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Dies ist eine Zusammenfassung des Buches Japa Yoga von Swami
Sivananda. Falls jemand sich ausführlicher mit Mantrameditation
beschäftigen möchte, so empfehle ich das Buch von Swami Sivananda zu
lesen. Hiermit sollen alle, die sich zum ersten Mal mit Mantrameditation
beschäftigen, einen Überblick erhalten. Falls jemand Interesse an
Mantrameditation gefunden hat, so kann er sie anhand der Mantren, die
unten aufgelistet sind, selber einmal ausprobieren. Mittels Klangdateien
kann man sich ausserdem anhören, wie die Mantren ausgesprochen werden.
In dieser Zusammenfassung möchte ich allerdings nur kurze Mantren
aufführen. Für den Anfänger ist es ohnehin besser mit kurzen Mantren zu
üben. Gesunder Menschenverstand ist die Grundlage jeglicher spirituellen
Praxis. Das Ziel ist immer geistige Disziplin, nicht körperliche Kasteiung.
Möchte jemand das Thema noch weiter vertiefen, so empfehle ich das Buch
von Swami Sivananda zu lesen.
Der Mensch kann nicht von Brot allein leben; aber er kann allein von der
Wiederholung des Namens Gottes leben. Der Name Gottes und Gott selbst
sind eins. Der Name reinigt und erleuchtet. Der Name vertreibt machtvoll
die Dunkelheit der Unwissenheit. Der Name verleiht ewige Glückseligkeit,
unendliche Freude und immerwährenden Frieden. Der Name ist voll
unermeßlicher Kraft und Macht. Der Name ist kostbarer als aller Reichtum
der Welt. Nimm Zuflucht zum Namen und wiederhole ihn ständig mit
Gefühl, Glauben und einpünktiger Hingabe. Alle Schwierigkeiten, alles
Elend, Leid und Kummer werden ein Ende haben. So wie Feuer die Kraft
hat, zu brennen, so hat der Name Gottes die Kraft, alle Sünden zu
verbrennen.
Im Kali Yuga (Eisernen Zeitalter) ist Japa der leichteste Weg zur
Gottesverwirklichung. Japa ist die Wiederholung eines Mantras oder eines
Namen Gottes. Mantras sind machtvolle Klangenergien auf Sanskrit, der
ältesten Sprache der Welt. Der richtige Gebrauch dieser Klangenergien
verhilft Dir zu Gesundheit, innerer Harmonie, geistiger Klarheit, machtvoller
Lebensenergie, Entfaltung von Liebe und Freude. Das höchste Ziel des
Mantra Yoga ist die Verwirklichung Deiner wahren Natur, der Einheit mit
dem Unendlichen. Mantra Yoga gilt als einer der machtvollsten, einfachsten,
sichersten und schnellsten Wege zu dieser Selbstverwirklichung.
Du mußt das Mantra zuerst laut wiederholen und es dann flüstern. Erst wenn
du das mindestens drei Monate lang gemacht hast, wirst du in der Lage sein
zur geistigen Mantra-Wiederholung. Geistiges Japa ist schwerer. Nur wenn
alle Gedanken zur Ruhe kommen, bringt geistiges Japa Freude. Andernfalls
brütet der Geist über sinnliche Objekte und ist nicht fähig zu geistigem Japa.
Japa verstärkt die Kraft der spirituellen Praxis des Übenden. Es macht ihn
moralisch und spirituell stark. Japa verändert die Geistessubstanz vom
Weltlichen zur Spiritualität, von Unruhe zu Reinheit und Erleuchtung. Der
Name Gottes ist eine unerschöpfliche Quelle spirituellen Wissens.
Es gibt Japa mit Meditation und Japa ohne Meditation. Am Anfang sollte
man Japa mit Meditation verbinden. Wenn man Fortschritte macht, fällt die
Mantrawiederholung irgendwann von selbst weg und es bleibt nur
Meditation übrig.
