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Die
heiligen Handlungen
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archåologiſch dargeſtellt
von
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Leipzigi ,
n der Dykchen Buchhandlung.
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Denkwürdigkeiten
aus der
chriſtlichen Archäologie;
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von
Fünf t er B an d.
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in der Dyk ſchen Buchhandlung.
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Der Verfaſſer.
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Sinhalt. . .
Erft er abschnitt.
Algemeine Bemerkungen über Gebet und Gefang in der
, chriftlichen Kirche " ,". . . . .3 87 .
... 3weiter 46fdhnitt.
Ueber den Gebrauch des Gebets des Serrn in der chriſtlis
chen Kirche . .' . . !
Dritter Abſchnitt.
Bon den verſchiedenen Arten des Offentlichen Gebetes S . 135 – 196.
Į, Gebet für die Katechumenen i. i . S . 138 .
* II, Energumenen . .. . . . . . o 156.
III. - - Läuflinge :: . . : 160 .
IV . men Bußfertigen . . . · · !! 162.
V. e Glaubigen . . .. . . .. 11 165 .
VI. Sonntag8 :Gebet .' . ' : i : a 177
VII. Einige Feft:Gebete . . : . 1 181.
A . Gebet für das Weihnachtsfeſt. -
B . Ofter:Gebet der ſyriſchen Scirche.
· C , Pfingſt:Gebet.
VIII. Morgen- und Abend- Gebete i
IX . Von einigen anderen Gebeten i . u 191.
Gebet für die Entſchlafenan . ;
Uiöis
Soldaten -Gebet.
i Vieſter Xbfchnitt.
Von den liturgiſchen Formeln : i . . S . 197 - 233.
1. Ueber das Schlußwort: Umen . . .
II. Halleluja . • , ; ; . O16
209 .
III. Soſianna ! " .
IV. Kyrie eleison !
V . Gloria ! . . .. . . : 222.
VI. ueber die GrubeForneyn : Dominus vobiscum ! und "
-- Pax vobiscum ! . . . . S . 226
VII. Ueber die Ermahnungs :Sprüche: Oremns! undSur
sum corda! . 228 .
Fünfter, abſchnitt.
Bon der chriſtlichen Pſalmodie und Hymnologie
mnologie . . 234 .
I. Qugemeine Bemerkungen über die chriſtliche Pſalmo:
die und Gymnologie : . i. . S . 235 – 289
II. Die Hymnologie der lateiniſchen Kirche . ii 290 - 334.
A . Ueber den Charakter der lateiniſchen Hymnologie ..
überhaupt . . . . .. .. o 290 .
B . Die vorzüglichſten øymnen Dichter der lateinis ...
fchen Kirche . . .
:: C . Ueberſicht der in die liturgie der römiſchen Kirche
aufgenommenen Hymnen . . . . 314.
. D . Einige hiſtoriſch-kritiſche Bemerkungen über die
• lateiniſchen Hymnen . . . 320 .
III. Von den Hymnen der griechiſchen Kirche . . S . 334 - 350.
IV . Ueber die øymnologie der ſyriſchen Kirche of 350 - 377.
. Sechfter Abschnitt. ,
Ueber die äußerlichen Gebräuche beym Gebete und Ge
; fange .. . . ? i . . . : S . 378 - 405.
' Siebenter abſchnitt.
Ueber die dogmatiſche Richtigkeit der öffentlichen Gebete
und Gefänge. lii . . S 406 - 424.
. ueber
i in ser
chriftlichen Kirch
Fünfter Band.
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& r ft e r 6 ch nitt.
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gleich viel fagen . Ich habe dem Lertern den Vorzug gegeben ,
weil es dem Begriffe des heil. Geiſtes , als Paraklet, beffer
entſpricht.
über Gebet und Gefang.
auszurufen , zu vergleichen . Sonſt müßte es ja über.
haupt eine Pneumatomachie und Blasphemie reyn , von
Aemtern des. 5 . Geiftes überhaupt nur zu reden ,
und ihn (wie Apoſtg . XV , 28 : EDO & & tố dyío atveVuO
Ti, sai nuīv ) zum Affiftenten der Apoſtel und Glăubis
gen zu machen !
. Im N . L . wird des Gebetes , ſehr häufig erwähnt.
Sowohl Chriſtus als die Apoſtel ermahnen , zum Gebete :
ohne Unterlaß ,“ und regen den Charakter eines religió . .
ſen Menſchen darein, daß er ein fleißiger Beter rey . Uuch
wird berichtet , daß nid )t nur Jeſus ſelbſtund ſeine Jinger
bei allen wichtigen -Vorfällen des Lebens ſich durch Gebetan
Gott gewendet, ſondern auch , daß die erſten Verehrer Jeſu ,
ſo oft ſie ſich verſammelten , ihre Andacht und Erbauung
durch Gebet und Gefang erweckt und geſtårkt håtten .
Die evangeliſche Geſchichte theilt auch öfters die bei a
ſolchen Veranlaſſungen von Jeſus oder den Apoſteln aus. .
geſprochenen Gebete , mit den eigenen Worten derſelben ,
mit. Im IV. B . dieſer Denkwürdigkeiten S . 131. ff.
find die vorzüglichſten Stellen des N . T ., worin folche
Gebete vorkommen , angezeigt worden . Dody iſt beo
merkenswerth , daß, außer den Formeln ' Aunn , cionon .
juiv , xdois vuij u . f. w . , wozu man auch noch viel.
leicht das Epiphonem Maoar ata , und die Erfecra .
tions - Formel dvd gaua otw rechnen könnte , teins
dieſer Gebete wiederholt vorkommt, ro daß alſo die in
Jose eines beſtimmten Formular's nicht Statt finden ,
kann . Dicß iſt ſelbſt bei dem ſogenannten Gebete des
Herrn , oder Water - Unſer (Matth . VI, 9 – 13 .
Luk. XI, 1 . - 4 . ) , der Fal ;' und daher iſt es zu erkla
ren , wie ſich über die Natur , Beſtimmung und Uuwen .
dung dieſes Gebetes , weldes , obgleich ein Theil der .'
Geheim - Disciplin , dennoch allein den Charakter der
Deffentlichkeit und Augenreinheit erhalten hat, ſo ver
ſchiedene Meinungen ausbilden konnte , wovon in nådh
ften Abſchnitte ausführlicher 311 handeln regn wird. '
Allgemeine Bemerkungen
Dennoch ſind die im N . L . vorfommenden Gebets =
und Glückwunſch : Formeln in der Regel die Grundlage
aller Gebete und liturgiſchen Formeln , weldeman in der
alten Kirche findet. Doch zeigt ſich bald , daß man in
, der chriſtlichen Kirche in dieſer Beziehung auch vom U . so
; I . einen fleißigen Gebrauch madite ; ja , daß man ſich ,
für berechtiget hielt, die ganze Dorologie , Þralmodic
und Symnologie des U ."L . herüber zu nehnien und der .
ſelben eine chriftliche Deutung unterzulegen . Außer der
wortlichen Beibehaltung und Uebertragung altteſtamento
· licher Formeln , Sprüche , Geſänge ec. findetman håufig
ſolche Centonen , wobei es nicht ſchwer iſt , jede einzelne
Phraſe - und Formel auf ihren Urſprung zurückzuführen
und im 4 . I . nachzuweiſen . . .
C . Es kann für den Zweck der gegenwärtigen Unter .
ſuchúng weder auf die Erörterung des Begriffs vom Ge..
bet überhaupt, noch auf die beſonderen Beziehungen an .
kommen , welche hierbei für die Dogmatik und Moral
eintreten ; * ) ſondern wir haben uns hier bloß an das
öffentliche oder gottesdienſtliche Gebet der
alten Chriſten zu haiten , und nach den verſchiedenen
Gde
Deshalb nennt auch Muhammed den Islamismus : 5
die Religion der Einheit und behauptet , daß
keine andere Religion einen ſo reinen Unitarismus lehre,
. als die Mittel - Religion der Patriarchen . Keine Litur.
gie hat ſo viel Formeln aufzuweiſen , als die muham .
medaniſche ; aber eben deshalb hat auch keine ſo viel Eins
förmigkeit, als dieſe , wo das dreifache A . (nämlich ;
Allah , Ahad , Acbar ) ro oft wiederkehret , daß viele
Gebete faſt nur aus dieſen Worten und aus dem Epithes:
ton : Malic (Kónig ) beſtehen * ).
