Sie sind auf Seite 1von 46

Die Physiologie der Enthaltsamkeit Startseite

von Dr. Raymond W. Bernard

Die Physiologie der Enthaltsamkeit


Das sexuelle Verhalten archaischer Völker
Eine biochemische Theorie der Neurosen und Psychosen
Die Chemie des Samens
Die Chemie der Spermien

Die Physiologie der Enthaltsamkeit Top

In der heutigen Zeit hat sich, nicht nur in der allgemeinen Öffentlichkeit,
sondern auch unter den Ärzten, die Anschauung durchgesetzt, dass der
Glaube an den physiologischen Wert der Enthaltsamkeit zu den dunklen
Zeiten des religiösen Aberglaubens und der wissenschaftlichen Unkenntnis
gehört, der unvereinbar mit dem heutigen physiologischen Wissen ist.
Bestimmte Pseudo-Sexologen haben diese Idee zu ihrem kommerziellen
Vorteil ausgenutzt und haben in der öffentlichen Meinung eine Phobie
gegen die Enthaltsamkeit erschaffen, sie als eine gesundheitliche Gefahr und
als Ursache für Nerven- und psychische Erkrankungen dargestellt. Auf der
Grundlage dieser Ansicht haben Mediziner und Psychoanalytiker die
Enthaltsamkeit als Ursache nervöser Beschwerden der Jugend angesehen
und haben jungen Männern geraten, Prostituierte aufzusuchen und
Geschlechtskrankheiten als ein geringeres Übel als das Risiko der
Enthaltsamkeit betrachtet.

Ein sorgfältiges Nachdenken sollte jedoch jeden aufgeschlossenen Leser


davon überzeugen, dass die obige Ansicht falsch und dass die
Enthaltsamkeit als solche nicht schädlich, sondern sehr heilsam ist. Treten
trotzdem Probleme auf, wenn jemand enthaltsam lebt und keine sexuellen
Beziehungen pflegt, dann liegt die Ursache nicht an der Enthaltsamkeit,
sondern an einigen sexuellen Problemen, wie etwa den übermäßigen
nächtlichen Pollutionen (Samenergüssen), usw.. Im Hinblick auf den
Reichtum des Samens an Lecithin, Cholesterin, Phosphor und anderen
Bestandteilen des Nerven- und Hirngewebes, ist es klar, dass sexuelle
Zügellosigkeit für den Verlust dieser wertvollen Nervennahrung und für das
gestörte Funktionieren des Nervensystems und des Gehirns verantwortlich
ist. Diese gesundheitlichen Beeinträchtungen können aber niemals, im
Gegensatz zu den unwissenschaftliche Ansichten einiger Psychoanalytiker,
durch die Enthaltsamkeit entstehen.

Wie wir wissen, bilden die inneren Sekrete der Sexualdrüsen, die Basis der
individuellen physischen und geistigen Vitalität und die Sexualhormone
sind sowohl innerhalb als auch außerhalb der Hoden vorhanden. Viele der
Auswirkungen, die diesen Hormonen zugeschrieben werden, sind, wie wir
gesehen haben, physiologische Auswirkungen des bewahrten Samens. Die
Bewahrung des Samens bedeutet die Bewahrung der Sexualhormone und
eine erhöhte Vitalität. Der Verlust des Samens dagegen bedeutet den Verlust
der Hormone und eine verminderte Vitalität. Der chronische Mangel an
diesen Hormonen führt zu Altersschwäche. Voronoff und Steinbach
bemühten sich, diesen Vitalitätsverlust durch eine Erhöhung der
Sexualhormone im Blut entgegenzuwirken.

Der Samen ist eine sämige, eiweißhaltige Flüssigkeit, mit basischem


Charakter, der sehr reich an Kalzium, Phosphor, aber auch an Lecithin,
Cholesterin, Eiweiß, Nukleoproteinen, Eisen, Vitamin E, usw. ist. Bei der
Ejakulation eines normalen Mannes werden etwa 226 Millionen Spermien
ausgeschieden. Diese sind reich an phosphorisierenden Fetten (Lecithinen),
Cholesterinen, dem Ursprung der Sexualhormone, Nukleoproteinen
(Nukleoproteine sind Eiweiße, die strukturell mit einer Nukleinsäure (DNA
oder RNA) verbunden sind) und Eisen. Eine Unze Samen wird als
gleichwertig mit 60 Unzen Blut betrachtet. (Eine Unze ist eine nicht-
metrische Maßeinheit und beträgt umgerechnet etwa 28,35 Gramm.) Der
Samen enthält wertvolle Bestandteile, die unter anderem über die Vitalität
eines Menschen entscheiden. Dr. Frederick Mc Cann bemerkte zu diesem
Punkt: "Aus dem, was erklärt wurde, muss zugegeben werden, dass die
Samenflüssigkeit die potentielle Möglichkeit einer vitalen Eigenschaft
besitzt, so wie es der Überzeugung der antiken Schriftsteller entsprach.

Der Samen enthält Stoffe mit hohem physiologischen Wert, vor allem in
Bezug auf die Ernährung des Gehirns und des Nervensystems. Wird der
männliche Samen durch die weiblichen Genitalien aufgenommen, so hat er
einen vitalisierenden Effekt auf den weiblichen Organismus. Dasselbe
geschieht im Körper des Mannes, der den Samen erzeugt und bewahrt.
Umgekehrt, entzieht der Velust des Samens dem Körper seine Vitalität und
wertvolle Substanzen, wie Lecithin, die für die Ernährung der Nerven sehr
wichtig sind. Lecithin wird z.B. mit sehr großem therapeutischem Erfolg für
die Heilung von Neurasthenie, einer Nervenschwäche aufgrund körperlicher
und/oder seelischer Überlastung, die die Folge sexueller Exzesse ist,
eingesetzt.

Die folgenden Aufzählungen gehören zu den vielen physiologischen


Beweisen, die den Wert der Enthaltsamkeit verdeutlichen:
1. Es besteht eine bemerkenswerte Ähnlichkeit zwischen der
chemischen Zusammensetzung des Samens und des zentralen
Nervensystems, die beide besonders reich an Lecithin,
Cholesterin und Phosphorverbindungen sind. Dies weist
darauf hin, dass die Vergeudung des Samens, dem Körper
Substanzen entzieht, die für die Ernährung des
Nervensystems unbedingt notwendig sind.

2. Übermäßiger freiwilliger Samenverlust durch


Masturbation, Geschlechtsverkehr und anderen sexuellen
Praktiken, ist schwächend und schädlich für den Körper und
das Gehirn.

3. Übermäßiger unfreiwilliger Samenverlust durch nächtliche


Pollution, am Tage auftretende (unfreiwillige) Orgasmen,
Spermatorrhea (Abfluß von Samen, evtl. nur
Samenblasensekret, aus der Harn(samen)röhre ohne
Wolllustgefühl, z.B. beim Stuhlgang oder Wasserlassen),
schwächen das Nervensystem und können Neurasthenie
auslösen.

4. Beobachtungen der unmittelbaren Folgen eines Orgasmus'


weisen darauf hin, dass sie vorübergehend das Nervensystem
erschöpfen. Findet dagegen häufig ein Orgasmus statt, dann
führt dies zu einer chronischen Nervenschwäche (sexuelle
Neurasthenie).

5. Enthaltsamkeit ist heilsam für das Gehirn, da es das


Lecithin, welches als Nervennahrung betrachtet werden kann,
bewahrt. Aus diesem Grunde führten einige der größten
Intellektuellen Genies der Antike und der modernen Zeit ein
enthaltsames Leben. Dazu gehören Pythagoras, Plato,
Aristoteles, Leonardo da Vinci, Spinoza, Newton, Kant,
Beethoven, Herbert Spencer, usw..

6. Neuere physiologische Erkenntnisse, die darauf hinweisen,


dass der Samen Substanzen enthält, die von großem
physiologischen Wert für den Körper sind, unterstützen die
Idee der Enthaltsamkeit, die sich positiv auf die Gesundheit
auswirkt, wie die Experimente von Prof. Brown-Sequard
über die vitalisierende Wirkung von Hodenextrakten* und
die Untersuchungen von Prof. Steinbach, der eine
Verjüngung durch den Erhalt des Samens feststellt, indem er
die ableitenden Samenleiter abband, nachwiesen. 1891
untersuchte der russische Chemiker Alexander von Poehl
Spermien und stellte fest, dass sie die nervenstimulierenden
Substanzen Lecithin, Cholesterin, Vitamin E, männliche
Sexualhormone (Testosteron), usw. enthielten.

*Männliche Stärke wird seit Jahrtausenden und in vielen


Kulturen mit der männlichen Sexualität in Verbindung
gebracht. Entsprechend bekamen die männlichen
Sexualorgane und -merkmale besondere Kräfte
zugesprochen. Hodentransplantationen und -extrakte waren
häufig Gegenstand von Experimenten zur
Leistungssteigerung. Besonders hervor tat sich damit im 19.
Jahrhundert der französische Physiologe Charles Edouard
Brown-Séquard. 1889 teilte der 72jährige froh mit, dass es
ihm gelungen sei, seinem körperlichen und geistigen Verfall
während der letzten 25 Jahre mittels Injektionen drastisch
entgegenzusteuern. Die Injektionen bestanden aus Sperma
und aus flüssigen Hodenextrakten von Hunden und
Meerschweinchen. Quelle: Doping

7. Führende Physiologen, Urologen, Neurologen, Psychiater,


Sexualwissenschaftler, Gynäkologen und Endokrinologen
unterstützen den physiologischen Wert der Enthaltsamkeit.
Zu diesen Autoritäten gehören Moll, Kraepelin, Marshall,
Lydston, Talmey und andere.
Dr. Jacobson sandte zweihundert Briefe an Professoren der Physiologie,
Hygiene, Geschlechtskrankheiten, Nervenerkrankungen, Neurologie und
Psychiatrie, um Rückfragen zu ihrer Meinung über die Enthaltsamkeit zu
erfahren. Alle Antworten, bis auf einige wenige Ausnahmen, erklärten die
Enthaltsamkeit als förderlich für die Gesundheit. Es gab u.a. folgende
Antworten:

Kreaplin sagt, dass die Enthaltsamkeit nicht schädlich ist und dass die
Vorteile bei der Vermeidung von Geschlechtskrankheiten offensichtlich
sind. Gaertner ist ebenfalls der Meinung, dass die Enthaltsamkeit nicht
schädlich für junge Männer ist. Gramer schreibt, dass sexuelle
Enthaltsamkeit vor der Ehe nicht schädlich ist. Finkler antwortet, dass
Enthaltsamkeit nicht schädlich für junge Menschen ist, sondern dass sie sich
im Gegenteil, heilsam auf Körper und Geist auswirkt. Lassar denkt
ebenfalls, dass die Enthaltsamkeit nicht schädlich für junge Männer ist.
Seiferts sagt, dass die Erfahrung ihm gelehrt hat, dass die Enthaltsamkeit
nicht schädlich ist. Gruber sagt, es gibt keinen Grund, warum die
Enthaltsamkeit schädlich sein sollte. Jürgensen denkt, dass die
Enthaltsamkeit per se (per se = das durch und in sich Seiende) nicht
schädlich ist. Strumpell denkt, dass die Enthaltsamkeit indirekt nützlich für
die Vermeidung von Geschlechtskrankheiten und nicht schädlich ist.
Hoffmann beurteilt die sexuelle Enthaltsamkeit als nützlich. Strumpell
denkt, dass die Enthaltsamkeit indirekt nützlich für die Verhütung von
Geschlechtskrankheiten ist und sicherlich nicht schädlich. Tuczek ist der
Meinung, dass die Enthaltsamkeit heilsam ist.

Prof. von Leyden, sagt, dass er die Erfahrung gemacht hat, dass die
Enthaltsamkeit keine schädigenden Auswirkungen hat. Hein sagt, dass die
sexuelle Enthaltsamkeit für die meisten Männer unschädlich ist. Prof. von
Grutzner schreibt, dass nach seiner Meinung die sexuelle Enthaltsamkeit
fast nie schädlich ist. Prof. Meschede hat während seiner 47 Jahre in der
psychiatrischen Praxis, noch nie einen Fall von Geisteskrankheit gesehen,
der durch sexuelle Enthaltsamkeit entstand. Weber schreibt, dass die
Enthaltsamkeit für junge Männer nicht schädlich ist, sondern im Gegenteil,
sehr nützlich. Hoche ist der Meinung, dass sexuelle Enthaltsamkeit nicht
schädlich für junge Männer ist und nicht zur Masturbation führt. Neisser
schreibt, dass die meisten jungen Männer heute viel länger enthaltsam leben
könnten. Aschaffenberg schreibt, dass besonders die, die zur Nervosität
neigen, keinen Schaden durch sexuelle Enthaltsamkeit erleiden, wenn ihnen
vermittelt wird, dass Enthaltsamkeit nicht schädlich ist. Moll sagt: "In der
heutigen Zeit sind die meisten Mediziner sich darüber einig, dass die
sexuelle Enthaltsamkeit im Allgemeinen nicht schädlich ist." Hutchinson
sagt: "Der Glaube, dass die Ausübung der sexuellen Funktion für die
Gesundheit der Männer erforderlich ist, ist ein reiner Irrglauben, denn vor
der vollkommenen Reife ist sie äußerst schädlich."

Unter den angesehenen Autoritäten der Sexualität, die der Meinung sind,
dass die sexuelle Enthaltsamkeit ohne Schden und nützlich für die
Gesundheit ist, gehören folgende Personen: Forel, Moll, Professor
Montegazza, Professor Alfred Fournier, Prof. Dubois; Professor für
Neuropathology in Berne; Prof. Furbringer, Loewenfeld, Krafft-Ebing, Prof.
Lydston, Ruggles, Prof. Oesterling aus Tübingen University, Chassaignac,
Professor Beale vom Royal College of London, der angesehene
Gynäkologe; Ribbing, die große Autorität, Acton; der Gynäkologe, Hegar;
die angesehene englische Autorität über Physiologie und Sexualität,
Marshall; Dr. L. Robinowitch, Neurologe und Psychiater, früher Präsident
der New York Neurological Society; der angesehene Psychiatert, Dr.
Spitzka, ebenfalls einst Präsident der New York Neurological Society; der
New Yorker Gynäkologe und Sexualwissenschaftler, Dr. B.S. Talmey;
Professor Sajous, Vorstand der American Endocrinology; Dr. Bruce von der
Universität in Oklahoma, Professor Brown-Sequard, der weltbekannte
Physiologe und Vater der Science of Endocrinology und andere.

Prof. von Gruber aus München, eine herausragende europäische Autorität


auf dem Gebiet der Sexualität, schreibt zum Thema "Die hygienische
Bedeutung der Ehe": "Es ist absurd, den Samen als eine ebenso schädliche
Sekretion wie den Urin zu betrachten, der einer periodischen Entleerung
bedarf. Vielmehr ist der Samen eine vitale resorbierende Flüssigkeit, die
einen heilsamen Effekt auf die Physiologie hat. Dies wird durch die große
Anzahl intellektueller Genies unter Beweis gestellt, die ein enthaltsames
Leben geführt haben." Dr. Bernard S. Talmey, ein bedeutender
amerikanischer Gynäkologe und ebenfalls eine Autorität auf dem Gebiet der
Sexualität, bringt eine ähnliche Meinung zum Ausdruck. Er sagt, dass durch
die Abwesenheit von sexuell anregenden Stimulationen, der Samen und die
Spermien in geringeren Mengen produziert werden und vollständig durch
die Samenbläschen resorbiert werden. So wird die Enthaltsamkeit leicht und
natürlich. Die Bewahrung des Samens, so behauptete er, ist notwendig, um
eine größere Vitalität für Körper und Geist zu erreichen. Der Verlust des
Samens dagegen ist schädlich. Selbstverständlich kann ein Mann
lebenslang, ohne irgendwelche Beeinträchtigungen, enthaltsam leben, dafür
aber mit einem Erfolg, wie sie Männern wie Leonardo da Vinci, Kant,
Beethoven, Herbert Spencer (englischer Philosoph - Darwinismus), etc.
beschieden war.

Der Neuropathologe Dr. Dubois sagt, dass, im Gegensatz zu den falschen


Schlußfolgerungen der Freudschen Schule, sexueller Genuss und nicht
sexuelle Enthaltsamkeit die Ursachen für Neurasthenie ist. Der Physiologe
Professor Alfred Fournier verhöhnte die Idee, dass die Enthaltsamkeit für
junge Menschen eine Gefahr sei und dass er während seiner Jahre der
medizinischen Praxis, noch nie solch einen Fall erlebt habe. Professor
Montegazza dagegen, lobte die Vorteile der Keuschheit, für den
menschlichen Körper und das Gehirn. Dr. John Harvey Kellogg (Miterfinder
der Cornflakes) weist darauf hin, dass viele der berühmten griechischen
Athleten der Antike, wie Astylos, Dopompos und andere, die von Plato
erwähnt wurden, während des Trainings vollkommene Enthaltsamkeit
praktizierten, die zu ihrer außergewöhnlichen Leistung führten. Professor
Furbringer, eine prominente deutsche Autorität auf dem Gebiet der
Sexualität, schreibt: "Sexuelle Enthaltsamkeit ist nach der einstimmigen
Meinung der Ärzteschaft nicht gesundheitsschädlich, wie allgemein
geglaubt."
Zum Thema "Sexual Hygiene in Married Life" (Sexuelle Hygiene im
Eheleben) schrieb er: "Neurasthenie (Neurasthenie ist eine Nervenschwäche,
die sich u.a. durch Erschöpfung, Nervosität, Ermüdung, ausdrückt.) wird bei
einer unverheirateten Person in der Regel nur durch Masturbation oder
andere Formen der Wollust ausgelöst." Der deutsch-österreichische
Psychiater Professor Krafft-Ebing, eine große Autorität für sexuelle Fragen,
entlarvte die "Krankheiten durch Abstinenz" als einen Mythos. Der
Gynäkologe Loewenfeld hält es für möglich, dass ein normaler Mensch
ohne irgendwelche gesundheitsschädlichen Effekte, ein Leben lang
enthaltsam leben kann. Der Physiologe und Endokrinologe Prof. F.G.
Lydston von der Universität in Illinois, sagte: "Die Enthaltsamkeit per se ist
wahrscheinlich nicht schädlich. Ein häufiger Samenerguss allerdings, führt
zu einem großen Vitalitätsverlust für Körper und Geist." Seiner Ansicht
nach, kann man durch eine lebenslange Enthaltsamkeit eine perfekte
Gesundheit und goße körperliche Energie entwickeln. Ruggles schreibt:
"Die sexuelle Abstinenz ist mit perfekter Gesundheit und einer Erhöhung
der Vitalität durch Resorption des Samens, identisch."

Forel, ein berühmter Schweizer Sexualwissenschaftler, sagt: "Abstinenz


oder sexuelle Enthaltsamkeit ist für einen normalen jungen Mann mit einer
durchschnittlichen Verfassung keineswegs unpraktikabel." Er ergänzte:
"Heutzutage ist die Idee unter jungen Leuten verbreitet, dass die
Enthaltsamkeit etwas Abnormales und Unmögliches ist. Und dennoch haben
viele, die die Keuschheit erprobt haben, festgestellt, dass sie für die
Gesundheit nicht schädlich ist." Dr. Perier weist auf die falsche Ansicht hin,
dass die Enthaltsamkeit mit scheinbaren Gefahren verbunden ist und
betrachtet sie als einen physischen, moralischen und geistigen Schutz für
junge Männer. Rohleder betrachtet den Rat der Ärzte, die jungen Männern
den Geschlechtsverkehr empfahlen, als skrupellos. Chassaignac behauptet,
um so gesünder der Einzelne, um so leichter fällt ihm die Enthaltsamkeit.
Nur die kranken und neurotischen Menschen finden es schwer, enthaltsam
zu leben. Professor Oesterling aus Tübingen sagt: "Man kann nicht allzu oft
wiederholen, dass die Abstinenz und die absolute Reinheit vollkommen in
Übereinstimmung mit den Gesetzen der Physiologie und Moral sind, und
dass sexuelle Ausschweifungen weder von der Physiologie und Psychologie
noch von der Moral und Religion gerechtfertigt werden."

