Distanzierung
„Trennung von infektiösen Personen und/oder kontaminierten Materialien von nicht-infektiösen
Personen und/oder nicht-kontaminierten Materialien“
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Händehygiene
• Die Händehygiene ist als wichtigste Maßnahme der Basishygiene integraler Bestandteil aller
KRINKO-Empfehlungen
• 80% der Krankenhausinfektionen werden über die Hände übertragen
• Ziel der Händehygiene ist es, die Übertragung zu unterbinden
1. Händewaschen
• Entfernung von groben Verschmutzungen um den Eiweißfehler von
Händedesinfektionsmitteln zu reduzieren
• Gut abtrocknen um Wechselwirkung zwischen Wasser und Händedesinfektionslösung zu
reduzieren
• Entfernt Bakteriensporen effizienter als die Desinfektion
2. Händedesinfektion
Die Händedesinfektion wird in zwei Formen unterschieden:
• hygienische Händedesinfektion
• chirurgische Händedesinfektion
Hygienische Händedesinfektion
• Durch die Händedesinfektion werden Keime wirkungsvoll von der Hautoberfläche beseitigt
und die Anzahl der hauteigenen Keime vermindert
• Die hygienische Händedesinfektion reduziert die Anzahl der Mikroorganismen auf den
Händen so stark, dass eine Übertragung vermieden wird
Chirurgische Händedesinfektion
• vor allen operativen Eingriffen vom Operateur und assistierenden Personal
• Einwirkzeit ist länger (3-5 Min.)
• Desinfektion wird zweimal durchgeführt
• Zusätzlich zu den Händen werden die Unterarme desinfiziert
• Die chirurgische Händedesinfektion tötet im Vergleich zur hygienischen Händedesinfektion
nicht nur die transiente (vorübergehend) Bakterienflora, sondern reduziert weitgehend auch
die residente Flora, die Bakterien, die zur physiologischen Hautflora gehören
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• Die Bestimmung der Compliance für die Händedesinfektion durch direkte Beobachtung ist
der Goldstandard!
• Das Unterlassen der hygienischen Händedesinfektion wird aus rechtlicher Sicht als grober
Behandlungsfehler gewertet
➔ die hygienische Händedesinfektion gilt weltweit als die wirksamste Maßnahme zur
Unterbrechung der Infektionskette in Gesundheitseinrichtungen!
Die 5 Indikationen für eine Händedesinfektion – „My 5 Moments of Hand Hygiene“ (WHO & RKI)
1. VOR Patientenkontakt
2. VOR aseptischen Tätigkeiten
3. NACH Kontakt mit potentiell infektiösem Material
4. NACH Patientenkontakt
5. NACH Kontakt mit der direkten Patientenumgebung
Die 5 Indikationsgruppen sind in allen Bereichen des Gesundheitswesens anwendbar.
Anforderungen an Händedesinfektionsmittel
• kurze Einwirkzeit
• breites Wirkungsspektrum
• irreversible Wirkung
• zuverlässige Wirkung
• gute Verträglichkeit
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• einfache Handhabung
• angenehmer Geruch
Durchführung
• Hände müssen trocken sein
• ausreichend Desinfektionsmittel in hohle Hand geben (ca. 3-5 ml)
• Hände über gesamten Zeitraum produktfeucht halten inkl. Falten der Handinnenflächen,
Fingernägel, Fingerkuppen und Zwischenräume der Finger (Einwirkzeit lt. Hygieneordnung)
• im Idealfall sollten Wandspender genutzt werden
• Unbedingt auf mögliche Benetzungslücken achten!
3. Hautpflege
• Eine intakte Haut ist eine wichtige Voraussetzung für eine effektive Händehygiene
• Hände kurz und so wenig wie möglich waschen
• Alkoholische Lösungen beanspruchen die Haut und trocknen diese aus
• Seifen mit hautangepasstem pH-Wert verwenden
• Desinfektionsmittel mit rückfettenden, hautpflegenden Komponenten verwenden
• während der Arbeitszeit mehrmals O/W-Emulsionen zur Hautpflege verwenden
• nach der Arbeit eher fetthaltigere W/O-Produkte benutzen
• Unterscheidung zwischen Hautpflege und Hautschutzcreme
➢ Hautschutzcreme bildet eine schützende Schicht auf der Haut und kann bei
mangelnder Händehygiene auch Resterreger unter dieser Schutzschicht einschließen
• Denken Sie an Ihre Hände, Sie sind Ihr tägliches Werkzeug zur Verrichtung der Arbeit!
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Literatur:
Bundesgesundheitsblatt (2016), Händehygiene in Einrichtungen des Gesundheitswesens, Empfehlung
der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) beim Robert Koch-Institut
(RKI), Springer-Verlag Berlin Heidelberg.
I care Pflege (2015), 2. Auflage Thieme Verlag.
Robert Koch-Institut (2015), Infektionsschutz und Infektionsepidemiologie, Fachwörter – Definitionen
– Interpretationen. Robert Koch-Institut (Hrsg.).
Thiemes Pflege, Schewior-Popp, Sitzmann, Ullrich (2017), 13. Auflage Thieme Verlag.
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