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• Grundlagen – EC3 im Überblick

• Sicherheitskonzept - Werkstoffe – Profile

• Nachweisführungen für Querschnitte

• Stabilitätsnachweise

• Verbindungsmittel und deren Nachweise

Geschichte der Eurocodes - Geltungsbereich


1975 Artikel 95 der Römischen Verträge
Ziel des Programms: Beseitigung technischer Handelshemmnisse
und Harmonisierung technischer Normen.

1989 Entwicklung und Veröffentlichung der Eurocodes an CEN übertragen,


um Status von Europäischen Normen (EN) zu erhalten.

1.7.2009 Ende der Koexistenzperiode; in Österreich dürfen nunmehr nur noch


die Eurocodes für die Bemessung von Bauten herangezogen werden.

März 2010 Ende der Koexistenzperiode in allen anderen CEN-Mitgliedsstaaten.

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Grundlagen – EC3 im Überblick
Eurocode-Programm umfasst die folgenden Normen, die in der
Regel aus mehreren Teilen bestehen:
• EN 1990, Eurocode: Grundlagen der Tragwerksplanung;

• EN 1991, Eurocode 1: Einwirkung auf Tragwerke;

• EN 1992, Eurocode 2: Bemessung und Konstruktion von Stahlbetonbauten;

• EN 1993, Eurocode 3: Bemessung und Konstruktion von Stahlbauten;


• EN 1993-1-1 Allgemeine Bemessungsregeln und Regeln für den Hochbau
2006-10
• B 1993-1-1 Nationale Festlegungen zu ÖNORM EN 1993-1-1,
nationale Erläuterungen und nationale Ergänzungen
2007-02
• EN 1993-1-5 Plattenbeulen
2007-04
• EN 1993-1-8 Bemessung von Anschlüssen
2005-11
• B 1993-1-8 Nationale Festlegungen zu ÖNORM EN 1993-1-8,
nationale Erläuterungen und nationale Ergänzungen
2006-10

• EN 1994, Eurocode 4: Bemessung und Konstruktion von Stahl-Beton-


Verbundbauten;

• EN 1995, Eurocode 5: Bemessung und Konstruktion von Holzbauten;

• EN 1996, Eurocode 6: Bemessung und Konstruktion von Mauerwerksbauten;

• EN 1997, Eurocode 7: Entwurf, Berechnung und Bemessung in der Geotechnik;

• EN 1998, Eurocode 8: Auslegung von Bauwerken gegen Erdbeben;

•EN 1999, Eurocode 9: Bemessung und Konstruktion von Aluminiumkonstruktionen

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Sicherheitskonzept - Werkstoffe – Profile
• grundlegenden Anforderungen von EN 1990, Abschnitt 2 gelten in der
Regel als erfüllt, wenn Entwurf, Berechnung und Bemessung mit
Grenzzuständen in Verbindung mit Einwirkungen nach EN 1991 und
Teilsicherheitsbeiwerten und Lastkombinationen entsprechend EN 1990
durchgeführt wird.

• Bemessungsregeln für Grenzzustände der

Tragfähigkeit,
Gebrauchstauglichkeit
Dauerhaftigkeit

sind in den verschiedenen Teilen von EN 1993 für die jeweiligen


Anwendungsbereiche maßgebend.

• Für Tragwerke aus Stahl gilt für die Bemessungswerte der


Beanspruchbarkeit die Definition nach EN 1990

Rk
Rd =
γM

Rk charakteristische Wert einer Beanspruchbarkeit


γM globale Teilsicherheitsbeiwert für diese Beanspruchbarkeit

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Sicherheitskonzept - Werkstoffe – Profile
• Grenzzustände und Bemessungssituationen
Grenzzustände der Tragfähigkeit ULS [ultimate limit state]:

• Verlust des Gleichgewichtes des gesamten Bauwerkes oder einzelner


Bauwerksteile (Umstürzen, Gleiten), EQU [equilibrium] = Gleichgewicht

• Entstehung eines Mechanismus des Gesamttragwerkes oder von


Tragwerksteilen (kinematische Kette), STR [strength] = Festigkeit

• Verlust der Stabilität des Gesamttragwerkes oder von Tragwerksteilen,

• Bruch oder dem Bruch gleichgestellte Verformungen von Tragwerksteilen,

• Ermüdungsversagen des Tragwerkes oder seiner Teile, FAT [fatigue] =


Ermüdung

Grenzzustände der Gebrauchstauglichkeit SLS [serviceability limit state]:

• Verformungen, die die Nutzung oder das Erscheinungsbild beeinträchtigen,


Schwingungen, die die Nutzung beeinträchtigen,
Rissbildungen, die die Nutzung und das Erscheinungsbild beeinträchtigen,
•Abheben von einzelnen Lagern ohne Umsturzgefahr,
•Verlust der Beständigkeit (z.B. Undichtwerden von Rohren und Behältern)

Bemessungssituationen [design situations]

• Situationen während der normalen Nutzung,

• vorübergehende Situationen während der Errichtung oder während


Instandsetzungsarbeiten,

• außergewöhnliche Situationen (Brand, Explosionen, Anprall oder Folgen


lokalen Versagens),

• Erdbeben

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Sicherheitskonzept - Werkstoffe – Profile


• Kennzeichnung von Stählen
sie kann auf unterschiedliche Art erfolgen:

• Kurznamen
• Werkstoffnummer
• chemische Zusammensetzung

Für den Standardstahlbau ist die Bezeichnung mit der Kurzbezeichnung


üblich.

• Kurznamen {EN 10027-1}

Unter den drei angeführten Bezeichnungen der Stähle ist diese die übliche für
alle Standardstähle im Bauwesen, z.B. S355 J2 G3.
Kurzname enthält je nach Stahlgruppe folgende Hauptsymbole

• Name der Europäischen Norm


z.B. EN 10025 Stähle für allgemeinen Stahlbau
• Symbol Verwendung
S Stähle für den allgemeinen Stahlbau
P Stähle für den Druckbehälterbau
L Stähle für den Rohrleitungsbau
E Maschinenbaustähle, aber auch z.B.Trapezbleche
B Betonstähle
Y Spannstähle
M Elektroblech

• Kennzahl für den festgelegten Mindestwert der Fließ-/Streckgrenze


in N/mm2

z.B S 235 S 275 S 355 S 420 S 460

• Kennzeichen für die Gütegruppen in Hinblick auf die Schweißeignung und


die Kerbschlagarbeit (Duktilität)

z.B JR J0 J
• evtl. zusätzlich Kennzeichen für Desoxidationsart – z. B .G3

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Sicherheitskonzept - Werkstoffe – Profile
• Werkstoffeigenschaften - Baustähle

