Sie sind auf Seite 1von 30

WORTKLASSENEINTEILUNG

Man unterscheidet zwischen den folgenden Wortarten:

Flektierbare Wortarten
 Nomen
 Verb
 Adjektiv
 Pronomen
 Artikel

Nicht flektierbare Wortarten


 Adverbien
 Präpositionen
 Konjunktionen
 Interjektionen

Zeitformen
Eine Übersicht über die Tempora der deutschen Grammatik finden Sie im Abschnitt
»Zeitformen«.

 Präsens
 Präteritum (Imperfekt, Vergangenheit)
 Perfekt
 Plusquamperfekt
 Futur I
 Futur II

Deklination
Die Fälle, in denen ein Wort stehen kann, werden im Abschnitt Deklination beschrieben. Die
Deklination umfasst die folgenden Fälle.

 Nominativ
 Akkusativ
 Dativ
 Genitiv

1
Deutsches Nomen
Nomen (Substantive) bezeichnen Dinge, Lebewesen, Pflanzen, Begriffe und Ähnliches.
Etwas banal ausgedrückt, handelt es sich bei Nomen zumeist um Dinge, die man anfassen
kann. Nomen werden immer groß geschrieben. Nomen werden u.a. auch als Substantive,
Haupt- oder Dingwörter bezeichnet.

Beispiele für Nomen

Tisch, Hoffnung, Bein, Wut, Arm, Kopf, Hand, Fuß, Himmel, Liebe, Haus, Auto, Pferd,
Hund, Geschrei, Gedanke, Katze, Schmerz

Nomen in Sätzen
In Sätzen können Nomen Subjekte, Objekte, adverbiale Bestimmungen oder Attribute
sein.

Beispiele
 Nomen als Subjekt: Der Stuhl steht.
 Nomen als Objekt: Der Stuhl steht in der Küche.
 Nomen als Adverbialbstimmung: Sie saß auf dem Stuhl.
 Nomen als Attribut: der Bezug des Stuhls

Nomen sind in der Regel flektierbare Wörter. Ein Nomen ist durch seinen Numerus (Einzahl
oder Mehrzahl, z.B. »Stuhl«/»Stühle«) und seinen Kasus (Fall, z.B. »Stuhl« - Nominativ,
oder »Stuhls« - Genitiv) gekennzeichnet.

Genus (grammatisches Geschlecht)


Außerdem ist jedes Nomen durch sein grammatisches Geschlecht (Genus) gekennzeichnet.
Das Genus wird durch einen der Artikel der, die und das angezeigt.

 männlich (der): der Mann, der Stuhl, der Auftrag, der Computer
 weiblich (die): die Frau, die Lampe, die Treue, die Zeitschrift
 sächlich (das): das Kind, das Bett, das Leiden, das Buch

2
Deutsches Verb
Andere Bezeichnungen für das Verb sind »Tätigkeitswort« und »Zeitwort«.
Verben drücken immer Handlungen, Vorgänge oder Zustände aus.
Verben werden immer kleingeschrieben.

Beispiele für Verb


fallen, laufen, stehen, gehen, rennen, trinken, gucken, trainieren, werfen, denken, sitzen,
tippen, bewegen, kaufen, essen, sehen, arbeiten

Funktion des Verbs im Satz


Die Hauptfunktion des Verbs im Satz besteht darin, das Prädikat zu bilden.
Das Prädikat ist die zentrale Einheit des Satzes, alle anderen Satzteile sind von ihm abhängig.

Beispiele für Verben in verschiedenen Sätzen


 Ich laufe in die Schule.
 Wir haben nicht lange an den Hausaufgaben gearbeitet.
 Das Auto wurde nicht gewaschen.
 Sie hat mir die Haare geschnitten.

3
Deutsches Adjektiv
Die Hauptfunktion der Adjektive besteht darin, Lebewesen, Gegenständen, Handlungen oder
Zuständen eine Eigenschaft oder bestimmte Merkmale zuzuschreiben. Adjektive werden auch
Eigenschaftswörter genannt.

