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Sportvorſchrift
für das Heer
Sportvorſchrift
für das Heer
e) Kräftigungsübungen.
. Liegeſtütz vorlings, Anhocken und Strecken der Beine (Abb. ):
gekreiſt. Das Kreiſen kann mit geſchloſſenen Beinen ſowie mit Grät-
ſchen, Senken und Schließen der Beine ausgeführt werden.
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. Rückenlage, ſc h n e l l e s - u n d )
R u m p f ſo gehoben, daß die
Hände die Füße berühren.
. Rückenlage, Rumpfheben und -ſenken (Abb. ):
Das Rumpfheben wird anfangs mit gebeugtem und ſpäter mit ge-
ſtrecktem Körper ausgeführt, beim Heben mit geſtreckten Körper
Das Beugen der Arme wird langſam, das Strecken ſchnell aus-
geführt.
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. )
Z w ei ſtehen ſich mit Handfaſſen gegenüber und führen
gleichzeitig ein tiefes Kniebeugen, der eine links und der andere
rechts aus. Beim Beugen links wird das rechte Bein vorgeſpreizt.
. Streckſitz und Beinkreiſen als Partnerübung (Abb. ):
Zwei Übende, der eine mit gegrätſchten, der andere mit geſchloſ-
ſenen Beinen, ſitzen ſich ge-
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g e n ü b e r .ſchloſſenen Beine liegen zwiſchen den gegrätſchen.
Beide Übende führen fortgeſetzt ein Beinheben, Grätſchen, Senken
und Schließen der Beine aus. Beim Schließen der Beine darf der
Boden nicht berührt werden. Dieſelbe Übung kann auch mit ge-
ſchloſſenen Beinen ausgeführt werden.
Gewicht kreiſt rechts-hinten tief und vorn-links hoch; vor dem Kör-
per ſind die Arme geſtreckt, über dem Kopf gebeugt.
. Wurf auf dem Stand.
Nach ein- bis zweimaligen Kreiſen wird das Gewicht mit ge-
ſtreckten Armen über die linke Schulter nach hinter abgeworfen
(Bild ).
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d) Übungen mit der Scheibenhantel (Abb. u. ).
Beim Üben muß zu beiden Seiten des Übenden Hilfeſtellung ſte-
hen, um ein Rückwärtsfallen der Hantel zu verhüten.
. Stoßen ein- und beidarmig.
. Reißen ein- und beidarmig.
a) Neck.
. Klimmziehen am griffhohen Gerät. Es iſt mit Kamm- und Riſtgriff
zu üben, das Kinn muß über die Reckſtange gehoben werden.
. Aufſchwung aus dem Stand
. Wende links und rechts (Abb. ) } am k o p f h o h e n
G erä t
. Hocke
. Ungleicharmiges Aufſtemmen (Abb. ).
b) Barren hüft- bis bruſthoch:
. Armbeugen und -ſtrecken im Stütz (Abb. ).
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. Hocke (Abb. ).
. Freies Aufſpringen und Niederſprung vorwärts (Abb. ).
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. Freiſprung bis zur Pferdhöhe von 1,10 m (Abb. ).
e) Pferd oder Kaſten lang:
. Aufhocken mit einem Fuß und Laufen über
den Rücken des Geräts mit Niederſprung vorwärts
oder Überſpringen eines vorgeſtellten Hinderniſſes
(Abb. ).
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. Aufhocken mit beiden Füßen, Fallen in den Liegeſtütz vorlings
und Grätſche.
. Rieſengrätſche-
f) Tau und Stange:
Klettern und Hangeln ſind beſonders kraftgebende Übungen.
Beim Klettern iſt auf richtigen Kletterſchluß zu achten. Hangeln
kann auch am Doppeltau geübt werden.
g) Hindernisſtaffeln:
Bei den Hindernisſtaffeln werden die Turngeräte als Hinderniſſe
betrachtet. Durch entſprechende Zuſammenſtellung von Geräten uſw.
werden Hindernisbahnen aufgeſtellt, die möglichſt ſchnell im Wett-
kampf überwunden werden. Sie werden überſprungen, überklettert,
unterkrochen und überſtiegen. Bei ſchwierigen Übungen ist Hilfe-
ſtellung zu geben.
