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EDICcard2

Benutzerhandbuch
Version 1.10 September 1999

SOFTING GmbH
Richard-Reitzner-Allee 6
D-85540 Haar
Telefon (++49) 89/4 56 56-0
Telefax (++49) 89/4 56 56-399
 1999 SOFTING GmbH
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Bei Design, Fertigung und Test des Systems wurde große Sorgfalt auf
Qualität und Funktionssicherheit verwendet. Für möglicherweise trotzdem
vorhandene Fehler und deren Auswirkungen kann jedoch keine Haftung
übernommen werden. Insbesondere kann keine Haftung übernommen
werden für die Eignung des Systems für eine bestimmte Anwendung.
Hinweise bezüglich Gestaltung und eventuell vorhandene Fehler teilen Sie
bitte Ihrem Lieferanten mit. Wir werden bemüht sein, jede sinnvolle Idee
aufzugreifen und gegebenenfalls Verbesserungen vorzunehmen.
Alle Recht vorbehalten.
HKZ11D9909
EDICcard2 erfüllt die Anforderungen der EU-Richtlinie 89/336/EWG vom
03.05.1989 und die Anforderungen nach FCC part 15 subpart B limit class A.
Der Einsatz im industriellen Umfeld ist ohne Einschränkungen gewährleistet.
Es werden die Normen EN 55022/A (1994) und EN 50082-2 (1995)
eingehalten.

WARNUNG:
Die EDICcard2 erfüllt die Klasse A der Norm EN 55022. In Wohn-,
Handels- oder Industrie-Gebieten können elektromagnetische
Interferenzen auftreten. In jedem Fall trägt der Benutzer selbst die
Verantwortung und die Kosten das System vor der Inbetriebnahme vor
elektromagnetischen Interferenzen zu schützen.

Erfordernisse zur Einhaltung der gesetzlichen


Bestimmungen
Die Länge des Kabels, das am Fahrzeuginterface angeschlossen wird, darf
zur Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen 3m nicht überschreiten.
Notizen:
Inhalt

Vorwort 1
Über dieses Handbuch 1

1 Einführung 1-1
1.1 Systembeschreibung 1-1

1.2 Anwendung 1-2

1.3 Systemkonfiguration 1-3


1.4 Systemvoraussetzungen 1-4

2 Hardware-Installation 2-1
2.1 Allgemein 2-1

2.2 Einführen der Karte in den PC-Card-Slot 2-1

2.3 Installieren des Fahrzeug-Interfaces 2-2

3 Technische Spezifikation 3-1


3.1 EDICcard2 3-1
3.1.1 Kartenformat 3-1
3.1.2 Mikrocontroller 3-1
3.1.3 Programm-/Datenspeicher 3-1
3.1.4 CAN-Controller 3-2
3.1.5 Externe Schnittstelle 3-2
3.1.6 Stromaufnahme vom PC 3-2
3.1.7 Umweltbedingungen 3-2

Inhalt i
3.1.8 Wesentliche Änderungen gegenüber EDICcardC 3-3
3.1.9 Hohe Baudraten der ISO 9141-Schnittstelle 3-3

3.2 Fahrzeug-Interface FZIF-C2 3-5


3.2.1 Funktionsübersicht 3-5
3.2.2 Fahrzeugspannungsbereich 3-6
3.2.3 Umweltbedingungen 3-6
3.2.4 ISO 9141-Schnittstelle 3-6
3.2.5 CAN-Schnittstelle 3-9
3.2.6 Digitale Überwachung (KL15 und KL30) 3-10
3.2.7 Digitale Steuereingänge 3-10
3.2.8 Digitale Steuerausgänge 3-11
3.2.9 +5V-Ausgang 3-12
3.2.10 Steckerbelegung Fahrzeugstecker 3-12
3.2.11 Galvanische Trennung 3-13
3.2.12 Spezifikation des Fahrzeugkabels 3-13
3.2.13 Statusanzeigen 3-13
3.2.14 Wesentliche Änderungen gegenüber FZIF-C1 3-13

Anhang A Literaturverzeichnis A-1

Glossar B-1

Index C-1

ii Inhalt
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1-1: Anwendung der EDICcard2 in der KFZ-Diagnose 1-2
Abbildung 1-2: Systemkonfiguration mit EDICcard2 1-3
Abbildung 2-1: Einführen der EDICcard2 in den PC-Card-Slot 2-1
Abbildung 2-2: Entriegelung des Steckers am Adapterkabel 2-2
Abbildung 3-1: Fahrzeug-Interface FZIF-C2 3-5
Abbildung 3-2: Ansicht des D-Sub-15 Steckers (Steckseite) 3-13