Beispiele für Adjektive


super, hell, blau, gelb, grün, deutsch, ledig, frei, glücklich, klein, groß, kalt, heiß, lecker

Beispiele für Adjektive in Wortgruppen und Sätzen


 das leckere Essen
 Das Essen war lecker.
 Der junge Mann kann gut Klavier spielen.
 Die Frau kann schnell laufen.

Viele Adjektive können gesteigert werden:


groß, größer, am größten... glücklich, glücklicher, am glücklichsten...

Beispiele für Adjektive als selbstständige Nomen


 das Schöne
 das Junge
 die Verwandten

4
Deutsches Pronomen
Ein Pronomen ist ein Wort, das für ein anderes Wort (Nomen) steht. Das Pronomen erfüllt
also eine Stellvertretungsfunktion.
Pronomen ermöglichen die Vermeidung schwerfälliger Wiederholungen und die
Verdeutlichung verschiedener Verhältnisse zwischen verschiedenen Nomen. Die deutsche
Bezeichnung für »Pronomen« ist »Fürwort«.

Beispiele für Pronomen in Sätzen


 Der Vater sagte seinem Kind, dass es ihm helfen solle.
 Ich glaube nicht, dass uns jemand hört.
 Ich will nicht dieses Buch, sondern das, von dem ihr mir gestern erzählt habt.
 Er hielt ihre Hand fest in seiner.
 Von welchem Buch sprichst du?
 Diejenigen, die für das Verbrechen verantwortlich sind, müssen bestraft werden.

Unterscheidung nach Bedeutung und Funktion


 

Pronomen Beispiel

Personalpronomen ich, du, er, wir, ihr, sie

Possessivpronomen mein(e), dein(e), unser(e)

Demonstrativpronomen der, die das, dieser, dieses, jene, jener,


derjenige, diejenige, dasjenige, dieselbe,
derselbe, dasselbe

Reflexivpronomen mich, dich, sich, uns, euch

Indefinitpronomen eine, keine, alle, jemand, manche, niemand,


andere, einige
warum, wieso, weshalb, wer, was, wo
Interrogativpronomen

Relativpronomen der, die, das, welcher, welche, welches, deren

5
Deutscher Artikel
Ein Artikel tritt in einem Satz immer in Verbindung mit einem Nomen auf.
Zu den Artikeln gehören die bestimmten Artikel (der, die und das) und der unbestimmte
Artikel »ein«.

Besondere Artikel
Neben diesen Artikeln im engeren Sinne gibt es weitere Wörter, welche die Merkmale von
Artikeln haben.
Hierbei handelt es sich um einige Pronomen, die vor einem Nomen stehen und dieses näher
bestimmen können.

Beispiele
 dieser
 jener
 mein
 jeder
 kein

Beispiele für Artikel im engeren Sinne


 der Mann
 die Frau
 das Buch

6
Deutsches Adverb
Funktion des Adverbs ist die Bezeichnung der Umstände eines Geschehens oder einer
Handlung.
Das Adverb wird im Deutschen auch Umstandswort genannt.

Beispiele für Adverbien in Sätzen


Durch Adverbien bezeichnete Umstände können zum Beispiel der Ort, die Zeit oder die Art
sein.
 Ort: Wir sind dahin gegangen.
 Zeit: Wir sind heute gegangen.
 Art: Wir sind anders gegangen.

Beispiele für verschiedene Verwendungsweisen


 bei einem Verb: Sie haben dort gelebt.
 bei einem Adjektiv: Dies ist ein besonders hübsches Foto.
 bei einem Adverb: Wir werden euch sehr bald Post schicken.

Obwohl ihr Name so interpretiert werden könnte, stehen Adverbien also nicht nur bei Verben!

7
Deutsche Präposition
Die Funktion einer Präposition besteht in der Kennzeichnung des Verhältnisses zwischen
verschiedenen Wörtern, oder genauer, der Gegenstände, die mit den Wörtern bezeichnet
werden. Präpositionen werden auch Verhältniswörter genannt. Das aus dem Lateinischen
stammende Wort »Präposition« bedeutet »Voranstellung«.

