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= Beziehung zwischen
• Arbeitgeber und Arbeitnehmer
• Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden
• Gewerkschaften und einzelnen Arbeitgebern
• Arbeitgeber und Arbeitnehmervertretungen (z.B. Betriebsrat)
•
Privates Recht: Arbeitsvertragsrecht
Öffentliches Recht: Mutterschutzgesetz, Arbeitszeitrecht…
Individualrecht: Arbeitsvertragsrecht; Begründung, Inhalt oder Beendigung des
Arbeitsverhältnisses
Kollektivrecht: Oberbegriff für das Tarifrecht
Direktionsrecht
Richterliche Rechtsfindung
Weitere Differenzierung:
• Manteltarifvertrag: Regelt grundsätzliche Fragen (z.B. Dauer der Arbeitszeit)
• Rahmentarifverträge: legen z.B. d. Grundsätze der Vergütung wie z.B. die
Tarifgruppen fest.
• Lohn- und Gehaltstarifverträge: Regeln die Vergütung im einzelnen (kürzere Laufzeit)
Betriebsvereinbarungen
Die Einigung zwischen AG und Betriebsrat heißt Betriebsvereinbarung. Diese muss gemäß
§77 Abs. 2 BetrVG schriftlich und von beiden Seiten unterzeichnet werden.
Bei der Stellenausschreibug muss § 611 b BGB beachtet werden. Es darf z.B. keine
geschlechtsspezifische Stellenausschreibung sein(es gibt Ausnahmen, wenn es nicht anders
geht; § 611 b BGB; Militär). Eine falsche Stellebausschreibung wird nicht sanktioniert, aber
es kann zu Entschädigungsansprüchen kommen.
Sollte eine Stellenausschreibung nicht ordnungsgemäß sein, kann der Betriebsrat die
Zustimmung für eine Einstellung verweigern (§99 Abs. 2 Nr1 BetrVG). Eine
innerbetriebliche Stellenausschreibung muss gemäß §93 BetrVG erfolgen, wenn der
Betriebsrat sie verlangt.(nur allgemein oder bestimmte Tätigkeiten aber nicht Fall für Fall).
Sollte sie dennoch für Externe sein oder ein Interner hat höhere Anforderungen als ein
Externer (nicht Ordnungsgemäß) kann der Betriebsrat die Stelle verweigern nach §99 Abs. 2
Nr. 5 BetrVG
Das Vorstellungsgespräch
a. Berechtigung zur Vorstellung
Arbeitgeber und Bewerber sind berechtigt abzusagen, ohne dass Schadensersatzansprüche
entstehen können.
b. Ersatz von Vorstellungskosten
Gemäß §670 BGB hat der Bewerber Anspruch auf Ersatz der Vorstellungskosten (Fahrt,
Übernachtungskosten…) Dies gilt nicht, wenn die Kostenübernahme im Einladungsschreiben
ausdrücklich abgelehnt wird. Der AG muss sie auch nicht zahlen, wenn sich der Bewerber
von sich aus vorstellt oder einer auf Vorschlag der Agentur für Arbeit erscheint. Im letzteren
kann es allerdings ein Zuschuss geben § 45 SGB 3.
Vertragsfreiheit (Art. 2 Abs.1 GG). Form und Inhalt können frei vereinbart werden §105 Abs.
1S1 GewO, außer es wird gegen gesetzliche Vorschriften, Tarif und Betriebsvereinbarungen
verstoßen.
Daher sollte ein schriftlicher Arbeitsvertrag geschlossen werden (§2 Abs 4 NachwG kann der
Nachweis dann unterbleiben)
Bei niedrigen Einkommen (400€) muss ein Nachweis vorliegen. Der AG muss den AN
belehren, dass er Versicherungsbeiträge zahlen darf (der AN hat somit ein Wahlrecht, ob er
sich versichern will oder nicht).
Gesetzliche Begründung eines Arbeitsverhältnisses
Probezeit
Ein befristeter Probearbeitsvertrag kann abgeschlossen werden. Die Befristungsabrede muss
§623 BGB schriftlich erfolgen. Mit Ablauf der Probezeit endet das Arbeitsverhältnis
automatisch. Danach muss ein neues Arbeitsverhältnis vereinbart werden. Es muss geklärt
werden, ob die befristete Probezeit eine Mindestdauer des Arbeitsverhältnisses sein soll oder
ob zuvor eine Kündigung auch möglich ist. Gem. § 15 Abs. 3 TzBfG muss die ordentliche
Kündigung vereinbart werden.
§14 Abs. 2 S1 TzBfG gibt die Möglichkeit ein Arbeitsverhältnis auf zwei Jahre ohne Grund
zu befristen.
