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Lehrmeinung
für die Notfallsanitäter-Ausbildung
an den hessischen Rettungsdienstschulen
Im Auftrag und mit freundlicher Unterstützung des Hessischen Ministerium für Soziales und Integration
2.1 01.04.2018 UAG (ÄLRD) der AG 3 der hess. Expertengruppe zum NotSanG (HMSI)
Vorwort
Bei der Version 2.1 der „Algorithmen zur Notfallversorgung“ handelt es sich um eine Weiterentwicklung der Version 2.0
aus dem Jahr 2015. Sie dient als Lehr- und Prüfungsinhalt für die Notfallsanitäter-Ausbildung an den hessischen
Rettungsdienstschulen . Die Algorithmen beschreiben das an Krankheitsbildern orientierte Vorgehen bei medizinischen
Notfallsituationen, die Anwendung ausgewählter Medikamente ebenso wie einzelne medizinische Prozeduren. Die
„Algorithmen zur Notfallversorgung“ legen nicht fest, welche Maßnahmen von der Notfallsanitäterin/ dem Notfallsanitäter
bei der Berufsausübung in ihrem/seinem Rettungsdienstbereich im Rahmen des §4(2) 2c-NotSanG ausgeübt werden
dürfen. Dies ist Aufgabe des verantwortlichen Rettungsdienstträgers, vertreten durch den jeweiligen Ärztlichen Leiter
Rettungsdienst. Diesem können die vorliegenden Algorithmen in Bezug auf Inhalt und Layout als gute Grundlage für die
Erstellung der lokalen Standardprozeduren in seinem Rettungsdienstbereich dienen, die er vorzugeben, zu überprüfen
und zu verantworten hat.
Bei jedem Algorithmus wird die Durchführung der Basismaßnahmen nach dem ABCDE-Schema vorausgesetzt – bei hier
besonders zu beachtenden Punkten wird zusätzlich darauf hingewiesen. Bezüglich der notwendigen Nachforderung des
Notarztes sind die lokalen Vorgaben des Rettungsdienstträgers zu beachten.
Die Inhalte bilden den durch Diskussion erreichten Konsens eines Expertengremiums ab, welches sich durchaus bewusst
ist, dass nicht alle Aspekte berücksichtigt werden können, da zu demselben Krankheitsbild teils unterschiedliche Leitlinien
und Therapieempfehlungen der verschiedenen medizinischen Fachgesellschaften und Organisationen vorliegen.
Durch routinemäßige Überprüfung in der Regel alle 2 Jahre und bei besonderem Bedarf unterliegen diese Algorithmen
einem fortlaufenden Prozess der inhaltlichen Weiterentwicklung .
Die damit befasste Arbeitsgruppe ist im Auftrag des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration (HMSI) tätig
und besteht derzeit aus folgenden Mitgliedern:
Dr. R. Alexi, J. Blau, Dr. J. Büttner, Dr. B. Krakowka, Dr. W. Lenz, Dr. R. Merbs, Dr. E. Wranze-Bielefeld.
6. März 2018
Moderator und Ansprechpartner für die Arbeitsgruppe:
Dr. med. B. Krakowka,
e-mail-Adresse: b.krakowka@odenwaldkreis.de
2.1 01.04.2018 UAG (ÄLRD) der AG 3 der hess. Expertengruppe zum NotSanG (HMSI)
Inhaltsverzeichnis Prozeduren (P)
2.1 01.04.2018 UAG (ÄLRD) der AG 3 der hess. Expertengruppe zum NotSanG (HMSI)
Nr. Erklärung Symbole & Layout
Entscheidung ?
Alternative 2 (z.B. „nein“)
Alternative 1 (z.B. „ja“)
Invasive Maßnahme
Standardmaßnahme Kompetenzniveau für NotSan:
für Notfallsanitäter in vielen RDB eigenständige ÄLRD-Mitwirkungsaufgabe [§4(2)2c],
oft auch Delegation an Rettungssanitäter möglich und üblich je nach Situation auch Assistenz [§4(2) 2a],
Nr. Delegation vor Ort [§4(2) 2b],
Maßnahmen können in
separaten Algorithmen
näher erläutert sein
2.1 01.04.2018 UAG (ÄLRD) der AG 3 der hess. Expertengruppe zum NotSanG (HMSI)
K1 Akutes Koronarsyndrom (ACS)
nein
2.1 01.04.2018 UAG (ÄLRD) der AG 3 der hess. Expertengruppe zum NotSanG (HMSI)
K2 Dyspnoe, vermutl. durch Linksherzinsuffizienz
falls indiziert:
ja Hf 50-130/min und RRsyst >150mmHg
Nitrogabe 1 Hub s.l. (0,4mg)
erneuter Versuch ?
