Ontogenese:
Phylogenese:
Anthropogenese:
Entwicklungspsychologie:
Fötales Testosteron:
-von 100 befruchteten Eizellen gelangen nur ca. 1/3 zur Geburt
-mehr als die Hälfte sterben vor Einnistung in den Uterus ab
-bis zu 15% enden als Fehlgeburten (Maximum zwischen 10. Und 15. Woche)
-hinzu kommt induzierter Schwangerschaftsabbruch
-Arten:
Strahlung, akute Vergiftung, Schwermetalle/Blei/Quecksilber/Polychlorierte
Biphenyle, Medikamente, Alkohol/Drogen/Nikotin, Bluthochdruck/Anämie, STORCH-
Erreger, HIV-Viren
-sensible Phasen:
1. Germinal: Abort
2. Embryonal: schwere strukturelle Fehlentwicklungen
3. Fötalphase: physiologische Schädigungen und strukturelle Fehlentwicklungen
Neuronale Entwicklung:
Plastizität:
Entwicklungsprinzipien:
Geburt:
-266 Tage nach der Zeugung (280 Tag nach der letzten Menstruation)
-37-42 Wochen reifgeboren; davor frühgeboren; danach Geburt einleiten
-Neugeborene: 51-54 cm und 3,0-3,5 kg
-Zahl der Spontangeburten hat stark abgenommen, eingeleitete Geburten und
Kaiserschnitte sind häufiger geworden
Risikogeburten:
-je nach Kriterium 30% - 80%
-meist ohne Entwicklungskonsequenzen
-Frühgeborene: 5% - 8% aller ausgetragenen Schwangerschaften
Risikofaktoren: Rauchen, niedriger SES, Stress...
-Geburtskomplikationen: man vermutet, dass fast die Hälfte der leichten
Hirnschädigungen auf Mangelversorgung unter der Geburt zurückgehen
-endokrine Störungen: erbliche Enzymdefekte, Blutgruppenunverträglichkeit
Frühgeburten:
-Full-term: 39.-41. Woche
-Late-term: 37.-38. Woche
-Early-term: 34.-36. Woche
Risiko steigt exponentiell an
Geburt vor der 39. SSW: vorzeitiger Abbruch der pränatalen Gehirnentwicklung,
graduell erhöhtes Risiko für kognitive Probleme
Geburtsgewicht:
- <2500g: 8,1% aller Geburten
- <1500g: 1,4% aller Geburten
-Ursachen: Geburt vor 37. SSW, oft auch vor 30. SSW; Intra-uterine
Wachstumsstörung (Probleme mit der Plazenta, mütterliche Gesundheit)
-Risikogruppen: Teenagerschwangerschaften, Mehrlingsgeburten, schlechter
Gesundheitszustand der Mütter, niedriger SES (falsche Ernährung kognitive
Defizite in der Kindheit, geringes Geburtsgewicht und Kopfumfang (mind.
77000 Kalorien in der Schwangerschaft) adäquate Ernährung unterstützt
Zellprofileration, Neuronenwachstum, Gewichtszunahme)
Geburtsrisiken:
-biologische: Alter, frühe Schwangerschaftsabbrüche, Keime, Blutung während der
Schwangerschaft, perinatale Medikation
-soziale: sozio-ökonomischer Status (SES), soziale Unterstützung, Partnerschaft
-psychologische: Angst, Stress, Belastung, Einstellung zum Kind
pränatal: potenziell erhöhtes Risiko für Wachstumsverzögerungen beim Fötus,
Frühgeburten, niedriges Geburtsgewicht
neonatal: gestörter Schlafrhythmus, geringere Responsivität auf Stimuli
postnatal: schwieriges Temperament, Probleme (Aufmerksamkeit, emotionale
Probleme), chronische Krankheiten im Erwachsenenalter
-Hinweise, dass die pränatale Umwelt ein Kind auf die postnatale Umwelt vorbereitet
-Vermutungen, dass Krankheiten, die im Erwachsenenalter auftreten, ihren Ursprung
Pränatal:
-Sinnesleistungen: Reifungssequenz vestibulär, Haut/Tastsinn,
Geruch/Geschmack, auditiv, visuell