Beispiele für Präpositionen


außer, an, bei, statt, über, vor, zu, hinter, in, neben, unter

Beispiele für Präpositionen in Sätzen


 Das Besteck liegt in dem Schrank.
 Wir kennen uns seit 5 Jahren.
 Wir konnten wegen der schlechten Sicht nicht kommen.
 Sie verstecken sich unter der Decke.

8
Deutsche Konjunktion
Konjunktionen dienen zur Verbindung von Satzteilen, Hauptsätzen und Nebensätzen.
Die Konjunktion wird im Deutschen auch oft als Bindewort bezeichnet.

Beispiele für Konjunktionen


und, oder, weil, bevor, nachdem, wenn, als, wegen, dass, aber, deshalb

Beispiele für nebenordnende Konjunktionen in Sätzen


 Du bleibst hier und ich gehe weg.
 Wir kaufen Wasser und Bier.
 Ich bin müde und werde gleich ins Bett gehen.

Beispiele für unterordnende Konjunktionen in Sätzen


 Du bleibst, während ich weggehe.
 Ich denke, dass wir dieses Wasser kaufen sollten.
 Ich gehe gleich ins Bett, weil ich müde bin.

Beispiele für Bedeutungen von Konjunktionen


 aneinanderreihend: Du gehst weg und ich bleibe hier.
 entgegensetzend: Sie ist streng, aber gerecht.
 begründend: Ich gehe schlafen, weil ich müde bin.
 einräumend: Er fährt Auto, obwohl er getrunken hat.
 zeitlich: Putzt die Zähne, bevor ihr schlafen geht.

All diese Sätze sind durch Konjunktionen miteinander verbunden.

9
Deutsche Interjektion
Interjektionen sind eine Art von Zwischenrufen oder Lauten. Interjektionen sind nicht in die
Struktur eines Satzes eingebettet.

Beispiele für Interjektionen


hurra, jippi, aha, ätsch, nanu, pfui, hoppla, nanu, bäh, igitt, lala, autsch

Beispiele für Interjektionen in Sätzen


 Pfui, das ist ja eklig!
 Wir haben endlich etwas mehr Freizeit, jippi!
 Und er fiel hin - hoppla! - das tat weh.
 »Hey! Aufmachen!«

Beispiele für Interjektionen als Ausdruckswörter

Interjektionen sind häufig Ausdruckswörter, Wörter, die Gefühle wiedergeben.


Sie werden meist in Gesprächen verwendet, um Empfindungen auszudrücken. Oft wird durch
Interjektionen auch die Aufmerksamkeit des Zuhörers geweckt.

 Interjektionen bei Bedauern: auweh, oje


 Interjektionen bei Ekel: äks, igitt, pfui
 Interjektionen bei Freude: hurra, juchhe, jippi
 Interjektionen bei Schmerz: aua
 Interjektionen bei Verwunderung: echt?

10
Deutsches Präsens / Gegenwart
Präsens / Gegenwart Deutsch

 
Konjugation in der Zeitform Präsens

Bei der Bildung des Präsens treten an Stelle der Endung »-en« des Infinitivs andere
Endungen, z.B. »-e«, »-st« usw. Beispiel »lieben«

1. Person Singular: ich liebe


2. Person Singular: du liebst
3. Person Singular: er/sie/es liebt
1. Person Plural: wir lieben
2. Person Plural: ihr liebt
3. Person Plural: sie lieben
Höflichkeitsform: Sie lieben

Unregelmäßig konjugiert werden im Präsens die Verben »haben« und »sein«:

1. Person Singular: ich bin/habe


2. Person Singular: du bist/hast
3. Person Singular: er/sie/es ist/hat
1. Person Plural: wir sind/haben
2. Person Plural: ihr seid/habt
3. Person Plural: sie sind/haben
Höflichkeitsform: Sie sind/haben

Besonderheiten
Wenn der Wortstamm auf t/d endet, wird in der 2./3. Person Singular sowie in der 2. Person
Plural ein e vor die Endung gesetzt.
Zum Beispiel bei »warten«: warten - du wartest, er wartet, ihr wartet

Wenn der Wortstamm auf s/ß/z endet, wird in der 2. Person Singular einfach ein t angefügt.
Zum Beispiel bei »sitzen«: sitzen - du sitzt

Bei einigen starken (unregelmäßigen) Verben ändert sich der Wortstamm.