' II.
* ) Nath der Lesart: xal tov vlóv triv din decaV 8 . h . welcher
die Wahrheit ift, nach dem obigen Sprüche: ich bin die
Wahrheit. Die andere Lesart : tis áin elas, filium ve- ;
ritatis giebt zwar an ſich einen guten Sinn : dintès oder
dindivos, paßt aber nicht ſo gut zu dem unmittelbar vor:
bergehenden : Tòv matéga tñs eintéder
Üdgemeine Bemerkungen
Diener Gottes, nach dem höchſten Gott , Gabriel , Min
chael und die übrigen Engel oder Erf. Engel verehren :
Yo wiirden wir vielleicht , an dieſem Orte und nach unſes
rer Einſicht , etwas über den Geſichtspunkt , aus wel.
chem wir dieſen Gegenſtand betrachten , bemerkt haben .
Da er aber behauptet , daß wir folche Diener meinen ,
welche von den Seiden al8 Dåmonen angebetet werden :
To beziehet fich reine Folgerung nicht auf uns, die wir
durch das Wort Gottes belehret ſind , die Diener des
Bören , des Fürſten dieſer Welt , welcher , wen er vers '
niag, von Gott entfremdet , nicht zu verchren . - - -
Wir verebren nur den Einen Gott, und is
den Einen Sohn Gottes , das Wort und
Silo Gottes ; und wir verehren ihn, so viel
wir vermogen , mit aller Anbetung und
Ehrfurcht, indem wir dem Herrn des Welts
alls durch reinen Eingebohrnen unſere Ges .
bet'e barbringen . Wir bringen ſie zuerſt
.- ihm 'dar, indem wir ihn für w ůrdig halten,
daß wir ihm (welcher iſt die Verrohnung :
für unſere Sünden ) ,, als unſerm Hohens
* Prieſter , unſere Gebete , Opfer und fürs
bitten an den hód, ſt en Gott darbringent .
W ir reben alſo unſer Vertrauen auf Gott,
welche 8 rein Sohn in uns befefiiget . Cels
ſus bat daher keinen Grund , und in Bes
ziehung auf den Sohn Gottes eine Empós
rung (OTA GIV , Aufruhr wider Gott) vor .
i uwerfen . Denn wir verehren den Vater ,
indem wir ſeinen Sohn bewundern , welcher
Wort, Weisheit , Wahrheit , Gerechtigkeit
und alles iſt, was, nach dem uns mitges .
theilten Unterrichte, der Sohn Gottes, der
von einem ſolchen Bater Erzeugte ift . "
: Dieſe wenigen Stellen mogen hinreichen , um die
Meinung der älteſten Kirche bierüber zu beweiſen . Eine
über Gebet und Geſang. 35
ganze Wolfe von Zeugen aus den reche erſten Jahrhun:
derten findet man bei Bingham Orig. T. V. p. :
31 - 59. und in einigen dieſem Gegenſtande beſons
ders gewidmeten Abhandlungen . Dahin gehören vors
zugsweiſe folgende:
Jo . Fried . Cotta : ' de gloria cultus religiosi ;
Christo asserta . Tubing. 1755 . 4 .
Ch. W . Thalemann : Jesum Christum eodem
quo patrem modo colendum atque adorandum . '.
Lips. 1776. 4 .
Man hat aus den zahlreichen Zeugniſſen der Als
ten von jeher ſowohl die Gottheit Chrifti, als das
vom Vater ihm übertragene Mittler : Amr ( vermoge
deſſen er der Fürſprecher bei dem Vater und der Vers -
treter unſerer Bitten iſt ) bewieſen .
Auch hierbei iſt die neue Kirche nicht hinter der
alten zurückgeblieben ;.' und vor allen haben die prose
teftanten ſich beeifert, die Lehre von der Gottheit
Chriſti auch in ihren liturgiſchen Schriften überall auszua
drücken . Auch hier fónnen einzelne Uusnahmen nicht
das Gegentheil beweiſen . * )
;; . , . VI.
Margarethe:
Das iſt alles recht ſchön und gut:
Ungefähr ſagt das der Pfarrer auch ,
Nur mit ein Bischen andern Worten .
Fa u ft :
Es fagen 's aller Drten
Alle Herzen unter dem himmliſchen Dage ;
Jedes in ſeiner Sprache ;
Warum nicht ich in der meinen ?
Margarethe :
Wenn man's po hört, mở ch t ’s leidlich
ich einen ,
. Steht aber doch immer ſchief dar um ;
Denn Du haſt kein Chriſtenthum !
78 / A
Allgemeine Bemerkungen
den neuern Zeiten gewöhnlich behauptet wird, ſcheint für
die Behauptung der griechiſchen Kirche, daß ſie die Form
des Ur - Chriſtenthums am treueſten ausdrücke, wenig
ſtens in dieſer Hinſicht zu ſprechen. Aber bewieſen
- kann dadurch nichts werden, weil ſonſt bei der Annahme,
daß es die hebräiſche oder ſyro- chaldäiſche
Sprache geweſen, die Nothwendigkeit,- dieſe zur
gottesdienſtlichen zu machen, weil ſie die urſprüngliche
war, folgen würde. Dann wären aber nur die Chriſten
in Paläſtina, Beröa, Pella u. ſ w. die Ur - Chriſten,
und die Syrer, beſonders die Edeſſener, hätten
den Ruhm, der urſprünglichen Form, womit ſie durch
Philippus und Thaddeus bekannt wurden, am nächſten
zu kommen. - -
Schon im zweiten und dritten Jahrhunderte finden
wir Beiſpiele von Gebeten und Geſängen in der Volks
und Landes - Sprache. Der Philoſoph Celſus
hatte den Chriſten den Vorwurf gemacht, daß ſie fremde
und barbariſche Namen und Ausdrücke in ihren Gebeten
vorbrächten, worunter er wahrſcheinlich ſolche Formeln,
wie Amen, Hallelujah, Hoſianna u. ſ. w.
meinte. Hierauf erwiedert Origenes (contr. Celsum
lib. VIII. p. 4o2.): 'Evratg vzaugoi usv 'E) -
vé gé//yvtxoug, oi de Pou a tot gouaixoug, was
oürog éxaGrog xarc Tyvéavtov Ötalsztov évystat
- - d J. f
-
Bibel hatte. Da nun , nach den Zeugniſſen des Eur :
febius ( orat, de laudibus Constant. M . p. 706 . ) unb
des Chryfoftomus (Homil. I. in Joh. p .' 13: ) ,
ſchon im vierten Jahrhunderte Bibel. Ueberſegungen bei dert
Syrern , Hegyptern, Uethiopiern , Perſern , Indias, ..
inern u . f. w . in Gebrauch waren , so kann man auch eben
ſo viele National Liturgien annehmen . iii .
Die römische Kirche hat ſelbſt zu der Zeit, wo
fie die lateiniſche Sprache des Gottes - Dienſtes als Ges
reß fodern zu können glaubte, ( ein Recht, was ihr långt
vor der Reformation ſtreitig gemacht war ) , in Anſehung
der Maroniten , Armenier , Neftorianer,
Slavonier und unirten Griechen eine Ausnahme
verſtattet , und auch in der neuern Zeit der franzöſis
fchen und teutſchen Meire fein offenbares Veto
* entgegen gereßt. Doch hat man zu keiner Zeit verfannt,
daß die Bibel. Verſionen ( worüber der Streit mit
Pafcharius Duesnel der berühmtefte ift ) mit der
Liturgie in genaueſtem Zuſammenhange fiehen . In deri
orientaliſchen Kirche wurde die griechiſche Sprache
zwar die herrſchende , ohne jedoch die fyeiſche , føptiſche, :
anchariſche,
p
rången . Duarabiſche
r m K pSprache
und ruffiſche
and us irche irche oria zu vera
nna
Nach Durandus ( ration . divin . offic. lib. VI.
