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Anhang x: STOB-Verfahren
Network Technology / Implementation / Civil Works
Inhalt
1.1.1 Standortbescheinigungsverfahren
Ortsfeste Sendeanlagen mit einer äquivalenten isotropen Sendeleistung von mehr als 10 WEIRP dürfen nur mit
einer Standortbescheinigung betrieben werden. Diese stellt sicher, dass die Sendeanlage die gesetzlichen
Grenzwerte unterschreitet.
Die Verordnung über das Nachweisverfahren zur Begrenzung elektromagnetischer Felder [BEMFV] ist die
rechtliche Grundlage des Standortverfahrens. Die BEMFV verlangt für ortsfeste Funkanlagen die Einhaltung
der Grenzwerte der 26. BImSchV. Die Verordnung regelt zudem Anzeige- und Mitteilungspflichten des
Betreibers für Sendeanlagen mit mehr als 0,1 WEIRP. Die Verordnung enthält einen Gebührenkatalog. Die
durchschnittlichen Kosten je rechnerisch ausgestellte Bescheinigung betragen rund 800 € (Stand 12/2104).
Aufwendungen bei messtechnischen Standortbescheinigungen (s. 1.2.3) liegen in Größenordnungen von
durchschnittlich 2.500€ (Stand 12/2014). Bei Verstößen gegen die BEMFV kann die BNetzA Ordnungsbußen
und Abschaltverfügungen verhängen.
20140507-BestPracti
ce_Festlegung des kontrollierbaren Bereichs_V1.00.pdf
1.1.4.2 Richtfunk-Antennen
Ortsfeste Funkanlagen ohne systembezogenen Sicherheitsabstand benötigen keine Standortbescheinigung.
Die trifft für alle Richtfunkanlagen zu, die in Abhängigkeit von der Eingangsleistung der Spiegelantenne (P in
W) und dem Durchmesser der Spiegelantenne (d in m) folgende Bedingung für die Leistungsflussdichte an
der Antennenfläche erfüllen:
S = 16 x P/πd² < 10 W/m²
Die meisten eingesetzten Richtfunksysteme erfordern keine Sicherheitsabstände.
Sammelmitteilung: Real Estate (H&E) erstellt mit dem NetSite Add-In EMVU-Sammelanzeige eine
monatliche Sammelmitteilung (BEMFV § 4, Abs. 2, Satz 2) über die In- und Außerbetriebnahme von RiFu-
Antennen.
Mitnutzungen/Kolokationsstandorte
Die Koordination bei Mitnutzungssituationen wird seitens TEF/E+ durch den
Fachbereich Real Estate durchgeführt.
Leistungsdimensionierungen
Netsite führt automatisch die aktuell gültigen Leistungsparameter zur BNetzA-Beantragung. Für E-
Plus/NGNP ist bis auf Weiteres die Linkbilanztabelle incl. zugehöriger Betriebsmatrizen gültig. Eine
Harmonisierung ist in Bearbeitung.
Die Sicherheitsabstände unserer Sendeanlagen werden im Rahmen des Standortverfahrens von der
Bundesnetzagentur (Referat 414) festgelegt. Informationen zur Vorgehensweise der BNetzA bei der
Festlegung der Sicherheitsabstände (insbesondere bezüglich der Anwendung des Sektorfaktors bei der
Zusammenfassung von Funksystemen):
Anleitung-Berechn
ung-STOB_Version-2_15-01-2013.pdf
Hinweis: Grundsätzlich erfolgt die Berechnung der Sicherheitsabstände durch die BNetzA anhand des
Sektorverfahrens. Im Einzelfall kann es erforderlich sein, dass standortbedingt die Berechnung anhand einer
Bereichsteilung durchgeführt werden soll. Dieses muss dann der BNetzA im Rahmen der Antragsstellung
mitgeteilt werden. Die BNetzA berechnet dann die erforderlichen standortbezogenen Sicherheitsabstände
durch quadratische Summation sämtlicher systemspezifischer Sicherheitsabstände. Das Sektorverfahren
kommt dabei nicht zur Anwendung. Eine Kombination beider Berechnungsverfahren an einem Standort ist
ebenfalls unzulässig.
