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DRK-Schule für soziale Berufe Berlin gGmbH

Fachbereich Fort- und Weiterbildung

Pflegebasiskurs

Einführung

Stand: 25.01.2020

Autor: Sabrina Bünger


Pflegebasiskurs
Kennenlernen: Himmelsrichtungen

Woher kommen Sie?

5 - 7 min alle TN

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Folie 2
Pflegebasiskurs
Kennenlernen: Alphabetische Reihe

Wie heißen Sie?

5 - 7 min alle TN

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Folie 3
Pflegebasiskurs
Kennenlernen: Interview

Wer sind Sie?

1 min / Person jeweils 2 TN

2min / Person Vorstellung durch Interviewer

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Folie 4
Pflegebasiskurs
Vorstellungsrunde

 Wer bin ich?

 Was habe ich bisher beruflich gemacht?

 Welche Erfahrungen habe ich schon mit Pflege am


Menschen gemacht?

 Warum mache ich jetzt diesen Pflegebasiskurs?

 Erwartungen und Befürchtungen?

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Folie 5
Pflegebasiskurs
Unterlagen und Handouts

Zugangslink anfordern zum DRK Online-Speicher (Google Drive):

 fort-weiterbildung@drk-berlin.de

Betreff: Google Drive

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Folie 6
Pflegebasiskurs
Schulordnung
Verhalten im Unterricht
 Pünktlichkeit und Anwesenheit
 bei Verspätung im Sekretariat melden (030-600 300 1901)
 Mobiltelefone aus / lautlos

 Alkoholverbot

 Aufenthalt

 nur in schulischer Tätigkeit in der Schule aufhalten


 rauchen nur an vorgesehenen Plätzen

 Versicherung

 über die Schule im Unterricht und Praktikum


 Unfälle schriftlich melden
 keine Haftung für unbeaufsichtigtes Eigentum
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Folie 7
Pflegebasiskurs
Schulordnung

 Krankmeldung

 bei Krankheit unverzüglich Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung


vorlegen
 bei BG vom Arbeitsamt: Original dorthin, Kopie an die Schule
 Krankmeldung telefonisch/ elektronisch bis spätestens 9.00 Uhr
an die Abteilung Fort- und Weiterbildung
Tel: 030 / 600 300 1960
Email: fort-weiterbildung@drk-berlin.de

 Fehlzeiten

 ohne Krankmeldung: unentschuldigte Fehlzeiten (Abmahnung)


 höchstens 15% (36 UE/Stunden) an Fehlzeiten insgesamt erlaubt

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Pflegebasiskurs
Grundlagen

Gesundheit / Krankheit

10 min Jede/r einzeln

30 min alle TN
Ergebnisvorstellung
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Folie 9
Pflegebasiskurs
Zentrale Begriffe - Gesundheit

 Was ist Gesundheit?

 WHO

 „Ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und


sozialen Wohlergehens und nicht nur das Fehlen
von Krankheit oder Gebrechen.“

 Gibt es wirklich Gesundheit?

 Es gibt keine Gesunden, nur schlecht diagnostizierte


Patienten.

 Oder

 Gesund ist, wer nicht ausreichend untersucht wurde!

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Folie 10
Pflegebasiskurs
Zentrale Begriffe - Gesundheit

 Gesund ist ein Mensch der mit seinen Krankheiten


einigermaßen glücklich leben kann.

 Gesundheit ist dasjenige Maß an Krankheit, das es mir noch


erlaubt, meinen wesentlichen Beschäftigung nachzugehen
(Nietzsche).

 also

 nicht nur die biomedizinische Sichtweise betrachten

 Gesundheit ist relativ

 und von der Perspektive abhängig

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Folie 11
Pflegebasiskurs
Gesundheit- Salutogenese

Aaron Antonovsky (1923-1994)

• Professor für Soziologie


• emigrierte mit seiner Frau 1960 nach Israel
• untersuchte dort Frauen, die im KZ interniert waren
• fast 30 % von ihnen waren trotz erheblicher Traumatisierung in gutem
mentalen Zustand, konnten Gefühle erleben, arbeiteten, lebten in einer
Familie, bezeichneten sich selbst als zufrieden und stabil
• wie konnte das sein?
• Konzept Salutogenese  Entstehung und Aufrechterhaltung von
Gesundheit
• wesentliches Element dabei ist erlebte Kohärenz

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Folie 12
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Folie 13
Pflegebasiskurs
Zentrale Begriffe - Pflege

 Was ist Pflege?

 helfende und unterstützende Tätigkeit

 personenbezogen

 es geht um Gesundheit

 Daraus folgt...

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Folie 14
Pflegebasiskurs
Zentrale Begriffe - Pflege

 Pflegen kann jede/r

 fast alle Menschen pflegen

 Mütter, Väter, Kinder, Partner_innen und sich selbst (z.B.


Zähne putzen)

 es liegt in der Natur des Menschen

 vor allem Frauen sind für den Beruf geeignet (Florence


Nightingale)

 daraus folgt

 Versorgung der zunehmenden Anzahl von


Pflegebedürftigen kann durch unausgebildete Personen
durchgeführt werden
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Folie 15
Pflegebasiskurs
Zentrale Begriffe - Pflege

 Falsch!

