Gesetzeslage:
Neben moralischer Verpflichtung Erste Hilfe zu leisten, gibt es in Österreich auch eine
gesetzliche Verpflichtung
§ 94 STGB: im Stich lassen eines Verletzten
§ 95 STGB: Unterlassung der Hilfeleistung
§ 4 STVO: Verpflichtung zur Hilfeleistung
Grundausstattung Ersthelfer:
Hausapotheke:
Rettungskette:
1) Lebensrettende Sofortmaßnahme
in einer Gefahrenzone
bei Bewusstlosigkeit
bei Atem – Kreislauf – Stillstand
bei starker Blutung
um einen Schock zu vermeiden
2) Notruf
• Wo ist der Notfallort? (Genaue Beschreibung, wenn möglich, Auf Straße, Kilometerangabe,
Fahrtrichtung, Wohnung - Adresse, Stockwerk…)
• Was ist geschehen? (z. B. Ein Verletzter liegt am Boden und, … Wenn Verdacht auf
gefährliche Substanzen besteht, ebenfalls angeben)
• Wie viele Verletzte? (Information ist sehr wichtig, damit genügend Sanitäter und Ärzte
ausgesendet werden, z. B. Massenkarambolage, Feuerkatastrophe)
• Wer ruft an? (Namen nennen, und ev. Telefonnummer durchgeben, So kann man erreicht
werden und Hilfestellung per Telefon gegeben werden)
Notruf (122 in Österreich, 112 in Deutschland) durchführen und den Rat der
Fachleute befolgen.
Vergewissern, ob nachrutschende Massen vorhanden sind.
Keinen Alleingang wagen und nicht ohne Seilsicherung tätig werden.
Mit geeignetem Werkzeug (keine Spitzhacke) sich zum Verschütteten vorarbeiten.
Zuerst Kopf und Brustkorb, dann den ganzen Körper ohne Werkzeug freilegen (nicht
an Armen und Beinen ziehen!)
Gekreuzte Ski oberhalb der Unfallstelle gut einsehbar in den Schnee verankern
Bergung: Der Patient muss so schonend wie möglich in eine Position gebracht
werden, die lebensrettenden Maßnahmen erlaubt.
Beachte: Die Form der Bergung richtet sich immer nach der Art des Unfalls (Hergang)
und nach der Verletzung (Verdacht) des Verunglückten
Retten – Bergung: Der Patient muss so schonend wie möglich in eine Position gebracht
werden, die lebensrettenden Maßnahmen erlaubt.
Retten - Bergen: Von den Beinen her dem Verletzten nähern Bewusstseinskontrolle
durch: Ansprechen, Berühren, Zufügen eines Schmerzreizes am Handrücken Wenn der
Verunglückte bei Bewusstsein ist, erklären, was man macht
Bergen aus der Gefahrenzone:
Sie müssen einen Patienten immer dann bergen, wenn eine Absicherung der
Unfallstelle nicht ausreichend möglich ist.
Wegziehen in Bauchlage
Wegziehen in Rückenlage
Rautegriff aus dem Auto
Eigenschutz geht vor Fremdschutz! Denken sie immer an ihre eigene Sicherheit! Nur
ein lebender Ersthelfer ist ein guter Ersthelfer!
Wenn sie einen Patienten aus der Gefahrenzone geborgen haben, müssen sie die
Kontrolle der Lebensfunktionen abschließen.
