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ausgearbeitete Prüfrungsfragen
Immunologie: Fragenausarbeitung (Teil Baccarini)
Was haben Superantigene und Endotoxine gemeinsam? Wie wirken sie? Wodurch
unterscheiden sie sich?
Superantigene:
die meisten sind Exotoxine
binden von außen an MHC II und interagieren gleichzeitig mit dem TCR
können alle Th-Zellen aktivieren
stimulieren Proliferation einer großen Anzahl von T-Zellen
überschießende Immunantwort (zu viel IL-2) Toxic shock
Autoimmunität: gesundes Gewebe wird angegriffen
Immundepression: durch Superantigene aktivierte T-Zellen sterben nach einiger Zeit ab,
wodurch sie nicht mehr zur Bekämpfung späterer Infektionen zur Verfügung stehen;
allerdings kann Immundepression tw. die Autoimmunität ausgleichen
Endotoxine:
LPS der gram-neg. Bakterien (genauer: Lipid A) auch bei gram-pos.: Glykopeptide und
Teichonsäure in Zellwänden
während des bakteriellen Wachstums und nach dem Tod der Bakterien freigesetzt
ruft überschießende Immunreaktion hervor:
Bindung von Endotoxin an Monozyten und Makrophagen stimuliert Produktion von
Zytokinen regen Zielzellen zur Verteidigung des Wirts und Zerstörung der MO an
Bindung von Endotoxin an Rezeptoren von IL-8 auf der Oberfläche von Neutrophilen
stimuliert die Freisetzung von Proteasen und toxischen Sauerstoffradikalen Bakterien in
der Nähe werden zerstört, aber auch für Eukaryoten toxisch (massive Gewebeschädigungen)
septischer Schock
Welcher gram-neg. Erreger produziert zwei unterschiedliche Toxine die auf den cAMP-
Spiegel wirken? Wie wirken diese?
Bordetella pertussis
1) Pertussis-Toxin (PTX)
erhöht den cAMP-Spiegel
B.Pertussis bindet an Cilien von Epithelzellen mit Toxin als Adhäsin
Inhibierung von Phagozyten-Migration, Schädigung der Schleimhautzellen, Neuronen gereizt
Husten
PTX hemmt einen inhibitorischen G-Protein-Komplex Adenylatzyklase ständig aktiv
cAMP-Konzentration steigt
2) Cya A
= eigene Adenylzyklase des Bakteriums
Phagozyteninhibierung, Wirkung auf Neuronen, Schleimhautschädigung
Cya A besteht aus: katalytische AC-Domäne mit Calmodulin-binding-site
hydrophober Teil (Transmembrandomäne)
Palmyolierungsstelle (zur Verankerung in der Membran)
1/11/
Immunologie – Teil Baccarini
ausgearbeitete Prüfrungsfragen
Ca++-bindende Domäne (verursacht Strukturveränderungen wodurch die
AC-Domäne durch die Membran in die Zelle eingeschleust wird)
sekretorischer Signalabschnitt
Rezeptor für sekretorisches Signal = β2Integrin
Cya A ist KEIN AB-Toxin!!
wird als inaktives Zymogen synthetisiert und durch Palmitoylierung aktiviert
AC wird durch Calmodulinbindung aktiv (dh. nur in der Zelle) cAMP-Produktion!
CTX PTX
erhöht cAMP-Spiegel erhöht cAMP-Spiegel
Bakterium haftet mit Toxin (Adhäsin) an Bakterium bindet mit Toxin als Adhäsin an
Gangliosid GM1 auf Darmepithelzellen Cilien von Epithelzellen
stimuliert stimulatorischen G-Protein- hemmt inhibitorischen G-Protein-Komplex
Komplex
Vibrio cholerae muss von 2 Phagen befallen
werden um CTX produzieren zu können
1 A Unterheit und 5 B Untereinheiten
verursacht Durchfall: vermehrter Cl- verursacht Husten: Inhibition von
Transport ins Darmlumen, verminderter Na+- Phagozyten-Migration, Schädigung der
und Cl- Transport aus dem Darmlumen Cl- Schleimhautzellen, Neuronen gereizt
und Na+ Konzentration im Darmlumen steigt
osmotischer Wasserstrom ins Darmlumen
pharmakologisch aktives AB-Toxin pharmakologisch-aktives AB-Toxin
Erläutern Sie die Konzepte „Infektion“, „Krankheit“ und „Virulenz“ sowie die
positiven und negativen Funktionen der Normalflora!
