit“ Mehrzweckhalle
(13.30 – 17.30 Uhr) (Oberfranken) 09203.1428

12.03. Workshop „Sport für Ältere“ Rainer Trapp u.a. Lautrach bei Traudl Wirth
Memmingen
(Schwaben) 08274.1255
Bezirksfortbildung
12.03. Nordic Walking N.N. Fürth Wolfgang Hofmann
(Mittelfr. / Fürth)
0911.7661906
April
09.04. Sport für Ältere Marc Kürschner Heinersreuth Monika Scheuring
(Oberfranken)
Bezirksfortbildung 09203.1428

09.04. „Am Puls der Zeit“ Richard Wieser Weiden Helga Döderlein
Turnstäbe & Noodles (Oberpfalz /
Dance Mix Weiden) 0961.23505

09.04. Gesundheitsorientiertes Gerhard Ellinger Maxhütte-Haidhof Ute Hierl


Fitnesstraining für Frauen und (Oberpfalz /
Ältere Schwandorf) 09471.301327

16.04. Sport mit Älteren – 50plus Richard Wieser Straubing Rosemarie Geier
Gesundheitsorientiertes (Niederbayern)
Fitnesstraining 08731.71442
Fetzig fit mit Handgeräten
Dance Mix 50plus
Körperwahrnehmung

33
16.04. Auch bei Älteren geht’s rund Waltraud Flucht N.N. Geschäftsstelle
Geschicklichkeit / Ausdauer (Mittelfranken) Mittelfranken
Rhythmusschulung
Partner-/Gruppenaufgaben Bezirksfortbildung 0911.538744

16.04. „Bewegung hält fit“ Lindner, Högele, Cham Arnold Lindner


Gymnastik mit Pezziball und Skupin (Oberpfalz / Cham)
Haushaltsgeräten 09970.1490

22./23.04. Arbeitstagung „Sport für Oberbayern Hanna Kuplent


Ältere“
089.1417315
30.04. Funktionelles Bewegungs- Rainer Trapp Dillingen Günther Wirth
training “50 PLUS” (Schwaben /
Dillingen) 08274.1255
Juni
Anfang Juni Seniorentreff - Sport, Kultur N.N. Altdorf bei Rosemarie Geier
und Geselligkeit – 50plus Landshut
(Niederbayern) 08731.71442

11.06. Fitness-Tag Kötzting Evelin Hensel


in Kooperation mit dem (Oberpfalz)
Klinikum Luitpold Bezirksfortbildung s.o.
Juli
09.07. Der Übungsleiter in einer Gerd Miehling Nürnberg Geschäftsstelle
Seniorensportgruppe (Mittelfranken) Mittelfranken
Bezirksfortbildung
0911.538744
16.07. Koordination und Bewegungs- N.N. Diespeck(Mittelfr. / Liesl Jordan
schulung für Ältere Neustadt / Aisch)
09161.3777
September
17.09. Fit und gesund im 2. Weg – N.N. Wiesau Maria Kaiser
Sport für Ältere (Oberpfalz /
Tirschenreuth) 09234.359

17.09. Sport mit Älteren N.N. Würzburg Hans Rügamer


(Unterfranken)
Bezirksfortbildung 0931.17970

18.09. Internationale Tänze für Jung Hilde Koller, Maxhütte-Haidhof Ute Hierl
und Alt Uschi Grau (Oberpfalz /
Qui Gong – Akupressur – Schwandorf) s.o.
Selbstmassage
24./25.09. „Herbstaktion“ N.N. Waldmünchen Arnold Lindner
(Oberpfalz / Cham)
s.o.
Oktober
01.10. Gesundheit und Fitness Ramona Petzold N.N. H. Lausecker
Rund um die Wirbelsäule (Mittelfr. / Roth,
Fatburning Schwabach) 0911.12028
07.10. Kneippness - Wellness Neualbenreuth Evelin Hensel
Sibyllenbad
(Oberpfalz / s.o.
Amberg-Sulzbach)
09.10. Tipps und Anregung im Heinersreuth Monika Scheuring
Seniorensport (Oberfranken)
(13.00 – 17.30 Uhr) (Herbstlehrgang) 09203.1428
November
12./13.11. Älter werden – Fit bleiben Ralf Bernowsky Weiden Ralf Bernowsky
(Oberpfalz)
Bezirksfortbildung 0179.1279791

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DER BAYERISCHE LANDES-SPORTVERBAND E.V

IN ZUSAMMENARBEIT MIT DER

UNIVERSITÄT WÜRZBURG

PRÄSENTIEREN DIE

BEWEGUNGSTAGE 2005
BAYERISCHES SPORTSYMPOSIUM FÜR ÜBUNGSLEITER UND LEHRER

Schwerpunkte

Sport in Schule und Verein

Wellness und Gesundheit

Fit in jedem Alter

24./25. September 2005 im


Sportzentrum der Uni Würzburg

Infos über: Bayerischer Landes-Sportverband e.V. - GB Breitensport


Georg-Brauchle-Ring 93, 80992 München
Telefon 089 15702-509
Fax 089 15702-517
E-Mail bewegungstage2005@blsv.de
Ansprechpartnerin Romy Heider
www.blsv.de

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