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Mein Rat an Brahmacharis von Sri Swami Sivananda Startseite

Brahmacharya bedeutet Zölibat. Ein Brahmachari ist jemand, der zölibatär


lebt, der die Keuschheit oder das Zölibat beachtet. Der Begriff Keuschheit
stammt vom lateinischen Wort „conscius“ (bewusst) ab. Dies bedeutet, dass
jemand nicht verheiratet ist und als Single lebt. Es kennzeichnet also den
Zustand eines unverheirateten Menschen. Keuschheit bedeutet nicht nur die
Kontrolle der Zeugungsorgane, sondern die Kontrolle aller Sinne; es
bedeutet die Reinheit in Gedanken, Worten und in seinen Handlungen.

Das Leben eines Brahmachari beginnt mit der Upanayana Zeremonie, die
Aufnahme in den heiligen Stand (der Mönche), die zweite Geburt. (Die
Upayana Zeremonie ist die feierliche Aufnahme des 8 bis 12 jährigen
Yogaschülers bei einem Yogalehrer.) Der Brahmachari sollte seine ganze
Aufmerksamkeit darauf richten, zu studieren und Kenntnisse zu erwerben,
die ihn zu einem wertvollen Mitglied der Gesellschaft machen. In diesem
Studienabschnitt leben sie entweder bei den Eltern oder unter der Aufsicht
eines Lehrers. Der Schüler sollte nicht alleine leben, bei Freunden und
Bekannten oder bei Verwandten.

Ein Brahmachari ist jemand, der durch ein Leben der absoluten Keuschheit
versucht, Brahman (Gott) zu verwirklichen. (Anmerkung Übersetzer:
Traditionell war das Leben des Brahmachari religiös ausgerichtet. Ich meine
aber, dass das Leben des Brahmachari keineswegs religiös ausgerichtet sein
muss. Auch Menschen, die keiner Religion angehören, sollten Yoga und
Brahmacharya praktizieren. Dies kommt der Gesundheit und der
Lebensfreude zugute.) Brahmacharya ist das Führen eines zölibaären
Lebens. Ein Brahmachari sollte bis zum Alter von 25 Jahren religiöse
Bücher studieren. (Anmerkung: Ist er nicht religiös, so sollte er sich
bemühen, die tiefgründigen Lebensweisheiten, die in allen religiösen
Büchern zu finden sind, herauszuarbeiten. Man findet sie allerdings auch
vielfach in nichtreligiösen Büchern.) Hat er ein lebenslängliches Gelübde
der Keuschheit abgelegt, möchte er also ein Naishtika Brahmachari werden
(ein immerwährender Brahmachari, der vollkommen auf den
Geschlechtsverkehr verzichtet), dann sollte er kein Familienvater werden.
Dann sollte er dauerhafte Leidenschaftslosigkeit, Verhaftungslosigkeit,
Wunschlosigkeit und Unterscheidungsfähigkeit anstreben. Dann erst wird er
wirklich von seiner Keuschheit profitieren. Er wird sein ganzes Leben der
Spiritualität opfern.

Ein Brahmachari sollte seinen Guru, die Kühe und Gott mit der gebotenen
Ehrfurcht verehren. (Anmerkung. Ich würde nicht sagen, dass ein
Brahmachari Kühe verehren sollte, aber er sollte die Natur im Allgemeinen
achten und schützen.) Der Guru ist die Verkörperung aller Veden (der
indischen heiligen Schriften) und aller Devas (den Gottheiten). Deshalb
sollten Gott und Guru als eins betrachtet werden und der Yogaschüler sollte
seinen Guru täglich verehren. Er sollte seinen Guru zwölf Jahre lang mit
Glaube und Hingabe dienen.

Der Brahmachari sollte Japa (Mantrameditation) als seinen höchsten Besitz


betrachten. Er sollte täglich Japa praktizieren. Durch Japa allein wird er
Erfolg haben, egal ob er irgendwelche anderen vedischen Opfer darbringt.
(Opfergaben haben in den Veden eine große Bedeutung.) Durch den
Kontakt der Sinne mit den Objekten der Befriedigung, wird er zur Sünde
verführt (z.B. durch den Anblick einer hübschen Frau). Durch die Kontrolle
der Sinne, wird er Erfolg haben. Die Kontrolle der Sinne ist für den
Brahmachari nur durch Japa möglich.

