di precisione“.
Schlaglichter auf
Maschinenmusik im
20. Jahrhundert
66 Heidy Zimmermann
‘Come un meccanismo
di precisione’.
Spotlight on
Machine Music in
the 20th Century
Die Produktion von Musik ist, soweit es sich nicht um reine Vokal
musik handelt, auf Instrumente angewiesen. Sie bleiben zum Zeitpunkt
des Erklingens präsent und tragen ein Moment des Technischen an sich,
seien es einfache Werkzeuge wie Trommeln und Pfeifen oder kompli
ziertere mechanische Geräte wie Klaviere und Orgeln. Wo aber verläuft
die Grenze zwischen Instrument und Maschine? Was macht eine Musik
zur Maschinenmusik? Betrifft das Maschinelle nur die Klangerzeugung
oder wirkt es sich auf den Charakter der Musik selbst aus? Und welche
Rolle spielt der Mensch dabei?
Nimmt man als erstes Kriterium für Maschinenmusik das Vorhanden
sein eines gewissen Automatismus zur Erzeugung von Klängen, so finden
sich schon in Spätantike und Mittelalter selbstspielende Musikinstru
mente wie singende Vögel oder einfache Glockenspiele. Zuerst dienten
Walzen mit Stiften als Informationsträger für die zu spielenden Melo
dien. Später wurde dieses simple Speicherprinzip auf spiralförmige
Walzen und Lochstreifen übertragen, sodass immer längere Musikstücke
abgespielt werden konnten. Auf diesem Prinzip beruhen etwa die Flöten
uhren des 18. Jahrhunderts, für welche Komponisten wie Joseph Haydn,
Wolfgang Amadeus Mozart und Ludwig van Beethoven Originalkom
positionen geschrieben haben. Die Technologien des 19. Jahrhunderts
ermöglichten dann immer grössere und raffiniertere Musikmaschinen:
Einerseits wurden gewaltige Orchestrien gebaut, welche mit Lochkarten
gesteuerte Instrumente enthielten und ganze Orchester imitieren konn
ten; andererseits wurden pneumatische K laviere entwickelt, auf denen
67
Provided we are not dealing purely with and punched tape, allowing longer and longer
vocal music, the production of music is reli pieces of music to be played. The flute clocks
ant upon instruments. They remain present of the 18th century, for example, for which
at the moment the sound rings out, and bear composers such as Joseph Hadyn, Wolfgang
an element of the technical per se, whether Amadeus Mozart and Ludwig van Beethoven
they are simple tools such as drums and wrote original compositions, were based on
pipes, or complicated mechanical appara this principle. Later, the technologies of the
tus such as pianos and organs. But where 19th century e nabled the creation of ever larg
does the boundary between instrument and er and more sophisticated music machines:
machine lie? What makes a piece of music not only were huge orchestrions built, which
‘machine music’ ? Does the mechanical aspect contained instruments controlled with pun
only relate to sound generation, or does it ched cards and could imitate entire orches
have an impact on the character of the music tras, but pneumatic pianos on which both orig
itself ? And what role do human beings play inal piano compositions and arrangements
in all this? could be played were developed. Of course,
If we take the presence of a certain auto a crucial feature of all these musical automa
matism in the generation of sounds as the first ta is that they are merely reproduction mech
criterion for machine music, then there were anisms for playing conventional music. 1
self-playing musical instruments such as sing
ing birds or simple glockenspiels back in Late Noise as Sound, Machines as Instruments
Antiquity and the Middle Ages. At first, rollers The term ‘machine music’, however, also
with pins served as information carriers for implies that the mechanical aspect in some way
the melodies to be played. Later, this simple affects the music produced, whether on the
storage principle was applied to spiral rollers level of sound, design, or aesthetic foundation.