 Pflege benötigt geschulte und professionelle Experten

 Warum?

 Was beinhaltet Pflege?

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Folie 16
Pflegebasiskurs
Zentrale Begriffe - Pflege

Kugellager Diskussion: Jede/r kann pflegen!

Pro (außen) vs. Contra (innen)

3-5 min/ pro Alle TN


Kugelpaar

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Folie 17
Pflegebasiskurs
Zentrale Begriffe - Pflege

 Pflegebedürftigkeit = unerfüllte (Grund)bedürfnisse

Begriff der Pflegebedürftigkeit seit Januar 2017 nach SGB 11 § 14


Abs. 1:
„Pflegebedürftig (…) sind Personen, die gesundheitlich bedingte
Beeinträchtigungen der Selbständigkeit oder der Fähigkeiten aufweisen
und deshalb der Hilfe durch andere bedürfen. Es muss sich um
Personen handeln, die körperliche, kognitive, oder psychische
Beeinträchtigungen oder gesundheitlich bedingte Belastungen oder
Anforderungen nicht selbständig kompensieren oder bewältigen
können. Die Pflegebedürftigkeit muss auf Dauer, voraussichtlich für
mindestens sechs Monate, und mit mindestens der in § 15 festgelegten
Schwere bestehen.“
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Folie 18
Pflegebasiskurs
Zentrale Begriffe - Pflege

 Aufgabenbereiche

 Grundpflege

 Hauswirtschaft

 oftmals in der Alten- und Behindertenbetreuung

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Folie 19
Pflegebasiskurs
Arbeitsbereiche der Pflegehelfer

 Beispiele für Mithilfe oder eigenständige Aufgaben in der Pflege

 Grundpflege: Waschen, Duschen, Inkontinenzversorgung,


Zahnpflege, An- und Auskleiden

 Prophylaxen

 Lagerung und Mobilisation

 Krankenbeobachtung und Dokumentation

 Unterstützung bei der Nahrungsaufnahme

 Vitalzeichenkontrollen

 Beratung und Kommunikation, psychische Betreuung

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Folie 20
Pflegebasiskurs
Arbeitsbereiche der Pflegehelfer

 Einsatzgebiete

 Krankenhäuser

 ambulante Pflegeeinrichtungen

 stationäre Pflegeeinrichtungen

 teilstationäre Pflegeeinrichtungen

 Wohngemeinschaften

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Folie 21
Pflegebasiskurs
Ethikkodex

 im Zentrum aller pflegerischen Tätigkeiten steht die


Menschenwürde

 Grundgesetz: „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“

 besondere Rolle der Menschenwürde in der Pflege

 Viele Tätigkeiten überschreiten Grenzen der Intimsphäre

 Pflegebedürftige sind oft nicht mehr in der Lage, ihre Würde


einzufordern

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Folie 22
Pflegebasiskurs
Pflegeleitbild

 Grundsätze und Handlungsrichtlinien von Verbänden und


Institutionen
 konkreter als ein Kodex

 gilt als Selbstverpflichtung aller Mitarbeiter

 Grundsätze des DRK

 Menschlichkeit
 Unparteilichkeit
 Neutralität
 Unabhängigkeit
 Freiwilligkeit
 Einheit
 Universalität
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Folie 23
Pflegebasiskurs
Pflegetheorien/-modelle

 Was ist eine Pflegetheorie?

 wissenschaftlich fundierte, nachvollziehbare und strukturierte


Darstellung von Pflege

 oftmals Bestandteil eines Leitbildes

 Beispiel

 ATL‘s von Juchli

 AEDL‘s von Krohwinkel

 Selbstpflegedefizite von Orem

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Folie 24
Pflegebasiskurs
Aktivitäten des täglichen Lebens (ATL)

 Liliane Juchli: Schweizer Ordensschwester (1971)

 12 Kategorien, die alle Lebensbereiche umfassen sollen

 genaue und gut strukturierte Einschätzung des Pflegebedarfs

 berufliche Basis vieler Pflegenden

 zentraler Punkt in vielen Pflegeplanungen und


Dokumentationssystemen

 Welche ATL‘s sind für die Pflege wichtig?

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Folie 25
Pflegebasiskurs
Die 12 ATL

 Ruhen und Schlafen


 Sich bewegen
 Sich waschen und kleiden
 Essen und trinken
 Ausscheiden
 Regulieren der Körpertemperatur
 Atmen
 Für Sicherheit sorgen
 Sich beschäftigen
 Kommunizieren
 Sinn finden
 Sich als Mann oder Frau fühlen und verhalten

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Folie 26
Aufbau einer Pflegeeinrichtung
Definition

 Einrichtung, in der (oder durch die) pflegebedürftige Menschen (zum

Teil rund um die Uhr) ambulant oder stationär von qualifiziertem

Personal gepflegt und versorgt werden können.