Staffelbeiſpiele einfachſter art:
. Überklettern des hüfthohen Barrens und Flanke über das Pferd.
. Bockſpringen über einen Mann, Aufhocken oder freies Aufſprin-
gen auf ein langgeſtelltes Pferd mit Laufen über den Rücken des
Pferdes und Sprung über ein vorgeſtelltes Hindernis wie
Sprunglatte oder hohes Pferd.
. Überklettern des ungleichgeſtellten Barrens, Hocke über ein
Pferd und Laufſprung über eine Sprunglatte.
. Flanke über ein Pferd, Wende über einen Barren und Auf-
ſchwung am Reck. Wende ab.
. Unterkriechen einer Bank oder anderer Hinderniſſe, Freiſprung
über ein quergeſtelltes Pferd und Klettern oder Hangeln am Tau.
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. Bodenturnen.
Die Bodenübungen machen den Körper geſchmeidig. Sie ſollen
nur auf weicher Unterlage ausgeführt werden. Schwierige Boden-
übungen, wie Überſchläge vorwärts ſowie freie Überschläge (Sal-
tos) dürfen nur von Leuten, welche die notwendige körperliche
Vorbereitung und Eignung beſitzen, betrieben werden.
. Rolle vorwärts (Abb. ):
Übungsmöglichkeiten:
a) Rolle vorwärts aus dem Angehen und Anlaufen,
Übungsmöglichkeiten:
a) Hechtrolle aus dem Angehen (Abſprung mit beiden Füßen).
b) Hechtrolle aus dem Anlaufen (Abſprung mit beiden Füßen).
c) Hechtrolle über bis nebeneinanderliegende Leute (Bretter).
d) Hechtrolle über bis nebeneinanderkniende Leute (Bänke).
. Handſtand.
Die Hilfeleiſtung hält den Übenden feſt.
. Überſchlag vorwärts,
zunächſt zu erlernen mit Stütz der Hände vor, dann auf der Bank,
ſchließlich ohne Bank.
. Überſchlag ſeitwärts (Radſchlagen).
. Der freie Überſchlag vorwärts (Salto).
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. Übungen an der Sproſſenwand.
Die Übungen an der Sproſſenwand ſind vorwiegend Dehnübungen.
B. Leichtathletik
. Durch die Übungen der Leichtathletik lernt der Soldat die
natürlichen Bewegungen des Laufens, Springens und Werfens
zweckmäßig und kraftſparend auszuführen und dadurch ſeine Leiſ-
tungsfähigkeit auf allen Gebieten des militäriſchen Dienſtes zu ſtei-
gern.
Anzuſtreben iſt eine vielſeitige Schulung möglichſt unter Hinzu-
nahme von freiwillig zu betreibenden Übungen. Durch Wettkämpfe
und Leiſtungsmeſſungen in den Übungsſtunden ſoll der Ehrgeiz des
Soldaten in geſunder Weiſe gefördert und ſein freiwilliger Einſatz
bis zur Aufbietung der letzten Kräfte erreicht werden.
. Der Lauf.
a) Allgemeines: Der Lauf iſt die wertvollſte Übung. Durch ihn
werden Ausdauer und Schnelligkeit erworben und die inneren Or-
gane (Herz, Lunge, Blutkreislauf) beſonders angeregt und entwickelt.