In der Regel wird ein unbefristetes Arbeitsverhältnis geschlossen, bei dem die ersten Monate
als Probezeit gelten (6 Monate). Nach 6 Monaten erwirbt der AN den gesetzlichen
Kündigungsschutz (gesetzliche Probezeit §1 Abs. 1 KSchG). Eine längere Probezeit ist nur
zulässig, wenn die Leistung aufgrund der Anforderung des Arbeitsplatzes nicht beurteilt
werden kann.
Das Arbeitsverhältnis kann in einer Probezeit von max. 6 Monaten mit einer Frist von 2
Wochen gekündigt werden. Die Dauer der Probezeit berechnet sich gem. §187 Abs.2, § 188
Abs. 2 BGB.
Die geschuldete Arbeitsleistung muss der AN gem. §613 S 1 BGB persönlich erbringen. Der
Anspruch des AG auf die Arbeitsleistung ist gem. §613 S 2 nicht übertragbar. Anders ist dies
bei der Leiharbeit. Siehe hierzu folgende
Art der zu leistenden Arbeit/Direktionsrecht des Arbeitgebers
Flexible Arbeitszeiten:
Gleitzeit. AN bestimmt in einer Zeitspanne Beginn und Ende seiner Arbeitszeit. Bei der
Kernzeit muss er da sein. Überstunden können in einem bestimmten Zeitraum ausgeglichen
werden. Bei der Einführung hat der Betriebsrat ein Bestimmungsrecht §87 Abs.1 Nr. 2
BetrVG. Auch für Einführung eines Zeiterfassungsgerätes hat der Betriebsrat ein
Bestimmungsrecht.
Langzeitkonten: Ist eine Weiterentwicklung der Gleitzeit. Angesparte Zeitguthaben können
für Weiterbildungsmaßnahmen oder Freistellungsphasen genutzt werden.
Jahresarbeitszeiten: Der AN schuldet ein bestimmtes Volumen an Arbeitsstunden pro Jahr
und erhält hierfür über die einzelnen Monate verteilt ein gleichmäßiges Einkommen gut für
Saisonarbeit; keine Überstunden.
Vertrauensarbeit: Die Arbeitszeit ist aufgaben- und ergebnisorientiert, die
Arbeitszeitvorschriften müssen dennoch eingehalten werden (An teilt sich die Zeit selber ein).
Die Einhaltung wird vom AG kontrolliert, die Informationen werden dem Betriebsrat
weitergegeben.
Schichtarbeit: Der AN ist bei Schichtarbeit wegen des Wechsels des Arbeitsrhythmus
besonderen Belastungen ausgesetzt §6 ArbZG. Konti Schichten (auch Samstag und
Sonntag) sind möglich, sind aber tarifabhängig (z.B. nur Montag-Freitag). Für den Sonn- und
Feiertag zählt §9, §10, §11 Abs. 2-4 (wichtg) und § 12 S1. Nr 4 ArbZG.
Gemäß § 13 Abs 5 werden Sonn- und Feiertage genehmigt, wenn die Konkurrenzfähigkeit
eines Betriebs im Vergleich zum Ausland verbessert und durch die Beschäftigung im Innland
gesichert wird.
Freischichtenmodell: AN arbeiten mehr als vertraglich vereinbart. Die überschüssigen
Stunden werden gutgeschrieben und durch Freischichten ausgeglichen. Der AN trägt das
Risiko der Realisierung seiner Freischichten.
Annahmeverzug
Bei einer Kündigung durch den AG und anschließender Klage des AN trägt der AG das
Risiko der Entgeltfortzahlung. Dieses Risiko besteht wenn der AN seine Arbeitsleistung
anbietet und der AG sie ablehnt, weil er der Auffassung ist, seine Kündigung ist wirksam.
Grundsätzlich muss der AN muss am Arbeitsplatz erscheinen u tatsächlich die Arbeitsleistung
anbieten §294 BGB. Laut §295 BGB genügt ein wörtliches Angebot, wenn der AG die
Leistung abgelehnt hat; dies ist bei einer Kündigung der Fall. Laut §296 BGB ist das Angebot
des AN entbehrlich, wenn der AG eine so genannte erforderliche Mitwirkungshandlung
unterlässt (z.B. Arbeit zu zuweisen und ein Arbeitsplatz zu Verfügung stellen).
§297 BGB der AG kommt nicht in Annahmeverzug, wenn der AN nicht in der Lage ist seine
Arbeitsleistung zu erbringen. Hat der AN Anspruch auf Entgeltzahlung muss er sich
anderweitig erzielte Verdienste Gegenrechnen lassen. Der AG kann den Annahmeverzug
nicht durch ein Angebot eines neuen Arbeitsvertrags befristet auf den Kündigungsrechtstreit
beenden.