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Sicherheitskonzept - Werkstoffe – Profile
• Profilbezeichnungen nach EC 3

x-x y-y Längsachse eines Bauteils; Querschnittsachse; Querschnittsachse


z-z
u-u v-v starke Querschnittshauptachse (falls diese nicht mit der y-y Achse übereinstimmt);
schwache Querschnittshauptachse (falls diese nicht mit der z-z Achse
überein-stimmt)
b Querschnittsbreite
h Querschnittshöhe
d Höhe des geraden Stegteils
tw Stegdicke
tf Flanschdicke
r Ausrundungsradius
r1 , r2 Ausrundungsradius, Abrundungsradius
t Dicke

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Sicherheitskonzept - Werkstoffe – Profile
• Profile – neue Tabellenkennwerte

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Sicherheitskonzept - Werkstoffe – Profile
• Profile – neue Tabellenkennwerte

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Nachweisführungen für Querschnitte
• Nachweis gegen Grenzzustände der Tragfähigkeit:
• ständige oder vorübergehende Bemessungssituationen:

Ed = ∑ γ G, j ⋅ Gk , j " + " γ P ⋅ P " + "


j ≥1

" + " γ Q,1 ⋅ Qk ,1 " + " ∑ γ Q,i ⋅ψ Q, i ⋅ Qk ,i


i >1

mit den Teilsicherheitsbeiwerten für den Hochbau


γG,j = 1,35 (ungünstig) oder γG,j = 1,0 (günstig),
γQ,i = 1,50

• außergewöhnliche Belastungssituationen:

Ed = ∑ Gk , j " +" P " +" Ad " +"


j ≥1

" +" ( ψ 1,1 oder ψ 2 ,1 ) ⋅ Qk ,1" +" ∑ ψ 2 ,i ⋅ Qk ,i


i >1

• Nachweis gegen Grenzzustände der Gebrauchstauglichkeit:

• charakteristische Kombinationen:

Ed = ∑ Gk , j " + " Pk " + " Qk ,1 " + " ∑ψ Q, i ⋅ Qk ,i


j ≥1 i >1

• häufige Kombinationen:

Ed = ∑ Gk , j " +" P" +" ψ 1,1Qk ,1" +" ∑ψ 2 ,i ⋅ Qk ,i


j ≥1 i >1

• quasi-ständige Kombinationen:

Ed = ∑ Gk , j " +" P " +" ∑ψ 2,i ⋅ Qk ,i


j ≥1 i ≥1

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Nachweisführungen für Querschnitte
• Nachweis der Sicherheit gegen Grenzzustände der Tragfähigkeit

• Gegen Verlust des Gleichgewichtes (Umstürzen, Gleiten):

Ed,dst <= Ed,stb


Ed,dst destabilisierende (ungünstige) Wirkung der Einwirkungen mit ihren
oberen Bemessungswerten.
Ed,stb stabilisierende (günstige) Wirkung der Einwirkungen mit ihren
unteren Bemessungswerten.

• Gegen Bruch und dem Bruch gleichgestellte Verformungen eines


Querschnittes, Bauteils oder einer Verbindung:

SEd <= SRd


SEd Bemessungswert der Beanspruchung des Querschnittspunkts, des
Querschnittes, Bauteils oder einer Verbindung, ermittelt aus der
Lastkombination für den Tragsicherheitsnachweis.
SRd Bemessungswert der Beanspruchbarkeit dieses
Querschnittspunkts, des Querschnittes, Bauteiles oder einer Verbindung.

• Gegen Entstehung eines Mechanismus (kinematische Kette) oder


Stabilitätsverlust:

• Zum Nachweis der Sicherheit gegen Grenzzustände der


Gebrauchstauglichkeit sind folgende Bedingungen einzuhalten:

Ed <=Cd

Ed Bemessungswert der Auswirkung infolge der Lastkombination für


den Gebrauchstauglichkeitsnachweis (z.B. Durchbiegung).
Cd Bemessungsgrenzwert der Auswirkung für die
Gebrauchstauglichkeit (Grenzwert der Durchbiegung für die
Gebrauchstauglichkeit).

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Nachweisführungen für Querschnitte
Tragsicherheitsnachweise – Sicherheit gegen Fliessen

• Nachweisverfahren E-E elastisch-elastischen Berechnung

• E für elastische Schnittgrößenermittlung und E für elastische


Querschnittswiderstandsermittlung.

• Der Nachweis kann auf allen drei Vergleichsniveaus geführt werden.

• Mit Erreichen der elastischen Grenzlast ist zwar das globale


Anwendungsgebiet der Elastizitätstheorie erschöpft, im Allgemeinen jedoch
nicht der Grenzzustand der Tragfähigkeit eines Tragwerkes erreicht.

• Nachweis-verfahren E-P elastisch-plastischen Berechnung

• E für elastische Schnittgrößenermittlung und P für plastische


Querschnittswiderstandsermittlung

• Tritt bei einem Stahltragwerk an einem Querschnitt in einer Faser das


Fließen ein, so wird sich bei proportionaler Belastungssteigerung das
Fließen auf die Nachbarfasern und -querschnitte ausdehnen

• Wenn alle Fasern eines Querschnittes die Fließgrenze erreicht haben ist
die höchste Querschnittsbeanspruchbarkeit – die plastische
Grenztragfähigkeit des Querschnittes – erreicht.

• In der Folge bildet sich örtlich ein Fließmechanismus aus.

• Bemessungswerte der Schnittgrößen SEd aus den Bemessungswerten der


Einwirkungen nach der Elastizitätstheorie ermitteln, die Bemessungswerte
der Querschnittsbeanspruchbarkeit werden jedoch nach der Plastizitäts-
(„Fließgelenks-“)theorie ermittelt.

• Der Tragsicherheitsnachweis kann mit der Belastung oder mit der


Querschnittsbeanspruchung geführt werden.

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Nachweisführungen für Querschnitte
Tragsicherheitsnachweise – Sicherheit gegen Fliessen
• Nachweisverfahren P-P plastisch-plastische Berechnung

• P für plastische Schnittgrößenermittlung und P für plastische


Querschnittswiderstandsermittlung

• Berücksichtigung von Bemessungswert der Traglast oder der plastischen


Grenzlast als Systembeanspruchbarkeit

• Bei statisch bestimmten Stabsystemen ist mit dem ersten


Fließmechanismus die kinematische Kette und damit auch die
Systemtragfähigkeit erreicht.