Heidy Zimmermann „Come un meccanismo di precisione“. Schlaglichter auf Maschinenmusik im 20. Jahrhundert
sich sowohl originale Klavierliteratur als auch die selbst gebauten, Intonarumori genann
Bearbeitungen spielen liessen. Entscheiden ten Instrumente trugen entscheidend zur
des Merkmal all dieser Musikautomaten ist Emanzipation des Geräuschs in der Musik
freilich, dass sie blosse Reproduktionsme bei (Abb. 1). Die grundlegende Frage, ob die
chanismen zum Abspielen herkömmlicher neuartigen Instrumente eher vorhandene
Musik sind. 1 Klänge imitieren oder verfremden sollten
oder ob mit ihnen ganz neuartige Klänge,
Geräusch als Klang, Maschinen eine eigentliche Geräuschmusik, geschaf
als Instrumente fen werden sollte, blieb dabei ein dauerhaf
Der Begriff Maschinenmusik impliziert ter Streitpunkt. 2
allerdings auch, dass das Maschinelle sich in In den 1920er Jahren etablierten sich
irgendeiner Weise auf die produzierte Musik Grammofon und Schallplatte als erschwing
auswirkt, sei es auf der Ebene des Klangs, liches Reproduktionsmedium, und zahlrei
der Konzeption oder der ästhetischen Fun che Experimente mit neu entwickelten elek
dierung. Auch in anderen Künsten spiegel trischen Instrumenten wurden bewusst und
ten sich die technischen Neuerungen der offensiv unter dem Label Maschinenmusik
industriellen Revolution, doch in der Maschi propagiert. Umgekehrt wurden auch vorhan
nenmusik fand die Klangkulisse der Mecha dene Maschinen wie Schiffssirenen oder
nisierung ihren unmittelbarsten Widerhall. Flugzeugmotoren in herkömmliche Orches
Indem die italienischen Futuristen zu Beginn terbesetzungen integriert. Nicht zuletzt spie
des 20. Jahrhunderts mit neuen maschinen gelt sich die Faszination des Maschinen-
artigen Klangerzeugern experimentierten, zeitalters in Werken für ein konventionelles
schufen sie kaum musikalische Werke, die Sinfonieorchester, prominent im Orchester
über den Tag hinaus Bestand hatten. Doch stück Pacific 231 (1923) von Arthur Honegger,
weckten die skandalumwitterten Konzerte das mit pulsierenden und stampfenden
von Luigi Russolo und Francesco Pratella Rhythmen die allmähliche Beschleunigung,
im Zuge des damaligen Geschwindigkeits volle Fahrt und anschliessende Verlang-
kults und allgemeiner Technikbegeisterung samung einer Dampflokomotive illustriert.
das Interesse moderner Komponisten, und Geradezu paradigmatisch wirkte die unter
68
Although the technical innovations of the industrial revolution were also
reflected in other arts, it was in machine music that the background sound
of mechanisation found its most direct echo. By experimenting with new
machine-like sound generators, the Italian Futurists at the beginning of
the 20th century were hardly creating musical works that would endure
beyond the day. Nevertheless, against the backdrop of the cult of speed
and the general enthusiasm for technology prevailing at the time, the
scandal-beset concerts of Luigi Russolo and Francesco Pratella sparked
the interest of modern composers, and the self-built instruments called
Intonarumori c ontributed decisively to the emancipation of noise in music
(fig. 1). The fundamental question of whether the new type of instruments
should imitate or distort existing sounds, or whether entirely novel
sounds – an a ctual noise music – should be created with them, remained a
permanent bone of contention here. 2
In the 1920s the gramophone and record became established as an
affordable sound reproduction medium, and numerous experiments with
recently developed electric instruments were deliberately and aggressively
promoted under the label of ‘machine music’. Conversely, already existing
machines such as ship sirens or aircraft engines were incorporated in
dem Titel Die Eisengiesserei bekannt ge Akkordballungen von über 30 gleichzeitig
wordene Komposition Sawod (1926 – 1928) angeschlagenen Tönen und permanenten
des sowjetischen Avantgardisten Alexander Wiederholungen, sogenannten Loopings,
Mossolow. Das massive Orchesterwerk, das wurde das Stück zum Inbegriff einer mecha
die Bezeichnung Maschinenmusik program nistischen Ästhetik. Diesen Aspekt machte
matisch im Untertitel trägt, inszeniert musi der Komponist in einer Werkankündigung aus
kalisch wirkungsvoll die konstruktivistische dem Jahr 1925 zum Programm: „My Ballet
Moderne sowjetischen Zuschnitts. mécanique is the first piece of music that
Ein charakteristisches Beispiel für die has been composed OUT OF and FOR
Maschinenmusik der 1920er Jahre ist auch machines, ON EARTH ...“ 3
George Antheils Ballet mécanique, eine Mu Ein später Beitrag, der die Maschinen
sik, die ursprünglich als Tonspur zum gleich musikästhetik der 1920er Jahre eher anekdo
namigen Film von Fernand Léger und D udley tisch-humorvoll weiterführt, ist die Kompo
Murphykonzipiert war, dann aber unabhän sition Les Echanges (1964) von Rolf Lieber
gig davon produziert wurde – primär, weil die mann (Abb. 2). Sie entstand als Auftragswerk
Synchronisierung des Films mit der Musik für die Schweizerische Landesausstellung
von 16 elektrischen Klavieren und umfang 1964 in Lausanne und sollte dort den unter
reichem Schlagzeug gescheitert war. D ie dem Motto „Les Echanges“ stehenden Wirt
1923 fertiggestellte Konzertfassung des schaftspavillon schmücken. Liebermann er
Ballet mécanique, deren Uraufführung 1926 fand mithin eine veritable Maschinenkompo
im Pariser Théâtre des Champs-Élysées eini sition: ein Stück für 16 Schreib-, 18 Rechen-,
ges Aufsehen erregte, ist allein schon auf 8 Telex- und 8 Buchungsmaschinen, 12 Strei
grund der Orchesterbesetzung sensationell: fenlocher, 8 Klebestreifenbefeuchter, 6 Re
Zu einem Pianola, zwei gewöhnlichen Klavie gistrierkassen, 2 Taktgeber, 2 Eisenbahnläut
ren und Schlagzeug kommen elektrische werke, 2 Bahnübergangsignale, 9 Autohupen,
Telefonklingeln, eine Sirene und drei ver- 1 Signalhupe, 16 Telefonapparate, 2 elektri
schiedene Flugzeugpropeller hinzu. Mit sche Türgongs, 40 Empfänger-Personen
seinen harten Dissonanzen und chromati suchanlagen, 1 Printfix und 1 Hubstapler. 4 Es
schen Clustern, den perkussiven Rhythmen, ging Liebermann nicht darum, existierende
69
t raditional orchestrations. Last but not least, the fascination with the
machine age is reflected in works for a conventional symphony orchestra,
notably in Arthur Honegger’s orchestral piece Pacific 231 (1923), whose
pulsing and pounding rhythms, gradual accelerando, full-speed travel and
subsequent ritardando effectively portray a steam engine. The Soviet
Avant-Gardist Alexander Mosolov’s composition Zavod (1926 – 1928),
which became known by the title of The Iron Foundry, seemed downright
paradigmatic in this context. The massive orchestral work, which bears
the programmatic subtitle of ‘Machine Music’, showcases the Soviet-style
constructivist modern age in a musically effective manner.
