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Wann machen die Kindertagesstätten wieder auf? Welche Kinder dürfen zuerst
wiederkommen? Und wie soll der Infektionsschutz gewahrt werden? Antworten auf diese
Fragen erhoffen sich Eltern von mehr als drei Millionen Kindern in Deutschland
sowie Zehntausende Erzieher und Erzieherinnen an diesem Mittwoch.
Als wichtige Grundlage für die Beratungen gilt ein 18-seitiges Papier, das die
Familienminister von Bund und Ländern erarbeitet haben. Es liegt dem SPIEGEL vor
und enthält detaillierte Vorschläge, wie die Betreuung der Kleinsten nach und nach
wieder anlaufen kann. Nur ein konkretes Datum fehlt. Der Fahrplan richtet sich am
Verlauf der Corona-Pandemie aus.
Richtig normal wird es erst in Phase vier
Bis dahin dürften Monate vergehen. Seit Mitte März sind Kitas wegen der Pandemie
bundesweit geschlossen. Sie bieten nur eine Notbetreuung an, vor allem für Kinder
von Eltern mit systemrelevanten Berufen etwa in der Pflege, bei der Polizei oder
Feuerwehr.
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Die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendmedizin warnte: "Kinder und Jugendliche
wurden in den bisherigen Entscheidungsprozessen nicht als Personen mit ebenbürtigen
Rechten gesehen, sondern als potenzielle Virusträger." Sie seien in ihren
Lebenswelten massiv eingeschränkt. Deshalb seien mutige Entscheidungen gefordert,
um langfristig Schaden von Kindern und Jugendlichen abzuwenden.
Den Familienministern ist die Dringlichkeit bewusst. Giffey drängte bereits auf
eine Öffnung der Kitas in Deutschland noch vor dem Hochsommer. Es gehe um das
Kindeswohl und den Kinderschutz. Deshalb solle konsequent überlegt werden, "wie wir
zu weiteren Schritten von mehr Normalität kommen können, und nicht erst am 1.
August".
Gleichwohl weisen die Kollegen in ihrem Papier ausdrücklich darauf hin, dass eine
Kita-Öffnung "immer nur in strenger Anlehnung an das Infektionsgeschehen erfolgen"
könne. Dies soll in den erwähnten vier Phasen geschehen.
Im Übergang von Phase eins zu zwei
Derzeit befinden sich die Länder den Angaben zufolge im Übergang von der ersten in
die zweite Phase. Wann sie in die dritte Phase starten, hängt unter anderem davon
ab, wie sich Infektionszahlen entwickeln. Welche Rolle Kinder bei der Verbreitung
des neuartigen Coronavirus spielen, ist wissenschaftlich bisher nicht eindeutig
geklärt. (Lesen Sie hier mehr über entsprechende Studien.)
Zweite Phase: flexible und stufenweise Erweiterung der Notbetreuung. Die Kitas
bleiben zwar grundsätzlich geschlossen, aber die Notbetreuung kann ausgeweitet
werden. Einzelne Schritte sollen im Abstand von zwei Wochen vollzogen werden, um
sie mit Blick auf das Infektionsgeschehen zu bewerten.
Hygieneregeln: Das Infektionsrisiko für Kinder und Erzieher soll dadurch minimiert
werden, dass besonders strikt auf Sauberkeit geachtet wird. Es soll Reinigungspläne
für die Kitas geben sowie ausreichend Putzmittel, Desinfektionsmittel, Seife und
Einmalhandtücher. Die Erzieher sollen mit den Kindern Händewaschen sowie eine Hust-
und Niesetikette einüben.
Kinder sollen auch durchaus lernen, Abstand zu halten und sich nicht gegenseitig
ins Gesicht zu fassen. Ansonsten ist den Ministern klar, dass ein Distanzgebot
praktisch nicht umzusetzen ist. Wer Kleinkinder betreut, kann weder beim Wickeln
noch Anziehen anderthalb Meter Abstand halten. Kinder bräuchten Körperkontakt, um
eine Beziehung aufzubauen, heißt es in dem Papier.
Hände waschen - ja, Abstand halten - nein. Das sei bei Kleinkindern unrealistisch,
sagen die Familienminister. Waltraud Grubitzsch/ picture alliance / dpa
Betreuungssettings: Damit ist eine Gruppe von Kindern gemeint, die regelmäßig in
gleicher Zusammensetzung in den gleichen Räumlichkeiten betreut wird. Mit der
stufenweisen Öffnung der Kitas würden sich diese Settings verändern, weil nach und
nach mehr Kinder betreut würden. Um den Infektionsschutz dennoch zu sichern, soll
nachverfolgt werden können, wo sich ein Mensch mit Corona infiziert haben könnte.
Dies könne in den Kitas sichergestellt werden, "da jederzeit bekannt ist, wer von
wem betreut wurde und welche Kontakte es gab." Anders als für Schulen soll keine
maximale Gruppengröße festgelegt werden, weil der Aktionsradius zwischen Kindern
und Personal ohnehin enger sei und sich Kinder nicht permanent über den gesamten
Raum verteilten.
Fest steht: Solange die Kitas nicht zum regulären Betrieb zurückkehren, ist die
Zahl der Plätze begrenzt. Nur wer hat Vorrang? Nach Ansicht der Familienminister
ist der Kita-Besuch für diese Kinder besonders dringlich:
Kinder, die in sozial benachteiligten Familien aufwachsen. Diese würde zu Hause
oftmals wenig gefördert und lebten oft beengt.
Kinder, die nicht gut Deutsch sprechen und hier Förderung benötigen.
In ihrem Papier nennen die Familienminister auch Eltern, die vorrangig Anspruch auf
Betreuung ihrer Kinder haben sollten. Zum Beispiel:
Alleinerziehende, die besonders belastet sind, weil ein Partner fehlt, der sie
bei der Kinderbetreuung unterstützt.
Elternpaare, die beide berufstätig sind, haben kaum Zeit, sich neben ihrem Job
angemessen um ihre Kinder zu kümmern. Im Zweifel riskieren sie ihren Job.
Lesen Sie auch das Interview mit Psychologin Silvia Schneider: "Kinder brauchen
unbedingt Kinder"
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