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Philipps-Universität Marburg
Juristische Fakultät
Thema:
Sommersemester 2010
vorgelegt von:
Noemi Lupașcu
II. In Rumänien
1. Richter
2. Wie wird man Richter?
3. Gerichte und Instanzen
IV. Literaturverzeichnis
Gerichtsbarkeit, Gerichtshöfe und Richter in
Deutschland
Bevor ich beginne über meine Thema zu sprechen, möchte ich seine Auswahl begründen. Schon
als kleines Kind habe ich mich für Wahrheit und Ehrlichkeit interessiert und die Idee eines
Richters faszinierte mich. In meine Augen war ein Richter eine unglaublich wichtige Person, die
entscheiden darf, wie er will, wer Recht hat oder nicht. Ich weiß jetzt, dass dieses nicht sehr
falsch wahr, aber auch nicht ganz korrekt: Urteile beruhen auf dem Gesetz. Mein späteres Ziel
im Leben ist Richter zu werden und durch diese Arbeit wollte ich herausfinden wie die deutsche
Gerichtsbarkeit funktioniert, welche Rechte , Pflichten und Zuständigkeiten Richter haben und
über ihren Werdegang.
Wie in den meisten modernen Staaten der Welt, gilt in Deutschland auch das Prinzip der
Aufteilung der Gewalt im Staat. Dieses Prinzip wurde zum ersten Mal von Platon in seine
Arbeit ,,Politica‘‘ formuliert. Die Gründe dieser Aufteilung sind: Machtbegrenzung und
Sicherung der Freiheit und Gleichheit. Man kann also drei verschiedene Gewalten
unterscheiden: die Legislative (Gesetzgebung), die Exekutive (Vollziehung) und die Judikative
(Rechtssprechung).
Die Judikative hat heutzutage bestimmte Kompetenzen um das Gleichgewicht zwischen der
Legislative und der Exekutive zu halten. Es werden dadurch verschiedene Rechte und Freiheiten
abgesichert, es werden Überschreitungen der satzungsmäßigen Befugnisse verhindert,
Unrechte werden wieder gutgemacht und die Herrschaft des Gesetzes wird gesichert. Obwohl
die meisten Länder eigene Gesetze haben, gilt in den meisten die selben Prizipien:
Legalitätsprinzip, Unparteilichkeit des Richters, Garantie des gesetzlichen Richters,
Rechtsmittelausübung, Unabsetzbar- und Unversetzbarkeit des Richters u.a.
I. In Deutschland
1. Gerichtsbarkeit
Die Judikative in Deutschland wird durch staatliche Gerichte ausgeübt. Das Gericht ist eine
staatliche Behörde, die aus Richtern, Beamten und Angestellten, aus Gebäude, Inventar,
Arbeitsmaterial und Akten gebildet ist. Die Richter sind unabhängig und sind nur dem Gesetz
unterworfen.
2. Gerichtssprache
Die Gerichtssprache ist Deutsch. Wenn es nötig ist, dann kann auch ein Dolmetscher zur
Verfügung gestellt werden, um die wichtigsten Teile der Verhandlung zu übertragen. Das ist
auch der Fall, wenn es um taube oder stumme Personen geht. Der Dolmetscher kann zugleich
Zeuge und Sachverständiger sein und ist durch einen Voreid zur treuen und gewissenhaften
Übertragung verpflichtet.
Falls man eine Beiladung bekommt, müssen Diplomaten und ihr Gefolge ihr zustimmen und sie
müssen nicht einmal als Zeugen erscheinen oder aussagen, wenn sie das nicht möchten.
Konsule und ihr Gefolge müssen im Gegensatz dazu der Beiladungen folgen, können aber als
Zeugen unter bestimmte Umstände nicht erscheinen.
Kirchen haben in Deutschland ihre eigene Gerichtsbarkeit gemäß Art. 140 GG. Sie ist staatsfrei
und dem Staat zu Neutralität verpflichtet, aber sie kann auch dem staatlichen Recht
untergeordnet sein, aber nur wenn sie es selbst zulässt.
Die Unabhängigkeit des Richters kann sachlich oder persönlich sein. Die sachliche
Unabhängigkeit besagt, dass der Richter nur auf das Gesetz hört (§ 97 I GG), nicht auf
Vorgesetzte. Die persönliche Unabhängigkeit des Richters bedeutet, dass er unabsetzbar und
unversetzbar ist ( § 97 II GG). Der Richter ist auch nicht an feste Arbeitszeiten gebunden und
wird vom Haftungsprivileg geschützt, indem er keine Schaden bezahlen muss, falls sein Urteil
falsch ist. Der Richter darf nicht von der öffentlichen Meinung, von Medien, politischen Parteien
oder andere Interessengruppen beeinflusst werden.