Another characteristic example of 1920s’ machine music is George
Antheil’s Ballet mécanique, music originally conceived as a soundtrack to
Fernand Léger’s and Dudley Murphyʼs eponymous film, but then produced
independently of it, chiefly since the synchronisation of the film with the
music of sixteen electric pianos and extensive percussion was a failure.
Completed in 1923, the concert version of the Ballet mécanique, whose world
première at the Théâtre des Champs-Élysées in Paris in 1926 caused a bit
of a stir, is sensational if for no other reason than its orchestration: in addi
tion to a pianola, two normal pianos and percussion, there are electric
Heidy Zimmermann ‘Come un meccanismo di precisione’. Spotlight on Machine Music in the 20th Century
Heidy Zimmermann „Come un meccanismo di precisione“. Schlaglichter auf Maschinenmusik im 20. Jahrhundert
70
2 Abb. 1
Luigi Russolo und Ugo Piatti mit Intonarumori,
Mailand 1913, veröffentlicht in: Luigi Russolo,
L’Arte dei rumori, Mailand 1916, S. 8
Fig. 1
Luigi Russolo and Ugo Piatti with Intonarumori,
Milan 1913, published in: Luigi Russolo,
L’Arte dei rumori, Milan 1916, p. 8
Abb. 2
Rolf Liebermann, Symphonie Les Echanges,
Installation bei der Schweizerischen
Landesausstellung, Lausanne 1964
Fig. 2
Rolf Liebermann, Symphony Les Echanges,
Installation at the Swiss National Exhibition,
Lausanne 1964
Musikinstrumente zu imitieren, vielmehr sich das Stück in einer inzwischen publizier
„mit neuem Material zu arbeiten“ und „die ten Aufnahme sowie in einer Jazzversion von
vielen Maschinen selber sprechen“ zu las George Gruntz erhalten. 6
sen: „Wenn es gelingt, dem unvorbereite
ten Zuhörer den Eindruck zu geben, dass er Von der Musique concrète zur
nicht Maschinenlärm hört, sondern ein Stück: abstrakten Elektronik
etwas Geformtes, dann ist meine Arbeit Das Interesse an rasenden Tempi, kom
gelungen.“ 5 Indem er 156 a
usgestellte Büro plizierten Rhythmen und neuen Klängen, das
maschinen zu einem lochkartengesteuerten die Maschinenmusik der 1920er Jahre kenn
Geräuschorchester zusammenbaute, arran zeichnet, fächerte sich bald in verschiedene
gierte Liebermann deren rhythmisch präg Stränge auf. In die eine Richtung geht ein
nante Klang- und Geräuschvielfalt zu einem Strang von Schlagzeugmusik, der – einset
pointiert-unterhaltsamen Dreiminutenstück, zend mit dem Schlüsselwerk Ionisation
das Zwölftönigkeit virtuos mit Jazzdrive ver (1933) von Edgard Varèse – zeitweise regel
bindet. Die Installation für Les Echanges recht boomte. Hier manifestiert sich der
wurde nach der Ausstellung demontiert und Aspekt des Maschinellen in der weitgehen
liesse sich, wenn überhaupt, nur mit gröss den Reduktion auf den musikalischen Para
tem Aufwand rekonstruieren; immerhin hat meter des Rhythmus. Zugleich aber erfährt
71
phone bells, a siren and three different air musical instruments, but rather ‘to work with
craft propellers. With its harsh d issonances new material’ and to let ‘the many machines
and chromatic clusters, percussive rhythms, speak for themselves’: ‘If I manage to give the
chord agglomerations of over thirty simultane unprepared listener the impression that he
ously played notes and constant repetitions – is not hearing machine noise, but rather a
so-called ‘loopings’ – the piece became the piece, something shaped, then my work has
watchword for a mechanistic aesthetic. In an been a success.’ 5 Assembling 156 exhibited
announcement of the work dating from 1925, office machines into a punch-card-controlled
the composer turned this aspect into an agen sound orchestra, Liebermann marshalled
da: ‘My Ballet mécanique is the first piece of their rhythmically incisive variety of sound
music that has been composed OUT OF and and noise into a trenchantly entertaining
FOR machines, ON EARTH …’ 3 three-minute-long piece that virtuosically
A later contribution that carries on with combines dodecaphony with jazz drive. The
