2019
BWL LF 3 Beschaffungsprozesse
Ziel der Beschaffung
Sachziele (technische Ziele): Bereitstellung des Materials
- Qualität
- Umweltverträglichkeit
- Pünktlichkeit
- In den benötigten Mengen
- Der richtige Ort
Zielkonflikt
Um eine der Kostenarten zu minimieren muss eine andere steigen
Bsp.
Usw.
Bezugsquellenermittlung
Wo kaufen wir ein, woher erhalten wir unser Wissen über die Lieferanten
Sonstiges:
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28.02.2019
Art Primärbedarf
Sekundär- Tertiärbedarf Zusatzbedarf
bedarf
Definition Bedarf an Bedarf an Bedarf an Bedarf für
Enderzeugnissen/ Komponenten Hilfsstoffen/Betriebsstoffen Ausschuss/Verschleiß
Handelswaren (Rohstoffe, (Verbindungsstücke)
Bauteile,
Baugruppen)
Bedarfsermittlung:
Bedarf wird anhand der Stückliste Der Bedarf wird anhand von früheren
ermittelt und mit der Anzahl an Ergebnissen er schätzt.
herzustellenden Erzeugnissen (Betriebsstoffe und Hilfsstoffe)
multipliziert Da die Mengen abweichen (Wie viel
(Roh und Hilfsstoffe) Kleber nutze ich)
Da die benötigte Menge pro Stück
feststeht
Beschaffungsplanung:
Bedarfsinformationen:
Angebotsinformationen:
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ABC-Analyse
Sie wird genutzt um zu Ermitteln für welche Materialien sich eine genaue Bedarfsplanung
lohnt, da Materialien die viel Wert sind und viel verbraucht werden bei Falschkalkulation
stärker ins Gewicht fallen.
Als erstes wird ermittelt wie hoch der Verbrauchswert der einzelnen Materialien ist. Hierzu
wird die Verbrauchte Menge mal dem Einkaufspreis genommen um so eine Rangfolge zu
ermitteln.
Im zweiten Schritt werden diese dann in eine Abfallende Rheinfolge gebracht und es
werden alle Materialien zusammenaddiert, einmal als Verbrauchsmenge und einmal als
Verbrauchswert um den Anteil des Produktes einmal massenmäßig und einmal geldmäßig
zu erhalten.
Nun wird anhand des Verbrauchswertes in absteigender Rheinfolge addiert bis man die
jeweiligen Prozentwerte ungefähr erhält.
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Optimale Bestellmenge
Definition: Bestellmenge bei der die Bestell- und Lagerkosten am geringsten sind
Ähnlich wie die Optimale Losgröße wird geschaut bei welchem Verhältnis von Bestellkosten
und Lagerkosten, die Gesamtkosten am geringsten ausfallen.
Sind die Bestellkosten niedrig, z.B. durch Mengenrabatte, steigen die Lagerkosten, da mehr
Material im Lager liegt und umgekehrt.
Wir kennen unsere Kosten und prüfen bei welcher Anzahl an Bestellungen, wir unsere Kosten
minimieren können.
200∗Jahresbedarf∗Bestellkosten je Bestellung
√ Einkaufspreis∗Lagerkostensatz(20 %=20)
oder man ermittelt den nächstmöglichen Wert, anhand einer Schätzung mit selbstfestgelegten
Bestellmengen.
Im ersten Schritt werden die Bestellkosten (die Fixkosten je Bestellung) mit der Anzahl der
Bestellungen multipliziert.
Dann werden die Lagerkosten errechnet. Hierzu nimmt man den Durchschnittlichen
Lagerbestand (Bestellmenge/2 + Mindestbestand) und multipliziert diesen mit dem
Einstandspreis.
Zum Schluss werden Bestellkosten und Lagerkosten addiert für die Gesamtkosten.
Die Anzahl an Bestellungen mit dem geringsten Gesamtkosten ist die Optimale Bestellmenge,
als ungefährer Wert.
Y- Achse Kosten
X-Achse Beschaffte
Menge (Auf einmal)
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Bestellverfahren
Bestellpunktverfahren (Mengengesteuert):
Durchführung Bestellpunktverfahren:
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Bereitstellungsprinzipien
Auf was für eine Art wird Material eingekauft
Einzelbeschaffung (Einzelaufträge):
Folge:
- Geringe Lagerkosten
- Geringes Lagerrisiko
- Hohe Bestellkosten, Produktionszeiten
- Wenig Flexibilität
Vorratsbeschaffung (Massenproduktion, Regelfall):
Es wird nach Bedarf eingekauft und das Material wird nach Auftrag verteilt
Folge:
Folge:
- Lagerkosten entfallen
- Schwankender Bedarf ist einfacher zu kontrollieren
- Störungsanfällig
- Schadhafte teile haben keinen Ersatz
- Hohe Bestellkosten durch häufige Bestellungen
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Lieferantenauswahl, Angebotsvergleich
Quantitative Analyse:
Hierbei ist zu beachten dass wir den Einstandspreis nehmen müssen also:
Es wird nur geschaut welcher Anbieter ist der billigste, ohne weitere Kriterien.
Qualitative Analyse:
Hierzu werden besondere Merkmale der Anbieter verglichen, um herauszufinden, welcher der
qualitativ beste Anbieter ist.
Dann werden die einzelnen Angebote bewertet und darauf wird der beste Anbieter gewählt.
