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Kunst‐ und architekturgeschichtlicher Werdegang 

Für Richard 

„Dem Menschen ist es doch nicht gegeben abzuwenden was ihm 
Parthenon 447 – 438 v. Chr. 

bestimmt ist“, so schreibt Herodot und so nimmt die Welt ihren 
Lauf ohne Rücksicht, immer nach Vorne und immer mit dem Ziel 
Unvergessliches zu schaffen. Herodot (490 ‐ 425 v Chr.) war der 
älteste griechische Geschichtsschreiber. Er schreibt von dem 
Beginn der griechischen Antike und dem Untergang der 
mykenischen Welt. Alles begann mit der Einwanderung des 
dorischen Volksstammes, den Dorern. Es waren ernste, strenge 
Menschen, die um ca. 1000 v. Chr. ihren Weg suchten. Ihnen 
gegenüber standen die Ionier, die mit einer zarten Leichtigkeit 
auffielen. Diese persönlichen Eigenschaften werden in der Kunst und Architektur ihren Ausdruck 
finden.  
Das beste Beispiel dorischer Baukunst finden wir im Parthenon in Athen auf der Akropolis (447‐438 v 

Walhalla 1830 – 1842


Chr.). Dieses Meisterwerk der Architektur wurde geplant von den Architekten Iktinos und Kalikrates. 
Es wurde aus Naturstein gebaut und die präzise 
geformten Steine wurden mit Metallklammern 
zusammengehalten. Eine Art Mörtel gab es noch nicht 
und soll später von den Römern erfunden werden. 
Dieses Gebäude wird uns noch lange begleiten und in 
der Walhalla (1830 ‐ 1842) in Donaustauf bei 
Regensburg von Leo von Klenze finden wir einen 
klassizistischen Prachtbau im Stile des Parthenons. 
Charles Moore zeigt in New Orleans in dem 
Eingangstempel (1976‐1979) des Piazza d’Italia eine 
modernere Art der Übernahme antiker Gestalt.  
Megaron mit Portikus und Säulen 

Ab dem 8. Jahrhundert vor Christus begann die kultische Verehrung von Götterbildern und die ersten 
Tempelbauten aus Holz und luftgetrockneten Ziegeln wurde errichtet.  
 
Früher Tempeltypus (archaisch)

Architektonisch wurde auf das sogenannte mykenische Megaron 
zurückgegriffen. Ein Richtungsbau 
mit Giebeldach, Vorhalle und 
Eingang an der Schmalseite.  
In der Weiterentwicklung entstand dann der sogenannte 
„Ringhallentempel“. Die Cella bekommt einen umlaufenden 
Säulenkranz, eine doppelseitige Giebelfront und flach 
geneigtem Dach.  
Es verschmilzt das geschlossene, aber richtungsbetonte Megaron mit der allseitig umlaufenden 
Ringhalle. 
Der antike Typus des Grundrisses war somit festgelegt, in der folgenden Zeit gab es jedoch noch 
Veränderung der Einzelformen. Der Apollon Tempel in Korinth (ca. 550 v. Chr.) war dann einer der 
ersten Tempel aus Stein, mit dreischiffiger Cella und Säulenkranz.  
In dem Jahrhundert des Baus des Apollon Tempel geriet der Tempel dann in erhebliche 
Formveränderungen. Die Bauform wurde in Hinblick auf Säulenabstand, Ausgewogenheit der 
Proportionen und Einzelformen immer weiter systematisiert. Dies kann an den prominenten 
griechischen Tempeln, wie dem Zeus‐Tempel in Olympia und natürlich dem Parthenon in Athen, 
beobachtet werden. Der Tempel ist ein nichtchristlicher Kultbau und dient auch anderen Funktionen 
als die christliche Kirche. Der Tempel war Aufbewahrungsort des Kultbildes und nicht Schauplatz von 
Kulthandlungen. Ein Opferaltar befand sich außerhalb des Tempels.  
An dieser Stelle müssen wir wieder das Parthenon (447 – 438 v. Chr.) auf der Akropolis in Athen 
ansprechen. Im dorischen Stil erbaut misst es 30,86 Meter mal 69,51 Meter und umfasst zwei Cellae 
(innere Kammern). Die östliche Kammer beherbergt die Athena Parthenons, eine große Statue der 
Göttin Athena. Dieser Bau ist Muster der Anfänge des „Tempels“, jedoch gilt er nicht als „erster 
Tempel“. 
Ein früheres Paradebeispiel ist der Hera‐Tempel in Samos. Er war bis zu seiner völligen Zerstörung 
540 v. Chr. der größte Tempelbau der Antike mit einer Länger von 108 Metern und 24 Metern Höhe. 
Herodot lobte den Prachtbau als den bedeutendsten Tempel seiner Zeit.  
 
In der archaischen Phase (725‐500 v. Chr.) erfährt die griechische Kunst ihre erste Blütezeit. In der 
Architektur entwickelt sich der Bautypus „Tempel“. Zunächst wird er in Holz‐ dann in Steinbauweise 
Hera – Tempel 540 v. Chr. 

gefertigt. Der Artemistempel auf Korfu (580 v. Chr.) und der 
Hera‐Tempel (540 v. Chr.) in Paestum mit 
seinen dorischen Säulen sind hier ausdrücklich 
zu nennen. Der Eingang ist nach Osten gerichtet 

Griechischer Kauri 
und der griechische Tempel hat stets eine 
offene Säulenreihe rund um den Tempel. Die 
Malerei findet ihre Bildfläche noch auf Vasen. 
Darstellungen von Pflanzen und mythologischen 
Figuren lösen die naive, primitive Ornamentik ab. Wie in der Malerei kommt es in der 
Plastik auch sukzessiv zu einer Annäherung an das Naturvorbild. Um 650 v. Chr. wird 
der Beginn der monumentalen Plastik angesetzt. Die „Kauren“ entstehen. Das sind 
Jünglinge, junge Knaben, die meist nackt, streng frontal, mit vorgesetztem linken Fuß, 
herabhängenden Armen und Fehlen jeglicher individueller Merkmale dargestellt 
werden. Sie schmückt oft ein „archaisches Lächeln“.  
 
 
Die archaische Phase wird von der Klassik (500‐336) abgelöst und bildet 
Sokrates 469 – 399 v. Chr. 

politischen, kulturellen und künstlerischen Höhepunkt der griechischen Antike. 
Nach den 40 Jahre lang andauernden Perserkriegen kommt es zum Aufstieg 
Athens zum politischen und kulturellen Zentrum Griechenlands unter Perikles 
(443 v. Chr.). In der Zeit der Ruhe und des Friedens beginnt die Dichtung, die 
Geschichtsschreibung und die Philosophie aufzublühen. Sokrates, Platon, sein 
Schüler und dessen Schüler Aristoteles waren hier wegweisend. Aristoteles 
wurde Erzieher Alexander des Großen, auf den wir gleich noch zu sprechen 
kommen. Nachdem der Tempel eigentlich der erste richtige Bautypus war, so 
entstehen nun Neue. Das Gymnasien, die Palästra oder Theater.  
In der Plastik wendet man sich der Typisierung und dem streng geometrischen Aufbau ab und schafft 
eine Hinwendung zur Individualisierung, zum Naturalismus und zur gesteigerten Körperlichkeit. Diese 
Entwicklung ist in dem Diskuswerfer (um 450 v. Chr.) des Polyklet zu sehen. In dieser Zeit entsteht 
auch die Porträt‐Plastik und somit die Wiedergabe von individuellen 
Zügen und Ausdrücken. 
Die Perserkriege, die sich am Anfang der Klassik befinden, hatten 

Diskuswerfer, Polyklet 450 v. Chr.
das Ziel das makedonische Reich nach Osten zu stärken. Der „Sieg 
von Marathon“ (490 v. Chr.) hatte Athen vorerst vor der 
Wiedererrichtung der Tyrannis bewahrt. Der Konflikt selbst, der 
heute als „erster Perserkrieg“ bezeichnet wird, hatte noch recht 
kleine Ausmaße gehabt. Sparta, die zweite griechische Vormacht, 
war noch überhaupt nicht beteiligt gewesen. Die Perser dürften der 
Niederlage keine große Bedeutung beigemessen haben. Ihre 
Herrschaft über große Teile der griechischen Welt war immer noch 
ungefährdet. Auf Dauer konnte der griechische Widerstand aber 
nicht geduldet werden. Es war an der Zeit, weiter ausgreifende 
Aktionen gegen das griechische Mutterland in Angriff zu nehmen.  
Die Schlacht bei Marathon resultierte aus dem Versuch des 
persischen Großkönigs, Dareios 1, mit einem Expeditionskorps in Athen zu intervenieren und einen 
Herrschaftswechsel zu bewirken. Das Perserreich trat damals erstmals militärisch im griechischen 
Mutterland auf, wo es seinen Einfluss ausweiten wollte. Mit dem Tod Philipp 2 (336 v.Chr.), dem 
Vater Alexander des Großen, gilt die Klassik für beendet. 
 