C. 77. 81. ) hat die römiſche Stirche die orientaliſchen
Formeln : Amen , Halleluja , soſianna u . a .
beibehalten , um an den Urſprung des Chriſtenthums aus
der Religion des alten Bundes zu erinnern . Die Beia
behaltung der griechiſchen Gebets - Formeln : Kyrie :
eleison 4. a ., ſo wie der vollſtåndigen griechiſchen
Dorologie : Agios, ischyros Theos u . r. w . in
bem Officio Sabbati Magni ſoll eine Andeutung der Unis
verfalitåt des Chriſtenthums reyn , weil die griechis !
ſche und lateiniſche Sprache die Geſammtheit aller Natio.
nen und Zungen repräſentire ! Eine ähnliche Erſcheinung
bietet die ſyriſche Liturgie dar, worin man volftändige
udgemeine Bemerkungen
griechiſche Formeln aufgenommen findet; - dergleichen
auch in der rufriſchen Liturgie vorkommen . Auf eine
ähnliche Art war es ehemals (und zum Theil noch ) in
der proteſtantiſchen Kirche gebräuchlich , an den hoheni
Feſten nicht das gewohnliche Ehre rey Gott in der
i Hobe ! ſondern das lateiniſche ( freilich weitmehr fing :
bare und in muſikaliſcher Hinſicht zu empfehlende) : G100
ria in excelsis Deo ! worauf der Chorusmit et
in terra pax cinfált, vor dem Altare zu ſingen .
: 5.
. Auch úber die Zahl der öffentlichen Ge's
bete gab es nie ein allgemeines Geren , ſondern nur
Particular - Vorſchriften und Gewohnheiten . Die al.
gemeine Gewohnheit war, den Gottes . Dienſt , oder auch
jede einzelne heilige Handlung mit Gebet anzufangen und
zu beſchlicßen . Das Alterthum liebte auch hierin die
Einfachheit , wie wir aus Juſtinus Martyr, Tertullian.
' nus , Cyprianus , Jrenåus , Drigenes u . a. erſchen .
Spåterhin verfiel man auf Vervielfältigung und Uebers :
ladung ; und in den einzelnen Kirchen . Syſtemen findet
man Scrupuloſitåt und Superſtition. Vor allen hat die: : :
orientaliſch , griechiſche Kirche durch beſonderr Rigoris ,
mus fich ausgezeichnet. Doch fehlet es auch in der room
miſchen Kirche nicht an Perioden , wo ſich in der Abzáha
lung und Abfugelung der pater noster, ave Maria u . 7. .
eine große Entfremdung von Geiſt und Geſchmack der als
ten Kirche offenbarte .
. Bei den Proteſtanten warð ons Gebet bei der
Predigt håufig als die Hauptſache angefehen . Daher :
finden wir , daß die Homileten des XVII. Jahrhunderts :
und aus der erſten Hälfte des XVIII. Jahrhunderts fich
ſehr ernſthaft mit der Frage beſchäftigten ; wie viel in
Gebete und Vota eine Predigt enthalten
múffe ? Damit ſtand in Verbindung : wie oft in jes
der Predigt und beim Gottesdienfte über
Allgemeine Benierfungen
båupt das Water . unfer zu beten rey ? End,
lich waró auch durch mehrere Kirchets Agenden verord .
net , daß der Geiſtliche an gewiſſen Tagen oder Arten des
Gottes Dienſtes gwei oder drei verſchiedene
Gebets : Formeln hintereinander vorleſe und zu
einem Collectiv . Gebete verbinde. Die Weglaſſung eines
derſelben , oder eines Vater - Unſers bei der Predigt ver.
*) Ohne Grund hat man aus den Worten : not uovois cov
είναι τοις ιερατικoις εισιεναι εις το θυσιαστηριον, και
Algemeine Bemerkungen
Es iſt zweifelhaft : ob das fille Gebet des
Prieſters vor, der Communion ; welches Bona
( rer. lit, lib . II. c. 1. ) unter dem Titel: Apologia '.
Sacerdotis , als urſprünglich zu Gregor's d. Gr. Sacra
mentarium gehårig , anführt, hiervon verſchieden war,
oder nicht.
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I
Zweiter Abſchnitt.
. ueber den Gebrauch des Gebets
des Herrn in der chriſtlichen
Kirche.
-“
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Noch bis auf den heutigen Tag ſind die Meinungen der
Ausleger über Zweck, Bedeutung und Sinn des Gebe
tes, welches Jeſus ſeine Jünger lehrte (S. Matth. VI,
9. ff. vgl. Luk. XI., 1. ff), ſehr verſchieden. S. die
Commentatoren und exegetiſchen Handbücher. -
v
'. . .; Gebet des Herrni
gern auf eben die Art , wie Johannes der. Täufer reinen
Schülern , ein Symbolum , wodurch ſie ſich als Anssi
hånger des neuen Meſſias . Reiches auszeichnen ſollten ,
vorgeschrieben habe, nimmt das ſogenannte Vater . Unſer
als ein zuſammenhångendes Ganzes und erklärt daſſelbe
für einen Spruch , woran man den Jünger Jeſu uns den
Zweck reiner Lehre nicht undeutlich erkennen könne. .
IIL Gang verſchieden hiervon iſt die Anſicht, welche
von S . R . Moller (zuerſt in der theol. Monatsſchrift
II. Jahrg. 1802. 1 Heft , und ſodann ausführlicher in
der Schrift: Neue Anſichten ſchwicriger Stellen aus den
vier Evangelien . Gotha. 1819. 8 . S . 34 . 7 .) gegeben
wird . Nach dieſem Verfaſſer ſind die ſieben Bitten nichts
anderes , als die Anfangs , Worte verſchiedes
ner in der damals vorhandenen Gebetss
Liturgie der Juden vorkommenden Gebetci
weldie von Jeſu ſtatt ro mancher langen , weitläufigen und
unjweckmåßigen Gebete, empfohlen werden. In der leßten
Schrift S . 45 driickt ſich der Verf. hierüber init folgenden
Worten aus : Die Jünger verlangten , wie aus Jeſu . "' .
Antwort echelet , keine Anweiſung wie ? ſondern was
fie beten und was für Formulare fie gebrauchen ſollten .
Wenn ihr betet, ſollt ihrſprechen : Vater unſer u . f.1 . —
Das kann doch nicht heißen ; ich will euch zeigen , wie man
reine frommen Empfindungen ohngefähr in einem Gebete :
ausdrücken müſſe. Unmöglich konnten die an das For:
mular - Weren gewohnten Jünger etwas anderes , als
Gebets - Formulare verlangt haben . Jeſus war auch
nach reiner toleranten Denkart weit entfernt, die gewohn.
lichen Gebete der Juden ohne alle Ausnahme als 'un.
