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DK 621.3 : 061.23.055 : 006(430.1)VDE Satzung Juni 1988


01.09.1994
Satzung für das Vorschriftenwerk
des Verbandes Deutscher Elektrotechniker (VDE) e.V. VDE 0022

Genehmigt vom Vorstand des Verbandes Deutscher Elektrotechniker (VDE) e.V. am 31. 03. 1988, bekanntgegeben in
der etz Elektrotechnische Zeitschrift.

Statute for the specifications code Ersatz für


of Association of German Electrical Engineers (VDE) Ausgabe 01.86

Inhalt
Seite
1 Grundlagen des VDE-Vorschriftenwerks . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1
2 Geltungsbereich des VDE-Vorschriftenwerks . . . . . . . . . . . . . . . . . 2
3 VDE-Bestimmungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2
4 VDE-Leitlinien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
5 Beiblätter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
6 Urhebernutzungsrechte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
7 Rechtliche Bedeutung des VDE-Vorschriftenwerks . . . . . . . . . . . . 4

1 Grundlagen des VDE-Vorschriftenwerks ropäisches Komitee für elektrotechnische Normung) die


Verpflichtung, bestimmte Normen der Internationalen
1.1 Als „VDE-Vorschriftenwerk“ wird die Sammlung
Elektrotechnischen Kommission (IEC) sowie Europäi-
der technischen – vorzugsweise sicherheitstechni-
sche Normen (EN) und Harmonisierungsdokumente
schen – Festlegungen bezeichnet, die der Verband
(HD) des CENELEC zu übernehmen.
Deutscher Elektrotechniker (VDE) e.V. seit seiner
Gründung in Durchführung einer seiner satzungsge- 1.2 Diese Satzung für das VDE-Vorschriftenwerk er-
mäßen Aufgaben herausgibt. gänzt die Satzung des VDE in der am 20. 6. 86 ins Ver-
Die Festlegungen des VDE-Vorschriftenwerks werden einsregister eingetragenen Fassung, insbesondere
von der Deutschen Elektrotechnischen Kommission im dort deren § 2 Ziff. 3 a als inhaltliche Interpretation.
DIN und VDE (DKE) erarbeitet. Aufgrund des Vertra- 1.3 Bestandteile des VDE-Vorschriftenwerks sind:
ges vom 13. 10. 1970 zwischen dem Deutschen Nor- – diese Satzung und andere hiermit zusammenhän-
menausschuß e.V. (DNA), jetzt DIN Deutsches Institut gende Satzungen,
für Normung e.V. (DIN) und dem Verband Deutscher – VDE-Bestimmungen,
Elektrotechniker (VDE) e.V. ist die DKE ein gemein-
– VDE-Leitlinien,
sames Organ des DIN und VDE. Der Träger der DKE ist
der VDE. – Beiblätter zu Satzungen, VDE-Bestimmungen und
zu VDE-Leitlinien.
Die DKE ist die nationale Organisation für die nationale
und internationale Erarbeitung von Normen und VDE- Die Arbeitsergebnisse der elektrotechnischen Nor-
Bestimmungen auf dem Gebiet der gesamten Elektro- mungsarbeiten der DKE, die ihrem Inhalt nach sicher-
technik in der Bundesrepublik Deutschland einschließ- heitstechnische Festlegungen enthalten, werden als
lich Berlin (West). DIN-Normen mit zusätzlicher Kennzeichnung als VDE-
Bestimmung bzw. als VDE-Leitlinie in das VDE-Vor-
Internationale Arbeitsergebnisse sollen möglichst ohne schriftenwerk und gleichzeitig als Deutsche Norm in
Änderungen in das VDE-Vorschriftenwerk und gleich- das DIN-Normenwerk aufgenommen. Zu den obenge-
zeitig in das DIN-Normenwerk übernommen werden. nannten Arbeitsergebnissen gehören auch die Norm-
Im Interesse der europäischen und weltweiten Harmoni- Entwürfe. Die Arbeitsergebnisse werden mit der einheit-
sierung besteht gemäß den Regeln des CENELEC (Eu- lichen Benummerung DIN VDE 0... versehen.

Fortsetzung Seite 2 bis 4

Verband Deutscher Elektrotechniker (VDE) e. V.