Professor Beale vom Royal College of London, sagt, dass "sexuelle


Abstinenz noch nie einem Menschen geschadet hat, wenn sie beachtet
wurde." Der Gynäkologe Ribbing sagt, dass er viele junge Männer kennt,
die ohne Schwierigkeiten und Beeinträchtigungen vollkommen enthaltsam
leben. Clarke sagt, dass Enthaltsamkeit die Gesundheit und Energie erhöht,
während die sexuelle Zügellosigkeit genau das Gegenteil bewirkt. Laut
Surbled, sind "die Übel der Unkeuschheit bekannt und unbestritten, die der
Enthaltsamkeit dagegen, sind eingebildet." Die große Autorität, Acton, sagt,
dass die populäre Vorstellung, dass die Abstinenz die Ursache für die
Impotenz oder die Verkümmerung des Sexualorgane ist, ist ein
schwerwiegender Fehler." Keuschheit schädigt weder den Körper noch die
Seele", sagt er. Der Gynäkologe Hegar, ist der Auffassung, dass die
"sexuelle Notwendigkeit" ein Mythos, eine Illusion, ist. Ein weiterer
angesehener Gynäkologe weist auf die Notwendigkeit der sexuellen
Kontrolle und Enthaltsamkeit hin. Der bekannte Physiologe Marshall weist
in seiner "Introduction to Sex Physiology" (Einführung in die Physiologie
der Sexualität) auf die Notwendigkeit der sexuellen Zurückhaltung für die
Sublimation der sexuellen Energie in höhere geistige Formen des
Ausdrucks, hin. Dies kann man bei vielen intellektuellen Genies der
Vergangenheit beobachten, die ein enthaltsames Leben führten. Dr. L.
Robinowitch, ein prominenter amerikanischer Neurologe, sagt, dass "die
sexuelle Enthaltsamkeit nicht nur harmlos, sondern von Vorteil ist."

Die Zeitschrift "American Medicine" bemerkte in ihrer July-Ausgabe von


1905: "Es sollte einfach sein, jeden davon zu überzeugen, dass die
Enthaltsamkeit als ein normaler Zustand der Zivilisation bezeichnet werden
kann." 1906 verabschiedete die "American Medical Association"
(Amerikanische Medizinische Gesellschaft) eine Resolution, dass "die
Enthaltsamkeit nicht mit der Gesundheit unvereinbar ist." Ein
internationaler Kongreß in Brüssel erklärte, dass ein keusches Leben nicht
schädlich für die männliche Gesundheit ist. Es ist im Gegenteil, aus
Gründen der Hygiene, sogar zu empfehlen. Der Kongress stellte fest: "Es ist
in Übereinstimmung mit den meisten großen medizinischen Kapazitäten,
dass es nicht schädlich für die Gesundheit des Menschen ist, seinen Körper
rein zu halten." Die medizinische Fakultät der Universität Christiania (heute
Oslo) gab folgende Erklärung ab: "Die Behauptung, dass ein keusches
Leben schädlich für die Gesundheit ist, steht nach unserer einstimmigen
Erfahrung, auf keinem festen Fundament. Wir haben keine Kenntnis über
Schäden, die aus einem reinen und moralischen Leben resultieren".

Überzeugende Beweise für einen sofortigen und beachtlich schwächenden


Effekt durch einen Orgasmus sind durch eine Studie belegt worden. Sie
sprechen für die Vorteile der Enthaltsamkeit. Diese Studie zeigt, dass die
Annahme, dass es so etwas wie eine "sexuelle Notwendigkeit" gibt, eine
Illusion ist. Obwohl der schwächende Effekt auf einen nervlichen Ursprung
zurückgeführt wird, kann es keinen Zweifel daran geben, dass es sich im
Wesentlichen um die schädlichen Auswirkungen des Orgasmusses handelt,
der dem Körper Kalzium, Lecithin und andere Stoffe, die für das normale
Funktionieren des Nervensystems notwendig sind, entzieht. Havelock Ellis
zitiert in seinen "Studies in the Psychology of Sex" (Studien über die
Psychologie der Sexualität) die Beobachtungen von Dr. F.B.Robinson zu
diesem Thema, die im "New York State Medical Journal" (Medizinisches
Journal des Staates New York) veröffentlicht wurden. Er stellte fest, dass
ein Hengst, wenn er zum ersten Mal mit einer Stute kohabitiert, nach einem
kurzem und kräftigem Geschlechtsverkehr in eine kurze Ohnmacht fällt, die
Dr. Robinson als Gehirnanämie (Sauerstoffarmut im Gehirn) erkannte. Er
erwähnte sogar den Fall einer Stute, die nach einer Kohabitation tot umfiel.
Junge Bullen fallen nach dem ersten sexuellen Kontakt mit einer Kuh häufig
in Ohnmacht und es ist sehr häufig zu beobachten, dass ein junger Bulle so
ausgelaugt ist, dass er in eine ruhige Ecke schleicht, um sich für einige
Stunden zu erholen. Hunde dagegen fallen nicht in Ohnmacht, weil die
sexuelle Vereinigung zwischen Hunden ausdauernder ist, wodurch der
Schock vermieden wird. Beim Eber steigt der Orgasmus auf eine solche
Höhe, dass das Tier an Schmerzen zu leiden scheint. Danach ist es für
mehrere Stunden erschöpft.

Havelock Ellis schreibt:

"Wenn wir verstanden haben, wie tief die organische Erschütterung, die mit
dem Vorgang der Detumeszens, dem Abschwellen der Gefäße und Muskeln,
verbunden ist, und wie groß die begleitende motorische Erregung ist,
können wir verstehen, dass der Koitus (Geschlechtsverkehr) sehr ernste
Auswirkungen haben kann. Auch bei Tieren ist dies mitunter der Fall. Junge
Stiere und Hengste sind nach ihrem ersten sexuellen Kontakt in Ohnmacht
gefallen. Eber sind nach einem Koitus in ähnlicher Weise davon betroffen.
Und von Stuten ist bekannt, dass sie sogar unmittelbar nach einem Koitus
sterben können. Die Menschen, vor allem die Männer, so bemerkt Bryan
Robinson, sterben zwar nicht, aber sie leiden unter unzähligen Störungen.
Unfälle unmittelbar nach dem Koitus sind bekannt. Sie resultieren
hauptsächlich aus der Gefäß- und Muskelspannung, die mit der
Abschwellung der Gefäße und Muskeln einhergehen. Frauen sind durch die
größere Langsamkeit der weiblichen Detumeszens, der Abschwellung der
Gefäße und Muskeln, besser geschützt. Ohnmacht, Erbrechen, Urinieren
und Stuhlgang wurde bei jungen Männern nach dem ersten Koitus
festgestellt. Verletzungen verschiedener Organe, wie etwa ein Milzriss,
traten gelegentlich auf. Bei Männern im reiferen Alter, waren die Arterien
manchmal nicht in der Lage, dem hohen Blutdruck und Gehirnblutungen zu
widerstehen, was Lähmungen zur Folge hatte. Bei älteren Männern hatte die
Aufregung des Umgangs mit fremden Frauen manchmal den Tod zur Folge.
Auch sind verschiedene Fälle prominenter Personen bekannt, die in den
Armen einer jungen Frau oder Prostituierten starben."

Der berühmte russische General Skobeloff starb, als er mit einer Frau mit
schlechtem Ruf intim war. Robinson berichtete von einem Richter, der kurz
nachdem er eine Prostituierte in einem Bordell besuchte, starb. Er berichtete
außerdem von einem Siebzigjährigen der ebenfalls nach dem Besuch einer
Prostituierten starb. Ebenso erwähnte er den Fall eines 48jährigen Mannes,
der in einem chicagoer Hotel starb, nachdem er Geschlechtsverkehr mit
einer gefälligen Witwe hatte. Er spricht vom Fall eines jungen Mannes, der
nach seinem ersten Koitus ohnmächtig wurde und von einem
sechzigjährigen Mann, der, unmittelbar nachdem er Geschlechtsverkehr mit
einer fremden Frau hatte, das Zimmer verlies und starb. Solche Todesfälle
geschehen in der Regel älteren Männern als Folge eines
Geschlechtsverkehrs mit fremden Frauen, der wahrscheinlich stürmischer
und aufregender ist, als mit der eigenen Ehefrau. Atilla, der König der
Hunnen starb ebenfalls beim Geschlechtsverkehr mit einer jungen Frau.

Acton, die große medizinische Autorität, weist darauf hin, dass bei einigen
Personen das Ende des Orgasmus von mehr oder weniger starken
epileptischen Zuckungen begleitet ist. Danach stellt sich eine große
Erschöpfung ein. Dies ist ebenfalls in einer sehr überspitzten Form bei
einem männlichen Kaninchen (Rammler) zu sehen, das nach jeder
Kopulation in einer Art epileptischen Anfall auf die Seite fällt, wobei das
weiße des Auges sich nach oben dreht. Das Tier zuckt dann krampfartig mit
den Hinterbeinen und hechelt einige Zeit, bis das Nervensystem sich wieder
erholt hat. Acton erwähnt Todesfälle, die in den Bordellen und im Ehebett
durch den negativen Einfluss des sexuellen Orgasmus auf das Nervensystem
und den Körper geschahen, insbesondere bei empfindlichen Personen. In der
Insektenkunde (Entomologie) finden sich reichlich Hinweise, dass der Tod
des männlichen Insekts unmittelbar nach der Kopulation eintritt.

Geddes und Thomson beziehen sich in ihrem Buch "The Evolution of Sex"
(Die Evolution der Sexualität) auf die Tatsache, dass einige Spinnen
normalerweise nach der Befruchtung sterben. Der Tod des männlichen
Tieres ist ebenfalls bei anderen Arten zu finden. Die Verbindung der
Fortpflanzung mit dem Tod, ist ebenfalls bei einigen fliegenden Insekten,
wie der gemeinen Eintagsfliege, bekannt. Nachdem der Liebestanz, die
Befruchtung, die Eiablage und der Tod der Eltern, sich innerhalb weniger
Stunden vollzieht, kann sich neues Leben entwickeln. "In höheren Tieren",
sagen die Autoren, "ist die Sterblichkeitsrate der Fortpflanzung stark
verringert, doch tragische Todesfälle bestehen auch im menschlichen Leben,
als Gegenspieler der (körperlichen) Liebe. Die Wirkung einer
vorübergehenden Erschöpfung, sowie eine verstärkte Anfälligkeit für alle
Formen von Krankheiten und eine individuelle Verminderung der
Lebensenergie, die sich sogar bei einer mäßigen sexuellen Ausschweifung
einstellt, ist hinlänglich bekannt. Die Fortpflanzung ist der Beginn des
Todes."

Vor einigen Jahren erhielt der Autor den folgenden interessanten Brief von
einem Leser seiner Schriften: 29.07.1936.

Sehr geehrter Dr. Siegmeister

Ich wundere mich darüber, dass der Entzug von Lecithin, Phosphor und
anderen wertvollen Stoffen, die durch den Orgasmus verloren gehen, dass
Erreichen einer höheren Geisteskraft behindern und das Gehirn sowie den
Körper schwächen. Bitte beantworten Sie diese wichtige Frage. Ich habe
große Schwierigkeiten, zu verstehen, wie ein Mensch wie ich, große
Mengen sexuelle Energien speichern kann, ohne sie zu verausgaben. Lange
Rede, kurzer Sinn, ich verstehe die sexuelle Funkion nicht. Bitte schicken
sie mir irgendeine Literatur über diese Angelegenheit, die sie gerade zur
Hand haben und ich werde sie zu schätzen wissen. Nennen sie mir bitte
außerdem einige Bücher, die dieses Thema ausführlicher behandeln. Darum
bitte ich sie. Seien sie bitte so freundlich und beantworten sie alle Fragen,
die ich in diesem Brief stellte. Danke.

Auf diesen Brief schrieb Dr. Siegmeister die folgende Antwort:

Sehr geehrter Herr L.

Sie fragen, ob der Entzug von Lecithin und Phosphor durch einen sexuellen
Akt, die intellektuelle Leistungsfähigkeit behindert und den Körper und das
Gehirn schwächt. Dies ist tatsächlich der Fall. Lesen sie meinen Artikel "Do
Neuroses and Psychoses have a Chemical Origin?" (Haben Neurosen und
Psychosen einen chemischen Ursprung?), den ich im Juni 1936 in der
Ausgabe des "The Modern Psychologist" (Der moderne Psychologe)
veröffentlichte, in der ich zeige, dass der sexuelle Genuss zu einem Verlust
wichtiger Nährstoffe für Nerven und Gehirn führt und psychische Störungen
zur Folge hat. Die psychiatrischen Anstalten sind überfüllt mit den Opfern
unbedachter sexueller Ausschweifungen, die den Menschen die wertvolle
Nahrung für das Gehirn beraubt hat und zu geistiger Erkrankung führte.
Diese bedauernswerten Menschen, die, als sie noch im Besitz ihrer geistigen
Kräfte waren, nicht begriffen, dass sie mit jedem Orgasmus wertvolle
Substanzen für die Nerven und das Gehirn ausstoßen, bis ein Zeitpunkt
erreicht ist, an dem das Gehirn von Lecithin ausgelaugt ist, so dass es nicht
mehr richtig arbeitet. Messungen haben gezeigt, dass ein Rückgang von
Lecithin im Gehirn zu Geisteskrankheiten führen kann. Dies ist auf frühere
sexuelle Ausschweifungen zurückzuführen. Als Folge dieser
Ausschweifungen "saugen" die Hoden das Lecithin aus dem Blut, um die
verloren gegangene Samenflüssigkeit zu ersetzen.

Die größten intellektuellen Genies, sowohl in der Antike als auch in der
heutigen Zeit, führten ein enthaltsames Leben. In einigen Fällen lebten
Menschen enthaltsam, weil sie durch die äußeren Umstände dazu genötigt
wurden. Der spanische Schriftsteller Cervantes schrieb 1605 den ersten Teil
der Novellen "Don Quijote" während der Haft (Cervantes arbeitete unter
anderem als Steuereintreiber, musste aber wegen Veruntreuung von
Staatsgeldern ins Gefängnis.). Der italienische Dichter und Philosoph Dante
(1265 - 1321), schrieb seine "Göttliche Komödie" im Exil (Dante hatte sich
gegen den politischen Einfluss des Papstes ausgesprochen. 1302 wurde er
von Florenz, im Falle seiner Rückkehr in die Stadt, zum Tod durch
Verbrennung verurteilt.). Der englische Dichter und Philosoph John Milton
(1608 - 1674) schrieb das epische Gedicht "Paradise Lost" (Das verlorene
Paradies), als er blind war und enthaltsam lebte. (Milton hatte sich in seiner
Jugend mit eisernem Fleiß der englischen und lateinischen Dichtung
zugewandt, so dass er augenleidend wurde. Dies soll der Grund für seine
spätere Erblindung gewesen sein.) Der englische Physiker, Mathematiker,
Astronom und Philosoph Sir Isaac Newton (1642 - 1727), der die
Gravitation entdeckte, war bis zum Alter von 80 Jahren intelektuell aktiv. Er
führte seit seiner Geburt ein enthaltsames Leben. Ebenso führten das
italienische Universalgenie (Maler, Bildhauer, Architekt, Musiker,
Mechaniker, Ingenieur, Philosoph) Leonardo da Vinci (1452 - 1509) und der
italienische Maler, Bildhauer, Architekt und Dichter Michelangelo (1475 -
1565) ein lebenslanges Zölibat. Beiden war es vergönnt, ihr kreatives Genie
bis ins hohe Alter beizubehalten.

Sie fragen auch, wie ein Mensch, wie sie selbst, große Mengen sexueller
Energien speichern kann, ohne sie zu verausgaben. Das kann auf einfache
Weise erfolgen, wenn man es richtig macht. In meinem Büchlein "Diet and
Sex" (Ernährung und Sex) zeige ich, wie es möglich ist, durch eine
eiweißarme vegetarische Ernährung (Verzicht auf Fleisch, Geflügel, Eier,
Fisch, Milch und Milchprodukte nur in begrenzter Menge) die sexuellen
Impulse zu kontrollieren und die schwächenden nächtlichen Samenergüsse
(Pollutionen) für immer zu beenden. Unfreiwilliger Samenverlust ist ebenso
schwächend, wie freiwilliger Samenverlust, da ebenfalls Lecithin und
Cholestrin verloren gehen. Am Morgen nach einer nächtlichen Pollution
werden sie feststellen, dass die Nerven geschwächt sind und der Körper
nicht mehr so gut gegen die Kälte gechützt ist. Sie sagen, dass sie die
sexuelle Funktion nicht richtig verstehen. Die Sexualität hat zwei
Funktionen: Die innere Sekretion, die primär ist und die Fortpflanzung, die
sekundär ist. Jede andere Nutzung dieser endokrinen Drüsen
(Hormondrüsen) ist eine Perversion und hat eine Strafe in Form von
nervösen Störungen, vorzeitigem Altern und möglicherweise den Tod zur
Folge.

Sie fragen mich nach einer guten Literatur, über Fragen der Sexualität.
Erlauben sie mir, ihnen einen der kühnsten und originellsten Autoren auf
diesem Gebiet zu empfehlen. Es ist Melville Keith. Das folgende ist aus
seinem Werk "The Marriage Law" (Das Eherecht) zitiert:

Wir sagen ihnen, dass sie bei jedem Orgasmus wichtige Nährstoffe und
wertvolle Bestandteile des Blutes ausstoßen, da jedes Teilchen des Samens
der ausgestoßen wird, durch das Blut ersetzt wird. Dies sollte sie
überzeugen, den Samen nicht zu vergeuden. Er sollte im Körper bleiben,
damit er vom Körper absorbiert (aufgenommen) werden kann. Dann kann er
als Öl für die Gelenke, zum Aufbau neuer Muskeln, als Nahrung für das
Gehirn, sowie für viele andere Zwecke des Körpers genutzt werden.
Vergeudet man allerdings den Samen, dann zerstört man damit
gewissermaßen sein eigenes Leben.

Sie stoßen Gelenkflüssigkeit aus. Sie vergeuden, zur Befriedigung einer


momentanen Leidenschaft, wertvolles Material, aus dem das Gehirn besteht.
Dies ist eine Tatsache. Und sie sollten anerkennen, dass der Samen ein Stoff
ist, aus dem die Nerven, die Muskeln, das Gehirn und andere Bestandteile
des Körpers geschaffen werden. Wird der Samen ausgestoßen, dann haben
sie die wertvollsten Bestandteile des Körpers ausgestoßen. Dadurch wird der
Samen zu einer nutzlosen, trägen Masse, die unter keinen Umständen
wieder vom Körper aufgenommen werden kann. Sie ist für immer verloren.
Sobald der Samen den Körper verlassen hat, folgt die unmittelbare Strafe.
Die Strafe für den Verlust des Samens ist so weitreichend und verborgen für
den menschlichen Körper, dass wir nicht so genau wissen, an welcher Stelle
wir sie suchen sollen. Aber ich sage ihnen, wenn sie eine Paralyse (eine
fortschreitende Lähmung), eine Lähmung, einen Schlaganfall, Rheuma,
Gehirnerweichung, gekrümmte Schultern und ein verhärmtes Gesicht sehen;
wenn sie einen jungen alten Mann beobachten oder eine vertrocknete junge
Frau, in all diesen Fällen und in dutzenden anderen, können sie davon
ausgehen, dass hier eine Verschwendung sexueller Substanzen durch
sexuelle Orgasmen vorliegt.

Wenn sie aufmerksam sind, können sie die Strafe überall um sich herum
beobachten. Überall wo sie hingehen, werden sie die Früchte sexueller
Ausschweifung sehen. Die Strafe kann bestritten und alle diese Krankheiten
jedem anderen Grund unter der Sonne zugeschrieben werden. Aber sie
werden richtig vermuten, dass der Grund für diese Krankheiten, in den
sexuellen Ausschweifungen zu suchen ist, der den Menschen wertvolle
Bestandteile des Blutes entzieht. Ich versichere ihnen, nichts kann so
nervenschädigend sein, wie ein sexuelles Übermaß. Jeder
Geschlechtsverkehr, der nicht der Zeugung des Nachwuchses dient, kann als
sexuelles Übermaß bezeichnet werden.

Die Strafe für die Nichtbeachtung dieses Gesetzes, ist ein kürzeres Leben
und die Zunahme einer Anzahl von Krankheiten, wie man überall um uns
herum beobachten kann. Die Ähnlichkeit eines sexuellen Orgasmus mit
einem epileptischen Anfall ist von vielen Autoren festgestellt worden. Der
plötzliche Entzug von Calcium durch den Samenerguss produziert
biochemisch die krampfartigen Symtome des Orgasmus, die so ähnlich wie
ein epileptischer Anfall sind, wie sie diejenigen erleben, die dazu
prädisponiert (veranlagt) sind. Laut Acton, ähnelt der sexuelle Orgasmus
epileptischen Anfällen, sowohl in seinen Phänomenen als auch in seinen
Auswirkungen. Der geistigen Abstumpfung der Sinne und der körperlichen
Niedergeschlagenheit, folgt die Nervenschwäche, die ebenso
charakteristisch für einen epileptischen Anfall, wie für einen Orgasmus sind.
Das Letztere beinflusst tiefgehend das ganze Nervensystem mit solch einer
Intensität, dass Acton sagt: "Es sind nur reifere Menschen, die gelegentlich
die Folgen der Kopulation mehr oder weniger ohne Beeinträchtugungen
erleben. Bei jungen Menschen sollte die vitale sexuelle Energie für das
Wachstum und die Entwicklung bewahrt werden."

