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A1 „Präsens (Gegenwart)“
In der 2. und 3. Person Singular Präsens bilden einige starke Verben Umlaut:
du nimmst, er/sie/es nimmt.
Paradigma 2c: saufen, du säufst; aber: saugen, du saugst (weil es ein
schwaches Kausativum1 säugen gibt).
Paradigma 3d: bergen, du birgst; bersten, du birst; sterben, du stirbst;
verderben, du verdirbst; werben, du wirbst; werden, du wirst; werfen, du
wirfst.
Paradigma 3e: gelten, du giltst; helfen, du hilfst; schelten, du schilst.
Paradigma 3f: quellen, du quillst; schmelzen, du schmilzt; schwellen, du
schwillst. Aber: melken, du melkst. Denn melken wird heute meist
schwach gebeugt. Möglich sind aber noch: du milkst, milk! Schallen (aus
schellen), du schallst, weil es in der Vergangenheit heißt: du schalltest.
Paradigma 3g: fechten, du fichtst; flechten, du flichtst.
Paradigma 3h: erlöschen, du erlischt; dreschen, du drischt.
Paradigma 4a: befehlen, du befiehlst; gebären, du gebärst; nehmen, du
nimmst; stehlen, du stiehlst, treffen, du triffst.
Paradigma 4c: brechen, du brichst; sprechen, du sprichst; stechen, du
stichst. Bei den unhistorisch starken ck-Verben schrecken, du schrickst
(neben schreckst) und stecken, du steckst (nie stickst) schwankt der
Umlaut.
Paradigma 5a: geben, du gibst; geschehen, es geschieht; lesen, du
liest; sehen, du siehst; treten, du trittst. Aber genesen, du genest (wegen
genießen, du genießt).
Paradigma 5b: essen, du isst; fressen, du frisst; messen, du misst;
vergessen, du vergisst.
Paradigma 5c: bei wiegen wurde die Umlautform auf alle Formen
ausgeweitet (zur inhaltlichen Unterscheidung zu wägen).
Bei diesen Verben wurde der Umlaut von der 2. Person Indikativ auf den
Imperativ ausgeweitet, obwohl der Imperativ auch früher endungslos war: du
nimmst nimm! Imperative mit Umlaut erhalten niemals die fakultative
Endung –e: *nimme!
Auch die Verben der a-Reihe zeigen Umlaut a ä im Indikativ (du fährst, er
fährt), aber nie im Imperativ (fahr schon!):
1
Mit dem Kausativ wird ausgedrückt, dass ein erstes Agens ein zweites Agens dazu veranlasst, eine
Handlung auszuführen. Z.B., das Paar sinken – senken. Ich kann Das Boot sinkt sagen aber wenn ich
schuld bin, dass das Boot sinkt, dann soll ich sagen Ich senke das Boot sagen. Das heisst, ich bewirke,
dass das Boot sinkt. In diesem Fall ist das Verb senken das Kausativum
Paradigma 6: fahren, du fährst; backen, du bäckst (neben backst);
graben, du gräbst; laden, du lädst; schlagen, du schlägst; tragen, du
trägst, waschen, du wäscht.
Aber heutzutage nicht mehr das j-Präsens der 6. Ablautreihe: schaffen,
du schaffst, weil sich neben der starken Beugung (Frankenstein schuf
ein Monster, hat ein Monster geschaffen) ein schwache mit anderer
Bedeutung gebildet hat (er schaffte es ins Ziel, hat es geschafft).
Alle Verben mit –a- der siebten Ablautreihe zeigen den gleichen Umlaut:
Paradigma 7a: blasen, du bläst; braten, du brätst ; fallen, du fällst ;
geraten, du gerätst; halten, du hältst; lassen, du lässt; raten, du rätst;
schlafen, du schläfst.
Paradigma 7b: laufen, du läufst. Aber nicht: hauen, du haust.
Paradigma 7e: empfangen, du empfängst, fangen, du fängst.
Zudem auch noch als Nachahmung stoßen, du stößt nach Paradigma 7d.
Ba „a-Reihe“
Ba6 „Sechste Ablautreihe“
Heute a-O u-O a-O
Nhd. fahren fuhr, fuhren gefahren
„6a: -a- fahren, fuhr, gefahren“
Präsens Präteritum Partizip
-a- -u- -a-
fahren fuhr gefahren
graben grub gegraben
laden lud geladen
schlagen schlug geschlagen
tragen trug getragen
waschen wusch gewaschen
B7 „Siebte Ablautreihe“
„7a: -a-CC- schlafen, schlief, geschlafen“
Präsens Präteritum Partizip
-a- -ie- -a-
blasen blies geblasen
braten briet gebraten
fallen fiel gefallen
geraten geriet geraten
halten hielt gehalten
lassen ließ gelassen
raten riet geraten
schlafen schlief geschlafen
Quelle:
http://www.belleslettres.eu/artikel/starke-verben-ablautreihen-
konjugation.php#liste