Krankheit: Begegnung von Wirt und MO, Kolonisierung (=Eintritt, Verbreitung, Vermehrung
des Erregers), Beschädigung des Wirtes durch den MO
Normalflora:
positiv: Stimulation des Abwehrsystems
Synthese von Vitaminen
Resorption von Steroiden
Verhinderung der Kolonisierung durch Pathogen
negativ: Kreuzreaktionen
Produktion von krebserregenden/schädlichen Substanzen
Infektionsquelle
2/11/
Immunologie – Teil Baccarini
ausgearbeitete Prüfrungsfragen
Funktion, Zusammensetzung und Aufbau des Pap-Pilus von E.coli!
Nennen Sie zwei Beispiele für bakterielle Proteine, die mit dem Wirt-Zytoskelet
wechselwirken! (Funktionsweise und Resultat)
1) Yersinia Invasin:
bindet an Integrine der Wirtszelle (ECM)
Aktivierung von FAK (Fokale Adhäsionskinase) und Src Aktivierung von Rac (Aktin-
Polymerisation), Rho (Filament-Bündelung), CdC 42 (Aktin-Polimerisation)
Resultat: Reorganisation des Zytoskeletts und damit Aufnahme des Bakteriums
3/11/
Immunologie – Teil Baccarini
ausgearbeitete Prüfrungsfragen
Interaktion mit MAC: Verhinderung von MAC-Integration in Membran (N.gonorrhoeae)
Bakt.Elastase: baut C3a und C5a ab (Pseudomonas aeruginosa)
Sekretieren von Proteinen, die Komplement nachahmen und damit deaktiverien
Was sind Neurotoxine biochemisch? Auf welche Zellen wirken sie und wie?
sind Zn-Endopeptidasen
Ziel sind Proteine, die die Sekretion der Synapse regulieren
als inaktives Zymogen während des Keimens der Sporen synthetisiert
durch bakterielle oder Gewebe-Proteasen gespalten
internalisiert durch rezeptorvermittelte Endozytose
2 schwere Ketten (B) binden an den neurospezifischen Rezeptor Aufnahme ins Endosom
Konformationsänderung von B Translokation von A aus dem Endosom ins Zytosol
Spaltung von A durch B (Gewebe-Proteasen) A (leichte Kette) hat katalytische Funktion!
neurospezifischer Rezeptor:
VAMP (Molekül in der Membran acetylcholinhältiger Vesikel, stellt Kontakt her zu Syntaxin
und snap25)
Syntaxin (Partnermolekül in der Zellmembran der präsynaptischen Zelle)
snap25 (Adaptorprotein)
VAMP, Syntaxin und snap25 = SNARE-Proteine (stellen Verbindung zw. Vesikel und
Zellmembran des synaptischen Spalts her; wichtig für Fusion von Vesikel mit Zellmembran
und somit für Ausschüttung von Neurotransmitter in synaptischen Spalt) leichte Ketten
von Neurotoxinen greifen diese Proteine an keine Neurotransmitter-Ausschüttung mehr
Neurotoxine interagieren an neuromuskulärer junction (= Synapse zw. Motorneuron und
Muskelfaser) mit Membran-assozierten Proteinen in synaptische endosomale Vesikel
aufgenommen
AB-Toxine:
A-Domäne: hat katalytische Aktivität
B-Domäne: vermittelt spezifische Bindung an die Zielzelle
viele AB-Toxine besitzen mehrere B-Untereinheiten
Aufnahme in die Zelle durch rezeptorvermittelte Endozytose Toxin dann im Endosom
dieses säuert sich an Konformationsänderung von A-Domäne und Translokation dieser ins
Zytoplasma
Endotoxine:
LPS der gram-neg. Bakterien (genauer: Lipid A) auch bei gram-pos.: Glykopeptide und
Teichonsäure in Zellwänden
während des bakteriellen Wachstums und nach dem Tod der Bakterien freigesetzt
ruft überschießende Immunreaktion hervor:
Bindung von Endotoxin an Monozyten und Makrophagen stimuliert Produktion von
Zytokinen regen Zielzellen zur Verteidigung des Wirts und Zerstörung der MO an
Bindung von Endotoxin an Rezeptoren von IL-8 auf der Oberfläche von Neutrophilen
stimuliert die Freisetzung von Proteasen und toxischen Sauerstoffradikalen Bakterien in
der Nähe werden zerstört, aber auch für Eukaryoten toxisch (massive Gewebeschädigungen)
septischer Schock
4/11/
Immunologie – Teil Baccarini
ausgearbeitete Prüfrungsfragen
„Antigenetic drift“ und „antigenetic shift“! Welches verursacht warum Pandemien?