Tabellenverzeichnis
Tabelle 3-1: Hohe Baudraten EDICcard2 3-4
Tabelle 3-2: PIN-Belegung des D-Sub-15 Steckers 3-12

Inhalt iii
Notizen:

iv Inhalt
Vorwort

Über dieses Handbuch


Das vorliegende Benutzerhandbuch EDICcard2 gibt
Auskunft über
• den Hardwareaufbau und die Funktionalität der EDICcard2
(Systembeschreibung),
• die Vorgehensweise zur Installation der Steckkarte und des
Fahrzeug-Interfaces
und
• die technische Spezifikation der EDICcard2 und des
Fahrzeug-Interfaces.
Die EDICcard2 kann anwendungsabhängig mit
unterschiedlicher Betriebs- und Anwendungssoftware
betrieben werden.
Informationen zur systemspezifischen Software sowie deren
Installation und Setup entnehmen Sie bitte den jeweiligen
Software-Benutzerhandbüchern.

Vorwort 1
Notizen:

2 Vorwort
1 Einführung

1.1 Systembeschreibung
Die EDICcard2 ist eine PC-Card vom Typ II und entspricht
dem PC-Card-Standard (Febr. 1995). Sie dient zur
universellen Ankopplung an Datenschnittstellen in
Kraftfahrzeugen bzw. von Kfz-Steuergeräten.
EDICcard2 ist wie die anderen Mitglieder der EDIC-Produkt-
Familie (Elektronik Diagnose Interface Computer) aus dem
Hause Softing mit eigenem Mikrocontroller und Datenspeicher
ausgestattet.
Daten zwischen dem PC und der EDICcard2 werden über das
Dual-Port-RAM auf der EDICcard2 ausgetauscht.
Die EDICcard2 unterstützt die Kommunikation mit
Steuergeräten nach ISO 9141(-2) und nach CAN-Spezifikation
2.0 A und B (CAN-Highspeed und CAN-Lowspeed).
Die physikalische Anschaltung der EDICcard2 an die
Fahrzeugdatenschnittstelle geschieht über spezielle externe
Fahrzeug-Interfaces. Damit sind neben dem Standard-
Interface für Fahrzeugdatenschnittstellen gemäß ISO 9141
(12V/24V) und CAN (High-/Low-Speed) auch kundenspezi-
fische Lösungen mit überschaubarem Aufwand realisierbar.
Die Schnittstelle zum Fahrzeug ist galvanisch vollständig vom
Rechnerstromkreis des EDICs getrennt.
Mit dem in diesem Handbuch beschriebenen Fahrzeug-
Interface FZIF-C2 bietet die EDICcard2 zusätzlich je 2 digitale
Eingangs- und Ausgangskanäle für Anwendungen, die die
Erfassung von wenigen Statussignalen bzw. die einfache
Ansteuerung externer Hardware erfordern.
Die Firmware der EDICcard2 wird vom PC in den Speicher der
Baugruppe geladen. Dadurch ist das Interface leicht an neue
bzw. geänderte Aufgabenstellungen (z.B. andere
Kommunikationsprotokolle) adaptierbar.

Einführung 1-1
EDICcard2 wickelt den Datenaustausch mit Kfz-Steuergeräten
auf Protokollebene inklusive automatischem Kommunikations-
aufbau, ggf. Baudratenmessung und Aufrechterhaltung der
Kommunikation (je nach Protokoll) vollständig selbsttätig ab.
Auf diese Weise wird das Anwendungssystem von allen
zeitkritischen Aufgaben entlastet. So wird die Behandlung
zeitkritischer Protokolle auch unter MS-Windows oder
ähnlichen Betriebssystemen möglich.
1.2 Anwendung
Die EDICcard2 ist als PC-Card besonders für den mobilen
Einsatz in Notebook-Computern geeignet. Marktgängige PC-
Card-Steckplätze für Desktop-PCs erlauben daneben die
Nutzung der gleichen Ausrüstung auf stationären Systemen.
Typische Anwendungen für EDICcard2 sind:
• Funktionale Steuergerätetests und Tests der
Datenschnittstellen
• Datenaustausch mit KFZ-Steuergeräten im Fahrversuch
• Mobiler Diagnosetester für den Kundendienstbereich
• Mobile Nacharbeitssysteme in der Fertigung
• Mobile Codiersysteme