the machine-music aesthetic of the 1920s in installation for Les Echanges was dismantled
a rather anecdotal and humorous vein is Rolf after the exhibition and would only be recon
Liebermann’s composition Les Echanges (1964) structable – if at all – with the greatest effort
(fig. 2). This work was commissioned for the and expense, but at least the piece has been
1964 Swiss National Exhibition in Lausanne, preserved in a by-now-published recording,
and was meant to grace the Commercial Pavil as well as in a jazz version by George Gruntz. 6
ion, whose motto was ‘Les Echanges’. Conse
quently, Liebermann invented a veritable From Musique concrète
machine composition: a piece for 16 typewrit to Abstract Electronics
ers, 18 calculators, 8 telex and 8 accounting The interest in frantic tempos, compli
machines, 12 tape punches, 8 sellotape wetting cated rhythms and new sounds characterising
machines, 6 cash registers, 2 metronomes, the machine music of the 1920s soon branch
2 railway-signal bells, 2 level-crossing sig- ed out into different strands. Going in the one
nals , 9 car horns, 1 alarm horn, 16 telephones, direction is a strand of percussion music,
2 electric door gongs, 40 receiver / paging sys which – beginning with Edgard Varèse’s key
tems, 1 PrintFix and 1 stacker truck. 4 Lieber work Ionisation (1933) – veritably boomed in
mann’s intention was not to i mitate existing some instances. Here, the mechanical a spect
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Heidy Zimmermann „Come un meccanismo di precisione“. Schlaglichter auf Maschinenmusik im 20. Jahrhundert
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Heidy Zimmermann „Come un meccanismo di precisione“. Schlaglichter auf Maschinenmusik im 20. Jahrhundert
quasimaschinellen Metronomstück bald wei aufs Podium und platzieren sie auf Unterla
tergehende Implikationen. gen mit ausreichender Resonanz. Ein Diri
Zunächst hob die Versuchsanordnung gent gibt den Einsatz zum Aufziehen der
des Poème Symphonique freilich den Hap Metronome und zum Einstellen der Pendel
peningcharakter als „musikalisches Zeremo geschwindigkeiten. Nach einer Stille von zwei
niell“ 8 hervor: Unter dem ursprünglichen Titel bis sechs Minuten werden die M etronome
„Symphonie für 100 Metronome“ formulierte auf ein Zeichen des Dirigenten hin möglichst
Ligeti mit penibel überspitzter Präzision die rasch in Bewegung gesetzt. Sobald alle Me
Aufführungsanweisungen, angefangen bei tronome ticken, entfernen sich die Spieler
verschiedenen Möglichkeiten der Beschaf möglichst leise vom Podium, um nach Ablauf
fung von geeigneten Metronomen (Abb. 3) des letzten Metronoms wieder zu erscheinen
über die Varianten der Aufstellung und des und den gebührenden Dank des Publikums
Abspielens bis zur Entgegennahme des Bei entgegenzunehmen (Abb. 4 – 5). Eine ideale,
falls durch die Ausführenden. Überdies koor vollständige Auff ührung dauert unter diesen
diniert ein Dirigent die umständlich ausge Umständen c irca 80 Minuten, bedingt durch
führten Handgriffe der zehn Ausführenden die Laufzeit eines ganz aufgezogenen Me
und setzt die Aufführung nach einer feierli tronoms (wobei das langsamste mit einem
chen Stille in Gang. 9 Tempo von 40 Schlägen pro Minute die
Die in dieser ersten Fassung einkompo Dauer bestimmt). Nichtideale Aufführungen
nierte Kritik „gegen die heutige musikalische wären nur gestattet, wenn schwerwiegende
Situation“ 10 wird manifest in der hypertrophen Gründe eine kürzere Dauer erzwingen. 11
Zelebrierung einer Automatenmusik: Nach Die erste Aufführung des Poème Sym
dem die Metronome von Firmen oder von Pri phonique am 13. September 1963, bei der
vatpersonen beschafft worden sind, sollen zehn junge Komponisten im Frack als Spie-
die Leihgeber angemessen verdankt wer ler auftraten, fand bei einem Empfang vor
den. Zehn Spieler bringen je zehn Metronome, illustrem Publikum im Rathaus von Hilversum
nota bene pyramidenförmige Holzmodelle, statt und führte zu einem kleinen Skandal.
