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Der Kleine Deutsche
Ein Fortbildungsmittel
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Verfaßt Von
Freiburg im Breisgau
J. Bielefelds Verlag
1923.
Copyright 1916
by J. Bielefelds Verlag,
Freiburg im Breisgau
Printed in Germany
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# . Ä
ds., ob., unt.)
mit den Worten.
Seite.
siehe (dieses, oben, unten).
sogenannt(er, -e, -es).
unter anderem (oder anderen).
und ähnliche(s).
und andere(s) mehr.
A W g Um Antwort wird gebeten.
und dergleichen.
und so weiter.
und viele(s) andere.
u. z. (oder zw.) und zwar.
vergl. (oder vgl.) vergleiche.
z. B. zum Beispiel.
z. T. zum Teil.
I.
II.
III.
Kaufläden.
IV.
Im Laden.
Obgleich in den meisten größeren Kaufläden
Französisch und Englisch von wenigstens einem
der Verkäufer verstanden und "leidlich gesprochen
wird, tut der Fremde dennoch wohl daran, sich die
geläufigsten Redewendungen, deren man sich beim
Einkaufen bedient, zu merken. ?Es ?kommt für
den Kauflustigen vor allem *darauf ?an, den ge
wünschten Gegenstand verlangen und sich über
den Kostenpunkt (Preis) *vergewissern zu können.
Auch ist es wichtig, daß der Käufer versteht, was der
Ladendiener (Verkäufer) über die Art, die Güte und
den Wert der Ware zu bemerken *pflegt. Die üblichsten
Redewendungen sind in dieser Beziehung etwa folgende.
1. Gegenseitige Begrüßung.
Käufer. Verkäufer.
Guten Morgen. Guten Tag. Gehorsamer Diener (nur im
Guten Abend. (Herren Munde von männlicher Be
nehmen in der Regel den dienung) oder Guten Mor
Hut ab.) gen usw. Womit kann ich
dienen ? Was wäre (ist) Ih
nen gefällig? Sie wünschen?
Was darf es sein?
Verkäufer, Käufer.
Sonst noch etwas gefällig? Für heute (für diesmal) nicht,
daß ich wüßte.
Womit kann ich ferner die Danke, ich bin mit alledem
nen ? Vielleicht mit Kra noch reichlich versehen.
gen, Halsbinden, ”Unter
zeug?
Darf ich Ihnen unsere neue Vielen Dank! Ich bin nicht
sten Radfahranzüge zeigen ? Radfahrer und habe daher
wenig Verständnis für der
artige Neuheiten.
Soll ich Ihnen die Hand Sehr freundlich ! Wollen Sie
schuhe zuschicken ? sie mir in meine Wohnung
senden ?
Sehr gerne. Und welche Herrn X., Deutsches Haus,
Adresse, wenn ich bitten Zimmer 24.
darf ?
V.
Bier- und Weinhäuser. Wiener Cafés.
Restaurants. Zeitvertreib.
Bier auf Wein,
Das laß sein /
Wein auf Bier,
Das rat ich Dir /
Wie der Franzose sein Café, der Engländer den
Klub, so hat mancher Deutsche sein Stammlokal.
Hier verbringt er nach des Tages Last und Arbeit
mit anderen * Stammgästen am ”Stammtisch einige
Stunden in *zwangloser Unterhaltung oder bei einem
Spielchen; er trinkt dazu seinen Schoppen, u. z.
[sprich: und zwar vormittags seinen Frühschoppen,
egen Abend den Dämmerschoppen, im späteren
erlauf einen oder bisweilen auch mehrere Abend
schoppen.
Lokal, das er regelmäßig besucht, Stammkneipe (fam).
"regelmäßigen Gästen. *reservierten Tisch. *ungezwungener
freier.
24 V. Bier- und Weinhäuser usw.
VII.
Bei Tisch.
Essen Sie das Roastbeef gerne Das kommt mir nicht darauf
durchgebraten oder englisch an. Das ist mir gleich
(halb gebraten)? (einerlei).
Englisch, bitte.
Gut durchgebraten, wenn ich
bitten darf.