Einzelverkauf und Abonnements durch vde-verlag gmbh, Berlin 12 und Offenbach VDE 0022 Jun 1988 Preisgr. 4 K
VDE-Vertr.-Nr. 0090001
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Seite 2 VDE 0022

Anmerkung: Zur Zeit sind im VDE-Vorschriftenwerk auch elektrischer Betriebsmittel oder mit dem Betrieb von An-
noch folgende Arbeitsergebnisse alter Art enthal- lagen oder Betriebsmitteln befaßt, nach herrschender
ten: Rechtsauffassung selbst verantwortlich.
VDE-Richtlinien, VDE-Vorschriften, VDE-Merk-
blätter, VDE-Leitsätze, VDE-Regeln, VDE-Druck- 3 VDE-Bestimmungen
schriften.
Sie werden bei der Überarbeitung den obenge- 3.1 Gegenstand, Zweck, Inhalt
nannten Bestandteilen des VDE-Vorschriften- 3.1.1 Die VDE-Bestimmungen enthalten sicherheits-
werks angepaßt. technische Festlegungen für das Errichten und Betrei-
Die Benennung „DIN-VDE-Norm“ kann als Ober- ben elektrischer Anlagen sowie für das Herstellen und
begriff für „VDE-Bestimmung“ und „VDE-Leitli- Betreiben elektrischer Betriebsmittel.
nie“ verwendet werden. Anmerkung: Elektrische Betriebsmittel – kurz Betriebs-
mittel – sind alle Gegenstände, die als Ganzes
2 Geltungsbereich des VDE-Vorschriftenwerks oder in einzelnen Teilen dem Anwenden elektri-
scher Energie dienen. Hierzu gehören z. B. Ge-
2.1 Inhalt
genstände zum Erzeugen, Fortleiten, Verteilen,
Elektrotechnische Normen werden in das VDE-Vor- Speichern, Messen, Umsetzen und Verbrauchen
schriftenwerk aufgenommen, wenn sie Festlegungen elektrischer Energie, auch im Bereich der Fern-
über die Abwendung von Gefahren für Menschen, Tiere meldetechnik.
und Sachen enthalten, und diese Gefahren sich aus
Die VDE-Bestimmungen können außerdem Festlegun-
a) elektrischen Spannungen und Strömen, gen über Eigenschaften, Bemessung, Prüfung, Schutz
b) elektrisch verursachten Übertemperaturen, und Unterhaltung solcher Anlagen und Betriebsmittel
c) Störungen der Elektrizitätsversorgung, sowie über den Blitzschutz enthalten.
d) Störungen des Betriebs von elektrischen Anlagen,
3.1.2 Der VDE verfolgt mit dem Erarbeiten der VDE-Be-
Geräten oder deren Teilen,
stimmungen für sich selbst keinerlei wirtschaftliche In-
e) ähnlichen elektrischen Gefahrenquellen,
teressen. Er ist aber bestrebt, optimale technisch-wirt-
f) Funkstörungen,
schaftliche Lösungen in das VDE-Vorschriftenwerk auf-
g) mechanischen, thermischen, toxischen, radiologi-
zunehmen.
schen und sonstigen Gefahrenquellen in elektri-
schen Anlagen, Geräten oder deren Teilen 3.2 Zustandekommen
ergeben. Für das Zustandekommen von VDE-Bestimmungen gibt
Ferner werden elektrotechnische Normen hierin aufge- es Verfahrens- und Gestaltungsregeln.
nommen, die elektrische Anlagen, Geräte oder deren 3.2.1 Antragsrecht
Teile betreffen, die in den Anwendungsbereich der Zwei- Jedermann kann die Erarbeitung neuer VDE-Bestim-
ten Durchführungsverordnung zum Energiewirtschafts- mungen sowie Änderung, Ergänzung oder Aufhebung
gesetz, des Gerätesicherheitsgesetzes (GSG) sowie geltender VDE-Bestimmungen beantragen.
sonstiger Rechtsnormen fallen, die der Abwendung von
Die Öffentlichkeit wird über die Normungsanträge im
Gefahren für Menschen, Tiere oder Sachen dienen.
DIN-Anzeiger für technische Regeln (Bestandteil der
2.2 Anforderungen Zeitschrift „DIN-Mitteilungen + elektronorm“) informiert.
Diese Satzung enthält die Anforderungen, die das VDE- 3.2.2 Ausarbeitende Gremien
Vorschriftenwerk zu erfüllen hat, um im öffentlichen und Die VDE-Bestimmungen werden von zugeordneten
rechtlichen Bereich anerkannt zu werden. DKE-Arbeitsgremien, deren Mitarbeiter ehrenamtlich
2.3 Zustandekommen, Anwendung tätig sind, nach Bedarf aufgestellt, spätestens nach fünf