EDICcard2

Abbildung 1-1: Anwendung der EDICcard2 in der KFZ-Diagnose

1-2 Einführung
1.3 Systemkonfiguration

PC

EDICcard2 FZIF
Anwendungs-
programm

Steuergeräte

SW-Schnittstelle

Abbildung 1-2: Systemkonfiguration mit EDICcard2

Ein auf EDICcard2 basierendes Diagnosesystem o.ä. besteht


aus folgenden Komponenten:
Hardware:
• Rechner (PC/Notebook) mit PC-Card-Slot Typ II
• EDICcard2
• Fahrzeug-Interface
• Kabel zu den Steuergeräten
Software:
• SW-Schnittstelle zu EDICcard2 (API)
• EDIC-Firmware
• Tools und Anwendungsprogramm

Einführung 1-3
1.4 Systemvoraussetzungen
Zum Betrieb der EDICcard2 muß Ihr Rechner folgende
Voraussetzungen erfüllen:
• 100% IBM-kompatibel
• ein freier Einschubsteckplatz gemäß PC-Card-Standard
Typ II oder Typ III
• Abgeschaltetes Powermanagement
• Betriebssystem Windows 9x oder NT4.0
• Ein freier Bereich im Upper Memory zwischen Adresse
C8000Hex und F7FFFHex der Größe 4 kByte (=1000Hex
Byte).
• Ein freier Interrupt-Kanal

1-4 Einführung
2 Hardware-Installation

2.1 Allgemein
Die Hardwareinstallation der EDICcard2 erfordert mehrere
Schritte, die im folgenden näher beschrieben werden:
• Einstecken der EDICcard2 in den Einschub,
• Anschließen des Adapterkabels an die Karte.
2.2 Einführen der Karte in den PC-Card-Slot
Die EDICcard2 kann in Computern mit PC-Card-Standard
konformen Karteneinschüben vom Typ II oder Typ III betrieben
werden.
Anzahl und Lage der Karteneinschübe (PC-Card-Slots) am
Computer sind in dessen Handbuch zu finden.
Entsprechend der Abbildung unten wird die EDICcard2 unter
leichtem Druck mit dem 68-poligen Stecker voran in den PC-
Card-Slot eingeführt.

Abbildung 2-1: Einführen der EDICcard2 in den PC-Card-Slot

Hardware-Installation 2-1
Die EDICcard2 kann bei eingeschaltetem Computer in den
PC-Card-Slot gesteckt und aus diesem entfernt werden.
ANMERKUNG
In dem Handbuch zu Ihrem Computer finden Sie die
Beschreibung, wie Sie die EDICcard2 wieder aus dem PC-
Card-Slot entfernen. Meist gibt es eine Taste oder einen
Schiebemechanismus in der Nähe des Einschubs, der
nach Betätigung die Karte herausschiebt - ähnlich wie bei
einem Diskettenlaufwerk.
2.3 Installieren des Fahrzeug-Interfaces
Das mitgelieferte Fahrzeug-Interface wird nun an die Karte
angeschlossen. Die Orientierung des Steckers ist zu beachten,
da Buchse und Stecker kodiert sind.
Zugkräfte auf das Kabel oder Fahrzeug-Interface und somit
auf die eingesteckte Karte sind zu vermeiden, da mechanische
Kräfte zu Beschädigungen an der Karte führen könnten.
ANMERKUNG
Zum Entfernen des Fahrzeug-Interfaces sind die seitlich
am Stecker angebrachten Verriegelungen zu drücken und
der Stecker abzuziehen.

Abbildung 2-2: Entriegelung des Steckers am Adapterkabel

2-2 Hardware-Installation
3 Technische Spezifikation

3.1 EDICcard2

Abbildung 3-1: EDICcard2

3.1.1 Kartenformat
Die EDICcard2 ist eine 16-Bit PC-Card vom Typ II
entsprechend dem PCMCIA-Standard Release 2.1.
3.1.2 Mikrocontroller
16-Bit-µController Siemens SAB-C165 mit 24 MHz interner
Taktfrequenz.
3.1.3 Programm-/Datenspeicher
512 kByte SRAM
4 kByte Dual-Port-RAM als Datenschnittstelle zum PC

