ALLGEMEINE PLANUNGSTIPPS
• Frischluftgerät auswählen.
Beachten Sie die Auslegungsempfehlungen zu den ein-
zelnen Frischluftgeräten.
• Die Luftleitungen und Verteileranzahl passend zum
Bauvorhaben bzw. Frischluftgerät dimensionieren.
• Verteiler möglichst zentral platzieren.
• Möglichst strömungsgünstig mit geringen Druckver-
lusten planen (kurze Anbindeleitungen).
• Bei Volumenströmen über 25 m³/h den Auslass mit zwei
PluggFlex-Kanälen PK100 bzw. einem PK150 oder
alternativ mit PK200 anschließen.
• Mindestlängen von 5 m vom Verteiler zum Luftauslass
bzw. 3 m von der Abluftabsaugung zum Sammler be- Avent P300
achten.
Der Standort des Frischluftgeräts ist so zu wählen, dass
• Verwenden Sie für alle Luftleitungen die PluggFlex-
• die Abstände vom Ende der Sammelleitung bis zum
Kanäle und Schläuche.
Frischluftgerät möglichst kurz sind.
• Beachten Sie die maximalen Volumenströme für
Schläuche und Verteiler. • die Außenluft- und Fortluftleitungen auf kürzestem Weg
aus dem Haus geführt werden können.
• Außen- und Fortluftleitungen in IsoPlugg Dämmrohren
ausführen oder dampfdiffusionsdicht dämmen. • mindestens 1 m lichter Raum über dem Frischluftgerät
vorhanden ist, um alle 4 Anschlüsse installieren zu
• Außen- und Fortluftleitungen wegen zu hohem Druck- können.
verlust nicht zu lang planen.
• eine Mindesttemperatur im Aufstellraum von 12 °C
• Keine Außen- oder Fortluftauslässe an Orten mit schall- nicht unterschritten wird. Andernfalls sind entspre-
technischen Anforderungen bzw. Geruchsbelästigung chende Vorkehrungen zur Dämmung zu treffen, siehe
(z.B. Terrasse, Schlafzimmerfenster, Fenster des Nach- Seite 5.80. Alle Rohrleitungen müssen in Bereichen mit
barn, Carport) platzieren. geringeren Temperaturen gegen Wärmeverluste ge-
• Fortluftauslässe so platzieren, dass die Luft frei aus- dämmt werden.
treten kann. • das Frischluftgerät für Filterwechsel und Wartung zu-
• Verteiler, Sammler und Hauptleitungen nicht in schall- gänglich ist.
empfindlichen Räumen (z.B. Schlafzimmer) oder an Für Filterwechsel und den Ein- und Ausbau des Wärme-
dünnen Wänden (z.B. Gipsplatten) zu schallempfindli- tauschers ist ein Arbeitsbereich von ca. 1 m vor dem
chen Räumen installieren. Frischluftgerät erforderlich.
• Sorgen Sie dafür, dass die Luftschläuche gut gestreckt • ein frostsicherer Kondensatablauf mit Siphon nach
und keine zu engen Bögen montiert sind. DIN 1986 installiert werden kann.
Verwenden Sie ggf. Pluggit Formteile, siehe Seite 5.10. • keine Schallübertragung an schallempfindlichen
• Der Anschluss des Obergeschosses von unten durch die Räumen erfolgt.
Decke spart Platz und vereinfacht die Verkleidung. Wird das Frischluftgerät im Dachspitz installiert,
wählen Sie den Aufstellungsort möglichst nicht direkt
über den Schlafräumen. Wählen Sie einen Ort über un-
Hinweis:
tergeordneten Räumen wie Flur oder Badezimmer.
Bitte beachten Sie bei der Planung die separaten
Installationstipps.
4.4
Technisches Handbuch befresh 2010 V01 | Kapitel 4
• der Aufstellort im Winter nicht zu kalt wird (> 12 °C). Frischluftgerät im Dachgeschoss
Zu- und Abluftleitungen müssen in Räumen, die unter Folgende Vorteile bietet dieser Standort:
20 °C sind, entsprechend wärmegedämmt werden.