Brahmacharis sollten ihr Sandhya Vandana (ihre religiösen


Verpflichtungen, in denen sie vedische Mantren rezitieren oder Gebete
sprechen) täglich zur selber Zeit verrichten; morgens (bei Sonnenaufgang),
mittags und abends (bei Sonnenuntergang). Das Sandhya ist der Übergang
zweier Zeitperioden. Diese Übergangsperioden haben eine besondere Form
der Kraft und Reinheit. (Anmerkung: Ob man daran unbedingt glauben
muss?) Der Brahmachari wird einen immensen Vorteil daraus ziehen, wenn
er seine Gebete genau an diesem besonderen Treffpunkt dieser zwei
Perioden spricht. (Anmerkung. Ich würde sagen, nicht der Zeitpunkt ist das
Entscheidende, sondern die Intensität, mit der der Yogaschüler betet, chantet
oder meditiert. Obwohl dieser besondere Zeitpunkt natürlich auch einen
zusätzlichen psychologischen Effekt auf die Intensität haben kann.) Ein
Opfer (z.B. Milch, Honig, Räucherstäbchen, Blumen, Sandelholzpaste,
Tücher, Kampfer, Früchte, Süßigkeiten oder Speisen) mit der Wiederholung
des Gayatrimantras sollte der Sonne zur rechten Zeit dargebracht werden. So
wirst du eine wunderbare Gesundheit, Kraft, Vitalität, sowie einen reinen
und scharfen Verstand erhalten. (Anmerkung: Es ist übrigens
wissenschaftlich erwiesen, dass Meditation die intellektuelle Leistung
erhöht. siehe: Heilender Geist und Hirnforschung)

Heutzutage vernachlässigen die Yogaschüler ihre religiösen


Verpflichtungen vollkommen. Sie sind mit materiellen Dingen beschäftigt.
Sie wurden zu Mördern der Seele. Iss, trink und sei fröhlich, denn schon
morgen können wir sterben, ist ihre Philosophie! Arme, selbstverblendete
Seelen! Wie lange wollt ihr diese Illusion aufrecht erhalten? Tötet nicht die
Seelen in euch. Erwachet, erhebt euch und reinigt euch selbst. Geht euren
religiösen Verpflichtungen nach. Versteht und erkennt ihre Kraft und
Wirksamkeit. Praktiziere irgendeine Form des Gottesdienstes und erkenne
die Herrlichkeit der Seele.

Ein echter Brahmachari sollte Bhakti (Liebe und Hingabe zu Gott)


praktizieren. Nur ein echter Brahmachari kann Yoga praktizieren. Nur ein
echter Brahmachari kann Jnanayoga (das Streben nach Erkenntnis und
Erlösung) erfassen. Ohne Brahmacharya ist kein spiritueller Fortschritt und
kein dauerhafter Erfolg in weltlichen Angelegenheiten möglich.

Brahmacharis sollten Betel-Kauen, Zigaretten, Tabak, Schnupftabak,


Schwarzen Tee, Kaffee, Alkohol, Fleisch, Fisch, Geflügel, Zucker, Kuchen,
Weißmehlprodukte (das Gegenteil von Vollkornmehl), Süßigkeiten, usw.
ganz aufgeben. Tabak erzeugt Nikotinvergiftung. Sie reizt das Herz,
schädigt die Nerven und führt zu Augenkrankheiten (Tabakamplyopie).

Ein erfahrener Brahmachari, der das Zölibat beachtet, erlangt eine gute
Gesundheit, inneren Frieden, Kraft, Seelenfrieden und eine lange
Lebensdauer. Es belebt den Geist und die Nerven. Es hilft, die physische
und psychische Energie zu bewahren. Es fördert die Stärke, die Kraft und
die Vitalität. Es gibt Kraft zur Bewältigung der Schwierigkeiten im
täglichen Kampf des Lebens. Es ist der Schlüssel, um Gesundheit und Glück
zu erlangen. Es ist der Grundstein zur reinen Glückseligkeit. Es ist das
einzige Spezifikum, das wahre Männlichkeit erzeugt. Daher halte
Brahmacharya mit allen Mitteln aufrecht. Brahmacharya ist die Freiheit von
allen sexuellen Gedanken und Wünschen. (Anmerkung. Praktiziert jemand
Brahmacharya, so klingt die sexuelle Begierde nach einigen Monaten
vollkommen ab.) Bewahre darum die lebenswichtige Flüssigkeit (den
Samen bzw. das Ejakulat). Es ist die Lebenskraft in dir. Dann wirst du
höchste Glückseligkeit erlangen. Ein perfekter Brahmachari kann die Welt
bewegen. Er hat Macht über die fünf Elemente, wie z.B. Sant Jnana Deva.
(Anmerkung: Die Aussage, dass ein Brahmachari die fünf Elemente
beherrscht, würde ich mit Vorsicht genießen. Ich glaube nicht daran, dass
irgendjemand übersinnliche Kräfte erlangen kann.) (Bei Sant Jnana Deva
scheint es sich um den Heiligen Dnyaneswar zu handeln. Ich bin mir aber
nicht sicher.)

