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I. Einleitung
Seit jeher sind Filmmusik und Ökonomie eine Verbindung eingegangen
– und dies gleich in zweierlei Hinsicht:
Zum einen war man stets darauf bedacht, mit vergleichsweise gerin-
gem Aufwand zu einem schnellen Ergebnis zu kommen, was sich be-
sonders ausgeprägt an Hollywoods Studiopraxis, aber auch schon an-
hand der Kinotheken der Stummfilmzeit aufzeigen lässt. Andererseits
wurden schon seit der Stummfilmzeit Titelsongs zur Ankündigung und
Vermarktung eingesetzt, und seit den fünfziger Jahren des 20. Jahrhun-
derts erfolgen eine Bewerbung des Films und eine Vermarktung der
Filmmusik über Soundtrackplatten. Auf beide Aspekte von Filmmusik
und Ökonomie wird im vorliegenden Beitrag eingegangen.
Ziffer 48 nicht cis heißen müsse, während der Regisseur wiederum diese Musik
traurig findet und meint, sie würde mehr Wirkung haben, wenn man sie an den
Anfang der schon aufgenommenen Szene mit dem Hohlweg stellen würde.
Nach beendeter Aufnahmearbeit schwört man bei einem Glas Wein, sich zum
Zeitpunkt der Endabmischung, der schwersten Prüfung, wiederzusehen.
Doch es vergehen Tage und Wochen. Der Komponist wundert sich, von der
versprochenen Endabmischung nichts mehr zu hören. Da erhält er plötzlich
eine Einladung zur Filmpremiere. Dort ist die Überraschung hart, aber durchaus
nicht ungewöhnlich: das Geräusch des Krans deckt die Musik, welche den Lärm
der Stadt nachzeichnen sollte, vollkommen zu. Die ursprünglich für das Shake-
spearesche Theater geschriebene elisabethanische Musik wurde dem Streit im
Postamt unterlegt: charmanter Einfall des Regie-Assistenten. Noch vor dem
Ende der Vorführung ergreift unser Komponist die Flucht. Ihm dreht sich der
Kopf, seine Prüfung ist ausgestanden. Er wagt nicht mehr, an sein Glück zu
glauben.« (zit. nach Schmidt 1982, S. 53 f.)
Die logische Folge eines solchen häufig enormen Zeitdruckes ist, dass
dem für die Musik Verantwortlichen oft keine Zeit mehr für die Neuer-
findung von Musik bleibt. Abhilfen brachten schon in der Stummfilm-
zeit kinospezifische Zusammenstellungen von Musikstücken, die für be-
stimmte Filmgenres, typische Filmsituationen oder -stimmungen als ge-
eignet angesehen wurden und die somit nicht nur für einen konkreten
Film, sondern für die Vertonung einer Vielzahl von Filmen verwendbar
waren. Schon 1910 hatte Clarence E. Sinn in der Filmmusikkolumne der
Moving Picture World erste generelle Hinweise für eine adäquate musi-
kalische Begleitung verschiedenster Filmgenres veröffentlicht (vgl. den
Abdruck in Berg 1976, S. 115). So empfahl er beispielsweise für Shakes-
peare-Tragödien Märsche im Viervierteltakt, gewichtige Bewegungsmu-
siken für Zweikämpfe und Schlachtszenen sowie Gavotten und Menu-
ette für höfische Tänze. Ähnlich wie bei historischen oder biblischen
Filmsujets riet er dagegen von der Verwendung von Modetänzen wie
Walzer oder Foxtrott ab.
Als wesentlich innovativer im Vergleich zu Sinns eher pauschalen
Hinweisen erwiesen sich jedoch katalogisierte Musiknotensammlungen,
die für eine überschaubare Anzahl an filmtypischen Situationen und
Stimmungen eine Auswahl an Stücken bereitstellten. Die von John Ste-
pan Zamecnik ab 1913 herausgegebenen drei Bände der Sam Fox Moving
Picture Music können als Pioniere ihrer Gattung gelten. Sie enthalten
302 Claudia Bullerjahn
dom in combining ›lighter stuff‹ and artistic material, work gradually towards a
happy union of the two, with music of real worth predominating.« (Lang/West
1920/21970, S. 62)
Das 1927 von Hans Erdmann zusammen mit dem Komponisten Becce
und unter Mitarbeit von Ludwig Brav veröffentlichte Allgemeine Hand-
buch der Film-Musik, ein Werk, das sich im ersten Band mit der Theorie
und Praxis von Musik für den Stummfilm beschäftigt und im zweiten
Band den bisher umfangreichsten Index in Form eines »thematischen
Skalenregisters« zu dreitausendfünfzig Ausschnitten aus Werken von
circa zweihundertzehn Komponisten zur Verfügung stellt, war durch
sein spätes Erscheinen zum Ende der Stummfilmzeit vermutlich von na-
hezu keiner praktischer Relevanz mehr. Die Autoren unterscheiden da-
rin grundsätzlich zwischen »Incidenz-« und »Expressionsmusik«. Wäh-
rend Stücke der ersten Kategorie zum Beispiel dazu verwendet werden,
ein Milieu zu charakterisieren, werden Stücke der zweiten Kategorie zur
Darstellung des Gefühlsausdrucks verwendet und noch weiter differen-
ziert in »dramatische« und »lyrische« Expression: »lyrisch« bedeutet
schwächere, »dramatisch« stärkere Gespanntheit der Situation oder des
Protagonisten. Außerdem erfolgt noch eine feinere Aufschlüsselung
nach Stimmungskategorien, Helligkeits- und Bewegtheitsgraden und
eine Ergänzung durch die Mischformen »lyrische Incidenz« und »dra-
matische Szenen«.
Auch die Vorform der werkspezifischen Originalkomposition, die
so genannte Autorenillustration, enthielt noch in größerem Umfange
Rückgriffe auf schon bestehende Musikwerke oder Songs, wofür eben-
falls zumeist ein Mangel an Zeit und Geld verantwortlich zu machen
war. Ein bekanntes Beispiel ist die Partitur zu Birth Of A Nation (USA
1915), die zu etwas weniger als der Hälfte neben Originalkompositio-
nen von Joseph Carl Breil aus einer Zusammenstellung von Bearbeitun-
gen populärer und klassischer Musik besteht. Weitere Beispiele sind die
meisten Stummfilmpartituren von Becce (vgl. Bullerjahn 2000, S. 66–70
bzw. 73–75).