Dr. Deslandes beobachtete, dass epileptische Anfälle oft einem Koitus


folgten. Dies war bei Napoleon der Fall. Er sagte: "Es gibt Menschen, die
anfällig für Epilepsie sind. Sie erleben regelmäßig einen Anfall, wenn sie
Geschlechtsverkehr haben. Dass einige Menschen unter dem Einfluss der
sexuellen Erregung einen epileptischen Anfall erleben, ist hinlänglich
bekannt. Es wird von Napoleon, von dem bekannt ist, dass er unter Epilepsie
litt, berichtet, dass er jedesmal, wenn er Geschlechtsverkehr hatte, einen
Paroxysmus bekam." (Paroxysmus = völlige Lähmung des Rumpfes und der
Glieder, mit Verminderung bis Aufhebung der Reflexe und der
mechanischen und elektrischen Erregbarkeit)

Menard hatte einen Wachhund, der jedesmal wenn er kopulierte, einen


epileptischen Anfall bekam. Diese Anfälle waren von Krämpfen und dem
Verlust des Bewusstseins gekennzeichnet. "Coition" (Coition = Koitus),
sagte der griechische Philosoph Demokrit (460 - 371 v.Chr.), "ist eine Art
von Epilepsie." "Der Samenerguss", sagte Haller, "hat eine Wirkung, die
einem Krampf gleicht, der erstaunlicherweise das ganze Nervensystem
schwächt und beeinflusst." Tissot berichtet von Fällen, bei denen der
Orgasmus von Krämpfen, eine Art der Epilepsie, begleitet war. Dieselben
Beobachtungen lieferten offensichtlich den Nachweis, dass dieser Einfluss
sehr schädlich für die Gesundheit der unglücklichen Menschen ist, die
davon betroffen sind. Die Schnelligkeit, mit der die körperliche und geistige
Schwäche dem Koitus folgt, sowie die Schwäche aller, die von
krampfartigen Krankheiten betroffen sind, beweisen, dass die Schwäche
durch den Orgasmus ausgelöst wird.

Tissot veranschaulicht dies durch einen Verweis auf einen Schweizer, der
im hohen Alter abermals heiratete und in der Hochzeitsnacht so heftige
Erstickungsanfälle erlitt, dass er sich verpflichtet fühlte, davon abzulassen.
Dasselbe geschah jedesmal, wenn er den Akt wiederholte. Er konsultierte
eine Reihe von Quacksalber. Einer versicherte ihm, dass er nach der
Einnahme verschiedener Medikamente nicht mehr gefährdet sei. Nach
dieser Empfehlung, wagte er einen neuen Versuch. Voller Vertrauen
bemühte er sich beharrlich, um dann aber in den Armen seiner Frau zu
sterben. Tissot sagt: "Auch das heftige Herzklopfen, das den
Geschlechtsverkehr begleitet, ist ein krampfhaftes Symptom." Der
griechische Arzt Hippokrates (460 v.Chr.) spricht von einem jungen Mann,
bei dem Ausschweifungen von Wein und Sex, neben anderen Syptomen, ein
ständiges starkes Herzklopfen verursachte. Daleaus sah ein, dass er durch
die heftigen Herzklopfen ersticken könnte, wenn er sich weiterhin so
ausschweifend verhalten würde.

Havelock Ellis bemerkt, dass die Symptome des Koitus eine starke
Ähnlichkeit mit denen der Epilepsie haben. Dabei bezieht er sich auf die
Behauptungen des Sophisten von Abdera, der sagte: "Der Koitus ist ein
leichter Anfall von Epilepsie. Urteilen sie über eine unheilbare Krankheit."
(Die Sophistik ist eine geistige Strömung der griechischen Antike. In der
modernen Forschung werden Wanderlehrer als Sophisten bezeichnet, die,
unter anderem auch in Athen, gegen Entlohnung unterrichteten.) Caelius
Aurelianus, einer der führenden Ärzte des Antike, sagte: "Der Koitus ist
eine kurze Epilepsie." Fere hat darauf hingewiesen, dass beide Formen
nervöser Störungen ähnliche Symptome haben. Ellis bemerkt, dass
epileptische Krämpfe in einigen Fällen die Sexualität einschliesst und dass
es bemerkenswert ist, dass die Epilepsie erst mit der Pubertät auftritt.
Boerhaave hat den Koitus "eine echte Epilepsie" genannt und später haben
Roubaud, Hammond and Kowalevsky die Ähnlichkeit zwischen dem Koitus
und der Epilepsie betont.

Einige Autoritäten haben ebenfalls den Koitus als Ursache für die Epilepsie
angesehen. Der plötzliche Ausstoß von Calcium durch den Samenerguss
führt zu krampfartigen Symtomen wie bei einem epileptischen Anfall. Fere
berichtet von Jugendlichen, bei denen sich epileptische Anfälle einstellten,
nachdem sie mehrmals am Tag masturbierten. Sie hörten auf, wenn sie die
Masturbation einstellten. West beschreibt Masturbation bei einem Kleinkind
durch Oberschenkelreiben, die Krämpfe produzierte, die irrtümlich von den
Angehörigen als epileptischer Anfall missverstanden wurden. Tissot
schreibt: "Wir wissen, dass Paroxysmen (epileptische Krämpfe), die von
einem Samenerguss begleitet werden, mehr erschöpfen und verwirren, als in
normalen Fällen."

Dides wusste von einem Kaufman in Montpelier (USA), der niemals einen
Koitus hatte, ohne anschliessend einen epileptischen Anfall zu erleben. Van
Swieten kannte eine epileptische Person, die in der Hochzeitsnacht einen
epileptischen Anfall hatte. Hoffman erwähnt eine sinnliche Frau, die nach
jedem Koitus einen epileptischen Anfall hat. Boerhaave behauptet in seiner
Schrift "Treatise on the Diseases of the Nerves" (Abhandlung über die
Krankheiten der Nerven), dass von einem Orgasmus alle Nerven betroffen
sind. Manchmal sogar so fatal, dass es tödlich ist. Er berichtet von einer
Frau, die nach jedem Koitus in eine sehr lange Ohnmacht fiel. Er berichtet
ebenfalls von einem Mann, der nach seinem ersten Geschlechtsverkehr eine
Katalepsie erlitt. Ein Krampf versteifte seinen ganzen Körper und für zwölf
Jahre litt er an diesem kataleptischen Zustand, mit dem vollständigen
Verlust der Empfindung und des Bewusstseins. (Die Katalepsie ist eine
aktiv oder passiv eingenommene Körperhaltung, die übermäßig lange
beibehalten wird. Diese Störung tritt vor allem bei schizophrenen
Erkrankungen auf, aber zum Teil auch bei organischen Hirnerkrankungen.)

Mercier, ein englischer Psychiater, schreibt in seiner Schrift "Sanity and


Insanity" (Vernunft und Wahnsinn), dass die aus einem Koitus resultierende
Schwäche und Mattigkeit, eine große Belastung für die Energiereserven des
Organismus darstellt. Am meisten davon betroffen sind das Nervensystem
und besonders das Gehirn, das dazu neigt, Störungen zu erzeugen. Doch
während bei einem normalen Organismus der Stress eines Orgasmus nicht
ausreicht, Störungen des Gehirns zu verursachen, wenn er nicht mit
unangemessener Häufigkeit wiederholt wird, kann es bei einem Menschen,
dessen Energien nicht ausreichend sind und der ein geringes Maß an
Stabilität besitzt, zu Hirnstörungen kommen. Dieses gilt vor allen Dingen
für junge Menschen, wenn sie sich zu früh der Sexualität zuwenden. "Daher
wird eine bestimmte Anzahl von Geisteskrankheiten", sagt Mercier,
"sexuellen Exzessen zugeschrieben." Er fügte hinzu: "Ein ausschweifendes
Sexualleben ist eine fruchtbare Quelle für die Verschlechterung des
Nervensystems. Sie bildet das Fundament einer Geisteskrankheit."

Entsprechend diesem bedeutenden englischen Psychiater, hat der Orgasmus


seiner Natur nach eine zersetzende und verschlechternden Einfluß auf den
Organismus und den Verlust der Energie. Er hat Apathie (Gleichgültigkeit,
Teilnahmslosigkeit, Abgestumpfheit), Lethargie (Trägheit) und Demenz
(Schwachsinn) zur Folge, vor allem dann, wenn er häufig wiederholt wird.
Die Spannung der Energie des Nervensystems ist dann am niedrigsten und
infolge dessen agiert sie in kraftloser und nachlässiger Weise. Der Zustand
entspricht dem der Demenz. Er zeichnet sich durch die Unfähigkeit, geistige
Tätigkeiten und angemessene Schwierigkeiten zu bewältigen, in der
Einfallslosigkeit, der Langsamkeit der Emotionen, im Verlust höherer
Emotionen und anderer Eigenschaften, die die Demenz charakterisieren. Es
erfolgt ein allgemeiner Abbau des Benehmens, ein Verlust aller höheren
Attribute der Menschheit und die Ausbildung aller niederen (animalischen)
Eigenschaften. Das ist das Ergebnis einer ausschweifenden Sexualität. Sind
die sexuellen Ausschweifungen weniger exessiv, dann sind die
gesundheitlichen Beeinträchtigungen weniger tief. Aber in jedem Fall gibt
es eine gesundheitliche Beeinträchtigung und in jedem Fall ist die
Verschlechterung von der Art der Demenz. Man kann sagen, dass ein
Energiedefizit vorliegt.

In den Fällen, in denen die Demenz durch sexuelle Exzesse entsteht, sind
die Menschen unfähig, die Aufgaben des täglichen Lebens zu bewältigen
und es wird notwendig, sie in einem Heim unterzubringen. Mercier erwähnt,
dass es eine enorme Anzahl von Personen gibt, die einen beträchtlichen Teil
der Gesamtbevölkerung darstellen, bei denen sich durch sexuelle
Ausschweifungen in früheren Jahren, ein vorzeitiger Verfall der geistigen
Kräfte, eine vorzeitige Erschöpfung der Energie und ein vorzeitiges Altern
einstellt. Ein junger Mann, voller Energie, schwelgt in sexuellen Exzessen,
denen er sich in dieser Zeit scheinbar vollkommen straflos hingeben kann.
Aber früher oder später kommt der Tag der Abrechnung und dann, sagt
Mercier, lebt er wie ein Verschwender, der sein eigenes sexuelles Kapital in
seiner Jugend verausgabt hat. Er ist vorzeitig erschöpft, so dass er bereits in
mittleren Jahren zum sexuellen Bettler geworden ist.

Professor Lydston erwähnt Fälle von Schlaganfall, Lähmungen und


tödlichen Herzerkrankungen, bei prädisponierten Personen (erbliche oder
sonstige Veranlagung), die die Folge von sexuellen Exzessen sind. "Von
früheren Betrachtungen her", schreibt er, "wissen wir, dass sexuelle
Ausschweifungen unmittelbare Auswirkungen auf das Gehirn und das
Rückenmark haben. Als Folge häufiger Masturbation und exessivem
Geschlechtsverkehr können wir geistige Erkrankungen erwarten." Während
die Mehrheit der Menschen vor solchen ernsthaften cerebrospinalen
Erkrankungen (Gehirn-Rückenmarks-Erkrankungen) durch ihren
natürlichen Widerstand geschützt ist, liegen bei Personen, bei denen dieses
Gleichgewicht gestört ist, sei es durch Vererbung, angeborene Defekte oder
erworbene Krankheiten, andere Bedingungen vor. Unter solchen
Umständen, können laut Prof. Lydston, wiederholte sexuelle Orgasmen
tatsächlich strukturelle Veränderungen der Nervenfasern und Zellen des
Gehirns, gleichzeitig mit psychosomatischen Phänomenen, auslösen, die
durch die schweren und wiederholten Erschütterungen des empfindlichen
Nervensystems durch den sexuellen Orgasmus hervorgerufen werden.

"Der Koitus", sagt Noquez, "ist ein Krampf, der die Nerven bereits durch
eine geringfügige Urache, zu krampfartigem Verhalten stimuliert." "Es ist",
sagt Haller, "eine sehr gewaltsame Aktion, ähnlich einem Krampf, die die
Nerven und das Gehirn schwächt." Dr. Ryan schreibt: "Der Koitus kann mit
einem epileptischen Anfall verglichen werden, mit einem elektrischen
Schock. Er beeinflusst sowohl den Geist als auch den Körper. Wir sehen
und hören ihn nicht, aber einige Personen haben dabei ihr Leben verloren.
Dies ist der Grund dafür, dass der Geschlechtsverkehr, nachdem er schwere
Wunden und innere Blutungen verursacht hatte, sich als tödlich erwies.
Wird er zu oft wiederholt, dann schwächt er die Gesundheit des Menschen."

Rouband beschreibt, die unmittelbaren Auswirkungen des Orgasmus, den er


mit einem epileptischen Anfall vergleicht, wie folgt:

"Der Kreislauf beschleunigt sich, die Arterien schlagen stärker. Das venöse
Blut, welches sich durch die Muskelkontraktionen verlangsamt, erhöht die
allgemeine Wärme. Durch diese Stagnation, die im Gehirn, durch die
Kontraktion der Nackenmuskeln und durch das Zurückwerfen des Kopfes,
stärker ausgeprägt ist, wird im Gehirn ein Stau verursacht, der die geistige
Tätigkeit blockiert und die Kritikfähigkeit einschränkt. Die Augen, die
ebenfalls davon betroffen sind, sind verstört und der Blick wird unsicher. In
der Mehrheit der Fälle, sind die Augen krampfhaft geschlossen, um den
Kontakt mit dem Licht zu vermeiden. Die Atmung ist beschleunigt,
manchmal unterbrochen, und sie scheint manchmal, durch die krampfhaften
Kontraktionen des Kehlkopfes, stillzustehen. Dadurch wird die Luft, die für
kurze Zeit komprimiert wird, stoßweise ausgeatmet. Das überlastete
Nervenzentrum übermittelt nur verwirrte Empfindungen und
Willensäußerungen. Die Bewegungen und Gefühle zeigen extreme
Störungen. Die Glieder sind von Zuckungen und Krämpfen erfasst, wild
übereinander geworfen und steif wie Eisenstangen. Der Kiefer ist fest
zusammengepresst, die Zähne mahlen und in einigen Personen ist die
Verwirrtheit so weit fortgeschritten, dass sie sich blutig beißen, wenn ihre
Gefährten sie verlassen haben. Dieser unkontrollierte Zustand der Epilepsie
dauert nur kurze Zeit, aber es genügt, um die Kräfte des Organismus zu
erschöpfen, vor allem beim Menschen. Es war, glaube ich, Galen, der sagte:
"Omne animal post coitum triste." (Alle Tiere sind nach dem Koitus
traurig.)"

Deslandes schreibt:

Während des Tumults und nach der Krise entspricht der allgemeine Zustand
des Patienten, in jeder Art und Weise, dem der Genitalien.
Dementsprechend rötet sich das Gesicht, der Hals schwillt, die Venen füllen
sich, die Haut brennt und befeuchtet sich mit Schweiß und das Herz schlägt
schneller. In der Tat ist dies ein Zustand wie beim Fieber, der es fast
legitimiert, den Geschlechtsverkehr unter den Krankheiten einzuordnen.
Gleichzeitig wird auf das Nervensystem, das Großhirn, das Kleinhirn und
das Rückenmark sehr kraftvoll eingewirkt. Wenn der Zustand fortschreitet,
geht das Bewusstsein verloren und die Person befindet sich in einer Art
Delirium. Der Wille ist beurlaubt und die Muskeln werden nicht von ihm
kontrolliert, sondern vom Nervenzentrum, welches sehr stark irritiert ist.
Der Leib und die Glieder reagieren mit unfreiwilligen Bewegungen und
Schüttelfrost. Die Störungen nehmen zu und die Krise tritt ein, wenn die
Krämpfe die Genitalien erreichen. Es folgt ein epileptischer Anfall. Die
Sehkraft wird trüb, der Rumpf wird steif und der Kopf wird nach hinten
geworden. Dieser Zustand kann als eine Krankheit betrachtet werden, deren
Beginn und Ende unbekannt sind.

"Die Genitalien, zuletzt noch so voller Leben, beginnen zu erschlaffen. Der


Hodensack wird locker und ein Gefühl von Erstarrung, Erschöpfung und
Kälte folgt. Den krampfartigen Bewegungen folgt eine Lähmung und alle
Versuche, eine neue Erregung zu erlangen, sind vergeblich. Nun ist das
Individuum verändert. Das Gesicht verliert seine Farbe. Seine Glieder
werden steif und sind, wie bei einer Lähmung, ohne Bewegung. Der Kopf
schmerzt, der Geist ist langsam und die Gliedmaßen sind nicht zur
geringsten Bewegung in der Lage. Das Gehör und die Sicht sind gestört und
die externen Sinne übermitteln dem Gehirn nur unvollkommene Eindrücke.
Der Herzschlag ist schwach, der Puls niedrig, die Venen kollabiert und die
Augenlieder fahl. Die Seele ist in einem Zustand der Schwäche und
Traurigkeit, in einem Zustand der Melancholie."

Währen des Orgasmusses treten Symptome auf, die an Psychopathologie


grenzen und es besteht kein Zweifel daran, dass die übermäßige Häufigkeit
dieser Symptome sich dauerhaft auf das Gehirn und das Nervensystem
auswirkt. Zu diesem Punkt stellte Dr. Deslandes fest: "Die Krankheiten, die
das Nervensystem betreffen, welches sehr stark durch den
Geschlechtsverkehr beinflusst wird, sind nicht die einzigen, die durch
sexuelle Exzesse beeinflusst werden. Wir werden sehen, dass alle
Gewebeveränderungen, alle physischen Erkrankungen, durch sexuelle
Ausschweifungen hervorgerufen werden können. Wir können furchtlos
behaupten, dass die meisten der Unannehmlichkeiten und Krankheiten, die
den Menschen betreffen, aus sexuellen Exzessen resultieren."

Der englische Philosoph Herbert Spencer, der selber ein Leben lang
enthaltsam lebte, beschreibt die Folgen sexueller Ausschweifungen wie
folgt: "Chronische gesundheitliche Störungen, verminderte körperliche
Aktivität, ein Rückgang der Geisteskräfte und manchmal sogar ernsthafte
Geistesstörungen. Spezialisten, die in der Lage sind, darüber zu urteilen,
sind sich darin einig, dass die Gesamtheit gesundheitlicher Probleme durch
sexuelle Exzesse größer ist, als durch alle anderen möglichen Exzesse
zusammen genommen."

Mit dem Hinweis auf den Fall eines Mannes, dessen drei Ehefrauen alle
nach der Hochzeit verrückt wurden, wie es im "Journal of Mental Science",
Jan., 1879, berichtet wurde, schreibt Havelock Ellis: "In den Fällen sexueller
Exzesse wird oft eine große physische Erschöpfung mit Wahnvorstellungen
beobachtet. Hutchinson berichtet von drei Fällen einer vorübergehenden
Blindheit bei Männern, die alle das Resultat sexueller Ausschweifungen
nach der Heirat sind (Archiv für Chirurgie, Januar, 1893). Die alten
medizinischen Autoren haben den sexuellen Exzessen viele gesundheitliche
Beeinträchtigungen zugeschrieben. So bringt Schurig Fälle von Wahnsinn,
Ohnmacht, Epilepsie, Gedächtnisverlust, Blindheit, Glatzköpfigkeit,
einseitige Schweißabsonderung und Todesfälle damit in Verbindung. Viele
Todesfälle sind bekannt, einige davon auch von Frauen."

Nach Ansicht von Prof. Lydston, sind die Ergebnisse sexueller Exzesse
vergleichbar mit denen der Masturbation. Beide resultieren aus den
Störungen der Chemie des Blutes und dem allgemeinen Stoffwechsel, die
durch den Ausstoß des Samens geschehen. Dabei gehen Kalzium, Phosphor,
Lecithin, Cholesterin, Eiweiß, Eisen, usw. verloren. Obwohl körperliche und
geistige Beeinträchtigungen durch sexuelle Ausschweifungen üblich sind,
wurde in der Vergangenheit den negativen Folgen der Masturbation wenig
Aufmerksamkeit geschenkt. Die derzeitige Überzeugung geht dahin, dass im
Gegensatz zur Masturbation, der Geschlechtsverkehr unter allen Umständen
harmlos ist. Es ist jedoch Prof. Lydston's Meinung, dass sexuelle
Ausschweifungen die häufigste Ursache für die meisten
Zivilisationskrankheiten, besonders für die Neurasthenie (Nervenschwäche)
ist. Er ergänzte: "Die Mäßigung im Geschlechtsverkehr ist nicht nur zur
Aufrechterhaltung einer langen Potenz von Vorteil, sondern ebenfalls für ein
langes Leben. Es ist sicher, dass viele Fälle von Neurasthenie, sowohl bei
Männern als auch bei Frauen, aufgrund sexueller Ausschweifungen
entstehen."

Laut Dr. Schwarz, stimmen die Mediziner darin überein, dass eine der
häufigsten Ursachen für die vielen Formen gesundheitlicher Störungen, die
bei Frauen auftreten, im übermäßigen Geschlechtsverkehr liegen. Die
Krankheiten sind bekannt als Menorrhagie (verstärkte und verlängerte
Regelblutung), Leukorrhoe (weißer Scheidenausfluß), Amenorrhoe
(Ausbleiben der Menstruation ohne Schwangerschaft), Abtreibungen,
Prolapsus (Austreten innerer Organe. Dabei treten mehr oder weniger große
Teile der Gebärmutter zusammen mit der umgestülpten Scheide zwischen
den Schamlippen hervor. Betroffen sind davon fast ausschließlich ältere
Frauen.), chronische Entzündungen, Eiterungen der Gebärmutter und eine
größere Vielfalt von Störungen des sympathischen Nervensystems. Dies
sind nur einige dieser bedauerlichen Störungen.