antigenetic drift:
durch Punktmutation im Virusgenom
Austausch einzelner Basen der Virus-RNA Translation von Proteinen, in denen einzelne
AS durch andere ersetzt sind
wenn Mutation dort stattfindet, wo die RNA für Oberflächenproteine HA oder NA codiert
durch diesen antigenetic drift die ursprüngliche potentielle HA- bzw. NA-AK-
Wechselwirkung geschwächt und damit auch die erworbene Immunität (nur gering bis mäßig,
weil die strukturellen Änderungen von HA oder NA nicht besonders groß sind)
Bsp.: Influenza-Virus: 2-3 AS-Austausche/Jahr Abschwächung der Immunität
antigenetic shift:
Influenza-Genom: Aufbau aus einzelnen RNA-Strängen jedes Virusprotein von einem
Strang codiert
wenn eine Wirtszelle von zwei unterschiedl. Influenza-Viren gleichzeitig infiziert wird
Vermischung der aus verschiedenen Viren stammenden RNA-Stränge (reassortment)
neues Influenza-Virus
bisher nur bei Influenza-Viren vom Typ A beobachtet stammen die zwei unterschiedl. Viren
beide vom Menschen, so ist Chance groß, dass Immunität erhalten bleibt
in d. Regel können Influenza-Viren die Artgrenze nicht überwinden aber: kommt es in
menschl. Wirtszelle zur Vermischung der Genome eines humanen und eines Vogel-Influenza-
Virus entsteht möglicherweise eine gefährliche Virus-Kombination (kann Infektiösität für
menschl. Organismus behalten haben und gleichzeitig auf der Oberfl. aus dem Vogel-
Influenza-Virus stammende HA- oder NA-Moleküle tragen, die bisher mit keinem humanen
IS in Kontakt gekommen sind)
Pandemie
Virulenzfaktor:
Protein, dass für die Virulenz des MO verantwortlich ist
Virulenzkassette:
Ansammlung Genen, die Virulenzfaktoren kodieren, oft von Phagen stammend (z.B.: CTX)
Welche Funktion hat die Produktion von Exotoxinen? Welche Exotoxine begünstien den
Infektionsprozess, welche haben diese Eigenschaft nicht?
begünstigen Infektionsprozess:
solche, die auf Zellen des IS wirken
z.B.: S.aureus alpha-Toxin, Toxin von C.perfrigens; auch CTX und PTX (beeinflussen
cAMP-Spiegel)
5/11/
Immunologie – Teil Baccarini
ausgearbeitete Prüfrungsfragen
Nennen Sie zwei membranschädigende Toxine, ihre Wirkungsweise und Funktion im
Infektionsprozess!
1) Poren-bildende Toxine
z.B.: Staphylococcus aureus α-Toxin
Monomer (34 kDa) bindet an die Membran empfindlicher Zellen (Plättchen, Monocyten),
durch spezifischen α-Toxin Rezeptor
Untereinheiten bilden einen Heptameren-Ring mit einer zentralen Pore, durch die der
Zellinhalt nach Außen gelangt (dh.: Membran wird perforiert Entzündung im Gewebe
(Necrosis)!
2) Lipasen
z.B.: Clostridium perfrigens α-Toxin
spaltet polaren Kopf von Phosphatidylcholin (Lecithin) ab Destabilisierung der Membran
in vivo, bindet und zerstört es Leukozyten
Welche Ereignisse spielen in den meisten Infektionskrankheiten eine Rolle? Können Sie
Ausnahmen nennen?
6/11/
Immunologie – Teil Baccarini
ausgearbeitete Prüfrungsfragen
1) Begegnung zw. MO und Wirt
2) Kolonisierung (Eintritt, Verbreitung, Vermehrung)
3) Beschädigung des Wirts durch den MO
am Ende 3 Möglichkeiten: Wirt gewinnt oder MO gewinnt oder Koexistenz von Wirt und MO
Ausnahme: Clostridium tetani, Clostridium botulinum (im Verlauf der Infektionskrankheiten
kommen MO und Wirt nie in direkten Kontakt)
Trigger mechanism
Kontakt zw. Zelle und Bakterium hergestellt durch Typ III Sekretionssystem
Bakterium kann bakterielle Effektoren direkt in die Wirtszelle schleusen können dort mit
Komponenten des Zytoskeletts der Wirtszelle interagieren Formierung einer
makropinozytischen Ausstülpung
Membranausstülpungen überwachsen Bakterium
Schließen der Makropinozytischen Ausstülpungen über dem Bakterium
C.tetani:
wird nach der Internalisierung rückwärts in dem Axon des motorischen Neurons transportiert
in der Intersynapse (=Raum zw. inhibitor. Interneuron und motor. Neuron) freigesetzt und
vom Interneuron aufgenommen
C.botulinum:
bleibt nach der Internalisierung in der neuro-muskulären Synapse
hochaktiv: ein Molekül spaltet alle Substrate in der Synapse aber: reversibel!