74
Ten players bring ten metronomes each – The first performance of the Poème Sym
wooden pyramid models no less – onto the phonique on 13 September 1963, in which
podium and place them on bases with suffi ten young composers in tails appeared as
cient resonance. A conductor gives the cue to players, took place at a reception before an
wind the metronomes and set the pendulum illustrious audience in the Hilversum town
speeds. After a silence of two to six m inutes, hall, and led to a minor scandal. Although
and at a signal from the conductor, the metro the metronome concert was recorded fortele
nomes are set in motion as quickly as possible. vision, the scheduled broadcast was prohibit
As soon as all of the metronomes are ticking, ed by the city’s senate without further expla
the players leave the podium as quietly as pos nation. 12 The metronome piece was perform
sible, only to reappear after the last metro ed often after this, and Ligeti soon made it
nome stops ticking to receive the due thanks clear that the ‘happeningness’ was only one
of the audience (figs. 4 – 5). In these circum aspect of the piece – and one, moreover, which
stances, an ideal, complete performance lasts naturally wore thin quite quickly. 13 As regards
about eighty minutes, based on the running the publication of the work concept, in 1982
time of a fully wound metronome (with the Ligeti formulated a new version of the per
slowest one, set to a tempo of forty beats per formance instructions, in which he complete
minute, determining the duration). Non-ideal ly dispensed with the Fluxus ceremony. Ulti
performances would only be permitted if mately, the ‘happening’ interested him less
there were serious grounds compelling a than the possibility that the piece could
shorter performance. 11 be played entirely automatically, as if by a
3
75
Abb. 3
György Ligeti, Poème Symphonique, 1962
1. Fassung, Typoskript mit Korrekturen, S. 1
Sammlung György Ligeti,
Paul Sacher Stiftung, Basel
Fig. 3
György Ligeti, Poème Symphonique, 1962
1st version, typescript with corrections, p. 1
György Ligeti Collection,
Paul Sacher Stiftung, Basel
Heidy Zimmermann ‘Come un meccanismo di precisione’. Spotlight on Machine Music in the 20th Century
Heidy Zimmermann „Come un meccanismo di precisione“. Schlaglichter auf Maschinenmusik im 20. Jahrhundert
76
5 Abb. 4 – 5
Aufführung des Poème Symphonique in
Buffalo, 1965, aus: Life Magazine, 58, Nr. 16
(23.4.1965), o. S.
Figs. 4 – 5
Performance of Poème Symphonique in
Buffalo, 1965, in: Life Magazine, 58, no. 16
(23.4. 1965), n. p.
Zwar wurde das Metronomkonzert vom wirken. Mit dem Stehenbleiben von immer
Fernsehen aufgezeichnet, die geplante Aus mehr Metronomen verdünnt sich das gleich
strahlung aber ohne weitere Begründung mässige diffuse Ticken und allmählich schä
vom Senat der Stadt untersagt. 12 Seither len sich komplexe Rhythmen heraus. Mit
wurde das Metronomstück oft aufgeführt, dem Ausbleiben von noch mehr Geräten
und Ligeti stellte bald klar, der Happening nimmt die Komplexität weiter ab, während
charakter sei nur ein Aspekt des Stücks – im gleichzeitig die rhythmische Differenziert
Übrigen einer, der sich naturgemäss rasch heit wächst. Gegen Ende des Stücks werden
abnutze. 13 Im Hinblick auf die Veröffentli- die rhythmischen Muster immer regelmäs
chung des Werkkonzepts formulierte L igeti siger und fasslicher, bis schliesslich nur noch
1982 eine Neufassung der Aufführungsan ein Metronom tickt und das Muster vollkom
weisungen, in der er auf die Fluxus-Zere men periodisch ist. Das ganze Stück durch
monie völlig verzichtete. Mehr als das Hap läuft somit drei Phasen, von gänzlicher Ver
pening interessierte ihn schliesslich die Mög wischung über allmähliche Strukturiertheit
lichkeit, dass das Stück ganz automatisch, bis zu gleichmässigem Ticken. 14
wie eine Maschine ablaufen kann. Die zweite Ligeti hegte zeitlebens eine starke Vor
Fassung der Aufführungsanweisungen ver liebe für Präzisionsmechanismen, Uhrwerke
langt daher eine Vorbereitung ohne Publikum und Automaten, die er mit frühen Kindheits
und lässt eine kürzere Dauer von 15 bis 20 erfahrungen in Zusammenhang brachte.
Minuten zu. Die entscheidende Modifikation Die Idee für das Metronomstück führte
liegt darin, dass das Stück nun sich selbst er überdies auf eine Erzählung zurück, die er
interpretiert, ohne sichtbare menschliche glaubte als Kind gelesen zu haben: „Mein
Hilfe. Indem das Publikum allein mit den Stück für 100 Metronome ist von einer
tickenden Instrumenten konfrontiert wird, Krúdy-Erzählung angeregt. […] In der Er
tritt der mechanische, automatische Charak zählung geht es um eine Witwe, die allein
ter der Musik in den Vordergrund. Was Ligeti in einem grossen Haus lebt, in dem es sehr
an der hierbei entstehenden Musik faszinier viele Messgeräte gibt: Hygrometer, Baro
te, sind die rhythmischen Gitter, die zu Be meter und alle möglichen meteorologischen
ginn – solange die 100 Metronome ticken – Dinge. Ihr gestorbener Mann war Meteo
so dicht sind, dass sie flächig und statisch rologe gewesen. Eine bizarre Szenerie: Da
77
machine. Consequently, the second version of the performance instruc
tions requires the metronomes to be prepared in the absence of the audi
ence, and permits a shorter performance, lasting fifteen to twenty minutes.
