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Entscheidungsgrundlagen Flachdach Stand

August 2011

Technisches Handbuch
Entscheidungsgrundlagen Flachdach

Inhalt Seite

Einführung 5

Geschichte und Form der Flachdächer 5

Argumente, Gefälle 6

Konstruktionsarten 7

Nicht belüftetes Dach, belüftetes Dach 7

Funktionsschichten 8

Tragdecken 8

Trenn- und Ausgleichsschicht 10

Dampfsperrschicht 10

Wärmedämmschicht 13

Trennschichten 14

Dachabdichtung 15

Oberflächenschutz, Auflast/Wartungswege 18

Lagesicherung 19

Mechanische Befestigung 19

Lose Verlegung mit Auflast 22

Verklebte Verlegung 23

Kombination von Verlegearten 24

Windlasten 25

Dachflächenaufteilung 26

Bauphysik 28

Tauwasserschutz 28

Wärmeschutz 30

Schallschutz 31

Brandschutz/Brandschutztechnische Bestimmungen 32

Genutzte Dachflächen 33

Dachterrassen, Parkdecks 33

Begrünte Dächer 34

Extensive Begrünung, intensive Begrünung 34

Funktionsschichten, Hinweise 35
Entscheidungsgrundlagen Flachdach

Inhalt Seite

An- und Abschlüsse 36

Anforderungen für die Praxis 36

Wandanschlüsse 38

Dachabschlüsse 40

Bauwerksfugen, Lichtkuppelanschlüsse, Einbauteile 41

Entwässerung 42

Innenentwässerung – Hinweise zur Planung 42

Innenentwässerung – Hinweise zur Ausführung 43

Außenentwässerung 43

Sanierung 44

Grundsätzliches zur Sanierung 44

Sanierung: Erst prüfen, dann sanieren 45

Objektbezogene Sanierung 47

Sanierung mit Kunststoff-Dachbahnen 47

Normen und Richtlinien 48

DIN/VOB und andere Bestimmungen 48

DIN EN ISO 9001 49

Rechtliche Hinweise und Impressum 50


Flachdächer.
Architektur in Top-Form
Entscheidungsgrundlagen Flachdach Einführung 5

Geschichte und Form der Flachdächer

Flachdach Pultdach HP-Schalendach Sheddach Schmetterlingsdach Faltdach Tonnendach Satteldach

Zur Geschichte: Zur Form:


Flachdächer – nicht erst seit gestern Flachdächer müssen nicht flach sein ...

Flache und flach geneigte Dächer zählen zu Anders als der Name „Flachdach” erwarten
den ältesten Bauformen der Menschheits- lässt, sind die entscheidenden Merkmale für
geschichte. Großflächige, weit gespannte ein Flachdach unabhängig von der Dach-
Hallenkonstruktionen wurden jedoch erstmals neigung. Die Formen der Flachdächer sind
mit der beginnenden Industrialisierung reali- so vielseitig wie der Einfallsreichtum der
siert. Neuartige bahnenförmige Abdichtungs- Architekten und Flachdachplaner.
materialien wurden benötigt. Teer- oder in Flachdächer zeichnen sich vielmehr aus durch
späterer Zeit Bitumenbahnen waren die ersten eine flächige, fugenlose Dachabdichtung
Vorläufer moderner Dachabdichtungssysteme im Gegensatz zur schuppenartigen
aus Kunststoff. Deckung beim geneigten Dach
eine flächige Unterlage als Träger für die
In den 50er Jahren begann die Geschichte Dachabdichtung.
des modernen Flachdachs mit Dach- und
Dichtungsbahnen aus Polyisobutylen (PIB). Flachdächer unterscheiden sich
Ihre Werkstoffeigenschaften werden seither im Wesentlichen nach:
ständig weiterentwickelt und optimiert. PVC-
Dachbahnen (Polyvinylchlorid weich) sind seit 1. Art der Konstruktion
den 60er Jahren auf dem Markt.
Nicht belüftete Dächer (früher Warmdach
Kunststoff-Dachbahnen haben in Deutschland genannt)
heute einen Marktanteil von ca. 40 % und sind Belüftete Dächer (früher Kaltdach genannt)
damit eine wichtige Werkstoffgruppe für den
Einsatz bei Dächern mit Dachabdichtungen. 2. Art der Nutzung

Nicht genutzte und extensiv begrünte


Dachflächen (nur zur Wartung und
Instandhaltung begehbar)
Genutzte Dachflächen
– begehbar: Terrassen, Balkone
– befahrbar: Parkdecks, Hofkellerdecken
– bepflanzt: intensiv begrünte Dachflächen

Das Flachdach gehört zu den am stärksten


beanspruchten Bauteilen eines Gebäudes und
muss deshalb systematisch geplant und sorg-
fältig ausgeführt werden. Nur so kann es den
zu erwartenden Beanspruchungen über viele
Jahre hinweg standhalten.
6 Einführung Entscheidungsgrundlagen Flachdach

Argumente
Gefälle

Argumente für Flachdächer Flachdächer sollten Gefälle haben,

 eringes Eigengewicht der Dachabdichtung


G um Niederschlagswasser möglichst schnell
und der übrigen Funktionsschichten abzuleiten
Wirtschaftliche Konstruktion um stehendes Wasser und aggressive Was-
Überbrückung großer Spannweiten serpfützen auf der Abdichtung auszu-
Vielseitig in der Nutzung: schließen
– als Dachterrasse denn stehendes Wasser führt bei Frost zu Eis-
– als begrünte Dachfläche schollen, die beim Ausdehnen erhebliche
– als Parkdeck Kräfte z. B. auf Durchdringungen ausüben
Tageslicht in innenliegenden Räumen können
Aggregate wie Entlüftungsanlagen können um mechanischen Beschädigungen der
auf dem Dach platziert werden und sind für Abdichtung durch Schlammablagerungen in
Wartungsarbeiten leicht zugänglich Pfützen oder durch Eisbildung entgegenzu-
Besonders geeignet für Gebäude mit extrem wirken
hohen raumklimatischen Belastungen wie um Arbeitserschwernisse durch stehendes
Schwimmbäder, Kühlhäuser und klimati- Wasser während der Verlegung auszu-
sierte Gebäude schließen
Lagesicherung gegen Windsog problemlos um Wassersackbildungen zu vermeiden, die
realisierbar, auch bei extrem hohen Gebäu- zu erheblichen Zusatzlasten führen können.
den oder Gebäuden in exponierter Lage. Ein Beispiel: 1 cm stehendes Wasser bedeu-
Jede beliebige Dachneigung ist möglich tet eine Zusatzlast von 100 N/m2
Ein Gefälle erhöht die Lebensdauer des
Der Planer hat volle gestalterische Freiheit. Flachdaches beträchtlich, unabhängig
davon, welche Materialien eingesetzt wer-
den. Denn die aus stehendem Wasser resul-
tierenden Beanspruchungen werden
reduziert
Die Flachdachrichtlinien tragen diesem
Umstand dadurch Rechnung, indem sie
vorgeben, dass Dächer mit Gefälle von
mindestens 2 % geplant werden sollen

Gefälle erhöht
die Lebensdauer
des Flachdachs
beträchtlich.
Entscheidungsgrundlagen Flachdach Konstruktionsarten 7

Nicht belüftetes Dach,


belüftetes Dach

Das nicht belüftete Dach ist einschalig. Das belüftete Dach ist zweischalig. Die obere
Alle Schichten liegen unmittelbar auf der Schale dient als Unterlage für die Dachabdich-
Tragdecke auf. tung. Der Luftraum zwischen den beiden Scha-
len wird bei dieser Konstruktionsart von außen
Die Mehrzahl der heute erstellten Flachdächer be- und entlüftet, um die Bau- und Nutzungs-
werden als nicht belüftete Dächer ausgeführt. feuchte abzuführen.

Typischer Schichtenaufbau eines nicht belüfteten Daches: Typischer Schichtenaufbau des belüfteten Daches (von unten nach
Stahlprofilblech, Dampfsperre, Wärmedämmschicht, Abdichtung. oben): Deckenverkleidung, Dampf- und Luftsperrschicht, Wärme-
dämmschicht, Luftraum, Holzschalung, Dachabdichtung.

Das Umkehrdach (UK-Dach) ist eine Variante Wie beim nicht belüfteten Dach eine Dampf-
des nicht belüfteten Daches. Die Besonderheit sperre erforderlich ist, so muss beim belüfteten
bei dieser Dachart ist, dass die Wärmedämm- Dach die untere Schale einen gewissen Wider-
schicht oberhalb der Dachabdichtung liegt. stand gegen Wasserdampf-Diffusion besitzen.
Sie soll verhindern, dass mehr Wasserdampf in
Das UK-Dach erfordert eine massive Tragdecke den Luftraum gelangt, als durch die Belüftung
sowie eine Auflast zur Lagesicherung der abgeführt werden kann. Sie übernimmt somit
Wärmedämmschicht. Beides sind Vorgaben, die Funktion einer Dampfsperrschicht.
die jedoch mit den heute üblichen Leichtdach- Die luft- und winddichte Ausführung dieser
Konstruktionen, z. B. Stahlleichtdächern, nur Dampfsperrschicht ist besonders wichtig. Denn
schwer vereinbar sind. schon durch relativ kleine Undichtigkeiten oder
Fugen kann ein Vielfaches mehr an Feuchtig-
Das UK-Dach erfordert spezielle Wärmedämm- keit in den Luftraum gelangen als durch Dif-
stoffe (u. a. mit geringer Wasseraufnahme), fusion. Dabei besteht die Gefahr, dass diese
deren Dämmwirkung trotz der Belastungen Feuchtigkeit nicht mehr über die Belüftung
durch die Bewitterung erhalten bleibt, z. B. abgeführt werden kann und es somit zu
extrudierter Polystyrol-Hartschaum. Feuchtigkeitsanreicherungen im Dachaufbau
kommt. Gleichzeitig führen derartige Undich-
tigkeiten zu hohen Wärmeverlusten.
8 Funktionsschichten Entscheidungsgrundlagen Flachdach

Tragdecken:
Stahlprofilbleche

Die Tragdecke dient als Unterlage für den Stahlprofilbleche


weiteren Dachschichtenaufbau. Sie hat die sind leicht und
Aufgabe: beweglich, mit luft-
– Eigen- und Fremd- durchlässigen Fugen
lasten zu tragen in der Fläche und in den Anschluss-
und den Raum bereichen. Stahlleichtdächer lassen sich schnell
nach oben hin verlegen und ermöglichen große Spannweiten
abzuschließen, bei geringem Gewicht. Stahlprofilbleche wei-
– in Abhängigkeit sen relativ große Durchbiegungen auf.
von Material und
Masse die Wärme- Zu beachten:
dämmung, die
Wärmespeicherung, Aufgrund der profilierten Oberfläche der
den Schall- und Bleche bleibt nur eine reduzierte Auflageflä-
Brandschutz mit che für die weiteren Schichten. Höhenunter-
zu übernehmen, schiede von Obergurt zu Obergurt sind mög-
– durch Gefällebildung die rasche Entwäs- lich, wenn die Bleche „gezogen” werden
serung des Daches zu erreichen.
Die Obergurte der Profilbleche sollen mög-
Die Tragdecke muss verschiedenen Anforde- lichst in einer Ebene liegen, denn sonst
rungen genügen: besteht die Gefahr, dass z. B. bei der ver-
klebten Fixierung kein Klebekontakt
Tragfähigkeit zwischen Blech und zu verklebender Schicht
Verformungsverhalten zustande kommt. Auch ein aufschäumender
Ebenheit Polyurethan-Klebstoff stößt bei zu großen
Fugenausbildung Abständen an seine Grenzen
Sauberkeit
Durch Unebenheiten der Profilblech-
Die gebräuchlichsten Werkstoffe von Oberseite sind außerdem Höhenversprünge
Tragdecken im Neubau: im Bereich der Dämmplattenfugen kaum zu
vermeiden
Stahlprofilbleche Verklebungen erfolgen grundsätzlich auf
Ortbeton den Schultern der Obergurte.
Stahlbeton-Fertigteile/Spannbeton-
Fertigteile
Porenbeton (früher: Gasbeton)
Holzschalung
Baufurnierplatten/Spanplatten
Bimsbetonplatten/Bimsstegdielen

Bei der Planung von Schichtenaufbauten


und Details müssen die unterschiedlichen
Eigenschaften der Tragdecken berücksichtigt
werden.
Entscheidungsgrundlagen Flachdach Funktionsschichten 9

Tragdecken:
Stahlbeton,
Porenbeton, Bimsbeton,
Holzschalungen

Stahlbetondecken Holzschalungen
sind massiv, starr und relativ unbeweglich. werden vorwie-
Das bedeutet: gend bei belüfteten Dächern eingesetzt.
Ortbeton-Decken Aus Verträglichkeitsgründen sollten nur
aus Stahlbeton Holzschutzmittel auf Salzbasis eingesetzt
unterliegen relativ werden. Spanplatten sollen dem Typ
geringen Form- V 100 G entsprechen, Baufurnierplatten
änderungen und dem Typ BFU 100 G. Die Nenndicke von
zeigen geringe Durchbiegungen. Außerdem Brettschalung beträgt mindestens 24 mm bzw.
weisen sie eine ebene, geschlossene Ober- mindestens 22 mm bei Holzwerkstoffen.
fläche auf. Ähnliche Eigenschaften haben
Stahlbeton-Fertigteilkonstruktionen. Aus bauphysikalischen Gründen werden
nicht belüftete Holzkonstruktionen mit Zwi-
Zu beachten: schensparrendämmung nur bei freibewitterten
Dachaufbauten ohne Auflast empfohlen.
Die zahlreichen konstruktionsbedingten
Fugen bei Fertigteilkonstruktionen müssen Fugen in Tragdecken, insbesondere Dehn-
entsprechend den zu erwartenden Bewe- fugen, sind den Erfordernissen entsprechend
gungen ausgebildet werden. auszubilden. Grundvoraussetzung für die
Planung einer Fugenausbildung ist, dass die
auftretenden Bewegungen bekannt sind.