-Motorisches Verhalten: Extremitäten, Daumenlutschen, Aktivität
-Reaktion auf Stimulation: vibro-akustische Stimulation, hell/dunkel
Postnatal:
-Neugeborene reagieren auf taktile, vestibuläre, vibro-akustische/akustische
Stimulation und auf hell/dunkel
Neugeborenenreflexe:
Tastsinn:
Geruchssinn:
-wichtig für das Erkennen von Gefahren und für die soziale Interaktion
(Wiedererkennen)
-Eltern: Neugeborene riechen gut am Kopf, Mütter können den Geruch ihres
Säuglings wiedererkennen (Bonding)
-Säuglinge: Geruch der Eltern (Brust, Unterarm) wird wiedererkannt
-Babys lieben ihren eignen Geruch Kuscheltuch
-positiver Ausdruck bei Erdbeeren, Vanille, Banane; negativer bei Fisch, faulen Eiern
trotz Präferenzen für gute und schlechte Gerüche dauert es 6-8 Jahre, bis die
Präferenzen ausgeprägt sind (Anpassung an die Umgebung)
Schmecken:
Hören:
Pränatal:
-letztes Trimester: Föten hören Geräusche, Musik, Sprache
-laute Geräusche können zu postnatalen Hörschäden führen (Gefahren für
Frühgeborene)
Postnatal:
-Wiedererkennen: Präferenzen für die Stimme der Mutter, Reime können
wiedererkannt werden
-Säuglinge werden gerne links im Arm gehalten, weil sie dort den Herzschlag hören
-in den ersten 3 Lebensmonaten:
Melodien können unterschieden werden, Unterscheidung Muttersprache von
anderen Sprachen, sprachliches Reizmaterial ist besonders geeignet, aktives
Kopfdrehen zur Schallquelle
Sehen:
-Verhaltenssysteme/Modalität:
Blickverhalten (gucken dahin wo Baby hinguckt), verbal-vokal (Babytalk,
motherese), taktil (Berührung), kinästhetisch-vestibulär (wiegen und schaukeln)
-allgemeine Verhaltensmerkmale:
verlangsamtes Tempo, Übertreibung, Wiederholung, Rhythmus
Rhesusaffenversuch (Harlow):
Definition Attachement:
-Bowlby (1969):
ethologische Theorie erklärt, warum zwischen Bezugsperson und Kind eine
besondere Beziehung Resultat der Evolution, Sicherung des Überlebens des
Säuglings in natürlicher Umgebung
-Ainsworth (1973):
Beobachtung des Interaktionsverhaltens in Uganda interindividuelle Unterschiede
im Ausmaß, im dem sich die Kinder von ihren Müttern entfernten um die Umgebung
zu erkunden systematische Variation dieser Verhaltensweisen relativ zu den
Interaktionsstilen der Mutter
Attachment-Exploration Balance:
die Mutter
D) desorganisiert
keine klare Bindungsstrategie: Das Kind zeigt deutliche Störungen der
Organisation von Verhalten, manchmal extreme Ausprägungen, z.B. läuft auf
Mutter zu, fällt hin, hohe emotionale Erregung, völlige Entgleisung
Test hat geringe Validität in anderen Kulturen weil dort andere Bindungsstrategien
wichtig sind
weiter verläuft
Waters´Q-Sort:
Temperament:
Temperamentsdefinitionen:
-Das Temperament eines Kindes besteht aus relativ stabilen, basalen, weitgehend
genetisch determinierten Dispositionen modulieren Aktivität, Reaktivität,
Emotionalität und Soziabilität
-zentrale Elemente von Temperament sind schon früh erkennbar im Laufe der
Entwicklung werden sie mehr und mehr durch Erfahrung und Kontext beeinflusst
Reaktivität:
-charakteristische Reaktion eines Individuums auf Veränderungen in der Umgebung