Zum Beispiel bei »treten«: treten - ich trete, du trittst, er tritt, wir treten, ihr tretet, sie treten

Verwendung des Präsens


(1) Beschreibung von gegenwärtigen Zuständen und Tatsachen.

11
Beispiel

Berlin ist die Hauptstadt von Deutschland.

(2) Beschreibung von Handlungen in der Gegenwart, die einmalig, mehrmals oder nie
stattfinden.

Beispiel

Sebastian geht jeden Sonntagmittag essen.

(3) Beschreibung von Handlungen in der Gegenwart, die gleichzeitig oder nacheinander
stattfinden.

Beispiel

Während die Tochter Hausaufgaben macht, arbeitet die Mutter. Danach machen sie einen
Spaziergang.

(4) Beschreibung von Handlungen in der Zukunft, die festgelegt oder vereinbart sind.

Beispiel

Wir gehen (morgen) Abend ins Kino.

(5) Verwendung im Erzählmodus für Gegenwart und Zukunft

Beispiel

Wir fahren zuerst nach Hamburg. Dort besichtigen wir einige Denkmäler. Anschließend ...

12
Präteritum / Imperfekt / Vergangenheit Deutsch
Deutsche-Grammatik Präteritum / Imperfekt / Vergangenheit Deutsch

Bildung von Wörtern in der Zeitform Präteritum (Imperfekt)

Beispiele für die verschiedenen an den Wortstamm angefügten Endungen.

Schwache/gemischte Verben: Verb »lernen«:

ich lernte
du lerntest
er/es/sie lernte
wir lernten
ihr lerntet
sie lernten

Starke Verben: Verb »sehen«:

ich sah
du sahst
er/es/sie sah
wir sahen
ihr saht
sie sahen

Besonders wichtig sind die Verben »sein« und »haben«:

sein

ich war
du warst
er/es/sie war
wir waren
ihr wart
sie waren

haben

ich hatte
du hattest
er/es/sie hatte
wir hatten

13
ihr hattet
sie hatten

Besonderheiten bei der Bildung des Präteritums


Viele starke und gemischte Verben ändern im Präteritum / Imperfekt den Stamm.

Beispiel

 springen - sprang 
 bringen - brachte
  klingen - klang
 denken - dachte

Verwendung des Präteritum


(1) Zustand oder abgeschlossene Handlung in der Vergangenheit

Beispiel

Sie sprachen eine völlig andere Sprache.

(2) Das Imperfekt ist häufig mit dem Perfekt austauschbar.

Beispiel

Sie lernten eine andere Sprache. - Sie haben eine andere Sprache gelernt.

(3) Es wird vor allem in Erzählungen und Berichten verwendet.

Beispiel

Es war einmal ein kleiner Junge. Der lebte im Wald.

14
Deutsches Perfekt / Vollendete Gegenwart
Perfekt / Vollendete Gegenwart Deutsch

Das Perfekt bildet eine Gruppe von Zeitformen, die verschiedene Funktionen übernehmen. So
drückt das Perfekt vor allem Sachverhalte und Handlungen aus, die zum Zeitpunkt des
Sprechens bereits abgeschlossen sind und in der Vergangenheit liegen.

Das Perfekt kann allerdings auch einen Sachverhalt oder eine Handlung ausdrücken, die in
der Zukunft abgeschlossen sein wird. Um diese Form des Perfekts von den anderen
abzutrennen, muss jedoch eine entsprechende Temporalbestimmung (z.B. morgen, nächste
Woche, bald) angegeben werden.

