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Laserspektroskopische Untersuchungen

an Rydbergzuständen des natürlichen Bleis

Peter Buch
(Dissertation 1987)

INSTITUT FÜR ANGEWANDTE PHYSIK

DER UNIVERSITÄT BONN

WEGELERSTRASSE 8, D-5300 BONN 1


TEL.: 0228-733477
D5

Laserspektroskopische Untersuchungen
an Rydbergzuständen des natürlichen Bleis

Peter Buch
(Dissertation 1987)

Inaugural-Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades


der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät
der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

vorgelegt von
Peter Buch
aus Bornheim
– 1987 –

1
Angefertigt mit Genehmigung
der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät
der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

1. Berichterstatter: Prof. Dr. W. Ertmer


2. Berichterstatter: Prof. Dr. S. Penselin

Tag der mündlichen Prüfung: 10. Juli 1987

2
Zusammenfassung

Eine Atomstrahlapparatur ist aufgebaut worden, in der ein Blei-Atomstrahl


nach der Besetzung metastabiler Zustände durch ein Laserfeld tritt. Dort wer-
den Zustände mit hoher Hauptquantenzahl angeregt. Diese Rydbergzustände
werden über ihre Fluoreszenz oder über Feldionisation nachgewiesen.
Die Frequenzen zahlreicher dieser Rydbergübergänge am Blei sind mit einem
digitalen Wellenlängenmesser bestimmt worden.
Bei der Auswertung ergibt sich für den Abstand des metastabilen Zustands
6p2 1 D2 zur ersten Ionisationsgrenze

ν208 := ν(208 Pb I 6p2 1 D2 → 208 Pb II 6p 2 Po1/2 )


= 1.150.057.450 (150) MHz ,

für die Isotopieverschiebung dieses Abstands

ν208 − ν207 = 1260 (20) MHz


ν208 − ν206 = 2026 (6) MHz
ν208 − ν204 = 3827 (10) MHz ,
und für die Hyperfeinstruktur des Ions

A(207 Pb II 6p 2 Po1/2 ) = 12.880 (100) MHz .

3
Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung 6

2 Theoretische Grundlagen 7
2.1 Rydbergzustände von Atomen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
2.1.1 Eigenschaften der Rydbergzustände . . . . . . . . . . . . 8
2.1.2 Aufstellung des Hamiltonoperators . . . . . . . . . . . . . 8
2.1.3 Näherungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
2.1.4 Quantendefekt-Theorie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
2.1.5 Vielkanal-Quantendefekt-Theorie . . . . . . . . . . . . . . 14
2.1.6 Hyperfeinstruktur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
2.2 Isotopieverschiebung in Atomspektren . . . . . . . . . . . . . . . 18
2.2.1 Phänomenologische Beschreibung . . . . . . . . . . . . . . 19
2.2.2 Parametrisierung und Interpretation . . . . . . . . . . . . 20
2.2.3 Bezugssysteme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23
2.2.4 Isotopieverschiebung der Rydbergzustände . . . . . . . . . 24

3 Experiment 27
3.1 Techniken der Rydbergspektroskopie . . . . . . . . . . . . . . . . 27
3.1.1 Anregung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27
3.1.2 Nachweis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28
3.2 Das Blei . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30
3.2.1 Beschreibung des Bleiatoms . . . . . . . . . . . . . . . . . 30
3.2.2 Abschätzung der Signalintensität . . . . . . . . . . . . . . 34
3.3 Versuchsaufbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37
3.3.1 Das Laserspektrometer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37
3.3.2 Die Atomstrahlapparatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41

4
4 Meßdaten 48
4.1 Untergrund-Zählrate . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48
4.2 Ablauf der Messungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49
4.3 Messungen an Valenzzuständen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50
4.4 Auswertung der Rydberg-Messungen . . . . . . . . . . . . . . . . 50
4.4.1 Klassifikation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50
4.4.2 Isotopieverschiebung und Hyperfeinstruktur . . . . . . . . 52
4.4.3 Ionisationsgrenzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57
4.4.4 Feldeffekt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61

5 Ausblick 63

6 Anhang 64
6.1 Atomares Einheitensystem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64
6.2 Gemessene Frequenzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65
6.3 Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84

5
Kapitel 1

Einleitung

Die Rydbergformel zur Beschreibung atomarer Energieniveaus wurde schon im


vorigen Jahrhundert vorgestellt. Sie konnte zunächst nur auf die bekannten
Atomzustände mit relativ niedriger Hauptquantenzahl angewandt werden, wo
sie eine recht grobe Näherung darstellt.
Nach der Entwicklung kontinuierlich durchstimmbarer Laser waren in der Atom-
spektroskopie wesentliche Fortschritte möglich. Die Isotopieverschiebung und
die Hyperfeinstruktur konnten mit Genauigkeiten von einigen Megahertz be-
stimmt werden. Hochangeregte Zustände mit immer höherer Hauptquantenzahl
wurden untersucht.
Von Niemax und Pendrill [39] wurde gezeigt, daß man durch Messung der Isoto-
pieverschiebung an Rydbergzuständen die absolute Term-Isotopieverschiebung
der tieferliegenden Zustände erhalten kann.
Das Blei ist hinsichtlich seiner Isotopieverschiebung ein Standardbeispiel für
ein schweres Element, bei dem der Volumeneffekt überwiegt. Messungen hierzu
wurden bereits in den dreißiger Jahren gemacht [3]. Am Kernforschungszen-
trum Karlsruhe wurden Hyperfeinstruktur und Isotopieverschiebung an einer
langen Reihe radioaktiver Bleiisotope gemessen [55]. Hochfrequenzspektrosko-
pische Messungen der Hyperfeinstruktur in der Grundzustandskonfiguration des
stabilen Bleis sind am Institut für Angewandte Physik in Bonn (unter Mitwir-
kung des Autors) vorgenommen worden.
Dembczyński & Rebel haben die Feinstruktur in der Grundzustandskonfigura-
tion [56] und einigen ungeraden Konfigurationen [58] des Bleis parametrisiert.
Für höhere Konfigurationen standen nicht genügend Meßwerte zur Verfügung.
Laserspektroskopische Messungen an Rydbergzuständen des Bleis waren bisher
nicht veröffentlicht und bildeten das Ziel dieser Arbeit.
Spektroskopie an Zellen mit atomarem Dampf führt zu Verbreiterungen und
Verschiebungen der Spektrallinien. Um das zu vermeiden, sollte eine Atom-
strahlapparatur aufgebaut werden.

6
Kapitel 2

Theoretische Grundlagen

In den folgenden Kapiteln werden die wichtigsten Aspekte der Rydbergzustände


und der Isotopieverschiebung freier Atome behandelt. Verschiedene Ansätze zur
Herleitung des Quantendefekts werden vorgestellt. Die Effekte der Isotopiever-
schiebung werden besprochen.
Da die Problematik der Isotopieverschiebung bei Übergängen zu hochangeregten
Zuständen in Lehrbüchern noch nicht zusammenfassend dargestellt ist, wird hier
ausführlich darauf eingegangen. Für die Auswertung der Messungen benötigte
Formeln werden bereitgestellt.
Für die Berechnungen wird das System der atomaren Einheiten verwendet, das
im Anhang (Kap. 6.1.) beschrieben wird.

2.1 Rydbergzustände von Atomen


Die Bezeichnung Rydbergzustände“ hat sich in jüngerer Zeit für die atomaren

Zustände mit einem hochangeregten Valenzelektron eingebürgert. Die Bedeu-
tung des Ausdrucks liegt darin, daß sich die Termenergien dieser Zustände in
guter Näherung mit der bekannten Rydbergformel [1]

Enl = I − R · (n − δl )−2 (Gl. 2.1)

beschreiben lassen. Darin ist I die erste Ionisationsgrenze, R die Rydberg-


konstante, n die Hauptquantenzahl des Valenzelektrons und δl der sogenannte
Quantendefekt. Das Rydbergatom zeigt also - bis auf den Quantendefekt - ein
wasserstoffähnliches Spektrum. δl ist von n nahezu unabhängig und nimmt mit
wachsendem l rasch ab. Das Rydbergatom gliedert sich in einen Atomrumpf
(core), der im allgemeinen mit dem Grundzustand des einfach geladenen Ions
identisch ist, und das Valenz- oder Rydberg-Elektron, dessen Aufenthaltswahr-
scheinlichkeit außerhalb des Rumpfs wegen der großen Hauptquantenzahl n nahe
bei 1 liegt.
Einführende Literatur zu Rydbergzuständen findet sich unter [30, 32, 34, 37,
41, 42, 45, 50, 53, 60].

7
2.1.1 Eigenschaften der Rydbergzustände
Rydbergzustände nehmen in der Atomphysik aus mehreren Gründen eine Son-
derstellung ein:

— zum einen eine Sonderstellung zwischen Quantenmechanik und klassischer


Mechanik, wegen der hohen Hauptquantenzahl n . Allgemein erscheint die
klassische Physik als Grenzfall hoher Quantenzahlen, so daß hier klassische
und halbklassische Beschreibungen angewendet werden können.

— zum zweiten können relativistische Effekte vernachlässigt werden, da die


mittlere Elektronengeschwindigkeit ungefähr durch Z/n gegeben ist (ato-
mare Einheiten). Die Abschirmung durch den Atomrumpf reduziert sie
sich auf 1/n . Damit ist
 v 2  α 2 1
≈ ≈ ≪ 1,
c n 18770 · n2
was eine nichtrelativistische Näherung vollkommen rechtfertigt.

— zum dritten liegen die Rydbergzustände dicht unter der Ionisationsgren-


ze. Es handelt sich also um gebundene Zustände im Übergangsgebiet zu
Streuzuständen. Tatsächlich besteht ein einfacher Zusammenhang zwi-
schen Quantendefekt und Streuphase [16].

Mit heutigen experimentellen Methoden ist ein weiter Bereich der Hauptquan-
tenzahl n zugänglich, und man kann die Abhängigkeit vieler atomarer Eigen-
schaften von n untersuchen. Diese Abhängigkeiten sind zum Teil recht drama-
tisch (Tab. 2.1):
Die starke Kopplung benachbarter Rydbergzustände bewirkt in Verbindung mit
ihrer geringen Energiedifferenz, daß Übergänge durch die Schwarzkörperstrah-
lung induziert werden können. Bereits bei Zimmertemperatur wird auf diese
Weise ein Rydbergzustand bei ñ ≈ 15 mit benachbarten Zuständen gemischt,
bevor er durch spontane Emission in den Grundzustand übergeht.

2.1.2 Aufstellung des Hamiltonoperators


Es soll der Hamiltonoperator für ein neutrales Atom mit der Ordnungszahl Z
aufgestellt werden. Das Valenzelektron wird gesondert behandelt. Drehimpuls-
terme werden zunächst nicht mitgeführt.
Es seien X, P Orts- und Impulsoperator des Kerns, xi , pi die entsprechenden
Operatoren der Elektronen. Für den Index gilt 1 ≤ i ≤ Z , wobei der Index Z
das Valenzelektron bezeichnen soll. Der gesuchte Hamiltonoperator lautet

Z Z
P 2 X pi 2  X
H= + + Vn (xi − X) + Ve (xi − xj )
2m i=1 2 i<j

8
Tabelle 2.1: Abhängigkeit nk verschiedener Eigenschaften der Rydbergatome
von n bei niedrigem Bahndrehimpuls l (aus [32])

Eigenschaft Exponent k

Bindungsenergie −2
Energiedifferenz En − En−1 −3
Bahnradius 2
Geometrischer Stoßquerschnitt 4
Übergangswahrscheinlichkeit zu 2
benachbartem Rydbergzustand
Übergangswahrscheinlichkeit zum −3
Grundzustand
Polarisierbarkeit 7
Strahlungslebensdauer 3
Feinstruktur- und Hyperfeinstruktur- −3
Aufspaltung
Ionisationsfeldstärke −4

hierin ist: m = Kernmasse


(in atomaren Einheiten, d. h. in Elektronenmassen)
Vn = Kern-Elektron-Potential;
−1
Vn (x) = −Z · |x| für x ≫ rn = Kernradius
Ve (x) = 1/|x| = Elektron-Elektron-Potential
(Achtung Vorzeichen: energetische Potentiale,
nicht elektrische).
Man führt eine Transformation auf Schwerpunkt- und Relativkoordinaten (Elek-
tronen relativ zum Kern) durch. Die Transformationsmatrix für die Orte, die
das leistet, lautet
 m 1 1

M M ··· M 0 Schwerpunkt
  
 −1 1  1 
  
 .. . .  ..
 . .  .  Relativteilchen

−1 1 Z

0 1 ··· Z
| {z }
Kern Elektronen

M = m + Z ist die Atommasse.


Die zu den neuen Ortskoordinaten kanonischen Impulse erhält man mit der
transponierten und invertierten Matrix. In den neuen Koordinaten (einfach-

9
heitshalber gleich bezeichnet) lautet der Operator H
Z  Z 
P2 X
m+1 pi
2  X pi pj 
H= + m + V n (x i ) + + V e (x i − xj )
2M i=1
2 i<j
m

Der erste Summand beschreibt die Schwerpunktsbewegung des freien Atoms


und wird im folgenden weggelassen. In der ersten Summation stehen die Ein-
Teilchen- und in der zweiten die Zwei-Teilchen-Wechselwirkungen. Für einen
späteren Vergleich spalten wir aus den Summationen das Valenzelektron (Index
Z ) ab:
H = H (R) + H (V) (Gl. 2.2)

Z−1  Z−1
X pi 2 X  pi pj 
mit H (R) = m+1
m + Vn (xi ) + + Ve (xi − xj ) (Gl. 2.3)
i=1
2 i<j
m
Z−1
(V) m+1 pZ 2 X p p
i Z

und H = m + Vn (xZ ) + + Ve (xi − xZ ) (Gl. 2.4)
2 i=1
m

Da sich das Valenzelektron im Rydbergzustand außerhalb des Rumpfs befindet


und von den wesentlich schneller ablaufenden Wechselwirkungen im Rumpf nur
schwach beeinflußt wird, ist es sinnvoll, seine Koordinate nicht relativ zum Kern,
sondern relativ zum Rumpfschwerpunkt anzugeben. Das wird durch die folgende
zweite Transformation mit der Matrix
 
1 0
 .. .. 

 . . 

 1 0 
−1
M −1 · · · M−1−1 1

erreicht.
In diesen neuen Koordinaten gelten Formeln Gl. 2.2 und Gl. 2.3 wie bisher, an
Stelle von Gl. 2.4 tritt jedoch
Z−1  Z−1 Z−1
pZ 2  X X  X 
H (V) = M
M −1 + Vn xZ + 1
M −1 xi + Ve xZ − xj + 1
M −1 xi
2 i=1 j=1 i=1
M pZ 2
=: M −1 + V ′ (x1 , . . . ,xZ )
2
(Gl. 2.5)
Im Vergleich zu Gl. 2.4 fällt auf, daß der gemischte Impulsterm pi pZ fortgefallen
ist. Im kinetischen Term ist die Kernmasse m durch die Rumpfmasse M − 1
ersetzt. Die Potentialterme sind komplexer und von M abhängig geworden. Sie
lassen sich aber bei Verwendung von Wellenfunktionen in Ortsdarstellung mit
numerischen Methoden leichter behandeln als der Impulsterm. Das kann für die
semiempirische Berechnung der Isotopieverschiebung von Bedeutung sein (siehe
Kap. 2.2.2. und 2.2.4.).
Man kann also durch geschickte Wahl der verwendeten Koordinaten erreichen,
daß man schon mit Einteilchen-Wellenfunktionen (die sich auf die Relativteil-

chen“ beziehen) eine gute Näherung für die Gesamt-Wellenfunktion erhält.

10
2.1.3 Näherungen
Welche Näherungen können und müssen gemacht werden, um Eigenwerte und
Eigenfunktionen des Hamiltonoperators H = H (R) + H (V) (vgl. Gln. Gl. 2.3
und Gl. 2.5) zu erhalten?
Zunächst kann man aus H (R) die Wellenfunktion des Grundzustands (oder nach
Belieben angeregter Zustände) des Ionenrumpfs bestimmen. Das kann z. B. mit
selbstkonsistenten Hartree-Fock-Rechnungen oder ähnlichen Methoden gesche-
hen. Kopplungen von Elektronenspins und -bahndrehimpulsen sowie relativi-
stische Korrekturen müssen nun berücksichtigt werden. Man erhält Zustände
ψ (R) (x1 , . . . ,xZ−1 ) des ionischen Rumpfs.
Da sich die Rumpfelektronen schnell gegenüber dem Valenzelektron bewegen,
kann man nun in H (V) (Gl. Gl. 2.5) den Potentialterm V ′ durch seinen Erwar-
tungswert bezüglich der Rumpfkoordinaten ersetzen. Man hat dann
pZ 2 pZ 2
H (V) = M
M −1 + hψ (R) |V ′ ( · ,xZ )|ψ (R) i =: M
M −1 + Veff (xZ ) (Gl. 2.6)
2 2
wobei für ψ (R) der Grundzustand des Atomrumpfs zu setzen ist. Explizit ist
also (mit Gl.Gl. 2.5):

Z Z   Z−1
X  Z−1
X  Z−1
X 
1 1
Veff (xZ ) = ... Vn xZ + M −1 xi + Ve xZ − xj + M −1 xi
i=1 j=1 i=1
(R) 2 3 3
·|ψ (x1 , . . . ,xZ−1 )| d x1 . . . d xZ−1 (Gl. 2.7)

Für große |xZ | ist Veff (xZ ) = −1/|xZ | , weil das Feld außerhalb einer kugelsym-
metrischen Ladungsverteilung gleich dem Feld einer gleichstarken Punktladung
ist.
Mit der oben durchgeführten Näherung ist H (V) (Gl. Gl. 2.6) ein einfacher
Einteilchenoperator, und unter Hinzunahme der Spin-Bahn-Kopplung können
Energien und Wellenfunktionen des Rydbergelektrons berechnet werden.
In den bisherigen Näherungen wurde der Einfluß des Valenzelektrons auf den
Atomrumpf ignoriert. Eine nachträgliche Berücksichtigung dieses Einflusses ist
mit dem Konzept der Rumpfpolarisierung möglich [4, 20, 28]. Es liefert eine gute
Beschreibung für Rydbergelektronenbahnen mit hohem l , die nicht eindringen,
und für edelgasähnliche Atomrümpfe. Zugrunde liegt wieder die Vorstellung,
daß sich das Valenzelektron im Vergleich zu den Rumpfelektronen adiabatisch
langsam bewegt. Man betrachtet Multipolmomente in der Ladungsverteilung
des Rumpfs, die durch das äuß ere Elektron induziert werden. Für die Polari-
sierbarkeit werden empirische Konstanten αi (i = Multipolordnung) eingeführt.
Das Valenzelektron erfährt nun zusätzlich zu Veff die Potentiale der induzierten
Multipolmomente

Vpol (r) = −(α1 r−4 + α2 r−6 + . . .)/2 , r = |xZ | .

Die Reihe wird abgebrochen und als Störung erster Ordnung behandelt:
hVpol i = −(α1 hr−4 i + α2 hr−6 i)/2 .

11
Für Wasserstoff-Wellenfunktionen ist in niedrigster Ordnung von (l/n)2
3 35
hr−4 i = , hr−6 i = , so daß
2 n3 l5 8 n3 l9
 
1 3 α1 35 α2
hVpol i = − + (Gl. 2.8)
n3 4l 5 16 l9

Für die Erdalkalielemente, deren Atomrumpf selbst ein (im allgemeinen nicht
angeregtes) Valenzelektron besitzt, wurde von Van Vleck & Whitelaw [5] das
Zwei-Elektronen-Modell entwickelt. Es berücksichtigt auch nicht-adiabatische
Einwirkungen des äußeren auf das innere Elektron. Es soll hier nicht im Detail
beschrieben werden. Als Ergebnis erhält man wieder Störterme, deren Erwar-
tungswerte eine n−3 -Abhängigkeit zeigen (vgl. Gl. Gl. 2.8).
Eine strengere Behandlung des Operators

pZ 2
H = H (R) + H (V) = H (R) + V ′ (x1 , . . . ,xZ ) + M
M −1 2
(vgl. Gl. Gl. 2.5) in Analogie zur Born-Oppenheimer-Näherung in der Mo-
lekülphysik ist auf folgende Weise möglich. Man bestimmt den Grundzustand
des Atomrumpfs nicht zu H (R) , sondern zu H (R) + V ′ unter Hinzunahme von
relativistischen Korrekturen und Spin-Bahn-Kopplung. Die Position des Valen-
zelektrons xZ wird dabei als konstanter Parameter behandelt, man erhält eine
davon abhängige Wellenfunktion

ψx(R)
Z
(x1 , . . . ,xZ−1 ) mit der Energie Ex(R)
Z
.

Dieser Energie-Eigenwert des Rumpfzustands spielt nun die Rolle des Potentials
für das Valenzelektron:

Veff (xZ ) = Ex(R)


Z
= hψx(R)
Z
|H (R) + V ′ ( · ,xZ )|ψx(R)
Z
i (Gl. 2.9)
Dieses Effektivpotential enthält bereits die Anteile der Rumpfpolarisation. Die
quantenmechanische Beschreibung des Valenzelektrons geschieht mit dem Ha-
miltonoperator
2
M pZ
M −1 2 + Veff (xZ ) ,

wobei xZ wieder als Operator aufzufassen ist.


Die Verwendung des Effektivpotentials nach Gleichung Gl. 2.9 bietet gegenüber
dem Effektivpotential Gl. 2.7 den Vorteil, daß es den Effekt der Rumpfpolari-
sation bereits implizit enthält.