Porenbeton und Bimsbeton ist ein Leicht- Der Voranstrich auf Tragdecken hat die
beton, der gleich- Aufgabe, Staub zu binden und die Haftfähig-
zeitig die Funktion keit von Klebstoffen zu verbessern.
der Tragdecke und Der Voranstrich ist also nur bei verklebten
der Wärmedämm- Schichtenaufbauten erforderlich und auch
schicht übernimmt. dort nur, wenn der Untergrund eine direkte
Zum Einsatz von Porenbeton bei Gebäuden mit Verklebung nicht zulässt, z. B. generell bei
höheren raumklimatischen Verhältnissen siehe Heißbitumen-Verklebungen.
Abschnitt Dampfsperrschicht Seite 11.
Auf verzinkten Stahlprofilblechen, die heute
Hinweise: nur noch bei Dachsanierungen vorkommen,
dient ein Kaltbitumenvoranstrich nur zur Haft-
Bei Dachsanierungen mit mechanischer Be- vermittlung und gilt nicht als Korrosionsschutz
festigung ist in jedem Fall durch Auszugs- im Sinne der Zulassungsbestimmungen.
versuche zu prüfen, ob der Porenbeton für
eine mechanische Befestigung geeignet ist

Die Fugen der Porenbetonplatten sind stets


luftdicht zu verfüllen.
10 Funktionsschichten Entscheidungsgrundlagen Flachdach

Trenn- und Ausgleichsschicht


Dampfsperrschicht*)

Die Trenn- und Ausgleichsschicht zwischen Die Dampfsperre unterhalb der genügend
Tragdecke und Dampfsperrschicht schützt die dicken Wärmedämmschicht verhindert, dass zu
Folgelagen gegen Rauigkeiten und gegen viel Wasserdampf aus dem Gebäudeinneren
chemische Einwirkungen aus der Unterlage. und der noch baufeuchten Tragkonstruktion in
die Dämmschicht eindringt und dort als Tau-
Außerdem soll sie kleine Schwind- und wasser ausfällt.
Spannungsrisse in der Tragkonstruktion über-
brücken. Zusätzlich dient die Dampfsperrschicht als
Luftsperre. Sie verhindert, dass über Wind-
Es wird vorwiegend Kunststoffvlies verwendet. strömungen (Konvektion) oder Luftaustausch
größere Mengen Feuchtigkeit in den Funktions-
schichtenaufbau transportiert werden.

Die Dampfsperre muss systemgerecht sein.


Dies lässt sich mittels einer Diffusionsberechnung
nach DIN 4108, Teil 3, überprüfen. Bei einer der-
artigen Diffusionsberechnung wird festgestellt,
ob die Feuchtebilanz des Dachschichtenaufbaus
positiv ist, d. h. ob in den Wintermonaten weni-
ger Tauwasser eindiffundiert, als in den Sommer-
monaten ausdiffundieren kann. Es ist daher
Trenn- und
Ausgleichsschicht
nicht generell erforderlich, dass der Sperrwert
bei rauer der Dampfsperre größer ist als der Sperrwert der
Betondecke. Dachabdichtung.

Zu beachten:

Keine separate Trenn- und Ausgleichsschicht


wird benötigt bei:
– loser Verlegung der Dachschichten,
– punkt- oder streifenweiser Verklebung der
Dampfsperrbahnen.
Eine mechanische Befestigung des Dachschich-
Voraussetzung dafür ist allerdings ein tenaufbaues durch die Dampfsperre hindurch
Untergrund ohne klaffende Risse, Betongrate beeinträchtigt deren Wirkungsweise normaler-
und scharfe Kanten. weise nicht.

Die Dampfsperre ist grundsätzlich zu empfehlen.

Bei raumklimatisch höher beanspruchten


Gebäuden empfiehlt sich der Einbau einer
Dampfsperrbahn mit Aluminiumeinlage
bzw. eine Aluminium-Verbundfolie, um den
*) Z um Begriff „Dampfsperrschicht” Dachaufbau von unten her dampfdicht abzu-
siehe Seite 11, linke Spalte schotten.
Entscheidungsgrundlagen Flachdach Funktionsschichten 11

Dampfsperrschicht:
Dampfsperre bei Stahlprofilblechen, Porenbeton

Eine Dampfsperrschicht kann gleichzeitig die Dampfsperre bei Stahlprofilblechen


Funktion einer Notabdichtung (Bauzeitabdich-
tung) übernehmen. Auch bei normalen raumklimatischen
Verhältnissen reicht das Stahlblech als
Als Dampfsperrbahnen in Kombination mit FDT Dampfsperre nicht aus. Deshalb ist auch hier
Kunststoff-Dachbahnen werden eine Dampfsperre zu empfehlen. Wegen der
empfohlen: unvermeidlichen Fugen/Durchdringungen ist sie
PE-Folien: z. B. FDT Dampfsperre fk besonders in den Anschlussbereichen unent-
und FDT Dampfsperre PE behrlich.
Aluminium-Verbundfolien:
z. B. FDT Dampfsperre Alu-gv-sk Weitere Gründe für den Einbau einer separa-
Bitumenbahnen, evtl. mit Metallbandeinlage ten Dampfsperrschicht:

*) Gemäß DIN 4108, Teil 3 vom Juli 2001 Nachträgliche Nutzungsänderung, die zu
wird der Begriff „Dampfsperrschicht” höheren raumklimatischen Belastungen
zukünftig ersetzt. führt
Fugen in Anschlussbereichen, die Tauwas-
Die neuen Bezeichnungen lauten: serbildung verursachen
– diffusionshemmende Schicht: Bauteilschicht Luftundurchlässiger Dachaufbau ist nur mit
mit 0,5 m ≤ sd**) < 1.500 m, z. B. PE-Folien, einer Dampfsperrschicht zu erreichen
Bitumenbahnen
– diffusionsdichte Schicht: Bauteilschicht mit Die Frage, ob bei wärmegedämmten Stahlpro-
sd**) ≥ 1.500 m, z. B. Bitumenbahnen mit filblech-Dächern eine Dampfsperrschicht not-
Metallbandeinlage, Aluminium-Verbundfolien. wendig ist oder nicht, lässt sich nicht durch
eine Diffusionsberechnung nach DIN 4108,
FDT verwendet in den Unterlagen Teil 3 nachweisen. Denn der Einfluss der
weiterhin den bisher üblichen Begriff Längs- und Querstöße der ansonsten dampf-
„Dampfsperrschicht”. dichten Trapezprofile kann anhand dieser
Rechnung nicht abgeschätzt werden.

**) s d-Wert: wasserdampfdiffusionsäquivalente Dampfsperren bei Porenbeton


Luftschichtdicke

Wärmeschutztechnisch richtig bemessene


Dachdecken aus Porenbeton benötigen keine
Dampfsperrschicht, wenn die Klimaverhältnisse
innen 20 °C und 65 % relative Luftfeuchtigkeit
nicht überschreiten. Dies gilt auch für Poren-
beton-Decken mit oberer Zusatz-Wärme-
dämmschicht. Bei Gebäuden mit höheren
raumklimatischen Verhältnissen besteht die
Gefahr einer unzulässig hohen Kondensat-
bildung oder Kondensatanreicherung innerhalb
des Porenbetons. Durch den Einbau einer ober-
seitigen Dampfsperre ist dieses Problem nicht
zu Iösen. Hier empfiehlt sich die Ausführung
als belüftetes Dach.
12 Funktionsschichten Entscheidungsgrundlagen Flachdach

Dampfsperre:
Klimatisierte Gebäude, Nahtverbindungen,
An- und Abschlüsse

Dampfsperre bei klimatisierten Gebäuden Hinweis:

Bei klimatisierten Räumen muss jegliche Auf eine luftundurchlässige Ausführung ist
Tauwasserbildung im Schichtenaufbau verhin- – auch im Detail – besonders zu achten.
dert werden, da ein Austrocknen im Sommer
zum Rauminneren kaum möglich ist (u. a. we- Nahtverbindung von Dampfsperren
gen des bei klimatisierten Gebäuden üblichen
Luftüberdrucks). Deshalb ist in solchen Fällen Die Nähte der Dampfsperrbahnen müssen dicht
eine praktisch diffusionsdichte Dampfsperre geschlossen sein. Bei PE-Folien geschieht dies
mit einem sd-Wert ≥ 1.500 m erforderlich. mit speziellen Verbindungsbändern mit einer
Nahtüberdeckung von 10 cm.

An- und Abschlüsse bei Dampfsperren

Dampfsperren sind an allen An- und Abschlüs-


sen bis über die Dämmschicht hochzuführen
und anzuschließen. An Durchdringungen wie
Dunstrohre, Gullys usw. sind sie ebenso anzu-
schließen. Der Anschluss der Dampfsperre
sollte im „warmen” Bereich der Wärmedämm-
schicht erfolgen.

Auf eine luftundurchlässige Ausführung ist


zu achten.

Dichtungsband
dient als Luftsperre.
Entscheidungsgrundlagen Flachdach Funktionsschichten 13

Wärmedämmschicht:
Polystyrol-Hartschaumplatten, Mineralwolleplatten

Die Wärmedämmschicht 2. Wärmedämmung aus Mineralwolle-


platten
–b  egrenzt Wärmever-
luste, spart Energie ein, Mineralwolleplatten der Baustoffklasse A,
– ermöglicht ein behag- nicht brennbar, nach DIN EN 13162,
liches Raumklima, Typ MW 040 DAA dm mit einer hohen Punkt-
– begrenzt temperatur- belastbarkeit nach EN 12430 (mind. 500 N bei
bedingte Verformungen 5 mm Verformung) und einer erhöhten Druck-
und Dehnungen der festigkeit (Druckspannung bei 10 % Stauchung
Tragkonstruktion und mind. 0,06 N/mm (60 kPa))
– verhindert Tauwasser-
bildung an der In Verbindung mit der verklebten Verlegung
Deckenunterseite. von Rhepanol fk werden Platten mit ober-
– Als Gefälledämmschicht seitiger Beschichtung (Bondrock, Megarock)
ermöglicht sie zusätzlich die eingesetzt.
einwandfreie Entwässerung
der Dachfläche. Die erhöhte Druckfestigkeit hat zwei positive
Auswirkungen:
Kriterien für die Auswahl von
Dämmstoffen Die Punktbelastungsfähigkeit wird erhöht.
Dies ist für die mechanische Befestigung im
Wärmeleitfähigkeit
überdeckten Bahnenrand entscheidend
Brandverhalten
Festigkeit
Die Widerstandsfähigkeit während der Bau-
Formbeständigkeit
und Nutzungsphase (z. B. Begehen) wird
Verträglichkeit mit anderen Stoffen
erhöht.
Temperaturbeständigkeit

Im Zusammenhang mit Kunststoff-Dachbah-


nen von FDT werden im nicht belüfteten Dach
vorwiegend folgende Dämmstoffe eingesetzt:

1. Wärmedämmung aus Polystyrol-


Hartschaum

Polystyrol-Hartschaum nach DIN EN 13163,


Typ EPS 040 DAA dm (früher: PS 20 SE) bzw.
Typ EPS 040 DAA dh (früher: PS 30 SE)
bei höheren Anforderungen an die Druck-
festigkeit, in folgenden Lieferformen:

–n  ackte Platten, mit Stufenfalz,


– mit Bitumenbahnen kaschierte Platten oder
Klappdämmbahnen für Dachaufbauten mit
Rhepanol fk,
– mit Rohglasvlies kaschierte Platten für
Dachaufbauten mit Rhenofol CV/CG.

Punktbelastungs-
fähigkeit ist bei
mechanischer
Befestigung
entscheidend.
14 Funktionsschichten Entscheidungsgrundlagen Flachdach

Wärmedämmschicht,
Trennschichten

Das Gefüge der Mineralwolleplatten darf Trennschichten unter Kunststoff-Dachbahnen


nicht durch häufiges Begehen oder durch den sollen:
Materialtransport zerstört werden. Für die
Nutzungsphase ist die Einrichtung spezieller Gegen Rauigkeiten der Abdichtungsunter-
Wartungswege sinnvoll. lage schützen
Die Widerstandsfähigkeit gegen Flugfeuer
und strahlende Wärme gewährleisten
Mindestdicken der Wärmedämmschicht bei Wechselwirkungen mit unverträglichen
Stahlprofilblechen Stoffen verhindern.

Die Wärmedämmschicht
muss ausreichend tritt-
fest sein, damit die
Dämmplatten nicht
über den Tiefsicken
der Bleche durchge-
treten werden können. Trennschichten
verhindern
Deshalb sind, in
Wechselwirkungen
Abhängigkeit von zwischen unver-
Profilblechgeometrie und träglichen Stoffen.