Der Expansionsdrang der Dorer, die nichts der mykenischen Kultur übernehmen wollten, führte zur 
hellenischen Kultur und dem Hellenismus (336 – 0 v. Chr.). Dieser Aspekt des „Übernehmens durch 
Zerstörung“ ist interessant im Vergleich zu dem römischen Vorgehen. Die Römer übernehmen die 
Kultur und nehmen sie in das römische Reich auf.  
„Das Herrschen und das Beherrscht werden überhaupt, gehört nicht 
Alexander der Große 356 – 323 v. Chr. 

nur unter die notwendigen, sondern auch unter die nützlichen Dinge. 
Ebenso unleugbar ist es, dass zwischen solchen Dingen schon von ihrer 
Entstehung an sich ein solcher Unterschied findet, wodurch die einen 
zur Regierung und die anderen zur Abhängigkeit bestimmt werden.“ 
Staatstheorie war eine der Disziplinen des Aristoteles, dem Erzieher 
Alexander des Großen. Der griechische Philosoph war ein universeller 
Denker, ein Theoretiker, der seinen Fokus auf viele Themen legt, der 
geistige und weltliche Phänomene beobachtete. Die Politik der Zeit des 
Hellenismus war geprägt von der Herrschaft Alexander des Großen 
(336 – 323 v Chr.). Er schuf ein hellenistisches Großreich durch den Sieg 
bei Issos („333 bei Issos Keilerei). Makedonien fiel der gesamte 
Westteil Persiens zu. Diese Begebenheit wurde mit dem Mosaik „die Alexanderschlacht“ 
festgehalten.  
Im Jahre 86 v. Chr. wird Athen von den Römern erobert und die kulturelle und politische Bedeutung 
wird an Rom abgegeben.  
Politik wurde erstmals unter den Griechen geführt und erforscht. Bergriffe wie Oligarchie, Tyrannei 
und Demokratie, all das sind griechische Begriffe. 
Jedoch nicht nur politisch, auch kulturgeschichtlich war der Hellenismus prägend. Gegensätzlich zu 
Aristoteles, der das geozentrische Weltbild befürwortete, schlug Aristarch von Samos erstmalig das 
heliozentrische Weltbild vor. Euklid und Archimedes gelangen unglaubliche Schritte in der 
Pergamonaltar 180 – 160 v. Chr. 

Mathematik und Physik (Berechnung der Quadratwurzel). 
In der hellenistischen 
Stadt Pergamon (das 
heutige Bergama in der 
Türkei) finden wir auf 
der Akropolis, was der 
ursprüngliche Name für 
Burgberg war und nicht 
zu verwechseln mit der 
Akropolis in Athen, Beispiele hellenistischer Architektur. Hier steht der berühmte „Pergamonaltar“ 
(180 – 160 v. Chr.). Der Altar war 35,64 Meter breit und 33,40 Meter tief. Die von Westen auf den 
Altar führende Freitreppe hatte eine Breite von fast 20 Metern. Architektonische Rückgriffe findet 
man zu der griechischen Akropolis. Die dargestellten Zeus und Athena zeigen Bezug zu Athena und 
Poseidon am Parthenon. Dies gilt nicht als Zufall, da sich Pergamon damals als das neue Athen sah. 
Auf der griechischen Insel Samothrake wurde die 190 v. Chr. geschaffene 
Nike von Samothrake  190 v. Chr. 

Statue der Nike von Samothrake gefunden. Sie ist eines der gelungensten 
Zeugnisse hellenistischer Bildhauerei. Beobachten lässt sich wie in der 
Bildhauerei langsam die Dynamik, die Mimik und Gestik, die Bewegung, 
Gefühle und komplexe Körperhaltungen an Bedeutung gelangen. Starrheit 
und Geometrie werden von Bewegung und Perspektive abgelöst. Heute 
sieht man die auf dem Bug eines Schiffes stehende Siegesstatue im Louvre 
in Paris. 
 
Laut Legende wurde Rom 753 v.Chr. durch Romulus gegründet („753 
Schlüpft Rom aus dem Ei“) und blieb bis zur industriellen Revolution die 
größte Stadt Europas mit einer Millionen Einwohner. Romulus war also 
dieser erste sagenhafte König Roms, der die römische Antike beginnen ließ und in dem damals der 
Volksstamm der Etrusker lebte.  
510 vor Christus („Schändung der Lukretia“) passierte dann die Erhebung des römischen Adels und 
die Vertreibung der etruskischen Könige. Die „res publica romana“ war gegründet, die römische 
Republik. Von nun an lag die Staatsführung beim Senat, an dessen Spitze zwei gewählte Beamte 
standen, die Konsuln. Diese Staatsform bestand bis zur Kaiserzeit fast 500 Jahre und in dieser Zeit 
erlangte Rom die Vorherrschaft über Latium, dann über Italien und seit dem 3. Jahrhundert v Chr. 
über den gesamten Mittelmeerraum. Im 1. Jahrhundert v. Chr. gelang die Eroberung Karthagos durch 
den römischen Staatsmann und Feldherrn Scipio, gegen Hannibal, Gallien und der östlich ans Meer 
anschließenden Gebiete, unter anderem der Stadt Athen (81. V.Chr.).   
Das römische Recht wurde erstmals auf 12 Tafeln fixiert (451 v.Chr.) und bildet bis heute die 
Grundlage der westlichen Gesetzbücher.  
146 – 31 v. Chr. herrschte in Rom Bürgerkrieg. Der Aufstieg Roms und die Eroberung großer Gebiete 
brachte so viel Reichtum in die Stadt, sodass es zum Streit zwischen den Patrizier Familien kam und 
schließlich zum Niedergang der Republik führte. Ein weiterer Punkt war die Sklaverei, die um 100 v. 
Chr. an ihrem Höhepunkt stand. Jeder dritte Bürger Roms war ein Sklave, was zu starker Rebellion 
führte. Durch Junus und seiner 70 000 Mann starken Sklavenarmee kam es dann auch zu dem ersten 
Sklavenaufstand (100 v.Chr.) 
In dieser Zeit des inneren Konflikts kam es zur Machtübernahme durch 
Caesar (100 ‐ 44 v. Chr.), der im Konsulatsjahr des Cicero (63 v. Chr.) 
Gaius Julius Caesar 100 – 44 v‐. Chr. 

zum pontifex maximus und 48 v. Chr. zum Diktator ernannt wurde. Die 
Gewaltenteilung war damit ausgehebelt und der Boden für die 
Kaiserzeit geebnet. Caesars Geringschätzung des Senats und sein 
selbstherrliches Walten führten zu einer Verschwörung, der er 44 vor 
Chr. zum Opfer fiel und von Brutus und Cassius ermordet wurde.  
Octavian, der Adoptivsohn Julius Caesars, begründete nach dessen Tod 
die Kaiserzeit, den „princeps civitatis“, der Alleinherrscher über das 
Volk. 27 v. Chr. bekam er den Ehrentitel „Augustus“, den Namen unter 
dem wir ihn alle kennen. Das Imperium Romanum erlebte unter 
Augustus und seinen Nachfolgern, Nero Vespasian, Trajan und Hadrian, 
weitere Ausdehnung und Festigung. Drei Jahrhunderte andauernde 
politische und kulturelle Blüte des römischen Reiches. 
31 vor Christus begann also die Pax Romana, die über zwei 
Jahrhunderte andauerte und durch Marc Aurel ihr Ende fand, als dieser in den Krieg zog um wieder 
Geld in die Kassen zu spülen. Durch diesen Akt geriet Rom in die Defensive, die Soldaten brachten die 
Pest mit ins Reich und von Norden stellten die Barbaren die zweite Bedrohung. 
 
Um den Erfolg der Römer besser verstehen zu können, muss man ihr 
Vorgehen in der Politik und Kultur betrachten und natürlich ihre 
damals sehr modernen Erneuerungen. Die Römer führten erstmals 

Augustus 63 – 14 n. Chr. 
eine einheitliche Währung ein. Schon angesprochen haben wir die 
Art der Machtausdehung der Römer. Es wurde in jedem eroberten 
Land eine römische Stadt erbaut und man versuchte die dort lebende 
Bevölkerung in das eigene Reich zu integrieren. So wurden zum 
Beispiel London, Paris und Wien auf römischen Grundmauern 
errichtet, das Stadtbild rasterförmig.   
Ein Machtmittel der Römer war das Amphitheater, in Rom das 
Kolosseum. Hier kämpft der Gladiator gegen Mensch und Tier. Es 
wurden exotische Tiere aus aller Welt herangeschafft, um so den 
Menschen zu zeigen, der Römer beherrsche Natur und Volk.  
Wer wird schon die nutzlosen Pyramiden mit den unentbehrlichen 
Gebäuden wie diesen vergleichen?“, so sprach ein unbekannter 
Römer und meinte damit die Aquädukte, die durch ein kaum spürbares Gefälle fließendes sauberes 
Wasser aus den Bergen brachten. Eine der herausragenden Errungenschaften der Römer. 
Nach den Bürgerkriegen, in der Kaiserzeit, erlebte das Reich also eine neue Blütezeit. Die Einleitung 
des Niedergangs des römischen Reichs begann schlussendlich erst 330 nach Chr. mit der Gründung 
einer zweiten Reichshauptstadt in Konstantinopel durch Kaiser Konstantin. Dies wird nun 
schrittweise erklärt. Eine zweite 
„Welthauptstadt“ war nun dazu predestiniert 
sich mit Rom zu messen und die logische 
Kosequenz folgte nur 45 Jahre später mit der 
formalen Trennung des Reiches in west‐ und 
oströmisches Reich. (395 n Chr.) 
Der letzte weströmische Kaiser wurde schon 476 n Chr. von einem Gotenkönig abgesetzt. Das 
oströmisch‐byzantinische Reich bestand hingegen bis 1453 und endete mit der Eroberung 
Konstantinopels durch die Türken. 
Parallel zum Niedergang der politischen Macht Roms begann der Aufstieg der Stadt als geistliche 
Macht zum Zentrum des Christentums. 
Das römische Reich sind heute mehr als 40 Staaten, mehr als 5 Millionen Quadratkilometer, es wurde 
ein Straßennetz von über 90 000 km, der doppelte Erdumfang, geschaffen. Das Reich erstreckte sich 
vom Atlantik zum Euphrat und von der Sahara bis Schottland.  
 