Ein Mantra ist eine Gottheit. Das Mantra und seine führende Gottheit sind
eins. Es ist göttliche Macht, die in einem Klangkörper eingeschlossen ist.
Das Mantra ist eine geballte strahlende, feurige Energie. Es weckt
übernatürliche Kräfte. Es verleiht dem Schüler Erleuchtung, Freiheit,
höchsten Frieden, unendliche Glückseligkeit und Unsterblichkeit.
Es ist nicht gut, drei Monate lang das Krishna Mantra zu benutzen, die
nächsten drei Monate das Rama Mantra, dann eine Weile das Shiva Mantra.
Das ist flatterhafte Gottesliebe. Es ist besser, wenn man sein Mantra von
seinem Guru erhält. Das hat eine gewaltige Wirkung auf den Schüler. Der
Guru übermittelt zusammen mit dem Mantra seine eigene Energie. Wenn
man keinen Guru finden kann, kann man ein Mantra auswählen, das einem
am besten entspricht und gefällt und es täglich mit Glauben und innigem
Gefühl geistig wiederholen.
Je kürzer das Mantra, desto größer die Kraft der Konzentration. "Om" ist ein
wunderbares Mantra. Aber auch das Mantra "Rama" eignet sich sich sehr gut
für die Mantrameditation. Es ist auch einfach zu wiederholen. Geistige
Wiederholung des Rama-Mantras kann mit dem Atem verbunden werden,
ohne die Lippen zu bewegen. Bei der Einatmung wiederhole geistig "Ra",
bei der Ausatumg "ma". Wer musikalisch ist, kann das Rama-Mantra oder
ein anderes Mantra singen. Man kann auch das Mantra "Om" mit dem Atem
verbinden. Beim Einatmen wiederholt man "O" und beim Ausatmen "m".
Der Name Ramas ist die wahre Substanz der vier Veden. Wer "Rama,
Rama" wiederholt und Tränen der Liebe vergießt, erlangt ewiges Leben und
immerwährende Glückseligkeit. Der Name "Rama" wird ihn auf dem Weg
leiten. Deshalb wiederhole "Rama, Rama".
In unserem Eisernen Zeitalter kann man auch durch den Namen Hari, Hari,
Hari Erlösung erlangen. Selbst die Sünden des größten Sünders lösen sich
auf durch das Aussprechen des Namens Haris. Ausserdem erlangt man
ewige Sicherheit, Selbstverwirklichung und immerwährendes Glück. So
gewichtig ist der Name Haris.
Man setze sich im Lotus- oder Schneidersitz hin. Halte Kopf, Nacken und
Rumpf in einer geraden Linie. Breite eine vierfach zusammengelegte Decke
auf dem Boden aus und lege ein weiches, weißes Tuch darüber.
Konzentriere dich sanft auf das Herzzentrum oder den Raum zwischen den
Augenbrauen. Dadurch gewinnt man eine wunderbare Konzentration. Die
Augen sollten geschlossen sein, die Sinne zurückgezogen. Man sollte sich
ausschließlich auf das Mantra konzentrieren.
Man wiederholt das Mantra mit dem Gefühl und der inneren Einstellung,
daß der Herr im eigenen Inneren wohnt, daß Reinheit von Gott in den Geist
fließt, daß das Mantra das Herz reinigt und Wünsche, Begierden und
schlechte Gedanken auslöscht. Man sollte Japa nicht in Eile ausüben.
Praktiziere langsam, mit Gefühl, Einpünktigkeit des Geistes und
konzentrierter Hingabe. Sprich das Mantra klar, deutlich und fehlerlos aus.
Wiederhole es nicht zu schnell und nicht zu langsam. Erhöhe die
Geschwindigkeit nur dann, wenn der Geist zu wandern beginnt.