Was für Wein möchten Sie Weiß (weißen, Weißwein), bit
trinken, roten oder weißen ? te. Mosel (Rhein), wenn
ich wählen darf. Ein Glas
Rotwein würde ich vor
ziehen.
Essen Sie noch ein Scheib- Ich bin so frei, gnädige Frau
chen Gänseleberpastete, Herr (Frau Professor), bitte noch
Doktor ? Sie wird Ihnen ein ganz kleines Stück. Ich
sicher nicht schaden. *schwärme nämlich für die
echte Straßburger Gänse
leberpastete.
Darf ich Ihnen noch etwas Sehr liebenswürdig, aber bitte
Braten anbieten (auflegen), nur ein ganz klein wenig.
Herr Braun ?
Noch eine Tasse Tee, Fräulein Eigentlich nicht mehr, doch
Liebe? - diesmal ausnahmsweise.
Womit kann ich jetzt aufwar Das wäre ein 4 Fall. Bitte,
ten ? Wollen Sie nicht den geben Sie mir eine Kleinig
Heringssalat probieren (kos keit davon, der Wissen
ten)? schaft halber (d. h. um
zu sehen, wie er schmeckt).
Bitte, langen (greifen) Sie zu, Seien Sie versichert, gnädige
Herr Koch. Tun Sie, als Frau, ich bin nicht blöde.
ob Sie zu Hause wären! Wenn man seit Jahren
Genötigt wird bei uns nicht. unter fremden Leuten lebt,
verlernt man die Blödigkeit
(Schüchternheit).
VIII.
IX.
Familie.
Alle Menschen sind Brüder und bilden eine
große Familie, die über die ganze weite Welt zer
streut ist. Diese Familie zählt gegenwärtig ungefähr
1700 Millionen menschliche Wesen. Mehr als die
Hälfte dieser Riesenzahl lebt in Asien, beinahe 4
(ein Viertel) davon in Europa, über /s (ein Achtel)
in Afrika, ungefähr /11 (ein Elftel) in Amerika, wäh
rend Australien mit seinen sechs Millionen etwa
/250 (ein Zweihundertundfünfzigstel) der Gesamt
bevölkerung des Erdballs (Erdenrunds) umfaßt.
Europa ist am dichtesten bevölkert, und innerhalb
Europas hat Belgien die größte Bevölkerungsdichte.
**Lies: dieses Blattes. *7 bezahlt. *Abzuge, Ausziehen.
1
jetzt.
46 IX. Familie.
X.
XI.
XII.
Fragen. Antworten.
a. Gute Auskunft.
Fragen. Antworten.
a. Gute Auskunft.
Wie geht's Ihrem Herrn Vater Danke vielmals, er (sie) ist
(Ihrer Frau Mutter, Ihrem jetzt wieder ganz munter
Fräulein Schwester) ? (wohlauf) und läßt grüßen.
Ist Ihr Herr Bruder immer Nein, seit einigen Tagen geht's
noch krank? Liegt er noch wieder mit ihm; aber er ist
(zu Bette)? noch sehr *matt.
Wie geht's dem Patienten ? Danke, er ist auf (dem Wege)
der Besserung.
Darf ich mich nach dem Be Danke bestens, es geht ihr
finden Ihrer werten Gattin ausgezeichnet; sie hat sich
(Frau Gemahlin) erkundi von ihrer Krankheit schnell
gen ? erholt (sie ist rasch ge
nesen).
Was machen die Kinder (die Sie sind gottlob alle recht ge
lieben Kleinen)? sund.
Wie geht's zu Hause? Danke! Alles wohlauf und
munter.
Wie steht's daheim ? Schönen Dank für gütige
Nachfrage; die Meinigen
44erfreuen 44sich 44 der 44 be
sten Gesundheit (formell).
XIII.
Unterrichtswesen.