CPAP-Anwendung
Algorithmus P 3 Wiederholung frühestens nach 3 min,
SOP je nach Gerät falls Bedingungen weiterhin erfüllt sind
nein
ja ja
weiter mit CPAP
weiter mit ergänzt durch Nitro nein weiter mit
nein
CPAP-Anwendung lt. Algorithmus Nitrogabe
2.1 01.04.2018 UAG (ÄLRD) der AG 3 der hess. Expertengruppe zum NotSanG (HMSI)
Bradykardien können Folge respiratorischer
K3 Bedrohliche Bradykardie oder sonstiger Ursachen sein !
Diese vor symptomatischer Behandlung
nein ausschließen und ggf. beheben!
HF < 60 / min ? 12-Kanal-EKG
ja
nein Symptome z.B:
bei Extremsymptomen, z.B.
symptomatisch ? Schläfrigkeit, Schwindel,
komatös / beginnende Schnappatmung /
(häufig bei HF<40/min) Übelkeit, Atemnot, Synkopen,
HF<20 / Abfall etCO2<20 mm Hg:
Verschlechterung vorbestehender
Alle Maßnahmen unter begleitender Reanimation!
ja Herzinsuffizienz
2.1 01.04.2018 UAG (ÄLRD) der AG 3 der hess. Expertengruppe zum NotSanG (HMSI)
K4 Hypertensiver Notfall (mit extrem hohen RR-Werten)
nein
weiter mit Algorithmus bei Nitro-Kontraindikation
K 1 bzw. K 2 ggf. im Urapidil-Schenkel
andere Organsymptome ? bleiben
(s.o. rechts)
ja
Urapidil
lt. Algorithmus M 20
(5mg i.v. über 1 min)
RR-Kontrolle
nach 3 Minuten nein
ja
Ärztliche Entscheidung
über weitere
Therapie
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K5 Akute obstruktive Atemwegserkrankung (Erwachsene/Kinder > 12 J.)
nein
Nachlassen der Symptome ?
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K6 Akute obstruktive Atemwegserkrankung (Kind - 12J.)
nein
Nachlassen der Symptome ?
ja
Fortsetzen der Standardbehandlung Transport in geeignete Klinik
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K7 Extrapulmonale Atemwegsobstruktion/Krupp (Kind)
Steroid: Koniotomiebereitschaft
mittelfristig stabilisierend,
antientzündlich, seltener Intubation
Steroid:
(falls noch nicht verabreicht) Adrenergika:
Prednison 100 mg rectal Schnelle, aber kurze Wirksamkeit
(z.B. Rectodelt Supp 100) Vasokonstriktion im Entzündungs-
bereich, nie ohne Steroid
nein
Nachlassen der Symptome ?
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K8 Hypoglykämie
zurück zum
Ursprungs-
Algorithmus
BZ-Kontrolle nach 3 Minuten
2.1 01.04.2018 UAG (ÄLRD) der AG 3 der hess. Expertengruppe zum NotSanG (HMSI)
K9 Anaphylaktische Reaktion
Stadium I mit: Stadium II--III mit: Stadium II--III mit: Stadium II--III mit: Stadium II--III mit: Stadium IV mit:
Pruritus, Flush
, Übelkeit
, , Dyspnoe, Dysphonie, Hypotension, Herz-Kreislauf-
Urtikaria, Koliken bedrohliche Uvulaschwellung, Schock, Stillstand
Angioödeme Erbrechen Obstruktion insp. Stridor Bewusstlosigkeit
Symptomorientierte Lagerung
Erwägen: H1-Blocker (z.B. Dimentiden), H2-Blocker (z.B. Ranitidin), Corticostreroid, Adrenalin fraktioniert/Perfusor
Fortführen der Basisversorgung, Monitoring von RR, Herzfrequenz, EKG; SpO2, ggf. Notarztnachforderung (s.o.)