Bildung

Das Perfekt wird aus der Präsens-Form von »sein« bzw. »haben« und dem Partizip II
gebildet. Konjugation des Verbs »sein«:

ich bin
du bist
er/es/sie ist
wir sind
ihr seid
sie sind

Konjugation des Verbs »haben«:

ich habe
du hast
er/es/sie hat
wir haben
ihr habt
sie haben

Beispiele

Ich bin gelaufen


Du bist gefallen
Wir haben gelacht
Ihr habt geholfen

Wann wird »haben« und wann »sein« verwendet?


a) Verben der Bewegung verwenden normalerweise sein.
Beispiel: ich bin gelaufen, ihr seid gelaufen

15
b) Alle anderen Verben verwenden normalerweise haben.
Beispiel: ich habe gesessen, ihr habt gesessen

Besonderheiten bei der Bildung des Perfekts

Viele starke und gemischte Verben ändern im Partizip II den Stamm.


Beispiel

singen - gesungen

Endet der Stamm auf d/t, wird bei schwachen/gemischten Verben einfach -et angefügt.

Beispiel

warten - gewartet

Bei Verben mit der Endung -ieren wird das Perfekt ohne ge- am Anfang gebildet.
Beispiel

protestieren - ich habe ( )protestiert

Verwendung des Perfekts


(1) Das Perfekt beschreibt eine abgeschlossene Handlung in der Vergangenheit.
Beispiel: Wir haben (gestern) das Auto gewaschen.

(2) Dabei steht häufig das Ergebnis oder die Folge des Geschehens im Vordergrund.
Beispiel: Ich habe schlecht geschlafen.

Perfekt Konjunktiv I

Bildung

Konjunktiv I (von „haben“ oder „sein“)  + Partizip II

haben sein
ich habe gesagt ich sei gegangen
du habest gesagt du sei(e)st gegangen

16
er habe gesagt er sei gegangen

wir haben gesagt wir seien gegangen


ihr habet gesagt ihr sei(e)t gegangen
sie haben gesagt sie seien gegangen

Das Perfekt Konjunktiv II wird verwendet, um die Eventualität einer Handlung oder eines
Sachverhalts, der unter dieser Bedingung abgeschlossen wäre, auszudrücken.

Konjunktiv II (von „haben“ oder „sein“)  + Partizip II

haben sein
ich hätte gesagt ich wäre gegangen
du hättest gesagt du wär(e)st gegangen
er hätte gesagt er wäre gegangen

wir hätten gesagt wir wären gegangen


ihr hättet gesagt ihr wär(e)t gegangen
sie hätten gesagt sie wären gegangen

17
Deutsches Plusquamperfekt / Vorvergangenheit
Plusquamperfekt / Vorvergangenheit Deutsch

Das Plusquamperfekt drückt einen Sachverhalt oder eine Handlung aus, die im
Sprechmoment abgeschlossen ist. Eine Besonderheit des Plusquamperfekts, das es von
anderen Vergangenheitsformen unterscheidet, ist die Tatsache, dass sich das Plusquamperfekt
auch auf die Vorzeitigkeit einer vergangenen, abgeschlossenen Handlung hinweist. (So wird
das Plusquamperfekt im Deutschen auch „Vorvergangenheit“ genannt.)

Das Plusquamperfekt wird aus der Präteritumsform von »sein« bzw. »haben« und dem
Partizip II gebildet.

Konjugation des Verbs »sein«

ich war
du warst
er/es/sie war
wir waren
ihr wart
sie waren

Konjugation des Verbs »haben«

ich hatte
du hattest
er/es/sie hatte
wir hatten
ihr hattet
sie hatten

Bei Verben der Bewegung wird normalerweise sein verwendet.

Beispiel

Ich war gelaufen, ihr wart gelaufen, ich war gerannt, sie waren gerannt

Bei den übrigen Verben wird normalerweise haben verwendet.


Beispiel

18
Ich hatte gegessen, ihr hattet gewartet, ich hatte gesungen, sie hatten gesungen

Bildung

Schwache/ gemischte Verben:


ge (Wortstamm) t

lernen - gelerntStarke Verben:


ge (Wortstamm) en
sehen - gesehen

Bei vielen starken und gemischten Verben ändert sich im Partizip II der Stamm.
Beispielsweise bei »gehen« und »bringen«: gehen - gegangen, bringen - gebracht
Endet der Stamm auf d/t, so wird bei schwachen/gemischten Verben »-et« angefügt.
Etwa im Fall von »warten«: warten - gewartetBei Verben mit der Endung -ieren wird die
Perfektform ohne »ge-« am Anfang gebildet.