Wettbewerbsverbot/Nebentätigkeiten
AN darf nicht bei der Konkurrenz arbeiten bzw. dort wo es den AG schaden könnte. Das
Wettbewerbsverbot kann nur durch die Zustimmung des AG behoben werden. Sollte der AN
sich nicht danach richten kommt eine fristgerechte oder fristlose Kündigung in Betracht.
Der AN muss den AG informieren, wenn weitere Nebentätigkeiten des AN Auswirkungen auf
das Arbeitsverhältnis haben (andere Einstufung in die Sozialversicherung). Der AG hat das
Recht auf Auskunft der ausgeübten Nebentätigkeiten.
Die Übernahme von Ehrenämtern kann der AG nicht verhindern. Allerdings ist es ihm
möglich Nebentätigkeiten im vornherein zu verbieten, wenn ein berechtigtes Interesse besteht
(Arbeitszeiten sich überschneiden können). Sinnvoll ist ein Erlaubnisvorbehalt: Der AG gibt
dem AN im Vorhinein das Recht seine Nebentätigkeiten auszuüben; sollte dies nicht
funktionieren kann er dies wieder rückgängig machen. Sollte ein AN in seiner Nebentätigkeit
arbeiten, obwohl er als arbeitsunfähig gemeldet ist, kann dies zur Abmahnung/Kündigung
führen (es sei denn, der Heilungsprozess wird nicht verzögert).
Tarifvertrag
Bestimmt die Höhe der Mindestvergütung. Die Tätigkeit eines AN wird einer bestimmten
Gehaltsgruppe zugeordnet. Sollte ein AN augrund der Veränderung seines Tätigkeitsspektrum
in eine andere Gruppe eingestuft werden, muss der Betriebsrat dies genehmigen.
Betriebsvereinbarungen
Betriebsvereinbarungen sind selten, da sie keine Anwendung finden, wenn es bereits durch
Tarifverträge geregelt wird.
Einzelvertrag
§4 Abs. 3 TVG muss beachtet werden, dass AN im Vergleich zum Tarifvertrag nur günstigere
Vergütungsabreden zulässig sind. Auch im Formularvertrag ist gem. §308 Nr.4 BGB eine
Klausel erlaubt, die dem AG das Recht einräumt, einseitig die versprochene Leistung zu
ändern, wenn dem AN eine solche Vereinbarung zumutbar ist.
Gesetzliche Regelung
Sollte eine Vergütungsvereinbarung nicht vereinbart sein, gilt die übliche Vergütung. Vgl. mit
vergleichbarer Arbeit, in vergleichbaren Betrieben der gleichen Brache.
Zeitlohn
Vergütung für einen Zeitraum der Leistungsunabhängig ist.
Akkordvergütung
Neben den Einzelakkord (Leistung des einzelnen AN) gibt es auch einen Gruppenakkord.
Prämienvergütung
Eine einmalige Prämie ist eine Gratifikation und keine Vergütung (z.B. Treueprämie). Eine
Prämienkurve kann linear, in Stufen, progressiv oder degressiv ansteigen. Schwangere,
jugendliche und Fahrpersonal dürfen keine Akkordarbeit ausführen.
§87 Abs1 Nr. 11 BetrVG unterliegt die Festsetzung der Akkordsätze, einschließlich des
Geldfaktors, der Mitbestimmung des Betriebsrats (außer es liegen schon tarifliche Regelungen
vor).
Zielvereinbarungen
Eine Leistungsprämie kann mit Hilfe einer Zielvereinbarung festgelegt werden. Die
Höhe der Vergütung richtet sich nach dem Grad der Zielerreichung
Provision
Provision ist die in Prozenten ausgedrückte Beteiligung des AN an einem durch seine
Arbeitsleistung angebahnten oder abgeschlossenen Geschäft. Der Anspruch auf die Provision
gilt auch für den Geschäftsabschluss, für den der AN nicht unmittelbar beteiligt war
(Nachbestellung des Kunden). Für Geschäfte die nach der Beendigung des
Arbeitsverhältnisses geschlossen werden, erhält der AN ebenfalls eine Provision, wenn sie in
einer angemessenen erfolgen. Die Provision wird fällig, sobald ein Geschäft abgeschlossen
wird. Daher hat der AN einen Anspruch auf einen Vorschuss, bevor feststeht ob ein Geschäft
zustande kommt. Sollte das Geschäft nicht zustande kommen, oder der Dritte ist
zahlungsunfähig, entfällt der Anspruch und die Provision muss zurückgezahlt werden.