2.1 01.04.2018 UAG (ÄLRD) der AG 3 der hess. Expertengruppe zum NotSanG (HMSI)
K 10 Status epilepticus (Grand mal)
nein
Dosissteigerung Benzodiazepine?
nein Narkose / Relaxation (Thiopental) ?
Anfall
Differenzialdiagnose?
beendet ?
Fremdanamnese!
ja Levetirazetam ?
venöser Zugang? u.a. Schutz vor weiteren Verletzungen, Aspiration, evtl. stab. Seitenlage
2.1 01.04.2018 UAG (ÄLRD) der AG 3 der hess. Expertengruppe zum NotSanG (HMSI)
K 11 Abdominelle Koliken
nein
RR syst > 100 mmHg
Hf 50 – 130 /min
SpO2 > 92 %
ja nein
2.1 01.04.2018 UAG (ÄLRD) der AG 3 der hess. Expertengruppe zum NotSanG (HMSI)
K 12 Kreislaufstillstand Erwachsene - CPR
Keine Reaktion
Keine Atmung bzw. Schnappatmung
Atemwege freimachen
Defibrillator/EKG-Monitor anschließen
Thoraxkompression bis Defi betriebsbereit
Rhythmusanalyse
Pulskontrolle, wenn:
während CPR:
VF / PVT PEA / Asystolie - CO2 signifikant ansteigt
Optimale CPR: Schock indiziert kein Schock indiziert
Frequenz 100-120/min - allg. Zeichen des Lebens:
Tiefe 5-6 cm, - Atmung
Entlastung 1 x Schock 200 J - Bewegung
Wechsel alle 2 min - Abwehrreaktionen
Sofort ROSC Sofort
CPR 30:2 für 2min Wiederherstellung eines CPR 30:2 für 2min
Atemwegssicherung
Spontankreislaufes
O2-Gabe
Gesicherter Atemweg: (siehe K 14) gesicherter Atemweg:
Absaugung
HDM durchgehend HDM durchgehend Reversible Ursachen
Zugang i.v./i.o.
Postreanimationsphase: „HITS“
Pulsoxymetrie
Kapnometrie/-graphie Monitoring
nach 3. Schock Hypoxie
HITS erkennen und Lagerung
Adrenalin Adrenalin Hypovolämie
beheben Kontrollierte O2-Gabe
1 mg 1 mg Hypoglykämie
Temperaturkontrolle Hypothermie
alle 3-5 min Repetition baldmöglichst
Behandlung „HITS“ Hypo-/Hyperkaliämie
Amiodaron Katecholamine alle 3-5 min Herzbeuteltamponade
300 mg i.v. Sedierung wiederholen Intoxikation
nach 5. Schock Beatmung Thrombembolie
150 mg i.v. Therap. Hypothermie Spannungspneumothorax
Narkose
Unterbrechung des Algorithmus
nur, wenn: Beachte:
- Spontanatmung eintritt Transport Besondere Bedingungen bei
- der Notarzt dies entscheidet (Abbruch) geeignete Zielklinik einem HKL-Stillstand durch
- man selbst nicht mehr kann Anmeldung ein Trauma
Algorithmus Nr Version Blatt gültig ab gültig für Quelle
2.1 01.04.2018 UAG (ÄLRD) der AG 3 der hess. Expertengruppe zum NotSanG (HMSI)
K 13 a Kreislaufstillstand Kind - CPR
Keine Reaktion
Keine Atmung bzw. Schnappatmung
Atemwege freimachen
CPR (5 initiale Beatmungen, dann 15:2)
Defibrillator/EKG-Monitor anschließen
Rhythmusanalyse
Gewicht Kinder
VF / PVT PEA / Asystolie (Abschätzung):
Schock indiziert kein Schock indiziert
während CPR: Neugeborenes: 4kg
(NLS-Algorithmus)
Optimale CPR:
ROSC
Frequenz 100-120/min 1 x Schock 4J/kg KG Sofort 1 Jahr: 10 kg
Wiederherstellung eines
Tiefe, Entlastung CPR 15:2 für 2min 3 Jahre: 15 kg
Sofort Spontankreislaufes
unterbrechungsfrei 6 Jahre: 20 kg
CPR 15:2 für 2min (siehe K 14)
Atemwegssicherung gesicherter Atemweg: 10 Jahre: 30 kg
O2-Gabe unterbrechungsfrei HDM durchgehend
Absaugung gesicherter Atemweg: Postreanimationsphase:
Zugang i.v./ i.o. HDM durchgehend Adrenalin
Monitoring Reversible Ursachen
Pulsoxymetrie baldmöglichst
Lagerung „HITS“
Kapnometrie/ -graphie nach 3. Schock 0,01 mg/kg KG i.v./i.o.