Der Richter muss neutral zwischen den Parteien sein, darf nicht in einem Prozess teilnehmen
wenn persönliche Beziehungen zu einer der Parteien existieren und falls er misstraut wird, kann
er von den Parteien abgelehnt werden.
Es ist bestritten ob ein Richter blind sein darf, weil es sehr wichtig ist optische Eindrücke zu
sammeln und nicht nur bei der Einnahme eines Augenscheins, sondern auch das Verhalten der
Parteien, der Zeugen und der Angeklagten muss in Acht genommen werden.
Ehrenamtlicher Richter werden noch als Schöffen oder Laienrichter bezeichnet und sind auch
gesetzliche, unabhängige Richter. Sie haben in einer Hauptverhandlung die selben Rechte wie
der Berufsrichter, können über die Schuld eines Angeklagten entscheiden, dürfen aber keinen
Urteil fällen. Laienrichter haben keine Aktenkenntnis vor der Haupverhandlung und bilden sich
ein Bild des Falles während des Verfahrens. Die Laien sind normale Personen, die von einem
Ausschuss aus einer Vorschlagliste der Gemeinden auserwählt werden. Sie werden für 5 Jahre
ausgewählt und müssen ein Voreid leisten. Es ist nicht bewiesen, ob die Laienrichtern eine gute
Wirkung auf den Verfahren haben, aber ihre Teilnahme schadet nicht. Man unterscheidet
zwischen Hauptschöffen, Hilfsschöffen (treten an der Stelle wegfallender Hauptschöffen) und
Ergänzungsschöffen (müssen eintreten wenn ein anderer Schöffen im Falle einer Verhinderung
nicht mehr anwesend sein kann).
Ein Richter des Amtsgerichts kann in mehrere Amstgerichte tätig sein, oder sogar in einem
Landgericht.
5. Wie wird man Richter?
Um Richter zu werden muss man vier Jahre lang Rechtswissenschaften studieren und während
der vorlesungsfreier Zeit muss man für drei Monate eine praktische Ausbildung machen. Am
Ende des Studiums wird das erste Staatsexamen abgelegt und nach dem anschließenden
Vorbereitungsdienst muss man das zweite Staatsexamen ablegen und im nachhinein ist man
Assessor. Nur ungefähr 15% schaffen es eine überdurchschnittliche Note bei dem zweiten
Staatexamen von über 9 Punkten (d.h. ..vollbefriedigend‘‘) zu haben, die eine Voraussetzung
für die Einstellung eines Richters ist. Am Anfang ist man Richter auf Probe und wenn
mindestens drei und höchstens fünf Jahre vergangen sind, ohne entlassen zu werden, dann
wird man als Richter auf Lebenszeit ernannt.
Alle deutschen Universitätsprofessoren sind zum Richteramt befähigt und die Richter des
Bundesgerichtshofes werden nur für höchstens 12 Jahren ernannt.
6. Gerichte
Im deutschen Recht gibt es ordentliche und besondere Gerichte (§ 95, 96 GG):
Das Amtsgericht befindet sich an der untersten Stelle der Rechtsprechung. Verfahren haben
einen geringen Streitwert (Zivilrecht) oder eine geringe Schwere (Strafrecht). Der
Bundesgerichtshof ist das oberste Gericht der deutschen Gerichtsbarkeit.
Der Gemeinsame Senat sorgt für die Einheit des deutschen Rechtes. Es ist aus den fünf obersten
Gerichtshöfe des Bundes gebildet und besteht aus den Präsidenten der obersten Gerichtshöfe,
den Vorsitzenden Richtern der beteiligten Senate und je einen weiteren Richter der beteiligten
Senate. Der Sitz des Gemeinsamen Rates ist in Karlsruhe.
Das Bundesverfassungsgericht ist das oberste Verfassungsorgan Deutschlands, hat den Sitz in
Karlsruhe und ist zuständig für abstrakte Normenkontrolle, konkrete Normenkontrolle auf
Vorlage eines Fachgerichts und Verfassungsbeschwerden gegen Grundrechtsverletzungen.
7. Instanzen
Wie in allen anderen judikativen Systeme, gibt es verschiedene Instanzen, in denen ein
Verfahren beginnen und stattfinden kann. Weil man Entscheidungen eines Gerichtes meistens
durch einen höheren Instanz überprüfen kann, sprechen wir von einem Instanzenzug oder
Rechtsmittelzug. Um in der nächsten Instanz anzukommen, darf man 3 Rechtsmittel benutzen:
Berufung, Revision und Beschwerde.