Beim Laufen iſt eine lockere und ſchwungvolle Bewegung anzuſtre-
ben und jede unnötige Spannung oder Verkrampfung der Muskulatur
zu vermeiden. Beſonders iſt auf ein volles Ausſchwingen der Beine
nach vorn zu achten (Abb. ). Je ſchneller der Lauf iſt, um ſo mehr
ſcheibt ſich der Oberkörper nach vorn, um ſo kräftiger werden die
Beine beim Abſtoß geſtreckt und um ſo kräftiger ſchwingen die Arme
(Abb. ). Bei langſamem Lauf iſt der Oberkörper aufrecht, Arme
und Beine ſchwingen leicht und locker. Die Füße zeigen in Laufrich-
tung. Bei ſchnellſtem Lauf ſetzt der Fuß federnd mit dem Ballen
auf, bei mittelſchnellem und langſamem Lauf wird der Fuß mit der
ganzen Sohle aufgeſetzt und nach vorne
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abgerollt. Die Atmung erfolgt durch Mund und Naſe. Auf gründ-
liche Ausatmung iſt zu achten.
b) Lehrweiſe: Der richtige Laufſtil wird durch folgende Laufübungen
erworben:
1. Ungezwungenes Laufen in langſamem Tempo auf der Lauf-
bahn (jeder ebene Platz iſt geeignet).
2. Laufen mit kurzen, lockeren Schritten auf den Fußballen
(Fußballenlauf), um die erforderliche Lockerheit der Bein-
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. Der Sprung.
Der Sprung iſt ſeiner Ausführung nach ein Schrittſprung,
Hoch- oder Weitſprung.
a) Der S ch r i t t ſ p r u n g. Der Schrittſprung erfolgt über
niedrige Hinderniſſe bis etwa 90 cm Höhe aus dem Lauf
Der Anlauf beim Hochſprung iſt ein lockerer Lauf, bei dem die
letzten drei bis vier Schritte kraftvoll ausgeführt werden.
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c) Der Weitſprung. Der Weitſprung iſt ein Hockſprung, bei
dem zum Landen die Unterſchenkel vorgeworfen werden.
Um nicht zurückzufallen, ſchwingt der Springer beim Her-
unterkommen die Arme nach vorn und ſchiebt die Knie nach
vorn durch (Abb. , Abb. ).
Der Anlauf beim Weitſprung iſt ein Steigerungslauf,
. Der Wurf.
Bei allen Würfen iſt das Zurückwerfen des Gerätes zum Üben-
den verboten. Das Wurffeld iſt vorn und an den Seiten von Üben-
den freizuhalten.
a) Der Handgranatenwurf. Der Handgranatenwurf wird als
Weit- und Zielwurf geübt.
W ua ruf s d g r a n a t eſt, aber nicht
krampfhaft in der Wurfhand gehalten. Das Körpergewicht ruht
auf dem rechten Bein, der Oberkörper iſt leicht vorgeneigt und in
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der Hüfte abgebeugt. Der Wurfarm iſt faſt geſtreckt zurückgenommen
(Abb. ).
Beim Abwurf wird zunächſt das linke Bein gehoben und
dadurch der Körper weit aus der Wurfrichtung zurückbewegt. Mit
dem Wiederaufſetzen des linken Beines wird das rechte geſtreckt,
die rechte Hüfte und Schulter nach vorn geworfen und der Wurf-
arm ſchlagartig an der rechten Seite des Kopfes vorbei nach vorn
geriſſen (Abb. ).
Wurf mit Anlauf: Der Anlauf beträgt 15–20 m. Er iſt ein
Steigerungslauf, bei dem die letzten bis Schritte ſo ausgeführt
werden, daß das rechte Bein über das linke ſetzt (Kreuzſchritt) und
der Werfer auf dieſe Weiſe in die Abwurfſtellung gelangt. Beim
Anlauf wird die Handgranate vor dem Körper getragen. Zur Ver-
meidung von Schulter- und Ellenbogenverletzungen ſind zu An-
fang nur leichte Würfe, erſt ſpäter Leiſtungswürfe auszuführen.
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Lehrweiſe des Handgranatenwurfes:
1. Vorbereitende, leichte Würfe aus dem Stand zur Erler-
nung der Körper- und Armarbeit.