2.1.4 Quantendefekt-Theorie
Die absoluten Bindungsenergien in der Rydbergformel (Gl. 2.1.) lassen sich nach
dem Quantendefekt δl entwickeln:
∞  
R X (k + 1) δl 1 2 δl
− 2
= −R = −R + 3 + ...− (Gl. 2.10)
(n − δl ) nk+2 n2 n
k=0

12
Daher lassen sich alle Abweichungen der Rydbergniveaus von den Wasserstoff-
energien, die wie n−3 skalieren, in 1. Ordnung als Quantendefekt beschreiben.
Diese Beschreibung wird bei höherem n immer besser.
Es gibt in der Hauptsache drei Effekte mit einer n−3 -Abhängigkeit:
Der erste ist die bereits beschriebene Rumpfpolarisierung. Vergleich von Glei-
chung Gl. 2.8 mit Gl. 2.10 ergibt den Beitrag
3 α1 35 α2
δl (pol) = + .
4 l5 16 l9
Er nimmt mit wachsendem l rasch ab.
Zweitens gibt es die Spin-Bahn-Kopplung und das relativistische Verhalten
des Valenzelektrons. Für nicht-eindringende“ Valenzzustände kann man den

Korrekturterm des Wasserstoffs heranziehen, der diese verwandten Effekte be-
schreibt.
 
α2 1 3
∆E = − 3 − , α = Feinstrukturkonstante.
n 2j + 1 8n
Das führt in 1. Ordnung von j/n zum Quantendefekt-Beitrag
α2 1
δl (rel) = mit j =l± 2
2j + 1
Er nimmt mit wachsendem l nur langsam ab.
Die bisherigen Betrachtungen gelten für ein Valenzelektron, dessen Aufenthalts-
wahrscheinlichkeit im Atomrumpf vernachlässigbar ist. Klassisch entspricht das
Elektronenbahnen, deren Perihelabstand deutlich größer als der Rumpfradius
ist. Der Perihelabstand hängt für l ≪ n in erster Näherung nur vom Bahndre-
himpuls ab, also:
l (l + 1)
rmin ≈ > r(R)
2
Diese Bedingung ist z. B. bei leichten Alkalielementen schon für relativ niedrige
l (= 1, 2 ...) gut erfüllt.
Wenn das Valenzelektron jedoch in den Rumpf eindringt, ist ein dritter Effekt
zu berücksichtigen: Das eingedrungene Elektron sieht ein weniger abgeschirm-
tes Kernpotential Veff , das von dem draußen“ herrschenden Potential ≈ −1/r

abweicht. Klassisch bewirkt das eine Periheldrehung der elliptischen Elektro-
nenbahnen. Quantenmechanisch bedeutet es, daß für die wasserstoffähnlichen
Wellenfunktionen außerhalb des Rumpfs eine andere Anschlußbedingung für
r → 0 gilt [16]. Das äußert sich in einer Phasenverschiebung πδl im Radialteil
der Wellenfunktion, der für l ≪ n viele Oszillationen durchläuft. πδl ist zu-
gleich die Phasenverschiebung eines am Ionenrumpf gestreuten freien Elektrons
(Streuphase).
In halbklassischer Näherung läßt sich der durch Potentialabschirmung bewirk-
te Quantendefekt nach der Methode von Wenzel, Kramer und Brioullin (WKB)
berechnen. Dazu benötigt man zunächst die klassischen Umkehrpunkte der Elek-
tronenbahnen im Coulombpotential,
r !
2 l (l + 1)
rmax = n 1± 1−
min n2

13
Mit der WKB-Näherung läßt sich zeigen:
rZmax r r !
1 l (l + 1) 1 2 l (l + 1)
πδl = − 2 − 2 Veff (r) − − − 2+ − dr
n r2 n r r2
rmin

Für große n gelten die Näherungen


l (l + 1) 1
rmin ≈ ; rmax ≈ 2 n2 ; − ≈0 ; (Gl. 2.11)
2 n2
so daß wegen Veff (r) = −1/r für r ≥ rmax die Integration bis ∞ fortgesetzt
werden kann.
Z∞ r r !
l (l + 1) 2 l (l + 1)
πδl = −2 Veff (r) − − − dr
r2 r r2
l (l+1)
2

Damit ist ein von n unabhängiger Ausdruck für den Quantendefekt δl hergeleitet
worden.
Im Prinzip lassen sich die Wellenfunktionen des Rydbergelektrons aus den Was-
serstoff-Wellenfunktionen gewinnen, indem man n durch n − δl ersetzt. Das gilt
auch für die Elektronenenergie, die sich zu
R
Enl = − (Gl. 2.12)
n − δl
ergibt. Der letztbeschriebene Effekt liefert bei niedrigem l den Hauptbeitrag
zum gesamten Quantendefekt δl . Seine Größenordnung ist etwa 1 für kleine l .
Gibt man die Näherung auf, daß δl innerhalb einer Rydbergserie konstant ist,
hat man einen von der Hauptquantenzahl abhängigen Quantendefekt δnl . Sea-
ton [16] hat gezeigt, daß δnl eine analytische Funktion der Energie Enl nach
Gleichung Gl. 2.12 ist. Es gibt also eine (rekursive) Potenzreihenentwicklung

X
δnl = P2k · (n − δnl )−2k , (Gl. 2.13)
k=0

die bereits von Ritz [2] angewendet wurde.


Wenn man eine gestörte Rydbergserie parametrisieren will, um beispielsweise
die Ionisationsgrenze zu bestimmen, muß man die freien Parameter P2k an die
Meßdaten anpassen. Ein Beispiel für die experimentelle Bestimmung der Koef-
fizienten P0 , . . . ,P6 findet sich in [36].

2.1.5 Vielkanal-Quantendefekt-Theorie
Bisher wurden nur Einflüsse des ungestörten (⇒ Abschirmung) bzw. adiabatisch
gestörten (⇒ Polarisation) Rumpfs auf das Valenzelektron betrachtet. Es gibt
aber auch nichtadiabatische Wechselwirkungen, die man sich als Anregung des
Rumpfs durch Stoß mit dem eindringenden äußeren Elektron vorstellen kann.
Dieser Effekt läßt sich nur dann vernachlässigen, wenn die niedrigste Anregungs-
energie des Ionenrumpfs größer als die Energie des Valenzelektrons (gegenüber

14
dessen niedrigstem Zustand) ist, also hauptsächlich in Alkalielementen. Anson-
sten muß man nicht nur den Grundzustand (ψ (R) in Kap. 2.1.3.), sondern auch
angeregte Zustände des Rumpfs berücksichtigen.
Es besteht eine Wahrscheinlichkeit, daß der Rumpf bei einem Stoß in angeregte
Zustände übergeht; diese Zustände treten im tatsächlichen Zustand des Ryd-
bergatoms als Beimischung auf. Solche Konfigurationswechselwirkungen sind
übliche Korrekturen an die Ein-Teilchen-Zustände, um die echten Viel-Teilchen-
Zustände zu erhalten. Die Beimischungskoeffizienten müßten im Prinzip für je-
den Atomzustand gesondert bestimmt werden, jedoch erlaubt es die Vielkanal-
Quantendefekt-Theorie (multi-channel quantum defect theory, MQDT), mit Hil-
fe weniger Parameter die Mischung ganzer Rydbergserien zu beschreiben [16,
25]. Eine Serie ist dabei eine Reihe von Gesamtzuständen des Atoms, die sich
nur in der Hauptquantenzahl n des Valenzelektrons unterscheiden.
Der Grundgedanke dieser Theorie ist, daß die Wechselwirkung zwischen Rumpf
und Rydbergelektron praktisch kaum von n abhängt. Das kann in klassischer Be-
trachtungsweise plausibel gemacht werden. Die Bahn des Valenzelektrons wird
von Bahndrehimpuls und Bahnenergie bestimmt. Innerhalb einer Rydbergserie
ist l konstant und die Energie von n nahezu unabhängig, weil sie sehr klein
ist gegen die Beträge von potentieller und kinetischer Energie in der Nähe des
Rumpfs. Das bedeutet, daß die Bahn in Rumpfnähe nicht von n abhängt, wie
sich schon in Gleichung Gl. 2.11 für rmin zeigte.
Um diese Tatsache auszunutzen und die Zustandsmischung zu beschreiben, be-
nutzt die MQDT zwei Bezugssysteme zur Beschreibung des Rydbergatoms. Die
Basiselemente werden in Anlehnung an die Streutheorie Kanäle genannt, sie ent-
halten mit Ausnahme von n einen vollständigen Satz von Quantenzahlen. Die
erste Basis besteht aus N festgekoppelten Kanälen (close coupling channels),
üblicherweise mit α indiziert. Bei ihnen ist das Valenzelektron in die Kopp-
lungsprozedur gleichberechtigt einbezogen (z. B. LS-Kopplung). Jedem festge-
koppelten Kanal kann ein Quantendefekt µα zugeordnet werden. Die zweite
Basis besteht aus N Stoßkanälen (collision channels), indiziert i . Hier werden
zuerst alle Rumpfelektronen gekoppelt und dann das Rydbergelektron hinzu-
genommen (z. B. jj-Kopplung). Jedem Stoßkanal wird eine Ionisationsgrenze
Ii zugeordnet, die die Energie des freien Rumpfions darstellt. Da Ii nur noch
von den Quantenzahlen des Rumpfs abhängt, sind nicht notwendigerweise alle
Ii verschieden. Eine unitäre reelle N ×N -Matrix Uiα transformiert von einem
Basissystem auf das andere. Die Eigenquantendefekte µα , die Ionisationsgren-
zen Ii und die unabhängigen Matrixelemente von Uiα sind sämtliche Parameter,
die für eine vollständige Beschreibung der Wechselwirkung aller Rydbergserien
eines Atoms benötigt werden. Uiα zerfällt in Untermatrizen, wenn nicht alle
Serien miteinander wechselwirken können (z. B. wegen unterschiedlichen Ge-
samtdrehimpulses J bzw. F ). Die Zahl der Kanäle hängt von den Drehimpuls-
kopplungsmöglichkeiten ab.
Mit Hilfe der vorgestellten Parameter lassen sich nun die Energieniveaus des
Rydbergatoms auf folgende Weise berechnen: Zunächst werden jeder Energie
effektive Hauptquantenzahlen ñi (E) zugeordnet gemäß
r
R R
ñi (E) := , so daß E = Ii − 2 , i = 1, . . . ,N (Gl. 2.14)
Ii − E ñi

15
Abbildung 2.1: Lu-Fano-Plot der J=2 -Zustände im Blei (aus [29])

Auch ohne Kenntnis der realisierten Energiezustände E erhält man aus den
N − 1 Gleichungen
R R R
I1 − = I2 − 2 = · · · = I N − 2 (Gl. 2.15)
ñ21 ñ2 ñN

eine Linie im N -dimensionalen Raum der (ñi )1≤i≤N . Die Punkte auf dieser
Linie, die Energieeigenwerten des Rydbergatoms entsprechen, werden durch die
radiale Quantelungsbedingung bestimmt. Sie soll hier ohne Herleitung genannt
werden [25]:  
det Uiα · sin π(ñi − µα ) 1≤i≤N = 0 (Gl. 2.16)
1≤α≤N

Diese eindimensionale Gleichung beschreibt eine (mehrteilige) (N −1)-dimensio-


nale Hyperfläche im N -dimensionalen ñi -Raum. Ihre Schnittpunkte mit der
obengenannten Linie bestimmen die Energieniveaus. Wie aus Gleichung Gl. 2.16
ersichtlich, ist die Hyperfläche für jedes ñi periodisch mit Periode 1 ; sie läßt
sich daher vollständig im N -dimensionalen Einheitswürfel darstellen, wobei die
erwähnte Linie in den Würfel hineingefaltet“ werden kann. Für den Fall, daß

nur zwei verschiedene Ionisationsgrenzen vorliegen, und daher nur ñ1 und ñ2
aufgetragen werden müssen (auch für N > 2 !), erhält man so das sogenannte
Lu-Fano-Diagramm [21] (Abb. 2.1).
Aufgetragen ist ñ1 (mod 1) gegen ñ2 (mod 1) ; dünn eingezeichnet die Linie
nach Gleichung Gl. 2.15 . Aus den experimentell gemessenen Energien werden

16
nach Gleichung Gl. 2.14 die Koordinaten ñ1 und ñ2 jedes Meßwerts berechnet.
Die Hyperfläche nach Gleichung Gl. 2.16 ist eine mehrteilige Kurve, die in erster
Näherung von Hand durch die Meßpunkte gelegt werden kann. Durch rechner-
unterstütztes Anpassen der Parameter µα und Uiα (sowie der Ii ) erhält man
ihre genauere Form. Die Diagonale ñ1 = ñ2 schneidet die Hyperfläche bei den
Werten µα .
Jeder Ast der mehrteiligen Kurve nach Gleichung Gl. 2.16 erfüllt die Steigungs-
Bedingung
∂ ñ2 (mod 1)
−∞ ≤ ≤0 (Gl. 2.17)
∂ ñ1 (mod 1)

Hinsichtlich der Erscheinungsform eines zweidimensionalen Lu-Fano-Plots kann


man zwei Grenzfälle unterscheiden, je nach Lage der eingetragenen Frequenzen
ν relativ zu den Ionisationsgrenzen I1 und I2 .
Erster Fall: I1 − ν ≪ I2 − I1 , die Frequenzen liegen dicht unter der ersten
Grenze, und Störer (Rydbergzustände, die zur zweiten Grenze gehören) sind
selten. Abbildung 4.2 zeigt ein Beispiel. Die Linie nach Gleichung Gl. 2.15 läuft
nahezu horizontal:
∂ ñ2
'0
∂ ñ1
Für die Frequenzpunkte auf der Kurve 2.16. gilt in ungestörten Bereichen
∂ ñ1 ∂ ñ2
/1 '0
∂n ∂n
und in der Nähe eines Störers
∂ ñ1 ∂ ñ2
0< <1 '0
∂n ∂n

Zweiter Fall: I1 − ν ≫ I2 − I1 , die Frequenzen liegen weit unter den Ionisations-


grenzen. Abbildung 4.3 zeigt ein Beispiel. Die Linie Gl. 2.15 läuft dicht neben
der Diagonalen:
∂ ñ2
/1 ñ2 / ñ1
∂ ñ1
Für Serien, die gegen I1 konvergieren, gilt
∂ ñ1 ∂ ñ2
'1 0< <1 ,
∂n ∂n
für Serien gegen I2
∂ ñ1 ∂ ñ2
>1 /1 .
∂n ∂n
Abschließend sei bemerkt, daß sich die Vielkanal-Quantendefekt-Theorie auch
zur Beschreibung der autoionisierenden Zustände oberhalb der untersten Ionisa-
tionsgrenze verwenden läßt, zur Beschreibung von Streuzuständen, sowie unter
Hinzunahme weniger neuer Parameter zur Bestimmung der Oszillatorstärke von
Rydbergübergängen.

17
2.1.6 Hyperfeinstruktur
Der Radialfaktor der Hyperfeinstruktur ist näherungsweise proportional zu hr−3 i ,
und daher skalieren die a-Faktoren der Valenzelektronen wie ñ−3 . Aus diesem
Grund geht in den Rydbergserien der Alkalielemente die Hyperfeinaufspaltung
wie ñ−3 gegen null, das Ion hat wegen J = 0 keine Hyperfeinstruktur.
In Elementen mit zwei Valenzelektronen kann für den Fall der jj-Kopplung der
A-Faktor der Hyperfeinstruktur mit Hilfe der a-Faktoren ausgedrückt werden

J(J +1) + j1 (j1 +1) − j2 (j2 +1) J(J +1) + j2 (j2 +1) − j1 (j1 +1)
A = a1 + a2
2 J(J +1) 2 J(J +1)

(vgl. [11] S. 126 ff, bes. Gl. 27,19).


In der Rydbergserie bleibt das a1 des inneren Valenzelektrons konstant. a1 ist
zugleich der A-Faktor des Ions. Der Faktor a2 des Rydbergelektrons skaliert
wie oben beschrieben, und so kann der zweite Summand bei genügend hohem
n vernachlässigt werden. Die Hyperfeinkomponente eines Rydbergzustands hat
demnach die relative Lage:
A 
δEHfs (F ) = F (F + 1) − J(J + 1) − I(I + 1) (Gl. 2.18)
2
J(J + 1) + j1 (j1 + 1) − j2 (j2 + 1)
mit A=a·
2 J(J + 1)
Das Konzept der Hyperfeinstruktur als Aufspaltung der Feinstrukturzustände
kann jedoch nicht für beliebig hohe n beibehalten werden. Die Ankopplung
des Rydbergelektrons wird zunehmend schwächer und wird schließlich von der
Kopplung der Momente von Kern und Rumpf übertroffen. Die Hyperfeinstruk-
tur kann dann nicht mehr als Störung an den Feinstruktur-Zuständen betrachtet
werden. J ist keine gute Quantenzahl“ mehr.

Dieses äußert sich zunächst darin, daß man eine Abstoßung von Hyperfein-
Komponenten mit gleichem F beobachtet. Mit wachsendem n ordnen sich die
Komponenten um und streben dann gruppenweise den Hyperfein-Zuständen des
Ions zu. Der Gesamtdrehimpuls von Kern und Atomrumpf, F ′ , spielt dann die
Rolle der guten Quantenzahl“. Die beiden Kopplungsschemata werden durch

folgende Gleichungen beschrieben:

bei mittleren n bei hohen n


J = j1 + j2 F ′ = j1 + I
F =J +I F = F ′ + j2

2.2 Isotopieverschiebung in Atomspektren


Unter Isotopieverschiebung versteht man im Spektrum eines Elements die Ab-
weichungen der Übergangsfrequenzen von Isotop zu Isotop, die nicht auf der
Hyperfeinaufspaltung beruhen. Beide Effekte sind Auswirkungen von Eigen-
schaften des Atomkerns, die von denen eines idealen“ Kerns abweichen: der

Kern ist nicht punktförmig (r > 0), im Raum beweglich (m < ∞), er kann

18
magnetische und elektrische Momente besitzen (µ 6= 0 , Q 6= 0). Isotopiever-
schiebung und Hyperfeinstruktur erlauben eine Vermessung dieser Eigenschaf-
ten. Während sich die Hyperfeinaufspaltung durch Übergänge innerhalb eines
Atoms direkt mit Hochfrequenzgenauigkeit messen läßt, kann man die Isoto-
pieverschiebung nur als Differenz optischer Frequenzen erhalten. Jedoch auch
mit solchen optischen Messungen lassen sich Kerneigenschaften meist wesent-
lich präziser bestimmen als mit direkten kernphysikalischen Methoden, trotz
theoretischer Unsicherheiten bei der Rückrechnung.
Ebenso wie Kerneigenschaften gehen Daten aus der Elektronenhülle in die Iso-
topieverschiebung (und Hyperfeinstruktur) des Atoms ein. Man hat hier also
eine weitere Möglichkeit, berechnete Wellenfunktionen experimentell zu testen.
Zusätzliche Information kann man aus der Isotopieverschiebung myonischer Ato-
me erhalten, deren Spektren im keV-Bereich liegen. Einführende Literatur zur
Isotopieverschiebung findet sich unter [26, 59, 63].
Die folgenden Kapitel beschäftigen sich mit den Erscheinungen der optischen
Isotopieverschiebung und deren Erklärung.

2.2.1 Phänomenologische Beschreibung


Wenn man das optische Spektrum eines Elements an einem Isotopengemisch
aufnimmt, so erscheinen die einzelnen Linien in Komponenten aufgespalten,
deren relative Intensitäten sich wie die Isotopenhäufigkeiten verhalten. Dabei
ist von hyperfeinaufgespaltenen Linien vom Linien-Schwerpunkt auszugehen.
Die Aufspaltungen liegen wie bei der Hyperfeinstruktur im Hochfrequenzbe-
reich (Größenordnung GHz, in atomaren Einheiten 10−6 ). Diese Größe ist klein
gegen den typischen Abstand der Spektrallinien jedes einzelnen Isotops und
erlaubt es daher in fast allen Fällen, die Linien und Niveaus verschiedener Iso-
tope zu identifizieren“; das bedeutet, ihnen die gleichen elektronischen Quan-

tenzahlen zuzuordnen. Eine bemerkenswerte Ausnahme davon liegt vor, wenn
Zustände durch den (isotopabhängigen!) Hyperfeinstruktur-Operator gemischt
werden. Eine eindeutige Zuordnung von Isotop zu Isotop ist dann ohne weiteres
nicht mehr möglich. Insbesondere stoßen sich dann die Zustände mit gleichem
F energetisch ab, so daß sich eine hyperfein-induzierte Isotopieverschiebung des
Schwerpunkts ergibt, die mit dem üblichen Isotopieverschiebungs-Formalismus
nicht zu erklären ist.

Ein Beispiel dafür ist das Singulett-Triplett-Mischen“ in der msns-



Rydbergserie der Erdalkalien (z. B. Barium, m = 6) [47, 48, 51].
Die Konfiguration spaltet in die Terme 1 S0 und 3 S1 auf. In Isotopen
mit Kernspin I > 1/2 zeigt die 1 S0 -Serie keine Hyperfeinstruktur-
Aufspaltung (F = I), und die Niveaus der 3 S1 -Serie spalten in die
Komponenten F = I − 1, I, I + 1 auf. Durch Mischung des 1 S0 -
Zustands mit der 3 S1 (F =I)-Komponente erfahren diese Niveaus ei-
ne Verschiebung. Dadurch wird im Hyperfeinstruktur-Triplett die
Landé’sche Intervallregel verletzt, und auch die Position des nichtauf-
gespaltenen 1 S0 -Niveaus weicht von der normalen“ Isotopieverschie-

bung ab.

19
Im Regelfall lassen sich jedoch Hyperfeinstruktur und Isotopieverschiebung ge-
trennt beschreiben, wobei die Hyperfeinstruktur für die Aufspaltung der Lini-
en und die Isotopieverschiebung für die Verschiebung des Linienschwerpunkts
verantwortlich ist. Dabei wird allerdings die durch die Quadrupolwechselwir-
kung der Hyperfeinstruktur bewirkte Schwerpunktsverschiebung üblicherweise
nicht zur Isotopieverschiebung gerechnet. Diese Verschiebung ist eng mit dem
Feldeffekt (siehe Kap. 2.2.2.) verwandt: Das Kernquadrupolmoment ist wie der
Kernladungsradius ein Parameter der Kernladungsverteilung.
Die experimentelle Definition der Isotopieverschiebung lautet: Die Frequenz des
Übergangs a → b im Isotop A werde mit νA ab bezeichnet. Dann ist die Linien-
oder Übergangs-Isotopieverschiebung (transition isotope shift, TIS) definiert
durch
b
6 b
∆AB ν ab := νBab − νAab 6
a
a
B A

Die Vorzeichenkonvention ist a < b , A < B .