Selbst heutzutage greifen Filmregisseure, Fernsehredakteure, Film-
cutter oder Musikeditoren nicht selten auf die Kompilation schon be-
stehender Musik zurück, um bewegte Bilder zu begleiten: Mit dem
304 Claudia Bullerjahn
1
Überblicke zu Libraryfirmen finden sich in Kungel (2004, S. 222–225) und Schneider
(1989, S. 171 f.).
Von Hollywoods Studiosystem zur Vermarktung populärer Kinohits 305
»One of the procedures employed to deal with the implausible time schedules
was ›team composition‹. On the day when a new film was turned over to the
music department for scoring, the staff gathered in the projection room of our
headquarters [...]. We usually ran the picture one reel at a time, stopping at the
end of each 1000-ft. reel to determine where music was indicated and to give the
necessary instruction to our music cutters: where the scoring sequences would
begin, where they would end, and which specific actions, dialogue, sound effects
(›FX‹), particular shots or moves of the camera should be noted in the ›break-
downs‹ – the timing-sheets that would display all this information, accounted
for in seconds and fractions thereof, by which we would coordinate our music
with the precise footage of the film. [...] When the scoring layout for each reel
was complete, one of the cutters would leave for the music editing rooms to be-
gin work on the timing-sheets for that reel.
By lunch time we had almost always ›broken down‹ the film into sequences
adjudged to need music and decided what kind of thematic material would be
required. After lunch, while the music cutters prepared the timing-sheets which
we would use to synchronize our music with the film footage, Buttolph, Mock-
ridge and I retired to our own studios to compose whatever specific material we
had assigned ourselves. We would presently reconvene, usually with several ver-
sions of each proposed theme, to decide which ones would best serve our pur-
poses [...]. The themes chosen would then be photostated, and a set was given
to each of the composers. By then the timing-sheets were ready, so Buttolph,
Mockridge and I divided up the reels to be scored more or less evenly among
ourselves, and each man headed home to compose his third [...].
Occasionally there was time to orchestrate my own sequences [...]. But the
rush was usually so great that by the next morning we were already feeding our
sketches [...] to the orchestrators, and by noon they would have many pages full
score ready for the copyists.
On the morning of the fourth day the recording sessions would begin [...].
The studio had a good orchestra of about forty-five musicians under contract,
with more available when necessary. The film scores of these second-string pic-
tures were from twenty-five to forty minutes in length, often including ›chases‹
at very fast tempi – which means lots of notes to cover long, open spaces, and
slows down the pace of composing considerably. Even with the skill and speed
of all involved, it was quite likely that while we were recording a sequence the
orchestra parts of the next were being copied.
Recording completed, on the fifth day the re-recording would commence, in
which the various tracks – dialogue, music, and sound effects – were ›mixed‹
together for the preview, or sometimes for the final print. After that, there
might be a brief respite; then the process would go into high gear again. [...]
Von Hollywoods Studiosystem zur Vermarktung populärer Kinohits 309
It is sometimes said that this policy of using team composers on the three-
day marathons of scoring differed from that of other studios at that time. Not
so. While the better films were usually handed to a single composer, very often
scores were done by teams – even when there was no particular hurry. I myself
worked in this way at nearly every studio in town. The common misconception
seems to arise from the unreliability of reference books and from the fact that
often the screen credit was given to the musical director at the studio where the
film was made.«2
Zusammengefasst sah der typische Ablauf einer Filmmusikproduktion
also folgendermaßen aus:
• 1. Tag: Zusammenkunft von Musikdirektor, Komponisten, Or-
chestratoren und Cuttern zum gemeinsamen Anschauen eines
neu eingetroffenen Filmes Rolle für Rolle mit jeweiliger Diskus-
sion im Anschluss über Beginn, Ende und Stil der Musikunterle-
gung; Cutter erstellt Zeittabelle (›spotting notes‹ bzw. ›timing
sheets‹) für jede Rolle; jeder Komponist komponiert in seinem
eigenen Büro verschiedene Themenvorschläge in mehreren Versi-
onen, von denen die besten nach einem weiteren Zusammentref-
fen gemeinsam ausgewählt werden und der Film danach Rolle für
Rolle zum weiteren Auskomponieren auf alle Komponisten auf-
geteilt wird;
• 2. und 3. Tag: fertig gestellte Kompositionen werden sofort an die
Orchestratoren weitergeleitet, welche die von ihnen erledigte Ar-
beit dann an die Stimmkopisten weiterreichen;
• 4. Tag: Start der Aufnahmen mit dem Studioorchester, zumeist
unter Leitung des Musikdirektors;
• 5. Tag: ›Re-Recording‹: Abmischung von Dialog, Musik und
Sound-Effekten.
Unter den oben geschilderten rigiden Bedingungen des Hollywoodstu-
diosystems lehnte man sich aus Gründen zeitlicher Knappheit nicht sel-
2
Inhaltlich ähnliche Darstellungen findet man ebenfalls von anderen Komponisten auch
konkurrierender Hollywoodstudios, wie zum Beispiel von Henry Mancini über seine
erste Tätigkeit als untergeordneter Komponist bei Universal (vgl. MacDonald 1998,
S. 182).
310 Claudia Bullerjahn
3
Interessanterweise weist auch die Partitur zu dem oben schon erwähnten Stummfilm
Birth Of A Nation bereits eine erhebliche Anzahl von adaptierten Melodien auf, die
zum Teil mit denen aus Gone With The Wind übereinstimmen (Old Folks At Home, My
Old Kentucky Home und Camptown Races von S. Foster sowie Bonnie Blue Flag,
Maryland My Maryland, Dixie, H. C. Work: Marching Through Georgia und G. F. Root:
Tramp Tramp Tramp, vgl. Marks 1997, S. 207 f.).
Von Hollywoods Studiosystem zur Vermarktung populärer Kinohits 311
4
Zum Vergleich: Für die Vertonung von The Empire Strikes Back (USA 1980) hatte John
Williams weniger als acht Wochen Zeit bis zur Aufnahme zur Verfügung sowie min-
destens fünf Orchestratoren (vgl. Kloppenburg 2000, S. 105).
