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Europäische Zentralbank
Der Aufkauf von Staatsanleihen durch die Europäische Zentralbank (EZB) verstößt
teilweise gegen das Grundgesetz, weil Bundesregierung und Bundestag die EZB-
Beschlüsse nicht geprüft haben. Dieses Urteil hat das Bundesverfassungsgericht am
Dienstag verkündet.
Der Bundesbank ist es demnach untersagt, nach einer Übergangsfrist von höchstens
drei Monaten an der Umsetzung des EZB-Aufkaufprogramms mitzuwirken, sofern der EZB-
Rat in einem neuen Beschluss nicht nachvollziehbar darlegt, dass das Programm
verhältnismäßig ist, heißt es in der Entscheidung.
Mit dem Urteil, das Gerichtspräsident Andreas Voßkuhle verkündete und das mit
sieben zu einer Stimmen erging, hatten mehrere Verfassungsbeschwerden teilweise
Erfolg. Beschwerdeführer sind unter anderen der frühere CSU-Politiker Peter
Gauweiler und AfD-Gründer Bernd Lucke.
Bundesregierung und Bundestag zu Widerspruch "verpflichtet"
Zur Ankurbelung von Konjunktur und Inflation hat die EZB seit März 2015 rund 2,6
Billionen Euro in Staatsanleihen und andere Wertpapiere gesteckt. Nach Ansicht von
Kritikern betreibt sie damit Staatsfinanzierung und Wirtschaftspolitik. Beides ist
ihr verboten.
In der Coronakrise hat die EZB ihre Anleihenkäufe noch einmal deutlich ausgeweitet,
größtenteils aber über andere Programme. Diese seien nicht Gegenstand des Urteils,
betonte Voßkuhle. Auch der Vorwurf der monetären Staatsfinanzierung wurde nicht
bestätigt.
dab/dpa/Reuters
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