Technische Spezifikation 3-1


3.1.4 CAN-Controller
Die EDICcard2 verfügt über zwei CAN-Controller (SJA1000
von Philips) und bietet damit die Möglichkeit des Anschlusses
an 2 Datenbusse nach CAN-Spezifikation 2.0 A und B.
3.1.5 Externe Schnittstelle
Die auf den externen I/O-Stecker geführten Schnittstellen-
signale der EDICcard2 sind nicht zum direkten Anschluß an
Fahrzeugdatenbusse nach ISO 9141 geeignet. Eine direkte
Beschaltung kann zu Fehlfunktionen oder zur Zerstörung der
EDICcard2 führen.
Für den Betrieb ist das mitgelieferte Fahrzeug-Interface
erforderlich.
3.1.6 Stromaufnahme vom PC
Die Stromaufnahme der EDICcard2 mit angestecktem
Fahrzeug-Interface liegt im aktiven Betrieb bei 600 mA
(abhängig vom Datenbusverkehr).
Die Versorgungsspannung des PC muß im Bereich zwischen
4,75 bis 5,25 V liegen.
3.1.7 Umweltbedingungen
Folgende Bedingungen sind für eine ordnungsgemäße
Funktion der EDICcard2 zu beachten:
Betriebstemperatur: 0°C ... +55°C
Transport- und Lagertemperatur: -20°C ...
+65°C
Relative Luftfeuchte (nicht max. 95%
kondensierend):

3-2 Technische Spezifikation


3.1.8 Wesentliche Änderungen gegenüber EDICcardC
Die EDICcard2 ist eine Weiterentwicklung des Vorgängertyps
EDICcardC. Gegenüber der EDICcardC weist die EDICcard2
folgende wesentliche Änderungen auf:
• 24 MHz statt 20 MHz Taktfrequenz für SAB-C165
• 4 kByte statt 2 kByte DPRAM mit 16-Bit-Zugriff statt 8-Bit-
Zugriff
• 512 kByte statt 256 kByte SRAM
• CAN-Controller SJA1000 (Philips) statt µPD72005 (NEC)
• Entfall CAN-Highspeed-Tranceiver onboard (jetzt generell
im Fahrzeug-Interface)
• neues Metallgehäuse und Stecksystem
3.1.9 Hohe Baudraten der ISO 9141-Schnittstelle
Als Seriell-I/O-Baustein für die ISO 9141-Schnittstelle wird die
Onchip-UART-Einheit des Mikrocontrollers der EDICcard2
verwendet. Die Taktgenerierung für den Seriell-I/O-Baustein
wird über Teiler von der Taktfrequenz des SAB-C165
abgeleitet. Dies hat zur Folge, daß das Raster der
einstellbaren Baudraten zu höheren Baudraten hin immer
gröber wird.
Alle Baudraten bis zur maximalen, in der Norm ISO 9141-2
spezifizierten Baudrate von 10,4 kBaud lassen sich gemäß der
in der Norm geforderten Genauigkeit einstellen.
Einstellbare Baudraten jenseits der Baudrate 10,4 kBaud
können der nachfolgenden Tabelle entnommen werden. Die
Baudraten, die sich äquivalent zur Vorgängerversion
EDICcardC einstellen lassen, sind fett markiert.

Technische Spezifikation 3-3


Tabelle 3-1: Hohe Baudraten EDICcard2
187500,0 166666,7 150000,0 125000,0
107142,9 100000,0 93750,0 83333,3
75000,0 71428,6 68181,8 62500,0
57692,3 55555,6 53571,4 50000,0
46875,0 45454,5 44117,6 41666,7
39473,7 38461,5 37500,0 35714,3
34090,9 33333,3 32608,7 31250,0
30000,0 29411,8 28846,2 27777,8
26785,7 26315,8 25862,1 25000,0
24193,5 23809,5 23437,5 22727,3
22058,8 21739,1 21428,6 20833,3
20270,3 20000,0 19736,8 19230,8
18750,0 18518,5 18292,7 17857,1
17441,9 17241,4 17045,5 16666,7
16304,3 16129,0 15957,4 15625,0
15306,1 15151,5 15000,0 14705,9
14423,1 14285,7 14150,9 13888,9
13636,4 13513,5 13392,9 13157,9
12931,0 12820,5 12711,9 12500,0
12195,1 12096,8 11904,8 11718,8
11627,9 11538,5 11363,6 11194,0
11111,1 11029,4 10869,6 10714,3
10638,3 10416,7