brauchbar und zwecklos zu verwerfen , beſonders jene
Gebete , die unter den Juden im Umlauf waren , welche
frommeWünſcheum diebaldige Ankunft des Meſſias enthiels
tena Er , der kurz vorher verſichert hatte , er werde das
Sereß nid t eher abſchaffen , als bis die nöthigen Vorans
ftalten getroffen waren (Matth. 5 , 17.) ; er , der nichts
. . 92 : ! Sabet .,
in dem Ritual der Juden ung ihren gottesdienſtlichen Ges
bråuchen ånderte ; er, der ſelbft das Faſten nicht geradezu
verwarf, ſondern nur wollte , daß man dabei nicht das i
důſtere , trúbſinnige Weren der Seuchler annehmen ſollte
(Matth . 6, 16 .), – ſollte der alle damals vorhandenen
jüdiſchen Gebete als unbrauchbar verworfen , und ihnen
ein anderes ſubſtituirt haben , in welchem doch lauter jů :
diſche Ausdrücke und Ideen vorkommen ? Würde er wohl
ſeine Jünger für ſich gewonnen haben , wenn er ihnen auf
einmal alle ihre Gebets , Formulare, an die fie gewohnt
waren , hätte ichmen wollen ? "
Hiermit iſt die richtige Schlußbemerkung zu vergleie i
chen : ,,Wollte Jeſus hier ein zuſammenhængendes Gebet
geben , ro fragt es ſich : fonnte er denn nicht mit reinen
eigenen Worten eins zuſammenfeßen , wenn es mit der
novàoyici der Juden contraſtiren route ? Sonnte er diere
Abſicht nicht anders erreichen , als wenn er gange Niedens .
arten der Juden beibehielt ? Warumi behiclt er denn in
reinen andern Gebeten , f. H . 906. XVII. nicht auch die
fråftigſten Driginal - Uusdrücke der Juden bei ? Warum
- finden wir nicht diemindeſte Spur, daß die Jünger des
Berrn , oder die erften Chriſten fich dieſes Gebetes bès
dicut haben ? Begründet das nicht ſchon die Vermuthung,
daß in dem P . U . nur interim 8 . Gebete vorgefchlas
gen worden , deren ſich die Jünger einſtweilen bedienen
rollten , bis ſie im Stånde waren , mit eigenen Worten zu ,
beten ? Warum iſt denn im P . u . To Manches weggelaſ
rinn , was ſich ein guter Chriſt von Gott erbittet ? Warum '
finden wir in demſelben keine Fürbitten , keine Dant.
ragung für Gottes Wohlthaten ? Denn die ange.
hingte Dorologie kann nicht hieher geredinet werden , da
fie aus hinlänglichen kritiſchen Gründen für unácht erkannt
iſt. Kurz, çobald man das M . u . als ein zuſammenhans
gendes Gebet betrachtet, fiehet man ihm fo vicles Mana
gelhafte an , daß man nicht begreift , warum Jeſus nicht
etwas Vollfommineres gegeben habe.
-
-
-
s des Herrn 93
ifnen die Kritik nicht långſt ein viel ſpäteres Zeitalter anti
gewieſen hatte. Daher iſt es , nach den Regeln einer firena
gen Kritif , nicht erlaubt, aus denfelben etwas zu beweis
fen , was durch Schriftſteller aus dem zweiten und drita
ten Jahrhundert nicht bewieſen oderwahrſcheinlich gemacht
werden kann . Daher wird erſt weiter unten von dieſem
Zeugniffe Gebrauch gemacht werden können .
ejus ). “
b ) Cyprian. de orat. domin . p . 376 : „ Man
kann die Worte ; unſer tågliches Brodt dc. ſowohl
im geiſtlichen , als gewöhnlichen Verſtande ( simpliciter )
nehmen , weil beide zu unſerm Vortheile ſeyn können.
Fünfter Banb. . . .
114 . jir Bebe f .
pernaum berichte * ).
. Hierauf ſucht er zu beweiſen : daß auch der Aus.
druck : aptos ¿NLO VOLOS eine ſolche Erklärung
IV .
)
wil in ſeiner : Ein id end ung wider Herrn M
nipfner' s Qußenlaffung des Vater un pers
und Exordien. 1707. zwar in Anſehung der Erori
1 . dien , keinesweges aber in Anſehung des V . U . diere Freie
beit einråumen .
Auch Casp. Calvoer ( Rituale eccles. P . I.
Jenae. 1705. 4 . p . 524. seqq. ) macht daraufaufmerks
. . ſam , daß man in den Predigten der Alten nichts vom
P . u . erwähnt finde, und giebt ganz richtig die Arcans
· Disciplin als Grund davon an . In Anſehung der pro.
1 teſtantiſchen Kirche bemerkt er : „ Putarim vero , quod,
postquam loco Ave Maria 'e substituta est a No
stris oratio Dominica , haec ex Miss a Fidelium trans
lata sit ad Homilias, et quidem tum ante , tum post
concionem , quo in honorem S . Trinitatis ter illa in
solemni Missae sacro in Ecclesia sive sonet'sive oretur,
ceu ob hunc numerum mysticum plura fieri in Eccle
sia , oculatioribus facile pâtet. “ Hiermit iſt zu vers
gleichen die Bemerkung p. 527. : „ Solemus orationem
Dom . ante concionem cumprimis submisse sive sub
silentio orare. Et hoc absque dubio praeter alias
rationes ex secretellis disciplinave arcani. Uti
enim orationem Dominicam non decebant Tove duvni
TOUS (Non - initiatos ), ita conjecturare est, orationem
Dominicam , posteaquam Non - initiati , abrogata ve
teri disciplina , ad ipsam Fidelium Missam adesse per
missi sunt, submissa voce ac cum silentio fuisse pro ,
nuntiatam , ne 'a Non - initiàtis subaudiretur. Quod
quum imitaretụř ritus Latinus, mirum haud est, mooi
rein istum ad Nostros transiisse. Flexis genibus hae ;
preces etiam fieri solent ab Homileta , ast a populo in
curvata cervice oculisve clausis, quorum rationem alias ' .
tetigimus. 5
VI. ,
. . I.
Gebet für die Katechumenen. * )
( προς φώνησις υπέρ των κατηχουμένων.)
Es befindet fich Constitut.Apost. lib. VIII. c. 6.
p . 397 - 98. edit. Cotel. Unmittelbar vorher wird
. *) Nach der & ltern Meinung iſt unſere Predigt nicht in Antios .
chien , ſondern in Konſtantinopel gehalten , und Bingo
ham . Orig . T ., VI. p . 214 . ogl. p. 217. folget baraus , daß :
· 142 Verfchiedene Arten
der Liturgie feiner Kirche enthaltene Sffentliche Gebet für
die Katechumenen . Dieſe Erklärung iſt aus folgenden
Gründen von beſonderer Wichtigkeit für uns :
1 . ) Weil fie ein acht - chriſtlicher und erbaulicher
, Vortrag eines -alten Kirchen Lehrer $ ift , woraus jeder
Geiſtliche vici lernen kann. 2.) Weil wir daran ein Bei.
fpiel haben , daß die alten Prediger auch über ſolche Ge
genſtände öffentliche Lebr . Vorträge hielten . 3 .) Weil
fich , da Chryſoſtomus theilweiſe die eigenen Worte des
Kirchen - Gebets anführt, die große , Uebereinſtimmung
dieſes Formulars mit dem vorſtehenden aus den Conftitu .
tionen der Apoſtel ergiebt. In manchen Stellen iſt wort:
liche, faſt buchſtäbliche Conformitat. Aber auch da, wo
die Såße nach den Worten etwas verſchieden , bald zus
fammengezogen , bald etwas ausführlicher und umfchrein
bend lauten , bemerkt man dennoch keine weſentliche Bers
19. *). Oứdéto ydo" {vxriv inovou try vevouLouévny sal sloeven
Telocv ünÒ toŰ Xpistoï. Оffenbar ,iſt damit das Bater :
unſer gemeint, welches für alle Chriſten , welche Gott ihren -
... . Bater nennen dürfen , als Gefes vorgeſchrieben iſt.
des offentliches Gebets.
Bott? Håre alſo auf zu zweifeln ! Der uligütige :
erbarmet ſich Aler , ſo wohl der Sünder , als der Gots :
tes . Freunde. Sprich alſo nicht: wie ſoll ich mich für
fie verwenden ? Er ſelbſt wird ihre Bitten erhåren . Was
könnte aber die Bitte der Katechumenen anders Penn , als
die Bitte , daß Ale nicht långer Katechumenen bleiben
mögen ?
. Hierauf drůdt er auch den Gegenſtand der Fürbitte
aus , indem er ſpricht: Daß er ersffne die Doren
- ihrer Herzen ( tà oro. Tớ v napdiv å utov ).