-erkennbar im somatischen, autonomen (vegetativen) NS und im endokrinen System
(high vs. low reactive)
Selbstregulation:
-Prozess, der Verhaltens- und Aufmerksamkeitsmuster von Annäherung und
Vermeidung und unterschiedliche Adaptationsgeschwindigkeiten eines Organismus
(z.B. auf ein stressvolles Ereignis) modulieren kann
Der Temperamentsbegriff:
-Verhaltensdispositionen:
Fähigkeiten, Repertoire: das WAS des Verhaltens
Motive, Interessen: das WARUM des Verhaltens
Temperament: das WIE des Verhaltens
-biologisch-physiologische Basis (anlagebedingt)
-im Säuglingsalter auftretend Fundament der späteren Persönlichkeit
-gewisse zeitliche Stabilität
-durch Umwelteinflüsse modifizierbar
-Unterscheidung: Temperament – Persönlichkeit
Messverfahren:
-social Inhibition
-negative emotionality
-adaptability
-activity level
-task persistance
4 stufige Antworten
Emotionen:
ganzen Leben vorhaben; dienen biologischen Zielen (z.B. Wut Person schlagen)
-komplexe Emotionen: Scham, Schuld, Eifersucht werden im Laufe des
Sozialisationsprozesses erworben; dienen kulturell ermittelten Zielen; werden erlernt
-Unterteilung von Emotionen:
negative (Angst, Ärger, Schmerz, Wut, Ekel, Trauer)
positive (Freude, Vertrauen)
selbstbewusste (Scham, Stolz, Eifersucht, Schuld, Verlegenheit)
Emotionsregulation:
-Emotionen:
Prozesse, die zur Aufrechterhaltung, der Herstellung oder des Abbrechens einer
Beziehung zwischen einer Person und der internen oder externen Umgebung, wenn
diese Beziehung für das Individuum von Bedeutung ist
-Emotionsregulation:
Psychische und physiologische Prozesse, durch die der Organismus sich in die
Lage versetzt, seine Ziele zu erreichen
Abkopplung von: Wut Person schlagen
-zunehmende Kontrolle:
Entwicklung verläuft vom spontanen zum volitionalen Ausdruck (Säugling kann
seine Emotionen nicht kontrollieren, erst ab Kindergartenalter kann man
Emotionen auf Befehl zeigen oder unterdrücken)
Entwicklung der Emotionsbenennung (Modulation durch Kommentierung des
emotionalen Ausdrucks durch soziale Umgebung)
-Empathie:
soziale Kompetenz, sich in die Gefühlslage einer anderen Person hineinversetzten
zu können
-ToM:
kognitive Kompetenz für das Verständnis von mentalen Prozessen bei anderen
Menschen ToM ist eine Sammlung von Hypothesen, die das Wirken mentaler
Prozesse bei anderen Menschen betreffen (z.B. Erkennen der Intentionen Andere,
andere Personen können unterschiedliche Absichten haben, andere Personen
können „falsche Überzeugungen/false beliefs“ haben
-„false belief task“:
wir erschließen ständig Intentionen bei anderen zu einem effektiven Verständnis
der Welt ist die Annahme, dass es „falsche Überzeugungen“ gibt, fast unverzichtbar
-Maxi task (unexpected transfer task):
Maxi legt Schokolade in den Kühlschrank und verlässt den Raum, während er weg
ist legt die Mutter die Schokolade in eine Schublade wo wird Maxi suchen?
-Deceptive box task:
In einer Smartiebox sind Bleistifte und keine Smarties was denken die anderen
Kinder was in der Box ist?
-Sally Ann Task:
Sally legt eine Kugel in ihren Korb und geht weg, Ann legt die Kugel aus Sallys Korb
in ihre Schachtel Wo wird Sally suchen?
