4  meinung
April 2010
Glosse
Die Zukunft
der Vorhersagen
Lawrence Peter „Yogi“ Berra, ehe-
maliger amerikanischer Baseball-
Spieler, wurde nicht nur wegen
­seiner Ballkunst berühmt, sondern
auch wegen seiner Formulierkunst.
Er gilt als Meister der erstaunlichen
Selbstverständlichkeiten. Bei uns
ist er vor allem für folgende Aussa-
ge bekannt geworden: „Vorhersagen
sind schwierig; vor allem, wenn sie
die Zukunft betreffen.“
Wir leben im Zeitalter der Vorher-
sagen. Wir brauchen sie, weil wir
auch im Zeitalter der Planung le-
ben. Und ohne Vorhersagen keine
Planung. Aber leider müssen wir
immer wieder die Erfahrung ma-
chen, dass Vorhersagen – schöne
oder schlechte – nicht eintreffen.
Jeder normale Mensch freut sich,
wenn die schönen Vorhersagen ein-
treten, die schlechten aber nicht.
Nur der Planer ärgert sich, wenn
die düstere Prophezeiung einer son-
nigen Entwicklung weicht. Er är-
gert sich, weil die angenehme Über-
raschung seinen Plan über den
Haufen wirft. Und der Prophet
der Düsternis ärgert sich auch aus
Eitelkeit, weil er falschliegt.
Bedauerlicherweise aber gibt es
auch schöne Vorhersagen, die nicht
eintreffen. Da hilft dann gar nichts
mehr. Alle ärgern sich und der
­Prophet der Freude wird für die
Enttäuschung verantwortlich ge-
macht.
Vielleicht erklärt das, warum die
meisten Vorhersagen so düster aus-
fallen. Weil sich so der Irrtum besser
ertragen lässt. Yogi Berra würde
­sagen: Es ist besser, wenn es besser
kommt.  Werner Wagner
Von Dr. Hans-Dieter Radecke
S
eit Jahren weiß die Forschung,
dass ein Mittagsschlaf die Leis-
tungsfähigkeit steigert. In einigen
amerikanischen Großunternehmen
gibt es inzwischen sogenannte Nap-
ping Rooms für abgearbeitete Möchte-
gern-Mittagsschläfer. Leider haben
hierzulande solche Einrichtungen kei-
ne Akzeptanz. Das führt dazu, dass
sich ein müder Mitarbeiter eher unfrei-
willig holt, was sein Körper braucht.
Bei ermüdenden Meetings, wenn die
Augenlider zentnerschwer werden,
dann verschwimmt das trübe Bild vom
endlos quasselnden Abteilungsleiter
schon mal und ...
„Nun, Prof. Orx, ich hoffe, Sie haben
inzwischen ein klareres Bild von den
Bewohnern der Erde als beim letzten
Mal.“ So eröffnet Rox, Chefgutachter
der Außerirdischen, die Sondersitzung
des Forschungsministeriums anläss­
lich des Jubiläums der Entdeckung der
Erde. Rox ist für den Raumsektor XZ-5
zuständig, auf dem auch ein Land na­
mens „Deutschland“ liegt.
„Leider nein“, gesteht Prof. Orx.
„Wir verstehen die Menschen weniger
als je zuvor. Wir sind nahe daran, die
ursprüngliche These, dass der Mensch
ein logisch handelndes Wesen ist, fun­
damental zu revidieren.“
Rox: „Oh ... und was hat Sie zu die­
ser Revision getrieben?“
Prof. Orx: „Wir können uns ganz
einfach zu viele Verhaltensweisen
nicht rational erklären. Nehmen wir
als Beispiel einmal die Einstellung der
Menschen zur Farbe Weiß. Auf den
ersten Blick scheint diese Farbe sehr
unbeliebt zu sein. Es gibt beispielswei­
se kaum gänzlich weiße Hauswände,
sie werden durch intensive Beriese­
lung mit Rauchgaspartikeln nachge­
dunkelt. Und die weiße Fläche, die
sich in den Wintermonaten ausbreitet,
wird radikal bekämpft: Wo immer die
Menschen an die Fläche herankom­
men, wird sie weggefräst oder beisei­
tegeschoben. An Steilhängen, die für
Griechenland gehört nicht in die EU
Interview | Währungsexperte Prof. W. Hankel hält ein schnelles Ende der Währungsunion für das Beste
D
ie Europäische Währungsuni­
on hat viele Konstruktionsfeh­
ler, die jetzt zutage treten.