Angaben in Baud

3-4 Technische Spezifikation


3.2 Fahrzeug-Interface FZIF-C2

Abbildung 3-1: Fahrzeug-Interface FZIF-C2

3.2.1 Funktionsübersicht
Das Fahrzeug-Interface FZIF-C2 dient zur physikalischen
Anschaltung der EDICcard2 an Fahrzeugdatenschnittstellen
nach ISO 9141(-2). Unterstützt werden die ISO 9141-
Leitungen ”K” und ”L”. Die K-Leitung bietet die Möglichkeit der
Datenübertragung mit hohen Baudraten > 10,4 kBaud.
Zusätzlich enthält das Interface FZIF-C2 die erforderlichen
Transceiver zur Ankopplung der EDICcard2 an Highspeed-
und Lowspeed-CAN-Bussysteme.
Ein digitaler Überwachungseingang erlaubt die Erkennung des
KL15-Status (Zündung EIN/AUS). Daneben kann separat das
Anliegen der Fahrzeugbatteriespannung überwacht werden.
Weitere digitale Eingangs- und Ausgangskanäle stehen für
einfache Steuerungsaufgaben zur Verfügung.
PC- und fahrzeugseitige Signale werden über das Fahrzeug-
Interface galvanisch entkoppelt.
Alle Signaleingänge und -ausgänge am Fahrzeugstecker sind
dauerkurzschlußfest untereinander sowie gegen
Fahrzeugmasse und Fahrzeugbatteriespannung ausgelegt
(Einschränkungen bei CAN-Highspeed und CAN-Lowspeed:
siehe Kap. 3.2.5.1 und 3.2.5.2).

Technische Spezifikation 3-5


3.2.2 Fahrzeugspannungsbereich

Zulässiger Fahrzeugspannungsbereich 8 ... 32 V


(KL30):
Stromaufnahme vom Fahrzeug: 10 mA ...
500 mA (im
Kurzschluß-
fall)
Verpolungsschutz: nach Masse

3.2.3 Umweltbedingungen

Betriebstemperatur: 0°C ... +55°C


Transport- und Lagertemperatur: -20°C ...
+65°C
Relative Luftfeuchte (nicht < 95%
kondensierend):

3.2.4 ISO 9141-Schnittstelle


Die ISO 9141-Schnittstelle ist eine asynchron serielle
Kommunikationsschnittstelle zum Austausch von
Diagnosedaten zwischen Fahrzeugsteuergeräten und
Diagnoseprüfgeräten (Tester). Im Fahrzeug-Interface
implementiert ist eine testerseitige Auslegung der Schnittstelle.
Als Seriell-I/O-Baustein wird die Onchip-UART-Einheit des
Mikrocontrollers der EDICcard2 verwendet.

3-6 Technische Spezifikation


3.2.4.1 K-Leitung

Die K-Leitung ist busfähig und für bidirektionalen Datenverkehr


ausgelegt.
Baudrate: 100 Baud bis 200 kBaud
Automatische 200 Baud bis 10,4 kBaud
Baudratenmessung:
Signaleigenschaften: nach ISO 9141(-2) für Baudraten
bis 10,4 kBaud. Für höhere
Baudraten sind in der Tabelle
unten die Signaleigenschaften mit
einer Steuergerätelast spezifiziert.
Ausgangskapazität: < 800 pF
Sendepegel: UoutLow < 0,3 V, UoutHigh > 80% UBAT
bei Last nach ISO 9141
Schaltschwellen Low → High = 0,70 * UBAT
Empfang: High → Low = 0,30 * UBAT
alternativ (per Software
umschaltbar):
Low → High = 0,65 * UBAT
High → Low = 0,55 * UBAT
Ausgangs-Pullup- 510 Ω oder 1 kΩ nach UBAT, kein
Widerstand: Pullup (per Software schaltbar)
Ausgangswider- 100 kΩ nach UBAT, 600 kΩ nach
stand im Einschalt- Masse
zustand (Reset):
Kurzschlußschutz: Dauerkurzschlußfest nach UBAT
und Masse

Signaleigenschaften K-Leitung bei hohen Baudraten


( > 10.4 kBaud)
Randbedingungen der Spezifikation:

Technische Spezifikation 3-7


• Max. Last eines Steuergeräts nach ISO 9141-2 (500 pF
nach Masse, 50 k/100 k nach Masse, 100 k/200 k nach
UBAT), zusätzlich 500 pF nach Masse für die Kapazität eines
Verbindungskabels.
• Anstiegs-/Abfallzeit zwischen 20 und 80% UBAT im 12 V-
System (8V bis 18V) mit 510 Ω Pullup-Widerstand.