• Bei statisch unbestimmten Stabsystemen kann nach Erreichen des


plastischen Querschnittswiderstandes an einer Stelle eine weitere
proportionale Laststeigerung möglich sein. Die maximale Belastbarkeit wird
„Traglast“ genannt.

• Nach Theorie 1. Ordnung (= Gleichgewicht wird am unverformten System


erfüllt) wird mit dem letzten Fließmechanismus, der zu einer zwangsläufigen
kinematischen Kette führt, die Traglast erreicht.

• Ist die Stabilität des Tragsystems gefährdet (Druckkräfte), dann müssen


die Gleichgewichtsbedingungen am verformten System (Theorie
2. Ordnung) erfüllt werden. Die Traglast kann in diesem Fall auch schon vor
dem letzten Fließ-mecha-nis-mus erreicht werden.

• Die Last, die zu einer zwangsläufigen kinematischen Kette führt, wird


plastische Grenzlast genannt. Sie ist kleiner oder höchstens gleich der
Traglast.

• Der Nachweis kann nur mehr mit der Belastung geführt werden, und zwar
im Allgemeinen so, dass unter den Bemessungswerten der Einwirkungen
noch ein stabiler Gleichgewichtszustand des Systems unter
Berücksichtigung der Bemessungswerte der Querschnitts-widerstände
nachgewiesen ist.

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Nachweisführungen für Querschnitte
• Querschnittsklassen

• Nur bei dem Berechnungsverfahren E-E und E-P nach Theorie 1. Ordnung
dürfen die Schnittgrößen aus den Einwirkungen linear überlagert werden.

• Ein Tragsicherheitsnachweis E-E darf immer durchgeführt werden; ein


Nachweis wie E-P oder P-P nach EC3 nur dann, wenn ausreichende
Rotationsfähigkeit des Querschnittes gegeben ist.

• Auf Druck beanspruchte Querschnittsteile können infolge örtlicher


Instabilität (Beulen von Querschnittsteilen) versagen.

• EC3 unterscheidet deshalb vier Querschnittsklassen:

• Klasse 1-Querschnitte (plastische Querschnitte)


können Fließmechanismen mit ausreichendem Verformungsvermögen bei
plastischer Berechnung bilden.

• Klasse 2-Querschnitte (kompakte Querschnitte)


können Fließmechanismen mit begrenztem Verformungsvermögen bilden.

• Klasse 3-Querschnitte (halbkompakte Querschnitte)


erreichen die Streckgrenze in den ungünstigen druckbeanspruchten Fasern.

• Klasse 4-Querschnitte (elastische Querschnitte)


müssen unter Berücksichtigung des Einflusses der Beanspruchbarkeit des
örtlichen Ausbeulens berechnet werden.

• Für Nachweise nach E-P sind daher im Bereich des Fließmechanismus


mindestens Querschnitte der Klasse 2 erforderlich, für den Nachweis
nach P-P Querschnitte der Klasse 1 bis auf das letzte Fließgelenk, wo ein
Querschnitt der Klasse 2 genügt.
• Für Querschnitte der Klasse 3 und 4 kann der Nachweis nur nach E-E
erfolgen.

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Nachweisführungen für Querschnitte

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Nachweisführungen für Querschnitte

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Gebrauchstauglichkeitsnachweis

• Verformungen und Schwingungen sind die maßgeblichen Größen für die


Grenzzustände der Gebrauchstauglichkeit.

Definition der Durchbiegungen

wc Vorkrümmung des Trägers (Überhöhung) im unbelasteten Zustand


(spannungslose Werkstattform)
w1 Änderung der Verformung des Trägers unter ständiger Last unmittelbar
nach dem Aufbringen der Last
w2 Änderung der Verformung des Trägers unter ständiger Last zufolge
Langzeitänderung (z.B. Kriechen)
w3 Änderung der Verformung des Trägers infolge veränderlicher Lasten
wtot Gesamtverformung – Summe von w1, w2 und w3
wmax Gesamtverformung wtot abzüglich der Überhöhung wc

Nutzung w1 + w3 – wc 1)

Dächer, die nur zu Instandhaltungszwecken


begangen werden, l / 200
Decken mit abgehängter Untersicht

Decken, begehbare Dächer l / 300


l ist die Stützweite des betrachteten Bauteiles.
Bei Auskragungen ist l die doppelte Kraglänge.
1)
Bezeichnung nach ÖNORM EN1990:2003, Bild A.1.1

1 . Vertikale Grenzverformungen

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Nachweisführungen für Querschnitte
Grenzzustände der Tragfähigkeit – Nachweise nach EC3
Nachweis elastisch / elastisch

• Schnittgrößen nach der Elastizitätstheorie ermittelt


• an keiner Stelle im Tragwerk ist die Streckgrenze bzw. die
Scherfestigkeit überschritten
• Tragwerk muss im stabilen Gleichgewicht sein
• plastischen Systemreserven werden nicht ausgenutzt
Für die Teilsicherheitsbeiwerte γMi für Hochbauten
werden folgende Zahlenwerte festgelegt:

γM0 = 1,00 für die Beanspruchbarkeit von Querschnitten


(bei Anwendung von Querschnittsnachweisen)
γM1 = 1,00 für die Beanspruchbarkeit von Querschnitten
(bei Anwendung von Stabilitätsnachweisen)
γM2 = 1,25 für die Beanspruchbarkeit von Querschnitten
bei Bruchversagen infolge Zugbeanspruchung.

2 2 2 2 2 2
σv = σ x + σ y + σ z − σ xσ y − σ y σ z − σ zσ x + 3( τ xy + τ yz + τ zx )

Sonderfälle am Balkenelement:

einachsialer SPZST:
σ v = σ + 3τ 2 2 (reiner Zug
reiner Druck σv = σ
reine Biegung)

reiner Schub:
σ v = 3τ 2 = 3 τ

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Nachweisführungen für Querschnitte
Grenzzustände der Tragfähigkeit – Nachweise nach EC3

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Nachweisführungen für Querschnitte
Grenzzustände der Tragfähigkeit – Nachweise nach EC3

2
⎛ f ⎞
σ x ,Ed + σ z ,Ed − σ x ,Ed ⋅ σ z ,Ed + 3 ⋅ τ xz,Ed ≤ ⎜⎜ y ⎟⎟
2 2 2

⎝ γM 0 ⎠
2 2 2 fy
σ x ,Ed + σ z ,Ed − σ x ,Ed ⋅ σ z ,Ed + 3 ⋅ τ xz,Ed ≤
γM 0
Zugbeanspruchungen – evtl. Nettoquerschnitt berücksichtigen

