Sie sind auf Seite 1von 3

Nationale Technologieplattform Smart Grids Austria

I: www.smartgrids.at
E: office@smartgrids.at
T: 01 588 39 - 32

Positionspapier Nationale Technologieplattform Smart Grids Austria


Die Nationale Technologieplattform Smart Grids Austria vereint alle relevanten Akteure aus
der E-Wirtschaft, Industrie und F&E Einrichtungen unter einem Dach. Sie verfolgt das Ziel,
gemeinsame Kräfte für zukünftige intelligente und damit für effizientere Stromnetze zu
bündeln. Die Plattform schafft den Rahmen für eine koordinierte Abstimmung der
österreichischen Akteure und damit eine einheitliche österreichische Perspektive zum Thema
Smart Grids. Bereits 2010 veröffentlichte sie die Roadmap „Der Weg in die Zukunft der
elektrischen Stromnetze“: Diese identifiziert entscheidende Faktoren für die Implementierung
der Smart Grids und zeigt einen koordinierten und strukturierten Weg zur Realisierung von
Smart Grids in Österreich auf.

Die intelligente Stromversorgung mit Smart Grids

Smart Grids sind Stromnetze, welche durch ein abgestimmtes Management mittels zeitnaher
und bidirektionaler Kommunikation zwischen

 Netzkomponenten
 Erzeugern
 Speichern und
 Verbrauchern

einen energie- und kosteneffizienten Systembetrieb


für zukünftige Anforderungen unterstützen.

Smart Grids bieten Vorteile

• Integration erneuerbarer Energien: Smart Grids ermöglichen es, den in Zukunft


massiv steigenden Anteil an dezentraler Stromerzeugung in den aktuellen
Verteilernetzbetrieb optimal zu integrieren, um so zusätzliche elektrische Energie zur
Deckung des Verbrauchs bereitzustellen. Es handelt sich hier um eine verbesserte
Kombination von dezentraler Energieerzeugung mit herkömmlichen Kraftwerken zur
Gewährleistung der Versorgungssicherheit.
• Dynamische Steuerung: Smart Grids sind besser steuerbar. Zur Bewältigung der
zukünftigen Herausforderungen verfügen sie über Mechanismen zur Stabilisierung
und liefern damit einen Beitrag zur Netzstabilität und Versorgungssicherheit.
• Netzsynergien: Smart Grids bieten eine wesentliche Plattform und mögliche
Synergien für die Etablierung von intelligenten Energieeffizienzsystemen. Sie
schaffen damit Anreize für einen effizienteren Energieeinsatz und dem besseren
Ausnützen vorhandener Energie: einerseits zur Unterstützung und Optimierung der
lokalen Verteilernetzbetriebsführung und andererseits zur Deckung des
Energieverbrauchs der Kunden vor Ort.
• Netzoptimierung: Smart Grids helfen zukünftige Anreize für die Optimierung des
Gesamtsystems zu schaffen, - z. B. flexible Tarifmodelle, Virtuelle Kraftwerke,
besseres Ausnützen bestehender oder zukünftig notwendiger Strominfrastruktur,
Optimierung von Investitionen.
• Kostenoptimierung: Auf lange Sicht ermöglichen Smart Grids die Mehrkosten für
den Umbau des Energiesystems zu minimieren. Dies gelingt durch
Netzautomatisierung und durch die Integration erneuerbarer Energien. So werden
Kosten für Energieträger und CO2 Emissionen reduziert und die Energieeffizienz
verbessert.
Nationale Technologieplattform Smart Grids Austria
I: www.smartgrids.at
E: office@smartgrids.at
T: 01 588 39 - 32

10 Forderungen der Nationalen Technologieplattform Smart Grids Austria


für die Realisierung intelligenter Stromnetze in Österreich

Der Weg zu einer intelligenten Strominfrastruktur in Österreich beginnt heute –


für eine effiziente, sichere und ökologische Stromversorgung von morgen.

1. Klare energiepolitische Vorgaben in Österreich: Alle relevanten


Stakeholder (Politik und Industrie) in Österreich müssen sich gemeinsam für
ein umfassendes Smart Grids-Programm einsetzen, um volkswirtschaftlichen
Vorteile der Smart Grids zu ermöglichen. Dies betrifft Themen wie
Standardisierung, Forschung & Entwicklung, Modellregionen und
Datenschutz.