Kontrollierte O2-Gabe
HITS erkennen und Adrenalin Temperaturkontrolle Hypoxie
beheben 0,01 mg/kg KG i.v./i.o. alle 3-5 min
wiederholen Hypovolämie
alle 3-5 min Behandlung „HITS“
Hypoglykämie
wiederholen Katecholamine
Hypothermie
Sedierung
Hypo-/Hyperkaliämie
Amiodaron Narkose
Herzbeuteltamponade
5 mg/kg KG i.v./i.o. Beatmung
Intoxikation
(Repetition nach Therap. Hypothermie
Thrombembolie
5. Schock)
Spannungspneumothorax
Transport
geeignete Zielklinik
Anmeldung
Algorithmus Nr Version Blatt gültig ab gültig für Quelle
2.1 01.04.2018 UAG (ÄLRD) der AG 3 der hess. Expertengruppe zum NotSanG (HMSI)
K 13 b Kreislaufstillstand Neugeborenes - CPR
60 Sekunden
Muskeltonus, Atmung, Herzfrequenz ?
Wiederbeurteilung
Temperaturkontrolle
Pulsoxymetrie)
Konzentration
Alle 30 Sekunden Herzfrequenz beurteilen
Wenn keine Herzfrequenz feststellbar oder <60/Min
weiter CPR
i.v./i.o. Zugang und Medikamente erwägen
Information an die Eltern
Teamdebriefing
Algorithmus Nr Version Blatt gültig ab gültig für Quelle
2.1 01.04.2018 UAG (ÄLRD) der AG 3 der hess. Expertengruppe zum NotSanG (HMSI)
K 14 Post-Reanimationsphase
2.1 01.04.2018 UAG (ÄLRD) der AG 3 der hess. Expertengruppe zum NotSanG (HMSI)
K 15 Starke Schmerzzustände
Nichtmedikamentöse Schmerztherapie
(Lagerung/Ruhigstellung/Zuwendung)
nein
2.1 01.04.2018 UAG (ÄLRD) der AG 3 der hess. Expertengruppe zum NotSanG (HMSI)
Indikationen z. B.:
K 15.1 Paracetamol • Mittelstarke Schmerzen
Alternativen z. B. :
Durchführung Keine Analgesie: • Metamizol
nein Fortführung der
nach Aufklärung und
Einwilligung möglich Standardbehand-
lung lt. K15
ja
Paracetamol
Risiken / UAW z. B.:
Dosierung (Kurzinfusion ca. 15 Min.):
• Kreislaufkollaps (insbesondere bei schneller Gabe, aber selten)
• Asthmaanfall
10 - 50 kgKG: 15 mg/kgKG
• Blutbildungsstörungen (bis zur Agranulozytose, sehr selten)
> 50 kgKG: 1000 mg
• Übelkeit (daher langsame Gabe!)