Die experimentellen Daten zeigen, daß die TIS kein einfacher“ Effekt ist, der

sich als Produkt einer isotopabhängigen und einer linienabhängigen Größe fak-
torisieren läßt. Denn in einem solchen Fall müßte für alle weiteren Isotope C
und alle weiteren Zustände c
∆AC ν ac ∆AB ν ac
ab
= gelten. (Gl. 2.19)
∆AC ν ∆AB ν ab

Diese Beziehung ist aber für die meisten Elemente experimentell widerlegt. Es
zeigt sich jedoch, daß man die Isotopieverschiebung als Summe zweier Effekte
beschreiben kann, die jeder für sich faktorisierbar sind. Diese sind der Massen-
effekt und der Feld- oder Volumeneffekt. Mit ihrer Definition und ihrer experi-
mentellen Trennung beschäftigt sich das folgende Kapitel.

2.2.2 Parametrisierung und Interpretation


Es soll hier die übliche Parametrisierung der Isotopieverschiebung abgeleitet
werden, d. h. ein Ausdruck für die Übergangsfrequenz νA ab zwischen den Niveaus
a und b im Isotop A. Allgemein sollen obere Indizes Energieniveaus und untere
Indizes Isotope bezeichnen. Die Übergangsfrequenz entspricht der Differenz der
Energien
h νAab = EAb − EAa
Damit erhalten wir als Linien-Isotopieverschiebung (TIS):

h ∆AB ν ab = EAa + EBb − EBa − EAb (Gl. 2.20)

Welche Effekte spielen bei der Bestimmung der Isotopabhängigkeit von EAa eine
Rolle? Der einfachste und am längsten bekannte ist der Bohr’sche Mitbewe-
gungseffekt oder normale Masseneffekt (normal mass shift, NMS). Er beruht

20
darauf, daß in den Formeln Gl. 2.3, Gl. 2.4 und Gl. 2.5 vor dem kinetischen
Energieterm p2i /2 oder p2Z /2 im Falle endlicher Kernmasse ein Faktor > 1 steht,
z. B. in Gleichung Gl. 2.5 der Faktor M/(M − 1) . Das läßt sich so auffassen,
daß die Elektronenmasse 1 im Nenner durch die reduzierte Masse 1 − 1/M
ersetzt worden ist. Die Auswirkungen der veränderten Masse auf die übrigen
Meßgrößen des Systems erfährt man durch Anwendung einer geeigneten me-
chanischen Ähnlichkeitstransformation, die die alte“ Masse durch die neue“
” ”
ersetzt. Invarianten der Transformation müssen Ladungen und Wirkungen we-
gen ihrer Quantelung und Geschwindigkeiten wegen relativistischer Effekte sein.
Es läßt sich leicht zeigen, daß unter solchen Randbedingungen die Transformati-
on eindeutig bestimmt ist, und Energien proportional zu den Massen skalieren.
So erhält man 
EAa = 1 − M1A E0a (Gl. 2.21)
wobei E0a die Elektronenenergie im Falle eines unendlich schweren Punktkerns
ist, und andere Isotopieverschiebungseffekte noch unberücksichtigt sind.
Man kann nun die residuelle Linien-Isotopieverschiebung (RTIS) definieren als
MB MA
∆AB ν ab res := νBab MB −1 − νAab MA −1
(Gl. 2.22)
MB −MA
= ∆AB ν ab − νAab MA M B = TIS − NMS

Die Näherung in der zweiten Zeile der Gleichung gilt für den (immer gegebenen)
Fall, daß ∆AB ν ab ≪ νAab ist. Sie ist sinnvoller in der Anwendung, wenn die
Aufspaltung genauer bekannt ist als die Absolutfrequenz, denn hier wird die
Bildung einer kleinen Differenz großer Werte vermieden. Die residuelle Linien-
Isotopieverschiebung wäre bei strenger Gültigkeit des Ansatzes Gl. 2.21 = 0. Das
ist jedoch experimentell praktisch nie erfüllt, so daß weitere Effekte anzunehmen
sind. Da auch für die RTIS Beziehung Gl. 2.19 nicht gilt, gibt es noch mehrere
Effekte.
Als spezifischer Masseneffekt (specific mass shift, SMS) wird der Beitrag be-
zeichnet, der vom gemischten Impulsterm in Gleichung Gl. 2.3 und Gl. 2.4 bzw.
vom Schwerpunktsterm“ in V ′ in Gleichung Gl. 2.5 herrührt. Er hat die gleiche

Abhängigkeit von der Kernmasse wie die NMS, ist also dazu proportional. Man
kann einen Proportionalitätsfaktor sa einführen, der nur noch von der Elektro-
nenhülle abhängt. Beide Masseneffekte zusammen lauten:

EAa = 1 − M1A E0a − M1A sa E0a (Gl. 2.23)

Die experimentelle Größe


ab
−1
σAB := h ∆AB ν ab res · 1
MA −1 − 1
MB −1

wird modifizierte RTIS genannt und ist im Falle reiner Masseneffekte (Gl. Gl.
2.23)
ab
σAB = sb E0b − sa E0a ,
also für alle Isotope konstant. Das bestätigt sich jedoch experimentell nur für
ganz leichte Elemente. Im allgemeinen tritt ein dritter Effekt auf, der Feld-
oder Volumeneffekt (field shift, FS). Er beruht auf der isotopabhängigen Form

21
Abbildung 2.2: Differenz zwischen dem Potential einer Punktladung und einer
homogen geladenen Kugel

des Kernladungspotentials Vn (vgl. Kap. 2.1.2.). Mit einigen vereinfachenden


Näherungen läßt sich der Effekt leicht berechnen. Dazu sei Vn das Potential
einer homogen geladenen Kugel mit Radius rn und Ladung Z.
Z 
Vn = − 3
3 rn2 − r2 für r ≤ rn
2 rn
Die Elektronenhülle habe über das Kernvolumen die homogene Ladungsdichte
−ρ . Im Ein-Teilchen-Ansatz ist
Z
X
ρ= |ψi (0)|2
i=1

Als FS ergibt sich die Differenz der Bindungsenergie dieser Elektronenverteilung


im Potential Vn einerseits und im Potential −Z/r einer Punktladung anderer-
seits (Abb. 2.2):
Zrn  
Z 2π
δEFS = ρ · Vn + · 4πr2 dr = Z rn2 ρ =: c · ρ (c > 0 , ρ > 0)
r 5
0
(Gl. 2.24)
Der Volumeneffekt läßt sich also unter den obigen Näherungen als Produkt aus
Kern- und Hüllenanteil schreiben. Der Kernradius läßt sich mit der empirischen
Formel
rn = A1/3 · 1,07 fm
abschätzen. Abweichungen davon beruhen hauptsächlich auf Schalenabschlüssen
im Kern. Paarbildung der Nukleonen führt zum sogenannten Odd-Even-Stag-

gering“.

22
Wenn man das Kernmodell einer homogen geladenen Kugel durch ein realisti-
scheres Modell (z. B. Wood-Saxon-Potential) ersetzt, treten an die Stelle von
rn2 die Momente der Kernladungsverteilung hrn2 i, hrn4 i, . . . . Der Parameter c ist
dann eine Linearkombination dieser Momente [19].
Alle drei Isotopieverschiebungseffekte führen zur Bindungsenergie

EAa = 1 − M1A E0a − M1A sa E0a + cA ρa (Gl. 2.25)

Die modifizierte RTIS ergibt sich bei diesem Ansatz als


 
ab b b a a
1 − M1A cB − 1 − M1B cA b 
σAB = s E0 − s E0 + 1 1 ρ − ρa
MA − MB

Wenn man die Isotopieverschiebung eines zweiten Übergangs c → d mißt, so gilt

cd ρd − ρc ab d d c c b b
 d
a a ρ −ρ
c
σAB = σAB + s E 0 − s E 0 − s E 0 − s E 0
ρb − ρa ρb − ρa
für alle Isotopenpaare (A,B). Im King-Diagramm [15] trägt man für alle (A,B)
cd ab
σAB gegen σAB auf. Man erhält eine Gerade mit der Steigung (ρd −ρc )/(ρb −ρa ),
das ist eine reine elektronische Feldeffekt-Größe. Der Achsenabschnitt ist ebenso
eine elektronische Größe, jedoch eine Kombination aus Feld- und Masseneffekt.
Eine vollständige Trennung beider Effekte in optischen Meßdaten ist daher nicht
möglich. Die fehlende Information erhält man aus Isotopieverschiebungsmessun-
gen an myonischen Atomen, wo es keinen spezifischen Masseneffekt gibt.
Die tatsächlich im King-Diagramm auftretenden Geraden zeigen, daß es keine
weiteren Effekte als die in Gleichung Gl. 2.25 aufgeführten gibt. Doch kann man
auch auf keinen der Summanden verzichten. Denn wäre s = 0, so müßten die
ab
King-Geraden durch den Koordinatenursprung gehen. Wäre c = 0, so wäre σAB
für alle Isotopenpaare (A,B) konstant. Beides trifft im allgemeinen jedoch nicht
zu.

Der bisher einzige eingehend untersuchte Fall einer Abweichung von


der King-Geraden liegt beim Samarium vor. Dort bewirkt der Isotopie-
verschiebungs-Operator eine Zustandsmischung, die durch außerdia-
gonale Matrixelemente beschrieben wird. Ein ebenso strenger wie
einfacher Ansatz findet sich in [49].

Die Linien-Isotopieverschiebung (Gl. Gl. 2.20) besteht im allgemeinen aus zwei


additiven Beiträgen, die sich jeweils in Kern- und Hüllenanteil faktorisieren.
Sie läßt sich mit einem Satz von Parametern beschreiben, der aus den Größen
sa und ρa für jedes Niveau a und den Größen MA und cA für jedes Isotop A
besteht.

2.2.3 Bezugssysteme
Die in spektroskopischen Experimenten zugänglichen Größen sind nicht die
Termenergien, sondern die Übergangsfrequenzen νAab in den verschiedenen Iso-
topen. Im Rahmen der Isotopieverschiebung interessieren jedoch nicht diese ab-
soluten Frequenzen, sondern nur deren Differenzen zwischen den Isotopen, also

23
die TIS ∆AB ν ab . Bei mehreren Isotopen und mehreren Niveaus ist nicht die
Angabe der TIS in allen Indexpaarungen erforderlich, denn es gilt

∆BC ν bc = (∆AC − ∆AB )(ν ac − ν ab )

wie man aus Gleichung Gl. 2.20 sieht. Es müssen also nur die Größen ∆AB ν ab
für alle B 6= A und alle b 6= a angegeben werden; dabei ist A ein festes Bezugs-
Isotop und a ein festes Bezugs-Niveau.
Kandidaten für ein Bezugsisotop sind:

1. Das Isotop ohne Kernspin mit der größten natürlichen Häufigkeit. Diese
Wahl ist für experimentelle Zwecke besonders geeignet.
2. Ein hypothetisches ideales“ Isotop mit unendlich schwerem Punktkern.

Dieses ist vom theoretischen Standpunkt das kanonischste.

Als Bezugsniveau kann man wählen:

1. Den Grundzustand des Elements; er bietet den Vorteil, daß die meisten
Experimente von ihm ausgehen.
2. Die erste Ionisationsgrenze; sie stellt für Ein-Elektron-Anregungen den
Energienullpunkt dar.
3. Die Ionisationsgrenze für Z-fache Ionisation; das ist der Nullpunkt für die
Gesamtenergie der Elektronenhülle.

Wird die TIS ∆AB ν ab nach 2.) bezüglich der ersten Ionisationsgrenze (a = ∞)
angegeben, so spricht man auch von der Niveau- oder Term-Isotopieverschiebung
(level isotope shift, LIS). Das bedeutet jedoch nicht, daß die LIS ∆AB ν ∞b die
tatsächliche Energiedifferenz des Niveaus b in den Isotopen A und B darstellt.
Die Energieskalen der verschiedenen Isotope stehen sozusagen beziehungslos ne-
beneinander. Sie lassen sich gegeneinander verschieben, wobei man beliebige Be-
zugsniveaus jeweils zur Deckung bringen kann. Eine mögliche kanonische Stel-
lung ist die absolute Energieskala, auf der die relativistische Ruheenergie des
Gesamtatoms abgetragen wird. Wegen der großen Energieabstände zwischen
den Isotopen (∆M c2 = 3,4 · 107 ) ist dies nicht praktikabel.
Der Versuch, als LIS die Energiedifferenz der Elektronenhüllen zu definieren,
muß scheitern; denn die Energie des Atoms summiert sich aus der Energie des
freien Kerns, der Energie der Elektronenhülle eines idealen Kerns und der Wech-
selwirkungsenergie zwischen realem Kern und Hülle, die keinem Partner eindeu-
tig zuzuordnen ist. Die innere“ Energie des Kerns kann in der hier geforderten

absoluten Genauigkeit nicht als unabhängig von der Elektronenhülle betrachtet
werden.

2.2.4 Isotopieverschiebung der Rydbergzustände


Es wird angestrebt, die Isotopieverschiebung atomarer Niveaus bezüglich der
ersten Ionisationsgrenze anzugeben, da diese nach dem Obengesagten ein kano-
nischer Nullpunkt für die Ein-Elektronen-Anregung ist. Die Schwierigkeit dabei

24
ist, daß die Ionisationsgrenze kein realer Zustand ist, wohin man Übergänge
stattfinden lassen könnte. Man ist darauf angewiesen, die Rydbergzustände dicht
unter der Grenze anzuregen und anschließend zu extrapolieren. Da prinzipiell
unbegrenzt viele Rydbergzustände zur Verfügung stehen, kann diese Extrapo-
lation mit großer Zuverlässigkeit ausgeführt werden. Wegen der hohen Lebens-
dauer der Rydbergzustände (∼ ñ3 , vgl. Tab. 2.1) sind die Anregungslinien sehr
schmal, was eine hohe spektroskopische Auflösung erlaubt.
Welche Isotopieverschiebung ist nun bei Übergängen von einem tieferliegenden
Zustand in eine Rydbergserie zu erwarten? Sie setzt sich zusammen aus der Ver-
schiebung der Ionisationsgrenze gegenüber dem Ausgangsniveau und der Ver-
schiebung des Rydbergniveaus relativ zur Ionisationsgrenze.

∆AB ν an = ∆AB ν a∞ + ∆AB ν ∞n [39]

(Hier bezeichnet der Index n einen Rydbergzustand mit entsprechender Haupt-


quantenzahl, und der Index ∞ die Ionisationsgrenze.)
Der erste Summand ist eine Konstante in der Serie, während der zweite mit
wachsendem n gegen 0 geht. Um das asymptotische Verhalten dieses 2. Terms
zu bestimmen, betrachten wir Gleichung Gl. 2.6 . Der Vorfaktor der kinetischen
Energie beschreibt den normalen Masseneffekt, während in Veff (Gl. Gl. 2.7) der
spezielle Masseneffekt über den Schwerpunktsterm und der Volumeneffekt über
Vn eingehen.
Wenn man Veff = −1/r für r > rmin setzt, so hat man ohne die NMS die Bin-
dungsenergie
1
E0n = − 2 (ñ = n − δ)
2 ñ
bei ungestörter Serie (Index 0“ = unendlich schwerer Punktkern“). Nach Glei-
” ”
chung Gl. 2.21 führt die NMS zu einer Verschiebung
 RA
EAn = 1 − 1
MA E0n = −
ñ2
1 1

mit der Rydbergkonstanten RA = 2 1− MA .
Die über Veff eingehenden Isotopieverschiebungseffekte sind dagegen bei genü-
gend hoher Hauptquantenzahl vernachlässigbar, da die im Falle Veff 6= −1/r
anzubringenden Korrekturen proportional zu ñ−3 sind. Dies betrifft den spezi-
ellen Masseneffekt und den Volumeneffekt.
Man erwartet also, daß die residuelle Linien-Isotopieverschiebung, die den nor-
malen Masseneffekt nicht enthält, mit wachsendem n rasch gegen die residuelle
Niveauverschiebung des Ausgangsniveaus a konvergiert. Gleichbedeutend damit
ist, daß in einem Diagramm ∆AB ν an (=y) gegen νAan (=x) sich die Meßpunkte
asymptotisch an der Geraden

y = ∆AB ν a∞ − (νAa∞ − x) MMAA−M


MB
B

häufen (siehe Abb. 2.3, Gl. Gl. 2.22). Die Koordinaten des Häufungspunkts sind
die Ionisationsfrequenz νAa∞ und die LIS des Ausgangsniveaus a . Die Asym-
ptotensteigung ist der Kernmassenfaktor der Isotopieverschiebung und daher
bekannt; aus dem Diagramm wäre sie nur schwer zu bestimmen.

25
Abbildung 2.3: Diagramm der Isotopieverschiebung gegen die Übergangsfre-
quenz in einer Rydbergserie (aus [39])

In gestörten Rydbergserien besitzt ein Diagramm dieser Art weniger Aussage-


kraft, wenn die Störung isotopabhängig ist und die gemessene Isotopieverschie-
bung verfälscht. Das ist hauptsächlich der Fall, wenn die Isotope unterschied-
lichen Kernspin besitzen. Hier führt man zweckmäßigerweise eine Vielkanal-
Quantendefekt-Analyse für jedes Isotop (mit der entsprechenden Rydbergkon-
stanten RA , RB , . . .) getrennt durch und vergleicht die verschiedenen an die Seri-
en angefitteten Ionisationsgrenzen miteinander. Man kann die Folge der ∆AB ν an
als gestörte Rydbergserie mit der Rydbergkonstanten RB − RA auffassen. Beim
Auswerten dieser Serie erhält man die Differenz der Ionisationsenergien dann
mit höherer Genauigkeit, wenn man ∆AB ν an genauer gemessen hat als νAan und
νBan .
Durch die Extrapolation n → ∞ erhält man die Zustands-Isotopieverschiebung
(LIS) ∆AB ν a∞ und die residuelle LIS (RLIS) ∆AB ν a∞ res des Valenzzustands
a . Aus den Gleichungen Gl. 2.22, Gl. 2.23 und Gl. 2.24 folgt mit der Festlegung
E0∞ = 0 für die RLIS:
 a  a
h ∆AB ν a∞ res = 1 1 a MA MB
MA −1 − MB −1 s (−E0 ) + MA −1 cA − MB −1 cB (ρ − ρ )

= SMS + FS (und im Falle großer Kernmassen:)


a
≈ (cA − cB )(ρ − ρ∞ ) = 25π Z ∆AB rn2 ∆a∞ ρ (Gl. 2.26)

26
Kapitel 3

Experiment

3.1 Techniken der Rydbergspektroskopie


Zahlreiche Methoden zur Spektroskopie der Rydbergzustände sind in den ver-
gangenen zehn Jahren beschrieben worden (Literaturangaben siehe Kap. 2.1.).
Im folgenden werden die Eigenschaften mehrerer Verfahren vorgestellt. Es kön-
nen verschiedene Anregungstechniken mit verschiedenen Nachweistechniken kom-
biniert werden, wovon mindestens eine der beiden zustandsselektiv sein sollte.

3.1.1 Anregung
Eine präzise Messung der Rydbergniveaus ist nur mit selektiver Anregung mög-
lich. Wegen der geringen Übergangswahrscheinlichkeit aus niedrigen Niveaus ist
ein Laser notwendig, der auf die Rydbergübergänge abstimmbar ist. Die Ryd-
bergzustände der meisten Atome liegen energetisch so hoch, daß sie aus dem
Grundzustand nicht mit einem sichtbaren“ Photon aus einem Farbstofflaser

angeregt werden können. Zur Lösung dieses Problems gibt es verschiedene Mög-
lichkeiten:

— nichtselektive Besetzung metastabiler Zustände als Ausgangsniveau für


Absorptionsübergänge
— Ultraviolett-Spektroskopie, z. B. mit frequenzverdoppelten Farbstofflasern
— Mehrphotonen-Spektroskopie mit reellen Zwischenniveaus
— oder mit virtuellen Zwischenniveaus, z. B. dopplerfreie Zwei-Photonen-
Übergänge [23, 27, 31]
— nichtselektive Anregung der Rydbergzustände durch Elektronenstoß

oder eine Kombination dieser Maßnahmen.


Zu beachten ist, daß bei Ein-Photon-Übergängen ein Paritätswechsel stattfindet,
bei Zwei-Photonen-Übergängen jedoch nicht. Beide Anregungsarten führen zu
Endzuständen verschiedener Parität, so daß sie sich ergänzen.

27
Bei Anregung mit einem Laser, dessen Linienbreite schmal gegen die Linien-
breite des Übergangs ist, beträgt die Übergangswahrscheinlichkeit für einen
Ein-Photon-Übergang in Resonanz (in SI-Einheiten):
dP 1 1 2
= · · I · h Je 1 Me −q | Jg Mg i
dt 2 πch (Te − Tg )3

Im Falle einer Breitbandanregung (Laserbreite > Linienbreite) ist


dP 1 Aeg ∆I 2
= · 3 · · h Je 1 Me −q | Jg Mg i (Gl. 3.1)
dt 8 πch (Te − Tg ) ∆ν

Die Übergangswahrscheinlichkeit für Zwei-Photonen-Übergänge im monofre-


quenten Laserfeld ist [31, 61]
dP  3 2 A ge 2 1
er
= · · Arg · ·I · 3 3 T +T 2
dt (2 πc)2 h Γe gg Tr − Tg · Te − T r · e 2 g − Tr
2
· h Je 1 Me −q | Jr Mr ih Jr 1 Mr −q | Jg Mg i (Gl. 3.2)

Hierin sind: g, r, e Indizes für Grund-, Zwischen- und angeregtes Niveau


Aik Einstein-Koeffizienten
Γi natürliche Breite von |ii
gi Entartung von |ii
Ti Termlage in Wellenzahlen
q Photonen-Spinkomponente
I Laserleistung / Fläche
∆I/∆ν spektrale Laserleistungsdichte
Die Bedeutung der Clebsch-Gordon-Koeffizienten liegt im Wesentlichen darin,
daß sie zu Auswahlregeln führen. Die Zwei-Photonen-Übergangswahrscheinlich-
keit hängt stark von der Lage eines passenden Zwischenniveaus |ri ab.
Falls mehrere mögliche Zwischenniveaus existieren, müssen strenggenommen die
einzelnen komplexen Übergangswahrscheinlichkeits-Amplituden addiert werden.
Das ist wegen der meist unbekannten Phasen praktisch nicht möglich. Nähe-
rungsweise kann man die Übergangswahrscheinlichkeiten nach Gleichung Gl.
3.2 über r summieren.