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Folie 27
Aufbau einer Pflegeeinrichtung
Arten von Pflegeeinrichtungen

 Stationäre Pflegeeinrichtungen

 Krankenhaus
 Pflegeheime
 Kurzzeitpflege
 Tagespflege
 Hospiz

 Ambulante Pflegeeinrichtungen

 Ambulante Dienste („Sozialstation“)


 (Demenz)-WG

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Folie 28
Aufbau einer Pflegeeinrichtung
Stationäre Pflege

Quelle: desastis

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Folie 29
Aufbau einer Pflegeeinrichtung
Stationäre Pflege

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Folie 30
Aufbau einer Pflegeeinrichtung
Pflegeeinrichtungen

 Wer pflegt wo?

 Klinik

 Patient ist zu Gast in der Einrichtung

 Pflegeheim

 Bewohner ist dort zu Hause, dennoch gelten Regeln einer


Pflegeeinrichtung

 Ambulante Pflege, Demenz-WG

 Pflegekräfte sind zu Gast bei der Pflegeperson

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Folie 31
Aufbau einer Pflegeeinrichtung
Pflegenoten

 Pflegequalität soll in Pflegeheimen und ambulanten


Pflegestationen „gemessen“ werden
 Bewertung durch Punktesystem und Umrechnung in eine
Schulnote ( 1 – 5)
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Folie 32
Aufbau einer Pflegeeinrichtung
Richtlinien zur Qualitätsprüfung - Stationär

 77 Einzelbewertungen im stationären
Bereich
 Schwerpunkt: Pflege und
medizinische Versorgung

 Wertung pro Item: 0 (nicht erfüllt) bis


10 (voll erfüllt)

 Zur Beurteilung

 2 Bewohner mit Pflegegrad 1/2


 2 Bewohner mit Pflegegrad 3
 3 Bewohner mit Pflegegrad 4
 5 Bewohner mit Pflegegrad 2

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Folie 33
Aufbau einer Pflegeeinrichtung
Richtlinien zur Qualitätsprüfung - Ambulant

 49 Einzelbewertungen im ambulanten
Bereich

 Schwerpunkt: Pflegerische Leistungen

 Zur Beurteilung

 3 Personen mit Pflegegrad 2


 3 Personen mit Pflegegrad 3
 2 Personen mit Pflegegrad 4/5
 Auswahl wird zufällig getroffen,
Durchführung erfolgt
unangemeldet

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Folie 34
Aufbau einer Pflegeeinrichtung
Richtlinien zur Qualitätsprüfung

 Prüfdaten

 Daten-Clearing-Stelle (DCS)
 Gemeinschaftsprojekt der Pflegekassenverbände

 Veröffentlichung im Internet

 Pflegenavigator der AOK

 www.aok-pflegeheimnavigator.de

 Pflegelotse der Ersatzkassen

 www.pflegelotse.de
 Pflegekompass der Knappschaft
 www.der-pflegekompass.de
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Folie 35
Aufbau einer Pflegeeinrichtung
Verletzen von Privatgeheimnissen StGB § 203

 Schweigepflicht

 bezieht sich auf „Geheimnisse“, persönliche Tatsachen, die nur


wenigen bekannt sind

 z.B. Krankheiten, Kummer, etc.

 Straftatbestand

 bezieht sich auf einzelne Personen

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Folie 36
Aufbau einer Pflegeeinrichtung
Verletzen von Privatgeheimnissen StGB § 203

 Verschwiegenheitspflicht

 bezieht sich auf betriebsinterne Angelegenheiten

 z.B. Vorkommnisse, Probleme, etc.

 Pflicht gegenüber dem Arbeitgeber, diese einzuhalten

 ist keine Straftat, kann aber zu arbeitsrechtlichen Konsequenzen


führen (z. B. Kündigung)

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Folie 37
Aufbau einer Pflegeeinrichtung
Verletzen von Privatgeheimnissen StGB § 203

 Datenschutz

 persönliche Daten des Bewohners / Patienten oder


Sozialleistungsträger

 z.B. Name, Geburtsdatum, Adresse, Krankenkasse, Arbeitsamt,


etc.

 zu Unrecht gespeicherte Daten müssen gelöscht werden

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Folie 38
Recht in der Pflege
Unterschlagung StGB § 225

 § 14 Abs. 5 HeimG

 legt fest, dass es der Leitung, den Beschäftigten oder sonstigen


Mitarbeiterinnen oder Mitarbeitern des Heimes untersagt ist, sich
von oder zugunsten von Bewohnerinnen oder Bewohnern neben
der vom Träger erbrachten Vergütung Geldleistungen für die
Erfüllung der Pflichten aus dem Heimvertrag versprechen oder
gewähren zu lassen

 Dies gilt nicht

 soweit es sich um eine geringwertige Aufmerksamkeit handelt

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Folie 39
Pflegebasiskurs
Literatur

 Grundlagen zum
Berufsbild Pflege

 Kap.1, ab S.13

 Pflegewissenschaft

 Kap.3.1, ab S.39

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Folie 40

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