312 Claudia Bullerjahn
Tab. 18: Leitmotive und szenenspezifische Musik in Gone With The Wind
Tab. 19: Stephen Foster Songs und sonstige Zitate in Gone With The Wind
(a)
(b)
(c)
(d)
(e)
(f)
NB 1: Beispiele für Leitmotive: (a) Tara, (b) Scarlett, (c) Gerald O’Hara, (d)
Mammy, (e) Melanie und (f) Rhett (vgl. Hickman 2003, S. 150 f. bzw.
Otter 2002, S. 265–267)
(vgl. NB 1 b). Steiners Musik reflektiert nicht nur eine Vielzahl von
wechselnden emotionalen Zuständen Scarletts und ihre ständigen Ent-
täuschungen, sondern auch ihre Entwicklung von einem jungen, impul-
siven, selbstzentrierten Jungmädchen zu einer unabhängigen, manipula-
tiven und willensstarken Frau. Ihre Liebe zu Tara ist die Quelle ihrer
Kraft, was nach jeder Zurücksetzung deutlich wird, da stets der Gedan-
ke an Tara, symbolisiert durch das Erklingen des Tara-Themas, ihr neue
Energie liefert, was selbst für den Filmschluss gilt (vgl. Otter 2002).
Neben der Leitmotivtechnik exponiert Steiner wie in vielen anderen
Filmen auch ein mehr oder weniger extremes Mickeymousing, was
durch die von ihm eingeführte Verwendung des Click Tracks ermög-
licht wurde. An einer Vielzahl von ausgedehnten Stellen erklingt diege-
tische Musik (z. B. Tanz-, Gottesdienst- und Marschmusik, singende
Plantagenarbeiter), wobei zumeist dem amerikanischen Publikum ver-
traute Melodien zitiert werden. Teilweise verarbeitet Steiner solche Me-
lodie auch als Zitatanleihen in der nicht-diegetischen Musik (z. B. ver-
zerrte Versionen von Dixie und anderen patriotischen Südstaatenmelo-
dien bei Szenen, in denen sich die Niederlage der Südstaaten abzeich-
net).
Dies hatte damit zu tun, dass für ihn Orchesterfarben von großer Be-
deutung waren und er in vielen seiner Partituren durch unorthodoxe
Gruppierungen von Blech-, Holzbläsern und Schlagwerk sowie das Zu-
sammenspiel extremer Register ungewöhnliche Klangeffekte erreichte,
um im Sinne einer sensorischen ›Moodtechnik‹ auf intensive physiolo-
gische Wirkungen beim Publikum abzuzielen (vgl. Bullerjahn 2001,
S. 87)5. Gleichwohl scheute er im Sinne des sparsamen Haushaltens mit
kompositorischen Mitteln nie das Selbstzitat oder das Recyceln von
schon einmal verwendetem Material (vgl. Wrobel 2003), und so lassen
sich die gleichen oder in ähnlicher Weise typischen harmonischen Wen-
dungen oder Rhythmuszellen in einer Vielzahl seiner Filme nachweisen:
»Certain chord structures were used in basic combinations throughout much of
his music, and his singular ›sound‹ was, at times and to the uninitiated ear, tir-
ingly repetitive. Yet, with attention, Herrmann’s apparent flaws fade beside the
very real, very exciting, very imaginative complexity his film compositions
brought to the mass audience. And, as Alfred Hitchcock has said, self-plagia-
rism can also be defined as ›style‹.« (Paul M. Sammon 1977, zit. nach Larson
1985, S. 112)
5
Interessanterweise begründet Herrmann seine an kurzen Phrasen orientierte Arbeits-
weise mit den begrenzten kognitiven Kapazitäten des durchschnittlichen, untrainierten
Filmbetrachters, der eine komplexe Wahrnehmungsaufgabe unter geteilter Aufmerk-
samkeit und Teilautomatisierung leistet: »The short phrase is easier to follow for audi-
ences, who listen with only half an ear. Don’t forget that the best they do is half an
ear.« (zit. n. Brown 1994, S. 154; vgl. auch Bullerjahn 2001, S. 169)
Von Hollywoods Studiosystem zur Vermarktung populärer Kinohits 317
ein: je ein hohes und tiefes Theremin sowie E-Violine, -Bass und -Gitar-
re. Hinzu treten eine Pfeifenorgel und zwei Hammondorgeln, zwei Kla-
viere, zwei Harfen, Schlagwerk (u. a. Pauken, Vibraphon) und eine drei-
ßigköpfige Blechbläsersektion (u. a. 4 Tuben, aber keine Hörner), je-
doch weder Streicher noch Holzbläser. Weltraumassoziationen rufen
vor allem die Eröffnungs- und Schlussmusik hervor: Über einem von
Klavieren und Harfen gespielten und von Triangel und Celesta beglei-
teten, auf einem d-Moll-Akkord basierenden Ostinato ertönt in den
Blechbläser- und Elektroniksektionen eine ausgehaltene Vier-Noten-
Figur, die mit einem Crescendo um einen Halbton ansteigt, danach mit
einem weiteren Crescendo bis hin zur verminderten Quinte absinkt.
Nach einer Wiederholung ertönt eine aufsteigende, fanfarenartige
Blechbläserfigur, wieder auf dem d-Moll-Akkord basierend und Weite
suggerierend. Zusammen mit einem Crescendo auf der letzten Note
wechseln die begleitenden Harmonien von Moll nach Dur. Der klin-
gelnde Hintergrund erweckt Assoziationen an blinkende Sterne und der
unheimliche Klang der Gruppe elektronischer Instrumente, speziell das
weite Thereminvibrato, sowie die Moll-Akkorde verweisen auf die Ge-
heimnisse des äußeren Weltraumes. Der nächste Musikeinsatz nach der
Eröffnungsmusik steht in starkem Kontrast, denn er wirkt sehr erdge-
bunden und illustriert die Aufregung in der Radarstation bei Sichtung
des Raumschiffes durch zwei in schneller Geschwindigkeit dialogisie-
rende Klaviere. Der Weltraumbesucher Klaatu wird durch sanfte, ausge-
haltene Akkorde von Blechbläsern und elektronischen Instrumenten
begleitet, die durch die Pistolenschüsse auf ihn abgelöst werden. Im Ge-
gensatz dazu steht die Musikalisierung des Roboters Gort, als er das
Raumschiff verlässt, um den verwundeten Klaatu zu beschützen. Der
schwerfällige Gang des Roboters wird vermittelt durch einen langsamen
Vierviertel-Rhythmus im tiefen Blech und verstärkt durch elektronische
Gruppe, Klaviere und Pauken. Dieses Motiv wird später mehrfach vari-
iert aufgegriffen. Teilweise verwendet Herrmann rückwärts abgespielte
Aufnahmen und nimmt damit die Studioexperimente von The Beatles 15
Jahre später vorweg.