Die Art des Zustandekommens der im VDE-Vorschrif- Jahren überprüft und gegebenenfalls überarbeitet. Für
tenwerk zusammengefaßten Festlegungen mit der ange- die Mitarbeit in den Gremien der DKE ist eine persön-
messenen Beteiligung aller Fachkreise bei der Erarbei- liche Mitgliedschaft im VDE erwünscht. Die DKE-Gre-
tung sowie auch Beteiligung der Öffentlichkeit (Antrag- mien setzen sich aus kompetenten Fachleuten zusam-
stellung für neue oder zu ändernde Festlegungen, Ein- men, die die Erfahrungen der interessierten Fachkreise
spruchs-, gegebenenfalls Schiedsverfahren zu einbringen, wie z. B. Wissenschaft, Elektroindustrie,
Entwürfen) gibt den Anwendern des VDE-Vorschriften- Elektrizitätswirtschaft, Elektrohandel, Elektrohandwerk,
werks eine weitgehende Gewähr für richtiges techni- Verbraucherschaft, Behörden, Berufsgenossenschaften,
sches Handeln. technische Überwachungsorganisationen, Versicherer,
Prüf- und Forschungsinstitute.
Die VDE-Bestimmungen können grundsätzlich nicht alle
möglichen Sonderfälle erfassen. In Ausnahmefällen kön- 3.2.3 Mitarbeit der Öffentlichkeit
nen weitergehende Maßnahmen geboten sein, um die Im Bundesanzeiger, in der etz Elektrotechnische Zeit-
Sicherheit elektrischer Anlagen oder elektrischer Be- schrift und im DIN-Anzeiger für technische Regeln inner-
triebsmittel zu bewirken. Andererseits kann es unter be- halb der Zeitschrift DIN-Mitteilungen + elektronorm
sonderen Umständen vertretbar sein, von bestimmten werden die VDE-Bestimmungen nebst Entwürfen für die
Anforderungen in den VDE-Bestimmungen abzuwei- Öffentlichkeit angekündigt. Zu den Entwürfen kann je-
chen, wenn dabei mindestens die gleiche Sicherheit ge- dermann innerhalb einer in der öffentlichen Ankündi-
wahrt bleibt. Für die Einhaltung der jeweils einschlägigen gung angegebenen Frist unter Angabe von Gründen
anerkannten Regeln der Technik ist jeder, der sich mit Vorschläge, Stellungnahmen oder Einsprüche ein-
der Errichtung elektrischer Anlagen, der Herstellung reichen.
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3.2.4 Genehmigung vom Vorstand des VDE dienen dem Anwender als Beispielsammlung oder
Die Aufnahme einer VDE-Bestimmung in das VDE-Vor- Grundlage für eigene sicherheitstechnische Entschei-
schriftenwerk erfolgt nach Genehmigung und Inkraftset- dungen. Für sich allein vermögen sie nicht als ausrei-
zung durch den Vorstand des VDE. Dieses gilt ebenso chende Entscheidungsgrundlage für die Genehmigungs-
für Änderungen der VDE-Bestimmungen. Die Genehmi- und Überwachungsbehörden oder die Anwender zu die-
gung wird in beiden Fällen auf dem Titelblatt vermerkt. nen.
Beim Genehmigungsverfahren vergewissert sich der Der Inhalt einer VDE-Leitlinie braucht sich nicht aus-
Vorstand des VDE, daß alle am Zustandekommen der schließlich auf sicherheitstechnische Festlegungen zu
VDE-Bestimmung zu berücksichtigenden Gremien be- beschränken.
teiligt wurden. Insbesondere gehört dazu das für den Anmerkung: VDE-Leitlinien wurden früher laut
fachlichen Inhalt der VDE-Bestimmung zuständige Gre- VDE 0022/06.77 Abschnitt 4 als „VDE-Richt-
mium der DKE, welches die jeweilige VDE-Bestimmung linien“ bezeichnet.
aufgestellt und verabschiedet hat sowie der Nachweis,
daß das Einspruchsverfahren zu dem zugehörigen Ent- 4.2 Zustandekommen
wurf ordnungsgemäß durchgeführt wurde. Die VDE-Leitlinien werden von den Arbeitsgremien der
DKE, wie im Abschnitt 3.2 beschrieben, erarbeitet.
3.2.5 Gültigkeit und Anwendung von
VDE-Bestimmungen 4.3 Kennzeichnung als DIN-Normen
Die VDE-Bestimmungen sind nach Verabschiedung Die im Abschnitt 1.3 aufgeführten Festlegungen gelten
durch das zuständige Arbeitsgremium, nach Genehmi- hier sinngemäß.
gung durch den VDE-Vorstand sowie den DKE-Vorsit-