3.1.2 Nachweis
Für den Nachweis der Besetzung von Rydbergzuständen gibt es folgende Me-
thoden:
— Fluoreszenz. Die spontane Übergangsrate zu einem tieferliegenden Zustand
ist proportional zur Aufenthaltswahrscheinlichkeit des Rydbergelektrons im Atom-
rumpf, im klassischen Bild zur Wiederkehrfrequenz auf der elliptischen Bahn.
Also nimmt die Fluoreszenzwahrscheinlichkeit entsprechend
dP
∝ ñ−3
dt
mit wachsender Hauptquantenzahl ab. Die Rydbergatome halten sich eine be-
stimmte durchschnittliche Zeit im Beobachtungsvolumen auf. Die Zahl der in

28
Abbildung 3.1: Coulombpotential mit überlagertem homogenen elektrischen
Feld

dieser Zeit stattfindenden Fluoreszenzereignisse ist proportional zu dP /dt und


zeigt daher die gleiche ñ−3 -Abhängigkeit. Fluoreszenznachweis eignet sich des-
halb besonders für niedrige Hauptquantenzahlen.
Die Fluoreszenzphotonen können mit einer typischen Wahrscheinlichkeit in der
Größenordnung von 10 % nachgewiesen werden.
— Feldionisation. Wenn sich ein Atom in einem homogenen elektrischen Feld
befindet, so ist das Valenzelektron einem Potential nach Abbildung 3.1 unter-
worfen. Zustände oberhalb des Sattelpunkts S sind nicht mehr gebunden und
werden ionisiert. Für Rydbergelektronen mit Energien unterhalb von S gibt es
nur eine vernachlässigbar geringe Wahrscheinlichkeit, den breiten Potentialwall
bei S zu durchtunneln. Daher ist die kritische Feldstärke, oberhalb der ein Ryd-
bergzustand mit Hauptquantenzahl S ionisiert wird, praktisch scharf definiert
und beträgt
1 V −4
Fc = [a.u.] = 32,14 · 109 · ñ (Gl. 3.3)
2 ñ4 m
Das abgespaltene Elektron oder das positive Restion können mit einer Wahr-
scheinlichkeit nahe 1 nachgewiesen werden. Da zur Ionisation höherer Rydber-
gzustände nur leicht erzeugbare niedrigere Feldstärken erforderlich sind, eignet
sich diese Nachweismethode besonders für hohe Hauptquantenzahlen. Sie ist
damit komplementär zum Fluoreszenznachweis.
Durch Variation der Feldstärke hat man ein selektives Nachweisverfahren. Die
Selektivität wird jedoch — besonders bei hohen Hauptquantenzahlen — durch
die thermische Hintergrundstrahlung teilweise aufgehoben, weil Zustände mit
verschiedenem ñ miteinander gemischt werden (vgl. Kap. 2.1.1.). Das führt auch
dazu, daß man zusätzlich Zustände mit niedrigerer Hauptquantenzahl nachwei-
sen kann, als das nach Gleichung Gl. 3.3 mit dem maximalen in der Nachweis-
zone erreichbaren Feld möglich wäre [61]. Will man die Selektivität erhalten, so

29
muß man das Eindringen der Schwarzkörperstrahlung in das Nachweisvolumen
durch allseitige gekühlte Abschirmungen verhindern.
— Optogalvanik. Werden Atome in einer Gasentladung optisch in Rydberg-
zustände angeregt, so ändert sich durch ihre leichte Ionisierbarkeit die elektri-
sche Charakteristik der Entladung. Die hohe Empfindlichkeit dieser Methode
beruht auf der hohen Anzahl teilnehmender Atome. Wegen der thermischen Be-
wegung ist eine dopplerfreie Anregungsart angezeigt. Druckverbreiterung und
-verschiebung führen zu Unsicherheiten.

3.2 Das Blei


In der vorliegenden Arbeit wird über Messungen am Blei berichtet.
Dieses Element ist seit langem ein bevorzugtes Objekt der Spektroskopie, ins-
besondere in Bezug auf die Isotopieverschiebung. Klassische“ Messungen exi-

stieren von [3, 6]. Murakawa & Suwa [8] haben an einer Hohlkathodenentladung
mit Fabry-Pérot-Etalons Hyperfeinstruktur und Isotopieverschiebung zahlrei-
cher Bleilinien aufgelöst. Bei Hüffer [46] finden sich präzisere laserspektrosko-
pische Daten für verschiedene Blei-Zustände im Bereich 0...52.500 cm−1 mit
Fehlerangaben von 3 bis 8 MHz . Erste Messungen an Rydbergzuständen haben
Wood & Andrew [17] im Emissionsspektrum einer Bogenentladung vorgenom-
men. Brown & al. [29] haben aus photographischen Aufnahmen des Absorptions-
spektrums die Wellenlängen von Übergängen zu Zuständen bis ñ ≈ 74 bestimmt.
Sie geben eine Unsicherheit von umgerechnet ca. 2 GHz an, ohne Hyperfeinstruk-
tur und Isotopieverschiebung aufgelöst zu haben.
Optogalvanische Messungen am Blei liegen nicht vor, da das Betreiben einer
stabilen Gasentladung in Bleidampf offenbar Schwierigkeiten bereitet.

3.2.1 Beschreibung des Bleiatoms


Blei (Pb) hat die Ladungszahl Z = 82 . Natürliches Blei ist aus folgenden Isoto-
pen zusammengesetzt:

A m/u Anteil Bemerkungen


204 203,973 1,4 % Lebensdauer > 1,4 · 1017 a
206 205,9745 24,1 %
207 206,9759 22,1 % Kernspin I = 1/2
208 207,9766 52,4 % doppelt magischer Kern

Die Isotopenanteile schwanken je nach Fundort, da die Bleiisotope 206 bis 208
Endprodukte verschiedener natürlich vorkommender radioaktiver Zerfallsreihen
sind.
Ein Auszug aus dem Termschema des Bleis ist in Abbildung 3.2 dargestellt. Die
Grundzustandskonfiguration ist 6s2 6p2 . Das Valenzelektronenpaar 6p2 koppelt
zu 5 Zuständen gerader Parität:

30
Abbildung 3.2: Auszug aus dem Termschema von Blei mit möglichen
Übergängen zu Rydbergzuständen

31
3 3 3 1 1
P0 P1 P2 D2 S0

1 1
 1 3
 1 3
 3 3
 3 3

2 2 0 2 2 1 2 2 2 2 2 2 2 2 0

Der energetisch niedrigste Zustand ungerader Parität (6p7s 3 Po0 ) liegt noch über
den obengenannten, so daß sie metastabil sind (elektrische Dipolstrahlung er-
fordert Paritätswechsel).
Der Grundterm von Pb II ist 6s2 6p 2 Po1/2 und 2 Po3/2 bei 59.820 cm−1 bzw.
73.901 cm−1 . Die relativ große Aufspaltung dazwischen bewirkt, daß Rydbergse-
rien zu den beiden verschiedenen Ionisationsgrenzen nur wenig überlappen. In
der unteren Rydbergserie gibt es daher nur wenige Störer.
Die Hyperfeinstruktur des Ionen-Grundzustands 6s2 6p 2 Po1/2 zeigt eine relativ
große Aufspaltung von ca. 12 GHz . Das beruht auf dem deutlichen Kern-Über-
lapp des p1/2 -Elektrons, das sich im schweren Atom stark relativistisch verhält.
Die Feinstruktur zeigt starke Abweichungen von der LS-Kopplung. Eine annä-
hernde Beschreibung ist in den stärker gebundenen Zuständen durch die jK-
Kopplung, in Rydbergzuständen durch die jj-Kopplung möglich. In Tabelle 3.1
sind die Terme der Rydberg-Konfigurationen 6s2 6pnl in jj- und LS-Kopplung
dargestellt.
Wenn man die Rydbergzustände dicht unter der Ionisationsgrenze bei 59.820 cm−1
spektroskopieren will, muß ein beträchtlicher Energieabstand überbrückt wer-
den. Der Abstand entpricht der Energie von drei Photonen bei etwa 500 nm.
In dieser Arbeit wurden die metastabilen Zustände durch Elektronenstoß in
einer Gasentladung besetzt. Einer davon, 6p2 1 D2 bei 21.458 cm−1 , wurde als
Ausgangszustand gewählt: Davon ausgehend können Rydbergzustände gerader
Parität durch Zwei-Photonen-Übergänge mit einem Farbstofflaser angeregt wer-
den; Rydbergzustände ungerader Parität mit dem frequenzverdoppelten Licht
desselben Lasers. Mit einem von 521 bis 537 nm durchstimmbaren Laser können
Zustände mit 10 < ñ < ∞ angeregt werden.
Welche Rydbergserien (mit j1 = 21 ) können mit Ein-Photon-Anregung von 6p2
1
D2 aus angeregt werden? In den geraden Isotopen (I = 0) sind dies:

1 1 o

1 3 o

1 5 o

1 7 o
6pns 2 2 1 6pns 2 2 1,2 6pns 2 2 2,3 6pns 2 2 3

Diese 6 Serien konvergieren zur gleichen Ionisationsgrenze 6s2 6p1/2 . Wegen der
hohen Energie des 6s2 6p3/2 gibt es in ihnen nur wenige einzelne Störer.
Im ungeraden Isotop 207 (I = 12 ) sind von 6p2 1 D2 (F = 3
2 , 52 ) zusätzlich die
kernspininduzierten Übergänge nach

1 1 o
 
1 7 o
 
1 9 o

6pns 2 2 0 F = 21 , 6png 2 2 4 F = 27 und 6png 2 2 4 F = 72

möglich. Die Serien dieses Isotops konvergieren teils nach 6s2 6p1/2 (F ′ = 0), teils
nach 6s2 6p1/2 (F ′ = 1) (siehe auch Kapitel 4.4.2.).
Für die Anregungswahrscheinlichkeit mit Zwei-Photonen-Übergängen ist die
Existenz geeigneter Stützniveaus entscheidend. In Frage kommen hier

32
Tabelle 3.1: Nomenklatur der Rydbergzustände der Konfigurationen 6pns , 6pnf und 6pnd in LS- (obere) und jj-Kopplung (untere
Hälfte). Höhere Bahndrehimpulse wie bei 6pnd , jedoch erhöhen sich alle L , j2 und J entsprechend.

Rumpfzustand Rydbergelektron

ns np nd
33

6s2 6p 2 Po3/2 1
Po1 , 3 Po2 1
S0 , 3 S1 , 1 P1 , 3 P2 , 1 D2 , 3 D3 1
Po1 , 3 Po0,1,2 , 1 Do2 , 3 Do3 , 1 Fo3 , 3 Fo4
6s2 6p 2 Po1/2 3
Po0,1 3
P0,1 , 3 D1,2 3
Do1,2 , 3 Fo2,3


3 1 o 3 1
 3 3
 
3 3 o

3 5 o
6s2 6p3/2 2 2 1,2 2 2 1,2 , 2 2 0,1,2,3 2 2 0,1,2,3 , 2 2 1,2,3,4

1 1 o 1 1
 1 3
 
1 3 o

1 5 o
6s2 6p1/2 2 2 0,1 2 2 0,1 , 2 2 1,2 2 2 1,2 , 2 2 2,3
1 Zustand 6p1/2 7s (J = 1) bei ca. 35.000 cm−1 ,
4 Zustände 6p1/2 6d (J = 1, 2, 2, 3) bei ca. 46.000 cm−1 .

Da ein optimales Stützniveau bei ca. 40.000 cm−1 liegen müßte, sind die zu er-
wartenden Übergangsraten beschränkt. Eine quantitative Vorhersage der Zwei-
Photonen-Übergangswahrscheinlichkeit ist nicht möglich, da keine Daten für die
Matrixelemente der Übergänge Stützniveau – Rydbergniveau vorliegen.
Neun Rydbergserien gerader Parität sind erreichbar:

1 1
 1 3
 1 5
 1 7
 1 9

6pnp 2 2 0,1 , 6pnp 2 2 1,2 , 6pnf 2 2 2,3 , 6pnf 2 2 3,4 , 6pnh 2 2 4 .

Im ungeraden Isotop sind zusätzlich erreichbar die Hyperfein-Komponenten

1 9
   
6pnh 2 2 5 F = 29 und 6pnh 1 11
2 2 5 F = 29 .

Abbildung 3.3 zeigt im Termschema diejenigen Übergänge, deren Isotopiever-


schiebung aus älteren Messungen mit Genauigkeiten von besser als 8 MHz be-
kannt ist [3, 7, 8, 9, 10, 12, 18, 40, 46, 47, 55]. Die kleinste Fehlerangabe ist
3 MHz. Die Termisotopieverschiebung der beteiligten Zustände kann nur rela-
tiv zueinander angegeben werden. Durch Messung der Isotopieverschiebung der
vom 1 D2 ausgehenden Rydbergübergänge können alle Termisotopieverschiebun-
gen absolut kalibriert werden (vgl. Kap. 2.2.3.).

3.2.2 Abschätzung der Signalintensität


Für eine Vorhersage der zu erwartenden Signalintensität muß zunächst die
Besetzung des metastabilen Zustands 6p2 1 D2 im Atomstrahl bestimmt wer-
den. Das war mit dem vorhandenen Versuchsaufbau auf direktem Wege nicht
möglich. Die einzige Spektrallinie mit bekannter Oszillatorstärke, die mit dem
vorhandenen Laser erreichbar war, ist der Übergang 6p2 1 S0 → 6p8s 3 Po1 bei
520,1 nm (vgl. Tab. 4.1). Damit läßt sich die Besetzung des metastabilen 6p2
1
S0 testen.
Die 208 Pb-Komponente dieser Linie wurde in den Atomstrahl eingestrahlt. Das
laserinduzierte Fluoreszenzlicht wurde mit einer Quarzlinse gesammelt. Hin-
ter einem UV-Filter UG 111 registrierte ein Photomultiplier eine Zählrate von
4500/s .
Zur Interpretation dieses Signals muß geklärt werden, wieviele Pulse pro 208 Pb
6p2 1 S0 -Atom zu erwarten sind. Nach [35] zerfällt der obere Zustand 6p8s 3 Po1
in folgenden Kanälen:
1 Dicke 1 mm

34
Abbildung 3.3: Übergänge im Blei mit bekannter Isotopieverschiebung aus
älteren Messungen

35
λ Bruchteil nichtres. Transm. total

205 nm 0,113 0,139 · 0 = 0


245 nm 0,239 0,295 · 0,005 = 0,0015
263 nm 0,030 0,037 · 0,4 = 0,015
367 nm 0,429 0,529 · 0,8 = 0,423
520 nm 0,189

Σ 1 1 0,4395

Sämtliche Endzustände sind metastabil.


Die eingestrahlte Laserleistung ist so hoch, daß die induzierte Übergangsrate
die spontane weit übertrifft. Man erhält wegen des optischen Pumpens also
genau ein nichtresonantes Photon pro Atom, wobei die Anteile der einzelnen
Frequenzen in der 3. Spalte aufgeführt sind. Die Photonen haben verschiedene
Durchtrittswahrscheinlichkeiten durch das Filter (4. Spalte), so daß sich die Zahl
der transmittierten Photonen in der 5. Spalte ergibt.
Für alle Photonen gleich sind folgende Faktoren:
— das Atom kreuzt den dünneren Laserstrahl (Überlapp) 0,3
— das Photon trifft auf die Linse (Raumwinkel) 0,029
— es tritt durch 8 Oberflächen (Transmission) 0,968
— es löst einen Puls aus (Quanteneffizienz) 0,25
Das Produkt aller Faktoren (= 6,9 · 10−4 ) ist die gesuchte Zahl der Pulse pro
208
Pb 6p2 1 S0 -Atom. Bei einer beobachteten Zählrate von 4500/s schließt man
auf einen Strom von 6,5 · 106 /s solcher Atome im gesamten Atomstrahl.
Wie kann man von der Besetzung des 1 S0 auf die des 1 D2 schließen? Die metasta-
bilen Zustände werden durch Zerfälle höherer, durch Elektronenstoß nichtreso-
nant angeregter Zustände besetzt. Unter dieser Annahme muß die Metastabilen-
Besetzung annähernd proportional zur Gesamtintensität aller von oben einmün-
denden Linien im Emissionsspektrum sein. Diese Summe von Intensitäten ist
nach Meggers & al. [14] für das 1 S0 12,5 , für das 1 D2 550,6 . Die Intensität des
1
D2 läßt sich also auf 6,5 · 106 · 550,6/12,5 = 2,9 · 108 Atome/s abschätzen.
Zur Bestimmung des erwarteten rydbergspektroskopischen Signals bei Ein-Pho-
ton-Übergängen benötigt man die Übergangswahrscheinlichkeiten zu hohen n.
Lotrian [35] gibt unter anderem Aik für i ∈ {6p2 . . .} und k = 6p6d 3 Fo2 an. Mit
einem Phasenraumfaktor (= ν 3 ) und einem Überlappfaktor (= ñ−3 ) können die
Aik auf k = 6p45d 3 Fo2 hochgerechnet werden:

Zustand k : 6p6d 3 Fo2 6p45d 3 Fo2


Lage: 45443 cm−1 59757 cm−1
ñ : 2,76 41,79
3
Aik i = P1 : 97,7 k/s 73,8 /s
i = 3 P2 : 37,4 M/s 30,3 k/s
i = 1 D2 : 1,23 M/s 1,44 k/s
P
Aik : 38,7 M/s 31,8 k/s

36
Bei einer für den verwendeten Laser typischen Breitbandanregung mit
500 µW/5 MHz und einer Wechselwirkungszeit, die 1 mm Flugstrecke bei typi-
schen 375 m/s entspricht, hat man nach Gleichung Gl. 3.1 eine Anregungswahr-
scheinlichkeit von 1,45 · 10−3 . Bei einem Laserstrahl, der 2/3 des Atomstrahls
schneidet, und der oben abgeschätzten 1 D2 -Besetzung hat man also 2,8 · 105
Rydbergübergänge pro Sekunde. Nach einer apparativ bedingten Flugstrecke
von 12 mm werden sämtliche dort ankommenden Rydbergatome durch Ionisati-
on nachgewiesen. Diese Strecke entspricht der Strahlungslebensdauer des 6p45d
3 o
F2 von 31,4 µs, so daß 1/e der angeregten Atome, das sind 1 · 105 /s , zum
Nachweis gelangen.
Trotz der vielen Unsicherheiten bei der Herleitung dieses Werts, die schätzungs-
weise einen Faktor 5 ausmachen können, war 105 /s die maximale beobachtete
Zählrate bei n = 45.
Eine Vorhersage der Signalstärke für Zwei-Photonen-Spektroskopie ist nach dem
in Kapitel 3.1.1. gesagten selbst größenordnungsmäßig nicht möglich.
Die Linienbreite der Rydbergübergänge wird bei kleinen Hauptquantenzahlen
n durch die natürliche Linienbreite bestimmt; bei mittleren n durch die Laser-
breite und den Dopplereffekt aufgrund der Atomstrahldivergenz; und bei hohen
n durch die Kopplung der Rydbergzustände durch die Schwarzkörperstrahlung2
(siehe auch Kap. 2.1.1.). In unserem Beispiel der 6pnd 3 Fo2 -Serie, bei einer La-
serlinienbreite von ca. 5 MHz und einer etwa gleichgroßen Dopplerbreite, ist für
n ≤ 13 die natürliche Linienbreite dominant. Auf eine quantitative Berechnung
des Einflusses thermischer Strahlung ist verzichtet worden.

3.3 Versuchsaufbau
Die hier vorgestellten Messungen sind an einem Aufbau gemacht worden, der
im wesentlichen aus einem Laserspektrometer und einer Atomstrahlapparatur
besteht. Abbildung 3.4 zeigt eine schematische Übersicht.