Anstiegs und Abfallzeit: maximale Baudrate:


<10% der Bitzeit ≤ 66 kBaud
<20% der Bitzeit ≤ 133 kBaud
<30% der Bitzeit ≤ 200 kBaud

3.2.4.2 L-Leitung

Die L-Leitung ist ausschließlich für den Sendebetrieb


ausgelegt.
Baudrate: bis 10,4 kBaud
Signaleigenschaften: nach ISO 9141(-2)
Ausgangskapazität: < 800 pF
Sendepegel: UoutLow < 0,3 V, UoutHigh > 80% UBAT
bei Last nach ISO 9141
Ausgangs-Pullup- kein Pullup (bei Bedarf extern zu
Widerstand: realisieren)
Highside-Transistor: Highside-Switch nach UBAT (per
Software schaltbar)
Ausgangswiderstand hochohmig
im Einschaltzustand
(Reset):
Kurzschlußschutz: Dauerkurzschlußfest nach UBAT
und Masse

3-8 Technische Spezifikation


3.2.5 CAN-Schnittstelle
Das Fahrzeug-Interface FZIF-C2 erlaubt die Anschaltung eines
CAN-Kanals der EDICcard2 alternativ an einen CAN-
Highspeed- oder CAN-Lowspeed-Datenbus.
Die Anschaltung ist per Software umschaltbar. Per default ist
CAN-Highspeed selektiert.

3.2.5.1 CAN-Highspeed

Bus-Physik: CAN-Highspeed-Transceiver
Philips PCA82C251 nach
ISO 11898
max. Baudrate: 1 MBaud
Abschlußwiderstand: kein Widerstand integriert
Kurzschlußschutz: Dauerkurzschlußfest nach UBAT
und Masse bis ± 30 V

3.2.5.2 CAN-Lowspeed

Bus-Physik: CAN-Lowspeed-Transceiver
Philips TJA1053 oder kompatibel
max. Baudrate: 125 kBaud
Abschlußwiderstände: 10 kΩ Widerstände integriert
Kurzschlußschutz: Dauerkurzschlußfest nach UBAT
und Masse bis - 10 V ... + 27 V
ohne Einschränkung, ± 30 V
< 0,1 ms, load dump
Wakeup-/Sleep- Transceiver-Modus per Software
Modus: steuerbar
Busfehlererkennung: Fehlersignal des Transceivers
per Software abfragbar

Technische Spezifikation 3-9


3.2.6 Digitale Überwachung (KL15 und KL30)
Die Signale des KL15- und KL30-Einganges sind zur
Erkennung des Status der Zündung (EIN/AUS) bzw. einer
anliegenden Fahrzeugbatteriespannung auf Überwachungs-
schaltungen geführt, die bei Über- bzw. Unterschreiten eines
Schwellenpegels jeweils ein Triggersignal (Interrupt)
generieren können. Die Behandlung der Interrupts/Stati sind
der Dokumentation der verwendeten Betriebssoftware zu
entnehmen.
Die beiden Triggereingänge sind stromgetrieben und arbeiten
unabhängig voneinander.
Zündungserkennung (KL15)
Einschaltspannung: 2,6 V ± 0,5 V
Einschaltstrom: 0,8 mA ± 0,5 mA

Fahrzeugbatterieerkennung (KL30)
Einschaltspannung: 2,0 V ± 0,5 V
Einschaltstrom: 0,8 mA ± 0,5 mA (im Eingangs-
strom von UBAT enthalten)

3.2.7 Digitale Steuereingänge


Zwei digitale Steuereingänge stehen zur Erfassung
zusätzlicher Statussignale zur Verfügung.
Die beiden Steuereingänge haben eine Schmitt-Trigger-
Charakteristik.
Schaltschwellen: Low → High = 2,9 V ± 0,6 V
High → Low = 1,7 V ± 0,6 V
Eingangs- 33 kΩ nach Masse
Widerstand:

3-10 Technische Spezifikation


Das Einlesen der Stati der 2 digitalen Eingänge erfolgt über
Digital-IN-Port 0, Kanäle 0 und 1 (siehe Dokumentation der
verwendeten Betriebssoftware). Der EIN-Zustand eines
Digitaleingangs ist in der Betriebssoftware als log. 1 definiert.
Im EIN-Zustand liegt am digitale Eingang eine Spannung
größer der notwendigen Einschaltspannung bzw. größer der
Ausschaltspannung an.
Digital-IN-Port 0:
Kanal# Signalname
0 Digital-Eingang 0
1 Digital-Eingang 1

