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Frankfurt,
Winter Term 2016/2017 www.icir.de
WiSe 2017/2018 | Finanzen III | Prof. Dr. Helmut Gründl 1
Aufgabe I
0,3∗250+0,7∗250
a) I1: − 200 = 38,095
1,05
0,3∗625
I2: 1,05 − 200 = −21,43 Entscheidung für I1
Es ergibt sich eine neue Investitionsmöglichkeit mit der folgenden Auszahlung Es ergibt sich
eine neue Investitionsmöglichkeit mit der folgenden Auszahlung:
Zustand 1 2
Wahrscheinlichkeit 0,4 0,6
Investition 200 200
• Unter Einbeziehung des neuen Investitionsprojekts ist der Barwert der Assets
0,4∗700+0,6∗1700
− 150 = 1031,82
1,1
• Unter Einbeziehung des neuen Investitionsprojekts ist der Barwert des alten Fremdkapitals
0,4∗700+0,6∗800
= 690,91
1,1
• Unter Einbeziehung des neuen Investitionsprojekts ist der Barwert des Eigenkapitals des
0,4 ∗ 0+0,6∗625
Unternehmers = 340,91
1,1
• Wenn das Projekt mit nachrangigem Fremdkapital finanziert werden muss, wird der
Unternehmer das Projekt nicht durchführen, obwohl es einen positiven Kapitalwert hat.
Debt-Overhang-Problem
Finanzen III | Prof. Dr. Helmut Gründl | WiSe 2017/2018 7
Aufgabe II
a) Zeigen Sie, wie das Debt-Overhang-Problem durch Finanzierung der neuen Investition mit
vorrangigem Fremdkapital gelöst werden kann!
Zustand 1 2
Wahrscheinlichkeit 0,4 0,6
Investition 1 500 1500
Neue Investition 200 200
𝐴1 700 1700
Neue FK-Geber 165 165
Zwischensumme 535 1535
𝐷1 535 800
𝐸1 0 735
• Unter Einbeziehung des neuen Investitionsprojekts ist der Barwert der Assets
0,4∗700+0,6∗1700
− 150 = 1031,82
1,1
• Unter Einbeziehung des neuen Investitionsprojekts ist der Barwert des alten Fremdkapitals
0,4∗535+0,6∗800
= 630,91
1,1
• Unter Einbeziehung des neuen Investitionsprojekts ist der Barwert des Eigenkapitals des
0,4 ∗0+0,6∗735
Unternehmers = 400,91
1,1
• Unter Einbeziehung des neuen Investitionsprojekts ist der Barwert der Assets
0,4∗700+0,6∗1700
− 150 = 1031,82
1,1
• Unter Einbeziehung des neuen Investitionsprojekts ist der Barwert des alten Fremdkapitals
0,4∗680+0,6∗680
= 618,18
1,1
• Unter Einbeziehung des neuen Investitionsprojekts ist der Barwert des Eigenkapitals des
0,4 ∗0+0,6∗758,3
Unternehmers = 413,64
1,1
c)
• Finanzierung des neuen Projekts durch gleichrangiges Fremdkapital, ggf. durch alte
Fremdkapitalgeber
• Umwandlung von Fremd- in Eigenkapital des Projekts
b) Lohnt es sich, das zusätzliche Projekt mit einer Anfangsauszahlung von 200 mit
Eigenfinanzierung durchzuführen?
c) Nehmen Sie an, die Firma müsse Zahlungsverpflichtungen in Höhe von 𝑋 in einer Periode
nachkommen. Bei welcher Höhe von 𝑋 ändert dies die Entscheidung bezüglich des
zusätzlichen Investitionsprojekts?
Finanzen III | Prof. Dr. Helmut Gründl | WiSe 2017/2018 14
Aufgabe III
Lösung
800 800
a) = = 727,27
1+𝑟𝑓 1,1
0,5∗500
b) − 200 = 27,28 > 0
1,1
c) 𝑋 > 800
𝑋 = 800 + 𝑌
0,5∗(500−𝑌)
1,1
= 200 𝑌 = 60
𝑋 = 860
Diskutieren Sie die folgenden Aussagen zur optimalen Kapitalstruktur von Unternehmen:
a) “Je mehr Fremdkapital eine Firma aufnimmt, desto höhere Zinsen muss sie zahlen. Dies ist ein wichtiger Grund dafür, dass
Firmen auf einem gemäßigten Schuldenniveau operieren sollten.”
b) “Angenommen, die Wahrscheinlichkeit einer finanziellen Notlage erhöht sich nicht entscheidend, wenn eine Firma mit
geringem Verschuldungsgrad etwas zusätzliches Fremdkapital aufnimmt. Dann fordern die Eigenkapitalgeber auch keine
höhere erwartete Rendite.”