Brahmacharya ist die Basis der Unsterblichkeit. (Anmerkung. Niemand ist


unsterblich.) Brahmacharya bringt materiellen Erfolg und psychischen
Fortschritt. (Anmerkung: Sicher hat jemand, der eine freundliche und
angenehme Ausstrahlung hat, meist größeren wirtschaftlichen Erfolg. Dieser
Erfolg sollte allerdings nicht im Vordergrund stehen.) Es ist die Grundlage
für ein Leben in Frieden. Es ist eine wirksame Waffe gegen die inneren
Versuchungen, Wünsche, Begierden, gegen Wollust und
Sinnesbefriedigungen, gegen Leidenschaft, Zorn, Hass, Anhänglichkeit,
Eifersucht und Egoismus. Es erzeugt immerwährende Freude,
ununterbrochene und bewahrende Glückseligkeit. Es verleiht eine enorme
Energie, einen klaren Verstand, eine gigantische Willenskraft, ein
ausgeprägtes Verständnis, ein gutes Gedächtnis und ein gutes
Unterscheidungsvermögen. Durch Brahmacharya erlangt man körperliche,
geistige und spirituelle Fortschritte im Leben.

Die sexuelle Lebensenergie, das Virya, stärkt dein Leben. Es ist das Prana
der Pranas, welches in deinen Augen funkelt und auf deinen blühenden
Wangen erstrahlt. (Anmerkung: Prana wird normalerweise als Lebensatem
betrachtet). Sie ist ein großer Schatz für dich. Sie ist die Quintessenz (der
Kern, das Wesentliche) des Blutes. Ein Tropfen Sperma besteht aus vierzig
Tropfen Blut. Beachte, wie wertvoll diese Flüssigkeit ist!

Brahmacharya oder makellose Keuschheit ist das beste aller Heilmittel.


Jemand, der eine perfekte Kontrolle über die sexuelle Energie erreicht,
erlangt Fähigkeiten, die auf keinem anderen Wege erreicht werden können.
Die Tür zur Perfektion, zum Nirvana, ist das vollendete Brahmacharya. Das
vollendete Brahmacharya ist der Schlüssel, um in elysische Gefilde (in den
Himmel, hierbei sollte der Himmel als Glückseligkeit verstanden werden)
zu gelangen. Der Weg zum höchsten Frieden beginnt mit dem
Brahmacharya, der Reinheit, der Keuschheit. Ojas ist die spirituelle Energie,
die im Gehirn gespeichert wird. (Anmerkung. Hinter Ojas verbirgt sich
nichts anderes als die Mineralien, Vitamine, Spurenelemente, Proteine,
Hormone, usw., die der Mann bei jedem Orgasmus verliert. Bewahrt er sie,
so gelangen sie über das Blut ins Gehirn und stärken Hirn und Nerven.)
Durch erhabe Gedanken, Meditation, Japa (Mantrameditation), Gebet und
Atemübungen, kann die sexuelle Energie in Ojas Skakti (spirituelle Energie)
umgewandelt und im Gehirn gespeichert werden. (Anmerkung: In
Wirklichkeit verbirgt sich hinter Ojas Shakti natürlich ein physiologischer
Prozess. Die bewahrten Energien werden gewissermaßen in körpereigene
Drogen umgewandelt, die ein euphorisches und glückseliges Empfinden
bewirken. siehe: Körpereigene Drogen) Diese Energie kann für „göttliche“
Kontemplation (Betrachtungen) und „spirituelles“ Streben genutzt werden.