Dämmstoff, bestimmte
Mindestdicken einzu- Die Dampfdruck-Ausgleichsschicht unter-
halten. halb der Dachabdichtung

Ermöglicht den Ausgleich örtlichen


Dampfdrucks aus eingeschlossener oder
Mindestdicke der Wärmedämmschicht bei einwandernder Feuchtigkeit
Stahlprofilblechen Außerdem soll sie die Eigenbeweglichkeit
der Dachabdichtung bei Temperatur-
Größte lichte Weite Mindestdicke der schwankungen ermöglichen
zwischen Wärmedämmschicht Und sie vermindert die Übertragung von
Obergurten (mm) (mm) Bewegungen aus den darunter liegenden
Polystyrol Mineralwolle 1)
Schichten.
 70 40 50
100 50 80 Bei der Verlegung von Kunststoff-Dachbahnen
130 60 100 ist eine separate Dampfdruck-Ausgleichs-
150 70 120 schicht normalerweise nicht erforderlich.
Der Dampfdruckausgleich ist bei punkt- oder
160 80 120
streifenweiser Verklebung der Dachabdichtung,
170 90 140
bei mechanischer Befestigung und bei loser
180 100 140 Verlegung immer gegeben.
1)
Druckfestigkeit mindestens 0,06 N/mm2 (60 kPa)
Entscheidungsgrundlagen Flachdach Funktionsschichten 15

Dachabdichtung:
Kunststoff-Dachbahnen

Die Dachabdichtung hat vor allem die Auf- Kunststoff-Dachbahnen


gabe, das Eindringen von Niederschlagswasser
in den Schichtenaufbau und damit in das Abdichtungen aus Kunststoff-Dachbahnen
Gebäudeinnere zu verhindern. sind flexible Dichtungsschichten, die auf der
Baustelle zu einer fertigen Dachabdichtung
zusammengefügt werden.

Aufgrund ihrer guten Materialeigenschaften


können sie einlagig verlegt werden. Ein
Oberflächenschutz ist in der Regel nicht not-
wendig, da Kunststoff-Dachbahnen ausge-
zeichnet witterungsbeständig sind.
Sie sind meistens mit Kaschierungen und/oder
Verstärkungen bzw. Einlagen versehen.
Dadurch können wichtige Eigenschaften
gezielt beeinflusst werden.

Vorteile von Kunststoff-Dachbahnen

Witterungsbeständig ohne Oberflächen-


schutz

Schnell und wirtschaftlich zu verlegen

Sie ist zweifellos die am stärksten beanspruchte Flexibel


Schicht des Flachdaches. Die Dachabdichtung
muss einer Vielzahl von Beanspruchungen Einlagig
standhalten:
Lose zu verlegen
Witterungseinflüssen wie UV-Strahlen,
extremen Temperaturschwankungen, Eis, Ohne offene Flamme zu verarbeiten
Hagel, Schnee, Wind
Geringe Brandlast
Umwelteinflüssen wie Rauchgasen, Ablage-
rungen, Flugfeuer und strahlender Wärme Recycelbar

Belastungen aus der Nutzung wie Befahren,


Begehen, Bewuchs

Belastungen aus den Dachschichten und der


Konstruktion wie Verformungen,
Setzungen, Schwingungen.

Hier sind deshalb an die Materialeigenschaften


und die Sicherheit in der Verarbeitung höchste
Anforderungen zu stellen.
16 Funktionsschichten Entscheidungsgrundlagen Flachdach

Dachabdichtung:
Kunststoff-Dachbahnen, physikalische Daten,
Güteüberwachung

Vier Arten von Kunststoff-Dachbahnen Physikalische Daten

1. Unterseitig kaschiert mit Kunststoffvlies, wie Zur Beurteilung von Dachbahnen werden u. a.
Rhepanol fk: die physikalischen Daten herangezogen.
Dies führt häufig dazu, dass Produkte aus den
Das unterseitige Kunststoffvlies unterschiedlichsten Werkstoffen und für ver-
Erhöht die Festigkeit schiedene Verlegetechniken anhand einiger
Verbessert die Verklebbarkeit weniger Zahlenwerte direkt miteinander ver-
Schützt gegen Beanspruchungen aus dem glichen werden. Derartige Zahlenvergleiche
Untergrund allein genügen jedoch nicht. Für die Beurtei-
Gewährleistet den Dampfdruckausgleich lung einer Dachbahn ist immer die Summe aller
auch bei verklebten Dachaufbauten Eigenschaften entscheidend.
Ist Kontaktfläche bei der Verlegemethode
„Mechanisch befestigt im Klettsystem”. Wichtiger als die Höchstwerte für Festigkeit
und Dehnung sind z. B. das Alterungsverhalten
2. Verstärkt durch innenliegendes Gewebe, wie des Materials oder die Verlegeeigenschaften
Rhenofol CV: einer Dachbahn.

Das innenliegende Gewebe Güteüberwachung


Erhöht die Festigkeitseigenschaften.
Dadurch ist die Bahn schon bei kleinen Neben der umfangreichen internen Qualitäts-
Dehnungen in der Lage, relativ große Kräfte sicherung bietet die externe Güteüberwachung
aufzunehmen. Dies ist insbesondere für die durch neutrale Prüfanstalten und die noch
mechanische Befestigung vorteilhaft, da die weitergehende Zertifizierung nach DIN EN ISO
sich infolge von Windsog einstellenden 9001 zusätzliche Sicherheit bei der Ausführung
Aufwölbungen der Dachbahn wesentlich von Flachdächern. FDT lässt die Produkte regel-
reduziert werden. mäßig durch die Materialprüfanstalt Darmstadt
untersuchen. Außerdem ist das Unternehmen
3. Ausgerüstet mit Einlage aus Glasvlies, wie als Ganzes vom TÜV CERT nach der weltweit
Rhepanol hg/ strengsten Qualitätsnorm DIN EN ISO 9001
Rhenofol CG: zertifiziert.

Die Einlage aus Glasvlies


Beeinflusst positiv das stoffbedingte
Maßänderungsverhalten.

4. Trägerlose Bahnen, wie


Rhenofol C*)

*) Rhenofol C ist eine Dichtungsbahn und wird


im Flachdach nur bei Anschlüssen und
Detailausbildungen eingesetzt.
Entscheidungsgrundlagen Flachdach Funktionsschichten 17

Dachabdichtung:
Nahtverbindung, Wartung,
Dachbahn-Recycling

Nahtverbindung der Dachabdichtung Hinweise:

Entscheidend für die Funktion einer Dach- und Die Einrichtung von Wartungswegen ist bei
Dichtungsbahn ist die Nahtverbindung unter regelmäßigen Wartungsmaßnahmen sinnvoll
Baustellenbedingungen. Ein baustellengerechter Bei Begehung unbedingt darauf achten:
Nahtverschluss soll deshalb einfach, schnell, Bei tiefen Temperaturen kann Glätte und
sicher, überprüfbar und sofort nach dem Ver- somit Rutschgefahr herrschen.
schließen funktionstüchtig sein. Werkstoff-
bedingt gibt es unterschiedliche Verfahren zur
Nahtverbindung von Dachbahnen. Dachbahn-Recycling

Nahtverbindung Ein wesentlicher Aspekt ist dabei das sorten-


bei FDT Kunststoffbahnen: reine Trennen der einzelnen Materialien.
Durch die Wiederverwertung der Werkstoffe
Rhepanol fk werden wertvolle Ressourcen geschont.

durch industriell vorgefertigten Dichtrand


(für Fläche und Details)

Rhepanol hg
Dachbahn- Neubau mit
durch Heißluftverschweißung Produktion Flachdach-
abdichtung
Rhenofol CV/CG/C

d
 urch Heißluftschweißen oder
Quellschweißen.
Der Nahtverschluss erfolgt ohne offene
Flamme. Es besteht keine Brandgefahr!
Recycling Altdach-
Alt-Dachbahnen sanierung
Wartung der Dachabdichtung (Abriss)

Um die Funktionstüchtigkeit von Dachabdich-


tungen dauerhaft sicherzustellen, sind War-
tungs- und Pflegemaßnahmen notwendig.
Ein Wartungsvertrag mit dem Verleger hat den
Vorteil, dass der Bauherr über den Zustand sei-
nes Flachdaches regelmäßig informiert wird.

Bei Kunststoff-Dachbahnen reicht die regelmä-


ßige optische Überprüfung der Dachbahn ein-
schließlich aller An- und Abschlüsse und Durch-
dringungen aus. Verschmutzungen,Krusten und
andere Ablagerungen müssen entfernt werden.
18 Funktionsschichten Entscheidungsgrundlagen Flachdach

Oberflächenschutz,
Auflast/Wartungswege

Oberflächenschutz aus Kies oder Besplittung Hinweis:


ist bei FDT Kunststoff-Dachbahnen nicht not-
wendig. Denn sie besitzen eine ausgezeichnete Bei genutzten Dächern (Wartungswege,
Witterungsbeständigkeit. befahrbare Flächen/Parkdecks,
begehbare Gründächer etc.) sind
Bei Kunststoff-Dachbahnen wird die Auflast druckfeste Dämmschichten Bedingung.
üblicherweise nur zur Lagesicherung gegen
Windsog eingesetzt, abgesehen vom Einsatz
bei genutzten Dächern.

Auflastarten

Kiesauflast, Korngruppe 16/32

Plattenbelag im Feinkiesbett

Dachbegrünung

Befahrbare Beläge, z. B. aus Ortbeton, für


Parkdecks

Je nach Auflastart können zwischen Dachab-


dichtung und Auflast Schutzlagen erforderlich
werden.

Bei Dächern, die z. B. zur Wartung von auf der


Dachfläche befindlichen Aggregaten ständig
begangen werden, sind spezielle Wartungs-
wege zu empfehlen.

Wartungswege können entweder mit Platten-


belägen (Betonplatten) oder speziellen Geh-
wegplatten (z. B. FDT Gehwegplatten) herge-
stellt werden.

Zwischen Betonplatten und Dachbahn ist in


jedem Fall eine Schutzlage anzuordnen.
Entscheidungsgrundlagen Flachdach Lagesicherung 19

Lagesicherung:
Verlegearten,
mechanische Befestigung

Lagesicherung Vier Arten der mechanischen Befestigung

dient dazu, ein Abheben der Dachbahn durch 1. Saumbefestigung (Nahtbefestigung)


Windsog zu verhindern. Gleichzeitig wird
damit das Schichtenpaket gegen seitliches Befestigung im überdeckten
Verschieben gehalten. Bahnenrand. Die Befestigungs-
elemente werden im Bahnenrand
Verlegearten gesetzt und durch die
folgende Bahn überdeckt.
Mechanische Befestigung

Lose Verlegung mit Auflast 2. Feldbefestigung durch die Dachbahn

Verklebte Verlegung Die Befestigungselemente


werden durch die Dachbahn
Kombinationen dieser Verlegearten sind eben- hindurchgeschraubt. Die Abdich-
falls möglich. tung der Befestigungspunkte
erfolgt mit separaten Streifen
Die mechanische Befestigung oder Scheiben.

wurde insbesondere für Leichtdächer entwi-


3. Feldbefestigung unterhalb der Dachbahn
ckelt, für die aus statischen und auch aus
wirtschaftlichen Gründen eine Auflast nicht
Die Befestigung erfolgt über
in Frage kommt. Auf Stahlleichtdächern
separat verlegte Streifen oder
ist die mechanische Befestigung heute die
Scheiben unterhalb der Dach-
am häufigsten eingesetzte Verlegeart zur
bahn. Die Dachbahn wird
Lagesicherung von Kunststoff-Dachbahnen.
anschließend auf diesen Streifen
Bei der mechanischen Befestigung werden alle
verklebt oder verschweißt.
Schichten des Dachaufbaus lose verlegt und
zusammen mit der Dachabdichtung in einem
4. Lineare Befestigung im Klettsystem
Arbeitsgang mechanisch befestigt.
Dies ist rationell und zeitsparend!
Die Befestigung erfolgt über
Die Dachabdichtung ist flächig von den
separat verlegte Klettstreifen,
darunter liegenden Schichten getrennt. Deren
auf denen die vlieskaschierte
Bewegungen können die Abdichtung daher
Dachbahn Rhepanol fk durch
nicht oder nur unwesentlich beanspruchen.
Anrollen fixiert, also verklettet
Die einzelnen Befestigungspunkte mindern die
wird. Klettstreifen und die
freie Beweglichkeit der Dachbahn kaum.
spezielle Vlieskaschierung der
Dachbahn sind dabei optimal
aufeinander abgestimmt.

Nur Rhepanol fk kann im


innovativen Klettsystem
verlegt werden!
20 Lagesicherung Entscheidungsgrundlagen Flachdach

Befestigungselemente,
Befestigeranzahl

Befestigungselemente Saumbefestigung ist deshalb die „prak-


tische Befestigeranzahl” zu ermitteln, d. h.
Die mechanische Befestigung von Kunststoff- die Befestigeranzahl, die sich aufgrund der
Dachbahnen ist ein Abdichtungssystem, jeweiligen Rippenbreite des Bleches und
welches dynamischen Beanspruchungen aus- der Bahnenbreite ergibt; dies unter den
gesetzt ist. Es müssen deshalb Befestigungsele- Gesichtspunkten der Wirtschaftlichkeit, ohne
mente eingesetzt werden, deren Bemessungs- jedoch Abstriche an der Sicherheit zu machen.
last unter dynamischer Beanspruchung
ermittelt wurde. Das Ermitteln der Bemes- Beim Klettsystem verhält sich dieser Zusam-
sungslast erfolgt dabei gemäß den ergän- menhang wesentlich günstiger, da die Klett-
zenden U.E.A.t.c.*)-Leitlinien für die Erteilung streifenabstände stufenlos entsprechend den
von Agréments für mechanisch befestigte Anforderungen variiert werden können. Eine
Dachabdichtungen. Die Bemessungslast beträgt Abhängigkeit zwischen Befestigeranzahl und
im Standardfall 0,4 kN/Element. Bahnenbreite wie bei der Saumbefestigung
Die Befestigungselemente müssen einen aus- besteht hier nicht, da die Klettstreifen quer zur
reichenden Korrosionsschutz aufweisen. Bei Dachbahn angeordnet werden. Ein weiterer
Gebäuden mit aggressiver Innenatmosphäre, Vorteil des Klettsystems ist, dass die Nähte in
evtl. auch bei stark durchfeuchteten Wärme­ der spannungsarmen Achse verlaufen und
dämmschichten (bei Dachsanierungen), sind daher durch Windlasten kaum beansprucht
Elemente aus rostfreiem Edelstahl zu emp­ werden.
fehlen.
Bei Mineralwolle-Dämmstoffen sollten grund- Die Vorgaben für die Mindestbefestigeranzahl
sätzlich trittfeste Elemente eingesetzt werden. und die Grenzabstände zwischen den
Befestigern bzw. Klettstreifen sind immer zu
*) Union Européenne pour l’Agrément technique dans la berücksichtigen. Bei der Saumbefestigung ist
construction
der Mindestbefestigungsabstand z. B. notwen-
dig, um eine Überbeanspruchung der Nähte
Ermitteln der Befestigerzahl
auszuschließen.