Lange Zeit finanzierte Deutschland
die wachsenden Leistungsbilanzdefi­
zite. Aber jetzt, angesichts sinkender
Überschüsse, schlägt die Stunde der
Wahrheit. Mit Prof. Dr. Wilhelm Han­
kel sprach WiKu-Mitarbeiter Dieter W.
Heumann.
WirtschaftsKurier: Herr Prof. Dr. Han­
kel, Sie und Ihre drei Mitstreiter, die
Professoren Wilhelm Nölling, Karl
Albrecht Schachtschneider und Jo­
achim Starbatty, wollen wieder gen
Karlsruhe zum Bundesverfassungs­
gericht ziehen. Was macht Sie so
sicher, diesmal mehr Erfolg als
bei der ersten Klage gegen den Euro
zu haben, die ja 1998 abgewiesen
­worden ist?
Prof. Dr. Wilhelm Hankel: Der offen
angekündigte Rechtsbruch. Die
Währungsunion ist keine Haftungs­
gemeinschaft. Sie würde es aber,
wenn es zu einer Entschuldungs­
hilfe für Griechenland oder andere
Mitgliedsländer der Eurozone käme;
egal in welcher Form – über die EZB,
den geplanten Europäischen Wäh­
rungsfonds (EWF) oder verdeckte
Hilfen für die im Griechenland-­
Geschäft tätigen Finanzinstitute.
WiKu: Bundesfinanzminister Wolf­
gang Schäuble hat sich für einen
EWF nach dem Vorbild des Inter­
nationalen Währungsfonds (IWF)
starkgemacht. Europa, so sagt er,
dürfe nicht auf Hilfe von außen
warten, sondern müsse seine Prob­
leme selbst bewältigen. Bundes­
Die Erdlinge müssen verrückt sein
Räumgerät unerreichbar sind, werden
Tausende Menschen eingesetzt, die
über mühsam errichtete Liftstrecken
in die Höhe transportiert werden, um
von dort aus mithilfe von Holz- oder
Kunststoffbrettern über die weiße Flä­
che zu Tal zu fahren. Unsere Langzeit­
beobachtung zeigt: Durch unermüdli­
ches Hinauf- und Hinunterfahren wird
die Fläche weitgehend beseitigt.“
Rox: „Ist das alles?“
Prof. Orx: „Nein, keineswegs. Ein
weiteres Beispiel sind sogenannte Zi­
garetten. Das sind in Massen herge­
stellte weiße Stäbchen, die die Men­
schen in den Mund stecken und unter
Zuhilfenahme ihrer Lungen wieder
vernichten. Dieser Vorgang hat – so
zahlreiche Studien der Menschen –
­einen sehr schädlichen Einfluss auf die
Gesundheit. Auf den Verpackungen
der Stäbchen stehen daher Warnungen
vor lebensgefährlichen Folgen der
Stäbchenvernichtungszeremonie. Und
die staatlichen Behörden erheben
hohe Steuern auf die Packungen, da­
mit Menschen, die sich an der Vernich­
tung der Stäbchen beteiligen, entspre­
chend dokumentieren können, welche
Lasten sie bereit sind, für diese wich­
tige Aufgabe auf sich zu nehmen.“
Rox: „Ach ... sie stellen diese Dinger
also massenweise her, weil sie den
Zwang haben, sie wieder zu vernich­
ten? Dabei gehen sie Risiken ein und
bezahlen auch noch dafür? Höchst
seltsam, aber nicht unlogisch: Die Be­
sessenheit bei der Vernichtung alles
Weißen zeigt: Der Mensch ist tatsäch­
lich der Feind dieser Farbe.“
Prof. Orx: „Wenn es nur so einfach
wäre! Dem steht nämlich eine eben­
solche Besessenheit hinsichtlich der
Erzeugung dieser Farbe gegenüber.