Denn fie find noch verſtopft und werhårtet. Er meint :
aber nicht die dußerlichen Dhren , ſondern die des Geiſtes
( doavoias). Auf daß fie vernehmen , was
tein Auge gesehen , kein Dhr gehört, und
was in feines Menſchen Hers ,gekommen
( 1 Cor. II, 9 ). Denn ſie haben die unausſprechlichen
Geheimniſſe Conooońtov uvotnplov ) noch nicht vers
· nommen , ſondern ſtehen noch in weiter Entfernung. . .
Wenn ſie dieſelben aber auch vernähmen , fo würden ſie
fie doch nicht verſtehen . Denn es wird dazu nicht bloß Ges
hør , ſondern auch viel Einſicht erfodert. Sie aber
haben noch nicht bag innere Gekor ( τας ένδον ακοας)
erhalten . Daher wird ihnen auch die prophetiſche
Gnaden . Gabe (zápioua ) angewünſchet. Denn alſo
ſpricht der Prophet : Der Serr hat mir eine gelehrte
Zunge gegeben , daß ich wiſſe zu rechter Zeit zu reden .
( Sep. 50, 4 .). Denn ſo wie die Propheten auf eine ans
dere Weiſe hårten , als der große Haufe , fo Hören auch
Die Glaubigen anders, als die Katechumenen . Deshalb
wird auch dem Katechumen bemerklich gemacht, daß er
den Unterricht nicht von Menſchen , ſondern vom Herrn
felbſt empfange: weshalb es auch beißt: Ihr roller
niemand Meiſter 'nennen auf Erden (Matth. 23 , 9 ) ;
- Fünfter Band .
146 . Berfchiebene Arten
ſondern einen Höheren , im Himmel. Und ſo werden ſie
alle von Gott belehrt feyn. " ,
- Deshalb wird hinzugefekt: Daß er ſie lehre
(natnanon- dUTOVS) das Wort der Wahrbeit ;
To ,daß es ihnen innerlich eingefidßt werdé. Denn ſie
verſtehen noch nicht, wie es reģn ſollte , das Wort der
Wahrheit. Und daß er den Saamen der Goto
tesfurcht in ihnen ausftreue. Aber dieß allein
iſt nicht hinlänglich . Denn einiges fått ( wie es im
Evangelio heißt) an den Weg , anderes aber auf die
Felfen . Aber wir bitten dieß nicht auf folche Weiſe,
fondern daß es hier geſchehen moge ,wie bei einem fruchts
baren Acker , wo der Pflug die Schollen auflockert. .
Wir bitten , daß ſie in der Liefe ihres erneueten Gemů.
thes den ausgeſtreuten Saamen empfangen , und das,
was ſie vernommen , aufs Neuauefte faſſen und behalten
mogen .
Daher werden auch die Worte Hinzugefügt : Daß
er den Glauben in ihrem Gemůthe befes
liige. Das heiße* damit er nicht bloß auf der Obers
. Håche liege, ſondern auch in der Liefe Wurzeln ſchlage.
Daß er ihnen offenbare das Evangelium
der Gerechtigkeit. Dieß zeigt an , daß es eine
doppelte Hülle (xáhvuud ) gebe; die eine, daß die
Augen ihres Gemůthes verſchloſſen find ; die andere , daß
ihnen das Evangelium verborgen iſt. Deshalb hieß es
auch vorher : daß er eröffne die Dhren ihrer
Herzen. Hier aber wird geſagt: Daß er ihnen
offenbare das Evangelium der ' Gereditigs
keit. Dieß Beißt: daß er fie weiſe und empfänglich
maché, daß er ſie belehre und den Saamen ausſtreue.
Denn wenn ſie auch empfänglich ſind, ſo nugt es doch
nichts , wenn Gott nicht offenbaret. Wenn er aber auch
offenbaret , fie aber es nicht annehmen , ſo bleibt der ,
Nachtheil derfelbe. Daher bitten wir um Beides : da
ões öffentlichen Gebets,
er die Bergen eröffne; und das Evangelii
um offenbare. Denn wenn ein königlicher Schmuck
oben zugedeckt (övotay nexahvujévos) da låge, Tom
würde dieß , rebenden Augen nichts helfen ; ſo wie , wenn
er zwar aufgedeckt wurde , die Hugen aber ihre Dienſte
nicht thåten . Beides aber fann nur eift alsdann gee
ſcheben , wenn ſie zuvor dazu geneigt fino.
Was heißt aber : Evangelium der Gerecho
tigkeit ? Es heißt : welches gerecht macht (toioûv
Dexdiovs, Gerechte ). Dadurch rollen fie zur Sehna
ſucht nach der Taufe angetrieben werden , indem gezeigt
wird , daß es nicht bloß ein Evangelium der Sünden .
Vergebung iſt , ſondern auch Gerechtigkeit verſchafft.
: : : Daß er ihnen gebe einen göttlichen
Sinn , reine Gedanken und einen tugenhafa
ten Wandel. Das -mogen auch die Glaubigen ver ..
nehmen , welche von weltlichen Dingen (Brootixois
rodyuaoiv) gefangen gehalten werden . Denn wenn
wir das für die Ungeweihten ( duuntois ) bitten follen ,
wie vielmehr muß es nicht von uns, die wir das für
Andere beten , gelten ! Der Wandel muß mit dem
Evangelio in Uebereinſtimmung reyn ; und deshalb ger
ber auch die Vorſchrift (vóuos) des Gebetes vont
der Lehre ( doyuato ) zum Wandel über. Denn
nach den Worten : daß er ihnen offenbäre das
Evangeliu in der Gerechtigkeit , folget fogleich :
daß er ihnen einen göttlichen Sinn gebe.
Was heißt: göttlich ( ěvheov )?. Es heißt: daß
Gott in ihnen wohne. Denn in der Schrift heißt es :
Ich will unter ihnen wohnen und unter ihnen wan.
deln ( 3.Mof. 26 , 12 ). Denn wenn die Seele ges
recht wird und die Siinde ableget , ſo wird fie eine . ' .
Wohnung Gottes . Wo aber Gott wohnet, da bleibt
: nichts Menſchliches mehr. So wird alſo die Seele
eine göttliche, welche in allem , was fie ſpricht, von
8 Verſchiedene Arten
sinni
. . . II. i
Gebet für die Energumener:
in Unter den êvepyoýuevous wurden die vom Satan
* ) Obgleich vnlg ons bixovnéons dnéons fonft , nach dem
ini bercfchenden Sprachgebrauche jener Zeit , das, römiſche
des öffentlichen Gebets
oder einem bören Dåmon Bereffenen verſtanden. Es ift
daffelbe, was in N . . unter daimovicóuevou verſtan :
ben wird. Sie heißen auch xeluasouévou (Constit.
Apost. VIII. C. 12 : xecuatouévov ÚTO ToŮ áldo
Toiov i. e. Diabolo ) oder navdovicóuevos. Die
Syrer haben das Wort: Metab’dùn , indem das
Zeitwort abad dem évepyelv i Cor . XII, 6 . entſpricht,
ugl. Assemani Bibl. Orient. T . I. p. 479.
i Für die Wartung und geiſtliche Pflege dieſer Uno
glücklichen , deren Zahl in der alten Kirche, nach allen
Zeugniſſen , bedeutend geweſen ſeyn muß, waren beſons
dere Exorciften beſtellt, welche die Pflicht hatten ,
ihre Preglinge, wo es ohne Gefahr geſchehen konnte,
in die Kirche zu führen , damit ſie des Droſtes der Reli.
gion nicht entbehren möchten * ). Für diere alſo war
eine eigene Andacht angeordnet , worüber in den Constitut.
Apost. lib . VIII. c. 6. (unmittelbar nach dem Gebete
für die Katechumenen, u. c. 7 . folgender Bericht erſtattet
wird :
„ Wenn nun die Katechumenen ſich entfernet haben,
fo fou der Diafonus fprechen : Betet, Ihr, die Ihr von
IV .