The crucial modification is that the piece now interprets itself, without
visible human assistance. Confronting the audience with the ticking
instruments alone highlights the mechanical, automatic character of the
music. What Ligeti found f ascinating in the music thus produced were
the rhythmic grids, which at the outset – whilst a hundred metronomes
are ticking – are so dense that they appear two-dimensional and static. As
more and more metronomes stop, the even, diffuse ticking attenuates,
and complex rhythms gradually become apparent. With the ceasing of even
more devices this complexity continues to decrease, at the same time as
the rhythmic differentiation grows. Towards the end of the piece the rhyth
mic patterns become increasingly regular and graspable, until ultimately
just one metronome is still ticking, and the pattern is completely periodic.
The entire piece therefore goes through three phases, from total blurring,
to a gradual structuredness, to an even ticking, thereby touching upon a
mathematical dimension opened up by chaos theory since the 1960s. 14
Heidy Zimmermann ‘Come un meccanismo di precisione’. Spotlight on Machine Music in the 20th Century
Heidy Zimmermann „Come un meccanismo di precisione“. Schlaglichter auf Maschinenmusik im 20. Jahrhundert
ticken dauernd viele Uhren. Das führte mich von Chaos in komplizierte rhythmische Ver-
später direkt zu meinem Metronom-Stück läufe studieren lässt. Damit rückt ein wei-
Poème Symphonique.“ 15 terer zentraler Aspekt abstrakter Maschinen-
Fast gleichzeitig wie Ligeti haben auch musik in den Fokus: das Interesse an musi
andere Komponisten Stücke konzipiert, bei kalischen Ereignissen in ihrem Verhältnis
denen Metronome eine Rolle spielen. Der zum Zeitverlauf, das sich in variablen Metren,
Cage-Schüler Toshi Ichiyanagi etwa schrieb komplizierten Rhythmen und polyrhyth-
1960 eine Musik für elektrische Metronome, mischen Überlagerungen manifestiert. Im
bei der sieben Akteure zu fixierten Metro Schaffen Ligetis ist die aus dem Poème
nomgeschwindigkeiten verschiedene Hand Symphonique gewonnene Vorstellung von
lungen ausführen. Bei Eric Andersens Opus Gitterstrukturen zu einem Modell geworden,
22 für ein Metronom (1963) kann hingegen das in den 1960er Jahren mehrere Werke
das Publikum die wechselnden Geschwin und Werkteile geformt hat. Dabei wurden
digkeiten für ein viersätziges Stück von zwei uhrwerkartige Prozesse von den Maschinen
Minuten D auer wählen. Bei der Aufführung gelöst und wieder menschlichen Interpreten
ist das spielende Metronom dann nur zu übertragen. Im Cembalostück Continuum
sehen, nicht aber zu hören. 16 (1968) etwa, mit dem Ligeti einem Auftrag
Unter dem Blickwinkel der Maschinen der Basler Cembalistin Antoinette Vischer
musik wird die exemplarische Qualität der nachkam, werden repetitive Patterns aus
Versuchsanordnung im Poème Symphonique wenigen Tönen so schnell gespielt, dass
evident: Trotz indeterminierter Komponen die Einzeltöne kaum mehr wahrnehmbar
ten gleicht das Stück einem physikalischen sind, sondern wie bei Filmbildern zu einem
Experiment, das beliebig oft wiederholt Kontinuum verschmelzen (Abb. 6). Aus der
werden kann und an dem sich der Übergang Überlagerung von zwei Stimmen resultieren
78
Ligeti harboured a strong lifelong affinity however can choose the changing tempos for
for precision mechanisms, clockwork move a four-movement, two-minute-long piece. At
ments and automatic machines, which he the performance, the playing metronome is
associated with early childhood experiences. only to be seen, not heard. 16
Moreover, he traced the idea for the metro From the perspective of machine music,
nome piece back to a story which he believed the exemplary quality of the experimen
that he had read as a child: ‘My Piece for 100 tal configuration in the Poème Symphonique
Metronomes was inspired by a story by Krúdy becomes evident: despite its indeterminate
[…] The story is about a widow who lives alone components, the piece resembles a physics
in a big house containing masses of measur experiment that can be repeated as often
ing instruments: hygrometers, barometers, as wished, and which allows the study of
and all manner of meteorological devices. Her the transition from chaos into complicated
late husband had been a meteorologist. A rhythmic sequences. This highlights a fur
bizarre scenario, with lots of clocks constant ther key aspect of abstract machine music:
ly ticking. Later, this led me directly to my the interest in musical events in their relation
metronome piece, Poème Symphonique.’ 15 ship to the progression of time, which mani
Almost simultaneously with Ligeti, other fests itself in variable meters, complicat
composers devised pieces in which metro ed rhythms and polyrhythmic overlays. In
nomes figured. In 1960, Toshi Ichiyanagi, a Ligeti’s opus, the idea of grid structures
student of Cage, wrote for example a piece derived from the Poème Symphonique became
entitled Music for Electric Metronomes, in which a model that shaped s everal works and parts
seven actors perform various actions at fixed of works in the 1960s. Here, clockwork-like
metronome speeds. With Eric Andersen’s processes were detached from the machines
Opus 22 for a metronome (1963), the audience and reapplied to human performers. In the
zudem rhythmische Konstellationen, die als In bewusster Distanz zur europäischen Avant