Die römische Kunst basiert, neben etruskischen Einflüssen, auf der Kunst der Griechen, aufgrund von 
Konfrontation mit der griechischen Hochkultur durch griechische Kolonien in Süditalien und auf 
Sizilien seit dem 6. Jahrhundert v. Chr. Der Paestum Tempel südlich von Neapel wurde in diesem 
Jahrhundert gebaut und war auch Ort griechischer Kolonie. 
Außerdem kamen viele griechische Kunstwerke im Zuge der Eroberungen nach Rom, worauf 
zahlreiche Kopien angefertigt wurden. Die Römer erkannten auch den geistig hohen Stand der 
Griechen und holten Gelehrte, Künstler und Schriftsteller nach Rom. 
Die römische Malerei, vor allem Wandmalerei war keine eigene Kunstgattung, sondern stand im 
Dienst der Architektur. Der pompejische Stil ist hier maßgebend und kann in vier Entwicklungsstufen 
unterteilt werden. Insgesamt liegt der Zeitraum von 200 v. Chr. bis 79 n. Chr. Anfänge zeigen sich in 
der Casa di Sallustio (80 v. Chr.) in Pompeji und der Casa die 
Grifi (100 v Chr.) in Rom und zeichnen sich durch kräftige 
Farbigkeit, zum Teil Marmor imitierend aus.  
Casa de Grifi 

Die zweite Phase zeigte ein durchdachtes Dekorationssystem 
durch Horizontal‐ und Vertikalsystem.  
Diesem tiefenräumlichem Illusionssystem wird sich in der 
dritten Phase wieder abgewendet. Horizontale und vertikale 
Gliederung der Wand bleibt bestehen.  
In der vierten Phase sind barocke Lösungen vorausweisend. 
Der Raumillusionismus tendiert zur Irrealität. Auch hier finden 
wir Muster in Pompeji mit der Casa della Vestali um 70 n Chr. und der Casa Vettii um 70‐79 n. Chr.  
Zusammengefasst können wir sagen, es gab eine Entwicklung von strenger tektonischer Gliederung 
zu einem teilweise phantastischem aufbrechen der Wand. 
In der Bildhauerei waren bis ins zweite Jahrhundert v. Chr. Porträts 
als vollfigurige Statuen vorherrschend. Später kam die römische 
Portraitbüste des Hadrian 

Portraitbüste als eigene Gattung auf. Ein schönes Beispiel zeigt die 
Portraitbüste des Hadrian (117 – 138 n. Chr.). Das Aufstreben der 
Portraitbüste kann durch die Einflussnahme des Staates auf Inhalt 
und Form der Kunst in der Kaiserzeit mit Beginn unter Augustus 
erklärt werden. Als politische Propaganda Mittel spielten 
idealisierte Herrscherbildnisse eine bedeutende Rolle. Die bartlose, 
idealisierte Portraitbüste des Augustus (50 – 60 n. Chr.) diente ihm 
zur Vergegenwärtigung im gesamten Reich. Der Kaiser Hadrian 
wurde mit Bart in Tradition der griechischen Philosophen gezeigt. 
 
In der Architektur geht mit dem Aufstreben Roms ein Aufstreben der Profanarchitektur einher. In der 
griechischen Architektur war noch die Religion im Mittelpunkt, nun wird sie zum Mittel politischer 
Propaganda. Die Verwandlung Roms, das in republikanischer Zeit noch ein ungegliedertes Stadtbild 
aus planlos errichteten Lehmziegelbauten aufwies, begann nun unter 
Kaiser Augustus (27 v. Chr. – 14 n. Chr.) Es entstanden groß angelegte 

Villa Adriana 118 n. Chr. 
Straßenzüge, Brücken, Aquädukte, Abwasserkanäle und riesige 
Wohnblocks. Bedeutend sind vor allem die öffentlichen Bauten, wie 
Triumphbogen, Triumphsäulen, Basiliken, Thermen, Theaterbauten und 
Kaiservillen. Dies sind, ausgenommen des Theaters, neue, von den 
Römern entwickelte Bautypen. Der Bogen ist innerhalb der römischen 
Architektur Leitmotiv, als Ersatz für den aus dem Holzbau entwickelten 
waagrechten Sturz der Griechen. Komplexe Grundrisse stehen im Fokus 
der Architekten. (Villa Adriana in Tivoli 118 n. Chr.,östlich von Rom) 
Die Römer erfanden die Vorstufe des heutigen Zementes oder 
betonartigen Gemisches und warfen die bisherigen Möglichkeiten in der 
Architektur über den Haufen, um etwas völlig Neues zu schaffen. Das sogenannte „Opus 
cementitium“ war eine Mischung aus Kies, Sand, Kalkstein und Vulkanasche, den sogenannten 
Puzzolanen. Dieser Verbindung verdanken wir, dass noch so viele römische Gebäude erhalten sind 
und neue Formen wie das Gewölbe für monumentale Räume anstatt einfacher Flachdecken gebaut 
werden konnten. Im Folgenden schauen wir uns die einzelnen Bauformen an. 
Die Basilika war ursprünglich keine Kirche, aus ihr entstand nur die frühchristliche Bauform mit 
großem, lang gezogenem Mittelschiff und niedrigen Seitenschiffen. Es ist ein im 2. Jahrhundert 
Aspendos Basilika GR  

entwickelter kommunaler Mehrzweckbau 
mit repräsentativem Charakter. Sämtlliche 
Funktionen, wie Markthalle, Bankgebäude, 
Börse, Gerichtssaal und allgemeiner 
Treffpunkt, hatte die Basilika inne. Die 
Basilika in Pompeji um 80 v. Chr. ist ein 
frühes Beispiel solcher Architektur, die 
Basilika Aspendos im 2 Jahrhundert nach Christus ein eher Spätes. 
Der Bautypus ist ein Longitudinalbau, der drei bis fünfschiffig vorkommt. Oft wird das Mittelschiff mit 
einer halbkreisförmigen Tribuna abgeschlossen, der Frühform der Apsis.  
Neuansätze der römischen Architektur manifestierten sich vor allem bei den nach dem Stadtbrand 
(63 n Chr.) entstandenen Bauten. Zum Beispiel das Kolosseum in Rom, eigentlicher Name ist 
flavischen Amphitheater (70 – 80 n. Chr.). Hier sehen wir ein Fassadensystem, dass für viele 
Jahrhunderte nicht nur gültig geblieben ist, sondern zahlreich übernommen wurde. Drei 
Arkadengeschosse mit vorgeblendetem Gliederungsgerüst aus Halbsäulen und Gebälk. Es entsteht 
Colosseum 70 – 80 n. Chr. 

eine formale Verbindung aus Arkaden und 
Kolonnaden, der tragenden Baukonstruktion 
und dekorativen Rahmenkonstruktion.  
Weitere Gebäude dieses Stil findet man im 
Tabularim (78 v. Chr.) und dem Palazzo Farnese 
in Rom. Die Architektur des Amphitheaters ist 
zeitlos. So sehen wir bis heute Gebäude dieser 
Art. Persönlich herausragend will ich den Palast 
der italienischen Kultur in Rom (1938 – 1949) nennen. Von Ernesto B. La Padula als „Colosseo 
Quadrato“ gebaut. 
Der Triumphbogen diente ebenfalls zur Beeinflussung des Volkes. Er beinhaltete keine weitere 
Funktion als Propagandamittel. Der Triumphbogen und auch die Triumphsäule waren Träger von 
Inschriften, Bildreliefs und bekrönender Großplastik. Anlass hierzu waren militärische Triumphe, 
Stadtgründungen, Regierungsjubiläen oder Tod. Inhaltlich oder funktionell gesehen ist der 
Triumphbogen für uns heute weniger von Bedeutung. Architektonisch jedoch prägte dieses 
Bogenmonument die gesamte Architekturgeschichte.  
Am Konstantins‐Bogen (313 – 315 n Chr. auf dem Bild des Kolosseums abgebildet) sehen wir eine 
Erneuerung architektonischer Komposition. Wir sehen einen dreitorigen Triumphbogen, bei dem 
anstelle der Reihung gleichförmiger Bögen erstmals die Rhythmisierung zum Mittel wurde.  
Der Titus‐Bogen in Rom (81 n Chr.) ist Beispiel für einen eintorigen 
Bogen und erinnert an den Sieg Vespasians und seinem Sohn Titus über 
die Juden im Jahre 71 n. Chr. 
Titus Bogen 81 n. Chr. 