Kinder unter 4: in der Schachtel; Kinder über 4: im Korb
-ToM Entwicklung beschleunigt bei:
Kindern mit älteren Geschwistern, Müttern mit vielen spontanen Referenzen auf
mentale Prozesse (1. und 2. Lebensjahr), formale Beschulung der Mütter
Kognitionen:
1. Struktur:
-Intelligenz und dessen Entwicklung richtet sich nach Ordnungsprinzipien
Strukturen unterschiedlicher Komplexität können unterschieden werden
(„Schemata“: Kategorie von Wissen sowie der prozess der Wissensaneignung;
wenn neue Erfahrungen hinzukommen, werden neue Schemata entwickelt und alte
modifiziert)
2. Funktion:
-Funktion der menschlichen Intelligenz ist die Adaptation an die Umwelt
-Adaptation= Assimilation (neue Erfahrungen werden auf dem Hintergrund des
bestehenden Wissens interpretiert und eingeordnet) und Akkommodation
(Veränderung der kognitiven Strukturen, um sie an neue Veränderungen
anzupassen)
-psychologische Strukturen („Schemata“) verändern sich im Laufe der Entwicklung
Ergebnis einer organisierten Verarbeitung von Erfahrungen, die Sinn stiften
-Äquilibration:
Prozess der Selbstregulation, durch den Individuen versuchen, die Balance ihres
kognitiven Systems herzustellen bzw. zu erhalten Zusammenspiel von
Assimilation und Akkommodation
Piagets Stufentheorie:
Zusammenfassung Piaget:
-Kinder als motivierte, neugierige Entdecker, die sich ihre Umwelt erschließen, deren
Denken sich durch direktes Handeln entwickelt Lernen als selbstkonstruierter
Prozess, steht im Zusammenhang mit der Reifung des Gehirns
-alle Kinder durchlaufen dieselben Stufen, jedoch gibt es Unterschiede im Hinblick
auf das individuelle Entwicklungstempo
-Bedeutung von Sprache wird eher vernachlässigt
Alternative Informationsverarbeitungstheorien:
sondern das was der Lerner mit Anleitung schon verstehen kann weil es
interessant und herausfordernd ist
-versuchte zu verstehen, wie Kinder denken und ihr Denken gefördert werden kann
-Stufen statt Stadien
-Beachtung individueller Unterschiede
Informationsverarbeitung:
-Aufmerksamkeit:
Zunahme an
1. Selektivität (Ausblenden irrelevanter Reize)
2. Flexibilität (Berücksichtigen der aktuellen Situation)
3. Planvolles Handeln (Effizienz z.B. systematisch Vergleichen statt trial and error)
wichtige strategische Grundlagen für Schulerfolg
-Gedächtnisstrategien:
Verbesserung der Aufmerksamkeit erlaubt verbesserte Gedächtnisstrategien
(= überlegte geistige Aktivitäten zur Speicherung und zum Behalten von
Informationen)
1. Wiederholen
2. Gruppierung verwandter Bauteile
3. Elaboration (zwischen 2 isolierten Merkmalen mental eine Bindung herstellen)
Einzelteile werden zu chunks kombiniert (verbessert das AG und das Abrufen
von diesen Informationen)
-Wissensgrundlage und Gedächtnisleistung
-Metakognitionen („Wissen über das eigene Wissen“)
-Kultur und Partizipation an formaler Schulbildung
-kognitive Selbstregulation:
Prozess der es Menschen ermöglicht den eigenen Fortschritt im Hinblick auf ein
Ziel aktiv selbst zu kontrollieren und ggf. zu ändern
kommt bei klassischen Lehr-Lerntainings zum Einsatz (Vokablen gruppieren, erst
Sprachentwicklung:
Themen:
-Spracherwerb durch Gebrauch der Sprache
-Sprachaneigung als kognitive Leistung (aktiver, implizierter Lernprozess)
Bedeutung:
-Spracherwerb gehört zu den besonders wichtigen Entwicklungsaufgaben im
Kindesalter
-Sprache als Kommunikationsmittel
Ausdruck der eigenen Intentionen und Wünsche
Verständnis für die soziale Umwelt
-Aufgaben der Sprache:
aus dem vorbeiziehenden Lautstrom der Umweltsprache müssen die relevanten
Informationen erkannt und verarbeitet, sowie die Regeln abgeleitet werden
(Cocktailpartyeffekt)
Entwicklungsprinzipien:
-sensible Phase:
Spracherwerb ist besonders in der frühen Kindheit effektiv Kinder die in Isolation
aufwuchsen, in der kritischen Phase keinen Kontakt zu Menschen hatten, entwickeln
Sprachentwicklungstests:
-Beispiel: SETK 3-5 (Untertest für 4-5 Jährige):
Sätze verstehen (Sprachverständnis), Morphologische Regeln (Sprachproduktion),
phonologisches Gedächtnis für Nichtwörter, Sätze wiederholen (Sprachgedächtnis)
Sprachentwicklungsstörungen:
Primäre SES:
-nicht Folge einer Erkrankung oder einer spezifischen Umweltbedingung
-Prävalenz: 6-10% aller Kinder eines Jahrgangs, mehr Jungen als Mädchen
-Hinweis auf genetische Disposition
Sekundäre SES:
-Folgestörung z.B. auf Grund von sensorischer Deprivation, Hörschädigung...