Der Mensch, der in der Sexualität verhaftet ist, wird selbst in hundert
(Wieder-)Geburten (Reinkarnationen), niemals die Veden, die indische
Philosophie, verstehen und Brahman verwirklichen (erleuchtet werden).
(Anmerkung: Ob man unbedingt an die Reinkarnation glauben muss, steht
auf einem anderen Blatt.) Sexuelle Gewohnheiten (subtile Wünsche) sind
stärker als andere Gewohnheiten. Deshalb müssen alle deine Bemühungen
darauf gerichtet sein, die sexuellen Gewohnheiten zu bändigen. Narada, der
Lehrer von Vyasadeva, dem Verfasser der Veden, sagt in seinen Bhakti
Sutras: „Die sexuellen Neigungen, sind zuerst wie kleine Wellen, nehmen
dann aber die Größe eines Meeres an und haben die Wirkung einer
schlechten Gesellschaft.“ (Sutra 45) Daher vermeide schlechte Gesellschaft
unter allen Umständen.

In welcher Verfassung bist du, wenn du an einer Tanzveranstaltung oder


Party teilnimmst oder wenn du etwas über die Geheimnisse der Londoner
Gerichte liest? In welch einer Verfassung dagegen bist du, wenn du in
Benares, an den Ufern des Ganges, an einer Zusammenkunft mit einem
verwirklichten Heiligen teilnimmst oder wenn du die erhebenden
klassischen Upanishaden, die philosophischen Schriften des Hinduismus,
liest? (Anmerkung: Es hat sicherlich niemand etwas dagegen, wenn man hin
und wieder an Tanzveranstaltungen, Disko- und Kinobesuchen teilnimmt.
Wenn man sich aber ansieht, wie viele Menschen ihre Freizeit verbringen,
dann ist das schon erschreckend.) Vergleiche die soeben beschriebenen
Zustände miteinander. Denke daran, dass es nichts ruinöseres für die
„Seele“ gibt, als schlechte Gesellschaft. Ein Brahmachari sollte sich nicht
mit Frauengeschichten, mit der luxuriösen Lebensweise reicher Leute, mit
kulinarischen Genüssen, Autos, Politik, seidener Kleidung, Blumen, Düften,
usw. beschäftigen, denn der Geist verfängt sich leicht in solche Vorstellung
und möchte das Luxusleben der reichen Leute immitieren. Es werden immer
neue Wünsche und Begierden entstehen.

Obszöne Bilder, vulgäre Worte und Liebesromane, die die Leidenschaften


erregen, sollte der Brahmachari meiden. Die Betrachtung eines Bildes von
Lord (Gott) Krishna, Lord Rama, Lord Jesus oder Lord Buddha und das
Hören (Singen) erhabener Lieder Suradas, Tulasidas oder Tyagaraja
erwecken edle Gefühle. Sie verbreiten eine heilige Stimmung und Tränen
der Freude und Liebe. Sie erheben den Geist in einen ekstatischen Zustand,
die man als kosmische Liebe bezeichnet. Erkennst du nun deutlich diesen
Unterschied?
Swami Saradananda (1865-1927) drückte diesen Zustand in seinem Buch
„Ramakrishna the Great Master“ wie folgt aus: „Eines Tages betrat
Ramakrishna einen Shiva-Tempel und began als Lobpreisung Shivas das
Mahimna-Sutra zu rezitieren. Als er im Begriff war, das Sutra zu sprechen,
fand er sich plötzlich in Ekstase. Ramakrishna war eingetaucht in das
Gefühl der Herrlichkeit Shivas, er verlor sein irdisches Bewußtsein, vergaß
den Hymnus, die Worte, die Sprache, die Folge der Verse und alles andere
um sich. Immer wieder rief er laut: „Oh großer Gott, wie kann ich Deine
Herrlichkeit ausdrücken?“ Während Ramakrishna so in Ekstase verweilte,
lief ein Strom von Tränen über die Wangen, die Brust, seine Kleider, so daß
schließlich sogar der Boden naß war. Die Diener und Aufseher des Tempels
kamen von allen Seiten gelaufen, als sie dieses Weinen und die mit halb
versagender Stimme hervorgebrachten Worte, wie von einem Verrückten,
hörten. Als sie ihn in diesem außergewöhnlichen Zustand fanden, waren sie
erstaunt und glaubten, sein Geist sei verwirrt. Einige lachten über ihn,
andere wollten den „Verrückten“ aus der Gegenwart Shivas entfernen.
Mathur Babu aber war gerade im Tempel der Kali und kam sofort, als er von
der Aufregung um den jungen Priester (Ramakrishna) hörte. Er erkannte den
Zustand Ramakrishnas sofort und warnte erbost die Tempeldiener. Als
Ramakrishna bald darauf aus seiner Entrückung zurückkehrte und all die
Menschen um sich sah, fragte er angstvoll wie ein Kind: „Habe ich etwas
Falsches getan?“ Mathur grüßte ihn und sagte: „Nein, Vater, du hast einen
Hymnus rezitiert. Ich stand hier, damit dich nicht jemand gedankenlos
störe.““

