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Kryptopyrrolurie – und die Tücken der (Selbst-) Behandlung

Kryptopyrrolurie (KPU) oder auch Hämopyrrolurie (HPU) ist eine Stoffwechselstörung, bei der
vermehrt Vitamin B6, Zink und Mangan verbraucht werden.

Die Therapie ist zumindest theoretisch sehr einfach: man führt die fehlenden Stoffe zu, dazu
gibt es einige bewährte Komplexpräparate, und die Beschwerden bessern sich sehr rasch.

Dabei gibt es aber zwei Fallstricke, die unbedingt beachtet werden sollten:

Zink kann – trotz nachgewiesenem Mangel – das Enzym Aconitase hemmen und damit den
Zitratzyklus zum Erliegen bringen. Die Folge ist eine gestörte Energieproduktion = sekundäre
Mitochondriopathie! und damit genau das Gegenteil dessen, was man erreichen wollte. Daher
empfehle ich meinen Patienten, Zink als Einzelsubstanz zu probieren – anfänglich recht niedrig
dosiert und dann die Dosis steigernd, bis die verträgliche tägliche Menge ermittelt wurde. Bei
kompletter Unverträglichkeit kann Zink in homöopathischer Form eine Alternative darstellen.

Vitamin B6 gehört zu den wasserlöslichen Vitaminen. Ich habe gelernt, daß wasserlösliche
Vitamine nicht überdosiert werden können, da der Überschuß über den Urin ausgeschieden
wird. Das hat sich mittlerweile als falsch herausgestellt! Laut Kuklinski führt eine erhöhte
intrazelluläre B6 – Konzentration über die Aktivierung der PDH – Kinasen zur aeroben(!!)
Glykolyse = Laktatazidose Typ II = intrazelluläre Gärung, wieder mit der Folge einer sekundären
Mitochondriopathie. Daher sind regelmäßige Kontrollen der intrazellulären B6 – Konzentration
lebenswichtig!

Die obigen Ausführungen sind grundsätzlicher Art, sie betreffen also nicht nur die KPU.
Ähnliches gilt übrigens für zu viel Vitamin B3!

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