• Hautrötung, -jucken
Wiederholungsdosis:
Kontraindiziert, stattdessen andere
Substanzklasse erwägen
• Vorteile: Keine Atemdepression, mit Opioiden gut kombinierbar
• Nachteile: Geringe analgetische Potenz, eingeschränktes
Weitere Festlegungen, z. B. Transport, Indikationsgebiet im Rettungsdienst (z. B. Koliken)
Übergabe an geeigneten Arzt, s. K15
2.1 01.04.2018 UAG (ÄLRD) der AG 3 der hess. Expertengruppe zum NotSanG (HMSI)
K 15.2 Metamizol Indikationen z. B.:
• Mittelstarke Schmerzen, insbesondere bei Koliken
Alternativen z. B. :
Paracetamol
ja
Metamizol
Risiken / UAW z. B.:
Dosierung (langsam titriert i. v.):
• Kreislaufkollaps (insbesondere bei schneller Gabe)
• Asthmaanfall
10 - 50 kgKG: 10 - 20 mg/kgKG
• Blutbildungsstörungen (bis zur Agranulozytose, sehr selten)
> 50 kgKG: 1000 mg
• Psychiatrische Nebenwirkungen (eher selten)
• Allergische Haut- und Schleimhautreaktionen (eher selten)
Wiederholungsdosis nicht indiziert,
bei Erwachsenen zusätzlich 1500 mg
in 500 ml Infusion langsam i.v. möglich
• Vorteile: Keine Atemdepression, mit Opioiden gut kombinierbar
• Nachteile: Geringe analgetische Potenz, eingeschränktes
Weitere Festlegungen, z. B. Transport, Indikationsgebiet für den Rettungsdienst (z. B. Koliken)
Übergabe an geeigneten Arzt, s. F. K15
2.1 01.04.2018 UAG (ÄLRD) der AG 3 der hess. Expertengruppe zum NotSanG (HMSI)
Indikationen z. B.:
K 15.3 Esketamin und Midazolam • Sehr starke bis stärkste Schmerzen, ausschließlich traumatisch
Kontraindikationen z. B.:
Voraussetzungen lt. K15,
• Bewusstseinsstörung bzw. Einfluss psychoaktiver Substanzen
O2-Gabe, Vitalzeichenkontrolle,
wie Alkohol, Drogen, Psychopharmaka (GCS<12)
Monitoring
• Aktuelle psychogene Erkrankung
• Allergien (selten)
Absolute und relative Kontraindika-
• Akute KHK (Esketamin)
tionen berücksichtigen, sowie Alter-
• Maligner Hypertonus (Esketamin)
nativen erwägen
• Schwangerschaft (relative Kontraindikation, nur Esketamin)
• Ateminsuffizienz (AF<10/min , SpO2<90%) (nur Midazolam)
Keine Analgesie: • Kreislaufinstabilität (HF<50, RRsyst< 100mm Hg) (nur Midazolam)
Durchführung nein
nach Aufklärung und Fortführung der
Einwilligung möglich Standardbehand- Alternativen z. B. : Opioide (Fentanyl, Piritramid, Morphin)
lung lt. K15
Risiken / UAW z. B.:
ja • Bewusstseinstrübung (Wirkungsverstärkung zentral dämpfender
Mittel) und psychische Störungen (Interaktion mit psychotropen
nein
i.v. –Zugang Substanzen, „neben der Spur“, Euphorie, Dysphorie)
möglich • Atemdepression (nur Midazolam)
• Übelkeit ( nur Esketamin, daher langsame Gabe i. v. !)
ja
2.1 01.04.2018 UAG (ÄLRD) der AG 3 der hess. Expertengruppe zum NotSanG (HMSI)
K 15.4 Morphin Indikationen z. B.:
• Starke Schmerzen, NAS ≥ 5, traumatisch/nichttraumatisch
Kontraindikationen z. B.:
Voraussetzungen lt. K15,
• Ateminsuffizienz (AF<10/min , SpO2<90%)
O2-Gabe, Vitalzeichenkontrolle,
• Bewusstseinsstörung bzw. Einfluss psychoaktiver Substanzen