Die Berufung findet gegen erstinstanzliche Endurteile statt und werden in Landgerichten und
Oberlandesgerichten entschieden. Sie muss innerhalb eines Monats, nach dem engültigen
erstinstanzlichen Urteil abgelegt werden und ist zulässig wenn der Streitwert mehr als 600€
beträgt. Die Berufung darf nur mit der Begründung einer zweifelhaften Richtigkeit oder
Vollständigkeit oder einer falschen Anwendung der Rechtsprechung eingereicht werden.
Die Revision findet gegen Berufungsurteile der Landgerichte oder der Oberlandesgerichte statt,
wenn der Streitwert mehr als 20.000€ beträgt. Die Revisionsfrist liegt innerhalb eines Monats
nach dem vollständigen Urteil des Berufungsgerichts. Sie sind möglich auch im Verwaltungs-,
Finanz-, Arbeits- und Sozialgerichtsbarkeit. Die Sprungrevision ist eine Revision gegen
erstinstanzliches, berufungsfähiges Urteil unter Übergehung der Berufungsinstanz, mit dem Ziel
der Klärung von Rechtsfragen.
Die Beschwerde hat ein Notfrist von 2 Wochen und kann nur in die zunächst höhere Instanz
gehen. Sie wird zugegeben, falls ein betreffendes Gesuch eines Verfahrens zurückgewiesen
wird, wenn man in einem mündlichen Verfahren nicht entschieden werden kann.
Beschwerdeberechtigt sind diejenigen, die sich in ihre eigene Rechte verletzt fühlen.
Zuständigkeiten:
- sachliche: wird bestimmt ob das Amtsgericht oder das Landgericht in erster Instanz
entscheiden soll;
- örtliche: wird bestimmt welches Amtsgericht oder Landgericht berufen ist;
- funktionelle: wird festgelegt welches Rechtspflegeorgan einen Fall übernimmt;
- internationale: wird festgelegt ob eine deutsches oder ein ausländisches Gericht
zuständig für eine Streitigkeit, die sich auf das Ausland bezieht;
a. Im Zivilrecht
- Landgericht
- Oberlandesgericht
Revisionsinstanz: - Bundesgerichtshof
Im Bezug auf die sachliche Zuständigkeit werden die Klagen folgendermaßen aufgeteilt:
Amtsgericht:
- Wohnungsmietsachen - § 23 Nr 2 GVG
- Reisestreitigkeiten unabhängig
- Wohnungseigentumssachen vom
- Wildschäden Streitwert
- bestimmte Leibgedings- und Altenteilsansprüche
- alle übrigen Streitigkeiten bis zu einem Streitwert von 5000€ - § 23
NR 1 GVG
Landgericht:
- Ansprüche aus Beamtengesetzen gegen den Fiskus - § 71 II GVG,
- Amsthaftungsansprüche unabhängig
- Schadensersatzansprüche vom Streitwert
- alle übrigen Streitigkeiten mit einem Streitwert über 5000€, die nicht
dem Amtsgericht zugeteilt sind
- nach gesetzlicher Zuweisung außerhalb des GVG gemäß anderen
Gesetze
Der Streitwert muss schon in der Klageschrift
angegeben werden und dieses Wert ist die
Geldsumme welche vom Kläger gefördert wird. Sie
kann beziffert, umgerechnet oder geschätzt sein.
Der Berichtsrstatter des Richterkollegiums bearbeitet Klagen, liest Akten, erfasst den
Sachverhalt, entwirft das Urteil. Der ersuchte Richter erhebt einzelne Beweise oder unternimmt
Güteversuche.
Die Zivilsenate der Oberlandesgerichte entscheiden über:
Die Zivilsenate sind auch aus drei Richter gebildet: ein Vorsitzender und zwei beisitzende
Richter.
b. Im Strafrecht
- Landgericht
- Oberlandesgericht
Revisionsgericht: - Oberlandesgericht
- Bundesgerichtshof
Entsprechend der sachlichen Zuständigkeit teilt man die Klagen in folgender Weise auf:
Strafrichter:
- Verbrechen und Vergehen mit eine maximale Freiheitsstrafe von 2 Jahren;
- im Strafbefehlsverfahren (maximale Freiheitsstrafe: 1 Jahr auf Bewährung, wenn
Verteidiger vorhanden);
- Bußgeldverfahren;
- Privatklageverfahren;
Schöffengericht:
- wenn nicht mehr als 4 Jahre Freiheitsstrafe zu erwarten sind;
- Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus oder
Sicherungsverwahrung;
Landgericht:
- Verbrechen und schwere Vergehen mit einer Freihheitsstrafe von über 4 Jahren;
- Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus;
- Mord, Totschlag und andere Taten mit Todesfolge;
- Opfer von Sexualstraftaten;
Oberlandesgericht:
- schwere Staatsschutzdelikte;
- gemeingefährliche Delikte, die sich gegen
den Bestand, die Sicherheit oder die
Verfassung der Bundesrepublik richten;
- bestimmte Mordtaten.