Eine regelmäßig gezahlte Sonderleistung. Bei dreimaliger Zahlung ist der AG verpflichtet,
diese weiter zu zahlen. Will der AG sie nicht mehr zahlen braucht er nun die Zustimmung des
AN oder eine Änderungskündigung. Sollte die Höhe und der Zeitpunkt der Gratifikation
variieren, handelt es sich um keine betriebliche Übung.
Trotz einer einfachen Schriftformklausel kann eine betriebliche Übung entstehen. Mit der
doppelten Schriftformklausel kann dies verhindert werden („Änderungen und Ergänzungen
dieses Vertrags einschließlich dieser Schriftformklausel bedürfen zu ihrer Wirksamkeit der
Schriftform“)
Der AG kann die betriebliche Übung auch durch einen Freiwilligkeitsvorbehalt verhindern.
„ Die Zahlung erfolgt freiwillig und ohne Rechtsanspruch für die Zukunft.“ Dies kann auch in
einem Formularvertrag wirksam vereinbart werden. Die Beseitigung der entstanden
einzelvertraglichen Ansprüche kann im Wege der einvernehmlichen Änderungsvereinbarung
oder der einseitig vom AG ausgesprochenen Änderungskündigung erfolgen. Eine weiterer
Form die betriebliche Übung zu stoppen, ist die „umgekehrte betriebliche Übung“:
Durch 3-malige Zahlung eines bisher nicht genutzten Freiwilligkeitsvorbehaltes und der AN
nicht widerspricht.
B Gleichbehandlungsgrundsatz
Der AG darf keine AN willkürlich anderes behandeln.
Verletzt der AG den Gleichbehandlungsgrundsatz, haben die AN einen Anspruch auf die
Leistung, die sie bisher nicht erhalten haben. So können allerdings nur Gruppen besser
dargestellt werden, die zum Beispiel für einen besonders hohen Gewinn beigetragen haben.
D Bindungsklauseln
Der Gratifikationsanspruch entfällt, wenn der AN an einem in der Zusage vorgesehenen
Stichtag in einem gekündigten Arbeitsverhältnis steht. Bei de Gewährung von
Sondervergütungen können Fehlzeiten berücksichtigt werden, indem AG und AN
vereinbaren, für jeden Krankheitstag die Vergütung zu kürzen (§4a EFZG).
E Rückzahlungsklauseln
Scheidet ein AN nach Erhalt der Sonderleistung aus, muss er diese nicht zurückzahlen; es sei
denn eine Rückzahlungsklausel besteht.
Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall
§3 Abs. 1 S1 EFZG hat ein AN der unverschuldet erkrankt einen Anspruch auf Fortzahlung
seiner Vergütung für insgesamt 6 Wochen. Dies gilt nur wenn das Arbeitverhältnis 4 Wochen
ununterbrochen bestanden hat §3 Abs. 3 EFZG. (Während der Wartezeit hat der AN
Anspruch auf Zahlung von Krankengeld durch die Krankenkasse)
Die Gehaltsfortzahlung ist ausgeschlossen, wenn der AN die Arbeitsunfähigkeit verschuldet
hat (selbstverschuldet durch Alkohol; im Sport wenn man sich stark überschätzt hat:
Kickboxen).
Nach den 6 Wochen erhält der AN Krankengeld; es gibt allerdings ausnahmen:
Bei einer Fortsetzungserkrankung (zwischenraum=6Monate) hat der AN ein Anspruch auf
Fortzahlung des Entgelts für weitere 6 Wochen. Sind die einzelnen Krankheitszeiträume
kürzer als 6Wochen, so werden diese bis zur Dauer von 6 Wochen zusammengerechnet.
Wenn der AN an einer anderen Krankheit erkrankt auch innerhalb der 6 Monate hat er
weiterhin seinen Anspruch nach §3 Abs. 1 S1 EFZG.
Auch bei der Fortsetzungserkrankung hat der AN einen erneuten Anspruch auf
Entgeltfortzahlung für 6 Wochen, wenn zwischen der ersten und zweiten Erkrankung 6
Monate verstrichen sind.
AN ist verpflichtet dem AG unverzüglich mitzuteilen (telefonisch), wenn er krank ist und wie
lange es dauern wird. Dauert die Krankheit länger als 3 Tage, so muss eine
Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung vorgelegt werden (am vierten Tag muss sie bei AG sein).
Die Zeitfrist kann auch früher sein, wenn dies vertraglich vereinbart wurde.
Eine sofortige Anzeigepflicht des AN liegt auch vor, wenn er sich im Ausland befindet. §7
EFZG kann der AG die Zahlung so lange verweigern, bis eine
Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung vorliegt.