Monitoring
wie Alkohol, Drogen, Psychopharmaka (GCS<12)
Absolute und relative Kontraindika- • Kreislaufinstabilität (HF<50, RRsyst< 100mm Hg)
tionen berücksichtigen, sowie Alter- • Eingeschränkter Zugriff zum Patienten (z.B. Lagerung/Beatmung)
nativen erwägen • Allergie (selten)
Alternativen z. B.:
• z. B. Piritramid (ggf. auch Fentanyl) in äquipotenter Dosierung
ja
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Indikationen z. B.:
K 15.5 Piritramid • Starke Schmerzen, NAS ≥ 5, insbesondere traumatisch
Kontraindikationen z. B.:
Voraussetzungen lt. Folie K15, • Ateminsuffizienz (AF<10/min , SpO2<90%)
O2-Gabe, Vitalzeichenkontrolle, • Bewusstseinsstörung bzw. Einfluss psychoaktiver Substanzen
Monitoring wie Alkohol, Drogen, Psychopharmaka (GCS<12)
• Kreislaufinstabilität (HF<50, RRsyst< 100mm Hg)
Absolute und relative Kontraindika- • Eingeschränkter Zugriff zum Patienten (z.B. Lagerung/Beatmung)
tionen berücksichtigen, sowie Alter- • Allergie (selten)
nativen erwägen
Alternativen z. B.:
• z. B. Fentanyl oder Morphin in äquipotenter Dosierung
ja
2.1 01.04.2018 UAG (ÄLRD) der AG 3 der hess. Expertengruppe zum NotSanG (HMSI)
Indikationen z. B.:
K 15.6 Fentanyl • Sehr starke bis stärkste Schmerzen, NAS ≥ 5,
• insbesondere traumatisch
Alternativen z. B.:
• z. B. Piritramid (ggf. auch Morphin) in äquipotenter Dosierung
ja
2.1 01.04.2018 UAG (ÄLRD) der AG 3 der hess. Expertengruppe zum NotSanG (HMSI)
Hinweis: Analgetikagabe durch Rettungsdienstpersonal
K 15.7 Risikoprofile von Analgetika nicht bei Patienten unter 1 Jahr bzw. 10 kgKG
Midazolam nur Sedativum und Co-Analgetikum in Verbindung mit Esketamin
•Leberfunktionsstörung (z. B. NSAIDs /NSARs) •Einfluss psycho- •Einfluss psycho- •Einfluss psycho-
bei schwerer Mangelernährung •Kollapszustände aktiver aktiver aktiver
und schwerem Alkoholmißbrauch) •(schwere)
Substanzen? Substanzen? Substanzen?
•(schwere) Nierenerkrankung Nierenerkrankung (Alkohol, Drogen, (Alkohol, Drogen, (Alkohol, Drogen,
•Epilepsie (mit Einnahme von •Blutbildungsstörungen Psychopharmaka) Psychopharmaka) Psychopharmaka)
Anti-Epileptika) angeboren oder •Akute KHK •Ateminsuffizienz •Ateminsuffizienz
•Blutbildungsstörungen erworben (z. B. •Maligner (AF<10/min, (AF<10/min ,
angeboren oder erworben hepatische Porphyrie, Hypertonus SpO2<90%) SpO2<90%)
(z. B. hepatische Porphyrie,
Gukose-6-Phosphat-
Gukose-6-Phosphat- •Schwangerschaft •Kreislaufinstabilität •Kreislaufinstabilität
Dehydrgenase-Mangel, (relativ) (HF<50, RRsyst< (HF<50, RRsyst<
Dehydrgenase-Mangel, Chemotherapie, etc.) 100mm Hg) 100mm Hg)
Chemotherapie, etc.) •Schwangerschaft und •Eingeschränkter
•Schwangerschaft (relativ) Stillzeit Zugriff (zur Lagerung/
Beatmung des Pat.
•RR-Abfall (daher langsame •RR-Abfall (daher •Übelkeit (daher •Brennen bei •Übelkeit (daher
(unerwünschte Arzneimittelwirkungen)
Gabe!) langsame Gabe!) langsame i. v. Gabe!) nasaler Gabe (an langsame Gabe!)