4.4 Genehmigung vom Vorstand des VDE
zenden und nach Bekanntmachung (s. 3.2.3) von ihrem
Die als VDE-Leitlinie gekennzeichnete Norm wird in das
Ausgabedatum ab gültig.
VDE-Vorschriftenwerk aufgenommen, nachdem sie vom
Bei Änderung oder Neuausgabe von VDE-Bestimmun- Vorstand des VDE genehmigt worden ist. Er bedient
gen wird vom Arbeitsgremium im allgemeinen der bis sich dazu auch des im Abschnitt 3.2.4 beschriebenen
dahin gültigen Fassung eine Übergangsfrist eingeräumt. Verfahrens.
Von diesem Arbeitsgremium wird gegebenenfalls auch
in der VDE-Bestimmung festgelegt, in welchem Umfang 4.5 Bekanntgabe
und innerhalb welcher Zeit errichtete Anlagen an die in Die Bekanntgabe erfolgt in den im Abschnitt 3.2.3 ge-
dieser Sicherheitsnorm zusammengefaßten allgemein nannten Publikationsorganen.
anerkannten Regeln der Technik angepaßt werden sollen
(Anpassungsfrist). 5 Beiblätter
3.2.6 Auslegung 5.1 Gegenstand, Zweck, Inhalt
Anwender von VDE-Bestimmungen können vom zustän- Beiblätter zu VDE-Bestimmungen oder zu VDE-Leitlinien
digen Arbeitsgremium eine Auslegung des Textes ver- enthalten Informationen zu den als VDE-Bestimmung
langen. oder als VDE-Leitlinie gekennzeichneten Normen, je-
doch keine zusätzlichen Festlegungen mit normativem
3.3 Zeichengenehmigung Charakter. Beiblätter können auch zu Satzungen erarbei-
In den als VDE-Bestimmung gekennzeichneten Normen tet werden.
ist jeweils detailliert angegeben, ob und gegebenenfalls
welche Prüfzeichen bzw. Konformitätszeichen für die 5.2 Zustandekommen
behandelten Gegenstände benutzt werden dürfen. Beiblätter werden von den zuständigen Arbeitsgremien
erarbeitet. Sie unterliegen normalerweise nicht dem
Zur Kennzeichnung der Übereinstimmung von elektri-
öffentlichen Einspruchsverfahren.
schen Betriebsmitteln mit VDE-Bestimmungen wird das
Prüfzeichen des VDE vergeben. Das Verbandszeichen 5.3 Kennzeichnung der Beiblätter
oder der Name DIN darf nur in Verbindung mit einem Die Nummern der Beiblätter werden denen der zugehö-
Prüfzeichen des VDE benutzt werden. rigen VDE-Bestimmungen, der VDE-Leitlinien oder der
Anmerkung: Hinsichtlich der Benutzung der Prüfzeichen Satzungen direkt zugeordnet.
des VDE, z. B. in Verbindung mit dem Prüfzei- 5.4 Die Aufnahme eines Beiblattes in das VDE-Vor-
chen für technische Arbeitsmittel im Sinne des schriftenwerk genehmigt der VDE-Vorstand.
Geräte-Sicherheitsgesetzes GSG als VDE-
GS-Zeichen oder z. B. VDE-Funkschutzzeichen, 6 Urhebernutzungsrechte
siehe VDE 0024.
Die Urhebernutzungsrechte hinsichtlich der Ergebnisse
der elektrotechnischen Normungsarbeit der Kommis-
4 VDE-Leitlinien
sion – soweit sie gleichzeitig als VDE-Bestimmungen
4.1 Gegenstand, Zweck und Inhalt oder VDE-Leitlinien gekennzeichnet sind – werden ge-
Die VDE-Leitlinien enthalten sicherheitstechnische Fest- meinschaftlich vom DIN als dem Herausgeber der DIN-
legungen mit einem im Vergleich zu den VDE-Bestim- Normen und vom VDE als dem Herausgeber der VDE-
mungen wesentlich erweiterten Ermessensraum für Bestimmungen und -Leitlinien wahrgenommen.
eigenverantwortliches sicherheitstechnisches Handeln. Die Vervielfältigung – auch auszugsweise – von VDE-
VDE-Leitlinien sind angebracht, wenn die Vielfalt der zu Bestimmungen, VDE-Leitlinien und zugehörigen Beiblät-
betrachtenden Sachlagen oder Gestaltungsmöglichkei- tern ist nur mit schriftlicher Zustimmung des DIN und
ten nach vorherrschender Meinung durch unmittelbar des VDE gestattet. Dieses gilt auch für die Vervielfälti-
anwendbare Anweisungen nicht erfaßt werden kann. Sie gung für innerbetriebliche Zwecke
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7 Rechtliche Bedeutung Sozialordnung) aufgeführt. Bei Einhaltung der VDE-Be-