• Wartungsfreundliche Platzierung.
• unter dem Frischluftgerät ausreichend Platz zur Befes-
tigung der Konsolen APK01 und für den Kondensatab- Folgende Nachteile bietet dieser Standort:
lauf vorhanden ist (insbesonders bei Avent P450). • Geeigneter Raum muss vorhanden sein.
• bei Holzständerbauweise oder Ähnlichem zur Vermei- • Evtl. auftretende Schallprobleme.
dung von Schwingungsgeräuschen eine zusätzliche • Kostenintensivere Lösung, da erhebliche bauliche Maß-
Schalldämpfung durch eine auf der Unterseite ge- nahmen getroffen werden müssen.
dämmte Betonplatte (Masse) sichergestellt ist.
• die Verbindung vom Frischluftgerät zu den Luftlei- Frischluftgerät im Spitzboden
tungen mit PluggFlex-Schlauch bzw. IsoPlugg Dämm-
rohr ausgeführt ist. Folgende Vorteile bietet dieser Standort:
Dadurch ist eine Schallentkopplung zwischen Frisch- • Lösung für Fälle ohne durchgreifende Installations-
luftgerät und Rohrleitungssystem gewährleistet. wand.
Folgende Nachteile bietet dieser Standort:
Beispiele für Standorte des Frischluftgeräts • Evtl. auftretende Schallprobleme.
• Erhöhter Materialaufwand.
Frischluftgerät im Keller
• Frischluftgerät ggf. im kalten Bereich.
Die Aufstellung des Frischluftgeräts im Keller ist der Stan-
dard in Verbindung mit Erdwärmetauscher. • Kondensatleitung muss frostsicher verlegt werden.
Folgende Vorteile bietet dieser Standort:
Ausführung Kondensatleitung
• Einfache Einbindung eines Erdwärmetauschers durch
kurze Außenluftleitung. Über die Kondensatleitung darf keine freie Verbindung zur
Umgebungsluft oder zum Abflusskanal bestehen.
• Kein Verteiler im Dachgeschoss notwendig.
Die Trennung erfolgt entweder durch eine Wasservorlage
• Wartungsfreundliche Platzierung. im Schlauch oder durch einen Siphon, in dessen Wasser-
Folgende Nachteile bietet dieser Standort: vorlage die Kondensatleitung eingeführt wird.
• Außenluftansaugung aufwendiger über Erdreich ohne
Erdwärmetauscher. Hinweis:
• Fortluftleitungsführung aufwendiger, da die Leitung ins Die Ausführung der Kondensatleitung muss nach
Erdgeschoss geführt werden muss. DIN 1986 erfolgen.
• Evtl. Kondensathebepumpe erforderlich. Wenn eine freie Verbindung zur Umgebung besteht,
wird Luft angesaugt, deren Strömung das Abfließen des
Frischluftgerät im Erdgeschoss Kondensats verhindern kann. Ein Doppelsiphon bzw.
eine wellenförmige Verlegung ist zu vermeiden, da das
Folgende Vorteile bietet dieser Standort:
Kondensat sonst nicht ablaufen kann.
• Warmer Aufstellungsort.
• Kein Verteiler im Dachgeschoss notwendig.
• Geringerer Materialaufwand.
• Wartungsfreundliche Platzierung.
Folgende Nachteile bietet dieser Standort:
• Geeigneter Raum (Hauswirtschaftsraum) muss vor-
handen sein.
PLANUNG DES ZULUFTVERTEILERS Das Wohnzimmer wird in der Regel, aufgrund der Größe
und um eine bessere Durchlüftung zu erzielen, mit mindes-
tens zwei Zuluftauslässen geplant.
Pluggit empfiehlt, das Elternschlafzimmer generell mit
zwei Zuluftleitungen PK100 über das Y-Stück YS100 bzw.
über PK150 oder PK200 anzuschließen.