Das andere triumphale Architekturmotiv finden wir in der, schon 
angesprochenen, Triumphsäule. Vergleichen Sie die Trajans Säule (113 
n Chr.) auf dem Trajansforum in Rom mit der Karlskirche und ihren 
beiden Triumphsäulen in Wien von Fischer von Erlach (1716‐1737). 
Diese römisch‐katholische Kirche, die gleichzeitig einen bedeutenden 
barocken Kirchenbau darstellt, wurde anlässlich zur Überwindung der 
Pestepidemie gebaut. Die Säulen sind durch goldene Adler gekrönt, 
welche die zwei Tugenden des Kaisers symbolisieren – Fortitudo 
(Tapferkeit) und Constantia (Beständigkeit). Dem Tod wurden zwei 
Triumphsäulen entgegengestellt. 
In der Schaufront der Karlskirche verbinden sich die unterschiedlichsten Symbole der Geschichte zu 
einer Einheit – die römischen Kaiser Trajan und Augustus, den salomonischen Tempel, die 
Peterskirche in Rom, die Hagia Sophia, Karl den Großen und das Reich Karls V. – durch die gekonnt 
eingesetzte Symbolik sollte der Anspruch des Hauses Habsburg auf die europäische Vorherrschaft 
dargestellt werden. 
Die Kuppel wurde jetzt schon öfter angesprochen und auch diese Entwicklung wollen wir verstehen. 
Wir haben gesagt, der Bau der Kuppel war aufgrund der Erfindung des „opus cementium“ möglich. 
Im Pantheon (118 – 125 n. Chr.) unter Kaiser Hadrian errichtet 
sehen wir das erste Beispiel und dieses Gebäude zählt aufgrund 

Pantheon 118 – 125 n. Chr. 
seiner baukünstlerischen Lösungen zu den erstrangigen 
Monumenten der Weltarchitektur. Es ist der Prototyp einiger 
Kuppelbauten. Dem Kuppelbau steht eine Tempelfront 
gegenüber mit acht korinthischen Säulen, als Eingangshalle. 
Dem tempelartigen Vorbau der Kirche steht ein kreisrunder, von 
einer Kuppel dominierter, Innenraum gegenüber, wie er in 
griechischen, römischen Tempelarchitektur kein Vorbild hat. 
Der zylindrische Innenraum wird nach oben von einer 
halbkreisförmigen Kuppel mit runder Scheitelöffnung, dem 
Opaion, abgeschlossen. Das Opaion soll die Sonne im gewölbten 
Himmelskörper darstellen. Es symbolisiert den höchsten Gott, der mit der Sonne gleichgesetzt wird. 
609 nach Chr. wurde das Gebäude der Kirche gestiftet. Diese ließ heidnischen Unrat entfernen und 
sie zur Kirche weihen. Ab der Renaissance hatte sie die Funktion als Grabkirche inne. Es beinhaltet 
das Grab Raffaels.  
 
Nun gehen wir weiter um die frühchristliche und byzantinische Kunst und Architektur zu 
betrachten. Diese Epoche kann man nach der Trennung des römischen Reiches (395 n Chr.) 
ansetzten. Langsame Verbreitung der monotheistischen Religion begann ab 50 n Chr. in Palästina, 
Syrien und Kleinasien. Von dort weiter nach Griechenland und Rom. Die erste Christenverfolgung 
 Kaiser Konstantin 306 ‐ 337 
unter Nero war bereits 64 nach Chr. Diese sollten erst unter Kaiser 
Konstantin enden und mit ihm soll der frühchristliche Kirchenbaus 
beginnen mit Sankt Paul vor den Mauern (324 n. Chr.) beginnen. Kaiser 
Konstantin (306 – 337) gewährte Religionsfreiheit mit dem Toleranzedikt 
von Mailand (313) und nach weiteren 60 Jahren wurde das Christentum zur 
Staatsreligion.  
 
Basilika Sankt Paul vor den Mauern 324 

Der Kirchenbau, das Haus Gottes, soll nun in seiner Entwicklung gezeigt 
werden.  
Wir haben vorher schon die Basilika betrachtet. Der Bautypus 
wurde übernommen. Er wurde weiterentwickelt vom antiken 
Profanbau zum christlichen Sakralbau und sollte als Modell bis ins 
20. Jahrhundert bestehen bleiben. Sankt Paul vor den Mauern 
(324) und Sankt Maria Maggiore in Rom zeigen einmal ein fünf‐
schiffiges und ein drei‐schiffiges Gebäude mit Apsis und 
vorgesetztem Tempelbau. 
Auch Alt‐St. Peter (324 – 349), von Kaiser Konstantin in Auftrag 
gegeben, stellt eine fünf‐schiffige Basilika dar. Der erste, sich zum Christentum bekennende Kaiser, 
ließ eine fünf‐schiffige, flachgedeckte Basilika mit 
durchlaufendem Querhaus und halbrunder Apsis 

 Alt St. Peter 324 ‐ 349 
errichten. In Alt‐St. Peter wurden römische Bauformen 
in christlichen Kontext gebracht. Ein Triumphbogen 
trennt beispielshalber die Apsis vom Langhaus. 1506 
entstand der Neubau, die Peterskirche.  
 
Mit der Zeit entstanden neben dem Longitudinalbau 
der Basilika Typen des Zentralbaus, der Rundbau und 
der Oktogonalbau.  
Der Rundbau der Kirche S. Constanza in Rom entstand um 340 n. Chr. Er stellt den Grabbau der 
Tochter Kaiser Konstantins. Der Innenraum hat einen Durchmesser von 40 m und hat ebenfalls einen 
tempelartigen Vorbau. S. Giovanni in Rom zeigt heute einen oktogonalen Bau.  
Ein weiterer Typ des Zentralbaus ist das griechische Kreuz und ist zum Beispiel Grundrissplan des 
„Mausoleum der Galla Placidia“ um 440 in Ravenna. Hier ist das griechische Kreuz freistehend. Die 
Variante gibt es auch in ein Quadrat eingeschrieben. 
Die Grabskirche und Auferstehungsbasilika Christi (326) in Jerusalem, die 
ebenfalls von Kaiser Konstantin gestiftet wurde, ist eine Kombination aus 
basilikalem Longitudinal‐ und Zentralbau. 
S. Constanza um 340 

Die Innenräume frühchristlicher Kirchen waren gestaltet mit 
Marmorfußböden, Wandbildern beziehungsweise Mosaiken, und Gold‐ 
und Silberarbeiten. Die Wanddekorationen sollten der 
„Entmaterialisierung“ der Wand dienen. Die Architektur wird somit zum 
Träger von Bildprogrammen, die christliche Heilslehre propagieren. 
Diese Bildsprache, die sich durch Darstellungen von Bibelszenen auf den 
Wänden ausdrückt, begann mit Anerkennung des Christentums. Die 
christliche Urkirche im ersten und zweiten Jahrhundert lehnte jegliche 
bildliche Darstellung ab. 
Die byzantinische Kunst begann mit der Gründung Konstantinopels (330) durch Kaiser Konstantin, 
wie schon angesprochen erfolgte die Trennung des römischen Reiches 395 und Konstantinopel 
wurde darauf Residenz des Kaisers.   
Auch im byzantinischen Reich finden wir Beispiele für Bautypen 
wie die Basilika oder den Zentralbau. 
Den Grundrisstyp des griechischen Kreuzes sehen wir auch in der 
Apostelkirche GR 

Apostelkirche in Konstantinopel. Hier sehen wir das griechische 
Kreuz aus den fünf Quadraten entstehen, die mit fünf gleich 
hohen Kuppeln abgeschlossen wurden. Diese Kirche diente als 
Begräbnisstätte der byzantinischen Kaiser und ist nach der Hagia 
Sophia die bedeutendste Kirche im 
oströmischen Reich.  
Venedig wurde nach dem 
Untergang Westroms (476) in das byzantinische Reich eingegliedert und 
hat mit der Kirche S. Marco (um 1060) ein überkuppelten Zentralbau.  
Seit der Zeit des Justinian war in der byzantinischen Architektur, im 
Gegensatz zum weströmischen basilikalem Longitudinalbau, der 
überkuppelte Zentralbau vorherrschend. 
Der Bekannteste unter ihnen, die Hagia Sophia (360), unter Kaiser 
Konstantin geweiht und zunächst Basilika. Diese brannte 532 ab und 
unter Justinian entstand der Neubau (532‐537). Nach der Eroberung der 
Türken (1453) wurde die Kirche zur Moschee umgeformt.  
 