Wer die lebenswichtige (Samen-)Energie verschwendet, wird leicht reizbar,


verliert sein inneres Gleichgewicht und gerät, selbst bei Lappalien, leicht in
den Zustand explosiver Wut. Wird jemand wütend, so verhält er sich
mitunter unangemessen und unkontrolliert. Er beleidigt sogar seine Eltern,
seinen Guru und andere Respektspersonen. Er weiß manchmal nicht, was er
tut und findet keine sachlichen Argumente für sein Verhalten. Es geziemt
sich daher für jemanden, der ein gutes Benehmen besitzen möchte, dass er
seine vitale Energie bewahrt. Die Bewahrung dieser „göttlichen“ Energie,
führt zu einer starken Nervenstärke und Willenskraft, zu einem guten
Benehmen, spiritueller Erhebung und eventuell zur endgültigen Befreiung,
zur Erleuchtung, zum Nirvana.

Es bringt keinen Nachteil, eine hübsche Frau anzuschauen. Du kannst ihre


Schönheit bewundern und denken, die Schönheit in ihrem Gesicht
entspricht der Schönheit Gottes. Gott ist diese Schönheit. Eine hübsche Frau
vermittelt die Botschaft, dass Gott die Schönheit aller Schönheiten ist. Eine
Frau ist das Symbol der Schönheit. (Anmerkung: Ein Mann ebenso.) Aber
dort sollte kein lüsterner Blick vorhanden sein. Der Blickwinkel sollte, wie
oben beschrieben, entsprechend verändert werden. Denke immer wieder
daran, dass die Schönheit des Gesichts, die Schönheit Gottes wiederspiegelt.
Dann wird in dir ein gutes Gefühl aufsteigen, wenn du eine hübsche Frau
oder ein hübsches Bild betrachtest. Studiere daher das 10. Kapitel der
Bhagavat Gita (die hinduistische „Bibel“), in der Krishna seine (inneren)
Reichtümer beschreibt, immer wieder.
Der Brahmachari sollte zuerst das physische Brahmacharya, die Kontrolle
des Körpers, strikt beachten. Das psychische Brahmacharya, die geistige
Reinheit, wird sich dann allmählich von selber einstellen. Führe ein
geregeltes moralisches Leben. Moralische Kraft ist das Rückgrat des
spirituellen Fortschritts. Die ethische Kultur ist Teil der spirituellen Praxis.
Der Verlust dieser lebenswichtigen Energie ist gleichbedeutend mit dem
Tod. (Anmerkung: Ich würde es so ausdrücken, dass mit jedem Verlust an
vitaler Lebensenergie ein Stück an Lebensqualität verloren geht (erstirbt).)
Ein schwerwiegender Verlust dieser vitalen Lebensenergie (durch
wiederholte sexuelle Befriedigung), ist die Ursache für sexuelle Begierden,
Leid und einen frühzeitigen Tod. Darum achte sorgfältig darauf, diese
lebenswichtige Energie zu bewahren. Darum praktiziere Brahmacharya und
lege das Gelübte des Zölibats ab. Durch die Einhaltung des Brahmacharya
erlangten viele Weise der Vergangenheit Unsterblichkeit. (Anmerkung. Dies
sind hinduistische Märchen, die leider immer wieder unüberlegt
nachgeplappert werden. Wahr dagegen ist, dass viele Weise Erleuchtung
erlangten und auf ein Leben voller Seligkeit zurückblicken konnten.)
Brahmacharya ist die Quelle einer Kraft, die Energie, Vitalität, Erfolg und
immerwährende Seligkeit im Leben garantieren.

Quelle: Advice to brahmacharis

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