Mit großem chemischem Aufwand
sorgen Menschen für besonders weiße
Wäsche. Politiker, Kirchenführer, Be­
amte und Konzernchefs tun so gut wie
alles, um nach außen hin das zu be­
halten, was sie ,eine weiße Weste‘ nen­
nen. Viele Menschen, die unhinter­
fragbare Autorität beanspruchen, tra­
gen zum Nachweis ihrer Unfehlbarkeit
kanzlerin Angela Merkel ist mitt­
lerweile bereits zum IWF umge­
schwenkt.
Hankel: Mit dem EWF würden die ver­
botenen Bail-outs für vom Bankrott
bedrohte Staaten institutionalisiert;
der EWF wäre Bestätigung des Ver­
tragsbruchs! Ökonomisch ist der
Fonds, da er über kein eigenes Geld
verfügt, eine von Deutschland fi­
nanzierte Konkursverschleppungs­
maschine. Man kann mit bis zu 40 %
deutscher Beteiligung rechnen, je
nachdem, was man zugrunde legt:
Deutschlands Anteil an der Wirt­
schaftskraft der Eurozone oder am
Kapital der EZB – ein teurer Spaß,
verglichen mit den  6 % der deut­
schen IWF-Quote.
WiKu: Hat sich Ihr Gang nach Karls­
ruhe nicht mit dem nun Ende März
Satire | Eine Welt voller seltsamer Ungereimtheiten
weiße Kittel: Ärzte, Wissenschaftler
und so weiter. Und seit Genera­tionen
steht im mächtigsten Staat der Erde
unangetastet ein sogar offiziell so be­
zeichnetes ,Weißes Haus‘.“
Rox: „Hm ... gut, das ist tatsächlich
seltsam. Haben Sie noch andere Bei­
spiele?“
Prof. Orx: „So viele Sie wollen. Neh­
men Sie etwa die Einstellung zu Vö­
geln. Überall werden diese Tiere ge­
schützt, insbesondere Arten, die sel­
ten sind. Andererseits installieren die
Menschen derzeit massenhaft riesige
Windräder, deren Aufgabe es ist,
­angetrieben von Windkraft, jähr­
lich Zehntausende von Vögeln zu
schreddern.“
Rox: „Das ist verrückt. Geht das
nicht einfacher? Gewehre? Gift­
pfeile?“
Prof. Orx: „Schon, aber als Neben­
produkt wird mit den durch große
Summen an öffentlichen Geldern er­
richteten Vogelvernichtungsmaschi­
nen auch Energie erzeugt – recht in­
effizient zwar und mit Problemen für
die Aufrechterhaltung eines gleich­
mäßigen Stromflusses. Aber dadurch,
dass sie wegen der wetterwendischen
Windkraft die Vorhaltung von Back-
up-Kraftwerken erzwingt, sorgt die
Stromgewinnung wiederum für die Er­
haltung von Museumskraftwerken.“
Rox: „Das wird ja immer rätselhaf­
ter. Weiter!“
Prof. Orx: „In dem von mir beobach­
teten Sektor ,Deutschland‘ gibt es eine
besondere Steuer, die sich ,Mehrwert­
steuer‘ nennt. Bis heute ist es uns je­
doch nicht gelungen herauszufinden,
wer oder was dadurch wertvoller wird.
Unsere Beobachtungen zeigen viel­
mehr, dass diese Steuer mit abneh­
mendem Geldwert stetig ansteigt. Die
Höhe der Steuer scheint uns daher die
Wertschätzung von Dienstleistungen
und Produkten zu dokumentieren: je
höher die Steuer, desto wichtiger die
Waren. Verwirrend ist dabei: Bock­
würste und Pornografie – Produkte,
die in der Gesellschaft allerhöchste
Priorität genießen – werden nur mit
getroffenen Beschluss der Regie­
rungschefs der Eurostaaten erle­
digt, Griechenland – wenn auch nur
im Notfall – bilateral zu helfen und
gleichzeitig auch den IWF einzu­
schalten? Damit ist doch das The­
ma EWF vom Tisch und Frau Mer­
kel ist überzeugt, dass der getroffe­
ne Beschluss auch nicht gegen die
Maastricht-Kriterien verstößt.