3.3.1 Das Laserspektrometer


Als Pumplaser für den Farbstofflaser dient ein Argon-Ionen-Laser Modell Innova
100-20 UV der Firma Coherent mit bis zu 1,8 W Ausgangsleistung im Dauer-
strichbetrieb bei 457,9 nm (Übergang 4p 2 So1/2 → 4s 2 P1/2 in Ar+ ). Er pumpt
einen Farbstoff-Ringlaser [52], der im Ein-Moden-Betrieb läuft. Der Farbstoffla-
ser kann auf einen externen Referenzresonator stabilisiert werden, wurde jedoch
für die vorliegenden Messungen freilaufend betrieben.
Als Laserfarbstoff wird Coumarin 510 (Lambda Physics LC 5100) verwendet.
Coumarin 510 ist für cw-Emission im Bereich 495...565 nm spezifiziert, mit einer
Effizienz von 20 % und einer Stabilität von 100 Wh. Nach eigenen Erfahrungen
zersetzt sich der Farbstoff jedoch auch ohne Lichteinwirkung, wenn er sich in
Lösung befindet. Lösungsmittel ist Äthylenglykol mit geringem Anteil an Ben-
zylalkohol. Mit frischem Farbstoff sind bei 1,4 W Pumpleistung 120 mW single-
2 Sachlich falsch lt. Anm. im Arbeits-Druckexemplar

37
Ar+ -Laser

457,9 nm

?
Farbstoff-
Laser He-Ne-Laser
(Coumarin 510)

- Referenz-
Monitor Wellenlänge
510. . . 545 nm

?
- λ-Meter

?
ν → 2ν

?
Ionisations- Atome (z.T.
oder metastabil) Atom-
Fluoreszenz-  strahl-
Modul quelle

Signal
?
Nachweis-
Elektronik

Abbildung 3.4: Blockdiagramm des Versuchsaufbaus

38
mode-Ausgangsleistung leicht erreichbar; Leistungen um 80 mW sind über einen
Zeitraum von ca. 50 Betriebsstunden zu halten.
Ein konfokales Fabry-Pérot-Etalon mit einem freien Spektralbereich von 1,5 GHz
und einer Auflösung von ca. 10 MHz dient als Monitor der Laserfrequenz-Ver-
stimmung. Die absolute Frequenz wird mit einem digitalen Wellenlängenmesser
(Lambdameter) vom Michelson-Typ bestimmt. Seine Genauigkeit von 50 MHz
resultiert aus dem Digitalisierungsfehler von 30 MHz und dem Fehler in der
Wellenlängenreferenz. Eine Beschreibung des Lambdameters befindet sich in
[54].
Die Referenzwellenlänge stammt aus einem Helium-Neon-Laser mit extrem kur-
zem Resonator (Modenabstand 1,36 GHz). Bei einer Gesamtbreite des Verstär-
kungsprofils von ca. 1,9 GHz läuft er entweder in einem oder in zwei Moden.
Erfahrungsgemäß sind aufeinanderfolgende Moden zueinander senkrecht linear-
polarisiert. Dabei ist die Lage der Polarisationsebenen eine apparative Konstan-
te.
Durch den Regelkreis in Abbildung 3.5 wird einer der Moden auf kleiner Inten-
sität am Rand des Verstärkungsbereichs gehalten; dadurch ist auch die Frequenz
des anderen Modes, auf den nahezu die gesamte Ausgangsleistung (0,5 mW)
entfällt, relativ zum Verstärkungsprofil stabilisiert. Dieser intensive Mode wird
als Referenz für das Lambdameter genutzt.
Die Merkmale des Regelkreises sind:
— Regelgröße = Intensität des Nebenmodes
— Reglertyp = Zwei-Punkt-Regler
— Stellglieder = Magnetventil, Kühlluftstrom
— Stellgröße = Resonatorlänge (über Wärmeausdehnung).
Die Wanderung der Frequenz aufgrund der Zweipunktregelung beträgt weniger
als 20 MHz (Abb. 3.6). Die Langzeitstabilität ist während der Messungen über
mehrere Monate anhand atomarer Resonanzlinien kontrolliert worden und ist
besser als 40 MHz.
Die bei Ein-Photon-Übergängen erforderliche Frequenzverdopplung des Laser-
lichts geschieht in einem Ammonium-Dihydrogen-Phosphat-(ADP)-Kristall. Die
Phasenanpassung zwischen Grund- und Oberwelle erfolgt durch Temperaturab-
stimmung, bei einem Strahlverlauf senkrecht zur optischen Achse. Von -115◦ C
bis +120◦ C lassen sich Grundwellen von 490 nm bis 550 nm frequenzverdoppeln.
Die Intensität der Oberwelle ist proportional zum Quadrat der Grundwellen-
Leistungsdichte. Die Effizienz als Quotient aus Ober- und Grundwellenleistung
wächst also linear mit der eingestrahlten Leistungsdichte. Zur Erhöhung der
Effizienz befindet sich daher der Verdopplerkristall im Fokus eines passiven“

Ringresonators (Abb. 3.7), der in Resonanz mit der Grundwelle steht. Die re-
sonatorinterne Leistung ist dabei um bis zu einem Faktor 17 gegenüber der
eingekoppelten Leistung überhöht. Bei 80 mW eingekoppelter Grundwellenlei-
stung werden in ADP typischerweise UV-Leistungen von 0,5 mW erreicht.
Eine Regelung stabilisiert die Temperatur des Kristalls mit einer relativen Ge-
nauigkeit von 0,01 K. Resonator und Temperaturregelung werden eingehend in
[52] beschrieben.
Der passive Resonator wird wie folgt auf Resonanz mit der Grundwelle stabili-
siert (vgl. [38]):

39
Abbildung 3.5: Regelung des Referenz-He-Ne-Lasers

Abbildung 3.6: Zeitschema der Regelung

40
Abbildung 3.7: Der Verdopplerresonator (siehe Text)

Wegen der Brewsterflächen im Resonator findet Resonanz nur für p-Polarisation


(0◦ ) statt. Beim Durchlaufen der Resonanz nimmt die am Einkoppelspiegel re-
flektierte Intensität ein Minimum an (dessen Betrag von Einkoppelgrad und
Modenanpassung abhängt), während sich die Phase des Reflexes um 180◦ ver-
schiebt. Zur Beobachtung der Phasenlage wird ein geringer Anteil von s-Polarisation
(90◦ ) miteingekoppelt, was durch leichte Polarisationsdrehung (≈ 5◦ ) des Ein-
gangsstrahls erreicht wird. Der konstante s-Reflex überlagert sich mit dem re-
sonanzabhängigen p-Reflex zu einem elliptisch polarisierten Strahl, dessen Zir-

kularität“ durch den Aufbau nach Abbildung 3.7 nachgewiesen wird. Die Optik
wird so justiert, daß das Dispersionssignal symmetrisch wird und seine Nullstelle
mit dem Reflexionsminimum zusammenfällt. Mit dem so gewonnenen Disper-
sionssignal kann man über einen Proportional-Integral-Regler (PI) die Resona-
torlänge auf die Resonanz mit der Grundwelle nachstimmen.

3.3.2 Die Atomstrahlapparatur


Die Apparatur besteht aus einer Vakuumkammer aus drei Bauteilen (Modulen):
Zuunterst das Atomstrahl-Modul, das einen senkrecht nach oben gerichteten
Atomstrahl mit Metastabilen-Besetzung erzeugt. Das Fluoreszenz-Modul und
das Ionisations-Modul schließen sich wahlweise oder gemeinsam nach oben an.
Die Module sind durch Zwischenböden voneinander getrennt. In die Bodenplat-
ten können Blenden mit Aperturen von 1 mm oder 3 mm eingesetzt werden, um
den Atomstrahl zu kollimieren. Verwendet worden sind verschiedene apparative
Konfigurationen mit Kollimationswinkeln um 10−2 rad .
Eine Turbomolekularpumpe mit einem nominalen Saugvermögen von 145 ℓ/s
(Leybold Typ Turbovac 150) erzeugt ein Vakuum von 1·10−6 torr (1 torr =

41
133 Pa) bei ruhender Apparatur und von 2...4·10−6 torr bei laufendem Atom-
strahl.
Die Apparatur mit Ausnahme des Fluoreszenz-Moduls wurde im Rahmen dieser
Arbeit aufgebaut.
Die Nachweiselektronik wird am Ende dieses Kapitels beschrieben.

— Atomstrahl-Modul (siehe Abbildung 3.8):


Im Mittelpunkt dieser Kammer steht ein zylindrischer Tiegel (T) aus Graphit,
der mit dem zu verdampfenden Element gefüllt ist. Er ist elektrisch und ther-
misch isoliert aufgestellt. Seine Außenmaße sind 24 mm Durchmesser und 32 mm
Höhe bei einer Wandstärke von 2,5 mm. An seiner Oberseite befindet sich ein
Schraubdeckel mit einem zentralen Austrittsloch von 3 mm Durchmesser. Das
Innenvolumen beträgt ≈ 7 cm3 , sollte jedoch für einen störungsfreien Betrieb
maximal zu 80 % gefüllt werden. Dicht über dem Tiegeldeckel ist eine Wendel
aus Wolframdraht (W) angebracht. Der 0,4 mm starke Draht ist zu einer ke-
gelförmigen Spirale gewickelt, auf deren Achse der Atomstrahl läuft. Die äuße-
ren Windungen liegen dichter am Tiegel als die inneren. Um Tiegel und Wendel
herum befindet sich ein wassergekühltes zylindrisches Hitzeschild aus Kupfer
(H) mit Innendurchmesser 55 mm . Durch seine offene Unterseite läuft ein 30 mm
breiter Steg, auf dem der Tiegel befestigt ist; der verbleibende Querschnitt dient
zum Abpumpen. An seiner Oberseite ist ein Deckel mit einem 2 mm -Loch für
den Atomstrahl. Der gesamte Tiegelaufbau ist an einem Seitenflansch (F) der
Vakuumapparatur befestigt, in dem sich auch sämtliche Kühlwasser- (K) und
Stromdurchführungen für die Atomstrahlerzeugung befinden. Auf diese Weise
kann er zu Wartungszwecken leicht ausgebaut werden.
Ein Atomstrahl mit Metastabilen-Besetzung wird auf folgende Weise erzeugt:
Die Wolframwendel wird auf ein Potential nahe Masse gelegt und mit 11,5...12 A
Gleichstrom geheizt (Netzgerät Philips Typ 115172). Der Tiegel wird auf +250...
+300 V gelegt (Netzgerät Heinzinger Typ TN 300-600). Es fließt ein Emissi-
onsstrom von ca. 0,2 A, der den Tiegel aufheizt. Mit zunehmender Tempera-
tur entsteht über dem Tiegel ein stark divergenter Atomstrahl mit steigendem
Dampfdruck. Der freien Elektronenemission wird eine stärker werdende Gas-
entladung überlagert, und der Emissionsstrom steigt bei konstant gehaltener
Tiegelspannung. In dieser Gasentladung werden metastabile Zustände besetzt.
Für einen stabilen Betrieb wird eine Stromregelung für die Entladung verwendet:
Sinkt die Tiegeltemperatur ab, verringert sich der Dampfdruck, und eine höhere
Spannung ist zur Aufrechterhaltung des Stroms erforderlich; damit steigt aber
auch die Leistung der Entladung, die den Tiegel weiter aufheizt.
In den vorliegenden Experimenten mit Blei wurde stabiler, selbstregelnder Be-
trieb bei Strömen von 0,6...1,5 A und resultierenden Spannungen von 70...150 V
erreicht. Die Tiegeltemperatur konnte wegen des elektrischen Potentials am Tie-
gel nicht gemessen werden. Sie dürfte im Bereich 900...950◦ C gelegen haben,
entsprechend Dampfdrücken von 0,3...0,6 torr .

— Fluoreszenz-Modul:
Dieses Bauteil wurde von der ABMR-LIRF-(atomic beam magnetic resonance
detected by laser induced resonance fluorescence)-Apparatur [43] unverändert

42
43

Abbildung 3.8: Atomstrahl-Modul. Elektrische Verbindungen nicht gezeichnet. Erläuterung siehe Text.
entnommen. Es dient der Registrierung des Fluoreszenzlichts, das vom Kreu-
zungspunkt eines Atomstrahls und eines Laserstrahls ausgeht. Es besitzt je ein
Streulicht-unterdrückendes Blendensystem für den Ein- und Austritt eines La-
serstrahls. Dieser kreuzt den Atomstrahl rechtwinklig im Brennpunkt eines in-
nen verspiegelten Halbellipsoiden, welcher vier Durchtrittsbohrungen für Atom-
und Laserstrahl besitzt. Der äußere Brennpunkt liegt in einem Austrittsfenster
der Apparaturwand. Das dort austretende Fluoreszenzlicht wird mit einem Se-
kundärelektronenvervielfacher (Photomultiplier) nachgewiesen. Etwa 75 % des
Raumwinkels um die Wechselwirkungsregion kann registriert werden. Der Pho-
tomultiplier (EMI Typ 9635 QB) kann gekühlt werden, wodurch seine Dunkel-
rate auf unter 300/s herabgesetzt wird. Seine Quanteneffizienz ist > 20 % im
Bereich 180...470 nm und > 5 % bis 570 nm .

— Ionisations-Modul (siehe Abbildung 3.9):


Hier findet die Anregung der Atome im Schnittpunkt zweier orthogonaler Boh-
rungen (für Atomstrahl (A) und Laserstrahl (L) ) in einem Graphitquader (Q)
statt. Der Quader ist 20·20·10 mm3 groß und von einer 0,1 mm starken µ-Metall-
Folie umgeben. Der mit dem µ-Metall ummantelte Quader ist bei ca. 1100◦ C im
Vakuum ausgeheizt worden. Auf diese Weise werden elektrische und magnetische
Felder weitgehend abgeschirmt. Nach Verlassen des Quaders treten die Atome
in ein transversales elektrisches Feld, das seine maximale Stärke 12 mm hinter
der Anregungszone erreicht. Das Feld wird von zwei kalottenförmigen Elektro-
den (E) mit 6 mm Abstand erzeugt, von denen die Anode ein feinmaschiges
Drahtnetz ist. Die Elektroden werden mit Spannungen bis 600 V betrieben, wo-
mit sich entsprechend Gleichung Gl. 3.3 Rydbergzustände mit ñ ≥ 24 ionisieren
lassen. Die bei der Feldionisation freiwerdenden Elektronen treten durch das
Drahtnetz und gelangen in den dahinterliegenden Elektronenvervielfacherkanal
(Channeltron, (C) ).
Das Channeltron (Valvo Typ X 919 BL) ist ein spiralförmig gebogenes Glasröhr-
chen von 4 mm Außendurchmesser und ca. 150 mm Länge mit einem trich-
terförmig aufgeweiteten äußeren Ende und einem geschlossenen inneren Ende.
Auf seiner Innenseite ist eine elektrische Widerstandsschicht aufgebracht, die
über die gesamte Rohrlänge einen Widerstand von 600 MΩ aufweist. Über die
Enden des Channeltrons wird eine Spannung von 3...3,5 kV angelegt. In den
Eintrittstrichter (= Kathode) einfallende geladene Teilchen lösen in der Wider-
standsschicht eine Elektronenkaskade aus, die zum hinteren Ende (= Anode) hin
anwächst und dort einen Strompuls von 2·108 Elementarladungen bewirkt. Der
Nulleffekt des Channeltrons beträgt bei einer Diskriminatorschwelle von 10 %
der normalen Pulshöhe typischerweise nur 0,15 Impulse pro Sekunde.
Die gesamte Anordnung ist auf die Endplatte (P) eines Flüssigstickstoff-Tanks
montiert und gegen direkten (unreflektierten) Strahlungseinfall abgeschirmt.
Dadurch werden Effekte der thermischen Hohlraumstrahlung unterdrückt.
Um Untergrundzählraten, die bei Metastabilen-Besetzung auftraten (siehe Kap.
4.1), zu vermeiden, ist zwischen Drahtnetz und Channeltron eine 180◦ -Ablenkung
für die Elektronen eingebaut worden (hier nicht abgebildet). Von der Bauart
gleicht sie dem D“ eines Zyklotrons. Damit wird eine Übersteuerung des Chan-

neltrons verhindert.
Zur Erhöhung der Laser-Leistungsdichte für Zwei-Photonen-Übergänge kann ein

44
45

Abbildung 3.9: Ionisations-Modul. Elektrische Verbindungen nicht gezeichnet. Erläuterung siehe Text.
Abbildung 3.10: Schaltung von Ionisationsfeld und Channeltron

konfokaler optischer Resonator in das Ionisations-Modul eingesetzt werden. Sei-


ne optische Achse fällt mit dem Laserstrahl, sein Fokus mit dem Anregungsort
zusammen. Der Resonator ist aus Zerodur aufgebaut und temperaturstabilisiert.
Der gesamte hier beschriebene Aufbau hängt am oberen Apparaturdeckel und
ist daher leicht zugänglich.

— Nachweiselektronik:
Das hintere Ende des Channeltrons liegt auf einem Potential von +3...+3,5 kV .
Hier fällt das Meßsignal in Form von negativen Pulsen an. Zur Auskopplung
dieser Pulse und zur symmetrischen Einkopplung der Ionisationsspannung dient
die Schaltung nach Abbildung 3.10 .
Das Signal wird über drei Kondensatoren stufenweise auf Erdpotential übert-
ragen. Die antiparallel geschalteten Dioden dienen der Spannungsbegrenzung,
um den nachgeschalteten Vorverstärker zu schützen. Wenn man den Signalaus-
gang der Schaltung mit einem Widerstand von 1 kΩ belastet, erhält man dort
typischerweise Pulse mit einer Amplitude von −100 mV und einer Dauer von
100 ns .
Die gemessenen Untergrundzählraten des Channeltrons betragen ohne Ioni-
sationsfeld 0,01/s und mit 600 V Ionisationsspannung 0,2/s (jeweils 3 kV Be-
triebsspannung, Vakuum 2·10−6 torr ). Die maximale beobachtbare Zählrate be-
trägt kurzfristig 1,6·106 /s . Wenn das Channeltron Ladungsträger-Strömen die-
ser Größenordnung oder mehr ausgesetzt wird, ist ein paralytischer Effekt zu be-
obachten: Die Pulshöhe ist momentan stark vermindert und in schweren Fällen

46
nicht mehr nachweisbar. Die vollständige Erholung kann mehrere Stunden dau-
ern.
Zwei potentialfreie Netzgeräte liefern die Betriebsspannung des Channeltrons
(Heinzinger Typ HN 10000-5 oder Knott Typ NSHV-3,5) und die Feldionisati-
onsspannung (Heinzinger Typ HN 1200-01 oder Typ HN 600-025).
Die aus dem Channeltron oder Photomultiplier stammenden negativen Pulse
werden in einem Vorverstärker (LeCroy Typ VV 100 B ) um 20 dB verstärkt
und einem Diskriminator (Ortec Typ 436) zugeführt. Daran angeschlossen sind:

— ein digitaler Frequenzzähler (FU 7226) zum Ablesen der Zählrate;

— ein analoges Ratemeter (Ortec Typ 449), dessen Ausgangssignal ein aku-
stisches Signal steuert und zur Dokumentation der Signalstärken von ei-
nem YT-Schreiber aufgezeichnet wird;

— ein digitaler Zähler (Ortec Typ 770), der eine Schnittstelle zu einem com-
putergesteuerten Meßwerterfassungssystem besitzt.

47
Kapitel 4

Meßdaten

4.1 Untergrund-Zählrate
Der Betrieb des Blei-Atomstrahls mit Besetzung metastabiler Zustände führte
zu Untergrund-Zählraten, die Maßnahmen zu ihrer Unterdrückung notwendig
machten.
Im Falle des Fluoreszenznachweises gab es folgende Zählraten:
• Eigenaktivität des gekühlten Photomultipliers 300/s
• Streuung von 400 µW eingestrahltem UV-Licht 200/s
• Leuchten der Tiegelentladung 1,5 · 105 /s
Die Atomstrahlblende mit Durchmesser 3 mm wurde daraufhin durch ein drei-
stufiges System aus geschwärzten 2 mm -Blenden ersetzt. Der Untergrund konnte
so auf 2,5...3·104 /s reduziert werden.
Beim Ionisationsnachweis ohne 180◦ -Ablenkung vor dem Channeltron (vgl. Kap.
3.3.2.) war die Untergrundaktivität so stark, daß das Channeltron vollständig
paralysiert wurde. Die Ursache des Untergrunds konnte nicht zufriedenstellend
geklärt werden. Mögliche Effekte sind:

— Ionen im Atomstrahl;

— Stöße metastabiler Atome untereinander oder mit Restgasteilchen, bei de-


nen ein metastabiles Atom deaktiviert und der Stoßpartner ionisiert wird;

— Abregung metastabiler Atome an Oberflächen unter Aussendung eines


Ions oder Elektrons;

— Rydbergatome im Atomstrahl;

— Anregungsprozesse durch das Entladungsleuchten.

Verschiedene Untersuchungen zur Klärung des Effekts und zu seiner Unter-


drückung sind vorgenommen worden. Die Abhängigkeit vom räumlichen Auf-
bau und von der Stärke und Polarität des Ionisationsfeldes wurde gemessen.
Elektrische und magnetische Felder zur Filterung von Ladungsträgern aus dem

48
Atomstrahl brachten keine Verbesserung. Eine schlüssige Interpretation der vor-
liegenden Meßwerte erscheint zur Zeit ohne weitergehende Untersuchungen nicht
möglich.
Der Einbau der 180◦ -Ablenkung zwischen Gitterelektrode und Channeltron, die
auf das Potential der gegenüberliegenden (massiven) Elektrode gelegt wurde,
reduzierte die Atomstrahl-Untergrundzählrate auf ca. 3 · 104 /s .
Verstreute Anteile des Anregungslichts bei 260 nm bewirken auf den verschie-
denen Oberflächen in der Nachweisregion einen photoelektrischen Effekt. Dieser
führt zu einer weiteren typischen Zählrate von 104 /s .
Bei den spektroskopischen Messungen wurden Signale mit Stärken von 103 /s bis
4 · 105 /s beobachtet. Angesichts dieser Zählraten wird für zukünftige Messungen
eine weitere Reduktion des Untergrunds angestrebt.