Nach dem Verweis auf die Fälle von Männern, die während des Koitus
starben, fügt Dr. Deslandes hinzu: "Viele ältere Männer haben ihre Existenz
im Hochzeitbett auf's Spiel gesetzt. Sie hätten ihr Leben vielleicht fortsetzen
können, wenn sie sich nicht durch die unnatürlichen Anstrengungen so
erschöpft hätten." Senac schreibt der vorübergehenden Erschöpfung des
Nervensystems, der Schwäche zu, die dem Geschlechtsverkehr folgt. Die
zunehmende Menge an Blut im Gehirn zu dieser Zeit, kann zum
Schlaganfall führen. Mehrere solcher Fälle wurden berichtet. Hoffman
berichtet vom Fall eines Soldaten, der sexsüchtig war und schliesslich beim
Geschlechtsverkehr starb. Sein Großhirn war voller Blut. "Die Zunahme von
Blut im Gehirn", sagt Tissot, "erklärt, warum diese Exzesse
Geisteskrankheiten erzeugen können." Da diese Menge an Blut die Nerven
schädigen, werden sie geschwächt. Sie sind anfälliger für Eindrücke und
dadurch schwächer. Tissot beschreibt die Auswirkungen sexueller Exzesse
wie folgt:

"Die Schwäche durch diese Exzesse bringen die Funktionen aller Organe
durcheinander. Verdauung, Schweissbildung und Darmentleerung finden
nicht mehr in einer gesunden Art und Weise statt. Das Verständnis, die Sicht
und die Nerven sind getrübt. Mitunter stellen sich rheumatische Schmerzen,
sowie eine Schwäche des Rückens und der Genitalien ein. Blutiger Urin,
Essstörungen, Kopfschmerzen und viele andere Krankheiten können folgen.
Mit anderen Worten, nichts verkürzt das Leben so stark, wie sexuelle
Vergnügen. Sexuelle Ausschweifungen zur Befriedigung der sexuellen Lust
sind nicht nur die Ursachen für gesundheitliche Schwächen, sondern
manchmal auch für ernsthafte Erkrankungen. Ausserdem produzieren sie
jedesmal Unregelmäßigkeiten, die den Körper für ernsthafte Erkrankungen
anfällig machen."

Serruier erwähnt den Fall eines Mannes, der infolge seiner sexuellen
Exzesse und nächtlichen Samenergüsse (Pollutionen) an Marasmus (Protein-
und Energiemangel) litt. Payva, ein portugiesischer Arzt, beobachtete
ebenfalls Marasmus aufgrund sexueller Exzesse. Surrurier berichtet ebenso
wie Boerhaave von Epilepsie, vom Verlust der Sehfähigkeit und von
Geistesstörungen bei einem jungen Soldaten. Die Geistesstörungen
resultierten von der Onanie und von nächtlichen Pollutionen. Parise erwähnt
den Fall eines Mannes, der den Wunsch hatte, mit einer feurigen, jungen,
italienischen Frau zusammenzuleben. "Er bezahlte seine Unbesonnenheit
mit Blindheit, die sich nach 8 Tagen einstellte und der der Tod folgte."

Fälle, in denen Menschen während des Koitus starben, geschahen


normalerweise bei schwachen Personen, die infolge ihres Alters oder durch
Krankheiten geschwächt waren. Fabricus erwähnt den Fall eines Mannes,
der zehn Tage nach einer Pleuritis (Rippenfellentzündung), die sich am
siebten Tag durch Schwitzen aufgelöst hatte, sexuelle Beziehungen hatte.
"Er wurde von einem brennenden Fieber und einem beachtlichen Zittern
erfasst und starb am dreizehnten Tag." Chesneau wusste von zwei jungen
verheirateten Männern, die in der ersten Woche der Ehe von einem heftigen
Fieber, einer ansehnlichen Rötung und von Schwellungen im Gesicht erfasst
wurden. Einer von ihnen hatte starke Schmerzen im Kreuzbein (Kreuzbein =
Knochen am unteren Ende der Wirbelsäule, auf dem die Wirbelsäule steht).
Sie starben beide in wenigen Tagen. Tissot schreibt: "Hippokrates, der
berühmte griechische Arzt der Antike (460 - 370 v.Chr.) hat uns in seiner
Geschichte der epidemischen Krankheiten der Fall eines jungen Mannes
hinterlassen, der nach Exzessen mit Frauen und Wein von einem Fieber
erfasst wurde, welches von heftigen Symptomen und Unregelmäßigkeiten
begleitet war, dass schliesslich tödlich endete."

Hoffman berichtet von einem Mann, der, nachdem er von einer


Brustfellentzündung genesen war, Geschlechtsverkehr hatte, und dann einen
Rückfall hatte, der gefährlicher als die ursprüngliche Erkrankung war.
Fabricus berichtet von einem jungen Mann, dessen Bein amputiert wurde.
Sein Arzt verbot ihm jeden Geschlechtsverkehr mit seiner Frau, die
ebenfalls über die Gefahren informiert war. Der junge Mann missachtete die
Empfehlung und wurde schwer krank.

Dr. Talmey bemerkt, dass die häufige Ausübung des Geschlechtsverkehrs


Anämie (verminderte Sauerstoff-Transportkapazität des Blutes),
Mangelernährung, Asthenie (Schwäche) der Muskeln und Nerven und
geistige Erschöpfung zur Folge haben kann. Menschen, die süchtig nach
sexuellen Exzessen sind, können an ihren blassen und schlaffen Gesichtern
erkannt werden, die oft angespannt wirken. Sie sind meist melancholisch
(traurig) und in der Regel nicht für schwierige oder lang anhaltende
körperliche oder geistige Arbeit geeignet. Ihr Körper hat nur wenig Energie,
um Krankheiten Widerstand zu leisten. Die schlechte Gesundheit vieler
Frauen nach einer gewissen Zeit der Ehe hat oft die gleiche Ursache.

Professor von Gruber hegt Zweifel an der Behauptung, dass sexuelle


Enthaltsamkeit das Nervensystem schädigt. Viel mehr ist er davon
überzeugt, dass sexuelle Exzesse das Nervensystem schädigen. Er glaubt,
dass ein häufiger Samenerguss die Spermien vermindert, die sonst vom Blut
aufgenommen werden. Die unmittelbaren Auswirkungen sexueller Exzesse,
so sagt er, haben Depression, Müdigkeit und Erschöpfung zur Folge.
Weitere Symptome sind: Druck in der Lendengegend, nervöse Reizbarkeit,
Kopfschmerzen, verminderte intellektuelle Leistungen, Schlafstörungen, ein
Klingeln in den Ohren, Flecken vor den Augen, Lichtscheuheit, ein
schwaches oder stärkeres Zittern, ein starkes Herzklopfen, eine Tendenz
zum Schwitzen und Muskelschwäche. Es sind außerdem
Gedächtnisschwäche, Neurasthenie (Nervenschwäche), melancholische
Drepressionen und eine Unlust zu physischer und geistiger Anstrengung
bekannt.

Der Verdauungstrakt arbeitet weniger effizient und die Nahrung wird


weniger gut verwertet. Es kommt zu einem Blutmangel und zu einem
verminderten Widerstand gegen infektiöse Bakterien. Insbesondere der
Tuberkelbazillus, der für die Tuberkulose verantwortlich ist, ist durch
sexuelle Exzesse und dem damit einhergehenden Verlust von Kalzium,
dafür empfänglich. Es kann zu einer nervösen Schwäche der Genitalien, zu
einer vorzeitigen Ejakulation, zu häufigen nächtlichen Pollutionen und zu
einer zunehmenden Impotenz kommen. Bei häufigeren nächtlichen
Pollutionen kommt es zu nervöser Reizbarkeit und zu Erschöpfung
(Neurasthenie). Diese Effekte sind besonders bei jungen und älteren
Menschen zu beobachten. Bei jungen Menschen haben sexuelle Exzesse,
mit ihren nachteiligen Folgen, Auswirkungen auf den Stoffwechsel und das
Wachstum. Sie beeinflussen die körperliche und geistige Entwicklung
negativ. Bei älteren Menschen können sexuelle Exzesse Herzprobleme
verursachen, die zum Tod führen.

Dr. Shelton behauptet, dass sexuelle Exzesse zu körperlicher Schwäche und


durch die nervlichen Aufregungen darüber hinaus zur Entwicklung von
Krankheiten führen können. Aus diesem Grund kann eine Person, die zur
Epilepsie neigt, nach jedem sexuellen Akt einen epileptischen Anfall
bekommen. Einige Anfälle von Epilepsie, traten aus diesem Grund, erst
nach der Heirat auf. Asthmaanfälle und der Veitstanz werden oft mit
sexuellen Exzessen in Zusammenhang gebracht. (Als Veitstanz wird die
unheilbare vererbbare Nervenkrankheit Chorea Huntington bezeichnet. Sie
führt zu Bewegungstörungen und psychischen Symptomen und im
Durchschnitt 15 Jahre nach den ersten Symptomen zum Tod.) Wirbelsäulen-
und Herzerkrankungen treten ebenso auf. Es erhöht sich der Blutdruck, was
besonders für schlaganfallgefährdete Menschen gefährlich sein kann. Dr.
Shelton schreibt:

"Nichts erschöpft den Körper so, wie sexuelle Exzesse. Nichts schädigt das
Nervensystem so sehr, wie sexuelle Ausschweifungen. J. Bradford Sax
überschätzt wahrscheinlich die Menge der Energie, die durch einen Koitus
verbraucht wird, wenn er sagt, dass durch einen einzelnen sexuellen Akt
mehr Nervenflüssigkeit verbraucht wird, als sie zur Aufrechterhaltung der
vitalen Lebensfunktionen für einen Tag benötigt wird. Auf alle Fälle ist die
Energie, die durch einen sexuellen Akt verausgabt wird, beträchtlich. Wird
der sexuelle Akt jeden Tag oder gar wöchentlich ausgeübt, so besteht keine
Hoffnung für die Gesundheit und Kraft eines Menschen."

"Wann kann man von einem sexuellen Exzess sprechen? Die Antwort lautet:
Man kann von einem sexuellen Exzess sprechen, wenn das Ziel nicht die
Fortpflanzung ist. Der Mensch ist sexuell pervertiert. Er ist das einzige Tier,
das soziale Probleme hat, das einzige Tier, dass die Prostitution fördert, das
einzige Tier, das sexuellen Missbrauch praktiziert, das einizige Tier,
welches durch alle Formen sexueller Perversionen demoralisiert ist, das
einzige Tier, dessen Männchen (Männer) über die Weibchen (Frauen)
herfallen, das einzige Tier, bei denen der Wunsch der Frauen nicht die Regel
ist, der einzige, der seine sexuelle Kraft nicht in Harmonie mit seiner
primitiven Natur ausübt."

"Wer kann sagen", fragt Dr. Dixon, "dass diesen Exzessen nicht oft
grässliche Krankheiten, Geistesstörungen und Auszehrung folgen? Die
Aufzeichnungen unserer Psychiatrien und die melancholischen Todesfälle
durch die Auszehrung nach einer Hochzeit, tragen reichlich Zeugnis für die
Wahrheit dieser Aussage. Sind sie der Nachwelt nicht vermittelt worden?
Sehen sie die häufig auftretende Geistesschwäche, die blasse Farbe und die
geschwächte Form der Kinder, als die frühen Produkte einer Ehe an. Und
sehen sie die Eltern, wie sie zwischen Leben und Tod hin und her
schwanken, bis der unvoreingenommene Arzt oder der Schrecken des Todes
ihnen lehrt, enthaltsam zu leben."

Das sexuelle Verhalten archaischer Völker Top

Von allen Mitgliedern der Familie der Säugetiere, ist der zivilisierte Mensch
das einzige Opfer einer übertriebenen und krankhaften Sexualität. Diese
Einstellung, hat er bis zu einem gewissen Grad auch den Tieren auferlegt,
die er domestiziert hat und die seine Nahrung angenommen haben,
insbesondere der Hund. Wilde Tiere, die in der Natur leben, kopulieren nur
zu bestimmten Jahreszeiten zum Zwecke der Fortpflanzung. Der zivilisierte
Mensch praktiziert diesen Akt zu allen Zeiten. In den meisten Fällen ohne
die Absicht, Nachwuchs zu zeugen. Auf der anderen Seite, führen die
sogenannten Wilden und primitiven Menschen ein natürlicheres Leben und
verfolgen in ihrem sexuellen Verhalten in einem weit größeren Umfang ein
keusches Leben, wie von Havelock Ellis bemerkt wird.

Solche Überlegungen führen zu dem Schluss, dass die Sexualität der


zivilisierten Menschen unnatürlich ist und dass sich die exessive Sexualität,
die der modene Mensch praktiziert, durch verschiedene aphrodisische Reize
entwickelt hat. Zu diesen aphrodisischen Reizen gehört die proteinreiche
Ernährung durch Fleisch (begleitet von körperlicher Inaktivität), der Genuss
von Tabak, Kaffee und Alkohol, sexuelle Stimulierung durch Literatur, Film
und Konversation (Unterhaltung), usw.. Aus diesen Gründen hat der
zivilisierte Mensch sich von den Naturgesetzen entfernt, die von den Tieren
und den sogenannten primitiven Menschen, eingehalten werden, und die es
zum Schutz für Mutter und Kind erfordern, dass in der Zeit der
Schwangerschaft und Stillzeit keine Sexualität praktiziert wird. Die
Verletzung dieser Regeln. kann zu einer großen Zahl von physischen und
psychischen Erkrankungen der Nachkommen führen, die von den
zivilisierten Menschen erzeugt werden.

Unter den Andamanen, sagt Portman, ist der sexuelle Wunsch unter den
Männern nur sehr gering vorhanden. (Die Andamanischen Inseln befinden
sich östlich von Indien zwischen dem Golf von Bengalen und dem
Andamanischen Meer.) Normalerweise erwacht die Sexualität erst mit 18
Jahren und sie wird erst nach der Heirat befriedigt, wenn der Mann etwa 26
Jahre alt ist. Laut Haydes und Deniker, sind bei den Fuegians, sowohl
Männer als auch Frauen äußerst zurückhaltend in ihren sexuellen
Ausschweifungen. (Die Fuegians sind die indigenen Bewohner
(Ureinwohner) der Tierra del Fuego (Feuerland), einer Inselgruppe an der
Südspitze Südamerikas.) Im Falle des Eskimo, stellt Cook fest, dass
während der langen dunklen Winterzeit keine Sexualität praktiziert wird und
die Menstruation nicht stattfindet. Die Mehrheit der Kinder wird neun
Monate nach dem Erscheinen der Sonne geboren. Auf der Grundlage
solcher Beobachtungen, zieht Havalook Ellis den Schluss, dass der sexuelle
Instinkt primitiver Völker, weniger intensiv und seltener vorhanden ist, als
bei zivilisierten Menschen. Ausserdem findet er seinen Ausdruck darin, dass
die Paarung nur zu ganz bestimmten Jahreszeiten und nur zur Fortpflanzung,
stattfindet.

Anmerkung Übersetzer: Ich möchte in diesem Zusammenhang einmal auf


die enthaltsam lebenden Dani in Neuguinea hinweisen:

Die enthaltsam lebenden Dani aus Neuguinea

Die Dani sind ein Volk aus Neuguinea (Nord-Zentral-Irian Jaya, Indonesien,
nördlich von Australien), mit 370.000 Einwohnern. Sie hatten in den ersten
beiden Jahren nach der Heirat keinen Geschlechtsverkehr und lebten für 4
bis 6 Jahre nach der Geburt eines Kindes vollkommen enthaltsam.
Vorehelicher und außerehelicher Geschlechtsverkehr sind praktisch
unbekannt, und es gibt scheinbar keine Homosexualität oder andere sexuelle
Formen der sexuellen Befriedigung (Onanie). Darüber hinaus scheint
niemand irgendwelche Anzeichen von Unglück oder Stress zu zeigen.

Übermenschen? Eine Erfindung, die der Phantasie eines Science Fiction


Autors entsprungen ist? Tatsächlich leben die Dani ziemlich schön, im
großartigen Tal von Westirian (früher Westneu-Guinea), wo sie für 2 ½
Jahre von Karl Heider, einem Anthropologe von der Universität Südkarolina
(USA), studiert wurden. Heider, der an den amerikanischen Universitäten
von Harvard, Brown und Stanford lehrte, beschreibt das enthaltsame
sexuelle Verhalten der 5.000 Mitglieder des Stammes in der aktuellen
Ausgabe des "The Journal of the Royal Anthropological Institute of Great
Britain". Er fand keine starken Bestrafungen gegen sexuelle Betätigungen
oder irgendeine brauchbare Erklärung für eine unterentwickelte Libido
(sexuelles Verlangen) der Dani. Nach der Befragung, sagten die
Stammesangehörigen, die Verletzung der Enthaltsamkeit nach der
Schwangerschaft würde Probleme mit den Geistern des Stammes
verursachen. Dennoch wirkten die Dani keineswegs gezwungen gegenüber
ihren Geistern, und Heider stellt fest, dass die Befolgung dieser
übernatürlichen Bestimmungen als ziemlich zwanglos verstanden werden
muss.

Die Dani scheinen einfach keinen größeren Drang zu kennen, weder sexuell
noch in anderer Weise. Es gibt kaum starke Gefühle, wenig künstlerische
Ambitionen und nur wenig Streit. Anstatt seiner Wut Ausdruck zu
verleihen, entfernt sich der Dani lieber von der belastenden Situation.
Kriege haben, laut Heider, den emotionalen Charakter der Rotwildjagd in
Amerika. Die Krieger unterhalten sich eine längere Zeit, kämpfen dann eine
Stunde lang, und setzen danach die Unterhaltung fort. Wut und Rache
spielen dabei nur selten eine Rolle. Die Dani wollen einfach nur ihre Geister
besänftigen und den Kampf so schnell wie möglich beenden. Ihr einzig
wirkliches Interesse gilt der Schweinehaltung und dem Anbau der
Süßkartoffel.
Heider kann es sich nicht erklären, warum das Energieniveau der Dani so
"niedrig" ist. Der Stamm scheint eine niedrige Kindsterblichkeitsrate, eine
ausreichende Ernährung und keine ernsten Krankheiten zu haben. Heider
glaubt nicht, dass genetische oder biologische Faktoren die Ursachen für
dieses "niedrige Energiesystem" der Dani sind, sondern dass sie kulturell
bedingt ist. Wenn das so ist, dann müsste die westliche Theorie über den
angeborenen sexuellen Trieb, der vor allen Dingen von Freud postuliert
wurde, neu überdacht werden.

Quelle: Time Magazin

Ende Anmerkung.

Tiere, wie Menschen, werden zu Opfern eines übertriebenen sexuellen


Verlangens, wenn sie sich falsch ernähren und in Gefangenschaft sind.
Daher werden Affen, wenn sie in einem Käfig eingesperrt sind und mit
Fleisch und anderer sexuell anregender Nahrung gefüttert werden, extrem
zügellos und und bösartig, während sie zuvor, als sie noch mit Früchten
gefüttert wurden, sanft und zahm waren. Dann masturbieren sie exesssiv
und haben täglich Geschlechtsverkehr und die Weibchen menstruieren so
häufig wie menschliche Frauen. Andere weibliche Säugetiere, die ein
natürliches Leben führen, menstruieren nicht. Nur durch Domestizierung
und übermässige Fütterung geschieht dies bei Kühen und anderen Arten.
(Domestizierung ist ein innerartlicher Veränderungsprozess von Wildtieren
oder -pflanzen, bei dem diese durch den Menschen über Generationen
hinweg genetisch isoliert von der Wildform gehalten werden.)

Holder stellte fest, dass die Indianer Amerikas ursprünglich weit weniger
wollüstig als die weißen oder afrikanischen Rassen waren, die später auf
diesen Kontinent kamen. Dr. Beard stellte fest, dass die indischen Jungen
nicht masturbierten und dass die jungen Männer bis zur Heirat in Keuschheit
lebten. Das sind Bedingungen, die wir nicht unter den sogenannten
zivilisierten Rassen finden. Spencer, der die Indianer Kaliforniens studierte,
bemerkt, dass es nach der Menstruation, einem Mädchen bis zur Ehe nicht
erlaubt war, in der Gesellschaft des anderen Geschlechts zu verweilen.
Während der Schwangerschaft und Stillzeit herrschte strenge Keuschheit.
Der Koitus war auch nicht gestattet, wenn man Feste beging, bei denen
Fleisch gegessen wurde und die Menschen sich in sexueller Erregung
befanden. Normalerweise schliefen die Jungen und Männer gemeinsam in
einem separaten Schlafsaal. Spencer bemerkte, dass ein intelligenter
Indianer seinem Freund auf seinem Totenbett eine Sünde gestand, die
schmerzlich sein Gewissen belastete. Er hatte mit seiner Frau, nach einem
großen Abendessen mit frischem Rindfleisch, geschlafen und spürte nun,
wie die Schuld seine Seele belastete.