2. Ausbau von wettbewerbsfähigen Forschungsrahmenbedingungen: Um


die durch Smart Grids ermöglichten Vorteile für nachhaltige Energien, für die
Umwelt und die Volkswirtschaft zu realisieren, ist eine nachhaltige
Förderpolitik mit transparenten Kriterien und langfristiger Konzeption nötig. Sie
soll so F&E- sowie Demonstrationsprojekte ermöglichen.

3. Modellregionen: Um Österreichs Position als innovativer Leitmarkt im


internationalen Wettbewerb zu stärken, ist die rasche Realisierung von
großflächigen Demonstrations-projekten nötig, die gemeinsam von
Energieunternehmen, Technologieentwicklern und Forschungsinstitutionen
umgesetzt werden. Die Erkenntnisse dieser angewandten
Forschungsmethodik müssen wissenschaftlich analysiert werden und laufend
in die Entwicklung technologischer Komponenten einfließen.

4. Internationale Sichtbarkeit der österreichischen Aktivitäten: Forschungs-


und Entwicklungseinrichtungen sollten sich auf europäischer Ebene noch
stärker positionieren und nationale Schwerpunkte sichtbar machen.

5. Instrumente und Programme für Entwicklung und Marktüberleitung von


Smart Grids-Technologien sollen:
(1) hohe Wertschöpfung für Österreich erzeugen,
(2) einen möglichst großen Technologievorsprung initiieren und nachhaltig
forcieren,
(3) rechtliche Rahmenbedingungen schaffen, die Innovationen im
Energiesystem nicht nur zulassen, sondern verstärken und
(4) es ermöglichen F&E-Ergebnisse erfolgreich in den Markt bzw. in die
Produktion im Rahmen von Pilotprojekten überzuleiten.

2
Nationale Technologieplattform Smart Grids Austria
I: www.smartgrids.at
E: office@smartgrids.at
T: 01 588 39 - 32

6. Erhöhung der Smart Grid F&E - Förderung: Ohne leistungsfähige


Komponenten, Informations- und Kommunikationstechnologien und der
Weiterentwicklung bestehender Technologien für Steuerungssysteme sowie
der Energietechnik gibt es keine Smart Grids. Voraussetzung dafür sind
geeignete Netzbetriebsmittel (zum Beispiel Sensorik, Aktorik,
Automatisierung) und neue Schnittstellen von Energie- zu Informationsnetzen.
Daher muss die derzeitige F&E-Förderung für Smart Grids Basistechnologien
auf ca. 12 - 15 Mio. Euro pro Jahr1 erhöht werden.

7. Kooperation und Schwerpunkte in Technologie- und Forschungsfragen:


Koordinierung, Abstimmung sowie Mitgestalten von nationalen und
europäischen Smart Grid Initiativen wie dem SET Plan, D-A-CH Region und
neuen Forschungsprogrammen. Der österreichische Fokus auf Smart
Distribution Grids, intelligente Stromverteilernetze, muss im internationalen
Austausch gezielt positioniert werden.

8. Standardisierung: Wirtschaft und Politik müssen nationale Interessen, die


von der NTP Smart Grids Austria unterstützt werden, in den nationalen,
europäischen und globalen Smart Grids Standardisierungsprozess einbringen.

9. Datenschutz: Die Rahmenbedingungen für Smart Grid sind so zu gestalten,


dass die neuen Energienetze dezentrale Erzeugungsanlagen effizient und
unter Berücksichtigung von Datenschutz sensible Energiedaten in Smart
Grids Anwendungen integrieren können.

10. Datensicherheit: Die Informations- und Kommunikationsinfrastruktur für


Smart Grids muss ein vom Grund her sicher aufgebautes Netzwerk sein, um
die Betriebssicherheit und Versorgungszuverlässigkeit von Verteilernetzen
gewährleisten bzw. erhöhen zu können („Security by Design“).

1
Roadmap Smart Grids Austria (www.smartgrids.at)
3

Das könnte Ihnen auch gefallen