Sie sind auf Seite 1von 1

Das einzige, dass ausnahmslos gut genannt werden kann ist der gute Wille.

Eigenschaften wie Mut oder Talente wie Verstand, Witz etc. Können auch für
schlechtes eingesetzt werden. Der Charakter eines Menschen ist der Wille, der diese
Eigenschaften und Talente lenkt und einsetzt. Der gute Wille ist Bedingung für
verdientes Wohlergehen. Auch scheinbar gute Eigenschaften wie Mäßigung in Affekten,
Selbstbeherrschung, nüchterne Überlegungen sind nicht intrinsisch gut, sondern
können auch für „kalte Zwecke“ verwendet werden.
Der gute Wille ist allein durch das Wollen gut, d.h. an sich, nicht durch eine
daraus resultierende Handlung.
Selbst falls der Wille nicht in die Tat umgesetzt werden kann, so ist er doch reine
Güte.
Warum hat die Natur den Verstand ausgewählt den Menschen auf dem Weg zu Wohlergehen
zu leiten, wo doch Instinkte zuverlässiger dabei gewesen wären?
Vernunft kann sich sogar negativ auf das Erlangen von Glück auswirken. Bis zu dem
Punkt, an dem man die Vernunft dafür verurteilt, dass sie alles eher schlechter
macht, bis hin zu Neid den Menschen gegenüber, die sich eher von den Naturtrieben
leiten lassen. Der Zweck der Vernunft kann in der daraus entstehenden Möglichkeit
des guten Willens gefunden werden.
Ausbildung eines guten Willens ist höchste praktische Bestimmung der Vernunft.
Vernunft schränkt Erreichen von Glückseligkeit auf manche Weise ein. Vernunft kann
nicht direkt zu Glückseligkeit führen, weil sie damit nur Zufriedenheit durch
Erfüllung eines von ihr gesetzten Zweckes erlangen würde. *Pflicht* hebt guten
Willen durch Eingrenzungen/Hindernisse eher hervor, als dass er ihn verbirgt.

Das könnte Ihnen auch gefallen