Keuschheit vor der Ehe ist in vielen Teilen Afrikas die Regel. In einigen
Teilen Westafrikas wird ein Mädchen, das unkeusch ist, streng bestraft.
Unter den Ba Henda in Nord-Transversal, einer Provinz der
südafrikanischen Union, ist Geschlechtsverkehr vor der Ehe nicht erlaubt
und wenn beobachtet wird, dass die Schamlippen eines Mädchens
auseinander sind, wenn sie sich auf einen Stein setzt, dann wird sie als
schuldig angesehen und bestraft, weil sie sexuellen Verkehr hatte. Bei den
Syntengs, lebt der Ehemann mit seiner Frau nicht im selben Haus. Er
besucht sie nur gelegentlich im Hause seiner Mutter, wo sie ebenfalls wohnt.
Smyth bemerkt, dass promiskuitiver Sexualverkehr, also sexuelle Kontakte
mit verschiedenen Partnern, von den in Australien lebenden Ureinwohnern,
den Aborigines, nicht praktiziert wird. Ihre Gesetze sind in dieser Beziehung
ziemlich streng. Gespräche zwischen einzelnen Männern und jungen Frauen
oder verheirateten Frauen sind nicht erlaubt. Verstöße gegen diese Gesetze,
wurden manchmal mit dem Tod bestraft.

Unter den Seri, werden junge Männer angeleitet, ein Jahr vor der Ehe eine
Probezeit zu absolvieren, in der sie enthaltsam leben, um ihre Fähigkeit der
sexuellen Selbstkontrolle zu testen. Unter den Pueblos, wird die Moral der
Jugendlichen von einer geheimen Polizei überwacht, die über alle
Unregelmäßigkeiten berichtet. Verstoßen die Jugendlichen dagegen, dann
werden sie gezwungen, zu heiraten. In Uganda wird nach der Geburt eines
Kindes, eine Enthaltsamkeit von zwei Jahren praktiziert. Unter den Fidschis
(Fidschi ist ein Inselstaat im Südpazifik nördlich von Neuseeland und
östlich von Australien.) leben Ehemann und Ehefrau drei bis vier Jahre
getrennt, so dass kein weiteres Baby geboren werden kann und die Mutter
die notwendige Zeit zum Stillen des Kindes hat. Bezogen auf die malayische
Halbinsel schreibt Stevens: "Der sexuelle Impuls unter den Belendas ist nur
schwach entwickelt. Sie sind nicht sexuell. Es gibt wenig oder keine
Liebesspiele in den sexuellen Beziehungen." Unter den Malayen herrscht in
Zeiten des Krieges strikte Keuschheit. Laut Havelock Ellis sind die
Afrikaner weit weniger wollüstig als die weißen Männer. Er schreibt: "Unter
den Kambodschanern scheint strenge Keuschheit zu herrschen und wenn wir
den Himalaya nach Norden überschreiten, so finden wir dort wild lebende
Völker, denen sexuelles Begehren unbekannt ist. So wird das frisch
verheiratete Paar bei den Turcomians einige Tage nach der Hochzeit für ein
Jahr getrennt."

Bei Westmarck heißt es, um so weiter die Zivilisation voranschreitet, desto


größer ist die Zahl der unehelichen Geburten und die Verbreitung der
Prostitution. Diese Probleme treten eher in Städten als auf dem Lande auf.
Er behauptet, dass Promiskuität, der Geschlechtsverkehr mit wechselnden
Partnern, kein ursprünglicher und natürlicher Zustand des Menschen ist,
sondern ein Produkt der Zivilisation, oder besser gesagt, der Pseudo-
Zivilisation. Die "primitiven" Rassen der Menschheit, lebten
vergleichsweise keusch. Westermarck schreibt:

"Bei einer großen Zahl "primitiver" Menschen, erforderte die Monogamie


(die Ehe mit einem Partner) von einem Mann längere Zeiträume der
Enthaltsamkeit. Er hatte sich nicht nur zu bestimmten Zeiten eines jeden
Monats seiner Frau zu enthalten, sondern auch während der
Schwangerschaft oder zumindest während der letzten Zeit der
Schwangerschaft, da schwangere Frauen als unrein galten. Dies galt auch
für die Zeit nach der Geburt des Kindes, bis das Kind gestillt war. Die
Enthaltsamkeit galt auch für die Säuglingszeit, die zwei oder drei Jahre,
manchmal aber auch fünf oder sechs Jahre, andauern konnte."

Die antiken Spartaner in Griechenland verkörperten eine Rasse, mit einem


hohen moralischen Anspruch, die die Keuschheit beachtete. Die
Geschlechter lebten selbst nach der Hochzeit getrennt. Die Männer schliefen
zusammen in einem Schlafsaal und die Frauen in einem anderen. Der
griechische Philosoph Plutarch (45 - 125 n.Chr.) schreibt über das Leben des
legendären historischen Gesetzgebers von Sparta, Lykurk, dass er sich
bescheiden zu seinen Begleitern zurückzog, um mit ihnen die Nacht zu
verbringen. Er besuchte nicht seine Braut, da er große Sorge und Angst
hatte, vom Rest der Familie dabei beobachtet zu werden. Einige von ihnen
hatten sogar Kinder, bevor sie mit ihren Frauen am Tage eine Unterredung
hatten. Diese Art des Handelns trainierte nicht nur ihre Abstinenz und
Keuschheit, sondern erhielt sie fruchtbar und die Begeisterung für die Liebe
frisch und ungebrochen, denn sie waren nicht gesättigt, wie jene, die immer
mit ihren Frauen zusammen waren."

Zur Erreichung der Keuschheit, die er als wesentlich für die Erhaltung der
Vitalität der spartanischen Rasse hielt, verbot Lykurk, der Gesetzgeber der
Spartaner, den Konsum von Fleisch und anderen stimulierenden
Nahrungsmitteln und setzte eine vegetarische Kost durch. Alkohol war
ebenso verboten. Er verbot das Essen zu Hause und und ernährte die
Spartaner an einer öffentlichen Tafel.. Durch die Kontrolle ihrer Nahrung,
konnte er ihre Moral kontrollieren. Er verbat Schlachter und Köche oder wie
unersättliche Tiere übermäßig zu essen. So konnte er nicht nur Einfluss auf
das Benehmen und den Körper nehmen, sondern alle Arten von Sinnlichkeit
und Ausschweifung verhindern. Gleichzeitig sorgte er für ausreichend
Schlaf.

In Sparta, einem Matriarchat, in dem Frauen große Macht hatten, wurden


die Jungen zur Keuschheit erzogen. Der athenische Politiker, Feldherr und
Schriftsteller Xenophon (426 - 355 v.Chr.) sagt uns, dass es
wahrscheinlicher ist, dass eine Statue aus Stein oder Marmor ihre Augen
bewegt, als ein spartanischer Junge. Die Jungen seien schamhafter als die
Mädchen, sagte er. Die Frau eines anderen Landes sagte zu einer
spartanischen Frau: "Ihr aus Sparta seid die einzigen Frauen der Welt, die
die Männer bereuen." Sie antwortete: "Wir sind die einzigen Frauen, die
Männer hervorbringen."Der Mut und die körperliche Perfektion der
spartanischen Rasse machte sie durch alle Zeitalter berühmt.

Eine biochemische Theorie der Neurosen und Psychosen Top

Das Ziel dieses Kapitels ist es, die Grundlage für eine neues biochemisches
Verständnis der Entstehung und Behandlung von Neurosen und Psychosen
zu präsentieren, die auf neuen Erkenntnissen der chemischen Wirkungen der
Sekretion der männlichen Hoden, sowohl innere als auch äußere, auf das
zentrale Nervensystem.

Der bedeutende Physiologe, Prof. Eugen Steinach, hat Experimente


durchgeführt, die eindeutig gezeigt haben, dass die innere Sekretion der
Keimdrüsen (Hoden), nachdem sie vom Blutkreislauf aufgenommen
wurden, hauptsächlich im Gehirn und Rückenmark gespeichert werden.
Steinach spritzte einer Reihe von kastrierten Fröschen, Auszüge aus dem
Gehirn und Rückenmark von anderen Fröschen, die in der Brunst waren.
Einer zweiten Reihe von kastrierten Fröschen spritzte er Auszüge aus dem
Gehirn und Rückenmark von ebenfalls kastrierten Fröschen. In der ersten
Serie wurde ein guter Klammer-Reflex beobachtet, während bei der zweiten
Versuchsreihe keine Änderungen eintraten. (Bei mehreren Froscharten ist
der Klammerreflex sehr stark ausgeprägt, der die Männchen befähigt, sich
stunden- oder sogar tagelang an einem Weibchen festzuhalten.) Steinach
stellte fest, dass Injektionen von anderen Organen der Frösche, die in der
Brunst waren, nicht in der Lage waren, den Klammerreflex bei den
kastrierten Fröschen auszulösen. Daraus zog er den Schluss, dass die
primäre Aktion der inneren Sekrete der Hoden (die Spermien), nachdem sie
das Blut passiert haben, darin besteht, dass sie auf das zentrale
Nervensystem einwirken, welches durch lokale Veränderungen der
Durchblutung, Effekte in verschiedenen Teilen des Körpers bewirken.

Der Physiologe Nussbaum, leitete ähnliche Experimente, auf dessen


Grundlage er zu dem Schluss kam, dass die inneren Sekrete des Hodens, die
Spermien, in einer bestimmten Art nur auf das Nervensystem wirken,
welches darauf Impulse zu den verschiedenen Organen sendet, worauf sich
der Stoffwechsel dieser Organe in einer bestimmten Richtung verändert. Er
beobachtete, dass sich beim männlichen Frosch, bei der Annäherung an die
Brutzeit, die Haut des Vordergliedes verdickte. Dies ging mit einer
Zunahme der Entwicklung des Unterarmmuskels einher. Diese
Veränderungen sind für die Kopulation (den Geschlechtsverkehr) beim
Frosch erforderlich. Wenn der männliche Frosch kastriert ist, wird die Haut
nicht gebildet und der Unterarmmuskel entwickelt sich nicht. Nussbaum
stellte fest, dass dann, wenn Spermien eines Frosches in den dorsalen
Lymphknoten eines zuvor kastrierten Frosches injiziert (eingespritzt)
werden, sich bei diesem kastrierten Frosch, die sekundären
Geschlechtsmerkmale, wie bei einem normalen Frosch, entwickeln. Er
stellte außerdem fest, dass dann, wenn die Nervenleitung zum ersten Finger
des Frosches durchtrennt war, sich kein Hautpolster bildete. War die
Nervenversorgung zum Klammermuskel des Unterarms durchtrennt, so
konnte sich der Muskel nicht ausbilden. Er kommt zu dem Schluss, dass die
Spermien eine wichtige Funktion für bestimmte Gruppen der Ganglienzellen
haben und dass der Einfluss der Spermien auf den Stoffwechsel der
veschiedenen Gewebe durch das Nervensystem beeinflusst wird. (Ein
Ganglion ist ein knotenförmiges Gebilde des Nervensystems außerhalb des
Zentralnervensystems, in dem Zellkörper von Nervenzellen angehäuft sind.)

In Anbetracht dieser und anderer physiologischer Experimente, hat sich die


Erkenntnis durchgesetzt, dass die sexuellen Drüsensekrete vom Blut
aufgenommen und primär dem Gehirn und der Wirbelsäule zugeführt
werden. Die bedeutende Autorität, Professor Thorek, schreibt hierzu in
seinem Werk "The Human Testis" (Der menschliche Hoden) zu diesem
Thema: "Die Hoden erzeugen durch innere Produktion chemische Sekrete
(Spermien), die vom Blutkreislauf aufgenommen, zum zentralen
Nervensystem weiterbefördert werden und dort erotisierend wirken. Dass
die Spermien eine selektive Wirkung haben, scheint wahrscheinlich und
dass sie im zentralen Nervensystem gespeichert werden, scheint in
Anbetracht der jüngsten Experimente, ganz sicher. O'Malleey ist der
Ansicht, dass die Spermien durch das Nervensystem das Wachstum und den
Stoffwechsel der verschiedenen Körpergewebe beeinflusst. Dass es eine
direkte Beziehung zwischen den Keimdrüsen (Hoden) und der Hypophyse
gibt, ist recht gut bekannt. (Die Hypophyse (Hirnanhangdrüse) liegt auf
Höhe der Nasenwurzel, mitten im Schädel. Sie ist spirituell betrachtet mit
dem Stirnchakra (Drittes Auge) identisch.) Seit der Zeit des Hippokrates
(griechischer Arzt der Antike 465 - 370 v.Chr.) und Aristoteles (griechischer
Philosoph 384 - 322 v.Chr.), glaubt man, dass es einen Zusammenhang
zwischen den Spermien, dem Nervensystem, dem Rückenmark und dem
Gehirn gibt."

Es gibt beachtliche Beweise aus de Bereich der Psychiatrie, die eine


eindeutige Beziehung zwischen den Keimdrüsen (Hoden) und dem Gehirn
nachweisen. Sie weisen nach, dass eine Degeneration des Gehirns auf eine
Degeneratoin der Hoden zurückzuführen ist. Der englische Neuropathologe
Sir Frederick Mott stellte fest, dass die Hoden in 27 Fällen von Demenz
praecox (vorzeitige Demenz) eine Verkümmerung der Samenleiter und das
Fehlen der Spermatogenese zeigen. (Unter der Spermatogenese versteht man
die Bildung der Spermien.) Die Ähnlichkeit zwischen der Beschaffenheit
der Hoden und dem Gehirn deutet darauf hin, dass sich Geisteskrankheiten
auf eine vorzeitige Verkümmerung der Keimdrüsen zurückführen lassen.
Beginnend in der Pubertät oder frühen Jugend, wird sie im Laufe der Jahre
immer ausgeprägter, bis sie schliesslich in der Impotenz gipfelt, wobei sie
von geistiger Rückbildung begleitet wird. In diesem Zusammenhang ist
darauf hinzuweisen, dass die meisten dieser Geisteskranken, die von Mott
untersucht wurden, gewohnheitsmäßig masturbierten. Diese Praxis hat
natürlich einen Bezug zur Degeneration der Keimdrüsen, die Mott als
Hauptgrund für die Rückbildung und Degeneration des Gehirns betrachtete.
Mott's Beobachtungen wurden durch Obregia, Parhon und Urechia bestätigt,
die ebenfalls eine Degeneration der Samenleiter und das Fehlen der
Spermatogenese bei Dementia praecox feststellten. Diese Forscher sind
davon überzeugt, dass die Spermatogenese einen wichtigen Einfluss auf den
Stoffwechsel des Gehirns hat und dass Dementia praecox auf einen Mangel
oder eine Veränderung der Spermienproduktion oder eine Degeneration des
Samenleiters zurückzuführen sind.

Dass Geisteskrankheiten auf Masturbation und sexuellen Exessen resultieren


können, ist durch den Entzug von Lecithin, Cholesterin und
Phosphorverbindungen durch den Orgasmus zurückzuführen, die für die
Ernährung des Gehirns notwendig sind. Alle diese Verbindungen sind
besonders im Samen reichlich vorhanden, wie die Studien des namhaften
amerikanischen Neurologen und Psychiaters, Dr. E.G. Spitzka, ein
berühmter Anatom, der sich mit dem Aufbau der Funktionsweise des
Gehirns beschäftigte und der zuvor Präsident der New Yorker Neurological
Society war. In seinem psychiatrischen Lehrbuch "Insanity, Its
Classification, Diagnosis and Treatment" (Wahnsinn, seine Klassifikation,
Diagnose und Behandlung) schreibt Dr.Spitzka:
"Dass ist eine Verbindung zwischen der Entwicklung des Gehirns und den
männlichen Genitalien vorhanden ist, ist unbestreitbar. Selbst wenn wir
davon ausgehen, dass die fehlerhafte Entwicklung der Genitalien sich in der
Fehlentwicklung des Gehirns, in Idiotie, Schwachsinn und periodischen
Geistesstörungen, die eine Begleiterscheinung neuronaler
Fehlentwicklungen sind, ausdrücken können, müssen wir zugeben, dass eine
frühe Exstirpation (Exstirpation = operatives Entfernen) der Hoden, wie bei
den Eunuchen oder kastrierten Tieren, einen Einfluss auf die geistige
Entwicklung ausübt."

"Der Missbrauch der männlichen Sexualität, ist für den Psychiater von
größerer Bedeutung, als die organische Erkrankung. Von jeher wurde
angenommen, dass exzessiver Geschlechtsverkehr und Masturbation, sich
schädlich auf das Nervensystem auswirken und Geisteskrankheiten
verursachen können. Dass es eine enge Verbindung zwischen
pathologischen (krankhaften) nervösen Zuständen und dem sexuellen
Verhalten gibt, wird im Satyrismus, in frühen Stadium der paretischen
Demenz (paretisch = geschwächt, teilweise gelähmt), sowie in sexuellen
Wahnvorstellungen und im Wunsch nach abnormalen genitalen
Empfindungen, anschaulich. (Sowohl der Satyrismus, benannt nach Satym,
einem Waldgeist in der griechischen Mytologie, als auch der Donjuanismus,
benannt nach dem spanischen Frauenheld Don Juan, werden in der
Medizin/Psychologie als krankhaft gesteigerter männlicher Geschlechtstrieb
bezeichnet.) Im ersten Fall, dem Satyrismus, ist die sexuelle Verherrlichung
das Ergebnis. Abnormale genitalen Empfindungen sind Begleitungen von
Psychosen. Aber es gibt einige Fälle, bei denen diese Veranlagung bereits
vorher vorhanden war. Damit kann gesagt werden, dass (exzessive)
Masturbation Geisteskrankheiten hervorrufen kann."

In seiner Studie "Masturbatic Insanity" (Geisteskrankheiten, die durch


Masturbation verursacht werden) präsentiert Dr. Spitzka zwölf Fälle von
Geisteskrankheiten, die er auf Masturbation zurückführt. Er behauptet, dass
das Auftreten von Psychosen als Folge der Masturbation, die Folge einer
gehemmten Ernährung des Gehirns ist. Die Masturbation führt durch
exzessive Samenergüsse zu einem Entzug von Lecithin, Cholesterin und
Phosphorverbindungen, die die Nervennahrung des Gehirns sind. Wir
sollten uns daran erinnern, dass Lecithin ein Hauptbestandteil der
Myelinscheide der Nervenzelle ist und durch die Arbeit der Nervenzelle
verbraucht wird. (Die Myelinscheide, auch Markscheide genannt, ist eine
um die Achse (Axone) der Nervenzellen gelagerte Isolierschicht, die die
elektrischen Nervenimpulse vom Zellkörper wegleiten.) Da Lecithin ein
wichtiger Bestandteil des Samens ist, kann man leicht verstehen, dass
exzessive sexuelle Aktivität zu einem Mangel an Lecithin im Gehirn und
somit zur Unterversorgung der Nerven- und Gehirnzellen führen können.

Bei einer Generation, mit einer verminderten Größe der Hoden, wurde eine
Rückbildung des Gehirns festgestellt, was Dementis praecox und andere
Psychosen zur Folge hatte. Eine übermässige Entwicklung der Hoden
dagegen, war mit einer geistigen Frühreife verbunden. Die Professoren
Morro aus Turin und Snochi aus Genua, stießen auf ein Kind von 9 Jahren,
welches drei Hoden hatte und dessen Intelligenz weit über der Intelligenz
der gleichaltrigen Kinder lag. Die Eltern, die über diese Besonderheit ihres
Sohnes beunruhigt waren, ließen den zusätzlichen Hoden entfernen. Einige
Monate später, nahm die intellektuelle Entwicklung des Kindes einen
Rückschritt, die es auf die geistige Ebene herunterbrachte, die seinem Alter
entsprach.

In diesem Zusammenhang ist es interessant, zu beachten, dass im Gegensatz


zu der Wollust von Geisteskranken, für die laut Dr. Spitzka, weitgehend die
mangelhafte Ernährung des Gehirns verantwortlich ist, die meisten der
großen geistigen Genies der Vergangenheit enthaltsam lebten. Dies ist das
Resultat einer besseren Ernährung des Gehirns durch Lecithin und anderen
Bestandteilen des Samens. So haben wir unter den Philosophen Pythagoras,
Platon, Aristoteles, Porphyrios, Proklos, Leibniz, Berkeley, Locke, Spinoza,
Kant und Spencer; unter den Künstlern Leonardo da Vinci, Michelangelo,
Raphael und Fra Angelica; unter den Komponisten, Händel und Beethoven;
unter den Wissenschaftlern Newton. Wir haben jetzt gesehen, wie tief die
Keimdrüsen Einfluss auf das Gehirn nehmen. Ihr Einfluss auf die Nerven ist
jedoch unmittelbar und tief. Der Mangel an Lecithin, welches für die
Ernährung und Generierung der Vitalität in den Myelinscheiden der Nerven
vorhanden ist, kommt durch den sexuelen Ausstoß des Samens zustande, der
sehr viel Lecithin enthält. Dies liefert eine biochemische Erklärung für die
Entstehung der Neurasthenie und liefert einen Therapieansatz zur
Behandlung dieser verbreiteten Krankheit. Diese Tatsache wurde von Dr.
Beard, dem Schöpfer des Begriffes "Neurasthenie" vermutet, der in der
zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, diese Krankheit studierte, die später als
die "amerikanische Krankheit" bekannt wurde.