Die Kraft des Mantras darf nicht zur Vernichtung anderer mißbraucht
werden. Wer die Macht des Mantras mißbraucht, um andere zu zerstören,
wird letzten Endes selbst zerstört werden.
Führt man die Mantrameditation zu Hause aus, so hat sie nur normale
Wirksamkeit. An heiligen Orten ist die Wirkung hundertmal, an Flußufern
100.000 Mal höher. Heilige Pilgerorte oder Plätze am Ufer heiliger Flüsse,
Höhlen, Hügel oder Berge, der Zusammenfluß von Gewässern, Wälder,
Bäume, Gärten, Kirchen, Moscheen und Tempel, Strände oder einsame Orte
sind besonders für Mantrameditation geeignet.
Nimm ein Bad oder wasche Hände, Füße und Gesicht und spüle den Mund,
bevor du dich morgens zum Japa hinsetzt. Zu anderen Zeiten ist es nicht
unbedingt erforderlich. Übe Japa aus, wann immer du Zeit dafür findest, vor
allem während der Dämmerung und des Wechsels der Tageszeiten
(morgens, mittags, abends) und vor dem Schlafengehen. Verbinde Japa mit
dem Atem und meditiere über die Form deiner Gottheit. Stelle ein Bild
deiner Gottheit vor dir auf. Vergegenwärtige dir die Bedeutung des Mantras,
während du es wiederholst.
Das Mantra sollte 100.000 Mal für jede Silbe des Mantras wiederholt
werden. Das fünfsilbige Shiva-Mantra wird also 500.000 Mal wiederholt,
das achtsilbige Narayanas 800.000 Mal und das zwölfsilbige Krishnas
1.200.000 Mal. Falls das unmöglich ist, kann man sich auch auf die Hälfte
beschränken. Aber auf keinen Fall sollten es weniger als 100.000 sein. Man
sollte das Mantra jeweils vormittags, mittags, nachmittags und um
Mitternacht beziehungsweise frühmorgens und am frühen Abend rezitieren.
Om
Hari (Vishnu)
Rama
Shiva
Krishna
Kali (weiblich)
Devi (weiblich)
Lakshmi (weiblich)
Sri Ram
Sri Rama
Om Ram (Rama)
Soham / Hamsa
Hari Om
Sitaram
Narayana
Sri Ram Jaya Ram, Jaya Jaya Ram (Rama)
Om Namah Shivaya (Ich verneige mich vor Shiva)
Om Namo Narayanaya (Vishnu)
Om Namo Bhagavate Vasudevaya (Verbeugung vor Krishna's alles
durchdringende Intelligenz)
Om Sri Ramaya Namah (Rama)
Om Sri Rama Jaya Rama Jaya Jaya Rama (Rama)
Om Sri Kalikayai Namah (Kali = weiblich)
Om Sri Durgayai Namah (Devi = weiblich)
Om Sri Maha-Lakshmyai Namah (Lakshmi = weiblich)
Hare Rama
Hare Rama
Rama Rama
Hare Hare
Hare Krishna
Hare Krishna
Krishna Krishna
Hare Hare
Als Audio-Datei
Da das Gayatri Mantra für die Hindus eine besondere Bedeutung hat, soll es
hier der Vollständigkeit halber aufgeführt werden. Die heiligen indischen
Schriften sagen: Nichts ist erhabener als das Gayatri; die Verkündung der
höchsten Wahrheit ist wertvoller als Schweigen. Wer drei Jahre lang täglich
ohne Nachläßigkeit diesen heiligen Text wiederholt, wird sich der göttlichen
Wesenheit annähern und gestaltlos und frei wie Luft werden. Alle Worte des
Gayatri sollten langsam, unverstümmelt und rein ausgesprochen werden. Es
würde zu viel Platz einnehmen, das Gayatri Mantra hier detailliert zu
beschreiben. Dazu schaue man bitte auf der Seite von Swami Sivananda
nach.
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