NEd A ⋅ fy NEd f
≤1 Nt ,Rd = σ t ,Ed = ≤ y
Nt ,Rd γM 0 A γM0
NEd ≤ Nt ,Rd 0 ,9 ⋅ Anet ⋅ fu
Nt ,Rd =
γM 2
NEd Bemessungswert der einwirkenden Normalkraft am Querschnitt
Nt,Rd Bemessungswert der Zugbeanspruchbarkeit eines Querschnittes
A, Anet Querschnittsfläche - Nettoquerschnittsfläche
fy Fließgrenze
σ t,Ed Bemessungswert der einwirkenden Zugspannung am Querschnitt

Druckbeanspruchungen – Querschnitte Kl. 1-3

NEd A ⋅ fy NEd f
≤1 Nc,Rd = σ c,Ed = ≤ y
Nc ,Rd γM0 A γM0

NEd ≤ Nc ,Rd f
Aeff ⋅ f y σ c ,Ed =
NEd
≤ y
Querschnitte Kl. 4 Nc ,Rd = Aeff γ M 0
γ M0

Nc,Rd Bemessungswert der Druckbeanspruchbarkeit eines Querschnittes


Aeff effektiv wirksamer Anteil der Querschnittsfläche
σ c,Ed Bemessungswert der einwirkenden Druckspannung am Querschnitt

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Nachweisführungen für Querschnitte
Grenzzustände der Tragfähigkeit – Nachweise nach EC3
Biegebeanspruchungen – Querschnitte Kl. 1-3

M Ed Wel ,min ⋅ f y M Ed f
≤1 M c ,Rd = M el ,Rd = σ c ,Ed = ≤ y
M c ,Rd γ M0 Wel ,min γ M 0

M Ed ≤ M c,Rd
Weff ,min ⋅ f y M Ed fy
Qu. Kl. 4 M c ,Rd = σ c ,Ed = ≤
γ M0 Weff ,min γ M 0

MEd Bemessungswert des einwirkenden Biegemoments am Querschnitt


Mc,Rd Bemessungswert der Momentenbeanspruchbarkeit eines Querschn.
Wel,min Widerstandsmoment der Querschnittsfaser mit max. Normalspannung
Weff,min eff. Widerstandsmoment der Querschnittsfaser mit max. Normalsp.
σ c,Ed Bemessungswert der einwirkenden (Biege-)Normalspannung am
Querschnitt

Querkraftbeanspruchungen
τ Ed VEd ⋅ Sy
≤1 τ Ed =
⎛ fy ⎞ Iy ⋅ t
⎜ ⎟
⎜ 3 ⋅γ ⎟ Beanspruchungen aus
⎝ M0 ⎠
einachsiger Biegung und gleich-
zeitig wirkender Querkraft
für doppelt symmetrische I-Profilformen :
σ x2,Ed + 3 ⋅ τ Ed2
≤1
V Af fy
τ Ed = Ed für ≥ 0,6
AW AW γ M0

VEd Bemessungswert der einwirkenden Querkraft am Querschnitt


Aw , Af Teilflächen des Querschnittes – Steg/Flansch
S y , Iy , Querschnittskennwerte – Trägheitsmoment, stat. Moment bez. SA
t betrachtete Dicke des Querschnittsteils
τ Ed Bemessungswert der einwirkenden Schubspannung. am Querschnitt

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Nachweisführungen für Querschnitte
Grenzzustände der Tragfähigkeit – Nachweise nach EC3

Nel = Npl = A ⋅ f y

Bei doppeltsymmetrischem Querschnitt gilt:

1 M pl = Wpl ⋅ f y
Wpl = A ⋅ 2 ⋅ e = 2 ⋅ Sy
2

fy
Vpl , z = AV ⋅
3

Av… wirksame Schubfläche


(EC3) (6.18)

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Nachweisführungen für Querschnitte
Grenzzustände der Tragfähigkeit – Nachweise nach EC3
Nachweis elastisch / plastisch

• Schnittgrößen nach der Elastizitätstheorie ermittelt


• Durchplastifzierung des Querschnitts ist Grenzzustand
• Tragwerk muss im stabilen Gleichgewicht sein
• plastischen Systemreserven werden ausgenutzt

Die Teilsicherheitsbeiwerte γMi für Hochbauten


werden wie beim NW nach der E-Theorie festgelegt:

Zugbeanspruchungen – evtl. Nettoquerschnitt berücksichtigen

NEd A ⋅ fy NEd f
≤1 Nt ,Rd = σ t ,Ed = ≤ y NEd ≤ Nt ,Rd
Nt ,Rd γM0 A γM0

Druckbeanspruchungen – Querschnitte Kl. 1-2

NEd A ⋅ fy NEd f
≤1 Nc,Rd = σ c,Ed = ≤ y NEd ≤ Nc ,Rd
Nc ,Rd γM0 A γM0

Biegebeanspruchungen – Querschnitte Kl. 1-2

M Ed Wpl ⋅ f y M Ed f
≤1 M c,Rd = M pl ,Rd = σ c,Ed = ≤ y
M c ,Rd γM0 Wpl γ M 0

Querkraftbeanspruchungen

fy
Vpl ,Rd = AV Av wirksame Schubfläche
3 ⋅ γM0

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Stabilitätsnachweise– Nachweise nach EC3
Biegeknicken
Betrachtung eines Stabes mit:

• Länge l [cm; m]
• Material E [kN/cm²; N/mm²]
• Querschnitt I [cm4]

Unverformter Stab verformter Stab nach Moment nach


Theorie II. Ordnung Theorie II. Ordnung
M ( x)
w ( x )" = − Differentialgleichung der Biegelinie
E⋅ I

π2 ⋅ E ⋅ I
Nc r = Knicklast nach Euler
λ2

π2 ⋅E
σ cr = Knickspannung nach Euler
λ
2

Knicklänge – rechnerische, gedachte Länge –


sK = β ⋅ λ Abstand der Wendepunkte der Knick-Biegelinie

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Stabilitätsnachweise– Nachweise nach EC3
Biegeknicken

sK
λ = λ . Stabschlankheit
i

Zur Fließgrenze gehörige Schlankheit beträgt

E
λ1 = π ⋅
fy

, für S 235 , für S 355


21000 21000
λ1 = π ⋅ = 93,9 λ1 = π ⋅ = 76,4
23,5 35,5

λ
λ = λ . Schlankheitsgrad
λ1

χ=
N 2 Npl λ1
λ = α= Hilfswerte
Npl Ncr m

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Stabilitätsnachweise– Nachweise nach EC3
Biegeknicken
Zuordnung der Querschnitte zu den europäischen Knicklinien
a0 bis d