Die große Strafkammer entscheidet in erster Insatanz und ist aus drei Berufsrichtern und zwei
Schöffen gebildet. Es können auch nur zwei Berufsrichtern zuständig sein, die einzige Ausnahme
ist das Schwurgericht. Diese entscheidet über Kapitaldelikte. Die Wirtschaftskammer ist
zuständig für Betrug, Untreue, Wucher und Korruption.
Im Oberlandesgericht entscheidet ein Senat, gebildet entweder aus drei oder aus fünf
Berufsrichtern. Die Strafsenate entscheiden über:
Der BGH ist das Revisionsgericht im Zivil- und Strafsachen. Berufungsurteile können auf zwei
Weisen angefochtet werden:
Im BGH gibt es 123 Richter: der Präsident, der Vizepräsident, 16 Vorsitzende Richter der Senate
und 105 beisitzende Richter der Senate. Wer Richter am BGH wird, entscheidet der
Bundesminister der Justiz und ein Richterwahlausschuss. Die Voraussetzungen die verlangt
werden ist, dass der Bewerber Deutsch und 35 jahre alt ist, die Befähigung zum Richteramt
besitzt und ein Anhänger der Demokratie ist.
Die Zuständigkeit und die Besetzung der einzelnen Senate wird vom Präsidium der BGH
festgelegt für eine Dauer von einem Jahr. Im Zivilsenaten richtet man sich nach Sachgebieten,
während sich man im Strafsenat nach Oberlandesbezirken richtet. Die Senate sind immer aus
fünf Mitgliedern gebildet: eine Vorsitzender und vier Beisitzende.
Im Zivilsachen findet die Revision gegen die Urteile der Berufungsinstanz aus der
Oberlandesgerichten statt und nur wenn eine Partei des Verfahrens das will. Ziel der Revision
ist die einheitliche Anwendung des Rechts und man muss auch auf die Interesse des Einzelnen
achten.
Die Einlegung der Revision unterfällt den Anwalt und sie muss unbedingt begründet werden.
Die Revisionsbegründungen können sehr unterschiedlich sowohl wegen der Streitsache, als
auch wegen der Formulierungkompetenzen des Anwaltes. Eine solche Begründung ist meistens
zehn Seiten lang, aber sie kann auch länger sein. Soweit die Revision vom Berufungsgericht
zugelassen wird und die Revisionbegründung abgegeben wurde, kann der Vorsitzender des
Zivilsenats ein Termin der Revisionverhandlung festlegen. Bei Streitwertrevision, findet ein
Annahmeverfahren statt, bei dem festgelegt wird ob die Revision angenommen oder abgelehnt
wird. Falls eine Revision nicht angenommen wird, ist meistens keine Begründung vorhanden. Im
Revisionverhandlung vor dem Senat halten die Anwälte ihre Plädoyers und am Ende der
Verhandlung folgt die geheime Beratung der Richter. Um eine Entscheidung zu treffen reicht
auch eine Mehrheit von drei aus fünf Richter. Das Urteil kann gleich nach der Beratung bekannt
gemacht werden oder es wird ein anderer Termin dafür vereinbart.
Im Strafsachen ist die Revision zuständig für die Urteile in der ersten Instanz der Strafkammern
der Landgerichte und der Oberlandesgerichte.
Die Urteile der BGH müssen knapp, kurz und präzise sein. Nur die entscheidende
Rechtsprechung wird zitiert, ansonsten nichts. Manchmal ist ein Urteil auch mit einem Leitsatz
versehen.
II. In Rumänien
Das rumänische Rechtssytem gehört zu der großen Familie des Romano-Germanischen
Rechtssytem. D.h. rumänisches Recht ist kein eigenes Recht, sondern ein sogenannter
importiertes Recht. Als Inspiration gelten das französische und das deutsche Recht.
In Rumänien ist die Gerichtsbarkeit viel einfacher strukturiert als in Deutschland und die
Gerichtssprach ist Rumänisch.