Lerne was, so kannst du was/
Das deutsche Unterrichtswesen steht in der
ganzen gesitteten Welt in hohem Ansehen wegen
seiner vorzüglichen Einrichtungen und Erfolge. Na
türlich besteht in Deutschland allgemeiner Schul
zwang, u. z. vom sechsten bis zum vollendeten vier
zehnten Lebensjahre des Kindes. Daher sind auch
die ärmsten Leute in der Lage, ihren Kindern eine
gute Schulbildung kostenlos *angedeihen zu lassen.
Diejenigen, die aus dem einen oder anderen Grunde
*versäumen, ihre Kinder regelmäßig zur Schule zu
schicken, haben sich dieserhalb vor der *Behörde
zu verantworten und eine Strafe zu "gewärtigen,
wenn sie keine "triftigen Entschuldigungsgründe
für die Unterrichtsversäumnis ihres Kindes (bzw.
ihrer Kinder) vorbringen können. Die Zahl der
*7 Mitleid. *Winke. *(vor)komme. "auf alle Fälle, ja.
* hat . . . einen guten Ruf. *geben. *vernachlässigen,
unterlassen. *Obrigkeit, Vertreter des Gesetzes. "erwarten.
"dringenden, ernstlichen.
72 XIII. Unterrichtswesen: Volksschulen.
Volksschulen.
Höhere Lehranstalten.
(Süddeutsch: *Mittelschulen.)
Die humanistischen Anstalten *zerfallen *in
Gymnasien (mit neun Jahrgängen) und Progymnasien
(sechs Jahreskurse). Die Klassen heißen von unten
ab: Sexta, Quinta, Ä Untertertia, Obertertia,
Untersekunda, Obersekunda, Unterprima und Ober
prima (die letzten drei fehlen dem Progymnasium).
Die Lehrfächer sind auf beiden Anstalten: Lateinisch,
Griechisch, Geschichte, Erdkunde, Deutsch, Fran
zösisch, Mathematik, Naturwissenschaften, Zeichnen,
Turnen und Singen. Der ”Schwerpunkt liegt von
Sexta an auf dem Lateinischen, von Untertertia an
außerdem auf dem Griechischen. In Quarta beginnt
das Französische. Englisch wird auf dem Progym
nasium überhaupt nicht gelehrt, auf den *Voll
gymnasien wahlfrei in den drei Oberklassen.
"Lies: sogenannte. "Man beachte, daß„Mittelschule“
in Norddeutschland eine Anstalt bezeichnet, die zwischen
Volksschule und höherer Schule steht, in Süddeutschland
und Österreich aber das, was man in Norddeutschland
„Höhere Schule“ (Gymnasium, Realgymnasium usw.) nennt.
*°zu bestehen. *gliedern sich in, bestehen aus. *Haupt
gewicht, besondere Nachdruck. *9-jährigen Gymnasien.
XIII. Unterrichtswesen: Höhere Lehranstalten. 75
Die lateinlosen Realanstalten sind: die neun
jährige Oberrealschule und die sechsjährige Realschule.
Lateinisch und Griechisch werden auf diesen höheren
Schulen nicht *getrieben, dagegen wird dem Fran
zösischen, Englischen und Deutschen, der Mathe
matik, den Naturwissenschaften und dem Zeichnen
eine ”eindringlichere Behandlung zuteil. Die üb
rigen Fächer *decken *sich "mit denen der huma
nistischen Anstalten. Der französische Unterricht
beginnt bereits in der untersten Klasse (Sexta),
das Englische meist zu Beginn des vierten Jahres
kursus (in Untertertia), selten in Sexta.
Ein Mittelding zwischen den humanistischen
und den realen Anstalten sind die Realgymnasien
(von 9-jähriger Kursusdauer) und die Realprogym
nasien (6-jährig). *Das ”Kennzeichnende dieser
beiden Anstalten besteht darin, daß sie, wie die
Gymnasien, das Lateinische (von Sexta ab) und, wie
die lateinlosen Realanstalten, das Französische (von
Ä
athematik
ab) und Englische (von Untertertia ab), die
und Naturwissenschaften *mit *Nach
druck *vertreten. Griechisch wird dort jedoch nicht
gelehrt.