2. Wurf aus dem Angehen, Üben des Kreuzſchrittes.
3. Wurf aus leichtem Anlauf, Üben des Kreuzſchrittes.
4. Der ganze Wurf mit Anlauf, Feſtlegung einer Zwiſchen-
marke beim Beginn des Kreuzſchrittes.
5. Handgranatenzielwürfe.
b) Das Kugelſtoßen. Der Werfer ſteht mit der linken Seite zur
Wurfrichtung. Die Kugel liegt auf den Fingerwurzeln, der Dau-
men iſt abgeſpreizt.
Das rechte Bein iſt gebeugt, der Oberkörper leicht vorgeneigt, die
Kugel liegt an der rechten Schulter (Abb. ). Beim Abwurf
hebt ſich das linke Bein und faßt etwas links der Wurfrichtung am
vorderen Kreisrand Boden. Der Stoß erfolgt durch ſtarkes
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Strecken des rechten Beines, durch Vorhochbringen der ganzen
rechten Wurfſeite über das geſtreckte, ſtemmende linke Bein
(Abb. ) und durch gerades Ausſtoßen des Wurfarmes im Win-
C. Schwimmen
. Aufſicht und Einteilung. Beim Schwimmunterricht iſt ein Of-
fizier- oder ein als Schwimmlehrer ausgebildeter Unteroffizier als
Aufſichthabender zu beſtimmen. Er trägt die Verantwortung und
veranlaßt die Durchführung der notwendigen Sicherheitsmaßnah-
men.
. Sicherheitsmaßnahmen. Der Aufſichthabende und das Lehr-
perſonal haben folgende Vorſchriften zu beachten:
a) Ohren-, Augen- und Hautkranke dürfen ohne ärztliche Ge-
nehmigung nicht ins Waſſer gehen;
b) Leute, die krank geweſen ſind, müſſen beſonders beobachtet
werden;
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c) die Leute dürfen nicht mit vollem Magen oder erhitzt ins
Waſſer gehen;
d) nach großen Anſtrengungen (Marſch) oder wenigen Schlaf
(Wache) müſſen Anſtrengungen beim Schwimmen vermieden
werden;
e) bei niedriger Waſſertemperatur dürfer Bäder im Freien
nicht zu lange dauern. Bei Dauerſchwimmen iſt zur Vermin-
derung der Wärmeentziehung die Haut vorher einzufetten.
Die Standortälteſten geben Sicherheitsbeſtimmungen entſprrechend
den örtlichen Verhältniſſen heraus. Der Aufſichthabende hat ent-
ſprechend den allgemeinen Sicherheitsbeſtimmungen die Einteilung
der Truppe, die Verteilung auf das Freiſchwimmer- und Nicht-
ſchwimmerbecken, den Wechſel der Abteilungen, die Einteilung des
Lehrperſonals und des Rettungsdienſtes (letzteres, wenn nötig, im
Benehmen mit dem Bademeiſter) anzuordnen. Die Sicherheitsbe-
ſtimmungen ſind für Hallenbäder dann ſinngemäß abzufaſſen, wenn der
Zivilbademeiſter nicht die Aufſicht führt.
Beſondere Maßnahmen ſind beim Schwimmen außerhalb der An-
ſtalt zu treffen. Rettungsſchwimmer, die neben den Schülern ſchwim-
men, ſind zweckmäßig durch helle Kappen kenntlich zu machen. Ein
Rettungsboot (breiter Holzkahn) muß vorhanden ſein. Kanus und
Faltboote eignen ſich nicht als Rettungsboote. Bei tiefem und un-
durchſichtigem Waſſer iſt es zweckmäßig, Schwimmſchüler, die be-
reits ohne Leine ſchwimmen, durch Korken oder Blaſen wie beim
Tauchen zu ſichern. Bei Sprüngen
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ins Waſſer mit unbekannter Tiefe iſt Vorſicht geboten. In jeder An-
ſtalt ſind auszuhängen:
a) die Sicherheitsbeſtimmungen für die betreffende Anſtalt,
b) die Tafeln der D.L.R.G. für die Wiederbelebung Ertrin-
kender.