Wenn die Windlasten W und die Bemessungs-


last P bekannt sind, lässt sich die erforderliche
zul

Befestigeranzahl für die einzelnen Dachteilbe-


reiche nach folgender Formel bestimmen:
erforderliche Befestigeranzahl n = W/P . zul

Bei Tragdecken aus Stahlprofilblechen ist die


Befestigung jeweils nur in den Obergurten
möglich. Gleichzeitig werden die Bahnen bzw.
Klettstreifen zur gleichmäßigen Lasteinleitung
quer zu den Rippen verlegt. Dies führt bei der
Saumbefestigung dazu, dass die nach obiger
Formel ermittelte „rechnerische Befestigeran-
zahl” mit den zur Verfügung stehenden
Bahnenbreiten in der Regel nicht exakt umge-
setzt werden kann. Bei Stahlprofilblechen und
Entscheidungsgrundlagen Flachdach Lagesicherung 21

Windlastprogramm von FDT,


Lasteinleitung,
Verankerungsuntergrund,
Hinweise zur Ausführung

Das Windlastprogramm von FDT Verankerungsuntergrund


für objektbezogene Berechnungen
Der Verankerungsuntergrund muss für eine
ermittelt schnell, einfach und sicher: mechanische Befestigung geeignet sein. Für
Stahlprofilbleche genügt normalerweise eine
Anzusetzende Windlasten Mindestdicke von 0,75 mm, bei Holzscha-
Richtige Flächenaufteilung lungen ist eine Mindestnenndicke von 24 mm,
Praktische Befestigungsanzahl bei Holzwerkstoffen von 22 mm notwendig,
Erforderliche Befestigungsabstände um die entsprechenden Auszugsfestigkeiten
Einzusetzende Bahnenbreiten zu gewährleisten. Bei Massivdecken sollte die
Erforderliche Klettstreifenabstände Verankerung nicht im Gefälleestrich erfolgen.
Erforderlichen Materialbedarf
Bei Sanierungen von Dächern mit alten Bims-
Zum Thema Windlast siehe auch Seite 25. oder Porenbeton-Platten oder Stegzement-
Mit dem Programm werden die wirtschaftlichs­ Dielen ist in jedem Fall zu prüfen, ob die
ten Bahnenbreiten und Befestigungsabstände Tragdecke für eine mechanische Befestigung
ermittelt. Das bedeutet u. a. optimale Ausnut- geeignet ist. Dazu sind Auszugsversuche durch
zung der Bemessungslasten. In Eckbereichen den Hersteller der Befestigungselemente not-
kann es z. B. bei der Saumbefestigung wendig. Anhand dieser Auszugsversuche lässt
wirtschaftlicher sein, eine breitere Bahn mit sich feststellen, ob für die Ermittlung der erfor-
zusätzlicher Mittenbefestigung zu wählen derlichen Befestigeranzahl mit der bei Neubau-
statt der schmaleren Bahn (trotz der in diesem ten üblichen Bemessungslast gerechnet werden
Fall höheren Befestigeranzahl), da der Vorteil kann oder ob diese reduziert werden muss.
der einheitlichen Bahnenbreite im Rand- und
Eckbereich überwiegt. Hinweise zur Ausführung

Gleichmäßige Lasteinleitung Bei der Befestigung im überdeckten


Bahnenrand muss der geforderte Abstand
Bei der mechanischen Befestigung auf Trag- von 1 cm zwischen Haltetellerkante und
decken aus Stahlprofilblechen und Holzscha- Bahnenkante eingehalten werden. Dieser
lung ist auf eine möglichst gleichmäßige Ein- Abstand ist not-
leitung der Windlasten in die Tragdecke zu wendig, um eine
achten. Deshalb werden die Befestigerreihen in ausreichende
diesen Fällen quer zu den Brettern oder Rippen Klemmwirkung
der Bleche verlegt. zwischen Halteteller
und Dachbahn zu
erzielen. Sie verhin-
dert, dass die Bahn
unter dem Halteteller herausgezogen wird.
22 Lagesicherung Entscheidungsgrundlagen Flachdach

Lose Verlegung mit Auflast

Alle Schichten des Dachaufbaus werden lose


verlegt. Die Lagesicherung erfolgt durch die
Auflast, z. B. in Form von Kies oder Platten-
belägen oder Dachbegrünungen. Die Dachnei-
gung sollte dabei nicht mehr als 3° betragen,
damit die Auflast nicht abrutschen kann.

Durch die lose Verlegung sind die einzel-


nen Schichten flächig voneinander getrennt.
Bewegungen und Kräfte aus der Unterlage
können die Dachabdichtung daher nicht oder
nur unwesentlich belasten.

Voraussetzung für diese Verlegeart ist, dass die


Statik der Tragkonstruktion die vorgesehene
Auflast zulässt. Aus diesem Grund wird sie im
Regelfall nur bei Massivkonstruktionen einge-
setzt.

Lagesicherung
durch Kiesauflast.

Bei Leichtdach-Konstruktionen ist sie schon


aus wirtschaftlichen Gründen wenig sinnvoll.
Das Gewicht und damit auch die Dicke der
Auflast sind abhängig von der Gebäudehöhe
und den zu erwartenden Windlasten.
Um Kiesverwehungen zu vermeiden, sollten
bei Gebäudehöhen über 20 m im Rand- und
Eckbereich statt Kiesauflast Plattenbeläge ein-
gesetzt werden. Plattenbeläge auf Stelzlagern
sind nur zulässig bei druckfesten, ebenen
Untergründen.
Entscheidungsgrundlagen Flachdach Lagesicherung 23

Verklebte Verlegung,
verklebte Verlegung bei geneigten Dachflächen

Verklebte Verlegung Um den unterschiedlichen Anforderungen bei


den einzelnen Klebeebenen gerecht zu werden,
Alle Schichten des Dachaufbaus werden werden verschiedene Klebstoffe eingesetzt,
dabei miteinander bzw. auf dem Untergrund z. B.:
verklebt. Bei FDT Kunststoff-Dachbahnen
geschieht dies teilflächig, meist streifenweise. Rhepanol-Kleber 90, ein Klebstoff auf
Dadurch bleibt der Bewegungs- und Dampf- Synthese-Kautschuk-Basis, zum Verkleben
druckausgleich erhalten, Wellen- und Blasen- der Kunststoff-Dachbahn Rhepanol fk
bildung werden vermieden.
Kleber U, Einkomponenten-Klebstoff aus
Entscheidend für den Einsatz der verklebten Polyurethan (PU) zum Verkleben von
Verlegung ist, dass der Untergrund und die Dampfsperrbahnen und Wärmedämm-
eingesetzten Baustoffe für eine Verklebung schichten. PU-Klebstoffe schäumen auf
geeignet sind. Eventuell sind Voranstriche not- und überbrücken dadurch kleine Höhen-
wendig. Dies gilt insbesondere für Dachsa- differenzen (Unebenheiten des Untergrun-
nierungen. Eine Sanierung in verklebter des). An dieses „Überbrückungsverhalten“
Verlegung setzt z. B. voraus, dass der Altdach- sollten jedoch keine zu hohen Anforderun-
aufbau lagesicher verklebt ist oder durch zu- gen gestellt werden.
sätzliche mechanische Befestigung lagesicher
gemacht wird. Bitumen-Kaltklebstoffe sind aufgrund ihres
plastischen Verhaltens ungeeignet, da sie
Zur Verklebung von Kunststoff-Dachbahnen unter bestimmten Bedingungen eine seitliche
werden heute vorwiegend elastische, nicht ver- Verschiebung des Schichtenaufbaus zulassen
sprödende Kaltklebstoffe eingesetzt, die keine (Lageverschiebungen). In der Folge bilden
Verbrennungs- oder Brandgefahren mit sich sich Fugen in der Wärmedämmschicht, die zu
bringen. Der Klebstoffauftrag erfolgt mit ein- Spannungen und ggf. Rissen in der Dachbahn
fachen energieunabhängigen Auftragsgeräten. führen können.

Verklebte Verlegung bei geneigten
Dachflächen

Bei geneigten Dachflächen setzt man wärme-


standfeste Klebstoffe ein, damit der Schichten-
aufbau nicht abrutscht. Bei den Klebstoffen
Kleber U und Rhepanol-Kleber 90 ist diese
Wärmestandfestigkeit gegeben. Ab bestimm-
ten Dachneigungen sind jedoch abstützende
Maßnahmen erforderlich, um die Werkstoffe
bis zum Aushärten des Klebstoffes gegen
Abrutschen zu sichern. Bei geneigten Dach-
Streifenweise
flächen ist auch darauf zu achten, dass die
Verklebung. Kaschierlage der Wärmedämmschicht die ent-
sprechende Wärmestandfestigkeit aufweist.
24 Lagesicherung Entscheidungsgrundlagen Flachdach

Kombination von Verlegearten

Befestigungsmethoden können nicht beliebig Ähnlich verhält es sich beim Kombinieren von
kombiniert werden. Das Trag- und Verfor- mechanischer Befestigung oder Verklebung mit
mungsverhalten der einzelnen Verlegearten ist der Verlegung unter Auflast.
dafür zu unterschiedlich.
Problemlos sind dagegen Kombinationen
Hinweise: wie Auflast im Mittenbereich des Daches
und mechanische Befestigung im Rand-
Grundsätzlich sollte nicht innerhalb der und Eckbereich
gleichen Lagesicherungsebene kombiniert,
sondern die einzelnen Schichten sollten ent- Folgende Kombination bei mehrlagiger
weder geklebt oder mechanisch befestigt Wärmedämmschicht ist unzulässig:
werden. – e rste Lage der EPS-Wärmedämmschicht
ausschließlich mechanisch befestigt,
Berechnungsbeispiel für die Kombination – zweite Lage der EPS-Wärmedämmschicht
von verklebter Verlegung und mechanischer z. B. mit PUR-Klebstoff auf der ersten Lage
Befestigung: verklebt.

Wenn z. B. 50 % der Windlast über Verkle- Bei dieser Kombina-


bung und 50 % über mechanische Befesti- tion wird quasi vor Ort
gung abgesichert werden, geschieht Folgendes: durch die lagenver-
setzte Verklebung der
Die Befestigungselemente können erst dann Dämmplatten unterein-
nennenswerte Lasten ableiten, wenn die Ver- ander eine extreme
klebung versagt hat. Für die Lastableitung „Großformatplatte“
bei der mechanischen Befestigung ist beim erzeugt.
Einsatz flexibler Kunststoff-Dachbahnen ein
Aufwölben der Bahn erforderlich. Die Formänderungen einer derartigen
Die Verklebung wiederum unterbindet dies. „Großformatplatte” und die daraus resultie-
renden Kräfte sind durch die mechanische
In diesem Fall wäre die Lagesicherheit rein rech- Befestigung der ersten Lage nicht in den Griff
nerisch nur zu 50 % gegeben, da weder die zu bekommen. Fugen in der Dämmschicht und
Verklebung noch die mechanische Befestigung mögliche Risse in der Dachbahn sind die Folge.
für sich allein ausreichend ist. Dies gilt nicht,
wenn die mechanische Befestigung nur
dazu dient, den Dachaufbau gegen seitliches
Verschieben zu halten und wenn die Verkle-
bung für die volle Windsoglast dimensioniert
wurde.
Entscheidungsgrundlagen Flachdach Lagesicherung 25

Windlasten

Windlasten müssen zur Festlegung der Innenraumdruck


Lagesicherungs­maßnahmen bekannt sein.
Dabei werden nur die Windsoglasten betrach- Bei nicht geschlossenen Gebäuden verursacht
tet, weil nur diese abhebend wirksam sind. der einströmende Wind einen Innendruck an
der Unterseite der Tragdecke. Bei einer ge-
Die Ermittlung erfolgt anhand DIN 1055, schlossenen Tragdecke hat dies für die Dach-
Teil 4. Berechnet wird nach folgender abdichtung keinerlei Konsequenzen. Ist die
Formel: Tragdecke jedoch offen, wie das bei Stahlpro-
filblechen der Fall ist, wirkt sich der Innendruck
Windlast = zusätzlich abhebewirksam auf den Schichten-
Beiwert x Staudruck x Sicherheitsfaktor: aufbau aus und ist dementsprechend bei den
We = Cpe x q(ze) x 1,5 [kN/m2] Lagesicherungsmaßnahmen zu berücksichtigen.
Der Innendruck wird berücksichtigt in Form
entsprechender Cpi-Werte.
Beiwert Cpe ist ein aerodynamischer Bei-
wert, der den Einfluss der Gebäudeform Innendruck ist zu berücksichtigen, wenn
(z. B. Flachdach, Pultdach, Satteldach) er- der Öffnungsanteil der Außenwände über
fasst. Die Cpe-Werte sind für den Innen-, 1 % liegt.
Innenrand-, Außenrand- und Eckbereich
unterschiedlich. Weiterhin sind die Hinweis:
Cpe-Werte von der Attikahöhe, der Form
des Traufbereiches und der Lasteinzugs- Gemäß der neuen DIN 1055-4 dürfen Fenster,
fläche abhängig. Beim mechanisch befestig- Türen und Tore im Hinblick auf den Innen-
ten Dachsystem wird immer eine Last- druck als geschlossen angesehen werden,
einzugsfläche von 1 m2 (Cpe,1) zugrunde sofern sie nicht betriebsbedingt bei Sturm
gelegt geöffnet werden müssen (z. B. Ausfahrtstore
für Rettungsdienste).
Staudruck q(Ze) ist ein meteorologischer
Wert, der abhängig ist von der Windge-
schwindigkeit und damit abhängig von der
Gebäudehöhe. Dieser Wert berücksichtigt
ebenfall die geografischen Gegebenheiten
(Windzonen) sowie die Geländebeschaffen-
heiten (Geländekategorien).
26 Lagesicherung Entscheidungsgrundlagen Flachdach

Dachflächenaufteilung

Aufgrund der unterschiedlich hohen Für zusammen­gesetzte Dachflächen erarbeiten


Windlasten werden Dachflächen aufgeteilt die FDT-Flachdachexperten objektbezogene
in Innen-, Innenrand-, Außenrand- und Lösungen. Bei der Dachflächenaufteilung sind
Eckbereiche. Für die Dachflächenaufteilung angrenzende Gebäude zu berücksichtigen.
gilt generell die Regelung nach DIN 1055,
Teil 4, Ausgabe 2005. Hinweise:

Dachflächenaufteilung Die Ausbildung von Eckbereichen ist nur


bei zusammengesetzten Baukörpern bei Außenecken erforderlich, nicht bei
Innenecken
Die DIN 1055, Teil 4 macht konkrete Angaben
zur Dachflächenaufteilung nur für einfache, Für sehr flache Baukörper mit einem
rechteckige Grundrissformen. Höhen-/Breitenverhältnis h/d < 0,1 darf
der Eckbereich entfallen.