Nach EC3 {6.3.1.2} wurden die Imperfektionsbeiwerte für Biegeknicken wie


folgt festgelegt:

Nachweis von Knickstäben nach EC 3 (Querschnittsklasse 1-3):

NEd 1
≤1 [] χ= 2
Nb ,Rd Φ + Φ2 − λ

Nb ,Rd =
χ ⋅ A ⋅ fy
γ M1
[kN] Φ=
1
2
( (
⋅ 1+ α ⋅ λ − 0,2 + λ
2
) )
χ ⋅ Aeff ⋅ f y Nachweis von Knickstäben nach
Nb ,Rd =
γ M1 EC 3
(Querschnittsklasse 4):

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Stabilitätsnachweise– Nachweise nach EC3
Biegeknicken

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Stabilitätsnachweise– Nachweise nach EC3
Biegeknicken
λ S 235 S 275 S 355 S 420 S 460 a0 a b c d
93.9 86.8 76.4 70.2 67.1 φ χ φ χ φ χ φ χ φ χ
0.00 0.0 0.0 0.0 0.0 0.0 0.487 1.000 0.479 1.000 0.466 1.000 0.451 1.000 0.424 1.000
0.05 4.7 4.3 3.8 3.5 3.4 0.492 1.000 0.486 1.000 0.476 1.000 0.465 1.000 0.444 1.000
0.10 9.4 8.7 7.6 7.0 6.7 0.499 1.000 0.495 1.000 0.488 1.000 0.481 1.000 0.467 1.000
0.15 14.1 13.0 11.5 10.5 10.1 0.508 1.000 0.506 1.000 0.503 1.000 0.499 1.000 0.492 1.000
0.20 18.8 17.4 15.3 14.0 13.4 0.520 1.000 0.520 1.000 0.520 1.000 0.520 1.000 0.520 1.000
0.25 23.5 21.7 19.1 17.6 16.8 0.535 0.993 0.537 0.989 0.540 0.982 0.544 0.975 0.550 0.961
0.30 28.2 26.0 22.9 21.1 20.1 0.552 0.986 0.556 0.977 0.562 0.964 0.570 0.949 0.583 0.923
0.35 32.9 30.4 26.7 24.6 23.5 0.571 0.978 0.577 0.966 0.587 0.945 0.598 0.923 0.618 0.887
0.40 37.6 34.7 30.6 28.1 26.8 0.593 0.970 0.601 0.953 0.614 0.926 0.629 0.897 0.656 0.850
0.45 42.3 39.1 34.4 31.6 30.2 0.618 0.961 0.628 0.939 0.644 0.906 0.663 0.871 0.696 0.815
0.50 47.0 43.4 38.2 35.1 33.6 0.645 0.951 0.657 0.924 0.676 0.884 0.699 0.843 0.739 0.779
0.55 51.7 47.7 42.0 38.6 36.9 0.674 0.940 0.688 0.908 0.711 0.861 0.737 0.815 0.784 0.744
0.60 56.3 52.1 45.8 42.1 40.3 0.706 0.928 0.722 0.890 0.748 0.837 0.778 0.785 0.832 0.710
0.65 61.0 56.4 49.7 45.7 43.6 0.741 0.913 0.759 0.870 0.788 0.811 0.822 0.755 0.882 0.676
0.70 65.7 60.8 53.5 49.2 47.0 0.778 0.896 0.798 0.848 0.830 0.784 0.868 0.725 0.935 0.643
0.75 70.4 65.1 57.3 52.7 50.3 0.817 0.876 0.839 0.823 0.875 0.755 0.916 0.694 0.990 0.611
0.80 75.1 69.5 61.1 56.2 53.7 0.859 0.853 0.883 0.796 0.922 0.724 0.967 0.662 1.048 0.580
0.85 79.8 73.8 64.9 59.7 57.1 0.904 0.827 0.930 0.766 0.972 0.693 1.021 0.631 1.108 0.550
0.90 84.5 78.1 68.8 63.2 60.4 0.951 0.796 0.979 0.734 1.024 0.661 1.077 0.600 1.171 0.521
0.95 89.2 82.5 72.6 66.7 63.8 1.000 0.762 1.030 0.700 1.079 0.629 1.135 0.569 1.236 0.493
1.00 93.9 86.8 76.4 70.2 67.1 1.052 0.725 1.084 0.666 1.136 0.597 1.196 0.540 1.304 0.467
1.05 98.6 91.2 80.2 73.8 70.5 1.107 0.687 1.141 0.631 1.196 0.566 1.260 0.511 1.374 0.442
1.10 103.3 95.5 84.1 77.3 73.8 1.164 0.648 1.200 0.596 1.258 0.535 1.326 0.484 1.447 0.419
1.15 108.0 99.8 87.9 80.8 77.2 1.223 0.610 1.261 0.562 1.323 0.506 1.394 0.458 1.522 0.397
1.20 112.7 104.2 91.7 84.3 80.5 1.285 0.573 1.325 0.530 1.390 0.478 1.465 0.434 1.600 0.376
1.25 117.4 108.5 95.5 87.8 83.9 1.350 0.538 1.392 0.499 1.460 0.452 1.539 0.411 1.680 0.357
1.30 122.1 112.9 99.3 91.3 87.3 1.417 0.505 1.461 0.470 1.532 0.427 1.615 0.389 1.763 0.339
1.35 126.8 117.2 103.2 94.8 90.6 1.486 0.475 1.532 0.443 1.607 0.404 1.693 0.368 1.848 0.321
1.40 131.5 121.5 107.0 98.3 94.0 1.558 0.446 1.606 0.418 1.684 0.382 1.774 0.349 1.936 0.306
1.45 136.2 125.9 110.8 101.9 97.3 1.633 0.420 1.683 0.394 1.764 0.361 1.858 0.331 2.026 0.291
1.50 140.9 130.2 114.6 105.4 100.7 1.710 0.395 1.762 0.372 1.846 0.342 1.944 0.315 2.119 0.277
1.55 145.6 134.6 118.4 108.9 104.0 1.789 0.373 1.843 0.352 1.931 0.324 2.032 0.299 2.214 0.263
1.60 150.3 138.9 122.3 112.4 107.4 1.871 0.352 1.927 0.333 2.018 0.308 2.123 0.284 2.312 0.251
1.65 155.0 143.2 126.1 115.9 110.8 1.956 0.333 2.014 0.316 2.108 0.292 2.217 0.271 2.412 0.240
1.70 159.7 147.6 129.9 119.4 114.1 2.043 0.315 2.103 0.299 2.200 0.278 2.313 0.258 2.515 0.229
1.75 164.3 151.9 133.7 122.9 117.5 2.132 0.299 2.194 0.284 2.295 0.265 2.411 0.246 2.620 0.219
1.80 169.0 156.3 137.5 126.4 120.8 2.224 0.283 2.288 0.270 2.392 0.252 2.512 0.235 2.728 0.209
1.85 173.7 160.6 141.4 130.0 124.2 2.319 0.269 2.385 0.257 2.492 0.240 2.616 0.224 2.838 0.200
1.90 178.4 164.9 145.2 133.5 127.5 2.416 0.256 2.484 0.245 2.594 0.229 2.722 0.214 2.951 0.192
1.95 183.1 169.3 149.0 137.0 130.9 2.515 0.244 2.585 0.234 2.699 0.219 2.830 0.205 3.066 0.184
2.00 187.8 173.6 152.8 140.5 134.2 2.617 0.232 2.689 0.223 2.806 0.209 2.941 0.196 3.184 0.177
2.05 192.5 178.0 156.6 144.0 137.6 2.722 0.222 2.796 0.213 2.916 0.200 3.055 0.188 3.304 0.170
2.10 197.2 182.3 160.5 147.5 141.0 2.829 0.212 2.905 0.204 3.028 0.192 3.171 0.180 3.427 0.163
2.15 201.9 186.7 164.3 151.0 144.3 2.938 0.202 3.016 0.195 3.143 0.184 3.289 0.173 3.552 0.157
2.20 206.6 191.0 168.1 154.5 147.7 3.050 0.194 3.130 0.187 3.260 0.176 3.410 0.166 3.680 0.151
2.25 211.3 195.3 171.9 158.1 151.0 3.165 0.186 3.247 0.179 3.380 0.169 3.534 0.160 3.810 0.145
2.30 216.0 199.7 175.7 161.6 154.4 3.282 0.178 3.366 0.172 3.502 0.163 3.660 0.154 3.943 0.140
2.35 220.7 204.0 179.6 165.1 157.7 3.401 0.171 3.487 0.165 3.627 0.157 3.788 0.148 4.078 0.135
2.40 225.4 208.4 183.4 168.6 161.1 3.523 0.164 3.611 0.159 3.754 0.151 3.919 0.143 4.216 0.130
2.45 230.1 212.7 187.2 172.1 164.5 3.648 0.157 3.738 0.152 3.884 0.145 4.053 0.137 4.356 0.126
2.50 234.8 217.0 191.0 175.6 167.8 3.775 0.151 3.867 0.147 4.016 0.140 4.189 0.132 4.499 0.121
2.55 239.5 221.4 194.8 179.1 171.2 3.904 0.146 3.998 0.141 4.151 0.135 4.327 0.128 4.644 0.117
2.60 244.2 225.7 198.7 182.6 174.5 4.036 0.140 4.132 0.136 4.288 0.130 4.468 0.123 4.792 0.113
2.65 248.9 230.1 202.5 186.2 177.9 4.171 0.135 4.269 0.131 4.428 0.125 4.612 0.119 4.942 0.110
2.70 253.6 234.4 206.3 189.7 181.2 4.308 0.130 4.408 0.127 4.570 0.121 4.758 0.115 5.095 0.106
2.75 258.3 238.7 210.1 193.2 184.6 4.447 0.126 4.549 0.122 4.715 0.117 4.906 0.111 5.250 0.103
2.80 263.0 243.1 213.9 196.7 187.9 4.589 0.122 4.693 0.118 4.862 0.113 5.057 0.108 5.408 0.100
2.85 267.7 247.4 217.8 200.2 191.3 4.734 0.117 4.840 0.114 5.012 0.109 5.211 0.104 5.568 0.097
2.90 272.3 251.8 221.6 203.7 194.7 4.881 0.114 4.989 0.111 5.164 0.106 5.367 0.101 5.731 0.094
2.95 277.0 256.1 225.4 207.2 198.0 5.030 0.110 5.140 0.107 5.319 0.103 5.525 0.098 5.896 0.091
3.00 281.7 260.4 229.2 210.7 201.4 5.182 0.106 5.294 0.104 5.476 0.099 5.686 0.095 6.064 0.088