Gebet für die Bußfertigen .
Nach der Beſtehenden Einrichtung der alten Fire
chen - Zucht waren die Süßenden in verſchiedene Clara
ren ' abgetheilt. Die leßte Claſſe derſelben beſtand aus
denjenigen Chriſten , welche , nachdem ſie die erſten Stue
fen der ihnen auferlegten Buße zurückgelegt , obec Dia
. (penſation erhalten hatten , bald wieder zur vódigen
Kirchen . Gemeinſchaft zugelaſſen werden fouten , und das
her in der Regel den Katechumenen gleich gereßt
wurden . Sie hießen daher auch , wie dieſe , expoo
uevoi ( audientes ) , weil iynen geſtattet wurde , bei
den Lectionen , den Gefången der Predigt und dem offenta .
lichen Kirchen . Gebete -gegenwårtig zu reyn. Sie wure
den aber auch die Kniebeugenden ( yovuxlivovtes ,
genua flectentes ) und die Niederfallenden ( úto
TITTOVTES , prostrati) , weil fie beim Gebete knien muß.o.
i tomon ennt . .
' ten , genannt.
: Die teutſche Benennung Bußfertige iſt hier
: durc haus paſſend , in fo fern diejenigen dadurch bezeiche
net werden ſollen , welche ihre Buße bereits beendiget
haben .
von ihnen wird in den Constitut. Apost. lib. VIIT .
C . 8 . und c. 9. edit. Gotel. p . 399 400 . Folgendes
vorgetragen :
des öffentlichen Gebets: 168
Wenn ſich die Läuflinge entfernt haben , ſo roll ;
or Diafonus gusrufen : Betet, Shr Bußfertigen !
Auch wir wollen råmmtlich inbrünſtig für unſere
buffertigen Druber (των εν μετανοία αδελφών)
beten , damit der barmherzige Gott ihnen den Weg zuć
Buße zeigen , ihren Widerruf (nalevodiav.) und ihr
Sünden . Bekenntniß ( & $ouolóynoiv ) annehmen , den
Satan bald unter ihre Füße treten , fie aus den Strix
der des Teufels und den Angriffen der böſen Geifter
erlófen , und fie vorallen gefeswidrigen Worten ,
por allen unrechten Handlungen und böfen Gedanken bes
wahren möge, Er vergebe ihnen alle ihre Sünden , dies,
wiffentlichen und unvorfåglichen ; er lórche aus, die wie
der fie zeugende Handſchrift ( to xar' VT ĐÔV Xapóyou
pov , d . i. den Schuld - Brief) und ſchreibe ſie ein , in
das Buch des Lebens. Er reinige fie von aller Befleckung
Des Fleiſches und Geiſtes , und vereinige, fie , durch Wies
derherſtellung ( enonataotno s ) , wieder mit ſeiner bei
ligen Heerde. Er ſelbſt weiß ja , was für fchwache Ges
ſchöpfe wir ſind ; denn wer kann ſich eines reinen Herzens
rühmen ? oder wer darf frei mit der Bebauptung aufa
treten (nagenoldoeTOL ), daß er rein fen von Sünde ? ,
Denn wir alle find Strafwürdige! Laſſet uns daber deſto
inbrünſtiger für ſie beten ; denn es wird Freude ſeyn über
einen Sünder , welcher Buße thut. Laſſet uns für Fle
beten , daß fie fich von geſegwidrigen Chater abwenden
und zu allen guten Werfen getpåhnen mögen ; daß der
menſchenfreundliche Gott ihre Bitten ( tas autas) balo
guadig annebme, ihnen die Freude reines Heils wieder
berſchaffen , und fie durch ſeinen leitenden Geift ( TEVÉV
METL nyeuovex ) ftårken moge , damit fie nichtwieder
mwanfen ; damit fe theilhaftig werden ſeiner beiligen Hei.
Tigthimer ( των αγίων αυτού ιερών) uno Sheilnehmer
an den göttlichen Geheimniſſen , damit sie der Kindſchaft
würdig , das ewige Lebeu erlangen.
: :Werrahiedene Arten
Laffet uns fämmtlich inbrünſtig für ſie fiehen : Herr,
. i erbarme dich ! Rette fie , o Gott , und ſtelle fie wieder
. ; her (ováotnoov ) , durch deine Gnade !
Shr, die Ihr von Gott durch Chriſtus wieder here
- geſtelltwerden ſollet, verbeuget Euch, und empfanget den
Segen.
Es ſoll aber der Biſchof, unter Unflegung der Hånde,* )
folgenden Segen über ſie ausſprechen :
uümåchtiger , ewiger Sort , Herr der ganzen Welt,
Schöpfer and Regierer aller Dinge ! Du haft den Men
fchen durch Chriſtus als Schmuck der Welt (xóguOU NOO•
uòv dvadelčus dargeſtellt , und ihm ein angebohrnes
( vóuov šuQvtov) und geſchriebenes Geſetz gegeben , das
mit er demſelben gemäß als ein Bernunft • Weren (os
doyixov) lebe ; und Du haſt ihm , nachdem er gefündigeti
durch seineGüte einen ſichernGrund zur Buße gegeben . * * )
blicke auf ſie , welche den Nacken ihres Geiſtes und Reis
: : bes beugen ! Du wilft ja nicht den Todt des Sinders ,
fondern ſeine Buße, daß er fich von ſeinem bören Wege
bekehre und tebe. Du haſt die Buße der Ninisiten ange's
nommen , und milft , daß allen Menſchen geholfen werde,
und daß alle zur Erkenntniß der Wahrheit kommen . Du
haft der Sohn , welcher ſeine ganze Habe liderlich aufge.
gehrt, mit våterlichem Erbarmen , feiner Buße wegen ,
wieder angenommen . : D ſo nimm auch jeßt die Sinness
ånderung (Triv ustayvooiv ) diefer Flehenden an ! Denn
es iſt kein Menſch , der nicht wider Dich fündigte ; und
A. :
Liturg. Ambrosiana in Domin. I. Quadrages ,
(incipiente Diacono et Choro respondente.) .
Divinae pacis et indulgentiae munere supplican
tes ex toto corde et ex tota mente precamur te : Domi
né miserere ! . . .
"Mr Pro ecclesia sancta catholica, quae heic et per
universum orbem diffusa est , precamur te. Domi
cris ne miserere ! "
3. Pro, Papa nostro N . et Pontifice nostro N . et
omni clero eorum , omnibusque sacerdotibus ac mi
nistris precamur te , i Domine miserere !
Pro famulis tuis N . Imperatore et N . Rege , duc
nostro ; et omni exercitu eorum precamur te . Do
mine miserere ! ,
Pro pace ecclesiarum , vocatione gentium et quie
te populorum precamur te . Domine miserere ! '
Pro civitate hac et conservatione ejus omnibus
i que habitantibus in ea precamur te. " Domine mi
- serére ! . . .. . ? :
Pro aëris temperie, ac fructu et foecunditate
terrarum precamur te. Domine miserere!
Pro virginibus , viduis, orphanis , captivis , ac:
poenitentibus precamur te. Domine miserere!':.
Pro navigantibus, iter agentibus , in carceribus ,
in vinculis , in metallis exşiliis constitutis , precamur
te. Domine miserere ! . . ,
: Pro iis , qui diversis infirmitatibus detinentur ,
quique spiritibus vexantur immundis , precamur te
Domine miserere ! :
. . Pro iis , qui in sancta ecclesia tua fructusmiseri
174 . Verſchiedene Arten .
cordiae largiuntur, precamur te.' Domine mi
serere !
Exaudi nos in omni oratione atque deprecatione
nostra , precamur te . Domine miserere !
Dicamus omnes : Domine miserere!
i . . . De
Litania missalis e codice Fuldensi.
Diaconus : Omnes ex toto corde totaque mente
( precamini) : Dominemiserere!