Terminologie Lieferarten
Frei dort/frachtfrei: Verkäufer trägt Kosten bis zum Zielbahnhof (nicht ausladen)
SEPA
- SEPA – Single Euro Payment Area Abbuchung von Schuldner Konto
o B2B – Zustimmung der Bank benötigt
o Core – Schuldner kann Geld zurückfordern für gewisse Zeit
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Rechnung prüfen
1. Vergleich Wareneingangsschein und Bestellung
a. Stimmt Preis, Datum, Ort, Produkt?
Sachliche Prüfung: Produkt, Menge, Preis
Ablauf:
- Prüfen
o Rechnung korrekt Rechnung als Verbindlichkeit einbuchen
o Rechnung nicht korrekt Rechnung reklamieren
- Rechnung zur Zahlung senden/Freigeben und bezahlen
- Zahlungsvorgang buchen
Einbuchen:
6000 Aufwendungen
2600 Steuer
An 4400 Verbindlichkeiten
Bezahlen:
1. Ohne Skonto:
4400 Verbindlichkeiten
An 2800 Bank
An 2600 Steuer
2. Mit Skonto:
4400 Verbindlichkeiten
An 2800 Bank
An 2600 Steuer
An 6003 Skonto
3. Gutschrift kommt:
4400 Verbindlichkeiten
An 2600 Vorsteuer
An 6002 Preisnachlässe
4. Bonus
4400 Verbindlichkeiten
An 6004 Bonus
An 2600 Vorsteuer
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Nicht-Rechtzeitig-Lieferung
Voraussetzungen für Verzug
1. Fälligkeit + Mahnung
a. Keine Mahnung nötig für Verzug, wenn:
- Wenn der Liefertermin berechenbar ist
- Genaues Datum
- Verweigerung der Lieferung
- Fix/Zweckkäufe bspw. Hochzeit
2.2. Rechte
Rücktritt vom Vertrag Schadensersatz statt Ersatz vergeblicher
Leistung Aufwendung
Anderer Lieferant günstiger Es musste woanders gekauft Es musste ein Auftrag abgelehnt
werden und der erhöhte Preis werden. Es wurde etwas gemietet,
wird angerechnet dass nicht genutzt werden kann
2. Produktion
- Reifung/Veredelung während der Lagerzeit (Käse)
- Stockungen im Produktionsablauf ausgleichen (Maschinenausfall)
3. Verkauf
- Bereithaltung von Erzeugnissen, bei Aufträgseingängen
- Sicherung der Beschäftigung (Es muss nicht nur produziert werden wenn gefragt)
Lagerkostenarten:
- Verwaltung (Personalkosten, Büromaterialien)
- Räume (Instandhaltung, Abschreibungen)
- Bestände (Risiko) (Versicherung, Verderbung)
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28.02.2019
Vorteile: Nachteile:
- Geringer Raumbedarf - Lange Transportwege
- Reduzierte Personalkosten - Umwelt
- EDV Zentrierung - Schlechte Auslastung = Hohe
- Einmalige Bestandsführung Kosten
- Reaktionslangsam
- Risikoanfällig
- Einheitliche stoffgruppen
notwendig
Vorteile: Nachteile:
- Kurze Wege - Hohe Verwaltungskosten
- Schneller verfügbar - Hoher Personalaufwand
- Warenspezifische Lagerung
3. Lagerarten
- Festplatzsystem (Alles hat einen vorbestimmten Platz
- Freiplatzsystem (Chaotisches Lager)
Voraussetzungen Freiplatzsystem:
- EDV-Systeme
- Lagerspiegel (Konstante Übersicht was ist frei was belegt)
Vorteile: Nachteile:
- Lager wird maximal genutzt - Niemand weiss genau was wo ist
- Weniger Raumbedarf - EDV Ausfall = Komplett Ausfall
- Weniger Personalbedarf - Kontrollaufwand
- Warenspezifische Lagerung
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Lagerkennzahlen
Durchschnittlicher Lagerbestand:
Wie viel war durchschnittlich im Lager?
Anfangsbestand +12 Monatsendbestände
Endbestände nach vorhandenen Daten anpassen
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Umschlagshäufigkeit:
Durchschnittliche Lagerdauer:
Wie lange wurden die Materialien gelagert?
360
Umschlaghäufigkeit
Lagerzinssatz:
Zur Berechnung der Lagerkosten aufgrund des Gebundenen Kapitals
Jahreszinssatz∗Lagerdauer
-> Zinssatz pro Tag
360
Lagerzinsen:
Wie hoch müssen die Materialien/das durchschnittlich gebundene Kapital verzinst werden?
Lagerzinssatz∗durch. Lagerwert % Jahreszinssatz∗Lagerdauer∗durch . Lagerwert %
oder
100 360∗100
Ob die Ergebnisse gut oder schlecht sind ist nur aus Werten der Vorjahre oder Werte der Konkurrenz
ermittelbar.
Verbesserung der Lagerkennzahlen:
Ziel: Senkung Kapitalbindung, Sicherstellung Material Verfügbarkeit, Kostenoptimale
Beschaffung
Durch. Lagerbestand senken:
- Einzelbeschaffung oder Just in Time
- Öfters kleine Mengen einkaufen
- SI-Bestand vermindern
Abgänge erhöhen:
- Absatz durch preispolitische Maßnahmen erhöhen
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- Werben oder Sortiment bereinigen
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