4.2 Ablauf der Messungen


Rydbergzustände des Bleis mit ungerader Parität wurden über Ein-Photon-
Übergänge durch den frequenzverdoppelten Farbstofflaser angeregt. Sowohl der
Fluoreszenznachweis als auch der Ionisationsnachweis fanden Anwendung.
Vorhersagen für einzelne Übergangsfrequenzen wurden aus den Termlagen der
Rydbergzustände aus [29] berechnet. Übergänge zu dort nicht verzeichneten
Rydbergserien (z. B. mit J = 3 ) wurden durch Absuchen verschiedener Fre-
quenzintervalle gefunden.
Das Auffinden einer Resonanz äußert sich in einer erhöhten Photomultiplier-
bzw. Channeltron-Zählrate. Die Zunahme der Zählrate ist ein Maß für die In-
tensität des Übergangs und wird vom YT-Schreiber aufgezeichnet. Die zu einem
Übergang gehörende Farbstofflaserfrequenz (Grundwelle) wurde mit dem Lamb-
dameter gemessen. Zur Vermeidung von Fehlmessungen wurden jeweils minde-
stens zwei Messungen gemacht. Danach wurde die Konstanz der Laserfrequenz
anhand des Signals überprüft. Die Meßfrequenz wurde an der entsprechenden
Stelle auf dem Schreiberpapier notiert.
Auf diese Weise wurden mit dem Fluoreszenznachweis 359 Frequenzen gemessen
mit effektiven Hauptquantenzahlen von 13 bis 44 . Mit dem Ionisationsnachweis
waren es weitere 300 Frequenzen im Bereich 21 ≤ ñ ≤ 64 . Eine Auflistung der
Meßfrequenzen findet sich im Anhang (Kap. 6.2.).
Bei höheren effektiven Hauptquantenzahlen (ab etwa ñ = 50 aufwärts) traten
zunehmend experimentelle Schwierigkeiten auf:

— Die Signalstärke ging wegen der abnehmenden Übergangswahrscheinlich-


keit zurück.
— Die Linienbreite nahm zu, bis zu 200 MHz wurden beobachtet; Gründe
dafür sind die Zustandsmischung durch Hohlraumstrahlung (siehe Kap.
2.1.1.) und die mit ñ zunehmenden Aufspaltungen durch Zeeman- und
Stark-Effekt.
— Die Signalstärke wurde empfindlich abhängig von der Lage des Laser-
strahls, so daß die Rückstellgenauigkeit des höhengeregelten Lasertischs

49
nicht mehr ausreichte. Das liegt vermutlich daran, daß an bestimmten Or-
ten erzeugte Rydbergatome durch parasitäre elektrische Felder bereits vor
der Nachweiszone ionisiert werden, und die Elektronen dadurch nicht ins
Channeltron gelangen.

— Die Lage der Resonanzfrequenzen wurde vom Schnittwinkel von Atom-


und Laserstrahl abhängig; sie verschob sich bei leicht gegenläufigen Strah-
len zu höheren Frequenzen, also umgekehrt zum Dopplereffekt. Dieser Ef-
fekt ist noch unverstanden.

Aus den hier aufgezählten Erscheinungen resultiert die Begrenzung des Meßbe-
reichs nach oben.
Die Absolutgenauigkeit des Lambdameters im Frequenzbereich des Farbstoff-
lasers wurde mit Hilfe einer Jod-Absorptionszelle überprüft. Für den Jodüber-
gang Nr. 2924 im Jodatlas“ [33], der mit (19193,0456±0,0005) cm-1 (entspricht

(575.393.032 ± 15) MHz ) angegeben ist, zeigte das Lambdameter (575.393.105 ±
60) MHz , das sind (73 ± 60) MHz zuviel. Die Diskrepanz beruht auf einem Aus-
wechseln der Helium-Neon-Laserröhre nach der letzten Frequenzeichung. Die
Konstanz der Meßresultate des Lambdameters wurde wiederholt kontrolliert.
Sie war über den gesamten Zeitraum der Messungen besser als 40 MHz .
Die Meßdaten wurden um 73 MHz nach unten berichtigt.

4.3 Messungen an Valenzzuständen


Teils im Rahmen der Rydbergmessungen dieser Arbeit, teils im Rahmen der
ABMR-LIRF-Messungen am Institut für angewandte Physik, wurden auch Über-
gänge zwischen Valenzzuständen (niedriger Hauptquantenzahl) spektroskopiert.
Die Ergebnisse dieser Messungen sollen der Vollständigkeit halber hier auf-
geführt werden (Tabelle 4.1).

4.4 Auswertung der Rydberg-Messungen


4.4.1 Klassifikation
Es wurden 6 Rydbergserien beobachtet, deren effektive Hauptquantenzahlen
die ungefähren Mantissen 0,17 , 0,78 , 0,80 , 0,81 , 0,82 und 0,99 besitzen. Jede
Linie“ besteht aus mehreren Komponenten, nämlich aus je einer für die Isotope

204 , 206 und 208 (immer mit gleichen Abständen und Intensitätsverhältnissen),
und drei bis vier Hyperfein-Komponenten des Isotops 207 . In der folgenden
Skizze sind die relativen Intensitäten dieser Komponenten dargestellt (die obere
Aufspaltung kann invertiert sein):

50
Tabelle 4.1: Ergebnisse der Messungen an Valenzzuständen (Frequenzen in MHz). Werte für A(unten) aus [64] (effektiver A-Faktor). Die
Meßwerte bei 722,9 nm stammen aus [65] (außer A(unten)), worin sich ein Auswertefehler befindet. Hier sind die Ergebnisse
einer Neuauswertung aufgelistet.

λ/nm Übergang (cm−1 ) ν(208 Pb) ∆ν(207) ∆ν(206) ∆ν(204) A(unten) A(oben)

6p2 1 D2 → 6p7s 3 Po1 (35287)


51

722,9 1658 (30) 2684 (40) 5053 (70) 609,810 (2) 8700 (110)
2 1 3
520,1 6p S0 → 6p8s Po1 (48687) 576.204.545 (70) 1290 (45) 2090 (45) 3951 (45) 0 6073 (30)
287,3 6p2 3 P2 → 6p6d 3 o
F2 (45443) 939 (17) 1509 (17) 2850 (18) 6505,149 (2) 3092 (10)
265,7 6p2 3 P1 → 6p6d 3 o
F2 (45443) 1.127.936.672 (140) 914 (90) 1468 (90) −2390,976 (3) 3105 (35)
261,42 6p2 3 P1 → 6p6d 3 o
D2 (46061) 1.146.454.026 (140) 882 (90) 1412 (90) 2598 (90) −2390,976 (3) −1716 (35)
261,37 6p2 3 P1 → 6p6d 3 o
D1 (46068) 1.146.682.006 (140) 1068 (90) 1592 (90) 3072 (90) −2390,976 (3) −3027 (60)
F = J + 12
J =1 J =2 J =3
F = J − 12
5 9 1 1 9 14 1 1 14 20
1 F = 5/2
D2
F = 3/2

In vier der sechs Serien wurde die Hyperfeinstruktur vollständig beobachtet,


so daß der Gesamt-Hüllendrehimpuls J hier eindeutig zu bestimmen ist. Durch
Vergleich von ñ und J können die Serien den Klassifikationen früherer Autoren
zugeordnet werden. Eine Zusammenstellung findet sich in Tabelle 4.21 .
Von den 659 gemessenen Frequenzen konnten 588 eindeutig als Komponente
eines Übergangs bestimmt werden. Die nichtzugeordneten Frequenzen liegen
hauptsächlich im Bereich ñ > 40 , wo das Spektrum sehr dicht und komplex ist.
Die Zuordnungen sind im Anhang (Kap. 6.2.) aufgeführt.

4.4.2 Isotopieverschiebung und Hyperfeinstruktur


Die Isotopieverschiebung zwischen den geraden Isotopen 204 , 206 und 208 ist an
jedem gemessenen Rydbergübergang leicht zu beobachten. Sie ist innerhalb der
Meßgenauigkeit in allen gemessenen Rydbergserien konstant (ausgenommen in
der Nähe eines 6p3/2 -Störers) und kann daher gleich der Isotopieverschiebung
des Ions gesetzt werden. Der normale Masseneffekt zwischen den Isotopen 206
und 208 ändert sich von ñ = 12 bis ñ = ∞ nur um 0,5 MHz . Eine Mittelung der
Isotopieverschiebung jeweils über alle gemessenen Paare ergibt
1
∆204, 208 ν D2 , ∞ = 3827 (10) MHz
1
∆206, 208 ν D2 , ∞ = 2026 (6) MHz

Die Streuung der Einzelwerte entspricht der Meßungenauigkeit. Die hier ange-
gebenen Fehler sind die Fortpflanzung der Meßfehler auf den Mittelwert.
Eine Bestimmung der Isotopieverschiebung des Isotops 207 ist auf diese Wei-
se nicht möglich; zunächst muß die Hyperfeinstruktur dieses Isotops analysiert
werden.
Die Hyperfeinstruktur des Ausgangszustands 1 D2 ist bekannt [22, 64]. So können
zunächst alle Übergangsfrequenzen des 207 Pb auf den Schwerpunkt des 1 D2 um-
gerechnet werden. Die Aufspaltung der Rydbergzustände gehorcht der Formel
Gl. 2.18 . Da in ihr j1 und j2 vorkommen, gilt sie für den Fall einer jj-Kopplung.
Wenn man den Rydbergserien die Bezeichnungen (j1 j2 )J wie in der letzten Spal-
te von Tabelle 4.2 zuordnet, ergeben sich treffende Vorhersagen für die Hyperfe-
instruktur. Das bestätigt, daß die Zuordnung korrekt ist. j1 und j2 sind gute

Quantenzahlen“, es liegt also ziemlich reine jj-Kopplung vor.
1 Smtliche hier aufgeführten Zustände haben ungerade Parität. Auf die Kennzeichnung der

Parität in den Zustandsbezeichnungen wird hier und im folgenden verzichtet.

52
Tabelle 4.2: Klassifikation der beobachteten Rydbergserien bei verschiedenen Autoren

Wood &
δ≈ Moore & al. [13] Brown & al. [29] hier
Andrew [17]
  
4,83 ns 3 P1 ns 21 12 1 ns 1 1
2 2 1 ns 1 1
2 2 1
   
3,22 nd 3 F2 (n ≤11) nd 12 25 2 (n ≤13) nd 1 5
2 2 2 (n ≤11) 
o 1 3
* (J = 2 )A’ (n ≥13) nd 2 2 2 (n ≥15)
53

 
1 3
  
3,20 3
nd D1 nd 2 2 1 nd 21 32 1 nd 1 3
2 2 1
 
1 5 1 5

3,19 nd 3 F3 nd 2 2 3 (n ≤14) nd 2 2 3 (n ≥17)
3
 
1 3
 
1 3
3,18 nd D2 nd 2 2 2 (n ≤12) nd 2 2 2 (n ≤11) 
o 1 5
* (J = 2 )X’ (n ≥20) nd 2 2 2 (n ≥24)
 
1 7 1 7

0,01 ng 2 2 3 ng 2 2 3

* vgl. Abb. 2.1


Abbildung 4.1: Umordnung der Hyperfeinstruktur mit zunehmender Haupt-
quantenzahl (für j2 ≥ 1)


Eine Ausnahme bildet die Serie 6png 21 72 3 . Die beobachteten Hyperfein-
Komponenten würden zu einem Schwerpunkt von 207 Pb führen, der von demje-
nigen in den anderen Serien weit abwiche. Eine Erklärung läßt sich darin
 finden,
daß nur die beobachtete F = 25 -Komponente zum Zustand 6png 12 27 3 gehört,

die beobachtete F = 72 -Komponente jedoch zum Zustand 6png 12 29 4 . Die theo-

retische Lage der 6png 21 92 4 F = 27 -Komponente stimmt mit der beobachteten
Linie überein unter den plausiblen Annahmen

— einer typischen Isotopieverschiebung 207 – 208


— der Anwendbarkeit von Formel Gl. 2.18
1 7
 1 9

— und eines geringen Abstands zwischen 6png 2 2 3 und 6png 2 2 4 .

Oberhalb von etwa ñ = 20 gerät die mit ñ−3 abnehmende Feinstruktur in die
Größenordnung der Hyperfeinstruktur. Die Hyperfein-Komponenten verlieren
ihren Bezug zum Feinstruktur-Zustand und gruppieren sich nach der Hyperfein-
struktur des Ions. Abbildung 4.1 zeigt für gegebenes j2 die Aufspaltung für den
Fall der jj-Kopplung links und den Fall der j1 I“-Kopplung rechts. Dazwischen

ist der Übergang der einzelnen Komponenten angedeutet für den Fall, daß keine
Zustände mit anderem j2 (jedoch vorkommendem gleichem F ) stören.
Tabelle 4.3 zeigt die konkreten Hyperfein-Komponenten der 6p1/2 nl -Konfiguration
(l = 0, 2, 4) in 207 Pb . Eingeklammerte (F ) und (J) waren im Experiment auf-
grund der Auswahlregeln nicht erreichbar. Im mittleren Feld sind die experi-
mentell beobachteten
 Konvergenzen
 eingezeichnet. Die F = 52 -Komponenten
1 3 1 5
von 6pnd 2 2 2 und 2 2 3 sollten gemäß Abbildung 4.1 nach F ′ = 1 bzw. nach
F ′ = 0 konvergieren. Dabei müßten sie sich kreuzen. Die Vermeidung der Kreu-
zung führt zu der beobachteten Konvergenz. Die größte Annäherung bei ñ ≈ 31
beträgt etwa 8500 MHz . Die Benennung der Komponenten wird adiabatisch“

beibehalten.

54
Tabelle 4.3: Übergang der Hyperfeinstruktur von 207 Pb I 6p1/2 nl nach 207 Pb II 6p1/2 bei zunehmender Hauptquantenzahl n (Erläuterung
siehe Text)

l2 s d g
1 3 5 7 9
j2 = l2 + s2 2 2 2 2 2

J = j1 + j2 1 (0) 2 1 3 2 (4) 3 (5) (4)


55

1 3 1 3 5 3 1 5 7 5 3 7
F =J +I 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 ( 92 ) 7
2
5
2
9
2 (11
2) ( 29 ) 7
2

beobachtete
Konvergenz
? ? ? ? ? ? ? ? ? ?
1 3 1 3 5 3 1 5 7 5 3 7
F = F ′ + j2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 ( 92 ) 7
2
5
2
9
2 (11 9
2) (2)
7
2

F ′ = j1 + I 0 1 0 1 0 1 0 1 0 1
Zur Bestimmung der Isotopieverschiebung des ungeraden Isotops
1
D2 ,∞
∆207,208 ν (abgekürzt ∆207 )

muß die Hyperfeinstruktur rechnerisch eliminiert werden. Das geschieht mit


Hilfe von Gleichung Gl. 2.18 . Der a-Faktor des 6p1/2 -Elektrons ist gemeinsame
Unbekannte in allen Hyperfein-Aufspaltungen. Ferner müssen die Störungen in
der Fein- und Hyperfeinstruktur berücksichtigt werden. Innerhalb einer 6p1/2 nl -
Konfiguration gibt es (falls l ≥ 2) für jedes n acht Komponenten des Isotops
207 , mit denen man die Isotopieverschiebung ausdrücken kann (auch hier wird
die Verschiebung der Rydbergzustände mit der des Ions gleichgesetzt):
      a
1) ∆207 = ν 21 l−12 l−1 − ν 21 l−12 l−1 F = l − 32 +
4
      l − 1 a
1 1 1 1 1
2) ∆207 = ν 2 l−2 l−1 − ν 2 l−2 l−1 F = l − 2 − · + S2
l 4
       l+1 a
1 1 1 1 1
3) ∆207 = ν 2 l−2 l + S1 − ν 2 l−2 l F = l − 2 − · − S3
    l 4
1 1
 1 1
 1
 a
4) ∆207 = ν 2 l−2 l + S1 − ν 2 l−2 l F = l + 2 + − S4 + S5
 4
1 1
 
1 1
 1
 a
5) ∆207 = ν 2 l+2 l − S1 − ν 2 l+2 l F = l − 2 + − S2 + S3
4
     l a
1 1 1 1 1
6) ∆207 = ν 2 l+2 l − S1 − ν 2 l+2 l F = l + 2 − · + S4
l+1 4
      l + 2 a
7) ∆207 = ν 21 l+12 l+1 − ν 21 l+21 l+1 F = l + 12 − · − S5
l+1 4
       a
8) ∆207 = ν 21 l+12 l+1 − ν 21 l+21 l+1 F = l + 32 +
4
Der Parameter S1 (n) beschreibt die Feinstruktur-Störung zwischen den beiden
J = l -Zuständen; die Parameter S2 (n) . . . S5 (n) die Hyperfeinstruktur-Störung
jeweils zwischen den drei F = l − 21 - und den drei F = l + 12 -Komponenten.
Störungen fremder Konfigurationen sind vernachlässigt.
Gleichungen 1) und 8) gestatten die Berechnung von ∆207 − a4 aus den gemesse-
nen Frequenzen. Addiert man die Gleichungen 2) + 3) + 5) bzw. die Gleichungen
4) + 6) + 7) , so fallen die Störungsparameter heraus, und man erhält in beiden
Fällen experimentelle Ausdrücke für 3∆207 + a4 . Diese Werte können bei jeder
Hauptquantenzahl n berechnet werden, für die die benötigten Meßfrequenzen
vorliegen.
Mit den vorhandenen Daten sind in den 6p1/2 nd -Konfigurationen die Gleichun-
gen 2) bis 8) für zahlreiche n auswertbar, Gleichung 2) allerdings mit erhöhter
Unsicherheit in der Zuordnung der Frequenzen. Der J = 3 -Zustand in 8) besitzt
einen Störer (6p3/2 6d) bei ñ ≈ 13,17 , der im Ansatz nicht berücksichtigt ist. In
der 6p1/2 ng -Konfiguration sind die Frequenzen für Gleichung 1) gemessen.
Für eine verläßliche Auswertung stehen also die Gleichungen 3) bis 7) mit l = 2
und Gleichung 1) mit l = 4 zur Verfügung.
Gleichungen 4) + 6) + 7) mit l = 2 liefern im Mittel über die gemessenen n
a
3 ∆207 + = 7000 (70) MHz
4

56
Aus Gleichung 1) mit l=4 folgt im Mittel
a
∆207 − = −1960 (25) MHz
4
Als Fehler sind hier die Standardabweichungen der über die Hauptquantenzahl
n streuenden Werte angegeben, da systematische Effekte nicht mit Sicherheit
auszuschließen sind. Die relativ geringe Streuung rechtfertigt nachträglich die
Vernachlässigung von Konfigurationsstörungen.
Aus den beiden obenstehenden Werten berechnet man
a = 12.880 (100) MHz
und ∆207 = 1260 (20) MHz .

In Tabelle 4.4 sind die absoluten und auf den Abstand der Isotope 206 und
208 normierten Isotopieverschiebungen der hier gemessenen Rydbergübergänge
zusammengestellt.

Tabelle 4.4: Normierte Isotopieverschiebungen der Rydbergübergänge

Isotop: 204 206 207 208


relative Lage [MHz]: −3827(10) −2026(6) −1260(20) 0
auf 206 ↔ 208 normiert: −1,889(7) −1 −0,622(10) 0
Vergleich Hüffer [46]: −1,8890(28) −1 −0,6243(16) 0
Vergleich Murakawa [8]: −1,905(10) −1 −0,615(8) 0

Die normierte Isotopieverschiebung ist eine Konstante in allen Spektrallinien;


der Vergleichswert von Hüffer wurde als Mittelwert aus seinen Isotopieverschie-
bungsdaten hier berechnet.
Mit der Gleichung Gl. 2.22 werden die residuellen Isotopieverschiebungen be-
rechnet:
1
D2 ,∞
∆207,208 ν res = 1245 (20) MHz
1
D2 ,∞
∆206,208 ν res = 1997 (6) MHz (Gl. 4.1)
1
D2 ,∞
∆204,208 ν res = 3768 (10) MHz ,

das ist die experimentell bestimmte Isotopieverschiebung abzüglich des norma-


len Masseneffekts.

4.4.3 Ionisationsgrenzen
Die Ionisationsgrenzen 6p1/2 der geraden Isotope werden durch Parametrisie-
rung der Serien nach der Rydbergformel Gl. 2.1 mit dem Quantendefekt nach
Gleichung Gl. 2.13 bestimmt.
 Freie Parameter sind I , P0 , P2 und P4 . Bei der
wenig gestörten 6png 12 27 3 -Serie ergibt sich der geringste Anpassungsfehler,
auf den Parameter P4 kann verzichtet werden.

57
Ergebnis:
204

ν Pb I 6p2 1 D2 → 204
Pb II 6p1/2  = 1.150.053.625 (150) MHz
206
ν Pb I 6p2 1 D2 → 206
Pb II 6p1/2  = 1.150.055.425 (150) MHz
208
ν Pb I 6p2 1 D2 → 208
Pb II 6p1/2 = 1.150.057.450 (150) MHz

Die Isotopieverschiebung entspricht der in Kap. 4.4.2. .