Insbesondere in der elfjährigen Zusammenarbeit mit Alfred Hitch-
cock weist Herrmanns Filmmusik typische Kennzeichen auf (vgl. ebd.,
318 Claudia Bullerjahn
(a)
(b)
(c)
NB 2: Leitmotive aus Vertigo: (a) Liebesthema, das Madeleine und der verwan-
delten Judy zugeordnet ist, (b) Carlottas Thema, (c) ›Vertigo‹-Thema aus
dem Präludium (verändert nach Bruce 1982, S. 273, 312 u. 236)
sorgte, dass Scottie den Eindruck gewann, dass Madeleine sich während
einer Beschattungsaktion vor seinen Augen das Leben nahm, gibt es nur
an einer Filmstelle eigene volkstümliche Klänge im 6/8-Takt, bevor sie
durch Änderung von Haarfarbe und Kleidung auf Wunsch von Scottie
in Madeleine (zurück)verwandelt wird und eine Variation des hier be-
zeichnenderweise an Wagners Liebestod aus Tristan und Isolde gemah-
nenden Liebesthemas zugeordnet bekommt.
Für Judy, die Scotties Liebe erwidert, gibt es keinen Ausweg aus der
Falle. Da sie den Betrug an Scottie mit zu verantworten hat und in das
Mordkomplott verwickelt ist, ist sie schuldbeladen und kommt bei
einem Streit mit Scottie durch unglückselige Umstände durch einen
Sturz vom Kirchturm auf gleiche Weise um, wie das von ihr zuvor ge-
mimte Opfer. Die im Vorspann prägnant abstrakt visualisierte Spirale,
die an verschiedenen Stellen des Filmes wiederauftaucht (z. B. Haarkno-
ten Madeleines, Turmtreppe), steht einerseits für Scotties aus der Hö-
henangst resultierenden Schwindel (engl. ›vertigo‹), andererseits für die
Endlosigkeit und Unerfüllbarkeit romantischer Sehnsucht. Im Ein-
gangsmotiv des Präludiums, das beim Auftreten von Scotties Höhen-
angst immer wieder ertönt – aber auch bei Judys ›schwindelerregender‹
Verwandlung in Madeleine – sorgen fehlende Abkadenzierung, fehlende
tonale Ausrichtung und zwei unaufgelöste, auf- und abwärts gebroche-
ne übermäßige Dreiklänge ohne Bassstütze für ein Äquivalent auf mu-
sikalischer Ebene (vgl. NB 2 c). Es ist die aus Höhenangst und Obses-
sion resultierende Schwäche Scotties, die eine echte Liebesbeziehung
unmöglich macht.
Themensongs
Schon früh zeigten sich Ansätze zu Medienverbünden zwischen Filmin-
dustrie sowie Musikverlagen, Plattenindustrie und Rundfunkanstalten.
Bereits zu Zeiten der Nickelodeons wurden Stummfilmvorführungen
häufig durch illustrierte Songs ergänzt, deren Noten und Texte man als
Von Hollywoods Studiosystem zur Vermarktung populärer Kinohits 321
6
Ein besonders erfolgreiches Beispiel ist der Themensong Charmaine von Ernö Rapée aus
dem Film What Price Glory? (USA 1926) (vgl. NB 10 des Beitrags von Löffler im vorlie-
genden Band).
322 Claudia Bullerjahn
7
Es handelt sich im Wesentlichen um eine monothematische Filmscore mit jazzbeein-
flusster Instrumentierung und Harmonisierung von nur etwa 17 Minuten Länge, verteilt
auf acht Einsätze und die Vorspann-Ouvertüre, deren Thema erst nach Erscheinen des
Von Hollywoods Studiosystem zur Vermarktung populärer Kinohits 323
einem ersten Höhepunkt geführt durch den Film High Noon (USA
1952). Alle die genannten Filme verdanken ihren Erfolg und den ihrer
Songs auch der Tatsache, dass die Songs dramaturgisch und musikalisch
gut eingebunden sind. Dimitri Tiomkin brachte bei High Noon das
Kunststück fertig, mit dem von Tex Ritter gesungenen ›Titelsong‹ Do
Not Forsake Me, Oh My Darlin’ einen einfachen und einprägsamen Song
zu komponieren, der sowohl an die Stelle eines ouvertürenartigen musi-
kalischen Vorspannes tritt, als auch die motivische Grundsubstanz sei-
ner dramatic score liefert. Dies gelingt ihm dadurch, dass er aus den An-
fangstakten des Refrains das Motiv a (vgl. NB 3 a) gewinnt, das Sheriff
Kane leitmotivisch zugeordnet ist, und aus den Anfangstakten der Stro-
phe das Motiv b (vgl. NB 3 b), das für die am Bahnhof lauernden Rächer
steht. In der krisenhaften Zuspitzung der Testamentszene dient die
bildsynchrone Verarbeitung des Motivs b der Spannungserzeugung, und
beim Showdown zwischen Sheriff und Rächern werden beide Motive
umschichtig miteinander sinfonisch verwoben (vgl. Schmidt 1982,
S. 77 f. sowie Bullerjahn 2001, S. 179–181).
(a)
(b)
NB 3: Motiv (a) und (b) des Titelsongs Do Not Forsake Me, Oh My Darlin’ aus
High Noon (verändert nach Schmidt 1982, S. 78)
Filmes nachträglich von Johnny Mercer mit Text versehen und als Song veröffentlicht
wurde. Der Song wurde bis heute mit mehr als 400 Interpreten aufgenommen, dreimal
sogar von Sinatra.