Beispiel

protestieren - ich habe protestiert

Beim Beschreiben einer Handlung vor einem bestimmten Zeitpunkt in der


Vergangenheit.

Beispiel

Er bekam das Auto, denn er hatte reserviert.

19
Deutsches Futur I

Bildung von Wörtern in der Zeitform Futur I:

Das Futur wird aus der finiten Form des Verbs »werden« und der Grundform des Vollverbs
gebildet. Am Beispiel des Verbs »gehen«:

1. Person Singular: ich werde gehen


2. Person Singular: du wirst gehen
3. Person Singular: er/sie/es wird gehen

1. Person Plural: wir werden gehen


2. Person Plural: ihr werdet gehen
3. Person Plural: sie werden gehen

Verwendung

(1) Absicht für die Zukunft

Beispiel

Nächstes Jahr werde ich Urlaub in einem Land machen, in dem ich noch nicht war.

(2) Vermutung, Hoffnung für die Zukunft

Beispiel

Er wird schon trinken, wenn wir Ihm ein Getränk anbieten werden.

(3) Vermutung für die Gegenwart

Beispiel

Das wirst du doch wohl einsehen.

20
Deutsches Futur II / vollendete Zukunft
Aus grammatikalischer Sicht drückt das Futur II Indikativ, auch futurum exactum genannt,
eine abgeschlossene Handlung in der Zukunft aus. In der gesprochenen Sprache hingegen
wird das Futur II häufig auch als Ausdruck für eine eventuelle Möglichkeit in der Zukunft
verwendet.

So werden umgangssprachlich auch Vermutungen und Spekulationen im Futur II


ausgedrückt, was jedoch aus grammatikalischer Sicht falsch ist.

Konjugation des Verbs »denken« und »gehen« :

ich werde gedacht haben / gegangen sein


du wirst gedacht haben / gegangen sein
er wird gedacht haben / gegangen sein
 
wir werden gedacht haben / gegangen sein
ihr werdet gedacht haben / gegangen sein
sie werden gedacht haben / gegangen sein

FALSCH: Nächsten Mai habe ich mein Abitur bestanden.

RICHTIG: Nächsten Mai werde ich mein Abitur bestanden haben.

Hilfsverb
 Bei Verben der Bewegung wird in der Regel »sein« als Hilfsverb verwendet (gehen:
ich werde gegangen sein)
 Bei allen anderen Verben wird in der Regel »haben« verwendet. (sehen: ich werde
gesehen haben)

Besonderheiten bei der Bildung des Partizips

 Viele starke und gemischte Verben ändern im Partizip II den Stamm.


 Beispielsweise die Veben »gehen« und »bringen«: gehen - gegangen, bringen -
gebracht

21
 Endet der Stamm auf »d/t«, wird bei schwachen/gemischten Verben -et angehängt.

Beispiele

warten - ich habe gewartet

horten - ich habe gehortet

beten - ich habe gebetet

Verben mit der Endung -ieren bilden die Perfektform ohne ge-. 

Beispiele

protestieren - ich habe protestiert

reparieren - ich habe repariert

organisieren - ich habe organisiert

Verwendung

(1) Vermutung, dass etwas bereits abgeschlossen ist.

Beispiel

Er wird schon angekommen sein.

(2) Vermutung, dass etwas bis zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft
abgeschlossen ist.

Beispiel

Ich werde den Bericht bis morgen Abend gelesen haben.