Beispiel für einen


Befestigungsplan
entsprechend
DIN 1055, Teil 4,
Ausgabe März 2005 20,00 m Gebäudehöhe 8 m
e/4
e/2 = 8,00 m
e/4 = 4,00 m
e/10 = 1,60 m
e/4
Legende:

e = b oder 2h
der kleinere Wert ist
maßgebend
35,00 m

Eckbereich

Außenrand

Innenrand

e/10
e/2
Innenbereich
Entscheidungsgrundlagen Flachdach Lagesicherung 27

Beispiel einer Dachflächenaufteilung


nach dem FDT Windlastenprogramm

Beispiel für einen


Befestigungsplan
entsprechend
DIN 1055, Teil 4,
Ausgabe März 2005

15,00 m
12,00 m
12,00 m

10
,82
m
800 m

5,00 m

15,00 m
6,00 m

m
12,00 m

,82
10

Eckbereich
5,00 m

Außenrand
10,00 m

Innenrand

Innenbereich
28 Bauphysik Entscheidungsgrundlagen Flachdach

Tauwasserschutz

Tauwasser kann sich schädigend auf die –d


 ie mit Tauwasser in Berührung kommenden
Funktionstüchtigkeit eines Daches auswirken. Baustoffe nicht geschädigt werden (z. B.
Um dies zu verhindern, sind zwei Forderungen durch Pilzbefall oder Korrosion),
zu erfüllen:
–d
 ie Tauwassermenge einen bestimmten Wert
An der Deckenunterseite innen darf sich nicht überschreitet. Dieser Wert liegt bei max.
kein Tauwasser bilden 1,0 kg/m2. Bei kapillar nicht wasseraufnahme-
Im Innern des Schichtenaufbaus darf sich fähigen Schichten gilt ein Maximalwert von
nicht unzulässig viel Tauwasser bilden. 0,5 kg/m2 (dieser ist in der Regel maßge-
bend). Der Wert von 1,0 kg/m2 kann z. B. bei
Diese Anforderungen sind in der DIN 4108, Tragdecken aus Porenbeton herangezogen
Teil 3 festgelegt. Die erforderlichen Berech- werden. Bei Holz ist eine Erhöhung des mas-
nungsverfahren sind dort ebenfalls beschrie- sebezogenen Feuchtegehalts um max. 5 % Ausreichende Wärmedämmung verhindert
Tauwasser.
ben. zulässig, bei Holzwerkstoffen um 3 %.

Aufgabe der Dampfsperrschicht ist es, den


Wie lassen sich diese Forderungen Dampfdurchgang so wirksam zu bremsen, dass
erfüllen? die für den Tauwasserschutz geforderten
Bedingungen erfüllt werden. Je nach verwen-
Tauwasser an der Deckenunterseite lässt deten Baustoffen und vorhandenen Klimaver-
sich durch eine ausreichend dicke Wärme- hältnissen sind deshalb unterschiedliche
dämmschicht vermeiden. Dadurch wird er- Dampfsperren erforderlich:
reicht, dass die Temperatur an der Decken- Absolut dichte Dampfsperren oder
unterseite nicht unter die Taupunkt-Tempe- Dampfsperren mit geringerem Sperrwert.
ratur der Innenluft sinkt. Bei den heute
durch die DIN 4108 und Energieeinsparver- Ob ein Schichtenaufbau die Forderungen des
ordnung (EnEV) geforderten Dämmschicht- Feuchtigkeitsschutzes erfüllt, lässt sich durch
dicken ist diese Forderung fast immer eine Diffusionsberechnung nach DIN 4108, Wasser und Wasserdampf können den
erfüllt. Teil 3 abschätzen. Wärmeschutz mindern.

Nur in Extremfällen, wie zum Beispiel bei


sehr hoher relativer Luftfeuchtigkeit, ist die
Dämmschichtdicke zu erhöhen

Unzulässig große Tauwasserbildung im


Schichtenaufbau wird durch eine „system-
gerechte“ Dampfsperrschicht verhindert.

Tauwasserbildung im Schichtenaufbau ist un-


schädlich, solange der Wärmeschutz und die
Standsicherheit des Bauteils nicht gefährdet
sind. Dies ist gewährleistet, wenn:

– Tauwasser, das in der Tauperiode (Winter) im Ausgeglichene Feuchtebilanz:


Ausreichende Wärmedämmung verhindert
Schichtenaufbau anfällt, in der Verdunstungs- Tauwasser.
periode (Sommer) wieder an die Umgebung
abgegeben werden kann. Dann ist die Feuch-
tebilanz positiv,
Entscheidungsgrundlagen Flachdach Bauphysik 29

Tauwasserschutz

Für Diffusionsberechnungen werden heute Besonders bei Sanierungen helfen Ihnen


vielfach EDV-Programme eingesetzt, die relativ unsere Flachdachspezialisten mit Diffusions-
einfach in der Handhabung sind. Sie ersetzen berechnungen gerne weiter.
allerdings das Wissen um bauphysikalische
Zusammenhänge nicht.

innen außen

Glaser-Diagramm.
30 Bauphysik Entscheidungsgrundlagen Flachdach

Wärmeschutz

Die Anforderungen an den Wärmeschutz sind Für die Sanierung von Flachdächern auf
in der DIN 4108 und in der Energieeinsparver- Gebäuden mit normaler Innentemperatur
ordnung (EnEV) festgelegt. (19 °C und mehr) und jährlich mehr als vier
Monate beheizt gilt ein maximaler U-Wert*)
Die DIN 4108 (Wärmeschutz und Energie- von ≤ 0,20 W/(m2K).
Einsparung in Gebäuden) legt u. a. die Bei Gebäuden mit niedriger Innentemperatur
Mindestanforderungen an den Wärmeschutz (mehr als 12 °C und weniger als 19 °C) und
sowie das entsprechende Berechnungsverfah- jährlich mehr als vier Monate beheizt beträgt der
ren fest und gibt hierzu Planungs- und Aus- Wärmedurchgangskoeffizient ≤ 0,35 W/ (m2K).
führungsempfehlungen bzw. Hinweise.
Die Forderung nach Luftundurchlässigkeit der
Die Energieeinsparverordnung (Verordnung wärmeübertragenden Umfassungsflächen, um
über energiesparenden Wärmeschutz und Energieverluste durch luftdurchlässige Bauteile
energiesparende Anlagentechnik bei Gebäuden) zu vermeiden, wurde von der alten Wärme-
ist erstmalig am 1. Februar 2002 in Kraft getre- schutzverordnung (WSVO) übernommen.
ten. Sie löste damit die Wärmeschutzverord-
nung von 1994 und die Heizungsanlagen- *) U
 -Wert entspricht der früheren
verordnung von 1998 ab. Bezeichnung k-Wert
Die Energieeinsparverordnung (EnEV) stellt
Anforderungen an Gebäude mit normalen und
niedrigen Innentemperaturen einschließlich
ihrer Heizungs-, raumlufttechnischen und zur
Warmwasserbereitung dienenden Anlagen.
Sie hat nicht nur das Ziel, den Heizenergie-
verbrauch zu minimieren, sondern den Jahres-
Primärenergiebedarf eines Gebäudes zu
begrenzen. Unter diesem Begriff versteht man
die gesamte benötigte Energie für Heizung,
Lüftung und Warmwasserbereitung unter
Berücksichtigung aller auftretenden Gewinne
und Verluste.

Schon mit der Wärmeschutzverordnung von


1994 sind neben den Anforderungen an den
Neubau auch Anforderungen für bestehende
Gebäude formuliert worden. Mit dem
In-Kraft-Treten der neuen Energieeinsparverord­
nung wurden diese Regelungen verschärft fort-
geschrieben.
Entscheidungsgrundlagen Flachdach Bauphysik 31

Schallschutz

Der Schallschutz für Gebäude gewinnt zuneh- Schallschutz bei Stahlleichtdächern


mend an Bedeutung. Die Anforderungen
sind in der DIN 4109 definiert. Für Dächer in Bei Stahlleichtdächern erfolgt der Nachweis
Massivbauart enthalten die Beiblätter zu dieser der Luftschalldämmung in der Regel durch
Norm außerdem Ausführungsbeispiele und Prüfungen an Originalmodellen. Da in erster
Rechenverfahren. Linie die Masse entscheidend ist, führen z. B.
Aufbauten mit Mineralwolledämmung zu
Für den Flachdachbereich maßgebend ist in besseren Schalldämmwerten als Aufbauten
erster Linie die Luftschalldämmung. Diese wird mit Polystyrol-Dämmung.
ganz entscheidend durch die jeweilige Masse
(Gewicht) beeinflusst. Der für die Beurteilung Eine Kiesauflast erhöht das Schalldämm-Maß
entscheidende Wert ist das bewertete entscheidend.
Schalldämm-Maß R ohne Schallübertragung
w

über flankierende Bauteile. FDT hat gemeinsam mit verschiedenen


Dämmstoffherstellern für verschiedene
Bei Dachterrassen sind zudem die Forderungen Dachaufbauten mit Stahlprofilblechen die
bezüglich des Trittschalls zu beachten. Luftschalldämmung prüfen lassen.

Im Bedarfsfall fordern Sie bitte die ent-


sprechenden Prüfberichte bei unseren
Außendienstmitarbeitern bzw. bei unserem
Kundenservice an.
32 Bauphysik Entscheidungsgrundlagen Flachdach

Brandschutz/
Brandschutztechnische Bestimmungen

Flachdächer unterliegen, wie andere Bauteile, Einsatz von nicht brennbaren Wärmedämm-
bestimmten brandschutztechnischen Bestim- stoffen
mungen. Die wichtigsten sind im Folgenden Forderungen der DIN 18234 „Baulicher Brand-
aufgeführt: schutz großflächiger Dächer, Brandbeanspru-
Klassifizierung des Brandverhaltens von chung von unten”. Die Teile 1 und 2 beziehen
Baustoffen nach DIN EN 13501-1 sich auf den Schichtenaufbau in der Fläche,
Nicht brennbar z. B. A 1 speziell die Schichten unterhalb der Dachab-
Schwerentflammbar z. B. B dichtung, z. B. nicht brennbare Dämmung und
Normalentflammbar z. B. E brandlastarme Dampfsperrschicht. Die Teile 3
Leichtentflammbar z. B. F und 4 betreffen konstruktive Maßnahmen zur
Begrenzung der Brandweiterleitung bei Durch-
Alle im Flachdachbereich eingesetzten Baustoffe dringungen und An- und Abschlüssen
(Dampfsperren, Dämmstoffe, Trennschichten, Brandlastarme Dampfsperrbahnen,
Dachbahnen usw.) müssen mindes­tens der wie z. B. PE-Folien, Aluminium-Verbundfolien.
Klasse E „normalentflammbar” entsprechen.
Brandschutz während der Verarbeitung
Widerstandsfähigkeit gegen Flugfeuer und
strahlende Wärme FDT Kunststoff-Dachbahnen werden ohne
offene Flamme verlegt. Die beim Einsatz
Die Landesbauordnungen fordern normalerwei- von offener Flamme notwendige Brand-
se die sogenannte „Harte Bedachung”, wache nach Beendigung der Schweißarbei-
d. h. dass Dachaufbauten widerstandsfähig ten entfällt demzufolge.
gegen Flugfeuer und strahlende Wärme sein
müssen. Ohne Nachweis gelten mit einer mind. Brandlastarme Dachaufbauten werden immer
5 cm dicken Kiesschüttung oder Plattenbelag häufiger gefordert. Unter Brandlast versteht man
versehene Schichtenaufbauten als widerstands- den Brennwert in MJ (Mega-Joule), den ein Bauteil
fähig gegen Flugfeuer und strahlende Wärme. bzw. ein Baustoff im eingebauten Zustand mit sich
bringt. Die Brandlast ist unter anderem abhängig
Für andere Schichtenaufbauten mit Kunststoff- von dem Gewicht bzw. der Schicht-dicke der einzel-
Dachbahnen bzw. Polymerbitumenbahnen, nen Funktionsschichten.
z. B. verklebte oder mechanisch befestigte Im Gegensatz zu traditionellen Abdichtungssys-
Dachabdichtungen, ist diese Eigenschaft durch temen zeichnen sich Kunststoff-Dachbahnen durch
Prüfzeugnisse amtlicher Materialprüfanstalten eine geringere Schichtdicke aus. Sie haben demzu-
nachzuweisen. Dazu wird ein spezieller Brand- folge eine wesentlich geringere Brandlast.
versuch durchgeführt, bei dem nicht die ein-
zelne Dachabdichtungsschicht, sondern der
komplette Schichtenaufbau – soweit für den
Brandversuch von Bedeutung – geprüft wird.
350
Weitere Anforderungen im Einzelfall 300
resultierend aus Landesbauordnungen bzw. 250
Sonderbauverordnungen (z. B. Verkaufsstätten- 200
verordnung, Hochhausverordnung, Industrie- 150
baurichtlinie usw.). 100
Verhältnis
50 Brandlasten
0 Polymerbitumen-
2
Polym. Bit. 9,0 mm PIB 2,5 mm PVC 1,5 mm bahnen zu Kunst-
MJ/m (2 Lagen)
stoff-Dachbahnen.
Entscheidungsgrundlagen Flachdach Genutzte Dachflächen 33

Genutzte Dachflächen:
Dachterrassen,
Parkdecks

Genutzte Dachflächen sind planmäßig für


den Aufenthalt von Personen, für die Nutzung
durch Verkehr oder für die Bepflanzung vorge-
sehen.