Bei optimaler Platzierung wird die Luftmenge korrekt ver-
teilt, ohne dass Drosselklappen eingestellt werden
müssen. In diesem Fall stehen alle Drosselklappen kom-
plett offen.
Sollte eine optimale Platzierung der Verteiler nicht möglich
sein, können die Einstellungen der Drosselklappen be-
rechnet werden.
Der Verteiler kann sowohl in dem zu versorgenden Ge-
schoss mit dem Verteilermodul VT510 als auch im darun-
terliegenden Geschoss mittels Verteilermodul VT520 bzw.
VT530 installiert werden.
Durch das Umkehrset FI530 können an einen Hauptver-
teiler Verteilermodule nach oben und unten angeschlossen
Pro belüftetes Geschoss wird in der Regel eine Verteilerein- werden.
heit benötigt.
Diese Einheit besteht immer aus einem Hauptverteiler
VT500 und der für die benötigte Luftleistung notwendigen
Anzahl Unterverteiler VT510, VT520 bzw. VT530.
Die maximale Kapazität beim Hauptverteiler liegt bei
230 m³/h und in je Richtung der Unterverteilpakete Quer-
schnitt liegt bei 180 m³/h.
Der Verteiler sollte möglichst zentral platziert werden,
damit die einzelnen Luftauslässe in ungefähr gleichem Ab-
stand zum Verteiler liegen.
Ab einem Volumenstrom von 150 m³/h bzw. mehr als 4 Un-
terverteilern muss eine mittige Platzierung des Hauptver-
teilers erfolgen.
Beträgt der Volumenstrom mehr als 180 m³/h, sind meh-
rere Hauptverteiler erforderlich.
Gesamtvolumenströme über 250 m³/h dürfen nicht durch
den Hauptverteiler geführt werden, sondern müssen vorher
über ein T-Stück aufgeteilt werden. In diesem Fall wird das
1 Estrich
Frischluftgerät Avent P450 verwendet. Die Luftverteilung
erfolgt dabei über ein T-Stück NW180. 2 Dämmung
Entsprechende Beispiele, siehe Seite 4.22. 3 Decke
Die Mindestlänge für jede Anbindung eines Luftauslasses Der Verteiler kann auch um 180° nach oben gedreht
beträgt 5 m. werden, sodass die PluggFlex-Kanäle auf der Rohdecke des
Der maximale Druckverlust für diese Leitungen sollte unter darüberliegenden Geschosses verlegt werden können.
40 Pa (je weniger, desto leiser wird die Anlage) liegen. Hierfür werden gerade Verteilermodule VT520 bzw. VT530
Ab 25 m³/h ist ein Doppelanschluss bzw. der Einsatz von verwendet.
PK150 bzw. PK200 notwendig. An diese werden die PluggFlex-Kanäle angeschlossen und
Bei zentraler Platzierung der Verteiler werden im Einfami- mit dem Bogen oben 90° BO090 bzw. BO090-150 auf die
lienhaus in der Regel alle Luftauslässe mit einer Frischluft- Rohdecke umgelenkt. Die Installation der Deckendurchfüh-
menge von 20-25 m³/h versorgt. rung erleichtert sich so erheblich.
Diese Menge ist für alle Räume außer dem Elternschlaf-
zimmer und dem Wohnzimmer ausreichend.
4.6
Technisches Handbuch befresh 2010 V01 | Kapitel 4
Gesamtbreite bei Deckendurchbruch Achten Sie darauf, dass sich vom Luftaustritt bis zu den Ab-
luftventilen eine Querströmung ergibt, die den gesamten zu
belüfteten Wohnraum erfasst.
Anzahl der Abgänge Gesamtbreite in mm
Die Luftauslässe haben bis zu drei Anschlüsse für
1 200
PluggFlex-Kanäle. Bei langen Verlegestrecken und/oder
2 320 bei Räumen mit erhöhtem Zuluftbedarf (z.B. Elternschlaf-
3 440 zimmer) kann der Luftauslass mit zwei Zuluftkanälen (Dop-
4 560 pelanschluss über das Y-Stück YS100) angeschlossen
werden.