In seinem Buch "Sexuelle Neurasthenia", legt Beard höchste


Aufmerksamkeit auf die Tatsache, dass, obwohl auch andere Faktoren die
Neurasthenie fördern können, die Neurasthenie ihren Ursprung in der
Sexualität hat. Der Zustand der geschwächten Nerven ist eng mit dem
sexuellen Verhalten des Menschen verwandt. Er kam zu dem Schluss, dass
Neurasthenie ihren Ursprung im abnormalen sexuellen Verhalten hat. Bei
der Behandlung seiner Patienten, die mit Nervenleiden zu ihm kamen,
zeigten die Untersuchungen ausnahmslos eine Entzündung der
Prostataharnröhre. Er schrieb: "Bei Frauen und ebenso bei Männern würde
eine große Anzahl nervöser Symptome, die in der Tat sehr häufig auftreten,
nicht existieren, wären keine Erkrankungen der Fortpflanzungsorgane
vorhanden. Ein krankhafter Zustand dieses Teils des Körpers, ist sowohl
eine Auswirkung als auch eine Ursache nervöser Erschöpfung."

Beard fuhr dann fort, um die Ursachen der Erkrankungen in den


Geschlechtsorganen, die Entzündung der Prostataharnröhre, zu bestimmen,
die er als Ursache für die prädisponierende (empfängliche) Neurasthenie
ansah. Eine Studie des Symtomatik der Spermatorrhoe, eine Krankheit, die
durch den unfreiwilligen Verlust des Samens, beim Urinieren, beim
Stuhlgang oder zu anderen Zeiten, ohne eine sexuelle Erregung aus der
Harnröhre, gekennzeichnet ist, führte ihn zur Lösung dieses Problems.
Beard stellt fest, dass Spermatorrhea ein häufiges Symptom für alle Arten
von Neurasthenie, sowie anderen schwächenden Krankheiten war und dass
es eine direkte Beziehung zwischen der Höhe des unfreiwilligen
Samenverlustes und der Intensität der nervösen Symptome gab. Er stellte
außerdem fest, dass häufige nächtliche Emissionen (Pollutionen) ebenfalls
zu neurasthenischen Symptomen führen. "Samenverluste", so schloss er,
"sind häufig die Ursache für Nerven- und andere Krankheiten." Trotz ihrer
Allgemeingültigkeit (für zivilisierte Männer, nicht aber für Tiere), glaubt
Beard, dass nächtliche Samenergüsse pathologisch sind. Neben den
nächtlichen Samenergüssen, liegt bei der Spermatorrhea eine ähnliche
Erkrankung vor, die heilbar ist, sagt er. Daher, so behauptet er, führt die
Bewahrung des Samens zu dem Ergebnis, dass die vervösen Symptome, die
der Samenverlust produziert, deutlich reduziert wird.

Als Ergebnis seiner Beobachtungen, kam Beard zu dem Schluss, dass


Neurasthenie eine direkte Auswirkung der Verminderung chemischer
Substanzen aus dem Blut ist, die für die Ernährung von Nervengewebe
notwendig ist und durch Samenverlust entsteht. Der Verlust erheblicher
Mengen Samenflüssigkeit, freiwillig oder unfreiwillig, führt zu einer
Unterernährung der Zellen des zentralen Nervensystems, wodurch sie
geschwächt und erschöpft werden. Er wies auch darauf hin, daß dieser
Zustand in der Regel mit einer Entzündung der Prostataharnröhre
einhergeht, die so oft die Quelle ist, von der diese Schwierigkeiten ausgehen
und durch die sie aufrecht erhalten werden. Die entzündete
Prostataharnröhre, so behauptet er, ist das wichtigste Zentrum der
Reflexreizung des Körpers, ein krankhafter Zustand, der sowohl eine
Wirkung als auch eine Ursache der nervösen Erschöpfung ist.

Die nächste Frage, die sich hier stellt, ist: Was ist die Ursache für die
Entzündung der Prostataharnröhre, die die Menschen für Spermatorrhoe und
Neurasthenie empfänglich macht? Dies, so behauptet Beard, ist vor allem
ein Ergebnis sexueller Ausschweifungen, mit der Praxis der
Empfängnisverhütung und der Coitus interruptus.* Neurasthenische
Symptome folgen ebenso unfreiwilligen täglichen oder nächtlichen
Samenergüssen, unabhängig davon, ob sie in Form exzessiver nächtlicher
Samenergüsse, ob sie tagsüber oder durch Spermatorrhoe geschehen. "Es
gibt eine ganze Reihe von Krankheiten, Symptomen und hygienischen
Problemen, die in Beziehung zwischen der genitalen Funktion und dem
Nervensystem stehen", schloss er.

*Unter dem Coitus interruptus versteht man die Unterbrechung des


Geschlechtsverkehrs vor dem Samenerguss. Er wird zur
Empfängnisverhütung verwendet, ist jedoch praktisch wertlos, da bereits vor
dem eigentlichen Samenerguss unbemerkt Spermien sowie Samenflüssigkeit
durch sogenannte Lusttropfen (auch Lusttröpfchen, Vorlusttropfen,
Sehnsuchtstropfen, Glückstropfen, liquor of love, medizinisch: Präejakulat
genannt) ein Sekret der Cowperschen Drüsen, austreten können und es zu
einer Befruchtung kommen kann.

Es scheint eine eindeutige Beziehung zwischen einer gestörten


Funktionsweise der Prostata und der Neurasthenie zu bestehen. In
Anbetracht der Tatsache, dass die Prostatasekretion, wie von Stern
gefunden, "reichliche Beträge" von Lecithin enthält, das ein wichtiger
Bestandteil des Nervengewebes ist, können wir leicht verstehen, warum der
Verlust des Prostatasekrets, ein Bestandteil des Samens, durch den Entzug
des Lecithins, zur chronischen Unterernährung des Nervensystems führt und
Neurasthenie zur Folge hat. Aus diesem Grund wurde Lecithin jahrelang mit
bemerkenswertem Erfolg von europäischen Ärtzten zur Heilung der
Neurasthenie benutzt. Aber es macht wenig Sinn Lecithin zu verabreichen,
wenn der Körper durch Samenerguss das körpereigene Lecithin verliert. Die
Vermeidung des Samenverlustes ist daher der erste Schritt bei der
Behandlung der Neurasthenie.

In Bezug auf das Verhältnis zwischen der Prostata und der Neurasthenie,
sagt Dr. F.G. Lydston, Professor für Urologie und Syphillis an der Medical
School der Universität von Illinois:

"Angesichts der Fülle der sensorischen und sympathischen


Nervenversorgung der Prostata und seiner intimen Beziehung zum
sympathischen Nervensystem im Allgemeinen, sind die häufigen
Erkrankungen des Nervensystems, der Patienten, die an Prostataerkrankung
leiden, nicht bemerkenswert. Eine gestörte Prostatafunktion führt häufig zur
männlichen Form der Hysterie, Melancholie, zu Kopfschmerzen und
Depressionen. Der Autor ist der Überzeugung, dass die Prostata ein Hormon
absondert, deren Verschlechterung, verbunden mit der Absorption der
Absorbtionsgiftstoffe, viel mit den Ursachen der sexuellen Neurasthenie zu
tun hat."

In seinem Buch "Psychopathia Sexualis" (Psychopatische Sexualität), nennt


der deutsch-österreichische Psychiater und Rechtsmediziner Professor
Freiherr von Krafft-Ebing eine Reihe von Fällen von Neurasthenie die durch
Selbstbefriedigung und sexuelle Exzesse verursacht wurden. In all diesen
Fällen, in denen die nervöse Störung oft der Ausgangspunkt einer
Geistesstörung ist, gibt es eine Hauptursache. Es ist der Verlust der Prostata-
und anderer Samenflüssigkeiten durch Orgasmus oder unfreiwilligen
Samenverlust. Er betrachtete die sexuelle Neurasthenie als den Beginn einer
lokalen Neurose der Genitalien, die von häufigen Samenergüssen begleitet
ist und die sich schrittweise, zu einer Neurose der Lendenwirbelsäule weiter
entwickelt, die häufig von täglichen (tagsüber) und nächtlichen
Samenergüssen begleitet sind und die die sexuelle Kraft beinträchtigen.

Professor Casper von der Universität in Berlin, schätzt, dass Spermatorrhoe


(unfreiwilliger Samenverlust beim Urinieren, beim Stuhlgang oder zu
anderen Zeiten) und Neurasthenie (Nervenschwäche) Hand in Hand gehen,
dass beide durch exzessiven Samenverlust entstehen und zu unfreiwilligem
Samenverlust führen. In seinem Lehrbuch über genitale und urologische
Erkrankungen sagt er über die Spermatorrhoe: "Sexuelle Exzesse können
diese Symptome entweder direkt auslösen oder indem sie Neurasthenie
hervorrufen. Unter den sexuellen Exzessen nimmt die Masturbation der
ersten Platz ein. Es muss eingeräumt werden, dass dann, wenn diese
Gewohnheit über Jahre praktiziert wird, die Gesundheit des Körpers und des
Geistes beeinträchtigt wird, dass es zu einer Entkräftung und
Überempfindlichkeit des Nervensystems kommt. Häufige Pollutionen
können zu bestimmten organischen Erkrankungen des Rückenmark führen.
Dies kann man in frühen Phasen der Rückenmarkentzündung und
Rückenmarkschwindsucht beobachten." Zu den weiteren Ursachen von
Nervenerkrankungen zählt Casper den Coitus interruptus, bei dem der Mann
kurz vor dem Samenerguss den Penis aus der Vagina zieht.

Moderne Studien der Neurasthenie machen sexuelle Ursachen für die


Störungen der endokrinen Drüsenfunktion verantwortlich. Dr. Harrower
sagt: "Je mehr wir die Neurasthenie beobachten, desto offensichtlicher wird
es, dass die Neurasthenie selten ohne eine begleitende Störung der
Hormondrüsen auftritt."

Die Drüsensekrete der Hoden, der Prostata und der akzessorischen (übrigen)
Sexualdrüsen sind sehr reich an Phosphor, wie auch die Spermien selbst.
Der Verlust des Samens vermindert daher den Phosphorgehalt des Blutes.
Dies beraubt dem Nervensystem eines Elements, welches für die Ernährung
und das Wohlbefinden notwendig ist. Dies erklärt die neurasthenischen
Erkrankungen durch Masturbation und sexuelle Exzesse, die durch den
Verlust von Phospher gekennzeichnet sind. Dasselbe geschieht bei
Prostatitis, der Entzündung der Prostata, wodurch beträchtliche Mengen an
Phosphor verloren gehen. Lorand weist auf den heilsamen Einfluss von
Phosphor, den er bei vielen Gehirnerkrankungen, wie etwa bei der Idiotie
(schwere Intelligenzminderung) und der Dementia praecox (Schizophrenie,
Bewusstseinsspaltung) bewirkt, die von einer Reduzierung des
Phosphorgehaltes begleitet sind. Im Gehirn ist Phosphor hauptsächlich in
Form von Lecithin vorhanden.

Dr. Evans, ein englischer Physiologe, hatte die interessante Idee, dass das
Denken lediglich ein Phosphor-Stoffwechselprozess des Gehirns ist. Das
erinnert an den Ausspruch des niederländischen Physiologen Jacob
Moleschott, der sagte: "Ohne Phosphor keine Gedanken". Evans erklärt,
dass während des Denkens und während geistiger Anstrengung Phosphor
verbraucht wird. Deshalb kommt er zu dem Schluss, dass Denken die
Oxidation von Phosphorverbindungen, unter dem katalytischem Einfluss mit
dem Jod der Schilddrüse, beinhaltet.* Dr. Evans sagt: "Wenn wir ein
frisches Gehirn (entweder ein menschliches oder ein tierisches) nehmen und
tauchen es entweder in reines Alkohol, schwefelsaures Äther oder Olivenöl,
dann erhalten wir eine leuchtende Phosphorlösung." Dies kann der Ursprung
des phosporisierenden Gehirnleuchtens sein, welches Dr. G.W. Crile
beobachtete. In der Oxydation des Phosphors im Gehirn, sieht Dr. Evans
dieUrsache der elektrischen Nervenimpulse. Crile hat gezeigt, dass die
elektrische Energie des Nervensystems im Gehirn erzeugt wird, die die
zentrale Energieversorgung des Körpers repräsentiert.

* Mir ist bei den Erläuterungen der Chakren aufgefallen, dass bei der
Beschreibung der Intelligenz sowohl auf das Stirnchakra, als auch auf das
Hals- bzw Kehlkopfchakra verwiesen wurde. Die obige Beschreibung liefert
dafür eine Erklärung. Einerseits wird beim Denken im Gehirn Phosphor
benötigt, andererseits ist für das Denken aber offensichtlich auch Jod
erforderlich, welches die Schilddrüse liefert.

Es ist also klar, dass Phosphor, Sauerstoff und ausreichend


Schilddrüsenhormone (Jod) vorhanden sein müssen, um normale
Gehirnströme zu erzeugen. Fehlt einer dieser drei Elememte, kommt es zu
einer gestörten Hirntätigkeit. Es ist bekannt, dass das Gehirn reicher an
Phosphor ist, als jeder andere Teil des Körpers. Es verbraucht den Sauerstoff
dreimal so schnell wie anderes Gewebe. Ohne den katalytischen Einfluss
von Jod, welches von der Schilddrüse abgesondert wird, kann es nicht
normal arbeiten. (Katalysatoren erhöhen die Reaktionsgeschwindigkeit von
chemischen Reaktionen.)

Aus dieser Sichtweise kann Neurasthenie als ein Phosphormangel oder


Lecithinmangel betrachtet werden, da das Phosphor im Lecithin enthalten
ist, welches in den Myelinscheiden der Nerven benötigt wird, um die
nervlichen Belastungen aufzufangen. Da Lecithin ein wichtiger Bestandteil
der Samens ist, können wir verstehen, warum ein übermäßiger Verlust des
Samens "Nervenhunger" (Hunger nach Lecithin) und alle Symptome der
Neurasthenie zeigen kann. Wenn der Mangel an Lecithin und organischem
Phosphor sehr groß ist und es dem Gehirn an Lecithin mangelt, so kommt es
zu Funktionsstörungen des Gehirns. Es reagiert genauso, wie alle anderen
Organe, wenn man ihnen die notwendigen Elemente entzieht, die sie für
eine normale Arbeitsweise benötigen. Auf diese Weise beginnen sich
Psychosen zu manifestieren. Von Beriberi, welches auf eine verminderte
Resorption des Vitamins Thiamin (B1) zurückgeführt wird, über
Polyneuritis, bis hin zu Psychosen, ist es nur ein Übergang zu einem
größeren Mangel der Nerven- und Gehirnzellen an Vitamin B und Lecithin.
(Polyneuritis ist ein Sammelbegriff für entzündlich verursachte
Erkrankungen mehrerer Nerven mit anatomisch nachweisbaren
Veränderungen des Nervengewebes.) Nahrung, die reich an Vitamin B ist,
wie Getreidekeime (Weizenkeime), Hülsenfrüchte, Bierhefe, u.a. sind in
der Regel reiche Quellen von Lecithin. (Um Biere haltbarer zu machen,
filtert man seit 50 Jahren die bei der Gärung anfallende Bierhefe aus. Gerade
in diesem "Urschlamm" aber steckt ein wahrer Schatz an Vitaminen,
Mineralstoffen, Aminosäuren und Spurenelementen.)

Die Hauptursache für Nerven- und Geistesstörungen ist ein Lecithinmangel


im Körper, der durch exzessive Verausgabung des Samens entsteht. Sonst
könnte das Lecithin des Samens das verbrauchte Lecithin der Nerven- und
Gehirnzellen ersetzen, da er reich an Lecithin ist. Alkohol und Anästhetika
(Narkosemittel) lösen und entfernen Lecithin aus dem Gehirn. Ist die
Konzentration des Lecithins im Gehirn zu niedrig, dann kann eine
Geistesstörung die Folge sein. Sexuelle Exzesse produzieren einen
ähnlichen Effekt. Zusammen mit Alkohol sind sie ein Hauptgrund für
neuropsychopatische Erkrankungen.

Die moderne Auffassung ist, dass der Ursprung von Nerven- und
Geistesstörungen in den endokrinen Drüsen (Hormondrüsen) zu suchen ist.
Es ist interessant, dass organisches Phosphor, in der Form von Lecithin,
nicht nur ein wichtiger Bestandteil von Nerven- und Gehirngewebe ist,
sondern auch der endokrinen Drüsen. Somit ist das Lecithin sowohl für die
Ernährung von Nerven und Gehirn, als auch für die Ernährung der
endokrinen Drüsen erforderlich. Fenger weist in seinem Artikel
"Phosphatides in the Ductless Glands" (Phosphatsäuren in den
Hormondrüsen) darauf hin, dass alle Hormondrüsen, ebenso wie das
Nervengewebe, reich an Lecithin (Phosphatsäuren, Phospholopide) sind. Bei
einem Ätherextrakt wurde in der Hypophyse (Hirnanhangdrüse) 62,61
Prozent Lecithin gefunden. Im vorderen Teil der Hypophyse wurde
festgestellt, dass sie zehn Mal so viel Phosphatide (Lecithin) enthält wie
mageres Fleisch. Der hintere Teil der Hypophyse enthält sieben mal so viel
Lecithin wie mageres Fleisch und hat eine ähnliche Zusammensetzung wie
das Gehirn. Die Zirbeldrüse enthält dreizehn mal so viel Lecithin wie
mageres Fleisch. Jeleffy zeigte, dass die Zirbeldrüse mit Gliazellen* gefüllt
und reich an Phosphor ist. Diese Gliazellen, so glaubt man, besitzen
Fotosensibilität für ultraviolette Strahlen. Die Gelbkörper des Eierstocks, so
wurde von Fenger entdeckt, enthalten 15 mal so viel Phosphate wie mageres
Fleisch und die Nebenniere enthält das meiste Phosphat von allen
Hormondrüsen. Es enthält siebzehn mal so viel Phosphate wie mageres
Fleisch.

*Nach bisheriger Erkenntnis bilden die Gliazellen ein Stützgerüst für die
Nervenzellen, sorgen für die gegenseitige elektrische Isolation der
Nervenzellen. Zudem sind sie maßgeblich am Stoff- und
Flüssigkeitstransport sowie an der Aufrechterhaltung der Homöostase
(Selbstregulierung) im Gehirn beteiligt. Seit kurzem weiß man, dass sie
auch direkt am Prozess der Informationsverarbeitung, -speicherung und -
weiterleitung im Nervensystem beteiligt sind.

In Anbetracht dieser Beobachtungen, können wir verstehen, warum Dr.


Brinkley die sexuellen Drüsen in eine Reihe mit den wichtigsten
Hormondrüsen stellt, da die sexuellen Drüsen über den Blutkreislauf
beträchtliche Mengen an Lecithin und Phosphatsäuren für die
Hormondrüsen bereitstellt und die Hormondrüsen, die diese Phosphate
benötigen, damit unmittelbar beinflussen. Die unmittelbare Wirkung einer
Absenkung der Phosphatide des Blutes, als Resultat sexueller
Ausschweifungen, ist eine Hyperaktivität der endokrinen Drüsen. Dies
erklärt die beobachtete Schwellung der Schilddrüse während der
Menstruation und als Folge eines Koitus (Geschlechtsverkehrs), die bei
Frauen zu beobachten ist. In dieser Zeit vergrößert sich die Schilddrüse und
sondert zu viel Schilddrüsenhormone ab. Aus diesem Grund haben
Hyperthyreose (Hyperthyreose = Schilddrüsenüberfunktion = die
Schilddrüse produziert zu viel der Hormone Thyroxin und Triiodthyroxin)
und Kropf eine Beziehung zu sexuellen Exzessen.

Eine Vergrößerung der Schilddrüse bei der Braut am Morgen nach der
Hochzeit, ist traditionell ein Zeichen dafür, dass Geschlechtsverkehr
stattgefunden hat. Der Verlust der Phosphate im Blut durch den
Geschlechtsverkehr, hat den Effekt, dass die endrokrinen Drüsen als
Ausgleichsmaßnahme überaktiv reagieren, um die verminderte
Konzentration der Phosphatsäuren im Blut auszugleichen. Schliesslich
kommt es durch chronischen Phosphatmangel zur Unterversorgung der
endokrinen Drüsen. Dies ist der Grund dafür, warum sexuelle Exzesse zu
frühzeitiger Alterung führen können. Sie sind auf die endokrine
Hyperfunktion, die durch sexuelle Ausschweifungen verursacht wird,
zurückzuführen. Die Ursache für endokrine Störungen, die Hyperaktivität
der endokrinen Drüsen, ist in den sexuellen Drüsen und in ihrer Fähigkeit,
den Gehalt des Blutes mit Lecithin und Phosphatiden zu beeinflussen, zu
suchen. Die Phosphatsäuren, die die sexuellen Drüsen produzieren, sind der
wichtigste Rohstoff, den die endokrinen Drüsen zur Herstellug der Hormone
benötigen.