*Neuerdings sind in zahlreichen Städten Re
formschulen (Reformgymnasien und Reformrealgym
nasien) eingerichtet worden. Am verbreitetsten sind
diejenigen, die den „"Frankfurter "Lehrplan“ zu
grunde gelegt haben. Nach diesem Lehrplane be
steht zunächst ein gemeinsamer 3-jähriger Unter
bau, indem in den Klassen Sexta, Quinta und Quarta
nur eine Fremdsprache (Französisch) getrieben wird.
Mit Beginn des vierten Jahres (Untertertia) findet
eine Trennung statt, indem die lateinlosen Anstalten
Englisch, die Realgymnasien und Gymnasien Latei
nisch anfangen. Nachdem das Lateinische 2 Jahre
betrieben ist, trennen sich auch die Gymnasien und
*gelehrt. *gründlichere, eingehendere, intensivere.
*°stimmen überein mit, entsprechen. ”die Eigenart. *gründ
lich betreiben (lehren). *in letzter Zeit. "Frankfurter
System, so genannt, weil einige höhere Schulen in Frank
furt a. M. zuerst darnach unterrichteten.
76 XIII. Unterrichtswesen: Höhere Lehranstalten.
Realgymnasien, erstere das Griechische, letztere das
Englische beginnend. Der Vorteil dieses Systems
besteht darin, daß das Gymnasium und Realgym
nasium 5 Jahreskurse hindurch völlig gleichmäßig
arbeiten; erst mit dem 6. Jahre findet die Trennung
statt, und bis dahin haben die Schüler Zeit, sich zu
entscheiden, ob sie nunmehr die gymnasiale oder die
realgymnasiale Richtung ”einschlagen wollen.
Der erfolgreiche Besuch genannter Anstalten
gewährt den Abiturienten (d. h. abgehenden Zög
lingen) mancherlei Berechtigungen oder Vorrechte,
die anderen jungen Leuten ”versagt *bleiben. So
berechtigt das Abiturientenzeugnis (oder Reifezeugnis)
jeder gymnasialen wie realistischen Vollanstalt ”ohne
*weiteres zu allen Studien auf den Universitäten
und anderen Hochschulen. Nur das Studium der
Theologie, das eine gründliche Vorbildung im Latei
nischen und Griechischen voraussetzt, ist den Gym
nasial-Abiturienten *vorbehalten. Ein Real-Abi
turient, der Theologie studieren will, muß daher zu
vor eine Ergänzungsprüfung *ablegen, u. zw. der
ehemalige Realgymnasiast im Griechischen, der ehe
malige Oberrealschüler im Griechischen und Lateini
schen. Realabiturienten, die Medizin, Jura oder klassi
sche Philologie als Studium wählen, haben im Laufe
ihrer Studienzeit sich einer Nachprüfung in den klassi
schen Sprachen zu unterwerfen. Die Reifezeugnisse der
6-jährigen Anstalten und diejenigen für Obersekunda
gewähren ihren Besitzern die Möglichkeit zu den
"mittleren Beamtenlaufbahnen. Reifezeugnisse wer
den erst auf Grund einer strengen schriftlichen
und mündlichen Prüfung (der sog. Abiturienten- oder
Reifeprüfung) erteilt; diese wird unter Vorsitz eines
*7 Provinzialschulrats von den 8°Fachlehrern der
Anstalt abgehalten. Besonders tüchtige Prüflinge
können vom ”„Mündlichen“ (ergänze: Examen)
befreit werden.
* wählen. *vorenthalten bleiben, nicht gewährt wer
den.*unmittelbar, ohne neue Prüfung. *reserviert.*machen,
bestehen. *subalternen. ”vergleiche S. 77. *Lehrern für
die betr. Prüfungsgegenstände. *mündlichen Prüfung.
XIII. Unterrichtswesen: Höhere Lehranstalten. 77
Das Schuljahr läuft in Norddeutschland von
Ostern bis Ostern, in Süddeutschland von Herbst bis
Herbst. Die Ferien betragen rund ein Vierteljahr:
zu Ostern 2 bis 3 Wochen, zu Pfingsten 4–8 Tage,
im Hochsommer 4–6 Wochen und zu Weihnachten
etwa 14 Tage (je nach den Ländern und Provinzen
"ergeben sich geringe *Schwankungen).
