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Hat Martin Walker eine

Schreibkrise?
Bruno quält sich durch den zwölften Fall

Wenn Krimiserien sich abnutzen und zur Dutzendware werden - dann


entsteht ein Buch wie Connaisseur. Der zwölfte Fall für Bruno, Chef de
Police, ist zu lang mit zu vielen unwichtigen Personen, aufgebläht, ohne
Linie. Ja, es ist kein typischer Whodunit-Krimi.

Ja, Walker steigt tief in die französische Geschichte, lässt Kunst-Expertisen


in die Motivforschung einfließen. Von Renaissance über Résistance, Vichy
und Josephine Baker bis hin zu Mossad, FBI und dem amtierenden US-
Präsidenten ist alles in die Geschichte gequirlt, die im Périgord
dahinplätschert. Dürfen Lektoren ihren Star-Autoren nicht mal ins Gewissen
reden? Ich frage mich: Hat(te) Martin
Walker ein Schreibkrise? Das war ganz
sicher einer der schwächsten Bruno-
Romane, wenn nicht der schwächste.
Wegen der Rezepte und der immer noch
funktionierenden
Landschaftsbeschreibungen gibt's zwei
Punkte. Die Nummer dreizehn muss
dann doch mehr Esprit haben.

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