Maßnahmen zur Senkung der Krankenstandsrechtlichen Grundlagen
Um AN zu motivieren ist eine Sondervergütung für die anwesenden Tage sinnvoll (eine
Kürzung des 13. Monatsgehalts wäre auch möglich). Der Betriebsrat hat hierbei ein
Mitbestimmungsrecht.
Sollte ein Angestellter häufig fehlen (z.B. Freitag und Montag), kann eine gutachtliche
Stellungsnahme des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen angefordert werden. Das
einschalten eines Privatdetektivs ist möglich (Der Betriebsrat muss dabei nicht mit
einbezogen werden). Wurde der AN überführt, trägt er die Kosten des Privatdetektivs.
Das Arbeitskampfrisiko obliegt dem AN, d.h. die Müllex GmbH braucht bei Fernwirkungen
eines Streiks keine Vergütung zu zahlen.
Urlaub
Jeder AN hat einen Anspruch auf mindestens 24 Werktage (bezahlt) im Jahr. Vertraglich oder
tariflich können nur mehr werden. Auch Teilzeit beschäftigte und befristete AN haben einen
Anspruch auf Urlaub (oft nur Teilurlaubsansprüche §5 Abs. 1a BUrlG). Auch Studenten, die
neben der Uni jobben haben Anspruch auf Urlaub.
Anspruch auf volle Höhe der Urlaubstage hat man nur: bestehen eines Arbeitsverhältnisses,
die Erfüllung der Wartezeit 6 Monate gem. §4 BUrlG. Vor diesen 6 Moanten hat der AN
einen Teilanspruch von 1/12 des Gesamturlaubs im Monat (wenn es 0,5 Tage sind wird auf
einen 1 aufgerundet). Für einen Anspruch auf Urlaub ist es nicht entscheidend, ob man
gearbeitet hat.
Entstehen und Erlöschen des Urlaubsanspruchs
Ausnahmen gelten auch für das Elternteil, das wegen der Elternzeit keinen Urlaub nehmen
konnte, oder bei Mutterschutzfristen; dies gilt nur, wenn der Urlaub ohne das
Beschäftigungsverbot noch hätte genommen werden können.(Anspruch auf das laufende/
nächste Urlaubsjahr befristet).
Bei dringenden betrieblichen Belange und wenn Urlaubswünsche entgegenstehen, haben
diese Vorrang vor dem einzelnen Wunsch auf eine bestimmte einzelne Lage. §7 Abs. 2
BUrlG soll der Urlaub zusammenhängend sein. Gem. §7 Abs 1 BUrlG kann es auch
Betriebsferien geben, diese brauchen die Zustimmung des Betriebsrats.
Verlangt der AN berechtigten Urlaub und AG verweigert dies, kommt der AG mit der
Urlaubsgewährung in Verzug. Der An darf sich nicht selber Urlaub nehmen (er kann
gekündigt werden und es gibt keinen Anspruch auf Lohn! Verfällt der zu Unrecht verweigerte
Urlaub, hat der AN einen Anspruch auf Ersatzurlaub in gleicher Höhe.
Das Urlaubsentgelt berechnet sich nach § 11 BUrlG.
Kann Urlaub wegen der Beendigung eines Arbeitsverhältnisses ganz oder teilweise nicht
mehr gewehrt werden, so muss der AG gem. §7 Abs.4 BUrlG den Urlaubsanspruch abgelten
(entsprechenden Geldbetrag zahlen). Beim Abgeltungsanspruch liegen wie beim
Urlaubsanspruch die Voraussetzungen des §7 Abs 3 S2 BUrlG/Kalenderjahr vor.
Sollte ein AN bereits zur ersten hälfte des Jahres aus dem Arbeitsverhältnis ausscheiden, hat
er nur einen nach §5 Abs 1 c BUrlG einen Teilurlaubsanspruch. Damit bei mehreren AG nicht
zuviel Urlaub genommen wird gibt es den §6 BUrlG. §9 BurlG zählen die Krankheitstage im
Urlaub, als keine Urlaubstage.
Verschwiegenheitspflicht
AG hat eine Schweigepflicht. Er muss geeignete Maßnahmen treffen, dass sensible Daten nur
Berechtigten und nur in bestimmten Umfang zur Kenntnis gelangen.
AG hattet auch für Personen, die vorübergehend für das Unternehmen Tätig sind (ohne
Arbeitsvertrag z.B. AN eines anderen Unternehmens, die bei der Anlieferung von Waren mit
anfassen.