324 Claudia Bullerjahn
etwas mehr als einer Oktave speziell für die unausgebildete Stimme
Hepburns. Zusammen mit der schlichten Gitarrenbegleitung und der
intim wirkenden Situation – ihr Nachbar Paul Varjak in der Etage über
ihr lauscht dieser ungewöhnlichen ›Serenade‹ –, zu welcher der vielfach
ausdeutbare Songtext passt, erweckt Hepburns Stimme den Eindruck
von höchst authentischem und aufrichtigem Gefühlsausdruck. Diesen
Eindruck macht auch nicht die Tatsache zunichte, dass bald zusätzlich
das gesamte nicht-diegetische Orchester einsetzt und ihren Gesang un-
terstützt.
Prominente Auftritte hat die rein instrumentale Songmelodie, wenn
Holly Paul von ihrem Bruder Fred bzw. dem Verlassen ihres Zuhauses
mit 14 Jahren erzählt, und dann wieder beim überraschenden Wiederse-
hen mit dem Ex-Ehemann und dem endgültigen Abschied von diesem
sowie am Filmende, wenn Holly ihre Katze wieder findet und sich letzt-
lich doch für Paul entscheidet. An den genannten Stellen fügt die Song-
melodie eine spezielle Gefühlsqualität schmerzlicher Sehnsucht hinzu,
wobei sie und der durchgängige Pop-Jazz-Sound der Filmmusik gut
miteinander verschmelzen. Insgesamt unterstützt die dominante Ver-
wendung dieser Melodie den Eindruck von musikalischer Geschlossen-
heit und etabliert von Anfang an die Stimmung der Filmgesamtheit.
Die Melodie wird ergänzt durch weitere diegetische und nicht-diege-
tische Musik: Innerhalb der zwanzigminütigen Party-Szene in Hollys
Wohnung ertönen in Ausschnitten vier Latin Jazz-Tanznummern und
davon als erste der Moon River Chacha – eine Variante des Songs – als
diegetische Musik und unterstreichen damit zugleich die zeitlichen El-
lipsen der Filmsequenz. Durch immer dichtere Instrumentation von
einer Nummer zur nächsten wird die zunehmende Entgleisung der Par-
ty verdeutlicht: Die letzte Tanznummer Loose Caboose bietet das ge-
samte Jazzensemble auf und weist außerdem eine verdichtete Textur
durch Dopplung der Melodie in Terzen auf. Ein melodisch eingängiges
›Wandermotiv‹ für Chorvokalise, Streicher und Xylophon begleitet als
nicht-diegetische Musik den gemeinsamen Streifzug von Holly und Paul
durch Manhattan, der seinen Höhepunkt in dem unbemerkten Entwen-
den zweier Halloween-Masken hat. Typisch für Mancinis Filmpartitur
ist außerdem die Verwendung eines speziellen Akkordes, der durch den
326 Claudia Bullerjahn
8
Laut einer Auflistung zur Anzahl von Coverversionen ausgewählter Filmsongs existieren
immerhin 27 Versionen; von Never On Sunday (USA 1960) aus dem gleichnamigen
Film entstanden binnen eines Jahres sogar über vierhundert Versionen weltweit, die in
mehr als 14 Millionen Kopien verkauft wurden (vgl. Smith 1998, S. 61 f.).
Von Hollywoods Studiosystem zur Vermarktung populärer Kinohits 327
(a)
(b)
(c)
(d)
9
Wolfgang Löffler, der sich in seinem Aufsatz Vom Tritonus und anderen teuflischen Klän-
gen mit dem Tritonus ausführlich befasst hat (vgl. Löffler 1998), merkt an, dass an der
Textstelle »the man with the Midas touch« ein Tritonus den teuflischen Charakter der
Titelfigur für diejenigen symbolisiert, die mit dem Begriff ›diabolus in musica‹ etwas an-
fangen können.
328 Claudia Bullerjahn
10
Die Urheberschaft für das James-Bond-Thema ist unklar: Sowohl der britische Songwri-
ter Monty Norman, der offizieller Rechteinhaber ist, als auch der britische Filmkompo-
nist John Barry erheben Ansprüche (vgl. ebd., S. 107 f.)
Von Hollywoods Studiosystem zur Vermarktung populärer Kinohits 329
these titles songs by highlighting the double entendres that are featured in the
songs’ lyrics. In the manner of a modern music video, the song itself becomes
the most important channel of signification during the credits, and the tongue-
in-cheek sexual imagery serves largely to extend and refine the theme song’s
meanings.« (ebd., S. 121)
Vor allem in den sechziger und siebziger Jahren war es üblich, zunächst
die Musik eines Filmsongs zu komponieren und diese erst später zu tex-
tieren. Es erwies sich bei dieser Vorgehensweise als nachteilig, dass die
resultierenden Songmelodien häufig besser als instrumentale Filmmu-
sikthemen denn zum Singen geeignet waren. Seit den achtziger Jahren
überträgt man die Aufgabe des Songschreibens deshalb häufig einem se-
paraten Songwriter, der einen zumeist bereits vorliegenden Text vertont
und schon auf eine mögliche Vermarktung in den Musikcharts hin kon-
zipiert. Heutzutage wird oft eine umfassende Vermarktung von Pop-
Ikonen oder deren musikalischen Produkten angestrebt. Wehmeier
(1995, S. 135 f.) erwähnt in diesem Zusammenhang den so genannten
US-Deal: In kommerziell erfolgversprechenden Spielfilmen (z. B. Robin
Hood: Prince Of Thieves (USA 1991)) oder Einzelfolgen lang laufender
Fernsehserien (z. B. Miami Vice) werden längere Filmsequenzen für das
Abspielen je eines kompletten Songs freigehalten. Man bietet diesen
›Werbeplatz‹ rechtzeitig vor Drehbeginn diversen Schallplattenfirmen
an, die einen Song (evtl. sogar inklusive eines Gastauftritts des Interpre-
ten, wenn z. B. eine Nachtclubszene abgedreht wird) kostenlos zur Ver-
fügung stellen und zusätzlich für die Genehmigung ihres ›Product-
Placements‹ entsprechend hohe Sponsorsummen zahlen. Ausgekoppelte
Single und zugehöriger Videoclip, der möglicherweise mit Szenen aus
dem Spielfilm bebildert ist, werben gemeinsam für den demnächst er-
scheinenden Film, in den der Song mit mehr oder weniger passenden
Bildern integriert wird. Die filmisch genutzten Songs werden gewöhn-
lich später zu so genannten Samplern zusammengestellt und auf den
Markt geworfen, nachdem sie innerhalb der filmischen Produkte für
sich selbst geworben haben (vgl. hierzu auch Karlin 1994, S. 221–233).