Dazu zählen beispielsweise:


Terrassen und Balkone
Parkdecks und Hofkellerdecken
Intensiv begrünte Dachflächen

Die Abdichtung genutzter Dachflächen mit


FDT Dachbahnen erfolgt in loser Verlegung
Dachterrasse.
zwischen zwei geeigneten Schutzlagen.
1 Betondecke
2 Gefällebeton
3 Dampfsperrschicht
4 Wärmedämmschicht
5 Untere Schutzlage,
z. B. FDT Kunststoffvlies 300 g/m
2

Obere Schutzlage, Abdichtung, untere Schutzlage. 6 Dachbahn Rhepanol hg oder Rhenofol CG


7 Obere Schutzlage, z. B. FDT Schutzbahn
Schutzlagen haben die Aufgabe, die Abdich- 8 Feinkiesbett
9 Nutzschicht, z. B. Plattenbelag
tung nach oben und unten gegen mechani-
sche Einwirkungen abzuschirmen. Eine untere
Schutzlage aus Kunststoffvlies verhindert
gleichzeitig Wechselwirkungen, z. B. mit
Polystyrol-Hartschaum. Sind als weitere
Schichten Beton, Estrich und dergleichen vor-
gesehen, so sind die Nähte der oberen Schutz-
lage so auszubilden, dass keine Feinanteile
zwischen Abdichtung und Schutzlage eindrin-
gen können, z. B. durch Verschweißen oder
Verkleben. Parkdeck mit
Rhenofol CG.

Dachterrassen Parkdecks
werden mit den FDT Dachbahnen Rhepanol hg 1 Betondecke
2 Gefällebeton
oder Rhenofol CG, mindestens 1,5 mm dick,
3 Dampfsperrschicht
abgedichtet.
4 Wärmedämmschicht,
Verschiedene Nutzschichten: 5 Untere Schutzlage,
- Plattenbelag auf Stelzlagern (wegen der rela- z. B. FDT Kunststoffvlies 300 g/m
2

tiv hohen Punktlasten nur bei stabilem und 6 Dachbahn Rhepanol hg oder Rhenofol CG
annähernd ebenem Untergrund), 7 Obere Schutzlage, z. B. FDT Schutzbahn
- Plattenbelag im Feinkiesbett, 8 Fahrbahn aus Beton, gleichzeitig
- Plattenbelag im Estrich. Schutzschicht
34 Begrünte Dächer Entscheidungsgrundlagen Flachdach

Begrünte Dächer:
extensive Begrünung,
intensive Begrünung

Begrünte Dächer Intensive Begrünung

sind längst keine Modeerscheinung mehr. ist die Begrünung mit Rasen, Stauden und
Sie sind fester Bestandteil der bestehenden Gehölzen oder punktuelle Begrünung mit
Flachdach-Landschaft. Sträuchern und Bäumen. Es werden in der
Für die Dachbegrünung spricht: Regel anspruchsvolle Pflanzen verwendet, die
- Erhöhung des Grünflächenpotenzials, z. B. in eine dickere Vegetationsschicht mit Be- und
Ballungszentren, Entwässerungseinrichtungen sowie eine regel-
- Feuchtigkeitsspeicher für mäßige Pflege benötigen.
Niederschlagswasser,
- Verbesserung der klimatischen Bedingungen
in unmittelbarer Umgebung des Gebäudes,
- Schutz der Abdichtung gegen klimatische
Beanspruchungen.

Dachbegrünungen werden unterschieden in 1 Stahlbeton


2 FDT Dampfsperre fk
Extensive Dachbegrünungen und 3 Dämmschicht aus
expandiertem
Intensive Dachbegrünungen. Polystyrol (EPS)
4 Dachbahn Rhepanol hg
Extensive Begrünung 1,8 mm
5 Drain- und Filterschicht,
Das Bepflanzen von dünnen Substrat- gleichzeitig Schutzlage
schichten mit Pflanzenfamilien (Moose, Kräuter, 6 Vegetationsmatte
Gräser usw.), die dem Standort Flachdach ange- Funktionsschichten des extensiv begrünten Daches.
passt sind.
Man wählt also Pflanzen,
Die regenerationsfähig sind
Die zeitweise Trockenheit bzw. Vernässung
vertragen
Die einen geringen Pflegeaufwand erfordern 1 Stahlbeton
Die auf waagerechten und geneigten 2 Gefälleestrich
Flächen gedeihen. 3 FDT Dampfsperre fk
4 Dämmschicht aus
Extensivbegrünungen haben zurzeit den expandiertem
größeren Marktanteil. Polystyrol (EPS)
Die Gründe hierfür: 5 Dachbahn Rhepanol hg
Relativ einfache Ausführung gegenüber den 1,8 mm
intensiv begrünten Dachflächen 6 FDT Schutzbahn*)
Geringes Gewicht. Extensivbegrünungen 7 Drainschicht
sind damit auch für Leichtdächer und zur 8 Filterschicht
nachträglichen Begrünung bestehender 9 Vegetationsschicht,
Dachflächen geeignet ohne Anstaubewässerung
Geringere Kosten bei Erstellung und Pflege. Funktionsschichten des intensiv begrünten Daches.
Entscheidungsgrundlagen Flachdach Begrünte Dächer 35

Begrünte Dächer:
Funktionsschichten,
Hinweise

Vegetationsschicht oder Rhenofol CG eingesetzt, die wurzel- und


rhizomfest sind. In solchen Fällen erübrigt
Sie bildet die Grundlage für das Pflanzen- sich eine separate Wurzelschutzbahn, da die
wachstum und wird intensiv durchwurzelt. Dachabdichtung gleichzeitig den Wurzelschutz
Sie besteht aus verbessertem Boden oder übernimmt.
Substraten bzw. aus fertig durchwurzelten, Die Wurzelfestigkeit muss nach dem FLL-Prüf-
bereits begrünten Vegetationsmatten. Aufgabe verfahren nachgewiesen sein. Diese Prüfung
der Vegetationsschicht ist es auch, einsickern- erstreckt sich über einen Zeitraum (je nach
des Wasser pflanzenverfügbar zu speichern und Prüfverfahren) von 2 bzw. 4 Jahren und wird
Überschusswasser an die Drainschicht abzu- mit verschiedenen wurzelintensiven Pflanzen
geben. durchgeführt, die während der Prüfung eine
Höhe von mehreren Metern erreichen. Die
Filterschicht Prüfung der Wurzelfestigkeit nach DIN 4062 ist
für das begrünte Dach nicht ausreichend.
Sie soll verhindern, dass Feinanteile aus der
Vegetationsschicht in die Drainschicht einge- Hinweise:
schlämmt werden und so die Wasserdurch-
lässigkeit der Drainschicht beeinträchtigen. Dachabläufe sind von der Begrünung freizu-
halten und so auszubilden, dass sie jeder-
Drainschicht zeit zugänglich sind
Alle An- und Abschlüsse, Durchdringungen
Sie ermöglicht, dass in der Vegetationsschicht usw. sollten grundsätzlich von der Begrü-
anfallendes Überschusswasser schnell und nung freigehalten werden. Am besten eig-
sicher über die Dachabläufe abgeleitet wird. net sich hierfür ein Plattenbelag im
Dies wird erreicht durch ein großes Hohlraum- Kiesbett
volumen in der Drainschicht. Bei einer Reihe Vor allem bei nachträglicher Begrünung ist
von Begrünungssystemen werden von einer zu prüfen, ob die Unterkonstruktion das
einzigen Schicht die Aufgaben mehrerer zusätzliche Gewicht durch die Dachbegrü-
Funktionsschichten wahrgenommen, z. B. nung aufnehmen kann (Statik)
gleichzeitig die Aufgaben der Drain- und Bei Dachneigungen größer als 7° sind spe-
Filterschicht. zielle Schubsicherungsmaßnahmen zu
empfehlen
Durchwurzelungsschutz Die für die Lagesicherheit gegen Windsog
erforderlichen Auflasten müssen eingehal-
verhindert, dass Pflanzenwurzeln die ten werden.
Abdichtung beschädigen. Durchwurzelungs-
schutz ist auch bei einer Begrünung mit nicht
wurzelintensiven Pflanzen, z. B. Gräsern, unver-
zichtbar, weil sich auch hier unbeabsichtigt
Pflanzen mit intensiver Wurzelbildung ansiedeln
können.

Voraussetzung für eine Dachbegrünung ist


somit in jedem Fall ein wurzelfester Dachauf-
bau. Dies wird entweder mit separat auf der
eigentlichen Dachabdichtung verlegten Wurzel-
schutzbahnen erreicht oder es werden als
Dachabdichtung Dachbahnen wie Rhepanol hg
36 An- und Abschlüsse Entscheidungsgrundlagen Flachdach

An- und Abschlüsse,


Anforderungen

Grundsätzliches Um Überbeanspruchungen bei beweglichen


Anschlüssen zu vermeiden,
Die Sicherheit einer Flachdach-Abdichtung
hängt wesentlich von der Qualität ihrer An- Ist entweder eine mit der Tragdecke fest
und Abschlüsse ab. Erst durch die richtige verbundene Hilfskonstruktion erforderlich,
Planung wird eine handwerklich einwandfreie an der die Dachabdichtung getrennt vom
Ausführung möglich. aufgehenden Bauteil hochgeführt werden
kann, oder
Was sind Anschlüsse?
es ist durch spezielle Maßnahmen, z. B. kle-
Anschlüsse sind die Fortsetzung der Dachab- befreie Zonen, für einen Bewegungsaus-
dichtung an Bauteilen, die die Dachfläche gleich zu sorgen. In jedem Fall müssen die
durchdringen, an diese angrenzen oder diese auftretenden Bewegungen zur Detailpla-
begrenzen, z. B. Wände, Lichtkuppeln, Dach- nung bekannt sein.
abläufe usw. Dabei wird unterschieden zwi-
schen starren und beweglichen Anschlüssen. Was sind Abschlüsse?

Starrer Anschluss Dachrand-Abschlüsse sind äußere Begrenzun-


gen von Dachflächen, die das Überlaufen von
Bei starren Anschlüs- Niederschlagswasser verhindern, z. B. Attiken.
sen sind die Bauteile, Ebenso wie Anschlüsse werden auch die
an die angeschlossen Abschlüsse je nach Konstruktion in starr und
werden soll, fest mit beweglich eingestuft. Ortgänge, Attiken und
der Tragdecke verbun- Brüstungen aus vorgehängten Fertigteilen, die
den, so dass allenfalls sich gegenüber der Tragdecke frei bewegen
geringe Bewegungen können, sind beispielsweise immer als beweg-
auftreten können. lich anzusehen und entsprechend auszubilden.

Beweglicher Anschluss

Bei beweglichen
Anschlüssen sind Trag-
decke und begrenzen-
des Bauteil nicht fest
miteinander verbunden,
d. h. es treten dort
unterschiedliche
Bewegungen auf.
Entscheidungsgrundlagen Flachdach An- und Abschlüsse 37

Anforderungen für die Praxis

An- und Abschlüsse müssen genauso dicht und Schon aus handwerklichen Gründen sollte
funktionsfähig sein wie die Abdichtung selbst. immer mit separaten Anschlussstreifen
gearbeitet werden
Bereits bei der Planung sind die mechani-
schen, thermischen und witterungsbeding- Die bei Dachabdichtungen mit Bitumen-
ten Beanspruchungen zu berücksichtigen bahnen im Kehlbereich materialbedingt
erforderlichen Keile können bei Kunststoff-
Eventuell auftretende Bewegungen dürfen Dachbahnen entfallen
keinen Schaden an der Abdichtung
verursachen

Der Wasserablauf muss gewährleistet sein,


ein Wasserstau darf nicht zum Überlaufen
ins Gebäudeinnere führen

Niederschlagswasser darf nicht hinter die


Abdichtung gelangen

An- und Abschlüsse sind windsicher auszu-


bilden, eine Windunterströmung ist durch
konstruktive Maßnahmen auszuschließen

Flächen, an denen die Abdichtung hochge-


führt, aufgeklebt oder befestigt wird, müs-
sen glatt und fest sein

Einbauteile müssen in einem ausreichenden


Abstand untereinander angeordnet sein, um
handwerklich einwandfreie Anschlüsse zu
ermöglichen

Dem Verarbeiter muss ein genügender


Arbeitsraum zur Verfügung stehen, denn
nur dann sind einwandfreie Anschluss-
arbeiten möglich

Hersteller-Verarbeitungsvorschriften, z. B.
hinsichtlich erforderlicher Randfixierungen,
sind einzuhalten
38 An- und Abschlüsse Entscheidungsgrundlagen Flachdach

Wandanschlüsse

Maßnahmen für sichere Wandanschlüsse Abdichtung gegen Abrutschen oder Loslösen


sichern. Dazu ist die Abdichtung am oberen
Genügend große Anschlusshöhen einhalten. Rand zusätzlich mechanisch zu befestigen,
-b
 ei Dachneigungen bis 5° z. B. mit Klemmschienen.
mindestens 15 cm, Bei Anschlusshöhen über 20 cm ist zusätz-
-b
 ei Dachneigungen über 5° lich eine Verklebung erforderlich. Es sind
mindestens 10 cm. biegesteife Klemmschienen wie das FDT
Wandanschlussprofil zu verwenden, um eine
durchgehende Anpressung der Abdichtung
zu erreichen.
Klemmschienen dürfen nicht über beweg-
lichen Fugen (z. B. bei Betonfertigteilen)
durchlaufen, damit Bauteilbewegungen
nicht die Funktionstüchtigkeit des Anschlus-
ses beeinträchtigen

Die Maße für die Anschlusshöhe gelten ab


Oberkante Belag oder Kiesschüttung.