Teilzeitarbeit
Definition § 2 TzBfG
Der AG muss seine Entscheidung dem AN einem Monat vor dem gewünschten Beginn
schriftlich mitteilen (dies beinhaltet die Reduzierung der Arbeitszeit und die Verteilung der
Arbeitszeit). Sollte dies nicht eingehalten werden §8 Abs. 5 TzBfG bestimmt, dass die
Verteilung der Arbeitszeit nach den Wünschen des AN erfolgt. Eine Änderung der
Arbeitszeitverteilung (nicht umfang der Teilzeitarbeit) kann einseitig durch den AG erfolgen,
wenn betriebliche Interessen des AG das Interesse des AN an der Beibehaltung der
reduzierten Arbeitszeit überwiegen. Der AG muss die Änderung spätestens einen Monat
vorher ankündigen. Wenn der AN Teilzeitarbeit hat, kann erst wieder nach 2 Jahren eine neue
Verringerung beantragt werden §8 Abs 6 TzBfG
§9 TzBfG (lesen)
Der AG muss seine Entscheidung dem AN einem Monat vor dem gewünschten Beginn
schriftlich mitteilen; macht er dies nicht, wird er nicht vom Gesetz sanktioniert (der AN kann
nur klagen).
§15 Abs.7 S3 BErzGG nach Ablauf der Elternzeit, hat man das Recht wieder zu der
Arbeitszeit zurückzukehren, die man vor Beginn der Elternzeit gehabt hat.
Gem. §81 Abs 5 SGB hat ein schwerbehinderter einen Anspruch auf Teilzeitarbeit.
Einer Zustimmung des AG bedarf es hierbei nicht, außer es mit einem unverhältnismäßigen
Aufwand verbunden.
Kündigungsfristen
§622 BGB Abs 1,2,3,4 S1uS2,5 Nr2,6 BGB
Der Wochentag der Kündigung ist egal (man kann auch am Sonntag gekündigt werden).
Die Anhörung des Betriebsrats
Allgemeines
Gem. §102 Abs. 1 S1 BetrVG muss der Betriebsrat vor Ausspruch einer Kündigung Angehört
werden (ansonsten gilt die Kündigung nicht). Gem. §102 Abs. 1 S1 BetrVG kann durch eine
Betriebsvereinbarung vereinbart werden, dass die Kündigung der Zustimmung des
Betriebsrats bedarf. Die Anhörung des Betriebsrats besteht aus mehreren Schritten: Einleitung
des Verfahrens, interne Meinungsbildung und Beschlussfassung des Betriebsrats, Abschluss
des Verfahrens)
Personenbedingte Kündigung
Ist ein AN nicht mehr in der Lage, seine Arbeitsleistung zu erbringen, weil ihm die
erforderliche Eignung fehlt, ist eine Personenbedingte Kündigung zu rechtfertigen (Ausländer
ohne Arbeitserlaubnis, Verlust des Führerscheins eines Kraftfahrers). Hinzukommen
Störungen betrieblicher und wirtschaftlicher Art, die für den AG nicht mehr tragbar sind.
Bei der Krankheitsbedingten Kündigung müssen 3 Fälle unterschieden werden:
1. der AN ist aufgrund seiner Krankheit ganz oder teilweise auf Dauer nicht mehr
in der Lage, seine Arbeitsleistung zu erbringen.
2. der AN ist lang anhaltend erkrankt
3. der AN ist häufig, aber kurzzeitig erkrankt
Verhaltensbedingte Kündigung
1. es ist festzustellen, ob der Sachverhalt an sich geeignet ist, die Kündigung zu rechfertigen:
• Störung des Leistungsbereichs
Der AN unberechtigt seine Arbeitsleistung verweigert, seinen Arbeitsplatz vorzeitig verlässt
oder ihm unentschuldigt fernbleibt.
• Störung der betrieblichen Ordnung und des Betriebsfriedens
Nichteinhaltung eines Rauch- oder Alkoholverbots. Beleidigungen anderer Kollegen,
Diskriminierung…
• Störungen im personalem Vertrauensbereich
Überschreiten einer Vollmacht, Straftaten des AN
• Verletzung arbeitsvertraglicher Nebenpflichten
Verschwiegenheit oder Aufnahme einer unerlaubten Nebentätigkeit
Betriebsbedingte Kündigung
Hierbei müssen 5 Schritte beachtet werden. Erster Schritt: innerbetriebliche Umstände
(Einschränkung der Produktion) oder außerbetriebliche Umstände (Umsatzrückgang).
