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HS 2018 Seite 1
Rechtswissenschaftliches Institut
Internationales Recht
Rechtswissenschaftliches Institut
1. Grundlagen: International
2. Grundlagen: EU-Recht
1. Grundlagen: International
Allgemein:
• Allgemeine Erklärung der Menschenrechte (Art. 12 & 19)
• Internationaler Pakt über bürgerliche und politische Rechte (Art. 17 & 19 UNO-Pakt II)
• Europäische Menschenrechtskonvention (Art. 8 & 10 EMRK)
• UN Convention on International E-Contracts
• OSZE, Schlussakte von Helsinki 1975, 3. Korb, 2. Teil
• OECD-Leitlinien
1. Grundlagen: International
Datenschutz:
• UNO Richtlinie betreffend personenbezogene Daten in automatisierten Dateien
• Datenschutzkonvention des Europarats (Konvention Nr. 108)
• OECD Privacy Guidelines (The OECD privacy framework booklet)
1. Grundlagen: International
Urheberrecht:
• Agreement on Trade Related Aspects of Intellectual Property Rights (TRIPS)
• Revidierte Berner Übereinkunft (RBÜ)
• Rom-Abkommen
• WIPO Copyright Treaty (WCT)
• WIPO Performances and Phonograms Treaty (WPPT)
• WIPO Beijing Treaty on Audiovisual Performances
• WIPO Marrakesh Treaty to Facilitate the Access to Published Works for Persons Who Are Blind,
Visually Impaired, or Otherwise Print Disabled
• Genfer Tonträger-Abkommen
• Brüsseler Satelliten-Abkommen
2. Grundlagen: EU-Recht
Allgemein:
• Charta der Grundrechte der EU (Art. 7, 8 & 11)
• Telekom-Paket
Bestehend aus einer Rahmenrichtlinie (RL 2002/21/EG, «Rechtsrahmen für die
elektronische Kommunikation»), vier weiteren Richtlinien und zwei Verordnungen
• Digitale Agenda für Europa
Teil von Europa 2020 – Eine Strategie für intelligentes, nachhaltiges und integratives
Wachstum (KOM(2010)) 2020
Ziel: Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) zur Entfaltung des sozialen und
wirtschaftlichen Potenzials
• DSM-Strategie (Digital Single Market for Europe)
2. Grundlagen: EU-Recht
• Roaming
EU-Roaming-Verordnung (VO 544/2009)
Verordnung über das Roaming in öffentlichen Mobilfunknetzen (VO (EU) 531/2012)
Verordnung über Maßnahmen zum Zugang zum offenen Internet (VO (EU) 2015/2120)
Verordnung zur Änderung der VO (EU) 531/2012 in Bezug auf Vorschriften für
Grosskunden-Roamingmärkte (VO (EU) 2017/920)
2. Grundlagen: EU-Recht
Datenschutz:
• Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) (VO (EU) 2016/679)
Ersetzt RL 95/46/EG
Seit 25. Mai 2018 in Kraft
• Vorschlag für eine Verordnung über Privatsphäre und elektronische Kommunikation (2017/0003
(COD)) vom 10.01.2017 (E-Privacy VO)
Präzisierung und Ergänzung der DSGVO
Soll geltende E-Privacy-Richtlinie (RL 2009/136/EG) ersetzen
• Richtlinie zur Netz- und Informationssicherheit (EU) (RL 2016/1148)
2. Grundlagen: EU-Recht
Urheberrecht:
• Richtlinie über Online-Rechte an Musikwerken (RL 2014/26/EU)
• Richtlinie zur Änderung der RL 2006/116/EG (RL 2011/77/EU)
• Richtlinie über bestimmte zulässige Formen der Nutzung verwaister Werke (RL 2012/28/EU)
• Richtlinie über das Folgerecht des Urhebers des Originals eines Kunstwerkes (RL 2001/84/EG)
• InfoSoc-Richtlinie (RL 2001/29/EG)
• Richtlinie über die Schutzdauer des Urheberrechts (RL 2006/116/EG)
• Richtlinie zum Vermiet- und Verleihrecht (RL 2006/115/EG)
• Richtlinie über den Rechtsschutz von Computerprogrammen (RL 2009/24/EG)
• Richtlinie zur Koordinierung bestimmter urheber- und leistungsschutzrechtlicher Vorschriften
betreffend Satellitenrundfunk und Kabelweiterverbreitung (RL 93/83/EWG)
• Richtlinie über den rechtlichen Schutz von Datenbanken (RL 96/9/EG)
• Vorschlag für eine Richtlinie über das Urheberrecht im digitalen Binnenmarkt (Trilog)
2. Grundlagen: EU-Recht
Provider-Haftung:
• E-Commerce-Richtlinie (RL 2000/31/EG)
Überwachung:
• Richtlinie zum Datenschutz in Strafsachen (RL 2016/680/EG)
• Richtlinie zur Vorratsdatenspeicherung (RL 2006/24/EG)
Durch den EuGH rückwirkend auf den Zeitpunkt des Inkrafttretens für ungültig erklärt:
«[Die Richtlinie] beinhaltet einen Eingriff von großem Ausmaß und besonderer Schwere in die
Grundrechte auf Achtung des Privatlebens und auf den Schutz personenbezogener Daten, der
sich nicht auf das absolut Notwendige beschränkt» (Pressemitteilung Nr. 54/14 zum Urteil des
EuGH vom 8.04.2014, Digital Rights Ireland u.a.)