Der erste Bischof von Rom war Petrus und er starb 67 n. Chr. Aus seiner Nachfolge entstand der 
Papst. Als Oberhaupt des Bischofskollegiums war er „irdischer Stellvertreter Jesu Christi und Hirte 
der Universalkirche“. Die damalige Bezeichnung war „Papa“ und der erste Papst hieß Siricius (385‐
399). Später bekam der Papst die Aufgabe die römisch‐deutschen Könige zu ernennen und die auch 
die Kaiserkrönung durch den Papst in Rom in der Peterskirche erfolgte, als Allianz zwischen Kirche 
und Staat. Das Gottesgnadentum, symbolisierte das Eingesetzt werden des Kaisers durch Gott 
persönlich. Der Kaiser sollte als Schutzherr der Christenheit dienen. Ab 1562 wurde der Krönungsort 
nach Frankfurt am Main verlegt. Aachen war auch zeitweise Ort der Kaiserkrönung. 
  
Das Christentum wurde Staatsreligion (um 370), darauf folgten der Untergang des weströmischen 
Reiches und gleichzeitig der Beginn der Völkerwanderungen. Diese waren 568 beendet, als sich die 
Langobarden in Italien niederließen und nördlich der Alpen das Frankenreich gegründet wurde. Folge 
dieser Völkerwanderungen war der Niedergran von Kunst und Kultur im 6 und 7. Jahrhundert.  
Der kulturelle Wendepunkt kam durch Karl den Großen, der 800 vom Papst zum Kaiser gekrönt 
wurde und somit erster weströmischer Kaiser der Nachantike wurde. 
Karl der Große 747 ‐ 814 

Man kann Karl den Großen als Nachfolge des weströmischen Reiches 
betrachten und als Einleitung des frühen Mittelalters. 
In diesen Jahren während der karolingischen Dynastie (800‐1000) im 
Frankreich, das das heutige Deutschland, die Niederlande, Belgien, 
Frankreich und die Schweiz beinhaltete, sowie nach der Eroberung 
des Langobarden Reichs durch Karl den Großen im Jahr 774, Italien, 
Österreich und Spanien. 
Kaiser Karl der Große, den die Frage beschäftigte, „was ist die 
Substanz des Nichts?“, wurde zum Förderer von Kunst, Kultur und 
Wissenschaft im Sinne des Rückbezugs auf die Kultur des antiken Rom (renovatio romanorum 
imperii). In dieser Zeit wurden römische Schriften übersetzt und Abschriften angefertigt, wie zum 
Beispiel von Vitruv, de architectura (um 800). 
Ein Gestaltungselement der karolingischen Architektur war das karolingische Oktogon, ein 
Aachener Pfalz (Residenz Karl der Große) 

regelmäßiges Achteck. Dieses sehen wir im karolingischen Teil des Aachener Doms, der 
Michaelskapelle und diese wiederum war Teil der 
Kaiserpfalz (789), der Residenz Karls des Großen. Sie 
ist der einzig erhaltene Großbau der Karolingerzeit. 
Nach dem Tod Karl des Großen zerbrach das 
Frankenreich langsam in West‐ und Ostfranken 
(heutiges Frankreich und Deutschland). Im 
Westfranken folgten die Ottonen und darauf Ludwig 
der 16., der Sonnenkönig, der sich als Nachfolger 
Karls des Großen sah. Unter diesem bestand in 
Westfranken eine konstitutionelle Monarchie bis sie 
von der Republik nach der französischen Revolution 
1789 abgelöst wurde. Das Heilige römische Reich deutscher Nationen und die Wiederaufnahme des 
weströmischen Kaiserkults gingen also von Karl dem Großen bis 1806, beendet schließlich durch 
Napoleon. Zuvor hatte sich Napoleon 1804 als Nachfolger Karls des Großen zum Kaiser der Franzosen 
krönen lassen. (Ingres, Napoleon auf dem Kaiserthron, 1806) 
Im Jahre 1805 verbündete sich Bayern mit Frankreich und Napoleon drang auf dem Lande bis Wien 
vor, das sich der englisch, russischen Allianz angeschlossen hatte, und besetzte das Schloss 
Schönbrunn. Am Ende des Jahres 1805 siegte Napoleon gegen Kaiser Franz 2 von Österreich und die 
Habsburger mussten erhebliche Gebietsverluste einstecken. Durch den Rheinbund baute sich 
Napoleon deutsche Satellitenstaaten gegen Österreich auf und schließlich musste Kaiser Franz 2 sich 
beugen und erklärte das Heilige römische Reich deutscher Nation für erloschen. 
Wie schon erwähnt gab es einen großen Aufschwung in Kultur, Kunst und Wissenschaft in der 
Karolingerzeit. Und deshalb springen wir nochmal zurück zu Karl dem Großen und schauen auf die 
Sakralarchitekur der Karolinger. Zwischen 768 und etwa 850 
wurden 27 Kathedralen und 417 Klöster gebaut. Eine umfassende 
Bautätigkeit kam auf, in der Rückgriffe auf die römische Antike die 
Bauten prägen und die altchristliche Basilika weiterentwickelt  Torhalle von Lorsch 774 
wurde. 
Einen solchen antiken Rückbezug finden wir in der Torhalle von 
Lorsch (774). Es ist ein freistehender Torbau, achsial auf die 
Klosteranlage zuführend und war vermutlich ein Triumphtor Karls 
des Großen. 
In Fulda finden wir eine Stiftskirche der ehemaligen Benediktiner‐
Abtei (um 790) bei der wir einen Rückgriff auf den Longitudinalbau 
der frühchristlichen Basilika finden. 
Stiftskirche Fulda um 790 

Ihr Grundriss zeigt eine dreischiffige 
Architrav‐Basilika (Architrav: horizontaler Balken, der auf den Säulen 
aufliegt) mit Querhaus. Das Vorbild dieser Kirche finden wir in Rom 
im Alt‐St. Peter. Neu ist lediglich die Doppelchörigkeit durch West‐ 
und Ostapsis. 
Allerdings finden wir noch weiter Neuerungen in der Karolinger 
Architektur und schauen uns dies am Beispiel der  
Centula Saint‐Requier (790 ‐ 799) an. Hier sehen 
wir zwei Querhäusern, die jeweils mit dem 

 Centual Saint‐Requier 790 ‐ 799 
Langhaus die Vierungen bilden, über denen die 
mehrgeschossigen Vierungstürme stehen und je 
zwei kleinere Treppentürme auf Ost‐ und 
Westseite. Auf der Ostseite entsteht zwischen 
Querhaus und Apsis der sogenannte Chorraum. 
 
Ein ganz neuer Bautypus wurde durch das 
Mönchstum und den daraus entstehenden 
Klosteranlagen entwickelt. Ausgangspunkt hierbei 
sind die Evangelien, die Lehre des heiligen Paulus 
vom Zölibat. Sie nennen Fasten, Gebet und Armut 
Grundlage eines asketischen Lebens. Erste Mönche gab es in Ägypten und ab 350 breitete sich das 
Mönchstum langsam aus.  
Der heilige Benedikt von Nursia (480‐547) gründete den Benediktiner Orden und verfasste die 
Benediktinerregel (regula sancti benedikti). 529 entstand dann das Benediktiner Mutterkloster in 
Benediktiner Mutterkloster Montecassino 787 

Montecassino zwischen Rom und Neapel. Unter Karl dem Großen erlangte der Benediktiner Orden 
große Bedeutung im gesamten Reich. 787 besuchte er persönlich das Mutterkloster und ließ 
daraufhin Abschriften der Benediktinerregel anfertigen 
und in den Klöstern seines Reiches verteilen. 
Benediktinerklöster wurden somit zu einem 
entscheidenden Wirtschafts‐ und Machtfaktor. 
Der idealplan eines Kloster besteht aus Klosteranlage mit 
Kirche, Klaustrum (um Kreuzgang gelegene Wohn‐ und 
Lebensbereiche der Mönche mit Dormitorium, 
Refektorium etc.), Versorgungsbauten, Wirtschaftshof 
und Gästetrakt. 
 