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Stabilitätsnachweise– Nachweise nach EC3
Biegedrillknicken
Biegedrillknicken wird die Instabilität eines Stabes bezeichnet, bei der am
Verzweigungspunkt des Gleichgewichtes bei Formtreue des Querschnittes die
Biegeverformung mit einer Stabverdrehung gekoppelt ist.

Biegedrillknicken ist allgemeiner Fall des Stabknickens.

Biegedrillknicken kann auftreten bei:


gedrückten Stäben,
bei Biegestäben, bei denen nur Teile des Querschnittes gedrückt
werden.

Bei folgenden Profilen ist Biegekicken – kein Biegedrillknicken – maßgebend:


Profile mit geschlossenen Querschnitten,
offenen Profilen, die durch fachwerk- oder
rahmenartige Verbindungen zu torsionssteifen
Stäben zusammengeschlossen werden,
doppeltsymmetrischen I-Profilen mit b >= h
Winkel-, T- und Kreuzquerschnitten mit
h / t <= 0,2 . λ ( λ ist die Schlankheit des Stabes)

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Stabilitätsnachweise– Nachweise nach EC3
Biegedrillknicken
Biegedrillknicknachweis (Index „LT“: lateral torsional buckling)

Bei seitlich nicht durchgehend gehaltenen Biegeträgern:


Nachweis ist für Druckgurt analog dem Knicknachweis zu führen.