Geringere Anschlusshöhen sind nur in beson-


deren konstruktions- oder nutzungsbedingten
Ausnahmefällen zulässig, z. B. bei Türanschlüs-
sen. In diesen Fällen sollte die Anschlusshöhe
jedoch mindestens 5 cm betragen.
Dabei ist für eine ungehinderte, schnelle Ent-
wässerung zu sorgen, z. B. im unmittelbaren
Türbereich durch Drain-Gitterroste.
Entscheidungsgrundlagen Flachdach An- und Abschlüsse 39

Wandanschlüsse

Anschlussoberkante gegen hinterlaufendes


Wasser sichern. Dies ist am besten mit einer
regensicheren Vorsatzschale zu erreichen,
hinter der die Abdichtung hochgeführt,
befestigt und – für den Bauzustand –
abgesichert wird

Wandanschluss
mit vorgehängter
Fassade.

Ist keine Vorsatzschale vorhanden, sollte der


Anschluss zumindest gegenüber der Wand-
außenfläche zurückgesetzt sein z. B. durch
eine Unterschneidung.
Oder es sind Überhangstreifen vorzusehen.
Die Überhangstreifen sind zur Wasserab-
leitung z-förmig auszubilden, mindestens
1,5 cm tief in der Fuge zu verwahren und
mit Dichtungsmasse zu sichern.
Ein direkter Anschluss an nicht regendichte
Vorsatzschalen ist unzulässig

Wandanschluss mit
Überhangstreifen.

Abdichtungsoberflächen schützen vor


mechanischen Beschädigungen bei ge-
nutzten Dachflächen, z. B. Terrassen,
v or witterungsbedingten Beanspruchungen,
sofern die am Anschluss hochgeführten
Materialien (Abdichtungs-, Trenn- oder
Schutzschichten) dies erfordern.
Für diesen Zweck geeignet sind beispiels-
weise Überhangbleche, Steinplatten, Türanschluss mit
Überhangblech als
Beton usw. Trittschutz.
40 An- und Abschlüsse Entscheidungsgrundlagen Flachdach

Dachabschlüsse

Maßnahmen für sichere Dachabschlüsse

Dachrand immer erhöht ausbilden. Damit


wird eine ungewollte Entwässerung über
den Dachrand verhindert. Ab Oberkante
Belag oder Kiesschüttung beträgt die Auf-
kantungshöhe:
–b ei Dachneigungen bis 5°
mindestens 10 cm,
– bei
 Dachneigungen über 5°
mindestens 5 cm

Abdichtung bis Außenkante Aufkantung


führen. Dadurch wird der Dachrand wie
durch einen Regenschirm geschützt. So
kann Wasser weder von oben noch von der
Seite her über Mikrorisse, Poren oder Fugen
Hohe Attiken sind
eindringen und die Abdichtung hinterwan- windsicher zu
dern, wie es bei unvollständig eingekleide- befestigen.

ten Dachrändern (z. B. Betonattiken) mög-


lich ist

Abdichtung an Aufkantungen ausreichend


fixieren. Damit soll ein Loslösen – insbeson-
dere unter Windeinwirkung – verhindert
werden. Dies kann durch Verkleben oder
mechanische Befestigung geschehen

Mehrteilige Dachabschlussprofile verwen-


den. Im Gegensatz zu einteiligen Profilen
ermöglichen sie die freie Beweglichkeit der
Abdichtung (z. B. FDT Dachabschlussprofil).
Eine kraftschlüssige Einklebung einteiliger
Randprofile ist unzulässig, weil an Stoßstel-
len temperaturbedingt Bewegungen auftre-
ten, die Risse zur Folge haben. Bei PVC-
Dachbahnen haben sich abgekantete PVC-
Verbundbleche als Dachabschlussprofil
bewährt

Randbohlen, -profile und -blenden windsi-


cher befestigen. Zu große Befestigungsab-
stände können Ursache von Sturmschäden
sein. Die Befestigungen müssen den anzu-
setzenden Windlasten gemäß DIN 1055
entsprechen.
Entscheidungsgrundlagen Flachdach An- und Abschlüsse 41

Bauwerksfugen,
Lichtkuppelanschlüsse,
Einbauteile

Lichtkuppelanschlüsse

Hierfür werden zweiteilige


Lichtkuppeln mit Aufsetzkranz
eingesetzt. Die Anschlusshöhe
von Oberkante Belag bis
Oberkante Aufsetzkranz soll
mind. 15 cm betragen. Bei
Kunststoff-Dachbahnen erfolgt
der Anschluss über separate Lichtkuppelanschluss mit Rhepanol fk.
Anschlussstreifen, die bis
Oberkante Aufsetzkranz hoch-
geführt, auf diesem fixiert
(geklebt oder mechanisch
befestigt) und am oberen
Ende mit Dichtungsmasse ab-
gesichert werden. Für PVC-
Dachbahnen werden auch
Lichtkuppelaufsetzkränze ange-
boten, die einen direkten
Anschluss der Dachbahn durch
Rhenofol CG wird direkt mit dem Aufsetzkranz
Verschweißen ermöglichen. verschweißt.

Hinweis:

Bei Kunststoff-Dachbahnen ist


es nicht notwendig, die Licht-
kuppel aus der wasser-
führenden Ebene herauszu-
heben.

Einbauteile

mit material- und system-


gerechten Anschlussmöglich-
keiten an die Dachabdichtung,
z. B. Dachabläufe, Dunstrohre,
Für die Ausbildung von Fugen müssen die Kaltdachentlüfter mit Man-
Bewegungen des Untergrundes bekannt sein.
schetten, vereinfachen den
Anschluss und geben Sicherheit
im Detail. Sicherheit im Detail durch systemgerechtes
Dunstrohr.
42 Entwässerung Entscheidungsgrundlagen Flachdach

Entwässerung,
Innenentwässerung – Hinweise zur Planung

Grundsätzlich Hinweise zur Planung bei


Innenentwässerung
Dachentwässerungen sind so zu planen,
dass Niederschläge auf kurzem Weg ohne Flachdächer mit Innenentwässerung müssen
Stau abgeleitet werden. Die entscheidende mindestens einen Ablauf und mindestens
Voraussetzung dafür ist ausreichendes Gefälle. einen Notüberlauf erhalten
Die Bemessung von Entwässerungsanlagen
hat nach DIN 12056-3 und DIN 1986-100 Dachabläufe an den tiefsten Stellen
zu erfolgen. anordnen

Bei der Dachentwässerung ist zu unterscheiden Dachabläufe müssen in der Regel einen
zwischen Abstand von mind. 30 cm zwischen Außen-
kante Flansch zu Aufkantungen Dachauf-
Außenentwässerung über vorgehängte bauten, Fugen, Durchdringungen usw.
Dachrinnen und haben

Innenentwässerung über Dachabläufe. Ist die Dachfläche durch Brandwände, Dehn-


Bei Dächern unter 5° Neigung wird fugen u. a. unterteilt, so sind die dadurch
Innenentwässerung empfohlen. entstehenden Teilflächen einzeln zu ent-
wässern

Notüber/-abläufe sind nach DIN EN 12056-3


so zu dimensionieren und anzuschließen,
dass sie den Jahrhundertregen nach
DIN 1986-100 Anhang A ins Freie ableiten
können

Beheizbare Gullys können mögliche


Vereisungen im Dachablauf verhindern

Einbaufertige Dachabläufe
(z. B. FDT VarioGully) mit vorgefertigten
Anschlussmanschetten bieten zusätzliche
Sicherheit.

Für Flachdächer mit innenliegender Freispiegel-


Entwässerung erarbeiten die FDT-Flachdach-
experten objektbezogene Lösungen
inkl. Notentwässerung.
Entscheidungsgrundlagen Flachdach Entwässerung 43

Innenentwässerung – Hinweise zur Ausführung,


Außenentwässerung

Hinweise zur Ausführung der Innen- Außenentwässerung


entwässerung
erfolgt über vorgehängte Rinnen.
Bei nicht belüfteten Flachdächern zweistufi- Der Übergang zur Dachfläche wird mit
ge Dachabläufe verwenden und die vorhan- Traufstreifen aus Metall ausgeführt.
dene Dampfsperre anschließen
Vorzugsweise werden dazu Verbundbleche
Dachabläufe rückstausicher und in der rich- (z. B. Rhepanol-Anschlussbleche, Rhenofol-
tigen Höhenlage (nicht über die Dachab- Anschlussbleche) eingesetzt.
dichtung hinausragend) einbauen. Deshalb
sind Flansche von Dachabläufen möglichst Randbohlen sollen 1 cm dünner sein als
in die Deckunterlage einzulassen die Dämmschicht, um einen ungehinderten
Wasserablauf zu ermöglichen.
Dachabläufe in der Deckunterlage befesti- Rinnenhalter müssen in der Deckunterlage
gen. Sofern gemäß Verlegeanleitung not- bzw. Randbohle eingelassen sein.
wendig, ist die Dachbahn im Bereich der
Dachabläufe durch spezielle Klettringe bzw.
durch Verschweißen auf dem Flansch zu
fixieren

Beim Einsatz von Unterdruck-Systemen


(Saugsystemen) müssen die Dachabläufe
regelmäßig gereinigt werden, damit Laub
und Ähnliches die Abläufe nicht verstopfen.

Vorgehängte Rinne
mit Rhepanol fk
und Rhepanol-
Anschlussblech.

Innenentwässerung
über VarioGully.
44 Sanierung Entscheidungsgrundlagen Flachdach

Grundsätzliches zur Sanierung

Grundsätzliches Mängel

Die Planung und Ausführung von Sanierungs- Die vorhandene Dachabdichtung ist schad-
maßnahmen gestaltet sich oft sehr viel schwie- haft oder schadensträchtig. Dabei ist zu
riger als die von Neubauten. unterscheiden zwischen Planungsfehlern,
Um nur ein Problem zu nennen: Häufig soll Materialfehlern und Ausführungsfehlern.
die vorhandene alte Dachabdichtung aus wirt- In aller Regel sind mehrere Ursachen gleich-
schaftlichen Gründen liegenbleiben. zeitig für den Schaden verantwortlich

Dachsanierung oder Dacherneuerung? Sonstige Gründe

Für „Dachsanierung” gibt es keine feststehen- Nicht nur bei schadhaften Dachabdichtun-
de Definition. FDT versteht darunter: gen ist eine Dachsanierung angebracht.
Betroffen sind die Dachabdichtung und die In vielen Fällen kann allein schon die Ver-
von außen erreichbaren Anschlusspunkte. besserung des Wärmeschutzes und die da-
Entscheidend ist dabei, dass die alte Abdich- mit verbundene Heizkostenersparnis eine
tung liegenbleibt. Dachsanierung rechtfertigen, z. B. bei einer
Nutzungsänderung des Gebäudes. Hinzu
Werden dagegen die Dachabdichtung und kommt der Einsatz leistungsfähiger Bau-
evtl. weitere Schichten durch neue ersetzt, stoffe, verbunden mit geringeren Wartungs-
handelt es sich um eine Dacherneuerung. Not- und Instandhaltungskosten.
wendig wird eine Dacherneuerung beispiels-
weise bei falscher Schichtenfolge des Dachauf-
baus oder einer völlig durchnässten, feuchtig-
keitsempfindlichen Wärmedämmschicht,
wie z. B. Kork.

Weshalb Dachsanierung?

Es gibt viele Gründe für die Sanierung von


Flachdächern. Sie lassen sich im Wesentlichen
in drei Bereiche gliedern:

Alterung

Die vorhandene Dachabdichtung hat durch


natürliche Alterung das Ende ihrer Funk-
tionsdauer erreicht. Mangelhafte Wartung
kann diesen unvermeidbaren Alterungs-
prozess wesentlich beschleunigen
Entscheidungsgrundlagen Flachdach Sanierung 45

Erst prüfen, dann sanieren...

Was vorher zu tun ist Sind Wärmebrücken vorhanden?