22
Deutscher Nominativ
Der Nominativ ist die Grundform - der »1. Fall« oder »Werfall« - z.B. eines
Substantivs.

Δ Artikel, Adjektiv und Nomen


  bestimmter Artikel unbestimmter Artikel ohne Artikel
männlich der nette Mann ein netter Mann netter Mann
sächlich das nette Kind ein nettes Kind nettes Kind
weiblich die nette Frau eine nette Frau nette Frau
Plural die netten Leute nette Leute nette Leute

Merke:
 Bestimmter Artikel: Das Adjektiv endet auf e (bzw. en im Plural).
 Beispiel : »nett« - der nette Mann, die netten Leute, die netten Menschen

 Unbestimmter Artikel: Das Adjektiv endet auf er (männlich), es (sächlich) bzw. e


(weiblich und bei allen Pluralformen).
 Beispiel: »nett« - ein netter Mann, ein nettes Kind, eine nette Frau

 Im Plural fällt der unbestimmte Artikel weg.


 Beispiel: »nett« - nette Leute

Δ Pronomen
Possessivpronomen
Possessivpronomen substantivisch
Personal- attributiv
 
Pronomen männlich + weiblich +
männlich sächlich weiblich + Plural
sächlich Plural
1. Person
Ich mein meine meiner mein(e)s meine
Singular
2. Person
du dein deine deiner dein(e)s deine
Singular
3. Person
er sein seine seiner sein(e)s seine
Singular (m)
3. Person
es sein seine seiner sein(e)s seine
Singular (n)
3. Person sie ihr ihre ihrer ihres ihre

23
Possessivpronomen
Possessivpronomen substantivisch
Personal- attributiv
 
Pronomen männlich + weiblich +
männlich sächlich weiblich + Plural
sächlich Plural
Singular (f)
1. Person Plural wir unser unsere unserer unseres unsere
2. Person Plural ihr euer eure eurer eures eure
3. Person Plural sie ihr ihre ihrer ihres ihre

Beispiele
 Personalpronomen Ich spreche Englisch.

 Possessivpronomen (attributiv): Mein Fahrrad ist das beste. Seine Mutter ist die beste
Köchin.

 Possessivpronomen (substantivisch): Kann ich deinen Stift benutzen? Meiner ist


nämlich leer.

24
Deutscher Akkusativ
Im Akkusativ steht das direkte Objekt

Δ Artikel, Adjektiv und Nomen


  bestimmter Artikel unbestimmter Artikel ohne Artikel
männlich den netten Mann einen netten Mann netten Mann
sächlich das nette Kind ein nettes Kind nettes Kind
weiblich die nette Frau eine nette Frau nette Frau
Plural die netten Leute nette Leute nette Leute

Beachte!
 Bis auf die männlichen Formen stimmen alle Formen mit denjenigen des Nominativs
überein.

 Einige maskuline Nomen haben im Akkusativ, Dativ und Genitiv die Endung n bzw.
en.

 Beispiele

 maskuline Nomen auf e: der Junge - den Jungen


 maskuline Nomen auf ent: der Assistent - den Assistenten

Δ Pronomen
Possessivpronomen (attributiv + substantivisch)
Personal-
  sächlich
Pronomen männlich weiblich + Plural
attributiv substantiv.
1. Person Singular mich meinen mein mein(e)s meine
2. Person Singular dich deinen dein dein(e)s deine
3. Person Singular (m) ihn seinen sein sein(e)s seine
3. Person Singular (n) es seinen sein sein(e)s seine
3. Person Singular (f) sie ihren ihr ihr(e)s ihre
1. Person Plural uns unseren unser unseres unsere
2. Person Plural euch euren euer eures eure

25
Possessivpronomen (attributiv + substantivisch)
Personal-
  sächlich
Pronomen männlich weiblich + Plural
attributiv substantiv.
3. Person Plural sie ihren ihr ihr(e)s ihre

Verwendung
 direktes Objekt
 Beispiel: Er gibt dem Mann das Heft.

 bei bestimmten Wendungen


 Beispiel: Guten Morgen!

 nach bestimmten Verben, z. B. »kennen«


 Beispiel: Ich kenne deinen Vater.

 nach bestimmten Präpositionen: bis, durch, für, gegen, ohne, um


 Beispiel: Ich bin gegen diesen Vorschlag.