Nichtſchwimmunterricht.
. Das Ziel der Ausbildung iſt das Erlernen des Bruſtſchwim-
mens und des volkstümlichen Rückenſchwimmens.
Lehrweiſe: Der Unterricht wird in ſeichtem Waſſer ohne Gerät
erteilt. Die geräteloſe Ausbildung hat den Vorzug der Natürlich-
keit und die Möglichkeit der Maſſenausbildung. Sie ſteigert das
Sicherheitsgefühl des Schülers. Zuerſt iſt den Schülern durch
Waſſergewöhnung mit Ruhe und Geduld über körperliche und ſee-
liſche Hemmungen wegzuhelfen. Trockenſchwimmübungen haben ſchnel-
ler beizubringen. Die einzelnen Übungen ſind zuerſt auf dem Lande
und anſchließend im Waſſer vorzunehmen.
. Übungen zur Gewöhnung ans Waſſer. Der Schüler muß er-
kennen, daß ſein Körper faſt ohne Bewegung der Arme und Beine
an der Oberfläche bleibt, ſobald die Lungen mit Luft gefüllt ſind.
Ruhiges und richtiges Atmen iſt hierbei die erſte Vorbedingung.
Folgende Übungen dienen als Anhalt:
a) Stehen und Gehen im ſchultertiefen Waſſer, tiefes Ein-
und Ausatmen.
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b) Tauchen:
1. Kurzes Eintauchen des Kopfes unter Waſſer, ſofortiges
Auftauchen.
2. Einatmen, Untertauchen, einige Sekunden unter Waſſer
bleiben, Ausatmen unter Waſſer.
3. Beim Tauchen Augen öffnen, Suchen nach Tellern uſw.
Tempo „und“: Anwinkeln der Arme und Hände unter der Bruſt,
gleichzeitig Anhocken der Beine mit geöffneten Knien.
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Tempo „ “: Seitgrätſchen und Schließen der Beine, gleichzeitig
Vorführen der Hände mit Ausatmung.
ohne Leine neben dem Boot bzw. in der Anſtalt neben einem Frei-
ſchwimmer (möglichſt Rettungsſchwimmer). Gleichzeitig iſt der Sprung
(Fußſprung oder Paketſprung) (Abbildung ) (nicht Kopfſprung)
an der Leine von der Treppe, vom Beckenrand und 1 m-Brett zu
üben. Sprünge von höheren Brettern ſind vor Ablegen der Frei-
ſchwimmerprüfung verboten.
. Freiſchwimmerprüfung. Wenn der Schüler mehrmals Minu-
ten ohne Unterbrechung geſchwommen iſt, legt er die Freiſchwimmer-
prüfung
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ab. Sie wird von einem Offizier abgenommen und beſteht aus
Minuten Dauerſchwimmen in Bruſt- und volkstümlichen Rücken-
ſchwimmen, das mit einem beliebigen Sprung aus 1 m Höhe beginnt.
Freiſchwimmenunterricht.
. Schwimmarten. Die Sicherheit im Bruſt- und Rückenſchwim-
men wird durch ſtändige Übung (Streckenſchwimmen, 100–300 m)
erhöht, gleichzeitig wird dadurch Schnelligkeit erworben. Schwimm-
ſchüler, die weitere Schwimmarten beherrſchen, werden beim Stre-
ckenſchwimmen in Stil und Technik dieſer Schwimmarten verbeſſert.
D. Boxen
. Der Boxkampf dient der militäriſchen Ausbildung und Er-
ziehung, indem er den Willen und die Fähigkeit zum Kampf mit
dem Gegner entwickelt. Durch das Boxen wird die geiſtige und
körperliche Regſamkeit, das Selbſtvertrauen, die Härte, die
Schnelligkeit und die Gewandtheit gefördert. Der im Boxen aus-
gebildete Soldat verfügt über ſo viel geiſtige und körperliche
Kräfte, daß er für den Nahkampf mit der Waffe gut vorgebildet
iſt.