Qui respicis terram et facis eam tremere . , Ora
; . mus te , Domine, exaudi, et miserere!
· Pro altissima pace et tranquillitate temporum
postrorum . Oramus te , Domine etc.
Pro sancta ecclesia catholica , quae est a finibus .
usque ad terminos orbis terrarum . Oramus etc.
. Pro patre nostro Episcopo , pro omnibus Episco
pis ac Presbyteris et Diaconis, omnique Clero .
Oramus etc.
Pro
. Pro hoc loco et habitantibus in eo . Oramus etc .
Pro piissimo Imperatore et toto Romano exerci
tu . Oramus etc. '
Pro omnibus, qui in sublimitate constituti sunt,
pro virginibus, viduis et orphanis. Oramus etc.
Pro poenitentibus et catechumenis. Oramus etc .
D
Pro his , qui in sancta ecclesia fructus miseri
cordiae largiuntur. Domine , Deus virtutum exaudi
preces nostras. Oramus etc.
: Sanctorum Apostolorum et Martyrum memores
sumus, ut orantibus eis pro nobis veniam mereamur.
Oramus etc .
Christianum ac pacificum nobis finem concedi a
Domino . comprecemur. Praesta , Domine,
praesta !
Et divinum in nobis permanere vinculum carita
des offentlichen Gebets. 175
tis, Dominum comprecemur. Praesta , Domine,
praesta !
Conservare sanctitatem ac puritatem catholicae
fidei, sanctum Deum comprecemur. Praesta , Do.
mine, praesta !
Diaconus : Omnes ( dicite ) : Domine, exaus
di etmiserere !
VI.
! ; Sonntags - Sébete
Das älteſte Gebet , worin des Sonntag 8 ( XU
- proxn nuéoc ) , als eines heiligen und zur Gottes - Vers
ehrung beſtimiten Tages , erwähnt wird , findet man in
den Constitut. Apóst. lib . VII. c. 36. edit. Cotel. p . : -
379 - 80. · Die Ueberſchrift aber : II pogEUXT Úno
μιμνήσκουσα την γενομένην Χριστού ενανθρώπη
σιν , και την εις τους αγίους διάφοραν πρόνοιαν
Fünfter Band. .' . M
178 v Berſchiebene Arten
iſt, wenigſtens der erſten Hälfte nach , unrichtig und ers
weckt eine ganz andere Erwartung. Der gange Inhalt
rechtfertiget, die von uns gewählte Benennung eines
Sonntºgs . Gebetes. i
Für das legtere würde ſich indeß Manches Tagen laſſen , ohne
daß man deshalb gendthiget wåre , an die freilid, viel ſpås
tere Regel von der.at & R2Xwenous mutua zu denken .
* ) Der Ausdruck : Too og số VT Odv beziehet fich auf die
oon Philo herrührende Étymologie des Namens ' Iopanda
nåmlich pon vox (vir ), nay (vidit ) und S (Deus) 8. h.
Homo aut mens cernens Deum . “ So findet man - .
.: es auch bei Optatus Milevit . de schismáte Donatist. lib .
ÍT. C. 26., wo es heißt : Israel , id est , qui mente Deum
videat. Salmasias hat hier ohne Noth und Grund recte ft.
mente conjektuirt. Huc Hieronymus Hat: mens videns
Denim ( vous ögov Okov ). Bgt. Optati Opp. ed . Oberth .
; T . II . p . 101 - 102.
. N 2 i
180 . Verſchiedene Arten ,
iner Madjt zu befördern . Du haſt fie,um ſie vom Höfen abzus
halten , und ſie zu belchren , gleichfam mit einer heiligen
Mauer umgeben , damit ihnen die Sieben : Zahl ( EBDO - .
uo's ) eine Freude renn ſollte. Daher ſind beſtimnit: eine
Woche von ſieben Tagen , fieben Wochen , ein ſiebenter
Monat, ein ficbentes Jahr und die fiebenmalige Wieders
kehr deſſelben , welches bas funfzigſte Jahr * ) ift , als
Gubel - oder Erlaß - Jahr. Damit alfo.die Menſchen feie
nen Vorwand haben , ihre Unwiſſenheit zu berchånigen ,
. . Deshalb gebot er an jedem Sabbat Ruhe von Geſchäften ,
fo daß niemand auch nur ein Wort ini Zorn am Sabbat
zu reden brauchte . Denn der Sabbat iſt die Ruhe von
- der Welt . Schopfung ( omutovoyias ) , die Vollendung
Ś ber Welt, die Forſchung im Sereße , das lob Gottes , für
das , was er den Menſchen gegeben hat. : 3
.: Weber dieſes alles aber hat der Sonntag (xVQ10
ser ') den Vorrang. Dieſer nåmlich ſtellet uns dar den
Mittler , den Fürſorger (roovontav ) , den Gefen . Ge
ber , den Urheber det Auferſtehung , den Erſtgebohrnen
aller Schöpfung, den Gott logos , den Menſchen , der
von der Maria allein , ohne Zuthun eines Mannes , ger
bohren , ein heiliges Leben geführet , unter Pontius Pix
latus gefreußiget , geſtorben und vom Todteerſtan ...
den iſt.
VII.
- Einige feft : Gebete,
Asi .
: : . Gebet für das Weihnadjes. feſt.
(Aus dem Missale Gothico. S . Liturgia Gəllicana.
Edit. Jo. Mabillon, Par. 1685. p . 190 . etc ..)
; . Aufgegangen biſt du 'für uns , o Jeſus Chriſtus, als
* wahre Sonne der Gerechtigkeit ! Du kamſt vom Szimmet
berab , als der Erlöſer des Menſchengeſchlechts . Du haft
i uns erhöhet ein Horn des Heils ( cornu salutis ) ; uno,
? du , der ewige Sohn des erhabenen Vaters , wurbeſt gen
Bohren im Hauſe David's , um die Ausſprüche der alten
Propheten zu erfüllen , um das ihm eigenthümliche Volt.
(propriam plebem ) zu erlöſen und der Schuld – Brief
des alten Berbrechens. zu tilgen ', und um den Triumph
des ewigen Lebens zu bereiten . Wir flehen zu dit , daß
du dich , um deine große Barmherzigkeit zu beweiſen , un .
reem Geiſte als das ewige Heil- offenbaceſt ; daß du uns
von einem Feindſeligen Widerſacher befreicft, zu Verehrern
der Gerechtigkeit macheſt , damit wir dir , Heiland der
Welt , mit Verachtung der Schrecken des Todtes , * ) und
*) Dieſe Stelle mag, nebft vielen anderen , wovon ich nur As. .
semani Bibl. Or. T . I. p . 112. bier anführe, zum Beweiſe
dienen , daß das Wort Peschito von den Syrern allers
dinge in der Bedeutung von dortodošos gebraucht werde, und
daß daber die Erklårung des Ditels der bekannten Bibel :
ueberfegung durdy : Versio orthodoxa feinesweges , wie
man hat behaupten wollen , ohne Grund und Beweis fer .
: ) Das Wort Gunoscho entſpricht dem bebr. chald . kenas,
kenese't und dem arab. canisa h und wird immer durch
des öffentlichen Gebett.
Der Weinberg , welcher die Süßigkeit des propheti
fchen Wortes einſog, hat ſeinem Herrn Eng dargereicht. * )
Er aber hat ihn entwurzelt und unter die Völker zerſtrèuet,
dagegen fich eine treue Kirche crwahlet ; und ſiehe, von
dieſer ertónet ihm der Gefang des Lobes ! Saleluja !