3.2.8 Digitale Steuerausgänge


Zwei frei verfügbare digitale Steuerausgänge weisen als Open-
Drain-Schaltung folgende Charakteristik auf:
max. Schaltstrom: 200 mA
max. Spannung: 55 V
Innenwiderstand: <1Ω
max. Lowpegel 0,8 V bei Iout = 200 mA
(EIN-zustand):

Die Ansteuerung der 2 digitalen Ausgänge erfolgt über Digital-


OUT-Port 0, Kanäle 0 und 1 (siehe Dokumentation der
verwendeten Betriebssoftware). Der EIN-Zustand eines
Digitalausgangs ist in der Betriebssoftware als log. 1 definiert.
Im EIN-Zustand ist der Ausgangstransistor leitend, im AUS-
Zustand ist er gesperrt.
Digital-OUT-Port 0:
Kanal# Signalname
0 Digital-Ausgang 0
1 Digital-Ausgang 1

Technische Spezifikation 3-11


3.2.9 +5V-Ausgang
Der am Fahrzeugstecker vorhandene 5 V-Ausgang stellt eine
auf Fahrzeugmassepotential bezogene Hilfsspannung zur
Verfügung. Der 5 V-Ausgang ist gegen Überspannung,
Kurzschluß und Verpolung nach UBAT (KL30) geschützt.
Ausgangsspannung: 4,75 V ± 0,3 V - (Iout * 200 Ω)
Ausgangsstrom: max. 20mA

3.2.10 Steckerbelegung Fahrzeugstecker

Tabelle 3-2: PIN-Belegung des D-Sub-15 Steckers

Pin-Nr. Signalname
1 Digital-Ausgang 0
2 Digital-Ausgang 1
3 nicht belegt
4 + 5V-Ausgang
5 Digital-Eingang 0
6 Digital-Eingang 1
7 CAN high - high speed
8 CAN low - high speed
9 CAN high - low speed
10 CAN low - low speed
11 KL30 (UBAT)
12 KL31 (Signal-Masse)
13 L-Leitung ISO 9141(-2)
14 K-Leitung ISO 9141(-2)
15 KL15 (Zündung)

3-12 Technische Spezifikation


Abbildung 3-2: Ansicht des D-Sub-15 Steckers (Steckseite)

3.2.11 Galvanische Trennung


Alle Signale am Fahrzeugstecker sind zum PC galvanisch
getrennt.
3.2.12 Spezifikation des Fahrzeugkabels
Der Kabelschirm wird am Steckergehäuse des D-Sub-
Steckers, der an das EDIC-FZIF-C2 angesteckt wird, nicht
aufgelegt.
Am Kabelende zum Fahrzeug muß der Schirm mit
Fahrzeugmasse verbunden werden.
3.2.13 Statusanzeigen
Die drei Status-LEDs auf der Oberseite des Fahrzeug-
Interfaces geben Auskunft über den Zustand der Zündung
(KL15) und Aktivität auf den Diagnosebus-Leitungen K und L.
Grüne LED: L-Leitung (leuchtet bei Low-Pegel)
rote LED: K-Leitung (leuchtet bei Low-Pegel)
gelbe LED: KL15 (leuchtet bei "Zündung EIN")

3.2.14 Wesentliche Änderungen gegenüber FZIF-C1


Das Fahrzeug-Interface FZIF-C2 für die EDICcard2 ist eine
Weiterentwicklung des Vorgängertyps FZIF-C1 für die
EDICcardC. Gegenüber dem Fahrzeug-Interface FZIF-C1
weist das Fahrzeug-Interface FZIF-C2 folgende wesentliche
Änderungen auf:
• CAN-Lowspeed-Transceiver TJA1053 statt 82C252

Technische Spezifikation 3-13


• Kein integrierter Busabschlußwiderstand für CAN-
Highspeed-Schnittstelle (Auslegung als Testerschnittstelle)
• Zusätzliche Konfigurationsmöglichkeiten der K-Leitung
• Zusätzliche KL-30-Überwachung
• KL15-Überwachung jetzt unabhängig von KL30
• 2 statt 4 digitale Steuereingänge
• Geändertes Design der digitalen Steuereingänge (andere
Defaultzustände)
• Zusätzliche Hilfsspannung (+5V-Ausgang) für externe
Anschaltungen
• Zusätzliche Status-LEDs zur Betriebsüberwachung