Es gibt keine Zeit im Leben, in der die endokrinen Drüsen (Hormondrüsen)


stärker von einem Mangel an Phosphaten betroffen sind, als in den Monaten
der Embryonalentwicklung, wenn diese Drüsen besonders empfindlich
gegenüber ihrer chemischen Umwelt, dem mütterlichen Blutstrom, sind. Der
Mangel an Phosphatsäuren im Blut der Mutter zu diesem Zeitpunkt, führt,
als Folge des Geschlechtsverkehrs, zu Überaktivität der Eierstöcke und kann
dadurch die Entwicklung der Schilddrüse und anderer Hormondrüsen, als
auch das zentrale Nervensystem des Embryos, schädigen. Dies erklärt die
Herkunft von Kretins* und Kindern mit Mongolismus (Down-Syndrom**),
die von Eltern mit normalen Erbanlagen geboren werden.

* Beim Kretinismus produziert die kindliche Schilddrüse zu wenig


Thyroxin. Dadurch verlangsamt sich der gesamte Stoffwechsel, es kommt
zu Entwicklungsverzögerung des Zentralnervensystems (ZNS),
Missbildungen des Skeletts, (verkürzte Extremitäten, Minderwuchs,
Zwergwuchs), Sprachstörungen, Schwerhörigkeit, evtl. Taubheit. Die
Kinder haben oft eine dicke Zunge, eine trockene Haut und sind körperlich
und geistig schwerbehindert (Kretins). Außerdem kann Kretinismus zu einer
erhöhten Fettleibigkeit führen, da der Magen langsamer arbeitet.

**Das Down-Syndrom kann unterschiedlich in Erscheinung treten.


Charakteristisch sind körperliche Auffälligkeiten und eine sehr variable
Intelligenzminderung. Zusätzlich zeigen sich gehäuft Fehlbildungen innerer
Organe, wie z.B. Herzfehler, Seh- und Hörstörungen oder eine Leukämie.

Prof. M. Schlapp, Neuropsychiater des "New York Post Graduate Hospital",


hat eine Studie dieses Problems mit Hunderten von Fällen von Kretins, die
von normalen Eltern geboren wurden, durchgeführt. Seine Schlussfolgerung
ist, dass eine pränatale (vorgeburtliche) Schädigung der Schilddrüse und
anderer Drüsen des Embryos durch eine endokrine Störung bei der Mutter
die Hauptursache für die Erkrankungen des Kindes sind. Er stellte fest, dass
überwiegend solche Kinder von jugendlichen Müttern oder von Müttern, die
in den Wechseljahren (40 bis 50 Jahre) sind, wenn die Eierstöcke besonders
aktiv sind, geboren werden. Dr. Schlapp vertritt die Auffassung, dass eine
Erschöpfung der Drüsen der Mutter (eine mangelnde Versorgung mit
Phosphaten) während der Schwangerschaft, die Hauptursache für die Geburt
solcher Kinder sind, wenn es keine erbliche Ursache gibt. Es ist klar, dass
solch eine Erschöpfung der Drüsen der Mutter durch den
Geschlechtsverkehr der Mutter während der Schwangerschaft entstehen
kann. Dadurch reduzieren sich die Phosphate im Blut der Mutter und
produzieren hormonelle Störungen in Form von überaktiven Hormondrüsen.

Die Phosphatide, die durch Samenerguss dem Körper entzogen werden,


haben große Auswirkungen auf die Thymusdrüse, die sich beim Menschen
oberhalb des Herzens befindet. Sie dient zur Entwicklung von
Lymphozyten. (Lymphozyten sind zelluläre Bestandteile des Blutes. Sie
gehören zu den sogenannten „weißen Blutkörperchen“ (Leukozyten) und
sind für die Erkennung von Fremdstoffen (Immunabwehr), wie zum
Beispiel Bakterien und Viren, verantwortlich.) Die Thymusdrüse ist für ihr
normales Wohlbefinden und Funktionieren sehr stark von der Versorgung
mit ausreichenden Mengen von Phosphor abhängig. Es ist interessant, dass
mit der zunehmenden Aktivität der Sexualdrüsen in der Pubertät und dem
damit einhergehenden Rückgang von Phosphatsäuren, die Leistung der
Thymusdrüse abnimmt.

Dieser Rückgang kann auf Lecithinmangel zurückgeführt werden, ähnlich


wie der Rückgang, den Mc Carrison beim Vitamin-B-Mangel festgestellte.
Der Mangel an Vitamin B verursacht bei der Thymusdrüse ebenso eine
Störung, wie der Mangel an Lecithin. Beide Auswirkungen sind in etwa
gleich. Tierversuche haben gezeigt, dass die Thymusdrüse leichter als
andere Drüsen von einem Mangel an Phosphor und Vitaminen in der
Ernährung betroffen ist. Wird es dieser Elemente beraubt, dann verkümmert
die Thymusdrüse. Die Lymphzellen der Thymusdrüse, die normalerweise
für die Antikörperbildung verantwortlich sind, enthalten, laut Chittenden,
3,5 Prozent der Nukleoproteine, die reich an Phosphor sind.

Laut Hammar, erhöht die Thymusdrüse ihr Gewicht von 5 Gramm bei der
Geburt, bis zu 25 Gramm in der Pubertät. Danach beginnt sich das Gewicht
normalerweise zu verringern und verliert im Alter zwischen 15 und 25
Jahren 5 Gramm. Allerdings gibt es Menschen, bei denen die
Gewichtsabnahme der Thymusdrüse während des gesamten Lebens nicht
stattfindet. Es ist wahrscheinlich, dass Phosphatmangel, infolge sexueller
Aktivitäten in der Pubertät, diese Gewichtsreduzierung bewirkt. Dies
resultiert aus einer Störung des Phosphorstoffwechsels, die zu einer Störung
des Kalziumstoffwechsels führt. Basch fand erhebliche
Kalziumausscheidungen bei Tieren, denen man die Thymusdrüse entfernt
hatte.

Das Paranchym (Gewebe) der Thymusdrüse ist im Zellkern reich an


Phosphor. Nukleohiston, das wichtigste Protein der Thymusdrüse, enthält
3,7 Prozent Phosphor. Der Reichtum der Thymusdrüse an Phosphor zeigt,
dass Phosphor nicht nur für die ordnungsgemäße Entwicklung der Knochen
wichtig ist, sondern ebenso für das Gehirn. Deshalb kann der Verlust von
Phosphor in der Thymusdrüse zu ernsthaften Geistesstörungen führen. Am
"Bicetre Hospital" zeigen nach Morel, 75 Prozent der Kinder, zwischen 1
und 5 Jahren, die nicht an Myxödemanämie (Schilddrüsenunterfunktion)
erkrankt, aber geistesgestört sind, bei der Autopsie (Leichenschau) das
Fehlen der Thymusdrüse. Bourneville fand ebenfalls bei 28
geistesschwachen Kindern, die er untersuchte, das Fehlen der Thymusdrüse.
Basch, Kloss, Vogt, Morel und andere, beobachteten fünf oder sechs
Monate, nachdem man bei Hundewelpen die Thymusdrüse entfernt hatte,
geistige Störungen. Die Tiere erschienen idiotisch und in der Entwicklung
zurückgeblieben. Sowohl die Knochen als auch das Gehirn produzieren, aus
Mangel an Phosphor, Missbildungen.

Dass die Sekrete der sexuellen Drüsen das Nervengewebe und die
Gehirnzellen ernähren und dass sich aus dem Fehlen dieser Sekrete
psychische Erkrankungen ergeben können, wird durch die Beobachtungen
von Mc Carrison bestätigt, der fand, dass eine Hodenatrophie* häufig zu
Gehirn- und Wirbelsäulenleiden führen kann. Thorek weist in seiner Arbeit
über die Hoden, Entwicklungsstörungen in den Zeugungsorganen von
geistig Behinderten und Kretins hin. Todde fand bei 22 von 25 Dementia
praecox Patienten (vorzeitige „Verrücktheit“), die er untersuchte, ein
vermindertes Gewicht der Hoden. Viele Ärzte brichten von einer
Verbesserung der Dementia praecox nach einer Hodentransplantation
(Hodenverpflanzung). Häufig werden bei Frauen, die an Dementia praecox
oder anderen Psychosen leiden, verkümmerte Eierstöcke gefunden.
Neurotische Phänomene folgen in der Regel nach der Entfernung der
Eierstöcke. Matsumotot, fand in der Studie von 20 Fällen nach der
Beendigung der Spermatogenese (Spermatogenese = Bildung der
Spermien), Demenz praecox.

*Bei der Hodenatrophie (umgangssprachlich "Schrumpfhoden") sind einer


oder beide Hoden des Mannes stark verkleinert. Das Volumen liegt teilweise
unter 1 Kubikzentimeter. In der Regel zeigt ein stark atrophierter Hoden
keine Funktion mehr, weder eine Produktion von Spermien noch von
Hormonen. Liegt das Volumen über 1 Kubikzentimeter, wird vereinzelt
noch eine Hormonproduktion erreicht. Ursachen können sein:
Hodenentzündung, Hodenbruch, Trauma, Durchblutungsstörungen,
Missbrauch von Anabolika, Myotonie (Myotonie = eine
Bewegungsbehinderung durch verlangsamte Muskelerschlaffung),
Einnahme von Östrogenpräparaten und Antiandrogenen aufgrund von
Transsexualismus.

Diese Fakten deuten auf eine enge Beziehung zwischen den Spermien und
den Zellen der Großhirnrinde hin. Das Fehlen der Spermien führt zu einem
Rückgang der Zellen der Großhirnrinde. Es gibt Anzeichen dafür, dass die
Spermien, wenn sie nicht durch einen Samenerguss verausgabt werden, vom
Blutstrom aufgenommen und dem Gehirn zur Verfügung gestellt werden.
Sowohl in der chemischen Zusammensetzung, als auch in ihrer länglichen
Form, haben die Spermien eine bemerkenswerte Ähnlichkeit mit den
Gehirnzellen, denen beide, im Gegensatz zu den meisten anderen Zellen des
Körpers, die Fähigkeit der Fortpflanzung (Vermehrung) fehlt. Könnte es
sein, dass die Spermien, die über das Rückenmark zum Gehirn wandern,
eine Beziehung zu den mobilen Gliazellen haben, die sich ebenfalls durch
geisselnde Bewegungen ihres Schwanzes fortbewegen und die als
potentielle Zellen des Nervensystems angesehen werden? Dies ist zumindest
eine interessante Spekulation. Norret dürfte einige solcher Gedanken gehabt
haben, als er bemerkte: "Die Resorption von dem, was Dr. Le Camus eine
Masse mikroskopischen Gehirns nannte, ist die Quelle der Vitalität und
Langlebigkeit".

Anmerkung Übersetzer: An diesem Beispiel wird deutlich, worum es bei der


Kundalini in Wirklichkeit geht. Es geht nämlich um die Aufnahme der
Spermien in den Blutkreislauf, die dann über das Rückenmark dem Gehirn
zur Verfügung gestellt werden. Deshalb ist die Annahme, dass es eine
göttliche Kundalinienergie im Basisichakra gibt, die zunächst wie eine
zusammengerollte Schlange schläft, dann aber durch spirituelle Praktiken
geweckt wird und beginnt, über die Wirbelsäule zum Kronenchakra
aufzusteigen, eher symbolisch zu verstehen. Dies ist traditionell dadurch
bedingt, dass die Menschen, die die Veden schrieben, einerseits sehr religiös
waren und diesen Dingen einen göttlichen Ursprung zuschrieben. Somit
ruhte also die göttliche Kundalini im Basischakra. Und das Kronenchakra,
auch Scheitelchakra genannt, war gewissermaßen die direkte Verbindung zu
Gott. Viele sehen die Kundalini auch als göttliche Pranaenergie. In
Wirklichkeit aber sind es die Sexualsekrete, die über den Blutstrom und das
Rückenmark zum Gehirn tranportiert werden. Das Kronenchakra ist deshalb
nichts anderes als eine religiöse Interpretation der seligmachenden Wirkung,
die die Sexualsekrete auf das Gehirn bzw. auf den Menschen haben. Ende
Anmerkung.

Dass der Samen Substanzen von großem physiologischen Wert enthält,


speziell in Bezug auf die Ernährung des Nervensystems, zeigt die chemische
Analyse. Sie zeigt, dass der Samen sehr reich an Lecithin, Cholesterin und
Phosphor ist, die wichtigsten Bestandteile der Nervenzellen und des
Gehirngewebes. Daraus folgt, dass der Entzug dieser Substanzen aus dem
Blutkreislauf durch den Samenerguss (freiwillig oder unfreiwillig), einen
negativen Effekt auf die Ernährung von Nerven und Gehirn hat und zu
Funktionsstörungen führen kann. Solche biochemischen Betrachtungen
unterstützen die Ansicht, dass der Verlust der Samenflüssigkeit eine
verminderte Versorgung von Nerven und Gehirn zur Folge hat. Geschieht
dies übertrieben, so kann es zu nervlichen und psychischen Störungen
kommen. Die bemerkenswerte Ähnlichkeit in der chemischen
Zusammensetzung zwischen dem Samen und dem zentrale Nervensystem
deutet auf eine Beziehung zwischen ihnen hin. Ältere Physiologen sind von
dieser Tatsache überzeugt. Hoffmann schreibt:

"Ein ist leicht zu verstehen, warum es eine so intime Verbindung zwischen


dem Gehirn und den Hoden gibt, da diese beiden Organe aus dem Blut die
wertvollsten Bestandteile der Lymphe herausfiltern. Die Samenflüssigkeit
ist im gesamten Nervensystem des Körpers verteilt. Es scheint von gleicher
Art zu sein." Könnte dieser wertvollste Teil der Lymphe, der von den Hoden
und dem Gehirn aus dem Blut aufgenommen wird, Lecithin sein?

Dass der Samen Stoffe enthält, die von großer Bedeutung für die Ernährung
des zentralen Nervensystems sind, wurde von Poehl, einem russischen
Physiologen, deutlich gezeigt, als er Spermien aus dem Samen isolierte.
Poehl stellte, nachdem er Tieren diese Spermien injiziert hatte, fest, dass
dadurch die Zellaktivität beschleunigt wurde. Dies führte zu einer stärkeren
Oxidation (Sauerstoffaufnahme) in allen Geweben. Stoffwechselprozesse
wurden beschleunigt und die Nervenstärke verbessert. Die Wirkungen
waren ähnlich mit denen, die von Brown-Sequard nach der Injektion von
Spermien beobachtet wurden. Nachdem Schreiner, der das Spermin entdeckt
hatte und 1878 gezeigt hat, dass es ein normaler Bestandteil des Samens ist,
deutete dies darauf hin, dass der Samen stimulierend auf die Nerven wirkt,
indem er von den Nerven resorbiert wird und dass der Verlust des Samens
dem Nervensystem und Gehirn diese stimulierende Wirkung beraubt. Es
kann sein, dass aus diesem Grund, einige Ureinwohner Australiens, nach
Havelook Ellis, den schwachen und sterbenden Mitgliedern ihres Stammes
einen Trank aus Samen bereiteten.

Sowohl der Samen als auch das Gehirn bestehen größtenteils aus
phosphorisierten Fetten oder Phospholipiden, zu deren Klasse Lecithin
zählt. Lecithin ist eine Substanz, von großer Bedeutung für das
Nervengewebe. Es wird von einigen behauptet, dass die Müdigkeit am Ende
des Tages, auf die Erschöpfung der täglichen Versorgung mit Lecithin in
den Myelinscheiden der Nerven zurückzuführen ist und dass die belebende
Wirkung des Schlafes darauf zurückzuführen ist, dass dieses Lecithin
während der Nacht wieder aufgefüllt wird. Die chronische Müdigkeit des
Alters wird auf einen Mangel an Lecithin der endokrinen Drüsen und des
Körpers als Ganzes zurückgeführt. Lecithin ist für das Nervensystem, das
Gehirn und die endokrinen Drüsen von großer Wichtigkeit. Alderhalden
beschreibt in seinem Buch "Physiological Chemistry" die Verteilung von
Lecithin wie folgt: "Es kommt hauptsächlich bei Tieren im Gehirn, in den
Nerven, in Fischeiern, im Eigelb von Eiern und in den Spermien vor." Nach
Ansicht von Prof. Sajous ist Lecithin "eine auffällige Komponente im
Gehirn, in den Nerven, im Eigelb der Eier und im Samen."

Das Gehirn und der Samen sind von der Versorgung des Lecithin abhängig,
welches im Blut vorhanden ist. Es ist klar, dass der exzessive Entzug von
Lecithin durch die sexuellen Drüsen bedeuten würde, dass nur ein kleiner
Betrag für die Ernährung von Nerven und Gehirn übrig bliebe. Können
daher Neurosen und Psychosen nicht auf eine verringerte Ernährung der
Nerven- und Gehirnzellen, durch einen exzessiven Entzug von Lecithin und
Cholesterin aus dem Blut angesehen werden, um die verausgabten
Samenflüssigkeiten zu ersetzen? Der nervenstärkende Effekt von
Lecithinpräparaten zeigt an, dass die Erhaltung des körpereigenen Lecithins
als eine therapeutische Maßnahme von grundlegender Bedeutung in der
Behandlung neurasthenischer und psychischer Erkrankungen ist.

Lecithin ist leicht brennbar und enthält eine große Menge gespeicherter
potentieller Energie. Es ist gut geeignet die unaufhörlichen Aktivitäten des
Gehirns, des Nervensystems und der Atmungsorgane zu unterstützen. Wie
Öl in den feinen Verästelungen des Dochts brennt, so brennt Lecithin in den
feinen Verästelungen der Nervenfasern. Der einzige andere Teil des
Körpers, der mit dem Gehirn, den Nerven und dem endokrinen Gewebe
verglichen werden kann, der ebenfalls einen hohen Gehalt an Lecithin hat,
sind der Samen und die Spermien. Ebenso wie das Gehirn ist der Samen
eine fetthaltige Substanz, reich an phosphorisierten Fetten, den
Phosphatiden oder Phospholipiden. Dass beachtliche Mengen an Lecithin
für die Bildung der Spermien erforderlich sind, wird durch die
Beoabachtungen Miescher's gezeigt. Er beobachtete, dass die Menge des
Lecithins im Blut, während der Zeit der Bildung neuer Spermien, am
höchsten ist.

Der Fettgehalt des menschlichen Blutes beträgt etwa 2 Prozent. Das Fett ist
entweder zusammen mit Phosphor, aus der Stoffgruppe des Esters, auch
bekannt unter dem Namen Lecithin oder mit wachsartigem Alkohol, in der
Form von Cholesterol, kombiniert. Die Konzentration dieser Stoffe, die
beide Bestandteile des Samens, des Gehirns und der Nerven sind, variieren,
abhängig von der Aufnahme und Abgabe, sehr häufig. Daher kann das
Essen von Eigelb die Konzentration beider Stoffe erhöhen. Die Aktivität der
sexuellen Drüsen dagegen, kann zu einer Verminderung beider Stoffe
führen. Dies bedeutet eine verminderte Versorgung dieser beiden Stoffe für
das Nervensystem. Neurasthenie kann das Resultat eines Lezithin- und
Cholesterinmangels sein. Ist dieser Mangel von Dauer, so kann er zu
Psychosen kommen.

Eines der frühesten Erkenntnisse über die Chemie des Gehirns ist sein hoher
Gehalt an Phosphor, der sich entweder in Kombination mit Eiweiß und
Zucker als Nukleoproteine (Eiweiße mit einer Nukleinsäure - DNA oder
RNA), mit Proteinen allein als Phosphoproteine oder mit Lipoiden als
Phospholipide, zu denen die Gruppe der Lecithine gehören, kombiniert. Auf
der Grundlage dieser Beobachtungen entstand folgende Aussage von
Moleschotte and Liebig: "Es sollte unbedingt an Phosphor gedacht werden."
Dadurch begann die Tradition, dass Phosphor und Nahrungsmittel, die reich
an Phosphor sind, gut für jemanden sind, der ein intellektuelles Leben führt.
Der Biochemiker Dr.Louis Berman weist darauf hin, dass die Eigenschaften
des Gehirns mit der Anwesenheit von Phospholipiden (sauerstoffarme Fette
kombiniert mit Phosphorsäure) in Zusammenhang stehen. Er stellte fest:
"Sie (die Phospholipide) steigen mit dem Grad der Komplexität des
Nervensystems. Um so älter der Mensch wird und um so mehr er lernt, um
so größer wird ihre Bedeutung." So beantwortete er sich selbst die Frage, die
er an anderer Stelle seines Buches "Food and Character" (Ernährung und
Charakter" stellte: "Niemand hat bisher die verschiedenen Substanzen
isoliert, die für den besten Stoffwechsel der Nervenzellen und ihre schnelle
Erholung von der Müdigkeit verantwortlich sind. Wenn diese Substanzen
bekannt sind, ist die Chemie der Supermanns in Sicht. Die künstliche
Schaffung von geistig überlegen Menschen wird dann das absolut
erreichbare Ziel der Chemie sein." Die Stoffe für die beste Ernährung von
Nerven und Gehirn sind ohne Zweifel die Phospholipide, einschließlich des
Lecithins. Sie sind im Samen enthalten und werden dem Körper zugeführt,
wenn die Samenflüssigkeit konserviert und nicht vergeudet wird. Dann wird
es zu einer echten Nerven- und Gehirnnahrung.