. Gepriefen fen er , der durch Leiden ſeine Kirche béo
freiet bat. Siehe, ihm crtónet der Gefang ! Mein
lieber hatte einen Weinberg auf der Spiße
(karna , cornu , Horn ) eines fetten Ortes. Er . ..
pflegte ihn , umgab ihn mit einer Vergå a .
nung und wartete, daß er Ira-uben br å dite ;
aber er brachte Schweine. Brodt * * ) ( ger. 5,
1 . 2 .). Und deshalb entwurzelte er den Weinberg und
zerſtreute ihn unter die Vdifer. Halleluja ! Aber er erwählte
- fich eine heilige Kirche , und ſiehe, .es ertont ihm der
' Sefang des Lobes ! :)
Wer wollte nicht Strohme von Thränen , wie
Waffer - Bådhe , vergießen über Israel, welches alſo ſuns
digte ? Sie haben ihni, der ſie aus Aegypten geführet,
unter großen Zeichen und Wundern , zur Schande des
Kreußes beftiinmt! Halleluja ! Geprieren ren er , der fie
in die vier Enden der Erde zerftreuet hat!
Es rah' Eraia s im prophetiſchen Geſichte den
Meffias, wie ſein Gewand mit Blut gefärbtwar , noch
Pfingft . Gebet.
(Aus dem Missale Gothico. St. Liturgia Gallicana
Edit. 1685. 4 . p. 269. )
theilt.
Perſchiedene Arten
IX .
Bon einigen andern Gebeten.
.
.
Halleluja . 1
1 . Die von Anselmus Cantuariensis ( Com .
mentar. in Apocal. c. 19.) aufgeſtellte Hypotheſe : daß
Halleluja ein Engel: Wort (angelicum ) fen und aus
i keiner menſchlichen Sprache vollſtändig erflårt werden
könne, - iſt wenigſtens viel origineller und geiſtreicher,
als die reltfamen , cabbaliftiſchen Herleitungen und Dette
tungen von Germanus ( Biblioth . Patr. ed. de la
Bigne T . IV . p . 676 .) , Turrecremata ( in Regul.
Bened. c. 72. ), Durandus ( ration. divin . offic. lib .
IV . C. 20. ) u . a . Sie hångt mit der Meinung von
Beda Vénerab. (Homil. in Dom . post. Adscens. ),
Alcuinus (de div , off, de celebr. Missae ) , Kuper
tus Tuitiensis (de div, off. lib. I.c. 35. ) u . a . qua
fammen , daß das im N . Ei, fonſt nirgends , als Apokal.
R . 19. vorkommende Ananovic aus dem Himmel ab .
ſtamme. Uuch Bona (de div. Psalmodia. C . 16 . )
führt ſie kurz mit folgenden Worten an : „ Ex Apoc. XIX . : : :
cognoscimus , in novam Christi ecclesiam e coelo de
scendisse hoc canticum Alleluja. “ Daher hielt man
auch für unpaſſend , irgend cine. Ueberreßung dafür
ū brauchen , * ) . ; . .
Ganz unverkennbar aber iſt die Abſtammung aus der
altteſtamentlichen Pralmodie und jüdiſchen Synagoge.
Uber bemerkenswerth iſt es , daß außer dem Pſalter im
s i : IV . ,' . . ! ;
. . . .; Kyrie eleis on ! !
Obgleich der um Sülfe flehende Ausruf: Kúpie
dénoov (miserere mei!) - ſchon bei den Profan -
Schriftſtellern vorkommt, * ) ro würde es doch ein Um .
weg reyn,wenn man den kirchlichen Gebrauch deffelben da.
her ableiten wollte , indem der Sprachgebrauch des A .
und N . D .weit nåber zum Ziele führt. Im A . L. fommt ,
die Bitt . Formel : Ons : dénoov us ó O &os,
fehr håufig vor , beſonders in den Pralmen , theils in Ben
ziehung auf Sünden - Vergebungi theils um Abwendung
allgemeiner Noth. Man vgl. Pf. 51, 1 . Pf. 123, 3 . 4 . d . . .
Auch im N . . iſt das héngov ue , Kúpie , vil dc - .
Buð und åkéndov .nuãs der gewöhnliche Zuruf, womit
fich die Leidenden an Jeſus wenden . S . Matth . 15, 22 .
9 , 27. 20, 30. u . a . Und diefer Sprachgebrauch ging
um fo mehr in die chriſtliche Kirche über , da ja die vors
züglichſte Abſicht des Cultus dahin ging ' dein Menſchen
Vergebung der Sünden und Gottes Gnade zu erfléhen .
Wenn man einer Nachricht des Nicephorus
(Hist. eccl. lib . XIV . C . 46 . ) Glauben beimeſſen dürfte,
Gloria!
Seitden Luther in der teutſchen Merre (1526)
für die boben Feſte vorerſt noch die lateiniſchen Coletten
und Gefånge beibehielt * ), glaubte man auch in den
Fünfter B .ind.
226 ... Die utgifiche
1 VI. ; .
VII.
über die Ermahnungs : Sprůche: Oremus!
und Sursum corda!
I I.
Allgemeine Bemerkungen über die chrift
i liche Pfalmodie und Syminologie. .
Wenn man unter der Pralmodie die Benußung der
Pralnien des A . Z . zu öffentlichen Vorleſungen und hoc
miletiſchen und katechetiſchen Zwecken verſtehet , ro gehört
dieſer Punkt unter die Rubrik vom Gebrauch der heiligen
Schrift unter den Chriſten . Und hiervon wird ſpåterhin
unter dieſer Rubrik und von den in dieſer Hinſicht ges
troffenen Einrichtungen in den lectionarien , xalluCTO
u . r. w . zu handeln reyn.
. Sier haben wir uns mit dem liturgiſchen Gebrauch
der Pfalme als Collecten , Gebete und Gefange
zu beſchäftigen ; und in dieſer Beziehung fann die chriſte
236 . P raimooie
liche Pfalmodie (waluodia i. e. mos et ars
cairendi isaimos ) ihre Ubkunft aus der júðiſchen Kirche
auf keine Weife verläugnen . In den jüdiſchen Synagos
gen wurden nur das Gereß ("Thorah , vouos ) und
dic Propheten ( Nebijim , popnta ) vorgeleſen :
und commentirt. Man vgl. Matth . V , 17. luf. IV ,
16. ff. Lut. XXIV , 27. 44. Apoftg. XIII, 15 – 27.
XV , 21. u . a.
: Im N . L . wird ó vouos nal or rooqntal ges
wohnlich ſo genommen , wie bei uns die Ausdrucke : heis
lige. Schrift, Sanon , die Hücher des 4 . und
N . L . u . f. w . .. Dagegen vertreten die Pralme '
( Wodpoi, welche an der Spige der dritten Claſſe helliger
Bücher , genannt Ketubim , dyroyodpal, ftanden )
die Stelle inſers Gerang . Buchs (liber cantionum ).
Ihre vorzüglichſte Beſtimmung aber hatten ſie beim Tem .
pels Dienſt , worüber die Bücher der Könige und
Chronik náhere Auskunft geben .
Auch in der ålteſten Zeit des Chriſtenthumswurden
die Pfalme iminer als Gerånge-gebraucit. Außer den
Stellen des N . T. , worüber ſpäterhin einige Bemerkuns
gen zu machen ſeyn werden , giebt es eine Menge von
Zeugniſſen hierüber. In den Constitut. Apost. lib . II.
C. 57. p. 265. ed. Cotel. heißt es bei der Anordnung
der Bibel. lectionen : " Etępos TIS ( sc. dvapivooxov)
τους του Δαβίδ ψαλλέτω ύμνους , και ο λαός τα
auportixia Unowadaéto . Hier iſt nicht bloß vom
Abringen der Pralmeni, ſondern auch von der Wie.
derholung der Schluß - Worte ( ta dxpo
GTixuc i. e. extrema versuum , nicht aber, wie die alte
lat. Ueberſetzung gan ; falſch hat : initia versuum ) durch
das ganze Volf, die Nede. Die Vorſånger wurden wah
Tal oder waatodai 111. Esr. V , 42., entſprechend dem
onquin , Esr. II, 65. u . a . genannt, wofür Sacrat. hist.
ecel. lib . V . c . 22. inopoñeis , suggestores , pronun - :
tiatores u . r. w . braucht. Zur Erläuterung dienet Basil. M .
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