Urteil des EuGH vom 21.12.2016, C-203/15 und C-698/15:
Einer nationalen Regelung, die eine allgemeine und unterschiedslose Vorratsspeicherung von
Verkehrs- und Standortdaten vorsieht, steht Unionsrecht entgegen (112)
Nur die Bekämpfung schwerer Straftaten rechtfertigt einen Grundrechtseingriff in diesem
Ausmass (102)
HS 2018 Informations- und Kommunikationsrecht – Florent Thouvenin Seite 11
Rechtswissenschaftliches Institut
Verfassungsrecht
Rechtswissenschaftliches Institut
Ablauf – Verfassungsrecht
1. Kommunikationsverfassung
2. Meinungs- und Informationsfreiheit
3. Medienfreiheit
4. Wirtschaftsfreiheit
5. Persönliche Freiheit
6. Schutz der Privatsphäre
1. Kommunikationsverfassung
Meinungs-
und
Informations-
freiheit
(Art. 16 BV)
Im Vordergrund stehen hier:
Wirtschafts-
freiheit
(Art. 27 BV)
Schutz der
Medien- Privatsphäre
freiheit
(Art. 10 & 13
(Art. 17 BV)
BV)
1. Kommunikationsverfassung
Weitere Kommunikationsgrundrechte:
• Glaubens- und Gewissensfreiheit (Art. 15 BV)
• Sprachenfreiheit (Art. 18 BV)
• Wissenschaftsfreiheit (Art. 20 BV)
• Kunstfreiheit (Art. 21 BV)
• Versammlungsfreiheit (Art. 22 BV)
• Vereinigungsfreiheit (Art. 23 BV)
• Petitionsrecht (Art. 33 BV)
• Wahl- und Abstimmungsfreiheit (Art. 34 BV)
1. Kommunikationsverfassung
Kompetenzen:
• Filmförderung (Art. 71 BV)
• Post- und Fernmeldewesen (Art. 92 BV)
• Radio und Fernsehen (Art. 93 BV)
1. Kommunikationsverfassung
Gemeinsamkeiten:
• Unentbehrliches Element menschlicher Entfaltung
• Grundlage jedes demokratischen Gemeinwesens
• Persönlicher Schutzbereich: natürliche und (meist auch) juristische Personen
• Einschränkungen nach Art. 36 BV
• Zensurverbot (Art. 17 Abs. 2 BV)
Massenmedien (Presse, Radio, Fernsehen und andere) kein numerus clausus erfasster Medien
Ungehinderter Nachrichtenfluss und freier Meinungsaustausch
Zensurverbot (Abs. 2)
Gewährleistung des Redaktionsgeheimnisses (Abs. 3)
s. auch Art. 93 BV (Radio und Fernsehen)
Sachlicher Schutzbereich:
• Tatsachenbehauptungen und Meinungsäusserungen
• Übertragung durch technische Mittel
• Unabhängig von Wirkung
• Unabhängig von arbeitsteiligen Prozessen (minimale Organisationsstruktur wohl erforderlich)
• Periodisch/einmal erscheinende Massenmedien
• An nicht abschliessend bestimmte Öffentlichkeit gerichtet
• Gesamter Prozess geschützt (Marktzutritt, Recherche, Publikation, Verbreitung)
Sachlicher Schutzbereich:
• Freie Wahl des Berufes
• Freier Zugang zu einer privatwirtschaftlichen Erwerbstätigkeit
• Freie Ausübung einer privatwirtschaftlichen Erwerbstätigkeit
Funktionen:
• Institutionelle (Art. 94 BV)
• Individualrechtliche (Art. 27 BV)
• Bundesstaatliche (Art. 95 ff. BV)
Schranken:
• Art. 36 BV
• grundsatzkonforme und
• grundsatzwidrige Einschränkungen
Massnahmen, die sich gegen den Wettbewerb richten
Massnahmen mit wettbewerbsverzerrender Auswirkung
ausnahmsweise zulässig, wenn in BV vorgesehen oder durch kantonale Regalrechte
begründet (Art. 94 Abs. 4 BV)
erfasst «all jene Freiheiten, die elementare Erscheinungen der Persönlichkeitsentfaltung darstellen
und ein Mindestmass an persönlicher Entfaltungsmöglichkeit erlauben» (BGE 127 I 6, 12, E. 5.a)
Kerngehalt: Folterverbot (Art. 10 Abs. 3 BV)
Physische Freiheit (körperliche Integrität und Bewegungsfreiheit)
Geistige Unversehrtheit
• Schutz vor seelischem Leid intensitätsabhängig