Der Soundtrack zum Film Robin Hood: Prince Of Thieves (1991) ver-
kaufte sich mindestens drei Millionen Mal, vermutlich auch, weil hier
geschickt der von Bryan Adams gesungene Song (Everything I Do) I Do
Von Hollywoods Studiosystem zur Vermarktung populärer Kinohits 331
(a)
(b)
(c)
(d)
(e)
NB 6: Hauptleitmotive des Films Titanic (a) Titanic, (b) Southampton, (c) Rose
und Liebe ((d) Strophe und (e) Refrain) (vgl. Hickman 2003, S. 430 f.)
Szenen mit dem Bergungsboot. Bei der ersten Rückblende nach South-
ampton, dem englischen Hafen, von welchem die Titanic auslief, sind je-
doch beide Themen gleichermaßen präsent. Die längste Vorstellung des
Southampton-Themas mit Chorvokalisen und Glockenklängen er-
scheint in dem Moment, als das Schiff Fahrt aufnimmt im Wettstreit
mit Delfinen, was sehr gut die Aufregung des Ereignisses wiedergibt.
Jacks erregter Ausruf »I’m the king of the world!« wird gefolgt von
einem weiteren Einsatz des Titanic-Themas im vollen Orchester, was
mit dem atemberaubenden Blick auf das gesamte Schiff korrespondiert.
Bis auf eine kurze Anspielung auf das Titanic-Thema am Ende des Films
erklingen beide Leitmotive nicht wieder.
Das Leitmotiv für die weibliche Hauptperson Rose (vgl. NB 6 c) und
das für ihre Liebe zu Jack (vgl. NB 6 d u. e) erscheinen ebenfalls häufig
gepaart. Das Rose-Thema ertönt zu Filmbeginn eindringlich als Sopran-
vokalise und hat eine gewisse Nähe zu irischer Folklore. Dies verwun-
dert etwas, da Rose weder Irin ist, noch dem gemeinen Volk angehört
und das Thema sie somit nur recht vage repräsentiert und eher auf die
irische Herkunft des Schiffes anspielt. Jedoch passt es sehr gut zum Lie-
besthema, das erstmalig in voller Länge und eingeleitet vom Rose-The-
ma auf der irischen Zinnpfeife (tin whistle) beim ersten Kuss der Lie-
benden bei Sonnenuntergang auf dem Schiffsbug erklingt. Eine Klavier-
fassung begleitet Jacks Versuch einer Aktskizze von Rose und die Melo-
die in Oboe und Synthesizer den Geschlechtsakt auf einer Wagenrück-
bank. Kombinationen beider Themen finden sich unter anderem als Be-
gleitung zu Roses Sprung vom Rettungsboot zurück auf die sinkende
Titanic, auf der sich noch Jack befindet, und als Rose den bereits erfro-
renen Jack ins Meer entlässt und vom Rettungsteam gefunden wird,
nachdem sie mit einer Pfeife auf sich aufmerksam gemacht hat. Erst im
Abspann gibt sich das Liebesthema als der von Céline Dion gesungene
Titelsong My Heart Will Go On zu erkennen und das Rose-Thema als
Intro des Songs.
Diegetische Musik hilft häufig mit, das Klassensystem an Bord des
Schiffes zu betonen: Auf den oberen Decks ertönt oft elegante Kam-
mermusik, auf den unteren Decks wird dagegen irische Tanzmusik ge-
spielt. Auch für die zentrale Liebesgeschichte ist dies bedeutsam, da
Von Hollywoods Studiosystem zur Vermarktung populärer Kinohits 333
Song-Kompilationen
Anahid Kassabian (2001, S. 2 f.) behauptet in ihrer Monografie, dass das
zeitgenössische Hollywoodkino von zwei filmmusikalischen Hauptan-
sätzen bestimmt werde, die tendenziell auf unterschiedliche Weise Iden-
tifikationsprozesse in Gang setzten: zum einen speziell für den jeweili-
gen Film komponierte Filmmusik in klassischer Hollywoodtradition,
die für integrierende Identifikationen (›assimilating identifications‹) sor-
ge, und zum anderen aus zumeist schon vorher existierenden Songs
kompilierte Filmmusik, die angliedernde Identifikationen (›affiliating
identifications‹) nach sich ziehe. Speziell komponierte Filmmusik sorge
in standardisierter, häufig auch klischeehafter Weise und damit recht ri-
gide kontrolliert in ihrer Bedeutungsproduktion dafür, dass Filmrezi-
pienten in sozial und historisch unvertraute Positionen hineingezogen
werden und sich trotz fehlenden Bezuges zur eigenen Lebensgeschichte
dennoch mit einer spezifischen Person identifizieren könnten. Bei kom-
pilierter Filmmusik dagegen brächten Filmrezipienten durch die ver-
wendeten Songs aus der Erinnerung aufgerufene, wenig kontrollierbare,
vielfältige externe Assoziationen in die Filmnarration mit ein, was die
Möglichkeit zur Identifikation mit verschiedenen Filmfiguren offen hal-
te. Selbstverständlich existierten auch Vermischungen beider filmmusi-
kalischer Ansätze. Die neue filmmusikalische Vielfalt wurde nach Kassa-
bian mit verursacht durch die Aufnahme neuer Filmthemen wie der
Gender- und Rassenproblematik.