Die graue Substanz des Gehirns enthält 17% Lecithin. Lecithin ist die
wichtige und unverzichtbare Substanz, durch den die höheren intellektuellen
Prozesse sich ausdrücken. Um so größer die Reinheit des Lecithins ist, das
vorgefunden wird, desto höher ist die Intelligenz des Tieres oder des Insekts.
Eine höherstehende Geistesschärfe wird zum Beispiel bei den Bienen und
Ameisen auf diese Tatsache zurückgeführt. Die Qualität dieser hoch
organisierten Phosphorverbindungen ( Lecithin) scheint sehr wichtig für die
intellektuelle Kapazität zu sein. Bei Geistesgestörten gibt es eine qualitative
und quantitative Verringerung des Lecithins im Gehirn.

Geistesstörungen sind möglicherweise auf einen Mangels von Lecithin im


Gehirn zurückzuführen, die sich aus einem Mangel von Lecithin im Blut
ergeben. Dies wurde durch die Beobachtungen von Lassaigne gefunden, der
eine verringerte Menge Lecithins in der weißen Gehirnmasse
Geistesgestörter fand. In einem Kommentar des französischen Biochemikers
Fischer heisst es dazu: "Der Bestandteil des Gehirns an kombinierten
Lipoiden, scheint eine Beziehung zur intellektuellen Leistungsfähigkeit und
seiner Veränderung zu haben." Geistesstörungen durch Alkohol haben
gezeigt, dass sie dieselben Ursachen haben, da Alkohol die Lipoide aus dem
Gehirn herauslöst. Experimente haben gezeigt, dass bei einer Reihe von
Substanzen, die als Betäubungsmittel benutzt werden, die Narkoseleistung
im Verhältnis zur Menge der Lipoide steigt, so dass die
Narkoseflüssigkeiten, die eingesetzt werden, zum Auflösen des Gehirns
fähig sind. Chloroform und Äther haben die Eigenschaft, die Lipoide
aufzulösen. Dies wurde 1905 von Overton, dem Entdecker der Lipoide,
gezeigt. Es wurde auch gezeigt, dass sich Äther und Chloroform nach der
Narkose in Nervengewebe ansammelt. Die Versuche von Niclous und
Frison haben bewiesen, dass die weiße Gehirnmasse, die doppelt so viele
Lipoide wie die graue Gehirnmasse enthält, doppelt so viel Chloroform
binden kann. Könnte der tiefe Verlust des Bewusstseins, der der sexuellen
Aktivität durch den Verlust der Lipoide folgt, nicht zu einem ähnlichen
Resultat führen, der sich nach einer Narkose einstellt, die dem Gehirn
ebenfalls Lipoide entzieht?

Da sowohl das Gehirn als auch die Sexualorgane dem Blut dieselben
Substanzen entnehmen (Lecithin, Cholesterin, usw.), kann man davon
ausgehen, dass zwischen beiden ein chemischer Antagonismus (eine
Gegnerschaft) besteht. Erhöht sich also die Aktivität der Sexualorgane, dann
haben sie einen höheren Bedarf nach diesen Substanzen um neue
Sexualsekrete zu bilden. Gleichzeitig vermindert sich die Ernährung des
Gehirns mit diesen Substanzen. Es wird durch die Beobachtung Darwin's
bestätigt, dass das Gehirn von Kaninchen sich durch die Domestizierung in
der Größe verringert hat. Es ist bekannt, dass domestizierte Tiere häufiger
eine menstruelle* Periode und eine größere Fortpflanzungsaktivität, als ihre
wilden Artgenossen, haben. Die verminderte Größe des Gehirns bei den
domestizierten Arten, wird auf eine größere sexuelle Aktivität und dem
draus resultierenden Verlust an Gehirn-Lipoiden zurückgeführt.
(Anmerkung Übersetzer: Man spricht bei Frauen übrigens auch von einer
menstruellen Migräne. Ende Anmerkung.)

Diese Überlegungen deuten darauf hin, dass jeder Verlust von Lipoiden
durch Samenerguss, entweder durch Koitus, Masturbation oder nächtlichen
Samenverlust, auf Kosten des Gehirns geht. Dieser Effekt ist besonders in
der Kindheit und in den Reifejahren (in der Jugend) schädlich, wenn sich
das Gehirn noch im Wachstumsprozess befindet. Chakraberty schreibt über
die negativen Auswirkungen des Samenverlustes auf das Gehirn: "Der
Verlust der Konzentration an Lecithin und Phosphaten führt zu einer
schweren Belastung des Nervensysstems, denn sie sind die wichtigsten
Komponenten in der Struktur des Gehirns."

Kontinenz (Enthaltsamkeit) führt zu einer besseren Versorgung von


Lecithin, Cholesterin und Phosphaten im Blut und damit im Gehirn. Brown-
Sequard hat gezeigt, dass testikuläre Sekrete (Spermien) die Vitalität von
Nerven und Gehirn verbessern. Chakraberty bemerkt, dass das Essen von
getrockneten Hoden eine stimulierende Wirkung auf das zentrale
Nervensystem hat. Hoden sind reich an nukleiden Albuminen, Lecithin und
Phosphor. Dies sind auch wichtige Bestandteile des Nervensystems.
Allerdings besteht nicht die Notwendigkeit getrocknete Hoden zu essen,
weil jeder Mann in der Lage ist, seine kostbaren Sexualsekrete zu bewahren
und zu resorbieren. Laut Fischer, können die Keimdrüsen (Hoden) als ein
Reservoir an Lipoiden betrachtet werden, die sie über die Freisetzung ins
Blut an das Gehirn weiterleiten. Umgekehrt können die Lipoide infolge
sexueller Aktivität (Samenerguss) dem Blut und damit auch indirekt dem
Gehirn entzogen werden.

Es kann kein angemessenes Verständnis über die Sexualität aufkommen,


ohne das Verständnis der chemischen Zusammensetzung des Samens und
der Spermien. Wenn verstanden wird, dass der Samen und die Spermien
eine hohe Konzentration von Phospholipiden enthält, die sehr wichtig für
die Ernährung und das Funktionieren des Nervensystems sind, dann wird
klar, dass der Entzug dieser Substanzen durch den Samenerguss einen
negativen Effekt auf die Ernährung von Nerven und Gehirn hat. Dies kann
die Ursache für Neurasthenie (Nervenschwäche) und anderen Nerven- und
Geistesstörungen sein. Diese Überlegungen bilden die Grundlage für eine
neue Neurologie und Psychiatrie.

Anmerkung Übersetzer: Ich glaube, der große Denkfehler, den viele


Menschen machen, besteht darin, dass sie glauben, durch sexuelle Aktivität,
in welcher Form auch immer, die sexuelle Begierde zu besänftigen. Aber
das ist ein großer Irrtum. Sexuelle Aktivität weckt immer nur neue sexuelle
Begierden. Aber trotzdem folgt der Mensch dieser Logik über Jahrzehnte,
vergeudet dabei wertvolle sexuelle Energie und bezahlt dieses Verhalten mit
sehr viel Leid. Was er nicht erkennt, ist, dass er die sexuellen Begierden nur
besiegen kann, wenn er die Quelle der sexuellen Begierde zum Erlöschen
bringt. Die Quelle der sexuellen Begierde ist die stete Produktion neuer
Hormone, mittels sexueller Aktivität, die immer wieder nach neuen
sexuellen Aberteuern verlangen. Die Quelle dieser Begierden hört erst dann
allmählich auf zu sprudeln, wenn man enthaltsam lebt. Dann versiegen
allmählich die sexuellen Begierden und es kehrt innere Ruhe ein. Ende
Anmerkung.

Die Chemie des Samens Top

Die Samenflüssigkeit besteht aus den Sexualsekreten der Hoden, der


Nebenhoden, den Samenbläschen, der Prostata und der Cowperschen Drüse.
Es ist eine sämige, eiweißhaltige und alkalische Flüssigkeit und schillert in
der Farbe. Der durchschnittliche Betrag, der bei einer Ejakulation (einem
Samenerguss) abgegeben wird, variert von Person zu Person ein wenig und
liegt etwa bei 5 Gramm. Jede Ejakulation enthält etwa 226 Millionen
Spermien.

Menschlicher Samen enthält etwa 90 Prozent Wasser und 10 Prozent feste


Stoffe, die bei der Verbrennung etwa 1 Prozent Asche ergeben. Die
quantitative Analyse der Asche zeigt eine große Menge an Kalzium und
Phosphor. Laut Lode beträgt die Menge an Kalzium, die bei jedem
Samenerguss abgegeben wird, etwa 0,01 Gramm, was höher ist, als die
gleiche Menge Kalkwasser. Wie bereits erwähnt, enthält der Samen auch
eine Substanz namens Spermin (nicht zu verwechseln mit den Spermien).
Spermin ist ein leistungsfähiger Stoffwechselstimulant und wurde 1898 von
Poehl untersucht. Spermin wurde auch in der grauen Gehirnmasse gefunden.
Dies könnte seine nervenbelebende Eigenschaft, die ähnlich der von
Lecithin ist, welches auch im Samen und im Gehirn vorhanden ist, erklären.

Der Physiologe und Chemiker Simon beschreibt den Samen als eine dicke,
weißliche und klebrige Masse, die Cholesterin enthält, das er als
"Gehirnfett" bezeichnet, und Lecithin, eine Phosphor enthaltene Fettsäure,
die ebenfalls Bestandteil des Gehirns ist. Bleibt der Samen so lange stehen,
bis er verdunstet, dann bildet sich ein Film von Prismen, der vor allem aus
Phosphorkalk besteht. Erhitzt man es, dann gibt es Ammoniak und
kohlenstoffhaltige Masse, die Natriumchlorid (Kochsalz), Kalziumphosphat
und Magnesium enthält, ab. Laut Lode, enthält die Asche des Samens 20
Prozent Kalzium und 30 Prozent Phosphorsäure.

Chakraberty beschreibt die Zusammensetzung des Samens wie folgt: "Die


Proteinsubstanz (Protein = Eiweiß) besteht aus Nukleoproteinen
(Nukleoproteine sind Proteine, die strukturell mit einer Nukleinsäure - DNA
oder RNA - assoziiert sind.), Spuren von Muzinen (Muzine sind
strukturgebende Bestandteile des Schleims auf den Schleimhäuten.),
Albumin (Albumin sorgt im menschlichen Organismus vor allem für die
Aufrechterhaltung des kolloidosmotischen Drucks, z.B. im Blutplasma.),
Proteosen (Peptidasen) und ist reicher an Nuklein als andere Teile des
Körpers. Die Mineralien des Körper bestehen aus Kalzium, Phosphor,
Natriumchlorid und Kalium." Es ist also klar, dass der Samenerguss zum
Verlust der Mineralien aus dem Körper beitragen kann. Dieser Mangel an
Mineralien führt zusätzlich zu einem Mangel an Lecithin, Cholesterin und
Nukleoprotein.

Den Prostatasekreten verdankt der Samen seine milchige Trübheit und


seinem eigenartigen Geruch. Die milchige Trübheit ist auf die Lecithin-
Globuli (Kügelchen), eine fetthaltige Stickstoff-Phosphor-Verbindung, der
Prostatadrüse zurückzuführen, die diesen Geruch hat. Das Prostatasekret
enthält auch Natrium, Kalium, Kalzium, Magnesium, Chlorid, Phosphor,
Schwefel, Nukleoproteine, Albumin, usw.. In seinem Artikel "The
Constitution of the Normal Prostatic Secretion" (Die Zusammensetzung des
normalen Prostatasekrets. - Am. Jour. Med. Sciences, Aug., 1903) weist
Stern darauf hin, dass das Prostatasekret "reichliche Beträge" von Phosphor
und Lecithin enthält, die ein wesentlicher Bestandteil des Nervengewebes
sind. Der Verlust dieser Prostatasekrete durch Samenerguss, entzieht den
Nervenzellen ihre Nahrung. Dies erklärt den Zusammenhang zwischen
Prostatitis (Prostataentzündung) und Neurasthenie (Nervenschwäche). Keine
zwei Organe zeigen eine größere Ähnlichkeit in ihren Lecithin-,
Cholesterin- und Phosphor-Komponenten wie der Samen und das Gehirn.
Die Analysen von Slowtzoff, Meischer und Lode zeigen, welche Substanzen
der Samen enthält:

Eiweiss: Albumin, Nukleoproteine, Globuline, 2,65 Prozent Muzin, Nuklein


(DNA), Proteose, Protamin, Hemialalbumose, alkalische Albuminate

Lipoide: phosphorisierte Fette, einschließlich 0,412 % Lecithin

Cholesterin: 0.208 %

Mineralien: Phosphor, Natrium, Kalium, 0,910 Prozent Calcium,


Magnesium, Eisen, Schwefel und Chlor

Eine ähnlich hohe Konzentration von Lipoiden (Lecithin, usw.) wie im


Samen, ist bemerkenswerter Weise nur im Gehirn zu finden. Wheelon
schreibt: "Die positiven Ergebnisse nach der Gabe von Hodenpräparaten,
werden auf das Vorhandensein von nukleotiden Albuminen (Eiweiße)
zurückgeführt, die ähnlich reich an Phosphor sind, wie Lecithin oder
Glyzerinphosphate. Mikroskopische Untersuchungen haben eindeutig die
Anwesenheit von Fettsäuren in den Zellenzwischenräumen und
Lymphgefäßen der Hoden gezeigt. Der Fettgehalt variiert dabei mit der
Häufigkeit der sexuellen Aktivität. Einige Forscher, insbesondere Duesberg,
behaupten, dass diese mikroskopischen Körper für die interne Sekretion der
Hoden verantwortlich sind." Die Zellen in den Zwischenräumen der Hoden,
zeichnen sich ebenso wie die Gehirnzellen durch eine Vielfalt von Lipoiden
aus.

Die Chemie der Spermien Top

Kein Forscher hat sorgfältiger die Chemie der Zellen studiert, als Miescher
in seinem Studium der Samenzellen. Er stellte fest, dass der Schwanz der
Spermien reich an phophorisierten Fetten (Phospholipiden),insbesondere
Lecithin, aber auch Cholesterin, ist. Der Kopf dagegen besteht fast
vollständig aus Nukleoprotein und einer organischen Substanz, die Eisen
enthält. Daneben aber enthält er auch reichliche Mengen anphophorisierten
Fetten. Laut Miescher, hat der Schwanz der Spermien folgende
Zusammensetzung:

Protein (Eiweiß): 41,90%; Phosphorized Fette (Lecithin): 31,83%;


Cholesterin: 26,27%

Die Spermien im Ganzen enthalten:

Protein (Eiweiß): 83,76%; Lecithin: 7,47%; andere Fette: 4,53%;


Cholesterin: 2,53%

Chakraberty schreibt, der Schwanz der Spermien bestehe aus Protein,


Lecithin, Cholesterin und Lipoiden und erklärt, dass seine
Zusammensetzung den nichtmodulierten Nerven oder dem Achsenzylinder
(der Achsenzylinder ist ein zentraler Teil des Nervenzellfortsatzes) ähnelt.

Laut Miescher besteht der Kopf der menschlichen Spermien fast


ausschließlich (96%) aus einer Substanz, die sehr reich an Stickstoff und
Protein ist, die zur Gruppe der Nukleoproteine gehört. Die übrigen vier
Prozent des Kopfes der Spermien bestehen aus Lecithin, Cholesterin, Fett,
Kalzium, Phosphat, Calciumcarbonat und einer organischen Substanz mit
0,12% Eisen.

Miescher fand während der Spermatogenese (in der Zeit, in der neue
Spermien gebildet werden, in der Regel nach einem Samenerguss) bei
Fischen eine höhere Konzentration von Lecithin im Blut der Fische als
normal. Dies deutet darauf hin, dass ein beträchtlicher Betrag an Lecithin
(durch einen Samenerguss) dem Blutkreislauf entzogen wurde, der zur
Bildung neuer Spermien benötigt wurde. Er bemerkte ferner, dass der Lachs
die sexuelle Organe auf Kosten der Muskulatur entwickelt und dass die
Proteine (Eiweiße), die zur Bildung der Spermien im Hoden benötigt
werden, sich aus den Proteinen des Muskeln bilden, da der Fisch während
dieser Periode keine Nahrung zu sich nimmt. Er stellte fest, dass die
Muskeln der Lachse während der Brutzeit verkümmern, in der die
Keimdrüsen sehr aktiv sind. Marshall's Bemerkung zu diesem Thema:
"Beim Lachs liefern die Muskeln die Substanzen, die der Hoden für die
Spermatogenese benötigt. Dabei verkümmern die Muskeln."

Beim Menschen sind ähnliche Verhältnisse zu beobachten. Es ist zu


beachten, dass die Nebennieren und die Hoden entwicklungsmäßig und
histologisch (Histologie ist die Wissenschaft von den biologischen
Geweben.) sehr eng miteinander verwandt sind. Der übermäßige Entzug der
Lipoide aus dem Blut durch die Keimdrüsen (Hoden), geht auf Kosten der
Nebennierenrinde. Ebenso geht der Entzug der Proteine (Eiweiße), wie von
Miescher beobachtet, auf Kosten der Muskulatur. Übermäßige
Hodenaktivität entzieht der Nebennierenrinde Lipoide und führt zu ihrer
Verkümmerung (Gewebeschwund). So waren viele der Dementia praecox
Patienten (Schizophrenie) gewohnheitsmässig Masturbierende. Wie von
Mott festgestellt, wurde bei ihnen sowohl eine Verkümmerung der
Nebennierenrinde als auch eine Verkümmerung der Hoden festgestellt. Es
wurde weiter festgestellt, dass der übermäßige Entzug von Nukleoproteinen
und anderen Stoffen aus dem Blut, die zur Bildung der Spermien benötigt
werden, zu einem Rückgang der Größe der Thymusdrüse und ihrer
Verkümmerung führt. Dies ist wahrscheinlich der Grund, warum dies erst
nach der Pubertät geschieht. Könnte die Verkümmerung der Zirbeldrüse, in
Anbetracht des Reichtums der Zirbeldrüse an Lecithin, nicht parallel mit der
Verkümmerung des Thymusdrüse einhergehen? Prof. Sajous zeigte, dass
das Gewebe der Thymusdrüse und der Lymphozyten (Lymphozyten sind
zelluläre Bestandteile des Blutes) ebenso reich an Nuklein sind, wie der
Kopf der Spermien.

Backmann stellte fest, dass die Thymusdrüse ihre größte Größe und ihr
größtes Gewicht dann erreicht, wenn die Spermatogenese beginnt. Danach
beginnt die Athrophie, der Gewebeschwund. Hammar stellte fest, dass das
Gewicht der Thymusdrüse von der Geburt bis zur Pubertät zunimmt. Aber
mit dem Beginn der Pubertät und dem ersten Samenerguss beginnt eine
Rückentwicklung und sie verliert an Gewicht. Diese Fakten deuten darauf
hin, dass die sexuellen Veränderungen der Pubertät, nicht das Ergebnis des
Gewebeschwundes der Thymusdrüse sind, sondern ihre Ursache.
Ostwald sagt, dass die Spermien ein Oxydationsferment enthalten, welches
während der Befruchtung auf die Eizelle wirkt und seine Entwicklung
einleitet. Loeb hält dieses Oxydationsferment für Lysin, nach dessen
Wirkung auf die Zellwand der Eizelle das embryonale Wachstum ohne
Verschmelzung der Zellkerne beginnen kann.

Die Proteine der Gehirnzelle und vom Kopf der Spermien sind sehr ähnlich.
Beide enthalten reichliche Mengen von Nukleinsäure und der Kopf der
Spermien ist ebenso reich an Nukleoproteinen wie die Substanz der
Gehirnzelle. Sowohl die Spermien als auch die kortikalen Gehirnzellen
(Kortikal lat. cortex Rinde, in der Gehirnrinde sitzend) sind erstaunlich
ähnlich in ihrer allgemeinen Zusammensetzung. Es ist wichtig, dass die
Spermien mehr Phosphor enthalten als jede andere Zelle des Körpers,
ausgenommen die Gehirnzellen. Und da mit jeder Ejakulation 226 Mio.
Spermien ausgestoßen werden, ist es klar, dass auf diese Weise, neben den
anderen phosphorhaltigen Sekreten des Ejakulats, eine beträchtliche Menge
an Phosphor verloren geht.

Quelle: The physiological value of continence

Top

Startseite

Das könnte Ihnen auch gefallen