Unterarmgriff:
1. Der Ersthelfer überkreuzt die Beine der Verletzten
2. Er legt einen Arm des Verletzten auf die Brust
3. Der Oberkörper des Verletzten wird behutsam in aufreche Haltung gebracht
4. Weiteres Vorgehen wie bei normalen Rautekgriff
CAVE – Bergung: Mit Rautekgriff nur wenn kein Verdacht einer Wirbelsäulenverletzung
besteht
Sturzhelm: Schützt Kopf, überträgt jedoch die Wucht des Aufpralls auf HWSIst
Verunglückter bewusstlos, verhindert Helm Überprüfung der Atem und Kreislaufzeichen-
Weiter besteht bei Erbrechen Erstickungsgefahr- Grundsätzlich gilt: der Helm muss
abgenommen werden, wenn die Notfalldiagnose nicht gestellt - oder die lebensrettenden
Sofortmaßnahmen nicht durchgeführt werden können
Helmabnahme: In Rückenlage, Möglichst zwei Helfer, Bewusstseinslage prüfen, Hilferuf
(Zweithelfer)
Helmabnahme mit zwei Helfern: Während Helmabnahme sorgt der zweite Helfer für
Fixierung des Kopfes, er fixiert Nacken und Kinn
Notfall bei
Schwerer Verletzung
akutem, lebensbedrohlichen Erkrankungszustand
bei Vergiftung
Ohne sofortige Hilfestellung sind erheblich gesundheitliche Schäden oder der Tod des
Patienten zu befürchten.
Zur Beurteilung jedes Patienten und zur Einleitung der lebensrettenden Sofortmaßnahmen
dienen nachstehende Faustregeln:
Beurteilungsschema GABI Handlungsschema ABCD
G = Gibt er Antwort? A = Atemwege frei machen!
A = Atmet er? B = Beatmen!
B = Blutet er? C = Compression!
I = Ist sein Puls spürbar? D = Defibrilation!
Notfalldiagnose A
Bewusstsein –
Atmung +
Kreislauf +
Patient ist bewusstlos – Stabile Seitenlagerung
Notfalldiagnose B
Bewusstsein –
Atmung –
Kreislauf +
Patient hat einen Atemstillstand – Beatmung
Notfalldiagnose C
Bewusstsein –
Atmung –
Kreislauf –
Patient hat einen Kreislaufstillstand – Beatmung + Herzmassage
Bewusstlosigkeit:
Ursachen1: Gewalteinwirkung auf den Kopf (mit oder ohne bleibende Schäden –
intrakranieller Druckanstieg), Schlaganfall (Massenblutung, Infarkt), Kardiale Ursachen
(Herzinfarkt, Arrhythmie, Klappenschäden), Vergiftungen, Im Rahmen von Krampfanfällen
Ursachen 2: Stoffwechselstörungen (Leberkoma), Diabetes, Elektrolytentgleisung, Strom,
Unterkühlung, Hitze
Ursachen 3: Fremdkörper, Schleim, Behinderung der Lungenbewegung/ Pneumothorax,
Lähmung der Atemmuskulatur – Tetanus, Nervenlähmung – HSW Bruch, Verschüttung,
Einklemmung
Feststellung der Bewusstlosigkeit: Person reagiert nicht auf ansprechen, Reagiert nicht
auf mechanische Reize (Zug, Druck, Schmerz) – Übergang in komatösen Zustand,
Muskulatur meist schlaff, Erhöhte Muskelspannung nur in Ausnahmefällen (Epilepsie,
Schädel – Hirntrauma)
Vorgehen bei Notfalldiagnose Bewusstlosigkeit:
Stabile Seitenlage
Notruf 144, 122
Nochmalige Kontrolle der Lebensfunktionen; beibehalten der Seitenlage und andere
lebensrettende Sofortmaßnahmen
Weitere Schockbekämpfung
Atem und Kreislaufkontrolle nach jeweils 1 Minute
Beim Verletzten bleiben und ihn betreuen
CAVE Bewusstlosigkeit:
Die Lagerung eines Notfallpatienten richtet sich nach seinem Zustand unter
Berücksichtigung möglicher Komplikationen.
Dazu sind folgende Fragen zu beantworten:
Bewusstlosigkeit bei Spontanatmung?
(Eventuell ohne äußere erkennbare Ursache)
Schock?
Atemnot?
Wirbelsäulenverletzung?
Blutungen aus größeren Gefäßen?
Herz – Kreislauf – Stillstand ?
Vergiftung?