Gem. §1 Abs.2 S4 KSchG hat der AG die Tatsachen zu beweisen, die die Kündigung
bedingen. Zweiter Schritt: Unternehmensentscheidung des AG wird hierbei nicht auf die
Zweckmäßigkeit hin überprüft. Der AG muss hierbei genau darlegen was zum Überhang der
einzelnen Arbeitsplätze geführt hat (keine Pauschalangaben wie Kostensenken). Dritter
Schritt: Wegfall von Arbeitsplätzen; Gem. § 1 Abs.2 S.3 KSchG müssen
Weiterbeschäftigungsmaßnahmen geprüft werden. Ein anderer Arbeitsplatz muss weiterhin
der Qualifikationen des AN entsprechen. Sollte der AG sein Direktionsrecht nicht ausüben
können (z.B. weil sich die Arbeitsbedingungen verschlechtern), muss er eine
Änderungskündigung aussprechen, ob der AN dies annimmt ist die Entscheidung des AN (§2
KSchG). Außerdem soll der AG, zumutbare Umschulungen ermöglichen, damit der AN auf
einen anderen Arbeitsplatz beschäftigt werden kann. Weiterbeschäftigung muss nur innerhalb
des Betriebs/Unternehmen geprüft werden, nicht auf Konzernebene. Vierter Schritt: Soziale
Auswahl; hierbei wird zunächst arbeitsplatzbezogene Merkmale verglichen, ob somit AN
austauschbar sind (Arbeitsplätze sind nicht vergleichbar, wenn erst eine Änderungskündigung
dafür beschlossen werden muss). Auch Vollzeit und Teilzeitbeschäftigte sind nicht
miteinander vergleichbar. AN die nicht Kündbar sind (MuschG oder AN die in den ersten 6
Monaten beschäftigt sind) werden bei der Sozialauswahl nicht mit berücksichtigt. Untern den
vergleichbaren AN wird nun eine Sozialwahl getroffen; dabei werden 4 Auswahlkriterien
berücksichtigt: Dauer der Betriebszugehörigkeit, Lebensalter, Unterhaltspflichten,
Schwerbehinderung des AN (sollte feststehen, dass ein schwerbehinderter zu dem Kreis der
zu kündigenden AN gehört, muss die Zustimmung des Integrationamtes eingeholt werden.
Allen Kriterien kommt die gleiche Gewichtung zu. In einem
Tarifvertrag/Betriebsvereinbarung kann eine Rangfolge der Kriterien festgelegt werden, was
die Sozialauswahl nach §1Abs. 4 KSchG erleichtert. Gem., §1 Abs. 3 S.3 KSchG kann der
AN darlegen, dass die Kündigung und beweisen, dass die soziale Auswahl nicht
ordnungsgemäß stattgefunden hat. Fünfter Schritt: Kündigung eines oder mehrer
bestimmter AN; Gem. §1 Abs.3 S.2 KschG können AN von der Sozialauswahl
ausgenommen werden, die wegen besonderer Leistungen und die Personenstruktur (Frauen
Anteil) dem Unternehmen zu gute kommen.
B Verdachtskündigung
Hierfür muss gemäß §626 Abs. 1 BGB ein wichtiger Grund vorliegen.
• Gegenüber dem AN muss der schwerwiegende Verdacht einer strafbaren Handlung
bestehen. Die Verdachtsmomente müssen durch objektive Tatsachen begründet sein.
• Der AG muss mit der gebotenen Eile alles zur Aufklärung des Sachverhalts tun. Vor
der Verdachtskündigung, muss der AN die Gelegenheit haben sich vertreten zu
können.
Auch in diesem Fall muss die Frist des§626 Abs.2 BGB beachtet werden.
Die Kündigungsschutzklage
1. Feststellungsklage nach §4 KSchG
Will ein AN sein Kündigung nicht hinnehmen, so ist eine Feststellungsklage nach §4 S.1
KSchG erforderlich. Sollte diese nicht fristgerecht eingereicht werden, ist die Kündigung
rechtswirksam, auch wenn sie eigentlich unwirksam gewesen wäre (§7 KSchG). Ausnahmen
sind im §5 KSchG. Die Kündigungsschutzklage überprüft nur eine bestimmte Kündigung,
sollten auch allgemeine Belange geprüft werden muss der § 4 KSchG mit § 256 Abs. 1 ZPO
ergänzt werden.
Weiterbeschäftigungsanspruch
Der § 102 Abs. 5 BetrVG regelt den Anspruch auf Weiterbeschäftigung nach Ablauf der
Kündigungsfrist, bis zum Abschluss des Kündigungsverfahren. Voraussetzung hierfür ist, das
das Arbeitsverhältnis das Kündigungsschutzgesetz Anwendung findet.
Außerdem gibt es allgemeine Regelungen:
Der AG muss es zulassen, wenn die Kündigung offensichtlich unzulässig ist
(Mutterschutzgesetz)
Der AG muss nicht zulassen, wenn eine Ungewissheit vorliegt, wie das Urteil ausgeht.
Der AG muss zulassen, wenn ein noch nicht rechtskräftiges Urteil zu Gunsten des AN
ausfällt.