beides AB-Toxine
Geben Sie Beispiele für Toxine, die keine Proteine sind, und erklären Sie ihren
Wirkungsmechanismus!
auf Zelloberflächen, aber auch auf inertem Material (Zahn, Plastik) möglich
zuerst reversible Anheftung, dann Erkennung von MO und Wirt irreversible Adhäsion
innerhalb von Minuten
7/11/
Immunologie – Teil Baccarini
ausgearbeitete Prüfrungsfragen
erst nach Adhäsion kann Vermehrung erfolgen
Biofilme können nicht phagozytiert werden
AK greifen nicht
Antibiotikaresistenz
Bakterien am Rande des Biofilms können Desinfektionsmittel detoxifizieren
z.B.: Pseudomona aeruginosa: bei CF im Schleim in Lunge (sessile Bakterien) Biofilm
Antibiotika greifen nicht Mensch tot
Zwei Klassen von Virulenzfaktoren interagieren mit G-Proteinen. Welche? Mit welchen G-
Proteinen? Zu welchem Zweck?
Welche Bakterien können durch welche Mechanismen, wozu und durch welche
Virulenzfaktoren mit dem Zytoskelett wechselwirken? Wie wurden diese
Virulenzfaktoren entdeckt?
Wozu: Aufnahme in nicht-phagozytotische Zelle zur Überquerung von Barrieren (z.B.: Darm)
und Eintritt in gschützte Nischen
in beiden Fällen Wechselwirkung mit den G-Proteinen Rho, Rac und Cdc42
1) AB-Toxine
2) GEFs und GAPs
Invasion: Bakterium stimuliert seine eigene Aufnahme durch nicht phagozytische Zellen; für
Eintritt in geschützte Nische, Überqueren von Barrieren
Entdeckung: Inv-Gen; E. Coli mit Yersinia Genbank transformiert, in Säugerzellkultur,
gründlich waschen, sanft lysieren, Lysat ausplattieren – „Stanley Falkow“
Funktion: Invasin von Yersinia bindet an Integrine (normalerweise für Kontakt mit ECM) und
aktiviert damit FAK, Src, RAK, die das Zytoskelett (Aktin) dazu bringen das Bakterium
aufzunehmen („Zipper Mechanismus)
8/11/
Immunologie – Teil Baccarini
ausgearbeitete Prüfrungsfragen
Welche Bakterien induzieren Phagozyten-Apoptose?
1) gegen Komplement
2) gegen Phagozytose
Adhesin
Verteidigung der MO gegen IS
Reguliert Faktor H verhindert Bindung von Faktor B im alternativen Weg des
Komplementsystems
N-Terminus neg. geladen elektrische Abstoßung von Phagozyten
Blockade der Bindung von AK
keine Opsonisierung
9/11/
Immunologie – Teil Baccarini
ausgearbeitete Prüfrungsfragen
Streptococcus: M-Protein
Neisseria gonorrhea: Genkonversion
Influenza: antigenetic drift
Typanosoma brucei: Genduplikation/Translokation
Beschreiben Sie die Mechanismen, die dem Entstehen der Lepra tuberculoides und der
Lepra lepromatosa zugrunde liegen!
1) Lepra tuberculoides:
T H1
durch M.leprae verursacht
Bildung von Granulomen (=Tuberculi) durch starke zelluläre Immunantwort von TH1 gegen
infizierte Makrophagen
aktive Makrophagen halten Mycobacterium gering
Granulomen drücken auf Nervenenden Nerven- und Hautschäden
2) Lepra lepromatosa:
T H2
schwache zelluläre Immunantwort, aber starke humorale Hypergammaglobulinämie
große Anzahl von Mycobakterien
extensive Nervenschäden
Verbreitung der Mycobakterien in Knochen und Knorpel
10/11/
Immunologie – Teil Baccarini
ausgearbeitete Prüfrungsfragen
11/11/