Sämtliche preußischen Gymnasial- wie Real
anstalten stehen unter Leitung je eines (Ober)Studien
direktors und Aufsicht von Provinzialschulkollegien.
Jedes Mitglied eines Provinzialschulkollegiums (Jeder
Provinzialschulrat) hat eine Anzahl Anstalten seiner
Provinz unter seiner besonderen *Obhut und revidiert
sie meist alle 2 Jahre. Bei den Reifeprüfungen ist ein
Provinzialschulrat in der Regel persönlich zugegen.
Die meisten Lehrkräfte der in Rede stehenden
Anstalten sind akademisch gebildet und führen die
Amtsbezeichnung Studienrat bezw. *Studienassessor.
Die zum Lehrerkollegium gehörenden Herren ha
ben auf Grund mehrjähriger Studien an der Uni
versität vor einer staatlichen Prüfungskommission
ihre Staatsprüfung abgelegt. Außer genannten
Lehrkräften hat jede höhere Lehranstalt technische
Lehrer, nämlich einen oder mehrere Zeichenlehrer
und Gesanglehrer.
Die staatlichen und städtischen Gymnasial- und
Realanstalten sind Externate; die Schüler wohnen
bei ihren Eltern oder sie sind irgendwo „in Pen
sion“ (in Kost und Wohnung).
Das Schulgeld beträgt je nach der Anstalt etwa
1000 bis 3000 Mark jährlich.
Auch die Landwirtschaftsschulen rechnen zu den
höheren Lehranstalten, da sie nach dem Lehrplane
der sechsstufigen Realschule eingerichtet sind und
überdies das theoretische Studium der Landwirt
schaft pflegen. Ihre Zöglinge erhalten nach be
standener Reifeprüfung die gleiche Berechtigung
wie die Realschul-Abiturienten.
Hochschulen.
Die deutschen Hochschulen sind Staatsanstal
ten; sie vermitteln die höchstmögliche theoretisch
praktische "Fachbildung, fordern aber von ihren
deutschen Besuchern vor der Aufnahme (Immatri
kulation) das Reifezeugnis eines humanistischen
Gymnasiums, eines Realgymnasiums oder einer
Oberrealschule. Ausländer und solche Deutsche, die
kein Reifezeugnis einer Vollanstalt besitzen, können
als Hörer (Hospitanten) zwar zu den Vorlesungen
(Kollegien), aber nicht zu den Staatsprüfungen zu
gelassen werden. Jeder Student erhält bei der Im
matrikulation eine Erkennungskarte, die ihm als
"Ausweis dient und ihn u. a. gegen sofortige polizei
liche "Verhaftung schützt.
Die Lehrkräfte zerfallen in ordentliche Pro
fessoren, außerordentliche Professoren, Privatdozen
ten und Lektoren der neueren Sprachen. Professo
ren und Studierende haben das Recht der Lehrfrei
heit bezw. Lernfreiheit, d. h. die Professoren lehren
(„lesen“), was sie für gut befinden, die Studieren
den gehen in die Vorlesungen („ins Kolleg“), oder
sie „schwänzen“ (versäumen) diese je nach Lust und
Neigung. Ein „Kollegzwang“ besteht für die Stu
dierenden nicht, jedoch müssen sie in der Staats
prüfung das von den prüfenden Dozenten geforderte
Wissen in den einzelnen Fächern *nachweisen.
Alle wichtigeren Vorlesungen sind sog. Privat
kollegs, d. h. nur solche Studierende haben Zutritt,
die das Honorar (meist 20 M. pro Semester für das
*natürlich, wie sich von selbst versteht. **Vorbildung
für den gewählten Beruf. "Legitimation. "Arretierung,
Festnahme. ”zeigen, darlegen.
XIII. Unterrichtswesen: Hochschulen. 81
XIV.
XV.
Berufsarten.
XVI.
Weibliche Handarbeiten.