Allgemeiner Fall gewalzte o. geschweißte


M Ed Profile unter
≤1
M b,Rd Biegebeanspruchung
fy
M b,Rd = χ LT ⋅ Wy ⋅
γ M1
1 1
χ LT = ≤1 χ LT = ≤1
2 2
Φ LT + Φ − λ LT 2
LT
Φ LT + Φ 2LT − β ⋅λ LT

Φ LT =
1⎛
( 2

⎜ 1 + α LT ⋅ λ LT − 0,2 + λ LT ⎟
2⎝ ⎠
) Φ LT =
1⎛
2⎝
( )2

⎜ 1 + α LT ⋅ λ LT − λ LT,0 + β ⋅ λ LT ⎟

Wy ⋅ f y λLT
λLT = =
M cr λ1

Knicklinie a b c d
Imperfektionsbeiwerte αLT 0,21 0,34 0,49 0,76

Grenze Knicklini
Knicklinie Knicklinie Grenzen Knicklinie
n e
h/b ≤ 2 a h/b ≤ 2 b
gewalztes I-Profil gewalztes I-Profil
h/b > 2 b h/b>2 c

geschweißtes I- h/b ≤ 2 c geschweißtes I- h/b ≤ 2 c


Profil h/b > 2 d Profil h/b>2 d

andere
d
Querschnitte

Knicklinienzuordnung im allgemeinen Fall Knicklinienzuordnung für gewalzte oder gleichartig


geschweißte I-Profile unter Biegebeanspruchung

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Stabilitätsnachweise– Nachweise nach EC3
Biegedrillknicken
Ideales Biegedrillknickmoment:
⎧ ⎫
π 2 ⋅ E ⋅ Iz ⎪ ⎡⎢⎛ kz ⎞ Iw (kz ⋅ λ)2 ⋅ G ⋅ IT ⎤
2

M cr = C1 ⋅ ⋅ ⎨ ⎜


⎟ ⋅ + + (C ⋅ z − C ⋅ z )2
⎥ − (C2 ⋅ zg − C3 ⋅ z j )⎪⎬
(kz ⋅ λ) ⎪ ⎢⎝ kw ⎠ Iz
2
π ⋅ E ⋅ Iz
2 2 g 3 j
⎥ ⎪
⎩ ⎣ ⎦ ⎭

E Elastizitätsmodul (E = 210000 N/mm²)


G Schubmodul (G = 80770 N/mm²)
Iz Trägheitsmoment um die schwache Achse
IT Torsionsträgheitsmoment
Iw Wölbwiderstandsmoment
l Trägerlänge zwischen Punkten mit seitlicher Stützung
kz ,kw Knicklängenbeiwerte.
k Verdrehungsfaktor der Stabenden
kw Verwölbungsfaktor der Stabenden
Gabellagerung an den Stabenden
k = 1 und kw = 1
C1, C2, C3 Koeffizienten für Biegedrillknicken
zg Abstand Lastangriffspunktes –
Schubmittelpunkt

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Stabilitätsnachweise– Nachweise nach EC3
Biegedrillknicken von exzentrisch druckbeanspruchten Stäben –
Biegung mit Normalkraft

bei planmäßig ausmittigem Druck


• bei Zusammenwirken von Biegung und Druck
• Nachweise sind zu führen auf

NEd M + ∆M y ,Ed M + ∆M z ,Ed


+ k yy ⋅ y ,Ed + k yz ⋅ z ,Ed ≤1
χ y ⋅ NRk χ LT ⋅ M y ,Rk M z ,Rk
γ M1 γ M1 γ M1
NEd M + ∆M y ,Ed M + ∆M z ,Ed
+ k zy ⋅ y ,Ed + k zz ⋅ z ,Ed ≤1
χ z ⋅ NRk χ LT ⋅ M y ,Rk M z ,Rk
γ M1 γ M1 γ M1

χy und χz Abminderungsbeiwerte für Biegeknicken,


χLT Abminderungsbeiwert für Biegedrillknicken,
kyy, kyz, kzy, kzz Interaktionsfaktoren, die nach {Anhang A} oder nach
{Anhang B} bestimmt werden.

Klasse 1 2 3 4

Ai A A A Aeff

Wy Wy,pl Wy,pl Wy,el Wy,eff

Wz Wz,pl Wz,pl Wz,el Wz,eff

∆My,Ed – – – eN,y.Ned

∆Mz,Ed – – – eN,z.Ned

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Verbindungsmittel und deren Nachweise

Schraubenverbindungen

Einteilung der Schrauben ÖNorm EN 1993-1-8

• Kategorie A: Scher- Lochleibungs (SL-) Verbindungen

• Kategorie B: Gleitfeste Verbindung im Grenzzustand der


Gebrauchstauglichkeit

• Kategorie C: Gleitfeste Verbindung im Grenzzustand der


Tragfähigkeit

• Kategorie D: Nichtvorgespannte Verbindungen – Zugbeanspr.

• Kategorie E: Vorgespannte Verbindungen – Zugbeanspr.

Schraubendurchmesser und -querschnitte


2
d ⋅π
A =
4 [cm²]
π d2 + d3
AS = ( )2
4 2

A Nennquerschnittsfläche der Schraube


AS Spannungsquerschnittsfl. der Schraube
d Nenndurchmesser d. Schraube
d2 Kerndurchmesser d. Gewindes
d3 Flankendurchmesser d. Gewindes

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Verbindungsmittel und deren Nachweise
Scher – Lochleibungsverbindungen – Kategorie A
Beanspruchung quer zur Schraubenachsrichtung

zweischnittige Verbindung einschnittige Verbindung

vereinfachte Lochleibungsspannungsverteilung tatsächliche

Grenzabscherkraft (der Schraube):


A maßg. Abscherquerschnitt
α ⋅f ⋅ A⋅n =A Gewinde nicht in Scherfuge
FV ,Rd = v ub αv = 0,60 für alle FKl.
γM2
=AS Gewinde bis in Scherfuge
αv = 0,60 für FKl. 4.6; 5.6; 8.8
[ kN ] αv = 0,50 für FKl. 4.8; 5.8; 6.8; 10.9
f ub Zugfestigkeit der Schraube
γ M2 = 1,25 für Schraubenverb.
n Anzahl der Scherflächen
Tragsicherheitsnachweis (der Schraube):
FV ,Ed
≤1 F V,Ed vorh. Abscherkraft je Schraube
FV ,Rd [ ]
F V,Rd Grenzabscherkraft der Schraube

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Verbindungsmittel und deren Nachweise
Scher – Lochleibungsverbindungen – Kategorie A
Beanspruchung quer zur Schraubenachsrichtung

Grenzlochleibungskraft der Schraube (bzw. der Werkstoffteile):

t ⋅ d ⋅ ( k1 ⋅ α b ⋅ fu )
Fb ,Rd = t ⋅ d ⋅ σl ,R,d = [ kN ]
γM 2

t maßgebende Werkstoff- (Blech-) dicke; t >= 3 mm


= kleinste Gesamtdicke aller gleichsinnig beanspr. Dicken
d Schraubendurchmesser
σ l,R,d Grenzlochleibungspressung
αb Beiwert für Lochanordnung in Kraftrichtung
k1 Beiwert für Lochanordnung quer Kraftrichtung
fu charakteristische Zugfestigkeit des (Bauteil-) Werkstoffes
γ M2 Teilsicherheitsbeiwert für Schraubenverbindungen
= 1,25
⎛ ⎧ ⎫⎞ ⎛ ⎧ ⎫ ⎞
⎜ min⎨2,8 ⋅ e2 − 1,7 oder 2,5 ⎬ ⎟ ⎜ min⎨ e1 oder fub oder 1,0⎬ ⎟
⎜ ⎩ d0 ⎭⎟ ⎜ ⎩ 3 ⋅ d 0 f u ⎭ ⎟
k1 = min⎜ ⎟ α b = min⎜ ⎟
⎜ ⎧ p2 ⎫⎟ ⎜ ⎧ p1 1 f ⎫ ⎟
⎜ min⎨ − oder ub oder 1,0⎬ ⎟
⎜ min⎨1,4 ⋅ d − 1,7 oder 2,5 ⎬ ⎟
⎝ ⎩ 0 ⎭⎠ ⎝ ⎩ 3 ⋅ d0 4 fu ⎭⎠