Pneumothorax : Wenn Luft in den Spalt zwischen Rippenfell und Lungenfell eindringt – sei
es von außen durch Verletzung oder durch Platzen von Lungenbläschen – fällt die Lunge
durch ihre Elastizität in sich zusammen. Die Atembewegung der Brustwand wird nicht mehr
auf die Lunge übertragen, die betroffene Lungenseite funktioniert nicht mehr. Man spricht
dann von einem Pneumotorax (zusammengefallene Lunge).
Stabile Seitenlagerung
Säuglinge, Kleinkinder, Schulkinder: Die stabile Seitenlage darf bei Kindern ab dem
Schulalter angewendet werden Säuglinge und Kleinkinder sollten in die stabile Bauchlage
gebracht werden
Säuglinge und Kleinkinder:
Es geht um Minuten: Mit jeder verstrichenen Minute schwinden die Aussichten eine Person mit
Kreislaufstillstand zu retten, Je früher reanimiert + defibrilliert werden kann, desto höher die
Überlebenschance
Gehirn
Das Gehirn ist in Hinblick auf die Durchblutung und Sauerstoffzufuhr das
empfindlichste Organ des menschlichen Körpers
Es macht nur ca. 2 % unseres Körpergewichtes aus, benötigt aber 25 % des
Herzminutenvolumens
Die Zellen des Gehirns sind bei einer Unterbrechung der Sauerstoffzufuhr meist nur 5
Minuten überlebensfähig
Danach ist mit irreversiblen Schädigungen oder dem Tod der Zellen zu rechnen
Der Erfolg von der Wiederbelebung ist daher entscheidend von der Zeit bestimmt,
innerhalb der es gelingt, einen für das Gehirn ausreichenden Kreislauf aufzubauen
Bei einer Verminderung einer Durchblutung oder O2 Zufuhr stellt das Gehirn
stufenweise seine Funktionen ein.
Eine Erfassung dieser Ausfälle lässt uns einerseits die Schwere der Beeinträchtigung,
andererseits aber auch den Verlauf zum Besseren oder Schlechteren erkennen.
Hypertrophe Kardiomyopathie:
Muskelverdickung
Versteifung
90% genetisch
Dilatative Kardiomyopathie:
Herzerweiterung
Pumpschwäche
30-40% genetisch
Kardiomyopathie
Primäre Formen
(unklare Ursache)
Sportherz
Trainingsbedingte Anpassung des Herzmuskels
Ursachen für einen plötzlichen Herztod im Sport
Hypertrophe Kardiomyopathie
Koronare Herzkrankheit (Herzinfarkt)
Herzrhytmusstörung
Aortenaneuyrisma
Herzmuskelentzündung
Herzbeuteltamponade
Die Häufigkeit des plötzlichen Herztodes bei Jugendlichen und Jungen Erwachsenen
ist relativ gering, nur bei einer zugrunde liegenden Herzerkrankung und bei älteren
Menschen wird eine höhere Prävalenz erreicht
Retrospektive Untersuchungen in den USA zeigen, dass die Häufigkeit bei jungen
Sportlern unter 1:100 000 pro Jahr liegt
Das Risiko steigt jenseits des 35. Lebensjahres deutlich an.
Insgesamt sind Männer häufiger als Frauen betroffen
Auffällig ist, dass die plötzlichen Todesfälle häufig während körperlicher Belastung
auftreten
Das relative Risiko für einen plötzlichen Herztod steigt mit hoher Belastungsintensität
um das bis zu 56 – Fache.
Für Trainierte ist es allerdings deutlich geringer
Das bedeutet, dass körperliche Aktivität transient das Risiko für den plötzlichen
Herztod erhöht, dieses aber besonders bei solchen Personen ausgeprägt ist, die
keiner regelmäßigen körperlichen Belastung nachgehen
Unmittelbarer Beginn der CPR, wenn man nicht sicher ist, ob der Patient atmet.
(Schnappatmung mit Bewusstlosigkeit)
Keine Pulskontrolle zu Beginn – kostet zu viel Zeit. (Pulskontrolle erst, wenn im EKG
geordnete Herzaktion sichtbar)
Initiale Beatmung entfällt. 2xmalige Beatmung erst nach Herzmassage
Verhältnis 30:2
Herzmassage
Beatmung