Für einen Lu-Fano-Plot benötigt man die zweite Ionisationsgrenze Pb II 6p3/2 .
Wood & al. [24] geben für den Abstand 6p1/2 − 6p3/2 14.081,074(4) cm−1 (ent-
sprechend 422.139.980 (120) MHz) im Isotopengemisch an. Mit den Werten für
Isotopieverschiebung und Hyperfeinstruktur von Bouazza & al. [62] findet man
422.139.790 (120) MHz für 208 Pb . Abbildung 4.2 zeigt einen Lu-Fano-Plot für
208
Pb . Durch die Datenpunkte der einzelnen Serien lassen sich jeweils Kurven
legen, die der Bedingung Gl. 2.17 genügen.
Das ungerade Isotop hat zwei untere“ Ionisationsgrenzen, nämlich Pb II 6p1/2

F ′ = 0 und F ′ = 1 . Die oberen Hyperfein-Komponenten der Rydbergzustände
mit dem Schwerpunktsabstand a/4 konvergieren gegen F ′ = 1 , das den gleichen
Abstand besitzt. Deshalb kann durch Anpassen der Rydbergformel an diese Se-
rien die Lage der F ′ = 1 -Komponente des Ions gut bestimmt werden. Besonders
gut eignet sich dazu die 6png 12 72 3 (F = 5/2) -Serie, für die sich in dieser
Konfiguration kein Störer findet. Für den Abstand des Schwerpunkts (S.P.) des
Ausgangszustands zur F ′ = 1 -Ionisationsgrenze ergibt sich

ν 207 Pb I 6p2 1 D2 (S.P.) → 207 Pb II 6p1/2 (F ′ = 1) = 1.150.059.350 (150) MHz

Die Berechnung der Lage von F ′ = 0 bereitet Schwierigkeiten.  Zwei Serien mit
entsprechender Konvergenz wurden beobachtet: 6pnd 21 32 2 (F = 3/2 und 5/2) .
Sie starten mit einer relativen Position zum Schwerpunkt von −3a/8 bzw. a/4
und konvergieren nach −3a/4 . Wegen dieser Änderung des Schwerpunktsab-
stands bei zunehmender Hauptquantenzahl lassen sich diese Serien nur mit ho-
hen Fehlern parametrisieren. Eine Parameteranpassung bei beiden Serien liefert
für die Ionisationsgrenze verschiedene Werte, die um etwa 2 GHz voneinander
abweichen. Es ist zweckmäßiger, die Ionisationsgrenzen von 207 Pb aus der Gren-
ze von 208 Pb mit Hilfe der Parameter für Hyperfeinstruktur und Isotopiever-
schiebung ( a und ∆207 ) aus Kapitel 4.4.2. zu berechnen. Man hat dann

ν 207 Pb I 6p2 1 D2 (S.P.) → 207 Pb II 6p1/2 (F ′ = 0) = 1.150.046.530 (150) MHz
ν 207 Pb I 6p2 1 D2 (S.P.) → 207 Pb II 6p1/2 (F ′ = 1)  = 1.150.059.410 (150) MHz
ν 207 Pb I 6p2 1 D2 (S.P.) → 207 Pb II 6p1/2 (S.P.) = 1.150.056.190 (150) MHz

In einem Hyperfein“-Lu-Fano-Plot werden die effektiven Hauptquantenzahlen



bezüglich der F ′ = 0 - und der F ′ = 1 - Grenze gegeneinander aufgetragen. Wegen
des relativ geringen Abstands zwischen den Grenzen liegen hier die Frequenz-
punkte bei kleinem n zunächst nahe an der Diagonalen (vgl. Kap. 2.1.5.). Für
höhere n ordnen sich die Punkte auf horizontalen oder vertikalen Ästen, je nach
Konvergenz. Abbildung 4.3 zeigt den Plot.
Der beste Vergleichswert für die Ionisationsgrenze findet sich bei Brown & al.
[29]. Die Lage des 1 D2 stammt aus [17]. Man hat

58
ñ2(mod 1)

0.9
15
nd(−−)
22 3

13
nd(−−)
22 1
15
nd(−−) 17
ng(−−) ñ2=

8
0.8 22 2 22 3

13 11
ns(−−)
nd(−−)
22 2 22 1

0.7 3
6d 2 5
−[−]
23

0.6

0.5

0.7 0.8 0.9 1.0 1.1

59

208
Abbildung 4.2: Lu-Fano-Plot für Pb (siehe auch Abb. ??)
ñ2(mod 1)

19 F=
(−−)
22 4
1.0 ng
17 F=
(−−)
15 22 3

2
ñ
nd(−−)

1=
22 2

ñ
15
nd(−−)
0.9 22 3

13
nd(−−)
22 1 3
F=−
13 2
nd(−−)
22 2
0.8 7 5
F=−
3
F=− F=−
2 2
2

5
F=−
2

0.7
3
F=− 5
F=−
2 2

0.6

0.7 0.8 0.9 1.0 1.1

60

207
Abbildung 4.3: Hyperfein-Lu-Fano-Plot für Pb
Pb II 6p1/2 59.819,57 (10) cm−1
Pb I 6p2 1 D2 21.457,7982 (6) cm−1
also Differenz 38.361,77 (10) cm−1
entspricht 1.150.056.900 (3.000) MHz
für ein Isotopengemisch. Die in dieser Arbeit ermittelten Werte für die Ionisa-
tionsgrenzen liefern im Isotopen-Mittel
1.150.056.630 (150) MHz .
Damit ergibt sich zurückgerechnet die Lage der Ionisationsgrenze des Isotopen-
gemischs zu
59.819,558 (5) cm−1 .

4.4.4 Feldeffekt
Das Vorzeichen des spezifischen Masseneffekts ist nicht bekannt. Seine Größen-
ordnung entspricht der des normalen Masseneffekts von 14,7 MHz/amu . Daher
stellen die Werte für die residuelle Isotopieverschiebung in Gleichung Gl. 4.1
den gemessenen Feldeffekt dar. Sie gestatten es, das Produkt ∆rn2 · ∆ρ (s. Gl.
Gl. 2.26) zu berechnen. In atomaren Einheiten ist

h ∆AB ν a∞ res = 2π
5 Z ∆AB rn2 ∆a∞ ρ .

Üblich ist die Angabe von rn2 in fm2 , von 4πρ in a−3
0 und von ∆ν in MHz :

rn2 4π ρ
∆AB ν a∞ res = 0,234965 MHz · Z · ∆AB · ∆a∞ −3
fm2 a0

Mit dieser Gleichung folgt aus den Meßdaten der residuellen Isotopieverschie-
bung (Gl. Gl. 4.1)
  
2
rn,208 2
− rn,206 · 4π ρ(6p1/2 ) − 4π ρ(6p2 1 D2 ) = 103,65 (31) fm2 a−3
0

sowie
     
rn2 ,208 − rn2 ,207 : rn2 ,208 − rn2 ,206 : rn2 ,208 − rn2 ,204 = 0,623 (10) : 1 : 1,887 (7)

Wegen r208 > r206 (siehe z. B. [55]) folgt experimentell ρ(6p1/2 ) > ρ(6p2 1 D2 ) .
Das p1/2 - Elektron hat also eine höhere Dichte am Kernort als die beiden p-
Elektronen
 des 6p2 1 D2 zusammen. Dieser Zustand wird in jj-Kopplung als
3 3
2 2 2 klassifiziert, also als Kopplung zweier p3/2 -Elektronen ohne Aufenthalts-

wahrscheinlichkeit im Zentrum. Allerdings enthält der 23 32 2 Beimischungen

vom 21 32 2 [3 P2 ] . Der Zustand Pb II 6p1/2 hat hingegen ein reines“ p1/2 -

Elektron, dessen Dichte bei r = 0 etwa den Bruchteil (αZ)2 = 0,358 eines s-
Elektrons hat.
Bouazza & al. [62] geben für den Abstand der beiden Ionisationsgrenzen eine
Isotopieverschiebung von

∆206,208 ν 6p1/2 , 6p3/2


= −480 (60) MHz an.

61
Mit der hier gemessenen Isotopieverschiebung des Abstands des 6p2 1 D2 zur
ersten Ionisationsgrenze erhält man den entsprechenden Meßwert der zweiten
Ionisationsgrenze:
2 1
∆206,208 ν 6p D2 , 6p3/2
= −1546 (60) MHz

Wegen des positiven Vorzeichens ist also auch ρ(6p3/2 ) > ρ(6p2 1 D2 ) . Das wird
dadurch erklärt, daß das 6p2 -Elektronenpaar das Kernpotential mehr abschirmt
als das einzelne 6p3/2 -Elektron und dadurch die Bindung und Kernortdichte
aller anderen s- und p1/2 -Elektronen verringert.
Hier werden die prinzipiellen Schwierigkeiten deutlich, die im Begriff der Term-
Isotopieverschiebung stecken. Die Term-Isotopieverschiebung kann sinnvoll de-
finiert werden für Alkalielemente. Dort liegt ein Ein-Elektronen-Spektrum vor,
die Isotopieverschiebung eines gebundenen Zustands (relativ zum Ion) beruht
praktisch ausschließlich auf dem hinzugekommenen Valenzelektron. Beim Blei-
ion (gleich ob im Zustand 6p1/2 oder 6p3/2 ) bewirkt das zusätzlich eingebaute
Elektron jedoch die Isotopieverschiebung nicht selbst, sondern mittelbar über
die übrigen Elektronen durch deren Abschirmung. Man kann hier weder die Iso-
topieverschiebung des Abstands des 6p2 1 D2 zur ersten Ionisationsgrenze noch
diejenige zur zweiten Ionisationsgrenze als die Term-Isotopieverschiebung des
6p2 1 D2 bezeichnen.
Die Bedeutung der vorliegenden Meßwerte liegt vielmehr darin, daß es gelungen
ist, die relative Isotopieverschiebung innerhalb des Systems Pb I an die des Pb II
anzubinden. Man hat nun die Möglichkeit, Hartree-Fock-Rechnungen für Pb I
und Pb II hinsichtlich der Differenz der Elektronendichten am Kernort mit dem
Experiment zu vergleichen.

62
Kapitel 5

Ausblick

Die aufgebaute Atomstrahlapparatur bietet die Möglichkeit zu zahlreichen wei-


teren interessanten Messungen. Durch eine weitere Verminderung des Unter-
grundsignals können bisher nicht vermessene schwache Linienkomponenten nach-
weisbar werden. Durch Umstellen des Farbstofflasers auf den Farbstoff Rhoda-
min 110 (530...595 nm) erreicht man Zustände mit niedrigerer Hauptquantenzahl
(ñ ≥ 7,5 , begrenzt durch den Verdopplerkristall ADP). Diese Zustände sind für
die Parametrisierung der Feinstruktur von Bedeutung, wie sie Dembczyński [57]
für den analogen Fall des Zinns durchgeführt hat. Von besonderem Interesse ist
dabei das Auffinden von Zuständen der Konfiguration 6s6p3 , die bisher nicht
beobachtet worden ist.
Die starken Spektrallinien zwischen den stärker gebundenen Zuständen sollen
systematisch mit dem Wellenlängenmesser untersucht werden mit dem Ziel einer
genaueren Kenntnis der Termlagen und relativen Isotopieverschiebungen.
Zur Zeit wird das Laserspektrometer um eine Seitenbandstabilisierung auf einen
hochstabilen Resonator erweitert, die das Durchstimmen des Lasers mit Hoch-
frequenzgenauigkeit erlaubt. Damit können Isotopieverschiebung und Hyperfe-
instruktur der Rydbergübergänge wesentlich präziser als bisher gemessen wer-
den.
Durch Messungen mit Zwei-Photonen-Übergängen kann der Bereich der Ryd-
bergzustände mit gerader Parität erschlossen werden, über die noch keine expe-
rimentellen Daten vorliegen.
Langfristig sind Messungen mit einem gepulsten Lasersystem geplant. Damit
hat man höhere Übergangsraten für Mehrphotonen-Prozesse. Autoionisierende
Zustände oberhalb der ersten Ionisationsgrenze können angeregt werden. Un-
tersuchungen an anderen Elementen mit der bestehenden Apparatur eröffnen
ein weites Feld zukünftiger Experimente.

63
Kapitel 6

Anhang

6.1 Atomares Einheitensystem


Für die theoretischen Berechnungen (Kap. 2.) wurde das System der atomaren
Einheiten (atomic units [a.u.] , oder auch Hartree units) verwendet. Das ist
ein dimensionsloses Einheitensystem, das sich besonders für atomphysikalische
Probleme eignet. Man erhält es aus dem internationalen System (SI) dadurch,
daß man gewissen Größen (Naturkonstanten) absolute Werte zuordnet. Im Fall
der atomaren Einheiten setzen wir
1
e = me = ~ = =1 ,
4πǫ0

wobei e = 1,6021892 · 10−19 C


me = 9,109534 · 10−31 kg
~ = 1,0545887 · 10−34 Js
und 1/(4πǫ0 ) = 8,9875518 · 109 Vm/C .
Damit lautet z. B. das Coulombpotential eines Elektrons V = −1/r , die Photo-
nenenergie E = 2πν .
Die Einheiten für Ladung, Masse und Drehimpuls folgen aus den Definitions-
gleichungen des Einheitensystems. Die atomare Energieeinheit ist
 e2 2
1 = me = 27,2116 eV = h · 6,5796839 · 1015 Hz = hc · 219474,63 cm−1
4πǫ0 ~

Die Einheit der Geschwindigkeit ist

e2 m
1= = αc = 2187691,8
4πǫ0 ~ s
Insbesondere ist c = 1/α = 137,036 .
Die Längeneinheit ist der Bohr’sche Radius

4πǫ0 ~2
1= = a0 = 5,29177 · 10−11 m .
me e2

64
e~ 1
Das Bohr’sche Magneton ist µB = = ,
2 me 2
 2 2
me e 1
die Rydbergkonstante R = = ,
2 4πǫ0 ~ 2
m(12 C)
die atomare (Kern-)Masseneinheit amu = = 1822,887 .
12
Die Einheiten für das elektrische und magnetische Feld sind
m2e V m2e
(αc)3 = 5,14226 · 1011 bzw. (αc)2 = 2,35054 · 105 T .
e~ m e~
(Werte nach AIP Physics Vade Mecum (1981) p. 4)

6.2 Gemessene Frequenzen


Im folgenden sind die Ergebnisse der Rydberg-Messungen am Blei tabelliert.
Die Daten sind nach steigenden Frequenzen vertikal geordnet.1 Die horizontale
Ordnung ist:
1. Spalte: effektive Hauptquantenzahl des Rydbergzustands,
auf ganze Zahl gerundet
2. Spalte: Laserfrequenz in MHz
= berichtigte Lambdameter-Anzeige (s. Kap. 4.2.)
= halbe Übergangsfrequenz 6p2 1 D2 → Rydbergzustand
3. Spalte: Signalintensität
= Zunahme der Zählrate in kHz .
Da die Reihenfolge der Auflistung nicht der zeitlichen Folge
der Messungen entspricht, und die Atomstrahl- und Laser-
intensität nicht konstant waren, sind die Intensitäten be-
nachbarter Frequenzen nicht immer vergleichbar.
4.–7. Spalte: Zuordnung (falls eindeutig möglich), im einzelnen:
4. Spalte: Isotop. Angegeben ist A − 200
5. Spalte: Gesamtdrehimpuls des unteren Zustands.
Angegeben ist 2 Fu + 1
6. Spalte: Gesamtdrehimpuls des oberen Zustands.
Angegeben ist 2 Fo + 1
7. Spalte: Rydbergserie. Schlüssel:
  
A = nd 12 25 3 B = nd 1 3
2 2 1 C = nd 1 3
2 2 2
  
D = ng 21 72 3 E = ns 1 1
2 2 1 F = nd 1 5
2 2 2

S = 6d 23 [ 52 ]3 (Störer in Serie A)
Weitere Spalten: Kommentar (vermutete Zuordnung, Linienform etc.)
1 Im Originalausdruck sind in der Liste zahlreiche handschriftliche Korrekturen, die zu prfen

wren und hier (noch) nicht bernommen worden sind.

65
ñ ≈ 12 563.182.087 2 7 4 4 C
563.183.668 7 6 5 5 C

66
563.184.656 19 8 5 5 C
563.185.277 3 7 6 6 C

ñ ≈ 13 564.960.009 0,5 7 6 4 C
564.960.757 9 7 4 4 C
564.961.561 1,5 4 5 5 C
564.962.451 30 6 5 5 C
564.963.453 70 8 5 5 C
564.964.073 16 7 6 6 C
564.964.836 1,5 7 4 6 C
565.010.144 6 5 3 B
565.011.189 8 5 3 B
565.536.572 1 S 7 6 6 S oder 4 5 7 S
565.537.287 11 6 5 7 S
565.537.357 4,5 7 4 6 S
565.537.809 5 7 6 8 S
565.538.063 25 8 5 7 S
565.550.823 6 5 3 E
565.551.839 8 5 3 E

ñ ≈ 14 566.366.147 1,5 7 6 4 C
566.366.881 16 7 4 4 C
566.367.784 3 4 5 5 C
566.368.689 54 6 5 5 C
566.369.690 123 8 5 5 C
566.370.354 28 7 6 6 C
566.404.822 7 6 4 B
566.405.302 6 5 3 B
566.406.318 8 5 3 B
566.485.515 4 7 6 6 A
566.486.320 29 7 4 6 A
566.486.560 5 4 5 7 A
566.487.435 84 6 5 7 A
566.488.409 168 8 5 7 A
566.489.002 42 7 6 8 A
566.840.431 6 5 3 E
566.841.419 8 5 3 E

ñ ≈ 15 567.497.613 6 7 4 4 C
567.498.601 1,5 4 5 5 C
567.499.533 27 6 5 5 C
567.500.492 68 8 5 5 C
567.501.170 15 7 6 6 C
567.527.875 7 6 4 B

67
567.528.327 6 5 3 B
567.529.286 8 5 3 B
567.563.177 1 7 6 6 A
567.563.925 9 7 4 6 A
567.564.320 2 4 5 7 A
567.565.224 32 6 5 7 A
567.566.211 68 8 5 7 A
567.566.889 14 7 6 8 A
567.883.622 6 5 3 E
567.884.639 8 5 3 E
567.885.358 7 6 4 E

ñ ≈ 16 568.419.700 2 7 6 4 C ?
568.420.434 23 7 4 4 C
568.421.507 4 4 5 5 C
568.422.410 65 6 5 5 C
568.423.426 150 8 5 5 C
568.424.104 43 7 6 6 C
568.445.163 7 6 4 B
568.445.530 6 5 3 B
568.446.546 8 5 3 B
568.466.391 5 7 4 6 A
568.467.718 13 6 5 7 A
568.468.707 34 8 5 7 A
568.469.413 7,5 7 6 8 A
568.740.527 8 5 3 E

ñ ≈ 17 569.183.351 8 7 4 4 C
569.184.522 1 4 5 5 C
569.185.384 26 6 5 5 C
569.186.414 65 8 5 5 C
569.187.091 13 7 6 6 C
569.204.085 7 6 4 B
569.204.367 6 5 3 B
569.205.384 8 5 3 B
569.218.174 8 7 4 6 A
569.219.527 24 6 5 7 A
569.220.529 60 8 5 7 A
569.221.221 13 7 6 8 A
569.451.347 8 5 3 E

ñ ≈ 18 569.821.224 10 7 4 4 C
569.822.466 2 4 5 5 C
569.823.384 35 6 5 5 C

68
569.824.386 85 8 5 5 C
569.825.077 17 7 6 6 C
569.839.051 8 7 6 4 B
569.839.248 9 6 5 3 B
569.840.264 20 8 5 3 B
569.848.225 1,5 7 6 6 A
569.849.017 10 7 4 6 A
569.849.440 2 4 5 7 A
569.850.371 28 6 5 7 A
569.851.415 57 8 5 7 A
569.852.036 14 7 6 8 A
570.048.090 8 5 3 E

ñ ≈ 19 570.359.292 1 7 6 4 C
570.360.068 12 7 4 4 C
570.361.353 3 4 5 5 C
570.362.227 45 6 5 5 C
570.363.272 105 8 5 5 C
570.363.907 25 7 6 6 C
570.375.652 7 6 4 B
570.375.779 6 5 3 B
570.376.766 8 5 3 B
570.382.920 5 7 4 6 A
570.384.318 14 6 5 7 A
570.385.348 26 8 5 7 A
570.386.012 3 7 6 8 A
570.552.975 6 5 3 E
570.554.007 8 5 3 E
570.554.669 7 6 4 E

ñ ≈ 20 570.821.521 10 6 5 5 C
570.822.523 20 8 5 5 C
570.823.130 5 7 6 6 C
570.833.165 7 6 4 B
570.833.222 6 5 3 B
570.834.224 8 5 3 B
570.838.543 5 7 4 6 A
570.840.053 17 6 5 7 A
570.841.041 37 8 5 7 A
570.841.734 8 7 6 8 A
570.985.536 6 5 3 E
570.986.523 8 5 3 E
570.987.229 7 6 4 E

69
ñ ≈ 21 571.213.855 15 7 4 4 C
571.215.182 3 4 5 5 C
571.216.114 50 6 5 5 C
571.217.116 105 8 5 5 C
571.217.694 25 7 6 6 C
571.226.432 5 7 6 4 B und 6 5 3 B
571.227.208 2 7 4 4 B ?
571.227.433 11 8 5 3 B
571.228.873 2 7 4 2 B
571.229.663 10 7 6 6 A
571.230.398 50 7 4 6 A
571.231.075 7 4 5 7 A
571.231.950 140 6 5 7 A
571.232.995 400 8 5 7 A
571.233.658 90 7 6 8 A
571.264.498 3 4 5 5 F
571.264.753 22 7 6 6 F
571.265.359 45 6 5 5 F
571.265.529 5 7 4 6 F
571.266.305 85 8 5 5 F
571.266.814 4 7 6 4 F
571.267.576 11 7 4 4 F
571.293.067 9 4 5 7 D
571.293.985 140 6 5 7 D
571.294.986 270 8 5 7 D
571.295.636 5 7 6 6 D
571.295.833 55 7 6 8 D
571.296.427 50 7 4 6 D
571.358.263 4 6 5 3 E
571.359.279 9 8 5 3 E

ñ ≈ 22 571.554.613 6 7 6 4 C
571.555.404 3,5 7 4 4 C
571.556.730 12 4 5 5 C
571.556.894 ?
571.556.921
571.557.634 12 6 5 5 C
571.557.881 ?
571.558.679 26 8 5 5 C
571.559.921 3,5 7 4 6 C
571.566.808 1,5 6 5 3 B
571.566.893 2 7 6 4 B
571.567.627 2 7 4 4 B
571.567.824 9 8 5 3 B

70
571.569.052 1 7 6 6 A
571.569.828 5 7 4 6 A
571.571.466 18 6 5 7 A
571.572.482 30 8 5 7 A
571.573.145 7,5 7 6 8 A
571.594.135 4,5 4 5 5 F
571.594.543 35 7 6 6 F
571.595.010 70 6 5 5 F
571.595.320 7 7 4 6 F
571.595.969 145 8 5 5 F
571.596.450 7 7 6 4 F
571.597.211 20 7 4 4 F
571.624.876 8 4 5 7 D
571.625.808 120 6 5 7 D
571.626.824 210 8 5 7 D
571.627.487 3 7 6 6 D
571.627.671 35 7 6 8 D
571.628.263 50 7 4 6 D
571.681.787 6 5 3 E
571.682.775 8 5 3 E