Tragsicherheitsnachweis (der Werkstoffteile):

Fb,Ed F b,Ed vorh. Lochleibungskraft je Schraube


≤1 [ ]
Fb,Rd F b,Rd Grenzlochleibungskraft der Schraube

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Verbindungsmittel und deren Nachweise
Zugbeanspruchte Verbindungen – Kategorie D
Beanspruchung in Schraubenachsrichtung

Grenzzugkraft (der Schraube):

k2 ⋅ fub ⋅ AS
Ft ,Rd = [ kN ]
γM2

k2 Beiwert für Zugbeanspruchung von Schrauben


k2 = 0,9 allgemein
k2 = 0,63 bei Senkschrauben
fub Zugfestigkeit der Schraube
As Spannungsquerschnitt der Schraube
γM2 Teilsicherheitsbeiwert für Schraubenverbindungen
= 1,25

Tragsicherheitsnachweis (der Schraube):

Ft ,Ed Ft,Ed vorh. Zugkraft je Schraube


≤1 [ ]
Ft ,Rd Ft,Rd Grenzzugkraft der Schraube

Grenzkraft der Schraube auf Durchstanzen:

0,6 ⋅ π ⋅ d m ⋅ t p ⋅ f u e+ s
[ kN ] dm =
Bp ,Rd = 2
γM2

dm rechn. Durchmesser des Schraubenkopfes für Durchst.


e Eckmaß einer Schraube
s Schlüsselweite
tp Blechdicke unter dem Schraubenkopf
fu Zugfestigkeit des Grundwerkstoffes
γM2 Teilsicherheitsbeiwert für Schraubenverb. - γM2 = 1,25

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Verbindungsmittel und deren Nachweise
gleitfest vorgespannte Verbindungen – Kategorien B & C
Beanspruchung quer zur Schraubenachsrichtung

Festigkeitsklassen 8.8 & 10.9

Bemessungswert des Gleitwiderstandes:

k s ⋅ µ ⋅ Fp ,C ⋅ n
Fs,Rd = [ kN ] Fp ,Cd = 0 ,7 ⋅ f ub ⋅ As [ kN ]
γM3
ks Beiwert für Lochform bei vorgespannten Schrauben
= 1,0 bei normalem Lochspiel
µ Reibbeiwert, abhängig von der Art der Reibflächen-
bearbeitung
= 0,50 Oberfläche mit Kugeln oder Sand gestrahlt
= 0,20 Oberfläche unbehandelt
Fp,C Mindestvorspannkraft
fub Zugfestigkeit der Schraube
As Spannungsquerschnitt der Schraube
n Anzahl der Gleitflächen
γM3 Teilsicherheitsbeiwert für Schraubenverbindungen auf
Gleiten (ULS) = 1,25 für Tragfähigkeitsnachweis
γM3,ser Teilsicherheitsbeiwert für Schraubenverbindungen auf
Gleiten (SLS) = 1,10 für Gebrauchstauglichkeitsnachweis
Tragsicherheitsnachweis (der Schraube):

Fs,Ed F s,Ed vorh. Kraft je Schraube


≤1 F s,Rd Bemessungswert des Gleitwiderstandes
Fs,Rd
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Verbindungsmittel und deren Nachweise
Schweißverbindungen

Beanspruchung von Schweißnähten:

FW Beanspruchung der Naht


A W = ∑ ( ai ⋅ leff ,i ) AW wirksame Schweißnahtfläche
i ai rechnerische Schweißnahtdicke
l eff,i rechnerische Schweißnahtlänge

Richtungsbezogenes Verfahren:

σ //,Ed ⎫
⎪ Spannungs-
σ ⊥ ,Ed ⎪ σW , Ed = σ ⊥ ,Ed
2
+ 3 ⋅ ( τ //,Ed
2
+
2
τ⊥ ,Ed ) Komponenten
⎪ F
τ⊥ ,Ed ⎬ = Ed in den Nähten
AW
τ= ,Ed ⎪

⎪⎭
Spannungen in Kehlnähten

Spannungen in Stumpfnähten

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Verbindungsmittel und deren Nachweise
Tragfähigkeit einer Kehlnaht – richtungsbezogenes Verfahren:

Stahlgüte βw
fu
σW , Ed ≤ fW ,Rd = S235 0,8
βW ⋅ γ M 2 S275 0,85

S355 0,9

[ kN / cm²] S420, S460 1,0

0 ,9 ⋅ fu
σ⊥ ,Ed ≤
γM 2 σ W,Ed Schweißnahtspannung
βW Beiwert für Kehlnahtverbindungen
f uk Zugfestigkeit des Werkstoffes
γ M2 1,25 für Schweißnahtverbindungen

Tragfähigkeit einer Kehlnaht – vereinfachtes Verfahren:

Fw ,Ed ≤ Fw ,Rd Fw,Ed Bemessungswert der auf die


wirksame Kehlnahtfläche einwirkenden
[ kN / cm] Kräfte je Längeneinheit
Fw,Rd Bemessungswert der Tragfähigkeit
Fw ,Rd = fvw ,Rd ⋅ a der Schweißnaht je Längeneinheit

Tragfähigkeit Fw,Rd der Schweißnaht je


fu
fvw ,Rd = Längeneinheit ist unabhängig von der
3 ⋅ βW ⋅ γ M 2 Orientierung der wirksamen Kehlnahtfläche
zur einwirkenden Kraft
[ kN / cm²]

fvw,Rd Bemessungswert der Scherfestigkeit der Schweißnaht


a Kehlnahtdicke
βw Korrelationsfaktor
γM2 Teilsicherheitsbeiwert für Verbindungen

Das bedeutet, dass die Normalspannungen wie


Schubspannungen behandelt werden.

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Verbindungsmittel und deren Nachweise

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