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Zur frage der
juristischen Person.
Von
CZERNOWITZ, 1907.
Buchdruckerei „Gutenberg", Czemowitz, l(arolinengas;e Nr. 4.
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sein Roß zum Erben einsetzt. Wfr sagen, das gibt
es nicht, weil kein menschliches Interesse dabei
in Frage kommt; aber wenn man derartige
Einsetzungen alsgiltig betrachten wollte, so werden
wir doch. wieder einen J\\enschen suchen müßen,
also etwa sagen, diese Verfügung wird aufrecht
erhalten aus Achtung vor dem Willen des Ver-
storbenen. Wir werden eben die Interessen des
Verstorbenen schützen wollen.
Die SchY!ierigkeit uns die juristischen Personen
als Rechtssubjekte vorzustellen, ist also nur für
uns vorhanden, als Folge der einmal bei uns
herrschenden Vorstellung, nur ein Mensch könne
Rechtssubjekt sein, das ganze Recht sei nur um
des Menschen willen da. In Wirklichkeit ist also
das die Frage, mit der sich die Literatur in der
zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts befaßte: wie
kommt es, daß wir als „juristische Personen"
Rechtssubjekte finden, die keine Menschen sind ?
Wie haben wir dies zu verstehen? Ich werde
mir erlauben die Ansichten, die im laufe des
19. Jahrhundert die meisten Anhänger gewonnen
haben, kurz anzuführen und daran die Ausführung
meiner eigene Ansicht ~ knüpfen.
Diealte Ansicht, dieauflnnocenz III. zurückgeht,
ist die Theorie der fingierten Person. Wirkliche
Menschen sind juristische Personen nicht, aber
das Recht fingiert sie und als fingierte Personen
werden sie im Rechte ebenso behandelt, wie die .
physischen. Die Rechsidee d~r juristischen Person
wird also auf eine Fiktion furückgeführt. Diese
Theorie war bis in's 19. Jahrhundert unbestritten.
Sie wird noch von Savigny: und· Puchta ganz
• unbefangen vorgetragen und · sie kann auch bis
heute als die hersehende bezeichnet werden, denn
die meisten Schriftsteller schließen sich ihr
heute noch an.
Diese Theorie hat aber eii;ie Schwäche, und
es ist sehr merkwürdig daß sie von Savigny nicht
bemerkt worden ist, obwohl ei: gewiß der Mann
gewesen wäre, darauf hinzuweisen, denn er ist der
erste, der das Wesen der juristischen Fiktion
aufdeckt. Er hat bewiesen, daß eine Fiktion
doch nie etwas anderes ist, als ein Rechtssatz :
ein gewisser Tatbestand wird in f o 1g e einer
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