Hankel: Das trifft nicht zu. Bail-out
bleibt Bail-out, gleich wie er finan­
ziert wird: durch bilaterale Hilfen,
einen EWF – von dem zwar zurzeit
niemand mehr spricht, der aber laut
Schäuble noch nicht ad acta gelegt
ist – oder, wie jetzt beschlossen,
über den IWF. Der EWF wäre, wenn
er denn kommt, eine „Bad Bank“
auf EU-Ebene, die die von der Euro­
päischen Zentralbank (EZB) man­
7 % besteuert, während Produkte wie
Gartenzwerge, Arzneimittel und drei­
fach vernickelte Gelenkmuffen mit
19 % besteuert werden.
Oder:
In meinem Sektor gibt es bereits seit
Jahrzehnten einen sogenannten Büro­
kratieabbau. Dabei haben wir festge­
stellt, dass die Reduzierung büro­
kratischer Vorschriften zu
einer Explosion derselben
führt. Der Umfang der ,Amts­
blätter‘ wächst jedes Jahr,
etwa dadurch, dass jeder ord­
nungsbehördlichen Verordnung zur
Aufrechterhaltung der öffentlichen
Ordnung eine erste, zweite und drit­
te Änderungsverordnung der ord­
nungsbehördlichen Verordnung zur
Aufrechterhaltung der öffentlichen
Ordnung folgt.
Oder:
Während die Menschen einen un­
glaublichen Aufwand treiben, um per­
sönliche Informationen vor anderen
Mitbürgern geheim zu halten, sind sie
bereit, in ihrem globalen Compu­
ternetz und in Fernsehsendungen
mit Millionenpublikum in Wort
und Bild die intimsten Details
offenzulegen.
Oder:
Kleine Religionsgemein­
schaften, die ein zweifelhaf­
tes Gebahren an den Tag le­
gen, werden von Geheimdiens­
gels Bonität zur Refinanzierung ab­
gelehnten Schrottanleihen aufkauft,
und der IWF würde zur Welt-Inflati­
onszentrale, wenn er die ihm von
den Europäern zugemutete Aufgabe
übernimmt.
WiKu: Sie sehen den Euro erst jetzt –
nach der Wirtschafts- und Finanz­
krise – in seiner ersten eigentlichen
Bewährungsprobe. Und da treten
prompt die Konstruktionsfehler
zutage?
Hankel: So ist es. Der entscheidende
Konstruktionsfehler jeder Wäh­
rungsunion ist die Abschaffung der
inneren Wechselkurse. Innerhalb
der Eurozone gilt ein Wechselkurs
von eins zu eins. Aber der ist auf­
grund der divergierenden Inflati­
onsraten von Jahr zu Jahr unrealis­
tischer geworden. In den Ländern
der Eurozone hat sich ein erhebli­
ches Preis- und Lohnkostengefälle
herausgebildet; der Euro hat es er­
möglicht, denn keines der „Sünder­
länder“ wurde wegen Missbrauchs
an der gemeinsamen Währung
mehr bestraft. Keines der Länder
musste abwerten. Im Fall von Grie­
chenland lagen die Lohnstückkos­
ten zuletzt über 40 % über dem Ni­
veau von Deutschland und der an­
deren stabilen Euroländer. Die „rea­
len Wechselkurse“, die das Kauf­
kraftgefälle widerspiegeln, sind völ­
lig aus dem Ruder gelaufen. Das
führt früher oder später über die da­
raus resultierenden Diskrepanzen
in den Leistungsbilanzen – ich
könnte auch sagen: über das Grei­
fen der einen in die Taschen der an­
deren – zum Ende solcher Experi­
ten beobachtet und bekommen die
Härte des Gesetzes zu spüren. Einzel­
ne Mitglieder großer Traditionsreligio­
nen konnten sich jahrelang an Kin­
dern vergehen, bis sie zur Rechen­
schaft gezogen wurde. Legt man den
Maßstab der Behandlung der kleinen
Organisationen an, so müssten die
Schulen und Kirchen der großen mit
ganzen Hundertschaften
von Polizeikräften be­
lagert und durch­
kämmt werden.