ñ ≈ 23 571.852.998 10 7 4 4 C
571.854.354 1,5 4 5 5 C
571.855.257 36 6 5 5 C
571.856.244 75 8 5 5 C
571.856.669 18 7 6 6 C
571.863.528 2 6 5 3 B
571.863.670 2,5 7 6 4 B
571.864.431 2 7 4 4 B
571.864.531 5,5 8 5 3 B
571.864.940 5 7 6 6 A
571.865.730 19 7 4 6 A
571.866.549 3 4 5 7 A
571.867.452 64 6 5 7 A
571.868.426 8 5 7 A
571.868.468 132 8 5 7 A
571.869.118 31 7 6 8 A
571.883.585 4 4 5 5 F
571.884.164 42 7 6 6 F
571.884.474 90 6 5 5 F
571.884.926 9 7 4 6 F
571.885.491 180 8 5 5 F
571.885.914 7 7 6 4 F
571.886.677 25 7 4 4 F

71
571.914.426 10 4 5 7 D
571.915.301 150 6 5 7 D
571.916.303 290 8 5 7 D
571.917.009 6 7 6 6 D
571.917.165 65 7 6 8 D
571.917.757 50 7 4 6 D

ñ ≈ 24 572.113.895 11 7 4 4 C
572.115.222 2 4 5 5 C
572.116.125 30 6 5 5 C
572.117.141 60 8 5 5 C
572.117.424 17 7 6 6 C
572.123.635 2 6 5 3 B
572.123.832 3 7 6 4 B
572.124.482 4 7 6 6 A
572.124.580 4 7 4 4 B
572.124.651 5,5 8 5 3 B
572.125.202 16 7 4 6 A
572.126.090 3,5 4 5 7 A
572.126.994 57 6 5 7 A
572.128.010 105 8 5 7 A
572.128.673 23 7 6 8 A
572.139.513 50 7 6 6 F
572.139.612 100 6 5 5 F
572.140.290 11 7 4 6 F
572.140.628 190 8 5 5 F
572.140.995 6 7 6 4 F
572.141.786 28 7 4 4 F
572.168.462 2,5 4 5 7 D
572.169.394 45 6 5 7 D
572.170.382 250 8 5 7 D
572.171.060 6 7 6 6 D
572.171.230 45 7 6 8 D
572.171.823 40 7 4 6 D

ñ ≈ 25 572.343.881 12 7 4 4 C
572.345.208 2 4 5 5 C
572.346.097 34 6 5 5 C
572.347.099 70 8 5 5 C
572.347.212 19 7 6 6 C
572.352.999 1,5 6 5 3 B
572.353.225 2,5 7 6 4 B
572.353.309 3 7 6 6 A
572.353.945 3,5 7 4 4 B

72
572.354.015 4 8 5 3 B
572.354.072 9 7 4 6 A
572.354.975 1,5 4 5 7 A
572.355.878 39 6 5 7 A
572.356.894 80 8 5 7 A
572.357.572 19 7 6 8 A
572.364.516 5,5 4 5 5 F
572.365.420 110 6 5 5 F
572.365.477 55 7 6 6 F
572.366.267 18 7 4 6 F
572.366.408 210 8 5 5 F
572.366.775 7 7 6 4 F
572.367.537 30 7 4 4 F
572.392.662 3,5 4 5 7 D
572.393.564 70 6 5 7 D
572.394.581 240 8 5 7 D
572.395.258 2 7 6 6 D
572.395.399 25 7 6 8 D
572.396.021 24 7 4 6 D

ñ ≈ 26 572.547.669 9 7 4 4 C
572.549.843 26 6 5 5 C
572.550.774 14 7 6 6 C
572.550.887 60 8 5 5 C
572.556.166 1,5 7 6 6 A
572.556.223 2 6 5 3 B ? 7 4 6 A ?
572.556.448 2,5 7 6 4 B
572.556.929 9 7 4 6 A
572.557.211 3 8 5 3 B
572.557.860 1 4 5 7 A
572.558.763 13 6 5 7 A
572.559.737 27 8 5 7 A
572.560.457 4,5 7 6 8 A
572.566.046 12,5 6 5 5 F
572.566.329 8 7 6 6 F
572.567.063 200 8 5 5 F
572.567.147 18 7 4 6 F
572.567.374 7 7 6 4 F
572.568.122 32 7 4 4 F
572.592.342 7,5 6 5 7 D
572.593.358 17 8 5 7 D
572.594.177 2 7 6 8 D
572.594.785 2,5 7 4 6 D

73
ñ ≈ 27 572.729.073 8 7 4 4 C
572.731.246 20 6 5 5 C
572.731.925 13 7 6 6 C
572.732.234 52 8 5 5 C
572.736.751 10 7 6 6 A
572.737.330 4 7 6 4 B ?
572.737.514 55 7 4 6 A
572.737.542 9 7 4 6 A
572.738.134 7 8 5 3 B
572.738.417 8 4 5 7 A
572.738.431 1,5 4 5 7 A
572.739.335 33 6 5 7 A
572.740.337 65 8 5 7 A
572.741.014 14 7 6 8 A
572.744.854 6 ? 6 5 5 F oder 4 5 5 F
572.745.559 85 ? 7 6 6 F oder 6 5 5 F
572.745.954 25 ? 8 5 5 F
572.746.293 200 ? 7 4 6 F oder 8 5 5 F
572.746.519 20 ? 7 6 4 F oder 7 4 6 F
572.747.366 30 ? 7 4 4 F
572.769.469 12 6 5 7 D
572.770.500 20 8 5 7 D
572.771.304 4 7 6 8 D
572.771.926 2 7 4 6 D

ñ ≈ 28 572.891.308 2 7 4 4 C
572.893.454 7 6 5 5 C
572.893.835 4 7 6 6 C
572.894.441 15 8 5 5 C
572.898.393 1,5 7 6 6 A ?
572.898.874 2,5 6 5 3 B
572.899.184 3 7 4 6 A ?
572.899.184 21 7 4 6 A ? 7 6 4 B ?
572.899.918 10 8 5 3 B
572.899.974 3 4 5 7 A
572.900.849 10 6 5 7 A
572.901.894 18 8 5 7 A
572.901.894 250 8 5 7 A
572.902.544 5 7 6 8 A
572.902.544 70 7 6 8 A
572.904.491 2 4 5 5 F
572.905.423 35 6 5 5 F
572.906.128 12 7 6 6 F
572.906.439 68 8 5 5 F

74
572.906.651 2 7 6 4 F
572.906.834 4 7 4 6 F
572.907.371 8 7 4 4 F
572.927.950 17 6 5 7 D
572.928.980 20 8 5 7 D
572.929.785 3,5 7 6 8 D
572.930.406 5 7 4 6 D

ñ ≈ 29 573.036.916 4 7 4 4 C
573.038.115 1,5 4 5 5 C
573.038.998 14 6 5 5 C
573.039.160 7 7 6 6 C
573.040.035 31 8 5 5 C
573.044.255 2 7 4 6 A ?
573.044.255 15 7 4 6 A ?
573.044.424 5 7 6 4 B
573.044.961 4,5 4 5 7 A
573.045.102 9 8 5 3 B ?
573.045.158 11 7 4 4 B ?
573.045.186 3 7 4 4 B ?
573.045.879 14 6 5 7 A
573.046.880 30 8 5 7 A
573.047.572 8 7 6 8 A
573.049.548 21 6 5 5 F
573.050.352 11 7 6 6 F
573.050.551 57 8 5 5 F
573.051.129 4 7 4 6 F
573.051.510 8 7 4 4 F
573.070.339 10 6 5 7 D
573.071.356 20 8 5 7 D
573.072.146 15 7 6 8 D
573.072.781 3,5 7 4 6 D

ñ ≈ 30 573.168.125 3 7 4 4 C
573.169.311 1,5 4 5 5 C
573.170.074 5 7 6 6 C
573.170.215 10 6 5 5 C
573.171.260 23 8 5 5 C
573.174.971 2,5 6 5 3 B
573.175.127 23 7 4 6 A ?
573.175.268 4 7 6 4 B
573.175.663 2 4 5 7 A
573.175.974 5 8 5 3 B ?
573.176.002 3 7 4 4 B ?

75
573.176.030 11 7 4 4 B ?
573.176.567 9 6 5 7 A
573.177.583 20 8 5 7 A
573.178.260 5 7 6 8 A
573.179.545 23 6 5 5 F
573.180.518 9 7 6 6 F
573.180.547 50 8 5 5 F
573.181.239 4 7 4 6 F
573.181.478 7,5 7 4 4 F
573.197.767 4 4 5 7 D
573.198.670 75 6 5 7 D
573.199.686 190 8 5 7 D
573.200.364 4,5 7 6 6 D
573.200.449 18 7 6 8 D
573.201.126 27 7 4 6 D

ñ ≈ 31 573.286.718 2,5 7 4 4 C
573.288.412 3 7 6 6 C
573.288.849 10 6 5 5 C
573.289.837 23 8 5 5 C
573.293.324 1 6 5 3 B
573.293.422 2 7 4 6 A
573.293.464 8 7 4 6 A ?
573.293.606 2,5 7 6 4 B
573.293.832 2 4 5 7 A
573.294.340 4 8 5 3 B ?
573.294.396 2 7 4 4 B ?
573.294.396 9 7 4 4 B ?
573.294.735 6 6 5 7 A
573.295.768 15 8 5 7 A
573.296.429 4 7 6 8 A
573.313.903 5 4 5 7 D
573.314.834 81 6 5 7 D
573.315.822 150 8 5 7 D
573.316.514 5 7 6 6 D
573.316.612 27 7 6 8 D
573.317.262 35 7 4 6 D

ñ ≈ 32 573.394.357 3 7 4 4 C
573.395.768 5 7 6 6 C
573.396.446 13 6 5 5 C
573.397.490 29 8 5 5 C
573.400.821 7 7 4 6 A ?
573.400.849 3,5 7 4 6 A ?

76
573.400.906 1,5 7 6 4 B ?
573.401.669 0,5 7 4 4 B ?
573.401.753 3 8 5 3 B ?
573.401.922 25 6 5 7 A
573.401.951 5,5 6 5 7 A
573.401.979 6 6 5 7 A
573.402.939 250 8 5 7 A
573.402.981 20 8 5 7 A
573.403.023 12 8 5 7 A
573.403.588 60 7 6 8 A
573.403.644 4 7 6 8 A
573.403.644 3 7 6 8 A
573.403.983 10 6 5 5 F
573.403.983 35 6 5 5 F
573.404.999 70 8 5 5 F
573.405.055 28 8 5 5 F
573.405.141 10 7 6 6 F
573.405.197 4 7 6 6 F
573.405.959 5 7 4 4 F
573.419.312 3 4 5 7 D
573.420.243 70 6 5 7 D
573.421.232 140 8 5 7 D
573.421.908 3 7 6 6 D
573.421.994 20 7 6 8 D
573.422.671 25 7 4 6 D

ñ ≈ 33 573.492.257 4 7 4 4 C
573.493.470 5 7 6 6 C
573.494.416 14 6 5 5 C
573.495.419 30 8 5 5 C
573.498.608 2,5 7 4 6 A ? 7 6 4 B ?
573.499.371 2 7 4 4 B ? 8 5 3 B ?
573.499.568 4 6 5 7 A breit rechtslastig
573.500.612 8 8 5 7 A breit
573.501.233 9 6 5 5 F und 7 6 8 A
573.502.250 16 8 5 5 F
573.503.153 4,5 7 4 4 F ?
573.515.292 3 4 5 7 D
573.516.224 50 6 5 7 D
573.517.212 110 8 5 7 D
573.517.833 3 7 6 6 D
573.517.945 15 7 6 8 D
573.518.665 21 7 4 6 D

77
ñ ≈ 34 573.581.632 2 7 4 4 C
573.582.619 5 7 6 6 C
573.583.819 10 6 5 5 C
573.584.821 21 8 5 5 C
573.587.503 1 6 5 3 B ?
573.587.799 2 ? 7 6 4 B ? 7 4 6 A ?
573.588.519 2,5 7 4 4 B ? 8 5 3 B ?
573.589.677 4 8 5 7 A breit rechtslastig
573.590.015 8 6 5 5 F
573.591.031 15 8 5 5 F
573.591.949 4 7 4 4 F ?
573.602.916 3 4 5 7 D
573.603.834 40 6 5 7 D
573.604.864 90 8 5 7 D
573.605.598 9 7 6 8 D
573.606.304 13 7 4 6 D

ñ ≈ 35 573.683.144 2 4 5 7 D
573.684.076 36 6 5 7 D
573.685.093 80 8 5 7 D
573.685.798 7,5 7 6 8 D
573.686.503 12 7 4 6 D

ñ ≈ 37 573.813.592 2 6 5 7 A
573.813.903 5 7 4 4 B ? 8 5 3 B ?
573.814.525 10 6 5 5 F
573.814.609 11 8 5 7 A
573.815.244 2,5 7 6 8 A
573.815.555 16 8 5 5 F
573.815.978 1,5 7 6 6 F ?
573.816.528 2,5 7 4 4 F ?
573.816.726 1 7 4 6 F ?
573.824.517 2 4 5 7 D
573.825.407 20 6 5 7 D
573.826.437 45 8 5 7 D
573.827.142 4 7 6 8 D
573.827.891 7 7 4 6 D

ñ ≈ 39 573.929.687 5 7 4 4 C
573.929.855 15 7 6 6 C
573.931.113 2,5 4 5 5 C
573.932.016 52 6 5 5 C
573.933.060 130 8 5 5 C
573.934.556 2 4 5 7 A breit

78
573.934.754 7 7 6 6 A ??
573.935.177 1,5
573.935.261 2 4 5 5 F
573.935.431 30 6 5 7 A
573.935.451 17
573.935.471 13 7 4 6 A ?
573.935.686 1,5
573.935.911 4
573.935.941 5
573.936.193 35 6 5 5 F
573.936.462 50 8 5 7 A
573.937.096 7,5
573.937.116 12 7 6 8 A ?
573.937.181 65 8 5 5 F
573.937.661 7,5 7 6 6 F ?
573.938.197 10 7 4 4 F ?
573.938.197 90 7 4 4 F ?
573.938.451 5,5 7 4 6 F ?
573.938.451 7 7 4 6 F ?

ñ ≈ 40 573.984.041 5 7 4 4 C
573.984.071 5 7 6 6 C
573.985.482 5 4 5 5 C
573.986.358 45 6 5 5 C
573.987.402 100 8 5 5 C
573.989.010 7 7 6 6 A ??
573.989.349 4 5 5 F
573.989.604 20 6 5 7 A
573.989.654 17
573.989.773 12 7 4 6 A ?
573.990.168 3
573.990.252 25 6 5 5 F
573.990.648 45 8 5 7 A
573.990.668 25
573.991.297 50 8 5 5 F und 7 6 8 A ?
573.991.792 6 7 6 6 F ?
573.992.314 7 7 4 4 F ?
573.992.539 4 7 4 6 F ?
573.999.061 12 6 5 7 D
574.000.105 30 8 5 7 D
574.000.783 1,5 7 6 8 D
574.001.516 4 7 4 6 D

ñ ≈ 41 574.033.952 2

79
574.034.384
574.034.414 4,5
574.034.447 12,5
574.034.634 7,5 60 breit
574.035.984 2,5 4 5 5 C
574.036.888 45 6 5 5 C
574.036.902 2,5 6 5 5 C
574.037.847 100 8 5 5 C
574.037.905 97,5 8 5 5 C
574.037.932 5,5 8 5 5 C
574.039.485 10 7 6 6 A ?
574.039.937 32,5 6 5 7 A
574.039.951 1 6 5 7 A
574.040.047 10 80 breit
574.040.191 6 7 4 6 A ?
574.040.501 15 6 5 5 F ?
574.040.529 0,5 6 5 5 F
574.040.529 17,5 6 5 F?
574.040.939 70 8 5 7 A
574.040.953 2 8 5 7 A
574.041.546 3 8 5 5 F
574.041.546 40 8 5 5 F ?
574.041.588 42,5 8 5 F?

ñ ≈ 43 574.137.583 3,5 6 5 7 D
574.138.599 6 8 5 7 D

ñ ≈ 44 574.168.014 100 6 5 5 C
574.168.070 1 6 5 5 C
574.169.030 25
574.169.059 120 8 5 5 C
574.169.086 4 8 5 5 C
574.170.075 5 - - 6 A ?
574.170.441 5 7 6 6 A ?
574.170.554 6 6 5 7 A
574.170.584 3
574.170.597 0,5 6 5 7 A
574.170.978 15 6 5 5 F
574.171.006 1,5 6 5 5 F
574.171.218 8 7 4 6 A ?
574.171.430 4
574.171.570 20 8 5 7 A ?
574.171.655 0,8 8 5 7 A
574.171.994 37 8 5 5 F

80
574.172.051 1,5 8 5 5 F ?
574.172.136 7 7 6 8 A ?
574.172.586 5 7 6 6 F ?
574.173.096 15 7 4 4 F ?
574.173.335 8 7 4 6 F ?

ñ ≈ 45 574.215.948 3 8 5 7 D

ñ ≈ 47 574.271.616 15 7 6 6 C
574.273.931 6 4 5 5 C
574.274.749 135 6 5 5 C
574.275.794 15
574.275.794 250 8 5 5 C
574.276.330 5
574.276.923 30 6 5 7 A
574.276.923 140 6 5 7 A
574.276.953
574.277.022 20 7 6 6 A ?
574.277.205 25 6 5 5 F
574.277.798 6 7 4 6 A ?
574.277.911 50 8 5 7 A
574.278.249 27 8 5 5 F
574.278.702 10 7 6 4 F ?
574.278.842 7 7 6 6 F ?
574.279.421 7 7 4 4 F ?
574.279.591 5 7 4 6 F ?
574.283.797 10 8 5 7 D

ñ ≈ 52 574.409.447 4 7 6 6 C
574.412.791 7 breit
574.413.695 10 B?
574.413.695 16
574.414.712 27 B?
574.414.880 40 6 5 7 A
574.415.107 15 100 breit
574.415.304 9
574.415.361 12 50 breit
574.415.388 15
574.415.643 20
574.415.657 19
574.415.699 12
574.415.868 100 8 5 7 A
574.416.038 45 60 breit
574.416.081 3

81
574.416.151 6
574.416.201 4,5
574.416.405 12
574.416.405 11
574.416.659 16
574.416.687 13
574.416.739 2,5
574.416.814 7
574.417.365 2
574.417.365 2 breit
574.417.930 1,5
574.417.957 3

ñ ≈ 55 574.474.812 5 7 6 6 C
574.479.202 14
574.480.048 16
574.480.204 18
574.480.556 3
574.480.782 9
574.481.092 6
574.481.572 6
574.481.812 14

ñ ≈ 59 574.546.684 3,5 7 6 6 C
574.551.088 11
574.552.033 18
574.552.711 7
574.553.487 5
574.556.169 2
574.556.249 1

ñ ≈ 64 574.623.751 6

In Abbildung 6.1. (Faltblatt am Ende dieser Arbeit) ist die relative Lage der
Rydbergübergänge dargestellt. Die Spektren bei unterschiedlichen Hauptquan-
tenzahlen sind untereinander angeordnet. Die Höhe entspricht dabei dem Fre-
quenzabstand zur Ionisationsgrenze von 208 Pb . Am linken Rand sind die ganz-
zahlig gerundeten effektiven Hauptquantenzahlen angegeben.
In horizontaler Richtung ist die relative Lage der Frequenzen in MHz (Laserfre-
quenz) aufgetragen. Die Mittenfrequenzen entsprechen einer Rydbergserie mit
Quantendefekt 0,18 . Auf diese Weise kommen fünf Gruppen von Linienkompo-
nenten in den dargestellten Ausschnitt zu liegen, es sind dies (von links nach
rechts) die Rydbergserien C , B , A , F und D (Bezeichnung siehe oben).
Die Größe der Frequenzmarken ist proportional zur dritten Wurzel der Inten-
sität. Die sich entsprechenden identifizierten Komponenten bei verschiedenem
n sind durch Hilfslinien verbunden. Der Linientyp2 bezeichnet das Isotop und
den unteren Zustand:
2 Ursprünglich durch verschiedene Strichelungen unterschieden (Schwarzweißbild). Hier

durch verschiedene Farben ersetzt.

82
208 1
schwarz Pb D2
206 1
rot Pb D2
204 1
braun Pb D2
207 1
grün Pb D2 F = 3/2
207 1
blau Pb D2 F = 5/2

83
6.3 Literaturverzeichnis
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[65] Schäfer Diplomarbeit Bonn (1984)

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Herrn Prof. Dr. S. Penselin danke ich für die Möglichkeit zur Anfertigung dieser
Arbeit am Institut für Angewandte Physik der Universität Bonn.
Herrn Prof. Dr. W. Ertmer danke ich für die Betreuung dieser Arbeit, für seine
stete Diskussionsbereitschaft und für die vielfältigen wertvollen Ratschläge.
Herrn Prof. Dr. J. Dembczyński (Poznań) danke ich für sein Interesse und seine
Anregungen.
Meinem Kollegen Jochen Nellessen danke ich für seine unermüdliche Hilfe bei
der Durchführung der Messungen.
Den Mitgliedern unserer Arbeitsgruppe danke ich für die gute Zusammenarbeit.
Herrn Feinmechanikermeister H. Hanfland danke ich für die zügige Anfertigung
vieler teils komplizierter Apparaturteile.
Den Mitarbeitern in der Elektronikwerkstatt und in der Feinmechanikwerkstatt
danke ich für ihre Arbeit.
Diese Arbeit wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft unterstützt.

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Tabellarischer Lebenslauf
Name: Peter Buch
geboren am 14.5.1955 in Braunschweig
Familienstand: verheiratet seit 1981, zwei Kinder

Werdegang:
ab 1962 Ev. Volksschule Sieglar-Spich (Rhein-Sieg-Kreis)
ab 1966 Städtisches Gymnasium am Altenforst, Troisdorf (Rhein-
Sieg-Kreis)
1974 Abitur am mathematisch-naturwissenschaftlichen Zweig
1974/75 Wehrdienst
ab WS 1975/76 Studium der Physik an der Universität Bonn
ab 1979 Diplomarbeit bei Prof. Dr. W. Urban am Institut für An-
gewandte Physik der Universität Bonn
1981 Diplom in Physik
ab 1981 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Angewand-
te Physik

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