Sonderkündigungsschutzgesetz
1 Kündigung von Schwangeren
Gem. §9 MuSchG dürfen schwangere nicht gekündigt werden. Die schwangere ist berechtigt
das Arbeitsverhältnis fristlos ohne zum Ende der Schutzfrist zu kündigen §10 MuSchG. Bei
einer Kündigung hat die schwangere eine 2 Wochen Frist dem AG die Schwangerschaft
mitzuteilen. Versäumt sie diese, verliert sie den Kündigungsschutz nur, wenn schuldhaft
gehandelt (sie wusste dass sie schwanger ist). Schwangere können nur in Ausnahmefällen
gekündigt werden, wenn eine Existenzgefährdung vorliegt. Hierfür muss eine Zulassung der
Landesbehörde vorliegen.
2 Kündigung und Elternzeit
Während der Elternzeit kann § 18 Abs. 1 S 1 BErzGG nicht gekündigt werden. Dies gilt auch
für Eltern die Teilzeit arbeiten § 18 Abs. 2 Nr. 1 und 2 BErzGG. Auch hier gibt es
Ausnahmen, wenn es sich um Existenzgründe des AG handelt. Hierfür braucht er ebenfalls
eine Zulassung der Landesbehörde. Die Eigenkündigung ist nach § 18 BErzGG nicht
ausgeschlossen. §19 BErtGG räumt den AN ein, eine Kündigungsfrist von 3 Monaten zum
Ende der Elternzeit.
Kündigungsschutz der Betriebsratmitglieder
Die Verstöße des Betriebsrats müssen eine Verletzung der arbeitsvertragliche Pflichten sein.
Bei groben Verstößen gegen seine Amtspflicht kann der AG den Ausschluss des AN aus dem
Betriebsrat beantragen (§23BetrVG).Die Zustimmungsersetzung kann nur beantrag werden,
wenn der Betriebsrat seine Zustimmung verweigert hat.
a. Zeitbefristung
Gem. §15 Abs. 1 TzBfG endet das zeitbefristete Arbeitsverhältnis mit Ablauf der vereinbarten
Zeit, ohne dass es einer Beendigungskündigung bedarf.
b. Zweckbefristung
Dieses endet mit dem erreichen des Zwecks. Wann dieser erfüllt ist, muss vom AG 2 Wochen
vorher schriftlich mitgeteilt haben (§15 Abs. 1 TzBfG).
Gemäß §15 Abs. 5 TzBfG wird ein befristetes Arbeitsverhältnis in ein unbefristetes
umgewandelt, wenn das befristete Arbeitsverhältnis mit Wissen des AG fortgesetzt wird, ohne
dass dieser Widerspruch einlegt.
Zeugnisberichtigungsanspruch
Ist ein Zeugnis nicht zutreffend hat der AN ein Zeugnisberichtigungsanspruch. Hat der AN
das Zeugnis empfangen, muss er seinen Korrekturwunsch bald geltend machen. Der AG kann
sich Schadensersatzpflichtig machen nach §280 1,2 §286 BGB).
Diese Verhältnisangeben geben einen groben Rahmen, sie können somit auch anders sein.
Sonstige Arbeitspapiere und Ausgleichsquittung
Der AG hat kein zurückbehaltungsrecht der Arbeitspapiere wegen offenen Ansprüchen. Der
AN ist gemäß §368 S.1 BGB verpflichtet, den Erhalt der Arbeitspiere zu quittieren.
Ausschlussfristen
1. Arten der Ausschlussfristen
Einstufige Ausschlussfrist: Man muss sein Recht innerhalb einer bestimmten Frist geltend
machen.
Zweistufige Ausschlussfrist: Der Anspruch muss schriftlich geltend gemacht werden und
nach Ablauf der festgelegten Zeit muss innerhalb eines bestimmten Zeitpunktes eingeklagt
werden.
2. Tarifvertragliche Ausschlussfristen
Tarifverträge enthalten Ausschlussfristen. Im Arbeitsvertrag muss der Tarifvertrag erwähnt
sein, aber nicht Ausschlussfrist muss nicht wiederholt werden.
3. Einzelvertragliche Ausschlussfristen
Ausschlussfristen können im Formularvertrag unwirksam sein, wenn sie § 305 c BGB
überraschend sind. Nach §309 Nr. 13 BGB sind zweistufige Ausschlussfristen unzulässig.
Insbesondere müssen Ausschlussfristen im Einklang mit §307 ABS. 1 und 2 BGB stehen.
Unwirksam wenn gegen Treu und Glauben benachteiligen, insbesondere bei wesentlichen
Abweichungen d. gesetzlichen Regelungen z.B. unterste Grenze der Verjährungsfrist ist
6 Monate.