. Die . Ausbildungsſtufe umfaßt alle Übungen der Boxſchule,
die ohne Handſchuhe ausgeführt werden können. In dieſer Ausbil-
dungsſtufe bildet das Boxen eine wichtige Ergänzung der Körper-
ſchule und iſt Hand in Hand mit dieſer zu betreiben.
. Die Boxſtellung iſt die Ausgangsſtellung für Angriff und
Verteidigung. Das rechte Bein ſteht etwa eine Schrittlänge rechts-
rückwärts des linken Beines, wobei das linke Bein auf der vollen
Sohle, das rechte bei gehobener Ferſe auf dem Ballen ruht, die
Fußſpitzen zeigen nach vorn, die Knie ſind locker und wenig ge-
beugt, das Gewicht iſt gleichmäßig auf beide Beine verteilt
(Abb. ), der Oberkörper ſteht beinahe aufrecht, die linke Schul-
ter ſteht wenig vor der rechten. Der linke Arm als Angriffsarm iſt
faſt rechtwinklig geſtellt. Die Hand iſt in Höhe der linken Bruſt-
warze vorgeſchoben. Die Rechte ſteht deckend vor dem Körper,
dicht unterhalb des Kinns. Beide Fäuſte ſind geballt, der Daumen
liegt außen an Zeige- und Mittelfinger an (Abb. ).
. Die Beinarbeit: Eine ſchnelle Arbeit der Beine iſt das uner-
läßliche Mittel des Boxers entweder zum Angriff überzugehen o-
der ſich dem Angreifer zu entziehen. Die Beine befinden ſich in
– –
ſtändiger Bewegung, ein Kreuzen der Beine oder Aneinanderzie-
hen der Füße iſt falſch. Man unterſcheidet folgende Trittbewegun-
gen:
. Schritt rückwärts: der hintere Fuß weicht einen Schritt
rückwärts, der vordere ſetzt nach.
Schritt vorwärts: umgekehrt.
Schritt nach rechts ſeitwärts: der rechte Fuß beginnt.
. Der gerade Stoß: Der Arm geht unter ſtarkem Druck der
Schulter auf das Ziel (Kopf oder Körper). Die Fauſt trifft mit
voller Knöchelpartie und wird im letzten Augenblick ſo gedreht,
Sp o r tſcv ho rr i frt
– –
2. A. ſchlägt linken Aufwärtshaken nach dem Körper – V.
deckt mit dem rechten Handrücken oder Unterarm.
3. A. ſchlägt rechten Aufwärtshaken nach dem Körper – V.
deckt mit dem linken Handrücken oder Unterarm.
. D o pſcphe llä Eg ei n: ſeitiger, wenn die
Schläge nicht nur einzeln angewandt werden. Deshalb empfiehlt
es ſich häufig, mehrere Schläge nacheinander in Form von Dop-
pelſchlägen anzubringen. Sie werden aus dem Stand und aus der
Beinarbeit heraus geübt:
1. Linker Gerader nach dem Körper, links Gerader nach dem
Kopf.
2. Linker Haken nach dem Körper, linker Haken nach dem
Kopf.
3. Linker Gerader nach dem Kopf, rechter Gerader nach dem
Kopf.
4. Linker Gerader nach dem Körper, rechter Gerader nach
dem Kopf.
5. Linker Haken nach dem Körper, rechter Haken nach dem
Kopf.
6. Linker Haken nach dem Kopf, rechter Haken nach dem
Kopf.
7. Linker Haken nach dem Kopf, rechter Aufwärtshaken nach
dem Körper.
. Schattenboxen (Scheinkampf). Der Schüler wiederholt hier alles, was er
bisher erlernt hat; in zwangloſer, ſelbſtgewählter Folge, wobei der Lehrer auf
flüſſige Beinarbeit und ſaubere Schlagtechnik achtet.