Die Zeit bleibt nicht stehen und auch wir bewegen uns weiter in die Romanik und die darauffolgende 
Gotik. Die Romanik ist der auf die karolingische Kunst folgende Stil des Mittelalters und liegt etwa 
zwischen 950 und 1200. Er ist der erste monumentale Baustil nach der Antike. Der Name Romanik ist 
natürlich von „römisch“ abgeleitet, sie benutzt auch römische Formensprache, wie Pfeiler, Säule, 
Rundbogen und später Gewölbe, ist jedoch irreführend, da die Romanik ihre Impulse hauptsächlich 
von Frankreich und Deutschland bekommt und nach der Zeit Karls des Großen sogar der 
 Benediktiner Klosterkirche Maria Laach ab 1093 

programmatische Rückbezug der Antike abgebrochen wurde. Dies steigerte sich bis zur 
Hochromanik. 
In der Romanik wurde der architektonische Entwurf 
systematisiert und der Baukörper wurde durch 
Raumeinheiten (Jochen) durchgestaltet. Dies sind prägende 
Merkmale der Architektur des Abendlandes und zu sehen in 
der Benediktiner Klosterkirche Maria Laach (ab 1093) 
zwischen Wien und Linz.  
Der wichtigste Bautypus der Romanik war die Kirche. 
In Italien finden wir die Kirche S. Miniato al Monte (1100 – 
1200) in Florenz, hier wurde der Typus der frühchristlichen 
Basilika übernommen. Sie ist dreischiffig mit einer Apsis. 
In Deutschland entwickelte sich eine modulare Grundrisssystematik, zu erkennen in St. Michael 
(1010 – 1033) in Hildesheim. Das Quadrat der ausgeschiedenen Vierung wurde zum Flächenmodul 
St. Michael, Hildesheim 1010 ‐ 1033 

und diente das Durchgestalten des gesamten Baukörpers. 
Diese Maßeinheit wurde auf den Außenbau übertragen 
und die Vierungstürme betonten diese Maßeinheit 
zusätzlich. Diese Systematik nennt man auch „quadratische 
Systematik“ oder „gebundenes System“. 
Auch die Gliederung der Seitenschiffe erfolgte durch das 
Vierungsmodul. (Siehe Dom, Worms 1160) 
Ein tolles Beispiel romanischer Baukunst ist der Speyer 
Dom (1.Bauphase 1024 – 1056 2.Bauphase ab 1082). Es ist 
einer Pfeilerbasilika mit Querhaus und Apsis, bei der wir 
erstmals eine durchgehende Vertikalgliederung der Wand sehen. Eine neue Auffassung von Wand 
entsteht durch eine plastisch gestaltete Mauer Masse durch Pfeiler‐ Bogensystem und einer 
Gliederung durch vorgesetzte Reliefschichten. Auch in der Gestaltung der des Außenbaus sind 

 Quadratische Systematik, Dom Worms 1160 
Erneuerungen zu finden. Wir haben horizontale und vertikale 
Gliederungselemente, wie Pilaster, Rundbogenfriese und Gesimse. Durch 
Zwerggalerien, die begehbar und nicht begehbar sein können, wird die 
Wand aufgebrochen und bei der begehbaren Variante entsteht ein 
zweischaliger Eindruck der Mauer. Die Zwerggalerie ist ein Zierelement 
der Romanik. Im schiefen Turm von 
Pisa (1062) haben wir ein Beispiel für 
gestapelte Zwerggalerien. Hier 
haben wir schon eine 
fortgeschrittene, weiterentwickelte 
Form dieses Zierelementes. 
 
Speyer Dom ab 1024 

Um die folgende Gotik besser 
verstehen zu können, müssen wir uns verschiedene 
Gewölbeformen näher anschauen. Die Tonne ist die technisch 
einfachste Form des Gewölbes. Ihr Nachteil ist die Belastung der 
gesamten Länge der Seitenwände.  
Wenn man zwei Tonnengewölbe mit gleicher Scheitelhöhe 
durchkreuzt entsteht das Kreuzgrat oder Kreuztonnengewölbe. 
Das erste monumentale Kreuzgratgewölbe ist im Speyer Dom 
(1080). 
Die dritte Form des Gewölbes ist das Kreuzrippengewölbe und 
wieder eine Weiterführung des Vorherigen. Die zusätzlichen 
Rippen dienen als tragendes Gerüst. Dies ist die innovativste Gewölbeform und wird Leitmotiv der 
Gotik. 
Mit der Romanik verlieren wir also die regelmäßigen Säulenreihen, die ungegliederte Hochschiffwand 
und den offenen Dachstuhl und gewinnen die Gliederung des Kirchenraums mittels „quadratischem 
Schematismus“, vertikale Wandgliederung durch Stützenwechsel (Stützenwechsel durch Pfeiler und 
Säulen) und Entwicklung zur zweischaligen Wand. 
Der auf die Romanik folgende Stil ist die Gotik und entstand ab 1140 in Nordfrankreich. Die gotische 
Sakralarchitektur ist tragwerkstechinsch eine Skelett‐Architektur und basiert auf Kreuzrippengewölbe 
und Spitzbogen. Es entwickelt sich ein total neues, selbständiges Architektursystem.  
Durch die Spitzbögen entwickelten sich die quadratischen zu rechteckigen Joche. Der Kirchenbau 
erfuhr eine enorme Höhenentwicklung und eine drastische Reduktion der Wand zum Skelettsystem, 
das sich durch Strebepfeiler und Strebebögen stützt.  
Die bedeutendste gotische Kathedrale Frankreichs befindet sich 
in Reims (ab 1211) in der Nähe von Paris. Ebenfalls nahe Paris 
Kathedrale von Reims ab 1211 

findet sich die Benediktiner Klosterkirche St. Denise. Sie wurde 
schon im 7 Jahrhundert errichtet, ihre Fassade erfuhr eine 
Erneuerung ab 1137. Mit der Zeit wurde St. Denise eine 
mysteriös bunte Mischung aus romanischer und gotischer 
Baukunst. Ihr architektonisches Konzept mit Kapellenkranz und 
Erdgeschossarkaden und ihrem dreigeschossigen Aufriss, wurde 
zum Muster für gotische Kathedralen der Umgebung. An diesem 
Bauwerk lässt sich auch beobachten wir der Mensch dem Licht 
immer mehr Bedeutung 

St. Denise Fassadenerneuerung 1137 , Bau im 7. Jh 
beigemessen hat. Die theologische 
Vorstellung des Kirchengebäudes 
als himmlisches Jerusalem trug wahrscheinlich maßgebend zu dieser 
gesteigerten Bedeutung bei. 
Ein Wiener Exemplar der Gotik finden wir zum Beispiel im Stephansdom 
und eines der Neugotik in der Votivkirche (1856‐1879) von Heinrich von 
Ferstel. 
Nördlich der Alpen dauerte die Gotik bis ins 16. Oder sogar ins 17. 
Jahrhundert an.  
In Florenz aber begann ein kultureller und künstlerischer Neuansatz ab 
1420, verbreitete sich bald in ganz Italien und strahlte von hier aus nach 
Norden. Die Renaissance ist geboren.  
Wir können auch das Jahr 1429 als Beginn der Renaissance betrachten, 
das Jahr in dem der Bau der Alten Sakristei von Filippo Brunelleschi in 
Florenz begann, auch genannt die Basilika di San Lorenzo.  
Der Name „Renaissance“ lässt sich 
durch die Idee der rinascita erklären. Der Wiedergeburt der Antike im 
Sinne einer Neuinterpretation aus dem Verständnis des 15. Und 16. 
Jahrhundert in der Architektur. 
Basilika di San Lorenzo 1429 

Man wendet sich wieder ab von dem Spitzbogen, dem 
Kreuzrippengewölbe, dem Strebe‐ und Maßwerk sowie dem 
Vertikalismus. Antike Säulenordnungen, Arkaden, anthropomorphe, 
also vom menschlichen Körper ausgehende, Proportionen und 
klassische Ornamente rückten in den Fokus der Architekten und 
Bauherren. 
Auch in anderen Kunstgattungen geht die rinascita einher mit dem 
neuen Bewusstsein des Renaissancemenschen. So auch in der 
Bildhauerei. Michelangelo schuf den David (1501‐1504), ein 
freistehendes, eigenständiges, idealisiertes Individuum. Er hat eine 
Monumentale Höhe von 5,17 m und wiegt 6 Tonnen. Sein Material, 
Carrara Marmor. 
Durch den Tod des schon angesprochenen Kaisers Friedrich 2. Entstand ein Machvakuum in Italien 
um 1250 und 1449, als der Neapelfeldzug des französischen Königs um die Vorherrschaft in Italien 
begann. 
In dieser Zeit entwickelten sich Städte wie Florenz, Rom, Neapel, Venedig, Genua und Mailand zu 
Stadtstaaten mit einer nicht mehr klerikalen, sondern bürgerlich geprägten Kultur.  
Der Palazzo Verochio (ab 1300) war Mittelpunkt der Macht, diente damals als Parlament und heute 
als Rathaus. 
Ein Meisterwerk der Renaissance Architektur finden wir 
im Findelhaus (ab 1419) von Brunelleschi. Gleich sieht 
Findelhaus 1419 

man, dass nun auch Geld für profane Architektur da 
war. Es wurde von reichen Seidenwebern für 
verstoßene Kinder gestiftet. Mit diesem Bau schuf 
Brunelleschi einen radikalen Bruch mit den Traditionen 
der Gotik. Der Bau strebt in die Breite und nicht in die 
Höhe. Wir sehen eine rhythmische Abfolge von 
Rundbögen und keine unruhige Abfolge von Spitzbögen. 
Er nutzte mit korinthischen Säulen mit Kanneluren den Antiken Formenkanon. Dieses Gebäude und 
die Basilika di San Lorenzo läuten eine neu Epoche ein. 
Es herrschte auch eine akademische rinascita. Man orientierte sich am 
Ideal der Antike. Individualität, Bildung, Ratio, und Kunst bekamen neu 

Studien Leonardo da Vinicis 
Anstöße. Die Universität, Akademie und Bibliothek bekam neue 
Bedeutung. Durch ein selbstbewusstes Bürgertum wurde der Klerus 
verdrängt und an seine Stelle rückte gesteigertes Interesse an der 
irdischen, gegenwärtigen Welt.  
Albrecht Dürers Rasenstück (1503) oder Leonardos anatomische Studien 
des menschlichen Körpers (1510) oder Michelangelos Akt‐Studien zeigen 
den Willen der Erforschung der Natur. 
Dem Wissensdurst der damaligen Künstler, Gelehrten und Architekten 
haben wir einige Errungenschaften in dieser Zeit zu verdanken. So zum 
Beispiel die Entdeckung der Perspektive und die Perfektionierung durch andere Künstler. 
Brunelleschi malte 1425 das erste zentralperspektivische Bild als Ergebnis eines Experiments am 
Florentiner Baptisterium. Nun konnte man die Welt illusionistisch Wiedergeben und Architektur 
dreidimensional darstellen. So tat es Massachio im Trinitätsfresko. 
Das erste zentralperspektivische Gemälde, das auf den Betrachter 
bezogen ist. 
Dies hatte weitreichende Folgen für Malerei und Architektur.  
Palazzo Davanzati  14. Jh. 