Lösung: Die erwartete Rendite der Eigenkapitalgeber steigt mit erhöhtem Verschuldungsgrad, ungeachtet der Wahrscheinlichkeit
einer Insolvenz. Siehe hierzu Figure 14.1 in BDM.
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Finanzen III | Prof. Dr. Helmut Gründl | WiSe 2017/2018 18
Aufgabe IV
c) “Die Eigenkapitalgeber einer Firma haben den Anreiz, Risiko in Kauf zu nehmen, auch wenn dies den Fremdkapitalgebern
schaden könnte. Deshalb sollten sämtliche Entscheidungen in der Firma gemeinsam von Eigen- und Fremdkapitalgebern
gefällt werden.“
Lösungsskizze
Risk Shifting-Problematik angesprochen (bei beschränkter Haftung)
Rechtsordnung: Eigentümer entscheiden über die Unternehmenspolitik. Dies ist hier der Kern der Problematik
Gemeinsame Entscheidung von EK- und FK-Gebern könnte in der der Tat Unternehmensgesamtwert maximieren. Ein größerer
Wert dann grundätzlich so zwischen EK- und FK-Gebern verteilt werden, dass es allen besser geht.
0,5∗(500+1000)
a) −𝑋 ≥0 𝑋 ≤ 625
1,2
b) Ja, da 600 < 625.
Ein Unternehmer (mit beschränkter Haftung) kann folgendes einperiodige Projekt mit dem folgenden Zahlungsprofil
durchführen:
Zustand 1 2
Wahrscheinlichkeit 𝑝 1−𝑝
Investitionsprojekt 𝑋 2𝑋
Alle Beteiligten sind risikoneutral, der risikolose Zins beträgt 5%. Die beiden Umweltzustände sind gleich wahrscheinlich,
und die Anfangsauszahlung beträgt 300.
a) Wie hoch ist der minimale Wert 𝑋, der das Projekt vorteilhaft macht?
b) Nehmen Sie an, dass die Anfangsauszahlung komplett durch rationale Investoren zu einem Zins von 5%
fremdfinanziert wird. Wie hoch ist nun der minimale Wert 𝑋, der das Projekt vorteilhaft macht?
c) Sei 𝑋 = 400. Wie hoch muss der Kapitalanteil rationaler externer Eigenkapitalgeber mindestens sein, wenn diese
die komplette Anfangsauszahlung finanzieren?
b) 𝑋 = 300 ∗ 1,05 = 315 Fremdkapitalgeber bekommen gemäß Aufgabenstellung stets 315. EK-Geber setzen ja
kein Eigenkapital ein. Von daher ist es für sie vorteilhaft, in einem Zustand eine positive Zahlung zu bekommen.
Insofern ist X=315 vorteilhaft. Die EK-Geber erhalten ein „free lunch“ im Zustand 2.
c) Sei 𝑋 = 400.
315
Externe Eigenkapitalgeber erhalten den Anteil 𝑎 des Zahlungsstroms: 𝑎 = = 0,525
600
Eine Firma mit beschränkter Haftung rechnet mit folgendem Zahlungsprofil in einer Periode:
Zustand 1 2
Wahrscheinlichkeit p 1−𝑝
Investitionsprojekt 100 800
Alle Beteiligten sind risikoneutral, der risikolose Zins beträgt 5%. Nehmen Sie zusätzlich an, dass die Firma in der
nächsten Periode Zahlungsverpflichtungen in Höhe von 𝑌 (Nennwert und Zinsen) zu erfüllen hat.
a) Sei 𝑌 = 150 und 𝑝 = 0,5. Wie hoch ist der Marktwert des Fremdkapitals?
b) Sei 100 ≤ 𝑌 ≤ 800. Stellen Sie den Marktwert des Eigenkapitals als Funktion von 𝑝 und 𝑌 dar.
1−𝑝 800−𝑌
b) 𝑀𝑊 𝐸 =
1,05