26
Deutscher Dativ
Im Dativ steht das indirekte Objekt

Δ Artikel, Adjektiv und Nomen


  bestimmter Artikel unbestimmter Artikel ohne Artikel
männlich dem netten Vater einem netten Vater nettem Vater
sächlich dem netten Kind einem netten Kind nettem Kind
weiblich der netten Mutter einer netten Mutter netter Mutter
Plural den netten Eltern netten Eltern netten Eltern

Hinweis
Einige maskuline Nomen haben im Dativ, Akkusativ und Genitiv die Endung n bzw. en.
Beispiele
 maskuline Nomen auf e: der Junge - dem Jungen
 maskuline Nomen auf ent: der Assistent - dem Assistenten
 weitere, z.B.: der Herr - dem Herrn; der Mensch - dem Menschen

Endet der Plural eines Wortes im Nominativ nicht auf s oder n, so wird der Dativ durch
Anfügung eines n gebildet.

 Zum Beispiel:
 die Kinder - den Kindern
 die Mütter - den Müttern

Δ Pronomen
Possessivpronomen (attributiv + substantivisch)
  Personalpronomen
männlich + sächlich weiblich Plural
1. Person Singular mir meinem meiner meinen
2. Person Singular dir deinem deiner deinen
3. Person Singular (m) ihm seinem seiner seinen
3. Person Singular (n) ihm seinem seiner seinen
3. Person Singular (f) ihr ihrem ihrer ihren

27
Possessivpronomen (attributiv + substantivisch)
  Personalpronomen
männlich + sächlich weiblich Plural
1. Person Plural uns unserem unserer unseren
2. Person Plural euch eurem eurer euren
3. Person Plural ihnen ihrem ihrer ihren

Verwendung
 indirektes Objekt
 Beispiel: Er gibt dem Vater das Hemd.

 bei bestimmten Wendungen


 Beispiel: Mir ist warm.

 nach bestimmten Verben, z. B. helfen, antworten, zuhören


 Beispiel: Ich helfe deinem Vater.

 nach bestimmten Präpositionen: aus, bei, bis zu, gegenüber, mit, nach, seit, von, zu
 Beispiel: Ich kenne ihn seit einem Jahr.

28
Deutscher Genitiv
Der Genitiv heißt auch 2. Fall oder Wesfall. Er dient z.B.
dazu, eine Zugehörigkeit anzuzeigen.

Δ Artikel, Adjektiv und Nomen


  bestimmter Artikel unbestimmter Artikel ohne Artikel
männlich des netten Vaters eines netten Vaters netten Vaters
sächlich des netten Kindes eines netten Kindes netten Kindes
weiblich der netten Mutter einer netten Mutter netter Mutter
Plural der netten Eltern netter Eltern netter Eltern

Merke:
 Nur männliche und sächliche Nomen haben im Genitiv die Endung s oder es.
 Beispiel: des Vaters

 Einige maskuline Nomen haben jedoch im Genitiv (und im Dativ und im Akkusativ)
die Endung n bzw. en

Beispiele

 Maskuline Nomen mit Endung auf e:


 Beispiel: der Junge - des Jungen

 Maskuline Nomen mit Endung auf ent:


 Beispiel: der Assistent - des Assistenten

Δ Pronomen
Possessivpronomen
 
männlich + sächlich weiblich + Plural
1. Person Singular meines meiner
2. Person Singular deines deiner
3. Person Singular (m) seines seiner

29
Possessivpronomen
 
männlich + sächlich weiblich + Plural
3. Person Singular (n) seines seiner
3. Person Singular (f) ihres ihrer
1. Person Plural unseres unserer
2. Person Plural eures eurer
3. Person Plural ihres ihrer

Verwendung
 Der Genitiv zeigt eine Zugehörigkeit an
 Beispiel: Das Auto meines Vaters ...

 Die Genitivform folgt auch auf bestimmte Präpositionen, z.B. auf »anstelle«,
»aufgrund« und »trotz«.
 Beispiel: Trotz des heftigen Regens gingen wir joggen.

30

Das könnte Ihnen auch gefallen