Oder:
Menschen, die
nicht viele mate­
rielle Mittel zur
Verfügung haben,
nennt man in
meinem Sektor
arm. Man verwendet
dort ein Verfahren, das
wir ,Geldauszahlung ge­
gen Armut‘ nennen könnten,
weil es von der Gemeinschaft einge­
zogene Zahlungsmittel verwendet,
um – wie es heißt – Armut zu be­
kämpfen. Nur stellen wir fest,
dass mit den ständig wachsenden
Ausgaben gegen Armut die Armut
immer weiterwächst. Auf wel­
che Weise diese Zahlungen
die Armut erhöhen, haben
wir noch nicht verstanden.
Oder:
Bislang bewegen
WirtschaftsKurier
mente wie einer Währungsunion
unter ungleichen Partnern mit un­
terschiedlicher Mentalität und di­
vergierenden Zielen.
WiKu: Wie sollte eine Lösung ausse­
hen?
Hankel: Griechenland, wie auch die
anderen Euroländer in gleicher
oder ähnlicher Lage, gehören nicht
in den Euro-Club der struktur­
starken und währungsstabilen EU-
Staaten. Sie gehören ins Warte­
zimmer auf den Euro, wo auch die
Mehrzahl der osteuropäischen EU-
Länder sitzt. Der EU und ihren
­Organen, besonders der sogenann­
ten Euro-Gruppe und ihrem Vor­
sitzenden, sollte zu denken geben,
dass diese Länder allerdings weit­
gehend den Stabilitäts- und Wachs­
tumspakt erfüllen und die dort fest­
gelegten Grenzen für ihre Staats­
schulden einhalten – die Eurolän­
der, Deutschland eingeschlossen,
aber nicht.
WiKu: Ist ein Scheitern der Währungs­
union insgesamt unausweichlich?
Hankel: Die Europäische Währungs­
union bleibt solange bestehen, wie
Deutschland für sie zahlt – genauer,
noch zahlen kann. Die deutschen
Leistungsbilanzüberschüsse, die
größten der Eurozone, finanzieren
seit zehn Jahren die ausufernden
Defizite der anderen Währungsnut­
zer. Wenn diese Überschüsse
schwinden, und das tun sie bereits
seit vergangenem Jahr, schlägt die
Stunde der Wahrheit. Für Europa
wäre dieses Ende mit Erschrecken
besser als der Schrecken einer Euro-
Krise ohne Ende!
sich die Menschen mit Geräten vor­
wärts, die stinken und die Luft verpes­
ten. Jetzt haben sie eine neue Erfin­
dung gemacht: die Elektromobile. Das
Tolle soll sein: Diese rollenden Kisten
produzieren keine schädlichen Abgase
mehr. Das wäre keine schlechte Sache.
Doch wenn viele Bürger sich so ein
Teil zulegen, dann müssen wohl neue
Kraftwerke, die mit schwarzen Kugeln
geheizt werden, gebaut werden. Dann
wäre die Luft noch schmutziger als
vorher ...“
Rox: „Halt, halt, das reicht! Sind Sie
sicher, dass die Menschen uns nicht
längst entdeckt haben und uns etwas
vorspielen, um uns zu verwirren?“
Prof. Orx: „Ja, ich bin sicher. Denn
wenn einer sagt, er glaube, dass es Au­
ßerirdische gebe, wird er aus dem Saal
gejagt. Er rede Unsinn, heißt es dann,
er denke ja nicht rational. Und das ist
offenbar das Schlimmste, was ein
Mensch einem anderen Menschen an
den Kopf werfen kann – und der wich­
tigste Beleg dafür, dass wir unsere The­
se vom rationalen Menschen revidie­
ren müssen.“
Rox: „Ich hätte einen Lösungsvor­
schlag, der die Rationalität menschli­
chen Verhaltens steigern könnte ...“
...gerade jetzt dringt die Leierstimme
des Abteilungsleiters durch den Traum-
schleier. Nicht auszudenken, wie die
Menschheitsgeschichte hätte verlaufen
können, wenn so mancher kluge Kopf
nicht vorzeitig aus seinem Mittags-
schlaf
gerissen
worden
wäre.