Seit dem frühen Mittelalter gab es für die Florentiner 
Finanzaristokratie zwei vorherrschende Wohnbautypen. Den 
Saalgeschosshaus und die sogenannten Geschlechtertürme. Im 
frühen Mittelalter versuchten sich die Patrizierfamilien sich in der 
Höhe ihrer Geschlechtertürme zu übertreffen, obwohl ein luxuriöses 
Leben in diesen nicht möglich war. Damals hatte zum Beispiel San 
Gimignano 72 Geschlechtertürme mit bis zu 54 m Höhe. Heute 
stehen dort nur noch 15. Ursprünglich dienten sie zur Verteidigung 
der eigentlichen Wohnanlage. Doch es galt, je höher der Turm, umso 
höher das Ansehen. Seit dem 13. Jahrhundert wurde der 
Saalgeschossbau von dem Palazzo abgelöst. Die neuen Stadtpaläste beherbergten Wohn‐ und 
Geschäftshaus in architektonischer Trennung beider Bereiche. 
Wunderschön ist der Palazzo Davanzati (14.Jahrhundert), der ein bürgerliches Gebäude zeigt und den 
Übergang von dem Turmhaus im Mittelalter zum Renaissancegebäude markiert.  
Auch dieser Bautypus sollte sich in den folgenden Jahren weiterentwickelt. So sieht man am Palazzo 
Medici (1444) von Michelozzo geplant und noch von Cosimo de Medici in Florenz in Auftrag gegeben, 
wie man neue künstlerische Ziele erreichen wollte. Eine wuchtige Monumentalität, klare, 
harmonische Ordnung und eine strenge Symmetrie waren Merkmale dieser Neudefinition. 
Leon Batista Alberti führte diesen Bautypus auf die Spitze. Mit 
dem Palazzo Rucellai (1455) schuf er ein Gebäude, das 
richtungsweisend für folgende Palastbauten bis ins 19. Und 
frühe 20. Jahrhundert waren. Neu war sein Umgang mit der 
Fassade, die vertikale Gliederung in Kombination mit Rustika. 
Palazzo Rucellai 1455 

Viele Beispiele für die Übernahme dieses Stils finden wir auf 
der Wiener Ringstraße oder auch im Palais Leuchtenberg 
(1817), dem ersten Gebäude der Ludwigstraße in München. 
Es wurde im zweiten Weltkrieg zerstört und in 
Stahlbetonbauweise wieder aufgebaut. Nur die Außenhülle 
ist originalgetreu geblieben. Dieses Gebäude wurde von Leo 
von Klenze geplant.  
Auch in der Sakralarchitektur der Frührenaissance sehen wir 
neue Lösungen und Formen. Ein revolutionäres Gebäude 
schuf wieder Leon Battista Alberti ab 1470 mit der Kirche in 
Mantua, der Sant Andrea. Mantua liegt 50 km südlich vom 
Gardasee. Hier sehen wir einen neuen Grundrisstyp, das lateinische Kreuz. Das Langhaus besteht aus 
einem tonnengewölbten Saal, die ihre enormen Kräfte auf die massiven Außenwände lenkte und in 
ihr Platz für Funktionsräume schuf und gleichzeitig das Langhaus 
gliederten. Hier sehen wir auch ein Rückbezug auf die Konstantins 
Basilika mit ihrem Langhaus. Auch sehen wir erstmals Formen der 
antiken Tempelfront an christlichen Kirchen.   
Besonders ist auch, dass sich diese Kirche zum gängigen Typus der 
barocken Architektur weiterentwickeln wird. Die neue Fassade  Sant Andrea, Mantua, Alberti 1470 
übernimmt den Rhythmus der Langhauswand. Das typologische Konzept 
liegt in der Tempelfront, die von einem eintorigen Triumphbogen 
durchdrungen ist. Dies alles wird prägend sein für den weiteren 
Kirchenbau. 
Um 1500 kommen wir in die Hochrenaissance vor allem durch Werke 
Leonardo da Vincis (1452 – 1519), Michelangelos (1475 – 1564) und 
Raffael (1483 – 1520). Der Künstlerstatus erfuhr einen Wandel. 
Abgesehen davon, dass die Künstler bereits zu ihren Lebzeiten ein hohes 
Ansehen genossen, schrieb Alberti die künstlerische Tätigkeit eher den 
Geisteswissenschaften zu. Es war ziel eine Lösung zu finden und somit 
war es eine Geistesarbeit.  
Der kulturgeschichtliche und politische Werdegang in der 
Hochrenaissance war geprägt von der religiösen Erneuerungsbewegung 
ausgelöst durch Martin Luthers Thesenanschlag (1517). Es folgt eine 
Spaltung der abendländischen Kirche, die neue Haltung nennt sich Protestantismus. 
In der Kunstgeschichte nimmt der Sakralbau höchsten Rang ein. Vorherrschend ist nun der 
Zentralbau. 
Wir haben schon die Basilika de San Lorenzo (die alte Sakristei) Filippo Brunelleschis angeschaut. Sie 
stammt zwar aus dem Jahre 1422 – 28, ist also gut 80 Jahre vor der Hochrenaissance, zeigt aber 
erstmals das Programm der neuen Architektur. Der Grundriss basiert auf Kreis und Quadrat, der 
Aufriss auf Kubus mit Halbkreiskuppel. 
Brunelleschi war wie wir sehen der Zeit voraus und das beweist auch die kleine schöne Pazzi Kapelle 
(ab1429). Auch hier sehen wir die Tempelfront mit 
durchdrungenem Triumphbogen, eine gleichmäßige 
Pazzi Kapelle ab 1429 

Arkadenfolge mit korinthischen Säulen. Der Grundriss zeigt 
mit dem griechischen Kreuz wieder einen Zentralbau. 
Leon Battista Alberti veröffentlichte 1985 seine zehn Bücher 
„De re aedificatoria“ und stellt damit die erste 
Architekturtheorie der Neuzeit und beschreibt das Programm 
der idealen Renaissancekirche. Die Idealform ist der Kreis, aus 
dem sich weiter Formen wie Quadrat, Sechseck, Achteck 
ableiten. 
Leonardo Da Vinci führt die Überlegungen mit Quadrat und Kreis durch seinen vitruvianischen Mann 
weiter. Die menschliche Figur wird mit Grundformen, dem Kreis und Quadrat, in Übereinstimmung 

Tempieto Sant Pietro um 1500 Bramante 
gebracht. Der Mensch und seine Proportionen rücken in den Mittelpunkt der Welt. 
Auch in Rom war der Sakralbau bedeutend und hier finden wir den 
Gründungsbau der Hochrenaissance, die Tempietto Sant Pietro in 
Montorio von Donato Bramante (um 1500). Sie ist von dem her ein 
Musterbeispiel der Hochrenaissance, da die Gesamtform aus dem Kreis 
entwickelt wurde. Zeitgenossen erachteten Bramantes Tempietto als 
Ideal einer neuen, auf die Antike sich beziehenden Architektur. 
Ein weiteres Projekt Bramantes sollte der Neubau Alt‐St. Peters werden. 
1506 wurde die alte konstantinische Petersbasilika abgerissen. Der 
Grundrissentwurf Bramantes wurde aufgrund seines Todes (1514) nicht 
realisiert und Michelangelo wurde leitender Architekt. Er bewahrte 
Bramantes Idee. Er straffte den Grundriss und konzentrierte sich so auf 
den Hauptraum. 
Neben der Reform von Palast‐ und Sakralbauten in der Renaissance bekam auch eine dritte 
Bauaufgabe eine neue Blüte. Der Villenbau wurde eingeleitet durch Andrea Palladio (1508 – 1580). 
Im Mittelalter bevorzugte der Mensch die durch eine Mauer geschützte Stadt. Auch hier entdecken 
wir einen Rückbezug auf die Antike. Die „Villa“ wird wieder als geeigneter Ort für die Findung von 
Harmonie und Seelenfrieden erachtet. Es gibt sehr viele Beispiele für Palladio Villen. Eine seiner 
frühesten ist die Villa Quagilia in Paese zwischen Venedig 
Villa Rotonda 1566 

und dem Gardasee, wo sich auch die Villa Rotonda (1566) in 
Vicenza befindet. 
Er entwickelte einen neuen Bautypus mit prägnantem 
Vokabular, das sich vielfältig variieren ließ. 
Zu diesem Vokabular gehörte die Sockelung, das 
Heraufheben des Gebäudes, der Dreiecksgiebel auf 
Säulenportikus oder einfach gesagt die Tempelfront, die 
nebenbei erstmals auf Profanarchitektur übertragen wurde, und die durch die Sockelung 
erforderliche Treppenrampe.  
 