Die ordentliche Gerichtsbarkeit ist gebildet aus: Amtsgericht, Gericht, Apelgericht und Hohe
Kassations- und Justizgericht.
Das oberste Verfassungsorgan ist das Rumänische Verfassungsgericht und es hat die selben
Zuständigkeiten wie das Bundesverfassungsgericht in Deutschland.
1. Richter
Richter in Rumänien sind immer Volljuristen, werden fürs Leben ernannt, dürfen nicht versetzt
werden und sind auch unabhängig, neutral und distanziert. Ehrenamtliche Richter existieren
nicht.
In Rumänien gibt es nicht verschiedene Arten von Richtern, d.h. sie können als Zivil-, als
Handels- oder als Strafrichter tätig sein. Unterschiede gibt es nur in ihrem Dienstgrad und es
gibt also: Richter zuständig für das Amtsgericht, Richter zuständig für das Gericht, Richter
zuständig für das für das Apelgericht und Richter zuständig für das Hohe Kassations- und
Justizgericht.
Um Richter im Gericht zu werden, muss man acht Jahre als Richter tätig sein. Für das
Apelgericht sind zwölf Jahre Diensttätigkeit nötig und für die Hohe Kassations- und Justizgericht
15 Jahre.
Amtsgerichte befinden sich auch an unterster Stelle der Rechtssprechung und sie sind in
mehrere Städte eines Kreises verbreitet.
Gerichte kann man nur in Kreishauptstädten finden und können Urteile sowohl als erste Instanz
als auch als Berufungsinstanz der Amstgerichte fällen.
Apelgerichte enthalten in ihrem Gerichtssprengel mehrere Gerichte und sind als erste Instanz,
als Berufungsinstanz gegen alle Urteile der erstinstanzlichen Gerichte und als Rekursinstanz
gegen die Berufungsurteile zuständig.
Die Hohe Kassations- und Justizgericht ist die oberste Instanz der rumänischen Rechtssprechung
und hat den Sitz in Bukarest. Sie ist zuständig als Rekursinstanz und sorgt für die authentische
Interpretation der Rechtsnormen und die einheitliche Rechtsanwendung der anderen
Instanzen.
In Amtsgerichten gibt es immer Einzelrichter und in den anderen Gerichten gibt es Senate
gebildet aus zwei Richtern in Gerichten, drei Richter in Apelgerichten und neun Richter für die
Hohe Kassations- und Justizgericht.
1. Ähnlichkeiten:
Die Zuständigkeiten und Prinzipien der Judikativen;
Die Grenzen der Gerichtsbarkeiten sind für beide Länder gleich;
Richter müssen unabhängig, neutral und distanziert sein;
Der Instanzenzug findet auf vier Niveaus statt;
Oberste Gerichtshöfe und Verfassungsgerichte mit den ähnlichen Zuständigkeiten;
Um Richter zu werden, muss man in beide Länder eine spezielle Vorbereitung machen.
2. Unterschiede:
In Deutschland gibt es drei Rechtsmittel, während es in Rumänien nur zwei Rechtsmittel
gibt: Berufung und Revision;
Kirchen in Rumänien haben zwar eine Form von eigenes Recht, sind aber dem
staatlichen Recht unterworfen;
In Rumänien gibt es keine ehrenamtliche Richter, wobei im deutschen Strafrecht
Schöfen gibt;
Anders wie Deutschland, sind Universitätsprofessoren in Rumänien nicht zum
Richteramt befähigt;
Nach der Vorbereitung um Richter zu werden, arbeitet man in Deutschland für drei bis
fünf Jahre als Richter auf Probezeit, während man in Rumänien direkt als Richter auf
Lebenszeit ernannt wird.
IV. Literaturverzeichnis
Schellhammer, Kurt: Zivilprozess: Gesetz- Praxis-Fälle, 13. neu bearbeitete Auflage, Verlag
C.F.Müller, Konstanz 2010, S.643, 825-828, 672-718;
Detterbeck, Steffen: Öffentliches Recht:Ein Basislehrbuch mit Übungsfällen für das Staatsrecht,
Verrwaltungrecht und Europarecht, 7.Auflage, Verlag Franz Vahlen, München 2009, S.97-100;
Volk, Klaus: Grundkurs StPO, 6.Auflage, Verlag C.H.Beck, München 2008, S.13-16;
http://de.wikipedia.org/wiki/Gemeinsamer_Senat_der_obersten_Gerichtsh
%C3%B6fe_des_Bundes
http://de.wikipedia.org/wiki/Instanz_%28Recht%29
http://de.wikipedia.org/wiki/Ordentliche_Gerichtsbarkeit