•Asthmaanfall •Asthmaanfall •Psychische der Schleimhaut) •Psychische
•Blutbildungsstörungen (bis •Blutbildungsstörungen Störungen („neben •Psychische Störungen („neben
zur Agranulozytose, sehr selten) (bis zur Agranulozytose, der Spur“, Dysphorie, Störungen („neben der Spur“, Euphorie,
•Übelkeit (daher langsame sehr selten) Euphorie) der Spur“, Euphorie, Dysphorie)
Gabe!) •Psychiatrische •Bewusstseinstrü- Dysphorie) •Atemdepression
•Hautrötung, -jucken Nebenwirkungen (eher bung (Wirkungsver- •Atemdepression •Bewusstseinstrü-
selten) stärkung zentral •Bewusstseinstrü- bung (Wirkungsver-
UAW
2.1 01.04.2018 UAG (ÄLRD) der AG 3 der hess. Expertengruppe zum NotSanG (HMSI)
K 15.8 Dosierungs- und Applikationsmöglichkeiten von Analgetika
Konzentration
der (verdünnten) 10 mg/ml 500 mg/ml 10 mg/ml 1mg/ml 1mg/ml 1,5 mg/ml 0,05 mg/ml
(bei nasaler Gabe 25 mg/ml)
Lösung
Einzeldosis ab 100 ml =
2 ml = 1000 mg
50 kg KG) 1000 mg
Einzeldosis i.v.:
0,125 - 0,250 mg/kgKG
0,04 mg / kg KG 0,04 mg/kgKG 0,06mg/kgKG 0,001mg/kgKG
15 mg/kgKG 10 - 20 mg/kgKG
nasal:
0,250 - 0,500 mg/kgKG
2.1 01.04.2018 UAG (ÄLRD) der AG 3 der hess. Expertengruppe zum NotSanG (HMSI)
K 16 Starke Übelkeit
Sauerstoffgabe erwägen
Dimenhydrinat
(langsam i.v. oder in VEL)
ja Erw./Jugendl: max. 62 mg
Kinder 6-14 J: 1,25 mg / kg KG
Alternativen (z.B.):
ja
Intranasal / buccal / rektal /sublingual /
Notarztruf intraossär / subkutan / intramuskulär
prüfen Transport ohne Zugang
Notarztruf
Notarztruf:
Alternative Altern Indikationskatalog beachten
ja
sinnvoll ? ativen lageabhängig auch unterhalb des
Indikationskatalogs
nein
Aufklärung / Risiken:
Aufklärung Umfang der Aufklärung richtet sich
nach Dringlichkeit der Maßnahme
FehllageThrombophlebitis
nein
Akzidentelle Verletzung von Nerven
und Arterien, Infektion / Hämatom
Einwilligung
Einwilligung:
muss nicht schriftlich erfolgen
nein ja
Durchführung Durchführung:
Lagerung / Stauung / Desinfektion /
Punktion / Verband / Fixierung
Gegen-
Gegenmaßnahmen (z.B.):
Maßnahmen
Fremdmaterial entfernen /
nein Druckverband
erfolgreich ? Erfolgsprüfung:
Durchgängigkeit und Fehllage prüfen
ja
Verlaufskontrolle:
Verlaufskontrolle
Ende
Aufzählungen / Beschreibungen sind beispielhaft und stellen keine abschließende Nennung dar !!
2.1 01.04.2018 UAG (ÄLRD) der AG 3 der hess. Expertengruppe zum NotSanG (HMSI)
P2 Intraossärer Zugang (Reanimation)
Luer-Lock-Spritze mit 1.
EZ-Connect verbinden
2.1 01.04.2018 UAG (ÄLRD) der AG 3 der hess. Expertengruppe zum NotSanG (HMSI)
P3 CPAP - Anwendung
nein Kontraindikationen:
fehlenden Schutzreflexen, Erbrechen, obere GI-Blutung/Ileus,
nein fehlende Eigenatmung, Verlegung der Atemwege,
Anlegen der „CPAP“-Maske möglich ?*
Verletzungen im Gesichtsbereich
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P4 Supraglottischer Atemweg
2.1 01.04.2018 UAG (ÄLRD) der AG 3 der hess. Expertengruppe zum NotSanG (HMSI)
P5 Defibrillation
Start Indikationen / Symptome:
VF oder pVT
nein
nein
Einwilligung Einwilligung:
Einwilligung entfällt
ja
nein
Durchführung:
Durchführung Nach ERC Algorithmus
nein
Erfolgsprüfung:
erfolgreich ? ROSC
ja
Verlaufskontrolle:
Verlaufskontrolle Reevaluation nach ERC Algorithmus
Ende
Aufzählungen / Beschreibungen sind beispielhaft und stellen keine abschließende Nennung dar !!