Nach Kassabian (2001, S. 61) nahm während der achtziger Jahre des
20. Jahrhunderts die Anzahl der Filme mit Popmusik-Soundtracks dra-
matisch zu, davon die meisten kompiliert aus Rock- und Popsongs. Ein
Grund hierfür ist sicherlich der potentielle Gewinn aus dem Verkauf des
334 Claudia Bullerjahn
11
Beispielsweise im Falle von Philadelphia (1993) liegt die heutzutage häufige Kombinati-
on von kommerziell eher auswertbaren Popsongs und funktionell-dramaturgischer Ver-
tonung im traditionellen Sinne vor, was folgerichtig auch zur Vermarktung von zwei
Soundtrackalben zu einem Film führt: zum einen die so genannte Original Score und
zum anderen die Song-Kompilation.
Von Hollywoods Studiosystem zur Vermarktung populärer Kinohits 335
12
vgl. http://www.amazon.de/Cold-Case-TV-Serie-Kathryn-Morris/dp/B000KZRN3C
336 Claudia Bullerjahn
inszenierte erste Zusammentreffen mit Vincent zeigt, bei dem sie Dusty
Springfields Son Of A Preacher Man auflegt und damit ihren Tabustatus
als ›verbotene Frucht‹ für Vincent dokumentiert.
In dem Jack Rabbit Slim’s Twist-Wettbewerb, den Vincent gemein-
sam mit Mia bestreitet, korrespondieren Zitate aus der Geschichte der
Rockmusik (Rock’n’Roll-Titel der fünfziger Jahre des 20. Jahrhunderts
von Ricky Nelson, Link Wray und Chuck Berry) mit filmischen Zitaten
der Popkultur. Hierzu gehören zum Beispiel als Filmstars verkleidete
Kellner und der den Vincent verkörpernde John Travolta als ironische
Anspielung auf dessen berühmte Rolle in Saturday Night Fever (USA
1977). Mias Kollaps als Folge einer Drogenüberdosis wird nach zuvor
zwanzigminütiger, fast durchgehender Musikunterlegung (zentral eine
ironisch-kontrapunktisch eingesetzte Coverversion von Neil Diamonds
Song Girl, You’ll Be A Woman Soon von Urge Overkill) mit dreißigmi-
nütigen vollständigem Fehlen von Musik markiert und erscheint somit
wie ein Einbruch der Realität als Konsequenz von eben nicht vollständig
kontrollierbaren Handlungen.
wobei die dem Schlussduell zwischen Joe, Tuci und Sentenza unterlegte
Musik dem Song Eye For An Eye, gesungen von Maurizio Graf, ent-
spricht. Auch Chi Mai, das im Film Le Professionnel von 1981 wieder
verwendet wurde, war ein beachtlicher Verkaufserfolg. Gerade die Film-
musik zu Le Professionnel kann als Paradigma für ein Zusammenfallen
beider ökonomischen Prinzipien angesehen werden, nämlich kommerzi-
eller Erfolg und sparsamer, an das barocke Kompositionsprinzip der
Passacaglia angelehnter und auf Johann Sebastian Bach mit dem BACH-
Motiv konkret Bezug nehmender Musikeinsatz bei größtmöglicher Ef-
fektivität.
Unerreicht im Vergleich zu vorherigen Morricone-Soundtracks blie-
ben bisher jedoch die Verkaufszahlen für das Soundtrackalbum zu The
Mission: Seit seiner Veröffentlichung 1986 wurden über 500.000 Kopien
verkauft. Dies ist insofern recht erstaunlich, da der Film keine populäre
Musik im engeren Sinne enthält. Im Gegenteil werden sogar historisch
entfernt liegende Stile und Musik anderer Ethnien integriert. Der kom-
merzielle Erfolg kann am ehesten mit der zunehmenden Popularität von
so genannter Weltmusik erklärt werden:
»The Mission ist […] das höchste, wahrscheinlich unübertroffene Beispiel für
jenen pragmatischen Idealismus, der bereits mehrmals erwähnt wurde und der
zu dem überdurchschnittlichen Ergebnis und großen Erfolg beigetragen hat.«
(Miceli 2000, S. 319)
Miceli 2000, S. 38). Der gesamte Film ist von musikalischen Handlun-
gen und thematischen Anspielungen auf Musik durchsetzt: Beispiels-
weise informiert zu Filmbeginn die Off-Stimme Altamiranos über die
Geigenfabrikation durch bekehrte Indios, und parallel dazu sieht man
den Missionar Pater Gabriel, einen der wesentlichen Protagonisten des
Filmes, wie er kleinen Indios Geigenstunden erteilt. Der Mord an einem
Amtskollegen zwingt ihn, dessen Missionsgebiet im Urwald oberhalb
der Wasserfälle zu übernehmen. Seine erste Kontaktaufnahme mit noch
nicht bekehrten Indios findet wiederum über Musik statt: Pater Gabriel
macht mit dem Spiel auf seiner Oboe auf sich aufmerksam und stellt
sich gewissermaßen auf musikalische Weise vor. Hierbei handelt es sich
um eine Anspielung auf den Orpheus-Mythos, denn die irrationalen be-
sänftigenden Wirkungen der Musik bei der Begegnung mit dem Wilden
werden demonstriert. Zwar wird diese erste Begegnung in ihrem Erfolg
dahingehend getrübt, dass die Oboe durch einen wütenden Indio zer-
brochen wird, jedoch nimmt die Mehrheit des Indiostammes ihn an, was
musikalisch dadurch deutlich wird, dass die zuvor diegetisch erklingen-
de Melodie nun nicht diegetisch mit vollem Orchester ertönt. Zusätz-
lich weist die schon oben angesprochene Off-Stimme auf die Bedeutung
der Musik bei der Bekehrung der Indios durch die Jesuiten hin. Über
den Film verteilt ertönt an vielen weiteren Stellen Musik im Bild und
zwar vor allem durch die von Indios vorgetragene geistliche Musik.
Morricones Filmmusik zu The Mission basiert hauptsächlich auf der
Leitmotivtechnik, dem Verfahren, das er auch in vielen anderen Filmen
erfolgreich anwandte. Es lassen sich im Wesentlichen vier Hauptmotive
aufzeigen13:
(1) Falls (Track 2, vgl. NB 7) ist das Leitmotiv der Mission, dem ge-
meinsamen Lebensraum des Indiostammes und der Jesuiten. Es
ertönt zum ersten Mal im Film, wenn Pater Gabriel die Iguaçu-
Wasserfälle hinaufsteigt, um sein neues Missionsgebiet zu errei-
chen. Es verwendet nur vier Töne und besteht aus einer eintak-
tigen Motivzelle, die dreimal unverändert wiederholt wird. In-
13
Die Bezeichnung der Motive und Tracks habe ich von der Soundtrack-CD zu The Missi-
on (Virgin CDV 2402) übernommen.