3-14 Technische Spezifikation


Anhang A Literaturverzeichnis

/1/ ISO 9141: Road vehicles - Diagnostic systems –


Requirements for interchange of digital information,
10/1989
/2/ ISO 9141-2: Road vehicles - Diagnostic systems - Part 2:
CARB requirements for interchange of digital information,
2/1994
/3/ PC Card Standard
Personal Computer Memory Card International
Association, Sunnyvale, CA, USA, February 1995
/4/ ISO 11898 : 1993, Road vehicles - Interchange fo digital
information; Controller area network (CAN) for high-speed
communication

Literaturverzeichnis A-1
Notizen:

A-2 Literaturverzeichnis
Glossar

API

Application Programming Interface


CAN

Controller Area Network


EDIC

Elektronik Diagnose Interface Computer


FZIF

FahrZeug-InterFace)
Kfz

Kraftfahrzeug
KL

KLemme
LED

Light Emitting Diode


PCMCIA

Personal Computer Memory Card International Association


UART

Universal Asynchronous Receiver Transmitter

Glossar B-1
Notizen:

B-2 Glossar
Index

CAN-Lowspeed 3-9

µ CAN-Schnittstelle 3-9

µController 3-1 CAN-Spezifikation 3-2

5 D
5V-Ausgang 3-12 Datenschnittstelle 3-1
Diagnosebus-Leitungen K
und L 3-13
A digitale Steuerausgänge 3-
11
Abschlußwiderstand 3-9
digitale Steuereingänge 3-
Abschlußwiderstände 3-9
10
Anwendung 1-2
Digitale Überwachung 3-10
Ausgangskapazität 3-7, 3-8
Digital-IN-Port 0 3-11
Ausgangs-Pullup-
Digital-OUT-Port 0 3-11
Widerstand 3-7, 3-8
D-Sub-15 Stecker 3-13
Ausgangsspannung 3-12
Dual-Port-RAM 3-1
Ausgangsstrom 3-12

B E
EDIC 1-1
Baudrate 3-7, 3-8
EDICcardC 3-3
Baudratenmessung 3-7
Eingangsspannung 3-6
Betriebstemperatur 3-2, 3-6
Eingangsstrom 3-6
Busfehlererkennung 3-9
Eingangs-Widerstand 3-10
Bus-Physik 3-9
Einschaltspannung 3-10
Einschaltstrom 3-10
C
Elektronik Diagnose
CAN-Controller 3-2 Interface Computer 1-1
CAN-Highspeed 3-9

Index C-1
F L
Fahrzeugbatterieerkennung Lagertemperatur 3-2, 3-6
3-10
L-Leitung 3-8
Fahrzeug-Interface FZIF-C2
3-5 Luftfeuchte 3-2, 3-6

Fahrzeugkabel 3-13
Fahrzeugspannungsbereich M
3-6
max. Baudrate 3-9
MS-Windows 1-2
G
Galvanische Trennung 3-13
P
PC-Card 1-2
H PC-Card-Slot 2-1, 2-2
Hardwareinstallation 2-1 PC-Card-Standard 2-1
Highside-Transistor 3-8 PC-Card-Steckplätze 1-2
Hilfsspannung 3-12 PIN-Belegung 3-12
Hohe Baudraten 3-3, 3-7

S
I Schaltschwellen 3-7, 3-10
I/O-Stecker 3-2 Sendepegel 3-7, 3-8
Interrupt-Kanal 1-4 Signaleigenschaften 3-7, 3-
ISO 9141-Schnittstelle 3-6 8
Signaleigenschaften K-
Leitung 3-7
K Software 1
KL15 3-12 Software-
KL30 3-6, 3-12 Benutzerhandbücher 1

KL31 3-12 SRAM 3-1

K-Leitung 3-7, 3-8 Status-LEDs 3-13

Kurzschlußschutz 3-7, 3-8, Stecker 68-polig 2-1


3-9 Stromaufnahme 3-2
Systembeschreibung 1-1

C-2 Index
Systemkonfiguration 1-3
Systemvoraussetzungen 1-
4

T
Taktfrequenz 3-1
Transporttemperatur 3-2, 3-
6
Typ II 2-1
Typ III 2-1

U
Umweltbedingungen 3-2
Upper Memory 1-4

V
Verpolungsschutz 3-6
Versorgungsspannung 3-2

W
Wakeup-/Sleep-Modus 3-9

Z
Zündungserkennung 3-10

Index C-3
Notizen:

C-4 Index

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