Ursachen:
-Schwächen bei der Sprachverarbeitung:
1. auditive Gedächtnisdefizite (Wortfolge merken...)
2. Geschwindigkeit der sprachlichen Informationsverarbeitung
3. Prosodische Strukturierung (Rhythmus, Satzmelodie) kann nicht als Hilfe zur
Unterstützung des AG benutzt werden
-ABER: nonverbale IQ Werte liegen im Normbereich (z.B. Abfolge von
Handbewegungen kann nachgemacht werden aber Zahlenfolge nicht)
Entwicklungsverlauf:
Late talker (2-jährige):
-keine oder geringe expressive Sprache (<50 Wörtern)
-Prävalenz: 14-20% aller Kinder
50% holen dies bis zum 3. Lebensjahr auf
50& haben eine behandlungsbedürftige SES (3-jährige: geringer Wortschatz
und/oder nur Ein-bis Dreiwortäußerungen; 4- und 5-jährige: viel Fehler im
Grammatikbereich, Wörter im Satz werden verdreht)
Diagnostik:
-retrospektiv: war das Kind ein Late Talker; gibt es Familienmitglieder mit SES/LRS...
-Ausschlussverfahren: verminderte non-verbale Intelligenz, päd-audiologische
Untersuchungen
-Sprachentwicklungstests (für jedes Alter; Screening bis Tests, die eine detaillierte
Diagnostik erlauben)
Bilingualität:
Diskusstrategien:
-unterschiedlich: Mutter spricht L1-Kind antwortet in L2 (Mutter L1 aktiv/ L2 rezeptiv,
Kind L2 aktiv/ L1 rezeptiv)
-gleich: Mutter und Kind sprechen L1 gemeinsam (Kind kann L2 fließend, Mutter in
einer Lernversion)
Spracherwerb:
-simultan (z.B. Mutter L1/ Vater L2; Eltern L1/ Babysitter L2)
-sukzessiv (L1 zu Hause, L2 ab Krippe/Kita)
-Sprachimmersion („Sprachbad“ in Krippe/Kita vs. Sprache nach Lehrbuch)
Familiensprache ≠ Schulsprache:
-in vielen Ländern werden mehrere Sprachen gesprochen, je nach Wohnort wachsen
Erfolg
-Ignorieren der muttersprachlichen Kompetenz = subtile Abwertung der Kultur
(hierarchische Bewertung der Sprache)
Selbstkonzept:
Selbstkonzeptforschung:
-Mit welchen Attributen, Merkmalen, Kategorien etc. definiert sich eine Person?
1. besondere Merkmale: Einmaligkeit einer Person, was kennzeichnet mich, wie
unterscheide ich mich von anderen Personen
physische Merkmale (groß, dick, braune Augen, schön...)
persönliche Merkmale (großzügig, impulsiv, langweilig...)