In allen deutschen Mädchenschulen, höheren
wie niederen, gehört der Handarbeitsunterricht zu
den "verbindlichen Lehrgegenständen. Er erstrebt
das doppelte Ziel, die Schülerinnen dahin zu bringen,
daß sie nicht nur alle in einem bürgerlichen Haushalt
* Kleinhändlerin (besonders mit Gemüse, Obst, Fisch).
*Damenhutmacherin. *Mädchen zur Instandhaltung der
Zimmer. ”Scheuer-, Reinmachfrau. **Arbeitsfrau, die mo
natweise gemietet und bezahlt wird. *? Arbeitsfrau, die
nur vormittags auf Arbeit geht. **erfreue dich dessen.
*gegeben. °verzichte . . . auf das.
* obligatorisch.
XVI. Weibliche Handarbeiten, 103
vorkommenden weiblichen Handarbeiten selbständig
auszuführen vermögen, sondern auch imstande sind,
jede andere Art von Nadelarbeit ?sich leicht *anzu
eignen. Für alle Arbeiten mit der Nadel bildet das
Nähen die Grundlage.
Zum Nähen braucht man eine gute Nähnadel.
Nur solche Nadeln sind gut, die sich mit einem ge
wissen *Kraftaufwand zerbrechen lassen; wenn eine
Nadel so *brüchig ist wie Glas, oder wenn sie sich
biegt, dann gilt sie als schlecht und wertlos. Auch
muß das "Nadelöhr gut poliert (geglättet) sein, da
es sonst den Faden beschädigen oder gar durch
reiben würde. Beim Wäschenähen gebraucht man
kurze oder halblange Nadeln; die anderen Arbeiten
werden mit langen Nadeln angefertigt. In meiner
Nadelbüchse habe ich eine große Auswahl bester
Nadeln. Eine Schere und ein Fingerhut aus Stahl,
Aluminium, Silber oder einem andern harten Stoffe
sind unentbehrliche Hilfsgeräte beim Nähen. Die
Nähmaschine ist eine ganz besonders wertvolle Er
findung der Neuzeit; zur "Bewältigung der Arbeit,
die eine Maschine in einer gegebenen Zeit (sagen
wir in einer Stunde) leistet, wären mindestens vier
gewandte Handnäherinnen erforderlich.
Ich habe nähen gelernt und kann alle Stiche,
so z. B. den Vorderstich, den Hinterstich (auch
Steppstich genannt), den Saumstich, den Hohlsaum,
die Überwendlingsnaht, den Kreuzstich (Zierstich)
usw. Ich kann Knopflöcher einfassen, Bänder, Bor
ten, Schnüre und anderen Besatz, sowie Haften,
Knöpfe u. dergl. annähen.
Auch habe ich das "Zuschneiden und Kleider
machen gelernt, sodaß ich, wenn es sein müßte, mir
meine Kleider, Taillen, Blusen, Röcke, Unterröcke
und andere Weißwäsche selbst anfertigen könnte.
Das "Flicken ist eine sehr wichtige Nadelarbeit,
bei der es vor allem auf Sorgfalt und Geduld an
XVIII.
Geld. Maß. Gewicht.
Seit dem Jahre 1872 bildet in Deutschland das
Dezimalsystem die Grundlage für alle Wert- und
Maßbestimmungen. Auch die meisten anderen gesit
teten Länder haben das Dezimalsystem eingeführt;
nur England, Nordamerika, Rußland und die Türkei
haben sich bisher ablehnend dagegen verhalten. Die
große französische Revolution zu Ende des 18. Jahr
hunderts hat dieses überaus praktische Wert- und
Maßsystem gezeitigt; seit 1800 ist es in Frankreich
allgemein im Gebrauch.
Geld.
Geld regiert die Welt.