Spätestens bei einer Sanierung sollten diese
Jeder Sanierungsmaßnahme muss eine gründ- beseitigt werden.
liche Überprüfung des vorhandenen Schichten-
aufbaus und der bauphysikalischen Gegeben- Sind beim nicht belüfteten Dach Wärme-
heiten vorausgehen, denn der Zustand des dämmschichten unterhalb der Tragdecke
vorhandenen Schichtenaufbaus ist entschei- und/oder der Dampfsperre vorhanden?
dend für die jeweils zu treffenden Sanierungs- Wenn ja, so ist eine bauphysikalische
maßnahmen. Dazu gehört in erster Linie die Überprüfung des Dachaufbaus erforderlich,
genaue Ermittlung der Schadensursache. Zu z. B. durch eine Diffusionsberechnung.
berücksichtigen ist dabei auch, ob die ver-
bleibenden Schichten auch im sanierten Dach Sind beim belüfteten Dach die Be- und
ihren Aufgaben noch voll gerecht werden kön- Entlüftungsquerschnitte ausreichend?
nen. Bei der Überprüfung ist zu achten auf: Wenn nicht, sollten die Lüftungsquerschnitte
vergrößert werden. Ist dies nicht möglich, sind
Bauphysikalische Aspekte objektbezogene Lösungen erforderlich.

Konstruktive Aspekte
Die wichtigsten Fragen zur Konstruktion
Materialspezifische Aspekte.
Ist ein ausreichendes Gefälle vorhanden?
Wenn nicht, so besteht beispielsweise die
Die wichtigsten Fragen zur Bauphysik Möglichkeit, eine Zusatzdämmung in Form
einer Gefälledämmung aufzubringen.
Ist eine Dampfsperrschicht vorhanden
bzw. ist sie ausreichend? Ist der Wasserablauf gewährleistet?
Eine Nutzungsänderung des Gebäudes, die Das bedeutet: Entspricht die Anzahl der Dach-
eine höhere Innentemperatur und/oder eine abläufe und Notüberläufe noch den aktuellen
höhere relative Luftfeuchtigkeit nach sich Normen (DIN 1986-100 und DIN EN 12056-3),
zieht, sowie eine nachträgliche Klimatisierung befinden sich die Dachabläufe tatsächlich an
haben häufig zur Folge, dass die vorhandene den tiefsten Punkten und sind sie in der rich-
Dampfsperrschicht nicht mehr ausreicht. tigen Höhenlage eingebaut? Ist dies nicht der
Fall, so bestehen folgende Möglichkeiten:
Ist die Wärmedämmschicht richtig bemes- – Dachabläufe tiefer setzen,
sen oder ist sie eventuell durchfeuchtet? – zusätzlich Dachabläufe und Notüberläufe je-
Eine durchfeuchtete Wärmedämmung muss weils an den Tiefpunkten des Daches setzen,
nicht automatisch eine Erneuerung erfordern. – zusätzliches Gefälle einbauen.
Die Durchfeuchtung verringert zwar die Wär-
meleitfähigkeit des Dämmstoffes; solange Sind die Dachabläufe mindestens 50 cm
jedoch die Funktionsfähigkeit des Daches da- von Aufkantungen und Einbauteilen
durch nicht gefährdet ist, ist das Abräumen entfernt?
nicht notwendig. Um die Austrocknung zu be- Dieser Abstand ist notwendig, um einen ein-
schleunigen, hat sich der nachträgliche Einbau wandfreien Anschluss an die Dachabdichtung
von Dachlüftern gut bewährt. zu ermöglichen.
46 Sanierung Entscheidungsgrundlagen Flachdach

...erst prüfen, dann sanieren

Ist die Tragfähigkeit der Dachkonstruktion Die wichtigsten materialspezifischen


ausreichend? Punkte
Ein Indiz für eine mangelhafte Tragfähigkeit
können beispielsweise große Durchbiegungen Ist die Verträglichkeit zwischen dem vor-
sein. Holzschalungen können ihre Tragfähigkeit handenen Untergrund und der neu aufzu-
auch durch Verrottung eingebüßt haben. bringenden Dachbahn gegeben?
Eventuell Statiker einschalten. Im Bedarfsfall sind entsprechende Trenn- und
Schutzlagen erforderlich.
Entspricht die Tragdecke den aktuellen
Regeln der Technik? Sind z. B. Randver- Hat die vorhandene Dachabdichtung
steifungsbleche bei Stahlprofilblechen Wasser aufgenommen?
vorhanden? Bei Abdichtungen aus Bitumenbahnen ist z. B.
zu prüfen,
Entsprechen die Anschlusshöhen den – ob Bahnen mit organischen Trägereinlagen
heutigen Anforderungen der Flachdach- wie beispielsweise R 500, R 333 vorhanden
Fachregeln? sind,
– inwieweit die Trägereinlagen möglicherweise
Ist bei Dachabschlüssen die Abdichtung bis Feuchtigkeit aufgenommen haben
zur Außenkante der Aufkantung geführt – oder ob sie sogar verrottet sind.
und befestigt? Da eine derart geschädigte Dachbahn
Das Hochziehen der Abdichtung bis auf die nicht mehr in der Lage ist, die anfallenden
Attikakrone ist auch bei Attiken aus Sicht- Windlasten auf Dauer sicher weiterzuleiten,
beton notwendig. scheidet hier die verklebte Verlegung als mög-
liche Form der Sanierung aus.
Sind die Dehnfugen-Ausbildungen aus der
wasserführenden Ebene herausgeführt? Alte, verhärtete PVC-Dachbahnen sollten
Zu beachten: Die durch die Dehnfugen- generell abgeräumt und einem
Ausbildung entstehenden Teilflächen müssen Recyclingprozess zugeführt werden.
einzeln entwässert werden.

Sind bei den Lichtkuppeln die erforder-


lichen Anschlusshöhen eingehalten?
Bei einer Zusatzdämmung ist es häufig erfor-
derlich, die Lichtkuppeln höher zu setzen.
Entscheidungsgrundlagen Flachdach Sanierung 47

Objekbezogene Sanierung,
Sanierung mit Kunststoff-Dachbahnen

Keine Pauschalregelung Bei der Sanierung mit Kunststoff-


Dachbahnen sind alle Verlegearten mög-
Alle zuvor aufgeführten Punkte, die sich lich
sicherlich im Einzelfall noch ergänzen lassen,
machen deutlich, dass es Pauschalregeln für Wie beim Neubau kommen auch bei der
die Flachdach-Sanierung nicht geben kann. Sanierung von Flachdächern folgende Verlege-
arten zur Anwendung:
Die erforderlichen Sanierungsmaßnahmen
müssen deshalb objektbezogen festgelegt Mechanische Befestigung
werden.
Verklebte Verlegung
Nutzen Sie dazu das umfangreiche
Serviceangebot der FDT Flachdach-Spezialisten. Lose Verlegung mit Auflast.

Bei Dachsanierungen sind insbesondere


bitumenverträgliche Dachbahnen wie
Rhepanol fk von Vorteil, da sie ohne
zusätzliche Trennlagen direkt auf Bitumen-
bahnen verlegt werden können.
48 Normen und Richtlinien Entscheidungsgrundlagen Flachdach

Normen und Richtlinien


DIN/VOB und andere Bestimmungen

Herstellerverarbeitungsvorschriften für die eingesetzten Materialien


VOB Teil A: Allgemeine Bestimmungen für die Vergabe von Bauleistungen – DIN 1960
VOB Teil B: Allgemeine Vertragsbedingungen für die Ausführung von Bauleistungen – DIN 1961
VOB Teil C: Allgemeine Technische Vertragsbedingungen für Bauleistungen
Regeln für Abdichtungen – mit Flachdachrichtlinie – des Zentralverbandes des Deutschen Dachdeckerhandwerks e.V.
Fachregel für Metallarbeiten im Dachdeckerhandwerk
Richtlinie für die Planung, Ausführung und Pflege von Dachbegrünungen – Dachbegrünungsrichtlinie der Forschungsgesellschaft
Landschaftsentwicklung Landschaftsbau e.V. (FLL)
Empfehlungen des Industrieverbandes Kunststoff-Dach- und Dichtungsbahnen e.V. (DUD)
Verordnung über energiesparenden Wärmeschutz und energiesparende Anlagetechnik bei Gebäuden
(Energieeinsparverordnung – EnEV)
Richtlinie über den baulichen Brandschutz im Industriebau (Industriebaurichtlinie – IndBauR)
DIN 1055 Teil 4 Lastannahmen für Bauten; Verkehrslasten, Windlasten bei nicht schwingungsanfälligen Bauwerken
DIN EN 1253 Abläufe für Gebäude
DIN 1986 Entwässerungsanlagen für Gebäude und Grundstücke (insbesondere DIN 1986-100)
DIN EN 13501-1 Klassifizierung des Brandverhaltens von Baustoffen
DIN EN 13501-5 Klassifizierung von Bedachungen bei Beanspruchung durch Feuer von außen
DIN 4108 Wärmeschutz im Hochbau
DIN 4109 Schallschutz im Hochbau
DIN EN 12056 Schwerkraftentwässerungsanlagen innerhalb von Gebäuden (insbesondere DIN EN 12056-3)
DIN EN 13956 Abdichtungsbahnen – Kunststoff- und Elastomerbahnen für Dachabdichtungen – Definition und Eigenschaften
DIN EN 13162 Wärmedämmstoffe für Gebäude – werkmäßig hergestellte Produkte aus Mineralwolle (MW)
DIN EN 13163 Wärmedämmstoffe für Gebäude – werkmäßig hergestellte Produkte aus expandiertem Polystyrol (EPS)
DIN 18195 Bauwerksabdichtungen, insbesondere:
Teil 2 Stoffe
Teil 3 Verarbeitung der Stoffe
Teil 5 Abdichtung gegen nicht drückendes Wasser, Bemessung und Ausführung
Teil 8 Abdichtung über Bauwerksfugen
Teil 9 Durchdringungen, Übergänge, Abschlüsse
Teil 10 Schutzschichten und Schutzmaßnahmen
DIN 18234 Baulicher Brandschutz im Industriebau
DIN 18530 Massive Deckenkonstruktionen für Dächer, Planung und Ausführung
DIN 18531 Dachabdichtungen; Begriffe, Anforderungen, Planungsgrundsätze
DIN V 20000-201 Anwendungsnorm für Abdichtungsbahnen nach Europäischen Produktnormen zur Verwendung in Dachabdichtungen
DIN V 20000-202 Anwendungsnorm für Abdichtungsbahnen nach Europäischen Produktnormen zur Verwendung in
Bauwerksabdichtungen
Verfahren zur Untersuchung der Durchwurzelungsfestigkeit von Wurzelschutzbahnen bei Dachbegrünungen der
Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung-Landschaftsbau e.V. (FLL-Verfahren)
Ergänzende U.E.A.t.c.*-Leitlinien für die Erteilung von Agréments für die mechanisch befestigte Dachabdichtung

*Union Européenne pour l’Agrément technique dans la construction


Entscheidungsgrundlagen Flachdach Normen und Richtlinien 49

Objektbezogene Sanierung,
Sanierung mit Kunststoff-Dachbahnen

DIN EN ISO ist die weltweit strengs-


te Qualitätsnorm, ein Gütesiegel
der Internationalen Organization for
Standardization (ISO).

Die Qualität unserer Produkte unterliegt seit


Jahrzehnten der Kontrolle durch eigene Labor-
prüfungen und Fremdüberwachung. Dadurch
ist die Einhaltung deutscher Industrienorm/DIN
dokumentiert.
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Nachaudits bestätigt.
50 FDT – Rechtliche Hinweise/Impressum

FDT – Rechtliche Hinweise Entscheidungsgrundlagen


Flachdach
Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass Technisches Handbuch
sämtliche vorstehenden Angaben, speziell die
Verarbeitungs- und Verwendungsvorschläge Stand August 2011
für die Dachbahnen und das Systemzubehör,
auf der Grundlage unserer Kenntnis und Herausgeber:
Erfahrung unter Normalbedingungen ent-
standen sind. Ebenso wird eine sachgerechte FDT
Lagerung und Anwendung der Produkte FlachdachTechnologie
vorausgesetzt. GmbH & Co. KG
Wegen unterschiedlichen Materialien, Eisenbahnstraße 6-8
Untergründen und abweichenden Arbeitsbe- D-68199 Mannheim
dingungen kann eine Gewährleistung eines Tel 06 21-85 04-0
Arbeitsergebnisses oder einer Haftung, Fax 06 21-85 04-2 05
ungeachtet irgendeines Rechtsverhältnisses, www.fdt.de
weder aus diesen Hinweisen noch aus einer
mündlichen Stellungnahme abgeleitet wer-
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den. Für den etwaigen Vorwurf, FDT habe
mit Vorsatz oder grob fahrlässig gehandelt,
FDT
muss der Anwender den Nachweis erbrin-
FlachdachTechnologie
gen, dass er schriftlich alle Informationen und
GmbH & Co. KG
Details, die für eine sachgemäße und sach-
dienliche Beurteilung durch FDT notwendig
Dieses Handbuch beschreibt
sind, rechtzeitig, vollständig und tatsächlich
Entscheidungsgrundlagen für
FDT bereitgestellt hat. Der Anwender selbst
Flachdachplanung und Flach-
ist dafür verantwortlich, die Produkte auf ihre
dachausführung nach dem
Eignung für die Einsatzbestimmung zu über-
derzeitigen technischen
prüfen. FDT behält sich Änderungen an den
Kenntnisstand und dient als
Produktspezifikationen vor.
Arbeitshilfe für Planer und
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Anwender in der Bundes-
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Berufliches Fachwissen kann es
Ferner verbindlich ist die jeweils neueste
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Bildnachweis

Seite 4
Bild 1: Lufthansa Aviation Center, Frankfurt/Main. Ingenhoven Architekten, Düsseldorf
Bild 2: Therme, Bad Wörishofen
Bild 3: Atatürk Stadion, Istanbul. Vigouroux, Photothèque Vinci
Bild 4: Wohnhaus, Frankfurt/Main. MMZ Architekten, Frankfurt/Main
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