2. Beziehungen zu anderen Menschen/soziale Rolle
welche Beziehungen habe ich zu anderen Menschen/ Was ist der soziale
Rahmen in den ich eingebettet bin
kulturelle Unterschiede:
-Individualistische Kulturen („autonomes Selbst“) Besonderheiten des Selbst
-Soziozentrische Kulturen („relationales Selbst“) sozialer Kontext beeinflusst
Selbst (Afrika, Asien, Lateinamerika)
Selbstwert ist ein Ergebnis der Interaktion eines Menschen mit seiner Umwelt und
wird durch den jeweiligen historischen und soziokulturellen Kontext beeinflusst
Entwicklungsaspekt: Veränderung der maßgeblichen Aspekte über die
Lebensspanne (niedriger Selbstwert: psychosozialer Risikofaktor,
hoher Selbstwert: kann negativ werden wenn er zu hoch ist keine
Selbstreflexion mehr)
Entwicklungsverlauf Selbstwert:
-Veränderungen:
frühe Kindheit hoch
mittlere Kindheit mittel
späte Kindheit mittel bis niedrig
Jugend oft vorübergehend sehr niedrig (Tiefpunkt; Mädchen niedriger als Jungs)
-vermutete Ursachen:
Eintritt in die Schule (leistungsbezogene Vergleiche), Übergang in Sek.1
(Fischteicheffekt), körperliche Veränderungen/Körperselbstkonzept wird wichtiger,
andere Persönlichkeitseigenschaften werden zunehmend mit berücksichtigt,
Vergangenheit spielt eine Rolle (verpasste Chancen), Zukunftsperspektiven (unter
Umständen pessimistisch)
haben, wahrzunehmen
-ab 18 Monaten: Einbeziehen von anderen Personen egozentrische Sichtweise
wird nach und nach aufegegeben („Pretend play“ nimmt zu; aktives nachmachen
von Gesten/Bewegungen/Gesichtsausdrücken; zunehmende Fähigkeit die
Intentionen anderer zu erkennen; zunehmende Bereitschaft anderen zu helfen)
Wired for interaction and Wired for Cooperation (Menschen sind von frühster
Kindheit darauf ausgerichtet Verhalten und Intentionen von anderen zu verstehen,
zu interpretieren und hierauf zu reagieren Bereitschaft zum prosozialen
Handeln; nicht auf Hilfesignale reagieren = Stress)
Geschlechtsidentität:
Definitionen:
-Geschlechtsrolle:
spezifische Normen, Erwartungen und Aufgabendefinitionen der Gesellschaft für
männliche und weibliche Personen Geschlechtsrollenentwicklung ist der
spezifische Prozess des Erwerbs und der Übernahme dieser Rollenvorstellungen
-Geschlechtsspezifische Merkmale:
kommen ausschließlich bei einem Geschlecht vor, bipolar-dichotom verteilt (man hat
Geschlechtstypisierung:
-Maskulin:
traditionell assoziiert mit Unabhängigkeit, Stärke, Wettbewerbsbereitschaft,
Konkurrenzverhalten, Dominanz, Selbstvertrauen (agency)
-Feminin:
traditionell assoziiert mit Sanftheit, Sensibilität, Hilfsbereitschaft, Empathie,
Einfühlungsvermögen, Gefühlsbetontheit (communion)
-Typisierung aufgrund von Femininität und Maskulinität:
hohe Femininität/ niedrige Maskulinität Feminin
niedrige Femininität/hohe Maskulinität Maskulin
hohe Femininität/hohe Maskulinität Androgyn
niedrige Femininität/niedrige Maskulinität Undifferenziert
Geschlechtsunterschiede:
-Geschlechtsunterschiede im Denken und Handeln treten schon früh in der Kindheit
auf
-„Looking preference“ bei Neugeborenen: Mädchen zeigen mehr Interesse an
sozialen Stimuli (z.B. Gesichter), Jungen mehr an mechanischen Stimuli
-„Theory of Mind“ und Empathie: Mädchen früher als Jungen
-Spielverhalten: Jungen mehr „rough-and-tumble play“
-Interaktion mit Gleichaltrigen: Jungen häufigere Interaktionen, Mädchen längere
Interaktionen
-Sprache: zunächst größerer Wortschatz und früherer Spracherwerb bei Mädchen
-räumliches Denken: bessere Leistungen in mentaler Rotation bei Jungen
Geschlechtsstereotype:
-Darstellung der Verteilung der Rollen von Frau und Mann im Alltag
-Film, Fernsehserien
-Kinderbücher
-in unseren Köpfen (Arbeitsteilung im Haushalt, strickende Männer, darf Frau mehr
verdienen als Mann...)