340 Claudia Bullerjahn
NB 7: Falls als Leitmotiv der Mission (vgl. Darby/Du Bois 1990, S. 393)
NB 8: Quodlibet von Gabriel’s Oboe, River und Conspectus Tuus (vgl. Miceli
1994, S. 318)
Von Hollywoods Studiosystem zur Vermarktung populärer Kinohits 343
IV. Resümee
Es ist sicherlich nicht übertrieben formuliert, wenn man das »Kino als
Hauptumschlagsplatz von Musik« (Keller 1996, S. 12) bezeichnet. Bis-
her herrschte jedoch in der Filmmusiktheorie die starke Betonung von
ästhetischen Belangen (›Kunstwerkgedanke‹) und eine Vernachlässi-
gung technologischer, ökonomischer und kultureller Mechanismen vor.
Der Popsoundtrack als Alternative zur klassischen Hollywoodscore
wurde oft als musikalisch ungeeignet und unambitioniert verdammt und
als Konzession an die kommerzorientierten Filmproduzenten angese-
hen. Exemplarisch sei die ›Nörgelei‹ Irwin Bazelons (1975, S. 30) zitiert:
»Through the mass-media loudspeaker system, the pop-music culture has
rammed its product down the audience’s throat and instilled people, especially
film personnel, a way of associating success and hit songs. By using instantane-
ously acceptable music, already packaged and presold in the pop culture, the
filmmakers display an adroit awareness of their audience’s fashionable taste
buds, and this audience, in turn, is sitting duck for the industry’s sales psychol-
ogy.«
Es hat eine lange Tradition, die schon auf Theodor W. Adorno zurück-
geht, junge Kinozuschauer als hirnlose Konsumenten und Filmprodu-
zenten als manipulierende Kaufleute zu beschreiben. Jedoch zeigte der
vorliegende Überblick, dass Ökonomie beim Komponieren für den
Film seit jeher eine Rolle spielte und diese sogar noch zunehmen muss,
344 Claudia Bullerjahn
da Komponisten – und dies nicht nur in Europa! – nun fast immer auch
Produzenten ihrer Musik sind. Das von der Tendenz her eigentlich im-
mer zu knappe Gesamthonorar, das auch die Produktionskosten für die
Musik beinhaltet, macht das Einsparen von musikalischen, technischen
und personellen Mitteln zugleich attraktiv und zwingend, bedingt das
Schrumpfen des schöpferischen Eigenanteiles und befördert das Auf-
springen auf aktuelle popmusikalische Trends, die Zusatzeinnahmen
durch den Soundtrackverkauf versprechen.
Für viele Filmkomponisten ist es heutzutage selbstverständlich, dass
ihre Musik dazu dient, Hollywoodfilme zu verkaufen, weshalb beispiels-
weise Bruce Broughton seine Filmmusiken auch direkterweise als »com-
mercials« bezeichnet (zit. nach Keller 1996, S. 46). Andere, häufig Kom-
ponisten der älteren Generation wie beispielsweise Jerry Goldsmith, ste-
hen dagegen dem ökonomischen Gebrauch von Filmmusik eher ableh-
nend gegenüber:
»Was ich ablehne, ist der forcierte Gebrauch von Popmusik in Filmscores aus
ganz offensichtlichen kommerziellen Gründen. Er ignoriert vor allem die tat-
sächliche Funktion von Filmmusik, die darin besteht, die Wirkung eines Films
in gedanklicher und emotionaler Weise zu unterstützen.« (zit. nach ebd. S. 79)
Von Hollywoods Studiosystem zur Vermarktung populärer Kinohits 345
V. Quellenverzeichnis
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Harold And Maude (USA 1971, Regie: Hal Ashby, Musik: Cat Stevens)
High Noon (USA 1952, Regie: Fred Zinnemann, Musik: Dimitri Tiomkin)
The Informer (USA 1935, Regie: John Ford, Musik: Max Steiner)
The Jazz Singer (USA 1927, Regie: Alan Croslan, Musik: Irving Berlin, Gus Kahn,
Sam Lewis u. a.)
Kill Bill: Vol. I (USA 2003, Regie: Quentin Tarantino, Musik: div. Interpreten)
Kill Bill: Vol. 2 (USA 2004, Regie: Quentin Tarantino, Musik: div. Interpreten)
King Kong (USA 1933, Regie: Merian C. Cooper und Ernest B. Schoedsack, Musik:
Max Steiner)
Laura (USA 1944, Regie: Otto Preminger, Musik: David Raksin)
The Lost Weekend (USA 1945, Regie: Billy Wilder, Musik: Miklós Rósza)
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Springsteen, Neil Young)
Le Professionnel (F 1981, Regie: Georges Lautner, Musik: Ennio Morricone)
Pulp Fiction (USA 1994, Regie: Quentin Tarantino, Musik: div. Rocksongs der 50er
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Reservoir Dogs (USA 1992, Regie: Quentin Tarantino, Musik: div. Rocksongs der
70er Jahre (mus. Leit.: Karyn Rachtman))
350 Claudia Bullerjahn
Robin Hood: Prince Of Thieves (USA 1991, Regie: Kevin Reynolds, Musik: Michael
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Sacco e Vanzetti (I 1970, Regie: Giuliano Montaldo, Musik: Ennio Morricone)
Saturday Night Fever (USA 1977, Regie: John Badham, Musik: Bee Gees, David
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Spellbound (USA 1945, Regie: Alfred Hitchcock, Musik: Miklós Rósza)
A Streetcar Named Desire (USA 1951, Regie: Elia Kazan, Musik: Alex North)
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Vertigo (USA 1958, Regie: Alfred Hitchcock, Musik: Bernard Herrmann)
What Price Glory? (USA 1926, Regie: Raoul Walsh, Musik: Ernö Rapée)