Das Auge, das auf den Wänden der Renaissance still geruht hat, empfängt in der kommenden Zeit 
komplizierte Aufgaben, wird in Kraftbahnen gelenkt, muss Kurven Folgen, die mehrfach ihre 
Richtungen wechseln. 
Wir begeben uns in den Barock, der nicht mehr den klaren strengen 
Ottobeuren Klosterkirche 1737 ‐ 1766 

Regeln der Vitruv folgt, sondern den überraschenden Effekt, die frei 
spielende Phantasie sucht. Die Ruhe der Renaissance wird durch 
aufbrausende Bewegung ersetzt. 
Begeben wir uns nach Ottobeuren bei Kempten, eine barocke 
Klosterkirche Johann Michael Fischers (1737 – 1766). 
Doch wie kam es dazu? In Rom in der zweiten Hälfte des 16. 
Jahrhundert, erlangten die Päpste international bedeutsame politische 
Einflüsse. Außerdem war Rom Zentrum der Gegenreformation mit 
Gründung des Jesuitenordens (1538) und durch das Konzil von Trient 
sollte eine Erneuerung der katholischen Kirche eingeleitet werden. 
Veränderung und Erneuerung lässt sich durch die politischen Mächte am 
besten durch die Architektur ausdrücken. Somit können wir in Rom die 
barocke Veränderung schon früher wahrnehmen als in anderen Teilen Italiens. 
Unter Papst Sixtus 5. erlebte Rom eine urbanistische Neuorganisation. Es wurden monumentale 
Straßenzüge angelegt und Platzanlagen. Dies alles war Folge 
eines erstarkten römischen Papsttums, das sich vor allem 

Grundrissentwurf Michelangelo Petersdom 
durch Repräsentanz, Propaganda und Machdemonstration 
ausdrückte. 
Die Anfänge der Barockarchitektur in Rom finden wir im 
Projekt St. Peter oder in Il Gesu, der Mutterkirche des 
Jesuitenordens (1568).  
Zwei herausragende römische Architekten dieser Zeit waren 
Gian Lorenzo Bernini (1589‐1680) und Francesco Borromini 
(1599 – 1667). 
Bernini schuf mit der Kirche Sant Andrea al Quirinale (1658) 
ein barocker Querovalbau. Auch die Petersplatz Kolonnaden 
(1656 ‐ 1666) zeigen ein monumentales Queroval von Bernini 
entworfen.  
Der Baukörper der Renaissance war der Vernunft zugänglich. 
Der barocke Bau, vor allem der Spätbarocke Kirchenraum 
wird irrational. Dies können wir in der Kirche San Carlo alle quattro fontane 
(ab 1638) von Borromini erleben. Das Oval, die Ellipse und die Volute waren 
Francesco Borromini 

vorherrschende Formen des Barock. 
Ein weiterer Meilenstein ist der barocke Schlossbau und seine Entwicklung 
aus der Burg heraus. Das Schloss ist ein repräsentativer Wohn‐ und 
Verwaltungsbau des Adels. Dazu gehören Fürsten, Kaiser und Könige. Man 
kann sogar behaupten, der Schlossbau wäre die erstrangige Bauaufgabe im 
Barockzeitalter und zeigt in ihrem architektonischen Ausdruck den 
vorherrschenden Absolutismus. 
Die Burg ging dem Schloss voran und war im Gegensatz dazu ein wehrhaft befestigter Wohnsitz im 
Mittelalter. Die Burg war also Wohn‐ und Wehrbau in einem. Bei der Burg gab es kein kanonisches 
Konzept. Man darf das auch nicht als abwertend betrachten, da die Burg trotzdem ihren 
romantischen Scharm hat, der oft auch durch seine Lage 
verstärkt wird. Zum Beispiel bei der Marksburg (um1400) ist 
Marksburg um 1400 

eher ein Konglomerat von Funktionsgebäuden als eine 
architektonische Einheit zu erkennen. 
Eine besser entwickelte Militärtechnik, sowie eine 
Wandlung der Staatsform sorgten für eine Trennung von 
Wohn‐ und Wehranlage. 
Eines der bekanntest Schlossanlagen ist das Schloss 
Versailles bei Paris, das unter Ludwig 14. Ab 1669 gebaut 
wurde. Symmetrie, Zentralität und Axialität sind Merkmale 
dieses Bautypus und in der Burg kaum zu finden. 
Um Frankreichs Rolle als Führer der Entwicklung des Schlossbaus zu verstehen, muss man den 
politischen Hintergrund verstehen. 
feierte große außenpolitische Erfolge unter anderem mit der Eroberung Mailands. Seine 
überkonfessionelle Bündnispolitik führte zu einer inneren Spaltung Frankreichs in eine katholische 
Partei unter Franz 1, die Anschluss 
an Spanien suchten und die 
Hugenotten, die ein Bündnis mit 
England anstrebten. Franz 1 gilt als 
Begründer des französischen 
Absolutismus, indem er die Macht 
in Paris zentralisierte. Der Beginn 
des Absolutismus (1598 – 1789) war 
jedoch erst mit Heinrich 4. 
Kirchenpolitisch schloss er im Jahre 
1516 das Konkordat von Bologna mit dem Papst, wodurch die französische Krone fast unbegrenzte 
Kontrolle über die eigene Kirche bekam und somit eine abhängige Staatskirche etabliert wurde. Bei 
der Reformation bekämpfte er die Protestanten im eigenen Land. Seine Außenpolitik war an erster 
Stelle, wie die seiner Vorgänger, gegen die Habsburger gerichtet.  
Den Höhepunkt der französischen Vormachstellung haben wir unter der Regentschaft des 
Sonnenkönigs Ludwig 14 (1643 – 1715, reg. Ab 1661). Unter diesem erfuhr Frankreich eine kulturelle 
Blüte. Es folgten Akademiegründungen 
und Frankreich wird vobildgebend für ganz 
Europa. Die Hofhaltung Ludwig 14 wird 
Schloss Schönbrunn 1721 

Vorbild für die höfisch‐aristokratische 
Gesellschaft.  
Kurz haben wir schon das Schloss 
Versailles (1668) angesprochen, das von 
dem Architekten Pierre Patel entworfen 
wurde und das Muster für zahlreiche 
Schlossbauten in Europa wurde. 
Die Selbstdarstellung Ludwig 14, der sagte 
„der Staat bin ich“, als symbolische und 
reale Verkörperung des Staates war im 
engen Paris nicht möglich und so versetze er den königlichen Hauptwohnsitz, der zuvor im 
Königspalast, dem Louvre war, nach Versailles. 
Die Stilübernahme finden wir im Schloss Schönbrunn (1721) von Johann Fischer von Erlach oder auch 
dem Belvedere von Lucas Hildebrandt in Wien. 
Das Schloss Versailles, die Ostfassade des Louvre oder auch der Invalidendom in Paris werden zum 
klassizistischen Barock gezählt. Es ist barocke Architektur, die sich eher schwer und streng 
hervorhebt. Es ist nicht die heiter bewegte Form und hat Ausdrucksmittel, die eher auf die 
Renaissance zurückgehen und den Klassizismus gut 100 Jahre vorwegnehmen. 
Der Nachfolgende Stil geht auch von dem französischen Hof, ab 1720, aus. 
Das Rokoko ist ein Inbegriff für verfeinerten Lebensstil opulenten Festen und 

Rocaille über Fenster 
Liebesabenteuern. In der Architektur zeichnet er sich durch einen opulenten 
Dekorationsstil aus, der von dem Leitmotiv, der Rocaille, beherrscht wird. 
Eine Rocaille ist das Fachwort für ein muschelförmiges Ornament, das vor 
allem am Übergang zwischen Wand und Decke zu finden ist. Ein tolles 
Beispiel ist das Jagd‐ und Gartenschloss, die Amalienburg (1734 – 1739), des 
Nymphenburger Schlosses von Francois Cuvillies.  
Rokoko‐Kritik seit Mitte des 18 Jahrhundert führte zu einer radikalen 
künstlerischen Gegenbewegung, dem Klassizismus. Im Klassizismus beginnt 
eine Neubewertung der Antike in Kunst und Architektur. 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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