5 680
In der Regel sind jeweils ein Luftauslass pro Schlaf-,
6 900 Kinder-, Arbeits- und Gästezimmer vorgesehen, im Wohn-
7 920 und Essbereich mindestens zwei Auslässe.
Bei der Installation über unbeheizten Räumen und außer-
halb der thermischen Hülle bzw. bei erhöhten Schall-
PLANUNG DER LUFTAUSLÄSSE
schutzanforderungen sollte an der Unterseite des Luftaus-
lasses eine Dämmung angebracht werden (mind. 20 mm
mit λ = 0,04 W/mK).
Die frische Luft wird in Verbindung mit den Luftauslässen
über die Abdeckgitter nahezu lautlos und zugfrei in die
Wohnräume eingebracht.
Dadurch ist eine 2Q-Lüftung mit höchster Effektivität und
höchsten Komfort möglich.
Die Abdeckgitter sind in verschiedenen Designvarianten,
Materialien und Farben erhältlich, siehe ab Seite 5.13.
4.8
Technisches Handbuch befresh 2010 V01 | Kapitel 4
Hinweis:
Zur Reduzierung der Druckverluste müssen die
PluggFlex-Schläuche SL080 bei der Installation gut ge-
streckt werden.
Vermeiden Sie unnötig lange Verlegungswege.
Mehrere nebeneinanderliegende PluggFlex-Schläuche
müssen isoliert werden, um Schall- und Geräuschüber-
tragungen zu vermeiden.
4.10
Technisches Handbuch befresh 2010 V01 | Kapitel 4
Überströmöffnungen
Zum Luftaustausch zwischen Zu- und Ablufträumen muss Hinweis:
die Luft über Flur, Diele bzw. Korridor strömen. Bei Bodenbelägen mit einer glatten Oberfläche, z.B.
Um den Luftübertritt zwischen den Zu- und Ablufträumen Parkett oder Fliesen, sollte der untere Türspalt mindes-
zu ermöglichen, müssen Nachströmöffnungen vorgesehen tens ca. 6 mm betragen (bei 20 m³/h und Türbreite
werden. Dies können z.B. die unteren Türspalte, die Über- 900 mm).
strömdurchlässe in Wänden oder Überströmgitter in Türen Bei Bodenbelägen mit einer rauen Oberfläche, z.B. Tep-
sein. pich, sollte der untere Türspalt gemäß DIN 1946 Teil 6,
8.2.3 berechnet werden.
20
AA B C D E F
G
15
H
[mm]
10
0
15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 65 70 75 80 85 90 95 100
[m3/h] M+P-26A-0407
[mm] Türspalt
[m³/h] Volumenstrom
A Türbreite 600 mm
B Türbreite 700 mm
C Türbreite 800 mm
D Türbreite 900 mm
E Türbreite 100 mm
F Türbreite 1200 mm
G Türbreite 1400 mm
H Türbreite 1600 mm
20
AA B C D E F
G
H
15
[mm]
10
0
15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 65 70 75 80 85 90 95 100
[m3/h] M+P-26A-0408
[mm] Türspalt
[m³/h] Volumenstrom
A Türbreite 600 mm
B Türbreite 700 mm
C Türbreite 800 mm
D Türbreite 900 mm
E Türbreite 100 mm
F Türbreite 1200 mm
G Türbreite 1400 mm
H Türbreite 1600 mm
4.12
Technisches Handbuch befresh 2010 V01 | Kapitel 4
A Mindestwandstärke 1 296 mm
B Mindestwandstärke 2 360 mm
C Einbauhöhe 300 mm
D Dämmhöhe 300 mm
Wandaufbau Kalksandstein
1 Kalksandstein
2 PluggMar
3 Putz
4 Boden
5 Außendämmung
A Mindestwandstärke 1 177 mm
B Mindestwandstärke 2 240 mm
4.14
Technisches Handbuch befresh 2010 V01 | Kapitel 4