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Inhaltsverzeichnis
Leben
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
Emil Maurice als SS-Oberführer mit
dem „Blutorden“, Aufnahme aus dem
Leben Bundesarchiv
Ende 1919 trat er in die rechte Deutsche Arbeiterpartei ein, die sich im Februar 1920 in
Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) umbenannte. Er beteiligte sich unter der Führung
von Anton Drexler an der Niederschlagung der Münchner Räterepublik und kämpfte 1921 in Oberschlesien.
Die neue Partei brauchte für ihre Veranstaltungen einen Ordnungsdienst. Dafür gründete Maurice im
November 1920 einen „Turn- und Sportverein“, der im Oktober 1921 in „Sturmabteilung“ (SA) umbenannt
wurde.[1] Die Führung der mit Freikorps ausgefüllten SA übertrug er im August 1921 auf den vom
einflussreichen Freikorps-Anführer Hermann Ehrhardt abbeorderten Hans Ulrich Klintzsch. Maurice nahm
im November 1923 im „Stoßtrupp Adolf Hitler“ am Hitler-Ludendorff-Putsch teil. In Folge wurde er 1924
wie Hitler in der Justizvollzugsanstalt Landsberg inhaftiert.
Die in der Literatur und Presse häufig auftauchende Behauptung, Hitler habe Maurice während der
gemeinsamen Haftzeit Teile seines Buches Mein Kampf diktiert, ist nach den Ergebnissen der neueren
Forschung mit großer Wahrscheinlichkeit unzutreffend.[2] Nach der Haft fungierte Maurice ab 1925 erneut
zeitweise als Leibwächter und persönlicher Begleiter Hitlers. Bei der Gründung der zunächst aus einem
Saalordnungsdienst hervorgegangenen „Schutzstaffel“ (SS) erhielt Maurice die SS-Nummer 2.
Maurice war in Parteikreisen nicht unumstritten. Als Hitlers Nichte Geli Raubal am 18. September 1931
Suizid beging, wurde Maurice verdächtigt, eine Liebesbeziehung mit ihr unterhalten zu haben.
Gerüchteweise sei sie von ihm schwanger gewesen.
Maurice hatte mit Chéri Maurice einen jüdischen Urgroßvater (1805–1896), dennoch wurde er aufgrund
seiner Nähe zu Adolf Hitler als „Ehren-Arier“ konträr zur sonstigen Forderung nach einem Ariernachweis
von Himmler in der SS geduldet.[3]
1933 wurde Maurice in Anerkennung seiner früheren Beteiligung am Erstarken des Nationalsozialismus
Ratsherr im Münchner Stadtrat und mit dem Blutorden sowie dem Goldenen Parteiabzeichen der NSDAP
ausgezeichnet.
Maurices Beteiligung am sogenannten Röhm-Putsch ist in der Forschung noch nicht abschließend geklärt.
Besonders in der frühen Literatur findet sich häufig die Behauptung, Maurice habe Hitler am 30. Juni 1934
nach Bad Wiessee begleitet und sich dort an der Verhaftung von Ernst Röhm und anderen hohen SA-Führern
beteiligt, was nach heutigem Stand als eher unwahrscheinlich gilt. In diesem Zusammenhang tauchte auch
wiederholt die unzutreffende Angabe auf, Maurice habe dabei den SA-Obergruppenführer Edmund Heines
erschossen.
Ab 1936 Ministerialdirektor, wurde Maurice am 1. April 1937 Präsident der Handwerkskammer München.
Ab 29. März 1936 gehörte er dem nationalsozialistischen Reichstag an. Innerhalb der SS stieg Maurice bis
in den Rang eines SS-Oberführers auf, der ihm am 30. Januar 1939[5] ehrenhalber verliehen wurde.
1948 verurteilte ihn eine Spruchkammer zu vier Jahren Arbeitslager und dem Einzug von 30 Prozent seines
Vermögens. Seine Strafe musste Maurice nicht vollständig verbüßen. Maurice starb 1972 im Alter von 75
Jahren. Er wurde auf dem Nordfriedhof in München begraben.[6]
Literatur
Anna M. Sigmund: Des Führers bester Freund. Heyne, München 2003, ISBN 3-453-62001-1.
Emil Maurice – Hitlers früher Gefolgsmann, in: Volker Koop: "Wer Jude ist, bestimme ich" –
"Ehrenarier" im Nationalsozialismus, Böhlau, 2014, ISBN 978-3-412-21703-7, S. 258–271. [1]
(https://dokumen.tips/documents/wer-jude-ist-bestimme-ich-ehrenarier-im-nationalsozialismus-
emil.html)
Weblinks
Literatur von und über Emil Maurice (https://portal.dnb.de/opac.htm?method=simpleSearch&q
uery=128442166) im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Emil Maurice (https://www.reichstag-abgeordnetendatenbank.de/selectmaske.html?pnd=1284
42166&recherche=ja) in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten
Einzelnachweise
1. Wilhelm Hoser: Nationalsozialistische Arbeiterpartei (NSDAP) 1920–1923/1925–1945. In:
Onlinewerk Historisches Lexikon Bayerens (https://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexik
on/Hauptseite) (HLB)
2. Othmar Plöckinger: Geschichte eines Buches: Adolf Hitlers „Mein Kampf“ 1922–1945.
Oldenbourg, München 2006, ISBN 3-486-57956-8.
3. Bastian Hein: Die SS : Geschichte und Verbrechen. Orig.-Ausg Auflage. Beck, München 2015,
ISBN 3-406-67513-1, S. 38.
4. Hedwig Maurice (https://de.findagrave.com/memorial/135364705/hedwig-maurice),
findagrave.com
5. SS-Personalhauptamt (Hrsg.): Dienstaltersliste der Schutzstaffel. Berlin 1942, S. 21.
6. Emil Maurice (https://de.findagrave.com/memorial/135363599/emil-maurice), findagrave.com
Diese Seite wurde zuletzt am 13. April 2020 um 11:11 Uhr bearbeitet.
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