(stand 26.03.2020) Die Entscheidung seitens des Kulturministeriums, die Prüfungen vorläufig
stattfinden zu lassen, halte ich (eine [voraussichtliche] Abiturientin des Jahrgangs 2020) für
unverantwortlich. Folgend habe ich die meiner Meinung nach wichtigsten Komponenten, die
in dieser Debatte nochmal neu beleuchtet und bei der Entscheidung eingebunden werden
sollten, begründet aufgelistet.
Teilst du meine Ansichten und Meinungen, schicke diesen Link gerne weiter, um die Botschaft
zu verbreiten. Ebenso könnt ihr die PDF-Datei auch ausdrucken, um sie dem Kulturministerium
per Post zukommen zu lassen oder ihr könnt auch auf dem digitalen Weg ihnen eine Mail
schreiben.
Sehr geehrte Damen und Herren des Kulturministeriums, bitte nehmen sie sich für diesen
Artikel genügend Zeit. Ich bitte sie ebenfalls meine Ansichten und Argumente ernst zu nehmen
und über eine neue Abstimmung nachzudenken. Schließlich sind wir als Schülerschaft die
Hauptbetroffenen, weshalb ich es nur fair finde, uns mit einzubeziehen und uns anzuhören.
Auch wenn sich Gedanken gemacht wird, wie man sicher die Prüfungen abhalten kann, haben
besagte Vorschläge deutliche Nachteile und reichen nicht aus. Eine Verteilung auf mehrere
Räume beinhaltet mehr Aufsichtspersonal seitens der Lehrerschaft. Dies Bedeutet das nicht
nur hunderte von Schülern Deutschlandweit an diesen Tagen unterwegs sind, sondern auch
Lehrer. Das ist auch wohl der Hauptgrund, weshalb man die Prüfungen unter dem Punkt
„Gesundheitliche Risiken“ nicht stattfinden lassen sollte. Nicht jeder Schüler oder Lehrer kann
mit dem Fahrrad oder dem Auto zur Schule kommen. Somit sind sehr viele den öffentlichen
Verkehrsmitteln ausgesetzt. Bei angemessenen Schutzmaßnahmen (Gesichtsmaske,
Handschuhe, Händewaschen) kann man eine erhöhte Ansteckungsgefahr trotzdem nicht
ausschließen und es ist für unsere gesamte Gesellschaft und für unser aller wohl unfassbar
wichtig, dass wir uns einheitlich an die vorgegeben Sicherheitsmaßnahmen halten und den
Aufenthalt draußen bestmöglich minimieren. Ebenso kann niemand garantieren oder
kontrollieren ob die Schüler auch nach den Prüfungen den Sicherheitsabstand einhalten, da
das Verlangen sich auszutauschen zu groß ist.
Ein weiterer Faktor, neben den körperlichen Gesundheitsrisiken, ist die mentale Gesundheit.
Darauf werde ich aber genauer in dem Folgenden Punkt eingehen.
➢ „Das richtige Lernumfeld schaffen“. Für viele ist es schwer, sich ausreichend in seinen
eigenen vier Wänden zu konzentrieren. Es lauern zu viele Ablenkungen in jeder Ecke.
Einrichtungen wie Bibliotheken, die ihren Zweck auch darin erfüllen, ein angemessenes
Arbeits- und Lernklima anzubieten, sind bis auf weiteres geschlossen. Auch wenn man,
möglichst viele Vorkehrungen trifft, um Zuhause zu lernen, ist die Gefahr in
Versuchung zu geraten, doch lieber etwas anderes machen, nach meinen Erfahrungen
weiterhin zu groß. Auch dadurch, dass viele Elternteile von Zuhause arbeiten und
allgemein daran appelliert wird, Best möglichst drinnen zu bleiben, kann es schnell zu
einer angespannten Atmosphäre kommen. Streit und Auseinandersetzungen sind
somit fast gar nicht mehr zu vermeiden. Bei einem eh schon nicht stabilen Haushalt
kann das auch größere Auswirkungen haben und das Lernumfeld und Arbeitsklima
wird negativ stark beeinflusst.
➢ „Lerngruppen bilden“. Ich denke, ich muss aufgrund der zurzeit geltenden
Maßnahmen, das man lediglich sich mit einer weiteren Person treffen darf, die nicht
im eigenen Haushalt wohnt, nicht näher erläutern, weshalb es uns als Schüler/innen
nicht möglich ist diese Methode umzusetzen. Obwohl ich persönlich diese Methode
mit als einer der wichtigsten bewerten würde. Das Gemeinsame Austauschen von
Notizen, sich gegenseitig zu Motivieren und zu unterstützen ist unfassbar wichtig.
Dabei ersetzt die mediale Vernetzung keines Falls die positive Auswirkung, die ein
eigentliches Treffen in Person haben kann.
➢ „Auszeiten nicht vergessen!“. Auf der Website wird unter diesem Punkt primär die
Pomodoro-Technik beschrieben, aber es ist trotzdem wichtig auch andere Arten von
Auszeiten zu nehmen, um den Kopf frei zu bekommen. In unserem Alter ist dabei vor
allem der Kontakt zu unseren Freunden mitunter die beste Auszeit. Damit meine ich
den sozialen Kontakt und die damit Verbundenen Aktivitäten, wie Karten spielen oder
auch zusammen draußen entspannen und nicht eine mediale Vernetzung.
Selbstverständlich gibt es auch zu diesen Zeiten andere Optionen. In den meisten
Bundesländern kann man noch allein spazieren gehen oder draußen für sich Sport
betreiben. Doch was passiert, wenn eine für alle Bundesländer geltende
Ausgangssperre verordnet wird. Somit darf man meines Erachtens nur noch für einen
triftigen Grund raus. Dadurch sind wir in unser aller Leben noch mehr eingeschränkt.
Da niemand den Verlauf dieser Pandemie hervorsehen kann, muss man jegliche
Möglichkeit und Option betrachten und beachten.
➢ „Ruhig bleiben!“. Dies ist mehr ein Tipp als eine Methode, trotzdem aber essenziell
wichtig, um einen kühlen Kopf zu bewahren und effizient zu lernen. Auch hier möchte
ich nochmal auf den Punkt „Mentale Gesundheit“ hinweisen. Viele Schüler/innen
leiden unter genereller Prüfungsangst oder auch bereits an einer ausgeprägten Angst-
oder Panikstörung. Diese Ängste und Zustände sind unter normalen Bedingungen
schon schwer genug zu bewältigen. Betrachtet man die momentane Situation, wirken
viele weitere Faktoren auf einen ein, die diese Ängste und Zustände nur noch mehr
verstärken. Auch mental stabile Menschen sind vermehrt von starken Ängsten und
Sorgen geplagt. So etwas sollte man nicht verharmlosen, da es einen einzelnen stark
im Alltag einschränken kann.
Als Fazit für diesen Punkt möchte ich also nochmal zusammenfassend daran
appellieren das man uns eine zielführende Vorbereitungszeit nicht zumuten kann!