des VDE-Vorschriftenwerks stimmungen wird somit auch in diesem Bereich grund-
VDE-Bestimmungen bilden zur Zeit ihrer Aufstellung sätzlich die „ordnungsgemäße Beschaffenheit“ eines
einen Maßstab für einwandfreies technisches Handeln. technischen Arbeitsmittels im Sinne dieses Gesetzes
So führen z. B. die nachfolgend genannten Gesetze und angenommen.
Verordnungen, die insbesondere zur Abwendung von Anmerkung: Die VDE-Bestimmungen enthalten auch
Gefahren für Menschen, Tiere oder Sachen dienen, über Festlegungen darüber, wie ein einwandfreies und
die VDE-Bestimmungen folgendes aus: zuverlässiges Betriebsverhalten elektrischer An-
lagen und Betriebsmittel erreicht werden kann.
7.1 Energiewirtschaftsgesetz
Nach § 1 der mit dem 1. Januar 1987 in Kraft getretenen 7.3 Niederspannungsverordnung
Neufassung der 2. Durchführungsverordnung zum
Nach der Ersten Verordnung zum Gesetz über techni-
Energiewirtschaftsgesetz (2. DVO zum EnWG; BGBI. I
sche Arbeitsmittel vom 11. Juni 1979 (Niederspannungs-
S. 2251) sind bei der Errichtung und Unterhaltung von
verordnung) (BGBl. I S. 629), mit der die Niederspan-
Anlagen zur Erzeugung, Fortleitung und Abgabe von
nungsrichtlinie der Europäischen Gemeinschaft als Nie-
Elektrizität die allgemein anerkannten Regeln der Technik
derspannungsverordnung in deutsches Recht umge-
zu beachten. Soweit Anlagen aufgrund von Regelungen
setzt wurde, müssen elektrische Betriebsmittel inner-
der Europäischen Gemeinschaften dem in der Gemein-
halb der Spannungsgrenzen von 50 bis 1000 V Wechsel-
schaft gegebenen Stand der Sicherheitstechnik entspre-
strom bzw. 75 bis 1500 V Gleichstrom, soweit sie techni-
chen müssen, ist dieser maßgebend. Die Einhaltung der
sche Arbeitsmittel im Sinne des Gerätesicherheitsgeset-
allgemein anerkannten Regeln der Technik oder des in
zes oder Teile davon sind, dem in der Europäischen Ge-
der Europäischen Gemeinschaft gegebenen Standes der
meinschaft gegebenen Stand der Sicherheitstechnik
Sicherheitstechnik wird vermutet, wenn die technischen
entsprechen. Die VDE-Bestimmungen geben diesen
Regeln des Verbandes Deutscher Elektrotechniker
Stand wieder bzw. werden laufend daran angepaßt.
(VDE) beachtet worden sind. Im übrigen wird die Einhal-
tung des in der Europäischen Gemeinschaft gegebenen 7.4 Medizingerätesicherheit
Standes der Sicherheitstechnik ebenfalls vermutet, wenn Entsprechend der generellen Regelung von § 3 GSG dür-
technische Regeln einer vergleichbaren Stelle in der Eu- fen nach § 3 der Medizingeräteverordnung (MedGV) vom
ropäischen Gemeinschaft beachtet worden sind. 14. 1. 1985 (BGBl. I S. 93) medizinisch-technische Geräte
Mit der in der oben dargestellten Regelung wird in Über- nur ausgestellt und in Verkehr gebracht werden, wenn sie
einstimmung mit der vom VDE stets vertretenen Rechts- den Vorschriften der MedGV, den allgemein anerkannten
auffassung zur rechtlichen Bedeutung der VDE-Bestim- Regeln der Technik sowie den Arbeitsschutz- und Unfall-