solche nicht gespielt werden, aber – vergleich garde, vielmehr unter dem Einfluss west
bar dem optischen Moiré-Effekt – illusionäre afrikanischer Musik entstand Steve Reichs
Muster ergeben. Drumming für Schlagzeugensemble (1970 –
1971). Das achtzigminütige Stück, in dem
Wechselwirkungen unendlich repetierte Patterns sich ganz all
Auf ganz andere Weise hat Ligeti den mählich verändern, provozierte in Europa
mechanischen Aspekt von tickenden Präzi fundamentale Kritik und trug Reich unter
sionsmaschinen in seinem zweiten Streich anderem den Vorwurf ein, er kehre den indus
quartett (1968) umgesetzt. Im dritten Satz triellen Aspekt von Musik des Maschinenzeit
mit dem Titel „Come un meccanismo di alters hervor und degradiere Musiker zu Fliess
precisione“ verdichtet sich ein fast durch bandarbeitern. 18 Im Gegensatz dazu kompo
gehend tickendes Pizzicato allmählich von nierte der Amerikaner Conlon Nancarrow,
einer zu vier Stimmen, um nach komplizier dessen frühe Werke extreme Anforderun
ten Überlagerungen in Gleichmässigkeit zu gen an Interpreten stellten, seit den 1940er
konvergieren (Abb. 7). Damit vollzieht sich Jahren fast ausschliesslich für Player piano,
ein gegenläufiger Prozess wie im Poème ein elektrisches, mit Lochstreifen gesteu
Symphonique, vergleichbar dem Ticken einer ertes Klavier. Damit verfügte er über einen
imaginären Maschine, die langsam kaputt präzisen Mechanismus zur Wiedergabe hor
geht, und in Einzelteile zerfällt. 17 render Tempi und kompliziertester Zeitver
Nicht wenige Komponisten haben faszi hältnisse. Zwischen 1948 und 1992 schrieb
niert von komplexen rhythmischen Prozes Nancarrow über 50 Studien für mechanisches
sen und von aussereuropäischen Musikprak Klavier, die er mit enormer Präzision auf
tiken mechanistische Stücke geschrieben. Papierstreifen stanzte.
79
h arpsichord piece Continuum (1968), for Symphonique occurs, similar to the ticking of an
example – composed by Ligeti in fulfilment of imaginary machine that slowly breaks down
a commission from the Basel harpsichordist and collapses into individual parts. 17
Antoinette Vischer – repetitive patterns from More than a few composers, fascinated
a limited range of notes are played so fast that by complex rhythmic processes and non-
it becomes virtually impossible to distinguish European musical practices, have written
the individual notes, which, like film imag mechanistic pieces. Steve Reich’s Drumming
es, merge into a continuum (fig. 6). In addi for percussion ensemble (1970 – 1971) in fact
tion, the overlapping of two voices results in came into being at a deliberate remove from
rhythmic configurations which are not played the European Avant-Garde, influenced by
as such, but – similarly to the optical moiré West African music. The eighty-minute-long
effect – yield illusory patterns. piece, in which endlessly repeated patterns
undergo a very gradual change, provoked fun
Interactions damental criticism in Europe, and earned
Ligeti used a completely different ap Reich the reproach, among others, that he
proach to implement the mechanical aspect was accentuating the industrial aspect of
of ticking precision machines in his second machine-age music, and reducing musicians
string quartet (1968). In the third movement, to assembly-line workers. 18 By contrast, from
entitled ‘Come un meccanismo di precisione’ the 1940s onwards, the American Conlon
(‘Like a precision mechanism’), an almost non- Nancarrow, whose early works placed extreme
stop ticking pizzicato gradually grows from demands on performers, was almost exclu
one to four voices, only to converge in unifor sively composing for the electric, punched-
mity after complicated overlapping (fig. 7). tape-controlled player piano. This provided
Here, the opposite process to that of the Poème him with a precise mechanism for reproducing
Heidy Zimmermann ‘Come un meccanismo di precisione’. Spotlight on Machine Music in the 20th Century
Heidy Zimmermann „Come un meccanismo di precisione“. Schlaglichter auf Maschinenmusik im 20. Jahrhundert
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Abb. 6
György Ligeti, Continuum für Cembalo,
1968, S. 4 (mit freundlicher Genehmigung
von Schott Musik, Mainz)
Fig. 6
György Ligeti, Continuum for Harpsichord,
1968, p. 4 (courtesy of Schott Musik, Mainz)
7
81
Abb. 7
György Ligeti, 2. Streichquartett, 1968
Reinschrift, III. Satz „Come un meccanismo
di precisione“
Sammlung György Ligeti,
Paul Sacher Stiftung, Basel
Fig. 7
György Ligeti, String Quartet No. 2, 1968
Fair copy, third movement ‘Come un
meccanismo di precisione’
György Ligeti Collection,
Paul Sacher Stiftung, Basel
Heidy Zimmermann ‘Come un meccanismo di precisione’. Spotlight on Machine Music in the 20th Century
Heidy Zimmermann „Come un meccanismo di precisione“. Schlaglichter auf Maschinenmusik im 20. Jahrhundert
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1 Cf. Jürgen Hocker, ‘Mechanische Musik Lothar Knessl, Humor am Rand der Noten klaviers“, in: Jahrbuch des staatlichen Instituts
instrumente’, in: Die Musik in Geschichte und linien. Karikatur, Parodie, Satire im Zeichen der für Musikforschung Preussischer Kulturbesitz,
Gegenwart, vol. 5, Ludwig Finscher: Kassel, Musik, Salzburg 1966, pp. 104 – 108. Simone Hohmaier: Mainz et al. 2012,
Basel et al. 1996, col. 1710 – 1738. 10 György Ligeti to Ove Nordwall, 17 / 4 / 1966, pp. 29 – 45.