Ist das Ergebnis der Vorevaluierung eines STOB-Antrages negativ, d.h. ist davon auszugehen, dass anhand
der dort gewählten Konfiguration keine Bescheinigungsfähigkeit erzielbar ist, stehen unterschiedliche
Optionen zur Verfügung, mit denen die Standortbescheinigung zuteilbar gestaltet werden kann. Dazu gehört
z.B. die Leistungsreduzierung einzelner Systeme in Abhängigkeit ihrer Standortpriorität,
Infrastrukturmaßnahmen am Standort (Umbauten der Antennenträger in Richtung höherer Fußpunkte),
sowie die Durchführung einer messtechnischen Bescheinigung. Hierbei ist zu beachten, dass die
messtechnische Bescheinigung den Ausnahmefall darstellt, der insb. dann relevant ist, falls die alternativen
Optionen hinreichend ausgeschöpft sind. Folgende Punkte sind bei der messtechnischen
Standortbescheinigung von besonderer Bedeutung:
• Die Messung erfolgt entlang der Bezugsebene des im Antrag festgelegten kontrollierbaren Bereiches.
An entsprechenden Messpunkten erfolgt dort eine Überprüfung zur Einhaltung der Grenzwerte nach
26. BImSchV.
• Bei Mitnutzung von Standorten durch weitere Netzbetreiber (Kolokation) erfolgt eine gegenseitige
Abstimmung bzgl. Termingestaltung und technischen Randbedingungen zum zuständigen Referat
des Prüf- und Messdienstes der BNetzA.
• Zur Durchführung der Messung verlangt die BNetzA den operativen Zustand gem. Antragstellung.
Hier muss im eigenen Interesse sichergestellt werden, dass die Worst-Case-Parameter zum
Zeitpunkt der Messung in den Netzelementen eingestellt werden. Anderenfalls erfolgt die STOB-
Zuteilung nur auf die diskret eingestellte Betriebssituation (Beispiel: Tiltwinkel).
• Ggfs. ist bis zur Durchführung der Messung eine Zwischenkonfiguration des Standortes erforderlich,
da insb. ein sofortiger Umbau, oder eine Inbetriebnahme sämtlicher Funksyteme der
Zielkonfiguration nicht möglich ist. In solchen Konstellationen muss die Verwendung einer sog.
Zwischen-STOB, s. 1.2.4, geprüft werden.
Vorgehen
Zwischen-STOB_V1.0.pdf
Hinweis: Bei den angeführten Statuswerten handelt es sich um Kenngrößen des Systems Daylight, die
mittels Prozess-Synchronisation zwischen NGNP und Daylight abgebildet werden.
NGNP-Maßnahmenübersicht
Ist für einen Richtfunk-Link das Kriterium einer Standortbescheinigung erfüllt (Schaubild Kategorie D), so
sind die zugehörigen Netzelemente nach §11.1 BEMFV zu behandeln. Anhand der Parametrisierung wird dazu
die Gleichung in 1.1.4.2 ausgewertet.
Reiter “Antragsdaten”
Reiter „Antennendaten“
Reiter “Mitbenutzung”
Reiter “Dokumente”
Reiter „Bescheinigungen“
Reiter „Betriebsstatus“
1.5 Verschiedenes
1.5.1 Auskunftsersuchen nach Umweltinformationsgesetz (UIG) zu Senderstandorten
Nach UIG erteilen die regional zuständigen Außenstellen der BNetzA auf Antrag von Dritten Auskünfte zu
technischen Daten der Funkanlagen der Mobilfunkbetreiber. Dieses betrifft insb. Kenndaten, welche in der
Antragsstellung zur Erteilung einer Standortbescheinigung angeführt sind. Dazu erfolgt eine formlose
Benachrichtigung der BNetzA an die regionale Stelle der Betreiber, welche die zugehörige Bescheinigung
erwirkt hat. Da bei diesen Anfragen ggfs. Geschäfts-, bzw. Betriebsgeheimnisse der Telefónica betroffen sein
können, ist für die Bearbeitung dieser Vorgänge eine Abstimmung mit den regionalen Ansprechpartnern der
Telefónica (s. 1.2.1) durchzuführen.