mungen eine Rechtsvermutung dafür begründet, daß bei verhütungsvorschriften entsprechen.
Einhaltung der VDE-Bestimmungen die allgemein aner-
Für medizinische elektrische Geräte sind auf der Grund-
kannten Regeln der Technik eingehalten sind und damit
lage der oben zitierten Allgemeinen Verwaltungsvor-
auch die im Verkehr erforderliche Sorgfalt gewahrt wor-
schrift zum GSG die einschlägigen VDE-Bestimmungen
den ist.
als die technischen Normen bezeichnet worden, in denen
7.2 Gesetz über technische Arbeitsmittel die hier maßgebenden allgemein anerkannten Regeln der
Das Gesetz über technische Arbeitsmittel (Geräte- Technik ihren Niederschlag gefunden haben.
sicherheitsgesetz, abgekürzt GSG) vom 24. 6. 1968
7.5 Explosionsschutz
(BGBl. I S. 717) in der Fassung vom 13. 8. 1979 (BGBl. I
S. 1432), zuletzt geändert durch das Erste Gesetz zur Auch im Bereich der Rechtsvorschriften über genehmi-
Bereinigung des Verwaltungsverfahrensrechts vom gungsbedürftige oder überwachungspflichtige Anlagen
18. 2. 1986 (BGBl. I Nr. 8), unterstreicht die rechtliche werden VDE-Bestimmungen als allgemein anerkannte
Bedeutung der VDE-Bestimmungen. Regeln der Technik gewertet. Beispiele hierfür sind die
„Verordnung über elektrische Anlagen in explosionsge-
Nach § 3 (1) GSG dürfen technische Arbeitsmittel nur in
fährdeten Räumen“ (Elex V) vom 27. 2. 1980 (BGBl. I
Verkehr gebracht oder ausgestellt werden, wenn sie
S. 214) sowie das „Gesetz über explosionsgefährliche
nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik so-
Stoffe (Sprengstoffgesetz)“ vom 13. 9. 1976 (BGBl. I
wie den Arbeitsschutz- und Unfallverhütungsvorschriften
S. 2737) mit deren zugehörigen Verwaltungsvorschriften
so beschaffen sind, daß Benutzer oder Dritte bei ihrer
und Durchführungsverordnungen.
bestimmungsgemäßen Verwendung gegen Gefahren
aller Art, Leben oder Gesundheit soweit geschützt sind, 7.6 Unfallverhütungsvorschriften
wie es die Art der bestimmungsgemäßen Verwendung
Unfallverhütungsvorschriften der Berufsgenossenschaf-
gestattet.
ten nehmen auf VDE-Bestimmungen Bezug. Die Unfall-
Gemäß § 3 (1) GSG in Verbindung mit § 11 GSG und § 3 verhütungsvorschrift „Elektrische Anlagen und Betriebs-
der „Allgemeinen Verwaltungsvorschrift zum Gesetz mittel“ (VBG 4) vom 1. April 1979 bestimmt, daß elektri-
über technische Arbeitsmittel“ vom 27. 10. 1970 (Bun- sche Anlagen und Betriebsmittel den elektrotechni-
desanzeiger Nr. 205 vom 3. 11. 1970) in der Fassung schen Regeln entsprechend errichtet, betrieben, geän-
vom 11. 6. 1979 (Bundesanzeiger Nr. 108 vom 13. Juni dert und instandgehalten werden müssen.
1979) in Verbindung mit dem Anhang A sind die VDE-
Bestimmungen auch für den Anwendungsbereich des
GSG als „allgemein anerkannte Regeln der Technik“ ge-
Frühere Ausgaben
wertet. Sie werden z. B. im „Bundesarbeitsblatt“ (Publi- VDE 0022:03.51, 06.54, 01.64, 06.77, 01.86
kationsorgan des Bundesministeriums für Arbeit und VDE 0023:05.66, 11.70, Teil 1/04.78

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