2.1 01.04.2018 UAG (ÄLRD) der AG 3 der hess. Expertengruppe zum NotSanG (HMSI)
P6 Thoraxentlastungspunktion (Reanimation) Indikationen / Symptome:
Unter Reanimation bei:
Start
Asphyxie bei V.a. Spannungspneumo-
thorax (Einseitig oder beidseits
abgeschwächtes oder aufgehobenes
Atemgeräusch, evtl. obere Einfluss-
notwendig ? stauung)
ja Kontraindikationen (z.B.):
Pneumothorax ohne hämodynamische
Instabilität und akut lebensbedrohliche
Notarztruf
Situation
prüfen
Alternativen (z.B.):
Alternative Altern Thoraxdrainage durch NA
ja
sinnvoll ? ativen Notarztruf:
obligat
nein
Aufklärung / Risiken:
Aufklärung entfällt
Aufklärung
Risiken: Blutung, Lungenpunktion,
Pneumothorax
nein
Einwilligung:
Einwilligung entfällt
ja Durchführung:
nein Thoraxpunktion nach Monaldi:
Punktionsort 2 ICR, medioclavikular,
Durchführung Desinfektion, hintere Verschlußkappe
von Venenverweilkanüle (VWK)
Punktionsort nach Monaldi : entfernen, Stich, größtmögliche VWK
verwenden, ggf. Thoraxnadel
Gegen-
Maßnahmen Gegenmaßnahmen (z.B.):
2. ICR am Oberrand der 3. Rippe Keine
Medioclavikular nein
ja Verlaufskontrolle:
Zyklische Reevaluation nach ABCDE
Schema bis zur Einlage einer Thorax-
Modifiziert nach Abbildung von LK Waldeck- Verlaufskontrolle drainage oder Reevaluation nach
Frankenberg (genehmigt) ABCDE Schema bei Zustands-
veränderung, ggf. erneute Punktion
Ende
Aufzählungen / Beschreibungen sind beispielhaft und stellen keine abschließende Nennung dar !!
2.1 01.04.2018 UAG (ÄLRD) der AG 3 der hess. Expertengruppe zum NotSanG (HMSI)
P7 Vorsichtung
Vorbemerkung:
Die Vorsichtung ist zwar keine invasive Maßnahme, entscheidet aber, wie schnell bei einem Patienten ggf. invasive Maßnahmen durchgeführt
werden. Aus diesem Grund (vgl. Stellungnahme BÄK 2009 zur Vorsichtung) muss die Vorgehensweise bei der Vorsichtung in ähnlicher Weise
entschieden und verantwortet werden wie die gem. §4(2)2c NotSanG als Mitwirkungsaufgaben delegierten invasiven Maßnahmen.
Notfallsanitäter sollten die zwei gängigen Grundtypen der Vorsichtung und die beiden Differenzierungstiefen verstehen und nutzen können.
Ziel sollte mittelfristig eine Vereinheitlichung des Verfahrens der Vorsichtung sein.
symptomorientierte ressourcenorientierte
Vorsichtungsalgorithmen Vorsichtungsalgorithmen
(„was hat der Patient?“) („wen braucht der Patient?“)
Beispiel: mSTART Beispiel: PRAVo
Beispiel:
Vorsichtungs-Algorithmus
Zwei- des
Kategorien- Rettungsdienstbereiches in Hessen derzeit nicht gebräuchlich
Vorsichtung: Marburg-Biedenkopf
s. Folie 28 b
rot
nicht-rot =
weiß
Beispiel: Beispiel:
Mehr-
Vorsichtungs-Algorithmus Vorsichtungs-
Kategorien-
des Rettungsdienstbereichs Algorithmus
Vorsichtung:
Bergstraße des Rettungsdienst-
s. Folie 28 c bereichs
rot / gelb /
Main-Kinzig
grün /
s. Folie 28 d
schwarz/
(ggf. grau
=unverletzt
betroffen)
2.1 01.04.2018 UAG (ÄLRD) der AG 3 der hess. Expertengruppe zum NotSanG (HMSI)
P7 Vorsichtung
2.1 01.04.2018 UAG (ÄLRD) der AG 3 der hess. Expertengruppe zum NotSanG (HMSI)
Beispiel für
P7 Vorsichtung symptomorientierte Mehr-Kategorien-
Vorsichtung:
Vorsichtungsalgorithmen
(„was hat der Patient?“) rot / gelb / grün / schwarz/
(ggf. grau =unverletzt
betroffen)
2.1 01.04.2018 UAG (ÄLRD) der AG 3 der hess. Expertengruppe zum NotSanG (HMSI)
Beispiel für Mehr-Kategorien-
ressourcenorientierte Vorsichtung:
P7 Vorsichtung Vorsichtungsalgorithmen
(„wen braucht der Patient?“) rot / gelb / grün /
schwarz/
Beispiel: PRAVo
(ggf. grau =unverletzt
betroffen)
2.1 01.04.2018 UAG (ÄLRD) der AG 3 der hess. Expertengruppe zum NotSanG (HMSI)