Als deutsche Münzeinheit gilt die Mark (oder
Reichsmark, abgekürzt: M.); sie zerfällt in 100 Pfennig,
(abgekürzt: Pfg.). Es gibt Goldmünzen, Silber-,
Nickel- und Kupfermünzen, die jedoch seit 1918 nur
selten vorkommen. Die Vorderseite der Münzen,
der sog. Avers, zeigte bis zum Umsturz 1918 ent
weder das Kopfbild des Landesherrn, oder sie gibt
den Geldwert an; die Rückseite, der Revers oder die
Kehrseite, trägt das deutsche Reichswappen. Die
Silber- und Goldstücke sind gerändelt (am Rande
gezähnt), oder auch wohl mit einem "Wahlspruch (in
Preußen lautet er: „Gott mit uns“) * versehen.
An Goldmünzen gibt es im Deutschen Reiche
das Zwanzigmarkstück (20 M., nur selten auch „Dop
pelkrone“ genannt) und das Zehnmarkstück (10 M.,
die „Krone“).
"auf Zinsen. "Vergütung für bares Darlehen. 19jedes
"hervorgebracht. *begegnen. *Devise. *ausgestattet.
112 - XVIII. Geld.
Maßsystem. -
Gewichtssystem.
Waren werden vielfach nach dem Gewicht ver
kauft, so das Brot, das Fleisch, das Salz, das Mehl,
der Zucker usw. Sie werden auf einer Wage gewogen;
in der einen Wagschale ist das Gewicht, in der andern
*fußen, basieren. *ganz. *eingekauft. *seit langen
Jahren bestehende.
116 XVIII. Gewicht,
XIX.
Zeit.
v Zeit ist Geld.
*oft gebrauchte.
XIX. Zeit. 117
Antworten:
Er (sie) ist 30 Jahre alt. Er wird bald 31. Er ist vor
kurzem 31 geworden. Meine älteste Schwester ist 3 Jahre älter
als ich, sie ist 18 vorbei. Mein jüngster Bruder ist erst 2 Jahre
alt. Ich schätze Ihren Großvater auf einige 70. Nach meiner
Schätzung ist Ihre Tante beinahe 60.
Allgemeinere Ausdrucksweisen bei der Bestim
mung des Alters sind:
Er (sie) ist noch jung. Er fängt an zu altern (alt zu
werden). Er ist schon bei Jahren. Er wird schon grau, weiß.
Er ist schon grau; sein Bart ist bereits schneeweiß. Sein Haar
wird auffallend dünn. Er hat schon *eine *Glatze. Er sieht
jünger (älter) aus, als er ist. Er hat sich gut gehalten (gut
konserviert). Ich bin der älteste meiner Brüder. Mein Schwe
sterchen Susi ist die jüngste von uns Geschwistern. Ich bin
16 Jahre älter als mein jüngster Bruder. Meine älteste Schwe
ster ist 5 Jahre jünger als ich.
Um die genaue Zeit und Stunde festzustellen,
bedient man sich der Uhr. Bis zum Ausgang des
Mittelalters gab es nur Sonnenuhren und Sanduhren
(sog. Stundengläser). Die heutigen Taschenuhren,
Wanduhren (Stutzuhren mit Pendel, daher auch
Pendülen genannt) und Turmuhren sind Erfindungen
der Neuzeit.
Taschenuhren werden – wie der Name besagt
– in der Tasche, u. z. meist in einer der Westen
taschen getragen. Ihr Gehäuse ist aus Gold, Silber,
Stahl, Nickel oder Aluminium. Der Deutsche
trägt seine Uhr in der Regel an einer Kette (einer
goldenen, silbernen, Stahl-Kette) oder an einem
Uhrbande. Ich selbst trage eine silberne Zylinder
uhr, mein Vater hingegen hat eine sehr schöne gol
dene Ankeruhr, echtes Glashütter Fabrikat. Glas
hütte bei Dresden ist berühmt wegen seiner vorzüg
lichen Erzeugnisse auf dem Gebiete der Uhrenfabri
kation. Früher brauchte man einen Uhrschlüssel
zum Aufziehen und Stellen der Taschenuhr; seit
mehreren Jahrzehnten aber hat man sog. Remon
toiruhren, die ohne Schlüssel aufgezogen werden;
man dreht einfach das kleine im Uhrring angebrachte
*eine Platte, einen kahlen Kopf, keine Haare mehr
auf dem Kopfe.
XIX. Uhr. 121
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