2 Cf. Pascal Decroupet, ‘Maschinenmusik: Collection György Ligeti, Paul Sacher 19 Ligeti had become familiar with Nancarrow’s
Fortsetzung futuristischer Ansätze – Stiftung, Basel. music around 1980, and contributed signifi
Neuansätze’, in: Geschichte der Musik im 11 György Ligeti, Poème Symphonique (1962), cantly to making it known in Germany.
20. Jahrhundert: 1945 – 1975, Hanns-Werner 1st version, typescript, pp. 1 – 4, Collection Cf. Musik und Maschine. Nancarrow und Ligeti
Heister: Laaber 2005, pp. 124 – 129. György Ligeti, Paul Sacher Stiftung, Basel. in Köln, WDR / Cologne Philharmonic
3 George Antheil, ‘My Ballet mécanique’, 12 Cf. György Ligeti, ‘Zum Poème Symphonique’, Programme, 15 October 1988.
in: De Stijl, 6 / 12 (1925), cited in: idem, Ballet in: idem, Gesammelte Schriften (see note 7), 20 György Ligeti, Étude 14A, in: Mechanical
mécanique, London 2003 (Schirmer ED vol. 2, pp. 192 – 195. music. Adaptions for barrel organ [and] player
4027), p. VI (emphasis in original). 13 Ibid., here p. 194. piano, Sony Classical 1997 (György Ligeti
4 Heinz Liepman, ‘195 Sekunden alle 14 Cf. György Ligeti, ‘Poème Symphonique Edition, vol. 5).
15 Minuten 6 Monate lang’, in: Melos. für hundert Metronome. Aufführungsan
Zeitschrift für Neue Musik, 30 (November weisungen’, in: ibid., here 195 ff.
1963), pp. 357 – 362. 15 ‘Träumen Sie in Farbe?’ György Ligeti im
5 Ibid., here p. 359. Gespräch mit Eckhard Roelcke, Vienna 2003,
6 George Gruntz, Rolf Liebermann, p. 17. The story attributed to the Hungarian
Expo Triangle, Musikszene Schweiz, poet Gyula Krúdy could not yet be identi
CD 6170, Zurich 2000. fied; this might be a recollection of a dream.
7 György Ligeti, ‘Die Zukunft der Musik. Eine 16 Cf. Fricke 2002 (see note 8), here pp. 43 – 45.
kollektive Komposition’, in: idem, Gesammelte 17 György Ligeti, ‘Streichquartett Nr. 2’, in:
Schriften, vol. 2, Monika Lichtenfeld: Mainz idem, Gesammelte Schriften (see note 7),
2007, pp. 175 – 179, here p. 178. vol. 2, pp. 252 – 253, here p. 252.
8 Ove Norwall, György Ligeti. Eine Monographie, 18 Cf. Clytus Gottwald, ‘Signale zwischen
Mainz 1971, p. 209. Cf. also Stefan Fricke, Exotik und Industrie. Steve Reich auf der
‘Fluxus-Musik mit Metronomen’, in: Suche nach einer neuen Identität von Klang
Mitteilungen der Paul Sacher Stiftung, 15 und Struktur’, in: Melos / Neue Zeitschrift für
(2002), pp. 42 – 46. Musik, 1 (1975), pp. 3 – 6. Felix Meyer,
9 The initial version of the Symphony „Der Notbehelf als Glücksfall. Conlon
(for 100 Metronomes) was published in: Nancarrows Aneignung des Selbstspiel
Heidy Zimmermann ‘Come un meccanismo di precisione’. Spotlight on Machine Music in the 20th Century
Méta-Harmonie
Musikmaschinen und Maschinenmusik im Werk von Jean Tinguely
Music Machines and Machine Music in Jean Tinguely’s Oeuvre
S. 6 Vorwort S. 85 Abbildungen
Foreword Plates