Frauen dringen zunehmend und erfolgreich in Männerdomäne ein
stereotypische Rollenverteilung wandelt sich immer mehr
Geschlechtsverständnis:
-es wird untersucht, inwieweit Kinder verstehen, dass es zwei Geschlechter gibt, die
sich voneinander unterscheiden
2 Jahre: Kinder haben eine Vorstellung wie sich Männer und Frauen
unterscheiden, haben selber noch keine stabile Geschlechtsidentität, können aber
Geschlechtsidentität:
-beide Geschlechter haben Eigenschaften aus beiden Bereichen in unterschiedlichen
Präsenz im Alltag:
-Geschlechtsabhängige Beziehungen:
Geschlecht von Freunden/Sexualpartner, Vorbilder, bevorzugtes Elternteil
-Geschlechtsbezogene Werte:
Bewertung der Geschlechtsgruppen und Geschlechtsrollen
-soziale Lerntheorie:
Verstärkung von erwünschtem Verhalten, Rollenverhalten, Modelllernen
Freundschaften:
„gesunde Entwicklung“:
Betrachtungsweisen:
-traditionell:
„Was macht den Menschen krank?“
Ursachen und Entstehung körperlicher und geistiger Krankheiten
Entwicklung von effizienteren und spezifischen Heilverfahren
-erweitert:
„Was erhält Menschen gesund, bzw. was stärkt ihre Fähigkeit wieder gesund zu
werden, wer bewältigt Krankheiten erfolgreich, dass es ihm trotzdem gut geht?“
interne und externe Risiko- und Schutzfaktoren
Verbesserung von Wohlbefinden und Lebensqualität
World-Health-Organization (WHO):
-„Health is a state of complete physical, mental and social well-being and not merely
the absence of disease or infirmity“ (1948)
-Entwicklungsverläufe:
je mehr über normale und gestörte Entwicklungsverläufe bekannt ist, desto früher
und genauer können Entwicklungsrisiken erkannt werden
um angemessen einschätzen zu können, ob bestimmte Verhaltensweisen oder
Defizite als pathologisch einzuschätzen sind, braucht man somit auch genau
Kenntnisse über normale Entwicklung
-Entwicklungsstörungen:
eine Störung entwickelt sich kann auf verschiedenen Entwicklungsstufen eine
ganz andere Gestalt annehmen (keine Konstanz der Symptome über die Zeit
verschwinden oder sind nur für ein bestimmtes Alter als Störung klassifiziert und in
anderem Alter normal)
Gesundheitspsychologie:
-Anwendungsorientierung (Rauchentwöhnung, Reha...)
-selten Fokus auf Entwicklungsprozesse in der Kindheit
Resilienz:
-Die Kauai Studie (Emmy Werner):
Längsschnittstudie, ca. 700 Menschen wurden bis zum 40. Lebensjahr begleitet
30% hatten mehr als 4 Risikofaktoren
2/3 davon hatten ernsthafte Beeinträchtigungen oder überdauernde Probleme
1/3 war gut adaptiert und integriert
-„Vulnerable but Invincible“ (1/3 die gut adaptiert waren):
frühe Kindheit: Temperament (aktiv und ausgeglichen, interessiert und neugierig,
positive soziale Orientierung)
Grundschule: sozial kompetent, schulrelevante Fähigkeiten und breitgefächertes
Wissen (nicht ungewöhnlich talentiert, aber sie setzten ihre
Fähigkeiten gut ein)
High School: positives Selbstkonzept, interner locus of control, selbstsicher,
unabhängig, verantwortungsbewusst, empathiefähig, leistungsorientiert
Erwachsene: fast alle hatten eine Arbeitsstelle, waren zufrieden mit ihrem Leben, die
Positive Psychologie:
-2000 ist der Begriff das erste Mal gefallen
-Martin Seligmann: was können Kinder besonders gut/wo liegen ihre Stärken
herausfinden und unterstützen
-Mihalyi Csikszentmihalyi: Stärken fördern und ausbauen (Flow-Konzept entwickelt:
man ist mit sich und der Welt zufrieden)
Kein Problem?:
-Etwas geht schief Alarm-Forschung
-Alles läuft gut kein Alarm-keine Forschung
wir wissen immer noch kaum etwas darüber, was dazu führt, dass Kinder und
Jugendliche zu motivierten, zielorientierten, sozial kompetenten und engagierten
Menschen heranwachsen (Larson 2000)